Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 65: Was eine Bestrafung alles auslösen kann! ---------------------------------------------------- Was eine Bestrafung alles auslösen kann! Mittlerweile waren wieder ein paar Tage vergangen und auch die Vollmondnacht und damit die Strafe von Fenrir waren vorüber. Allerdings hatte dieser das wohl besser als Remus selber überstanden. Der jüngere Werwolf hatte sich nach dieser Nacht zurückgezogen und sich ziemlich rar gemacht. Regulus, dem dieses Verhalten überhaupt nicht gefiel, hatte natürlich Greyback zu der Bestrafung befragt, um so vielleicht hinter den Gemütswandel von Lupin zu kommen. Der ältere Werwolf hatte nach der Vollmondnacht doch die eine oder andere Verletzung am Körper gehabt und alles im allem nicht gerade topfit ausgesehen, allerdings strahlte dieser nun eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit aus, die bis dato niemand an ihm gesehen hatte. Der Goldäugige hatte dem Black daraufhin erklärt, dass er niemanden außerhalb der Werwolfsrasse erzählen würde, was in der Nacht passiert war. Nicht einmal seinem Gefährten würde er die ganze Wahrheit sagen, um dessen Freundschaft mit Remus nicht zu gefährden, nur weil der Professor das Richtige getan hatte, jedenfalls in den Augen der Werwölfe. Wenn Regulus genaueres wissen wollte, musste er schon mit dem Verteidigungslehrer selber reden und darauf warten, dass dieser ihm alles erzählen würde. Und nach zwei Tagen Erholung war Greyback mit Sirius dann abgereist, um ein wenig Zeit zu zweit zu verbringen, denn wenn die Ferien für die Hogwartsbewohner endeten, dann begann auch für den Werwolf wieder die Schule, deshalb wollten er und der Black die verbliebene freie Zeit noch nutzen. Regulus hielt es nun nicht mehr aus, er konnte nicht mit ansehen, wie Remus sich allem Anschein nach selber mit Isolation geißelte. Was auch immer geschehen war, was auch immer der Blonde getan hatte, hatte Fenrir geholfen, aus diesem Grund sollte der andere sich nicht allzu sehr grämen. Der Black suchte nach seiner heimlichen Liebe und fand ihn letztendlich draußen nahe dem Wald auf einen großen Stein liegend, wo er gedankenverloren in den Himmel starrte. „Remus, was ist denn mit dir los? Seit du von deiner Vollmondnacht mit Fenrir zurückgekommen bist, verhältst du dich vollkommen anders. War diese Bestrafung so heftig?“, erkundigte sich der Schwarzhaarige. Er hatte sich entschieden, dass Angriff die beste Art war, wie er erfahren konnte, was er wissen wollte. Bei der unerwarteten Frage zuckte der Werwolf zusammen und wandte sich dann Regulus zu. „Bitte frag nicht, ich möchte es nicht erzählen. Hätte ich vorher gewusst, was alles passieren würde, hätte ich mich geweigert. Mein Gott, ich kann es nicht glauben, dass ich so brutal sein kann. Ich habe ja schon immer gewusst, dass Werwölfe keine Kuschelwesen sind, aber das… Ich…ich weiß einfach nicht, ob ich mir vergeben kann“, murmelte er zum Schluss immer leiser werden. Was zum Teufel war nur in dieser Nacht passiert? Der andere war ja völlig durch den Wind, das konnte einfach nichts Gutes bedeuten. „Remus…Remus, hör mir zu. Ich dränge dich nicht dazu, mir zu erzählen, was du gemacht hast. Aber ich bezweifle, dass du dich so fertig machen solltest“, begann er, wurde allerdings von einem Blick seitens des Braunäugigen unterbrochen, der große Zweifel an dieser Aussage bekundete. „Okay, okay, vielleicht war es wirklich schlimm, was du getan hast, ich weiß es nicht. Alles, was ich aber weiß, ist, dass Fenrir glücklich ist. Er hat dir wohl schon in der Vollmondnacht vergeben, ohne dir auch nur das Geringste vorzuwerfen. Er mag dich, er respektiert dich und das hat sich bis jetzt nicht geändert. Außerdem war es für ihn wohl wesentlich angenehmer von dir bestraft zu werden als von einem Fremden. Wer weiß schon, wie dann die ganze Sache ausgegangen wäre. Und überleg doch mal, glaubst du nicht, dass Greyback von Anfang an gewusst hat, was auf ihn zukommt? Und trotzdem wollte er bestraft werden! Du hast ihm nur seinem Wunsch erfüllt“, versuchte der Jüngere sein Gegenüber zu beruhigen. „Aber…aber…es war so furchtbar, ich hab überhaupt keine Rücksicht auf ihn genommen. Ich hab ihn meinen Willen aufgezwungen, hab ihn…hab ihn…“, begann der Größere zu schluchzen. Er war völlig fertig mit den Nerven, denn zu allem Übel kam noch Moony dazu, der ihm immer und immer wieder sagte, dass er nichts verkehrt gemacht hatte. Der Black konnte das nicht mehr mit ansehen. Er näherte sich dem Sitzenden und zog ihn in eine feste Umarmung, die er auch nicht so schnell lösen wollte. Er streichelte dem anderen beruhigend über den Rücken, bis dieser langsam aufhörte zu weinen. „Remus, ich weiß, dass es noch sehr schwer für dich ist, vor allem, weil du erst vor nicht mal 4 Monaten angefangen hast, dein inneres Wesen zu akzeptieren. Dennoch musst du akzeptieren, was du bist und die guten sowie die schlechten Seiten nehmen, wie sie kommen. Für einen Menschen war die Bestrafung, wie auch immer sie nun im Einzelnen ausgesehen hat, vielleicht rücksichtslos und brutal, aber du bist nun mal ein Werwolf und für diese magischen Rasse hast du dich vollkommen richtig verhalten. Die anderen werden dich jetzt nicht weniger mögen oder gar hassen“, erklärte er ernst. „Aber sie wissen doch auch nicht, was geschehen ist“, erwiderte der Verteidigungsprofessor. „Bei Alex und seinen Vätern bin ich mir da nicht so sicher. Bereits als Fenrir geäußert hat, dass er von dir bestraft werden wollte, haben sie euch beide traurig angesehen. Damals konnte ich es nicht verstehen. Ich meine, okay, Greyback sollte eine Strafe bekommen, die wohl wehtun würde, dennoch, was hatte das mit dir zu tun. Und auch in der Vollmondnacht, als ihr gegangen seid, da hat Alex zu uns gesagt, dass wir vor allem dich in den nächsten Tagen in Ruhe lassen sollen… Jetzt weiß ich, warum er uns darum gebeten hat, er wusste, was bei so einer Bestrafung passieren würde…! Das wichtigste ist allerdings, er mag dich trotzdem, es ist ihm egal, was du getan hast. Er weiß, dass das alles in deiner Natur liegt, die du nicht einfach unterdrücken solltest, um anderen zu gefallen. Du sollst dich so geben können, wie du es willst und nicht, wie andere Menschen es von dir erwarten“, äußerte Regulus. Er hoffte, dass er das richtige sagte, denn er wollte Remus nicht weiter so traurig sehen. ‚Er hat recht, du darfst dich nicht verschließen. Das hast du schon mal gemacht und uns beiden ist das nicht wirklich gut bekommen’, mischte sich nun auch Moony ein. ‚Fenrir hat uns um die Strafe gebeten, er wusste, was auf ihn zukam, die anderen Werwölfe haben es ihm erklärt und trotzdem wollte er, dass wir es tun. Er hat das alles akzeptiert und ist uns auch nicht böse, das hat er selber gesagt. Also hör auf den Schwanz einzuziehen und steh wieder aufrecht wie ein echter Alpha’, meinte der Wolf zum Schluss etwas lauter. Der Professor hörte sich das alles an und überlegte lange, bevor er selber etwas erwiderte. „Es ist nicht so einfach sich selber zu vergeben, selbst wenn alle anderen es tun… Das…das schlimmste für mich war eher, dass Fenrir mich gebeten hat ihn in mein Rudel aufzunehmen, kurz nachdem ich…so etwas…mit ihm getan habe. Ich kann das nicht verstehen, wieso will er gerade mir unterstehen, wo ich ihn dermaßen verletzt habe?“, fragte sich der Ältere laut. „Ganz einfach, du hast bewiesen, dass du tust, was getan werden muss, auch wenn du es nicht wirklich willst. Er weiß, dass du die deinen beschützt, egal vor wem. Du unterstützt jeden, wo es nur geht, das ist deine Art und genau das ist es, was alle an dir mögen. Dein Problem ist, dass du nicht an dich selbst glaubst. Nach wie vor hast du manchmal Angst vor dem Wolf in dir. Wenn du diese Selbstzweifel endlich vollkommen überwunden hast, wirst du einer der besten Alphas werden, die die Welt gesehen hat, da bin ich mir sicher“, entgegnete Regulus lächelnd. Remus schaute sein Gegenüber überrascht an, so hatte er die ganze Sache noch nie gesehen. „Du meinst, dass ich einen guten Rudelanführer abgeben könnte?“, hakte er nochmals nach und als ein zustimmendes Nicken von dem Schwarzhaarigen und auch ein bejahendes Brummen seitens Moony kam, entspannte der Verteidigungslehrer sich ein wenig. „Es wäre schon schön, ein eigenes Rudel zu haben. Ich zähle zwar Sirius und Alex bereits dazu, aber das ist nicht dasselbe, weil sie mich nicht als ihren Alpha sehen. Sirius und James haben in der Schulzeit eher den Ton angegeben und ich bin ihnen gefolgt, auch wenn es mir nicht immer gepasst hat. Ich hatte ab und zu das Gefühl, dass ich mich hätte mehr durchsetzen sollen, aber ich habe zurückgesteckt, um sie nicht zu verlieren. Doch mittlerweile ist das Gefühl, mich zu behaupten und durchzusetzen, in meinem Inneren gestiegen“, äußerte er. „Du bist nun mal ein Alpha, Remus, und so viel ich weiß, ordnen diese sich nur Stärkeren unter. Und wie schon gesagt, du würdest deinen Job wirklich gut ausfüllen“, meinte der Black überzeugt. „Ich…ich würde dich auch gerne dabei unterstützen“, fügte er dann noch leise hinzu. Er hatte vor ein paar Tagen den Entschluss gefasst, dass er auf den anderen zugehen musste, wenn er selber wollte, dass sie sich näher kommen. Der Werwolf sah sein Gegenüber überrascht an, denn damit hatte er nicht gerechnet. „Du würdest mir helfen? Aber du bist doch ein Todesser, ist dir da überhaupt gestattet außerhalb davon zu agieren, erst recht weil du als tot giltst“, hakte Remus vorsichtig nach. Er wäre glücklich, wenn der andere weiterhin an seiner Seite bleiben könnte, denn er mochte den Jüngeren sehr. Er konnte sich mit diesem ruhig unterhalten, sie hatten viele gemeinsame Interessen und auch Ansichten, sie passten einfach gut zusammen. Mittlerweile störte es den Blonden auch nicht mehr gar so sehr, dass dieser zu Voldemorts Leuten gehörte. „Jeder Todesser hat auch ein Privatleben, da redet Tom keinem von uns hinein, vorausgesetzt natürlich es überlagert sich nicht mit seinen Interessen. Aber keine Sorge, ich weiß mir schon zu helfen und es wäre mir eine Ehre, wenn ich weiter an deiner Seite bleiben könnte. Die letzten Wochen haben mir sehr gefallen, ich hab mich so wohl wie schon lange nicht mehr gefühlt. Du bist ein ruhiger Gesprächpartner, der auch eine andere Meinung als die deine zulässt und du hörst dir Ratschläge an, ohne gleich empört zu reagieren…“ Jetzt oder nie! „…Und du bist wunderschön“, äußerte der Jüngere. Jetzt wurde Remus rot. Bis zum heutigen Tag hatte noch nie jemand gesagt, er sei schön. Er hatte auch noch keinen festen Freund gehabt, denn in der Schulzeit hatte er zu viel Angst davor gehabt, entlarvt zu werden und später hatte er zu sehr um sein Überleben gekämpft. Als Werwolf führte man kein einfaches Leben und das wollte er niemanden antun, deshalb hatte er sich der Liebe bis jetzt verweigert. „Ich…ich…danke, du siehst auch nicht schlecht aus“, murmelte er dann stotternd. So etwas war einfach Neuland für ihn und deshalb wusste er nicht genau, was nun von ihm erwartet wurde. Regulus musste leicht schmunzelnd, die roten Wangen standen dem anderen äußerst gut. „Danke… Ich würde gerne mal mit dir ausgehen, wenn wir wieder in Hogwarts sind. Hättest du Lust, nur wir zwei…?“, erkundigte der Schwarzhaarige sich vorsichtig. Er wusste, das war vielleicht etwas forsch, doch er wollte nicht lange um den heißen Brei herumreden, so war er einfach nicht, er sagte alles geradeheraus, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Nun erst recht erstaunt, schaute der Professor sein Gegenüber mit großen Augen an. „Du willst ein Date mit mir? Mit einem Werwolf? Bist du dir sicher? Die Leute mögen die Werwölfe nicht, das weißt du doch und das könnte dann auch auf dich zurückfallen“, entgegnete er. „Das ist mir egal! Und hey, ich bin ein Todesser, vielleicht sollte ich dich daran erinnern und dich noch mal fragen, ob du wirklich daran interessiert bist, dich mit mir sehen zu lassen“, schmunzelte der Jüngere. „Ich finde es nicht wichtig, was andere von dir denken, sie kennen dich schließlich nicht und haben nur Vorurteile. Ich hingegen kann behaupten dir näher gekommen zu sein und zu wissen, wer du wirklich bist und diese Person gefällt mir, sehr sogar. Ich würde gerne mit dir ausgehen, aber es ist deine Entscheidung“, erklärte er. Remus war geschmeichelt, so etwas Nettes hörte er nicht oft. „Es wäre mir eine Ehre mit dir essen zu gehen, du musst mir nur sagen, wann und wo“, erwiderte der Werwolf letztendlich, nachdem er sich nochmals alles durch den Kopf gehen lassen hatte. „Das freut mich. Wenn wir wieder in Hogwarts sind, werde ich alles organisieren und dir dann Bescheid geben“, informierte Regulus sein Gegenüber. „Und jetzt sollten wir zu den anderen zurückgehen, um sie zu beruhigen, vor allem Alex macht sich Sorgen um dich“, bestimmte er. Damit stand er auf und zog den anderen hinter sich her zurück zum Schloss. ---------------------------------------------------- Anm: Ein riesengroßen Dankeschön an all meine treuen Leser und diejenigen, die mir immer wieder ein Review als Motivation hinterlassen. Es freut mich, dass meine Geschichte so gut ankommt und ich hoffe, dass ihr mir auch bis zum Ende treu bleibt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)