Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 66: Konsequenzen eines Ungleichgewichts ----------------------------------------------- Ich wollte mich erstmal bedanken, dass ich treue Leser habe und auch Review-Schreiber, die mir immer wieder Kommentare hinterlassen. Als ich meine Story angefangen habe, hätte ich mit so viel Zustimmung gar nicht gerechnet. Konsequenzen eines Ungleichgewichts Tom streifte allein durch die Wälder, er wollte ein wenig Ruhe vor dem Geturtel haben, das zurzeit im Schloss herrschte. Regulus und Remus waren für ihn derzeit nicht wirklich zu ertragen. So hatte er beschlossen mal wieder spazieren zu gehen, um die Umgebung zu erkunden. Leider hatte er nach wie vor keine wirklich nennenswerten Informationen über das Land herausgefunden. Zum einen lag es daran, dass hier wohl weit und breit keine Stadt oder Dorf war, wo er mehr Menschen treffen und befragen konnte. Im Augenblick hatte er nur das wenige Personal im Schloss zur Verfügung, um unauffällig an Informationen zu gelangen. Doch das war nicht wirklich effektiv, denn das waren wohl keine geschwätzigen Leute und dem ungeachtet musste er ja auch vorsichtig sein, nicht erwischt zu werden, denn dann könnte er sehr viel Ärger bekommen. Und zum anderen betrieb der dunkle Lord diese Nachforschungen seit Heiligabend nicht mehr gar so intensiv. Er wusste selber nicht warum, denn er konnte von sich sagen, dass er nach wie vor Harry…Alex töten wollte…oder? Aber irgendwie war diese ganze Sache nicht mehr so dringend…so wichtig. Während Tom in aller Ruhe durch die Gegend streifte, entspannte er sich immer mehr. Er hatte schnell mitbekommen, dass ein Spaziergang hier sehr erholsam war. Die Natur roch noch wie eine und wurde nicht von den Abgasen der Muggel verpestet, was man selbst in der Zauberwelt roch, denn die lag ja immerhin direkt daneben. Dies allerdings wunderte ihn doch sehr, wieso konnte er hier ungestört Blumen und Wälder riechen? Der Blauäugige vermutete, dass diese Gegend vielleicht ein unberührtes Plätzchen in irgendeinem Urwald war, denn bis dorthin waren noch nicht viele Muggel und auch kaum ein Zauberer vorgedrungen. Die Vielzahl und auch die Vielfalt der magischen Wesen waren ein weiterer Hinweis auf seine Theorie. Nirgendwo hatte Tom je so viele gesehen. Der Verbotene Wald bei Hogwarts war zwar auch von einigen magischen Rassen bevölkert, dennoch sah man sie so gut wie nie. Hier allerdings streiften die Wesen einfach herum, ohne Angst zu haben gefangen genommen oder gar getötet zu werden. Während der dunkle Lord gerade über eine Lichtung gehen wollte, hörte er ein Brüllen über sich, was ihn dazu veranlasste nach oben zu schauen. Als er das tat, blieb ihm vor Staunen der Mund offen stehen. Durch die Luft flog ein Drache, was ihn zwar mittlerweile nicht mehr allzu sehr überraschte, immerhin hatte er jetzt schon einige Drachen in diesem Land gesehen, doch dieser war anders, war irgendwie besonders, das konnte der Schwarzhaarige mit Bestimmtheit sagen. Vielleicht lag es daran, dass der Drache silbern war und von so einen hatte er bis jetzt nur in Märchen oder sehr alten Legenden gelesen. Der Drache sah atemberaubend schön aus und wie es schien, genoss er seinen Flug sehr. Er vollzog Loopings, raste im Steilflug auf die Erde zu, bevor er sich knapp vor dem Boden wieder fing und wieder in höhere Regionen entschwand. Und zwischendurch brüllte er immer wieder auf, so als wollte er der Welt mitteilen, wie schön es war zu fliegen. Tom war ganz fasziniert von dem, was er sah, umso überraschter war er, als der silberne Drache zur Landung ansetzte, auf der Lichtung, auf der sich der Blauäugige gerade befand. Im letzten Moment machte er genug Platz, damit er von dem großen Wesen nicht versehentlich zerquetscht wurde, denn der Platz für sie beide reichte geradeso aus, damit sie nebeneinander stehen konnten. „Wow, du bist aber ein schönes Kerlchen. Ich hab dich bis jetzt noch nie gesehen, wo kommst du denn her?“, sprach der Blauäugige das magische Wesen an. Doch anschließend musste er über sich selber lachen, wieso redete er mit einem Tier? Das konnte doch sowieso nicht antworten. Allerdings ging Tom im nächsten Moment drei Schritte rückwärts, als gerade dieser Drache ihm doch antwortete. -Danke für deine schmeichelnden Worte, so etwas höre ich hier selten. Und deine Frage, warum du mich noch nicht gesehen hast, ist leicht zu beantworten, ich fliege nicht so oft und wenn, dann immer wieder an neuen Orten, um neue Gegenden zu sehen. Allerdings bin ich hier öfter zu sehen, denn mein Haus ist ganz in der Nähe-, erwiderte das Wesen, das kein anderer als Alex in seiner Drachenform war. Er hatte Glück, dass seine Stimme durch Parsel und seinen anderen Körper anders klang, so konnte der dunkle Lord ihn nicht erkennen. Der Jüngere wollte das nutzen, um vielleicht mal ein unbelastetes Gespräch zu führen. Der Schwarzhaarige war noch immer schockiert, dass der Drache zu ihm gesprochen hatte. Er hatte noch nie davon gehört, dass diese Wesen so intelligent waren, um sich mit anderen zu unterhalten. Allerdings musste er auch zugeben, dass er noch nie einen Drachen aus solcher Nähe kennen gelernt hatte, um das zu überprüfen. Da der andere in Parsel sprach, wollte er auch in dieser Sprache mit ihm reden. -Du kannst mich also verstehen, das wusste ich nicht-, entschuldigte Tom sich erstmal. Allerdings wunderte ihn dann doch, dass der andere sagte, in der Nähe wäre sein Haus. Aber dann verwarf er den Gedanken, der Drache hatte bestimmt seine Höhle oder so gemeint. -Ich muss zugeben, ich habe noch niemals von einem silbernen Drachen gehört und wenn ich dich so ansehe, muss ich einfach fragen, hast du irgendwas mit Alex Dracien zu tun? Er hat auch sehr viel Silber an sich. Gehörst du ihm?-, erkundigte der Blauäugige sich dann. Der Drache lachte, was sehr merkwürdig aussah, denn man konnte die spitzen Zähne und die lange schlangenähnliche Zunge in dem riesigen Maul sehen. -Drachen gehören niemanden, genauso wie alle anderen magischen Wesen niemanden gehören. Wir sind frei und ein paar von uns entscheiden sich vielleicht mit Menschen zusammen zu bleiben, um sie zu beschützen oder ihre Begleiter zu werden, doch frei sind wir trotzdem. Und was deine Frage bezüglich meines Aussehens betrifft, da hast du schon recht, silberne Drachen gibt es äußerst selten. Manche meinen, wir sind eine Laune der Natur, denn niemand kann vorhersehen, wann wir geboren werden. Selbst wenn ich Kinder kriegen sollte, sind diese nicht automatisch auch silbern. Andere behaupten wir wären ein Schutzmechanismus des Planeten, denn bis jetzt war es immer so, wenn wir geboren wurden, war etwas mit dem Gefüge der Welt nicht in Ordnung und wir sollten helfen-, erklärte Alex dem anderen. Die Ansichten des Drachens waren ziemlich überraschend, Tom hatte bis jetzt nie darüber nachgedacht, ob magische Wesen ihre eigenen Entscheidungen trafen oder nicht. Trotzdem wollte er darüber jetzt keine Diskussion führen, also ging er nicht weiter darauf ein. Was ihn mehr interessierte, war die Andeutung, die der Silberne gemacht hatte. -Dann vermute ich mal, dass du ziemlich stark bist, wenn du oder besser einer deiner Art immer nur dann erscheint, wenn es Probleme gibt? Und was noch viel wichtiger ist, das heißt also, dass jetzt wieder etwas nicht in Ordnung ist-, entgegnete er. -Ja, ich bin ziemlich stark. Wir silberne Drachen sind mit einigen Fähigkeiten ausgestattet, die kein anderer beherrscht. Und ja, die Erde ist im Augenblick in großer Gefahr. Das Gleichgewicht zwischen Schwarz und Weiß ist deutlich gestört, was katastrophale Folgen haben kann. Die Natur warnt die Menschen und anderen Wesen davor, indem sie Katastrophen wie Wirbelstürme, Erdbeben oder Vulkanausbrüche hervorruft, doch bis jetzt hat wohl noch niemand die Warnung verstanden. Ich selber kann auch nicht nachvollziehen, wie es zu so einem Ungleichgewicht kommen konnte-, entgegnete der Drache. Er wollte ja nicht sagen, wer er war, also musste er so tun, als wenn er die Gründe nicht wirklich kannte. Außerdem wollte er sehen, ob der dunkle Lord seine eigenen Schlüsse zu diesem Thema ziehen würde. Für Tom allerdings war einiges neu, was er zu hören bekommen hatte. ‚Die Natur will uns warnen? Was passiert denn, wenn wir nicht darauf hören? Ich bezweifle, dass die Erde dann vernichtet wird, das wäre doch lächerlich…oder?’, fragte er sich selber in Gedanken. -Hast du denn Vermutungen, wie es dazu kommen konnte?-, wollte er vorsichtig wissen. -Der Ursprung des Ungleichgewichts liegt in Groß Britannien, in der Zauberwelt, was mich noch mehr bestürzt. Die Hexen und Zauberer sollten eigentlich wissen, was geschieht, wenn man Schwarz und Weiß nicht im Einklang hält. Allerdings hat sich die Störung nun erweitert, mittlerweile sind immer mehr Länder betroffen-, meinte der Silberne. Und man konnte seiner Stimme anhören, wie besorgt er war. -Was passiert denn, wenn das Gleichgewicht völlig zerstört ist?-, hakte der Blauäugige zögerlich nach. -Das wäre eine Katastrophe, um es milde auszudrücken. Wenn es dazu kommen sollte, würde die Magie von der Erde verschwinden. Demzufolge würden alle magischen Wesen sterben, denn diese können ohne Magie nicht existieren. Hexen und Zauberer würden Muggel werden, was einigen wohl äußerst schwer fallen würde. Allerdings wäre das noch nicht das Ende, die Natur braucht Magie auch zum Leben. Viele wissen das nicht, aber es ist so. Demzufolge würden die Pflanzen nach und nach eingehen, auch die normalen Tiere würden sterben. Damit würden die Nahrungsquellen für den Menschen zerstört werden, was auch ihren Tod zur Folge haben wird. Und zum Schluss wäre die Erde nur noch ein unbewohnter Wüstenplanet…-, erläuterte der Drache den Ernst der Lage. -Natürlich würde das nicht von heute auf morgen passieren, das will ich nicht behaupten. Aber in zwei- bis dreihundert Jahren, das wäre schon möglich. Die ersten Anzeichen gibt es ja schon, in der Zauberwelt werden immer mehr Squibs geboren-, wies er auf die momentane Lage hin. Zuerst wollte Tom lachen und das Alex für seine rege Fantasie beglückwünschen, doch als dieser so ernst und emotionslos sprach, überdachte er das noch mal. -Du meinst das vollkommen ernst? Das wird wirklich passieren, wenn nichts unternommen wird. Aber ich habe noch nie etwa davon gehört! Wieso weiß nicht wenigstens die Zauberwelt von den Konsequenzen für ein Ungleichgewicht der schwarzen und weißen Magie?-, erkundigte er sich aufgebracht und auch ziemlich besorgt. -Oh, die Zauberwelt sollte eigentlich Bescheid wissen, die magischen Wesen habe es ihnen von Anfang an erklärt. Doch die Menschen und auch einige magischen Rassen sind selbstgerecht geworden, sie meinten, sie wüssten schon, was das Beste für alle wäre. Die Warnungen wurden nicht mehr beachtet und mit der Zeit gerieten sie immer weiter in Vergessenheit-, erwiderte das Wesen schlicht. Das entsprach der Wirklichkeit, immer wieder im Laufe der Geschichte hatten magische Wesen wie Einhörner oder Phönixe auf die Konsequenzen für das falsche Verhalten der Menschen oder anderen Rassen hingewiesen, aber die meisten waren einfach zu überheblich oder arrogant, um die Warnungen ernst zu nehmen. -Und wie kann man ein Gleichgewicht wieder herstellen? Oder besser gesagt, was hat das Ungleichgewicht genau ausgelöst-, wollte Tom schließlich wissen. Er vermutete, dass er mit dafür verantwortlich war, obwohl er das nur ungern zugeben wollte, erst recht nicht vor diesem imposanten silbernen Drachen. -Den genauen Auslöser kenne ich nicht, ich kann nur das sagen, was ich sehe oder besser, was die Natur mir mitteilt. Irgendjemand…es können aber auch mehrere sein…will eine der Magiearten auslöschen. Es gibt bereits Regionen in Groß Britannien, wo es nur noch ausschließlich weiße Magie gibt. Allerdings trifft das auch auf einige andere Gebiete mit schwarzer Magie zu, deshalb kann ich nicht genau sagen, welche der beiden Arten verschwinden soll-, begann Alex zu erklären. Natürlich wusste er, dass sowohl Dumbledore als auch Tom dafür verantwortlich waren, jeder auf seine Art, dennoch wollte er, dass der dunkle Lord von sich aus das erkannte, denn ansonsten würde er daraus nichts lernen. -Und wie man das Gleichgewicht wieder herstellen kann, ist nicht leicht zu beantworten. Zuerst müsste man wohl in den Gegenden mit nur einer Magieart die andere wieder einführen, damit der natürliche Kreislauf wieder hergestellt wird, aber ob das reicht ist schwierig zu sagen. Ich hätte noch andere Ideen, dazu müsste man mir aber erstmal zuhören-, fuhr er dann fort. -Aber ich hör dir doch zu und vielleicht kann ich etwas tun-, entgegnete der Schwarzhaarige. -Was kannst du denn schon bewirken, du bist nur ein einzelner, noch dazu lebst du ja nicht mal dort, also was hätte das für einen Zweck-, fragte der Drache ein wenig provozierend. -Das stimmt doch…oh, das fällt mir ja jetzt erst auf, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Vo…Tom Riddle und ich komme aus Groß Britannien. Ich bin nur zu Besuch hier, ich begleite Alex Dracien. Es freut mich dich kennen zu lernen-, stellte der dunkle Lord sich vor. Dass er im Augenblick der Diener von Alex war, erwähnte er nicht, das musste der Drache nicht unbedingt wissen. -Die Freude liegt ganz meinerseits. Ich bin…- Doch bevor er sich selber vorstellen konnte, hörte der Drache ein lautes Gebrüll, das aus Richtung des Sees kam, der ganz in der Nähe lag. Bei dem Gebrüll handelte es sich um Alex Vater, der bereits seit einiger Zeit auf seinen Sohn wartete, denn eigentlich waren sie verabredet gewesen. -Es tut mir leid, ich werde gerufen. Vielleicht sehen wir uns ja noch mal an einem anderen Tag. Auf Wiedersehen-, verabschiedete sich der silberne Drache schnell, hob mit zwei kräftigen Flügelschlägen ab und verschwand in nördlicher Richtung. -Hey, warte, du könntest…-, begann Tom noch dem anderen hinterher zu brüllen, aber da war dieser schon verschwunden. ‚Nicht zu fassen, er ist einfach abgehauen, ohne sich vorzustellen’, empörte sich der Blauäugige in Gedanken. Doch dann schüttelte er einfach den Kopf und machte sich wieder auf zum Schloss, er hatte jetzt erstmal genug zum Nachdenken. ------------------------------- Anm.: Noch eine Mitteilung von mir, das nächste Kapitel kommt erst nächsten Sonntag, da ich am Samstag nicht da sein werde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)