Die Vergessenen von abgemeldet (Stargate Atlantis) ================================================================================ Kapitel 10: Homerun ------------------- Rhyan schnappte japsend nach Luft, als sie endlich unversehrt auf der anderen Seite des Ereignishorizontes heraustrat. Es war ein unglaubliches Gefühl gewesen, erschreckend und berauschend zugleich, und sie war sehr dankbar, dass sie zusammen mit Sheppard Rodney in ihrer Mitte festhielt und so mit den beiden eine stabile Einheit bildete. Andernfalls, so fürchtete sie, hätten ihre Beine nachgegeben und das Erste, was sie von der sagenumwobenen Stadt Atlantis kennengelernt hätte, wäre der harte Boden gewesen. Sie hob den Kopf und blickte einer ganzen Horde Menschen entgegen, die auf sie zu gestürmt kam. Allen voran eine schlanke Frau, der tiefe Sorgenfalten ins Gesicht gezeichnet standen. Dies musste Dr. Weir sein, der Kopf dieser Expedition. „John! Um Gottes Willen, was...“ Sie bremste sich und machte einem ärztlichen Notfallteam Platz. Es nahm McKay entgegen, hob ihn auf eine herbeigerollte Bare und bugsierte ihn umgehend aus der Sicht der beiden Neuankömmlinge. „Wo sind Teyla und Ronon?“ Trotz der Erleichterung im Blick der Expeditionsleiterin, schwang deutliche Sorge in ihrer Stimme. Ihr forschender Blick fiel auf Rhyan, so als könne sie die Antwort aus deren Gesicht lesen. „Sie sind zurück geblieben, aber wohl auf. Zumindest vorerst.“ Der Colonel wartete gar nicht erst, ob Elizabeth etwas dazu sagen würde, sondern ging an ihr vorbei auf einen atemberaubenden Treppenaufgang zu, welcher sich gegenüber des mittlerweile wieder abgeschalteten Stargates zu einer offenen Galerie hinaufschwang. Rhyan konnte nicht anders, als mit offen stehendem Mund zu staunen. Die Architektur dieses Ortes war unglaublich. Wunderschön, filigran und harmonisch. Überall schien Sonnenlicht durch Fenster zu fluten und verbreitete eine helle, freundliche Atmosphäre aus sanftem grün-bläulichem Licht. Allein dieser Raum wölbte sich unfassbar weit in die Höhe und erweckte durch seine großen Durchgänge, die offenen Galerien und Fenster den Eindruck, als würden überhaupt keine Wände existieren. Langsam folgte Rhyan Dr. Weir und Sheppard die Stufen der Treppe hinauf, nicht ohne sich immer wieder hierhin und dorthin zu wenden, um neue, unglaubliche Dinge zu bestaunen. John hatte nicht gelogen, diese Stadt war wahrlich märchenhaft. Am Kopf der Treppe angekommen, wandten sich die beiden Atlanter nach rechts und betraten einen kleinen Raum, dessen eine Wand vollkommen aus Glas bestand und hinaus in den Gateraum wies. Augenscheinlich war dies das Büro von Dr. Weir. Sheppard schloss die Tür, nachdem auch Rhyan den Weg hinein gefunden hatte, und ließ sich dann mit einem abgrundtiefen Seufzen in einen der Stühle fallen, welche vor dem großen Schreibtisch standen. Er rieb sich einen Moment lang den Nasenrücken, ehe er dem fragenden Blick seiner Vorgesetzten begegnete. „Wir haben ein Problem. Und das größte Problem an diesem Problem ist, dass uns de Zeit schon jetzt davonrennt.“ Elizabeth Augen wurden groß und wanderten unruhig zwischen dem Colonel und der fremden jungen Frau hin und her. Als Sheppard keine Anstalten machte weiterzureden, bohrte sie ungeduldig nach: „Dass wir in irgendeiner Weise ein Problem haben, habe ich mir bereits gedacht, als Sie am Abend nicht zum verabredeten Zeitpunkt eingecheckt haben, John. Und überdeutlich wurde es, als wir Sie und ihr Team nirgends auf diesem verdammten Planeten finden konnten. Also hören Sie bitte auf, mir etwas von Problemen zu erzählen!“ Sie hatte heftiger reagiert, als sie beabsichtigt hatte und es tat ihr auch augenblicklich leid, als sie Sheppard sichtlich zusammenzucken sah. Er straffte sich und sah sie offen an. „Wäre es uns möglich gewesen, hätten wir schon wesentlich eher ein Lebenszeichen abgesetzt. Das können Sie mir glauben, Doktor.“ Seine müden blauen Augen funkelten. „Wir haben genau so wenig wie Sie geahnt, dass es sich bei dem Vorposten um einen unterirdischen Komplex handelt. Der auch nach all diesen Jahren noch immer nach Außen abgeschirmt ist.“ Weir nickte verstehend, jedoch nicht ohne nachdenklich die Stirn zu runzeln. „Sie wussten, dass wir sie suchen würden, nachdem sie sich nicht zurückgemeldet hatten. Wenn dieser Vorposten so interessant gewesen ist – und ich zweifle nicht an, dass es in diesem Falle eine Lebensaufgabe gewesen wäre Dr. McKay von dort wegzuholen – hätten Sie zumindest einen Ihres Teams schicken können, um uns darüber in Kenntnis zu setzen, dass sie länger bleiben und für unsere Sensoren nicht auffindbar...“ Sheppard hob die Hand, um ihren Redefluss zu unterbrechen. Offensichtlich ging sie von einem wesentlich harmloseren Grund aus, der ihr mysteriöses Verschwinden erklärte. „So einfach ist es leider nicht gewesen.“ Den Mund zu einer schmalen Linie zusammengepresst lehnte Elizabeth sich zurück und musterte ihren Sicherheitsbeauftragten eingehend. „Was war es dann? John, reden Sie!“ „Es gibt Wraith auf diesem Planeten. Eine ganze Kolonie, die vor Jahrhunderten von ihrem Basisschiff dort ausgesetzt wurde, um zu verenden. Sie leben in dem Tunnelsystem der Antiker, weshalb wir sie nicht rechtzeitig bemerken konnten. Wir... gerieten in einen Hinterhalt.“ Sheppard seufzte erneut und setzte sich dann bequemer hin, um seinen knappen, aber dennoch möglichst genauen, Bericht über die vergangenen Ereignisse zu beginnen. Rhyan lauschte aufmerksam. Hier, in dieser neuen und vollkommen anderen Umgebung, erschien das Erzählte unwirklich und fern. Dennoch ließ es die junge Frau schaudern. Vor allem der letzte Kampf, der keine halbe Stunde zurücklag, der Kampf um die Vorherrschaft am Stargate, stand ihr noch glasklar vor dem inneren Auge. Ohne Arokh hätten sie nicht den Funken einer Chance gehabt, zum DHD und zum Ring durchzubrechen. Die Wraith hatten keine Mühe darauf verschwendet, Hinterhalte zu legen. Statt dessen hatten sie das gesamte Gebiet um das Gate verpostet und mit offener Präsenz verteidigt. Und dieses Mal hatten sie auch den Luftraum nicht aus den Augen gelassen. Arokh war schnell und wendig und Sheppard hatte mit Bravour bewiesen, dass er sich trotz waghalsiger Flugmanöver auf dem Rücken der Echse zu halten vermochte. Dennoch hatte es mehrere Anflüge benötigt, bis zumindest der Bereich um das DHD gesichert war und Rhyan und John absteigen konnten. Rodney hatte von all dem Trubel nichts mitbekommen. Sie setzten ihn behutsam im Schutz des DHDs ab. Während sie das Tor anwählten, hatte Arokh seine Angriffe unablässig weitergeführt. Einer überdimensionalen Fledermaus gleich war er in wildem Zick-Zack über den Himmel geschossen, den gefährlichen Schüssen aus den Stunnern ausweichend, um die Wraith mit seinem vernichtenden Feuer einzuhüllen. Trotzdem hatten es immer wieder Vereinzelte geschafft zu ihr und dem Colonel durchzudringen. Während Sheppard mit dem DHD beschäftigt gewesen war, hatte sie die Angreifer mit aller Vehemenz zurückgeschlagen. Ihr Schwert hatte in wilder Freude geheult und einen Wraith nach dem nächsten niedergestreckt. Doch der Ansturm nahm immer mehr zu und Rhyan verlor an Boden. Sie hatte John angeschrien, er möge sich beeilen, als das Tor schimmernd zum Leben erwachte und einen mächtigen Energieimpuls ausstieß. Sie hatten Rodney gepackt und zwischen sich genommen. Rhyan hatte noch ein Stoßgebet an all jene Götter ausgestoßen, die in diesem Moment das Geschehen verfolgen mochten. Dann waren sie losgelaufen. Es war die pure Hölle gewesen. Überall um sie herum war Feuergefecht zu hören gewesen und es konnte sich nur um ein Wunder handeln, dass sie nicht getroffen worden waren. Die Hitze und der Rauch des Drachenfeuers waren immer wieder über ihnen zusammengeschlagen und hatten ihnen die ohnehin schon knappe Luft geraubt. Und es zeigte ihnen, wie nahe sie daran waren, erneut in die Hände des Feindes zu fallen. Durch ihre verschleierten Augen hatte Rhyan einen ganzen Trupp Wraith erkennen können, welcher auf der Rampe zum Gate Stellung bezogen hatte und sie mit gezogenen Waffen erwartete. Im nächsten Moment war Arokh aus dem Himmel gestürzt, hatte sich mit weit aufgerissenem Maul den Verteidigern entgegengeworfen und sie einfach mit seinem Schwung fortgerissen. Mächtige Pranken zerrissen ihre Leiber in der Luft, der Letzte verlor sein Leben zwischen den tödlichen Zahnreihen. Der Drache stieß ein berstendes Brüllen aus und schraubte sich dann in den Himmel, nicht ohne der jungen Frau vorher noch einen triumphierenden Blick zugeworfen zu haben. Der Weg war frei, sie konnten gehen. Und Rhyan trat ihren Schritt durch das Stargate. Nachdem Sheppard mit seinem Bericht geendet hatte, schwieg Dr. Weir eine ganze Zeit lang, so als müsse sie das eben gehörte erst noch verdauen. Einem Damoklesschwert gleich hing die Bedrohung der Wraith nun über Atlantis und der Erde. Und es galt einen Ausweg zu finden, der effektiv und schnell zugleich sein musste. „Die Daedalus wird morgen von ihrer Reise zur Erde zurückkehren. Ich werde sie umgehend in den Orbit des Planeten entsenden, um herauszufinden, ob die Wraith dort Tiefraumsensoren haben und mit eventuell vorhandenen Basisschiffen in der Nähe kommunizieren können. Für den Fall, dass bereits ein Basisschiff dort ist, wird sie es vernichten können.“ Sheppard nickte leicht. Nicht viel, aber ein Anfang. Mit der Daedalus als Einsatzmittel standen ihnen zumindest einige weitere Optionen offen. „Ich werde eine Nachricht zur Erde senden.“ Elizabeth lächelte aufmunternd. „Und sie beide sollten nach einem Besuch bei Dr. Beckett etwas schlafen. In Ihrem derzeitigen Zustand nützen Sie mir nichts, Colonel Sheppard.“ Diese Aussage war überdeutlich und John musste ihr ausnahmsweise dieses eine Mal zustimmen. Er stand auf und bedeutete Rhyan mit einer knappen Kopfbewegung, ihm zu folgen. Was auch immer jetzt geschah, es musste natürlich unter höchstem Zeitdruck passieren. Doch durfte die Strategie und der Plan nicht unter diesem Umstand leiden. Andernfalls wäre alles umsonst gewesen. Widererwartend hatte Rhyan geschlafen wie ein Baby, ohne Träume, ohne Unruhe und Störung. Carson Beckett hatte sie, trotz des lauthalsen Protestes von Johns Seite, nicht mehr gehen lassen und so hatten sie die Nacht auf der Krankenstation verbracht. Die junge Frau argwöhnte, dass der Arzt ihr irgendetwas untergejubelt haben mochte, damit ihr Schlaf tiefer wurde. Doch im Endeffekt konnte sie ihm, wenn dem tatsächlich so war, nicht einmal böse sei. Sie fühlte sich erholt und kräftig genug, die vor ihnen liegende Aufgabe anzugehen, ohne sofort wieder unter geistiger Erschöpfung zu leiden. Zudem hatte der Schotte ein derart sonniges Gemüt, dass Rhyan sich eingestehen musste, sich zum ersten Mal in ihrem Leben auf einer Krankenstation wohl zu fühlen. Draußen vor den großen Fenstern war die Sonne jetzt vollständig aufgegangen und sandte ihr atemberaubendes Glitzern über einen endlos wirkenden Ozean, in dem die Stadt Atlantis wie eine Insel trieb. Rhyan blickte hinaus, nahm das Panorama in sich auf. Sie befanden sich weiter mittig in der Stadt, in einem der Türme, so dass sie auf die tiefer gelegenen Docks hinabblicken konnte. Und überall brach sich das Sonnenlicht in einer wunderschönen Farbpracht. Als sie die Anwesenheit einer anderen Person wahrnahm und wenig später Sheppard erkannte, der dicht hinter ihr zum Stehen gekommen war, löste sie ihren Blick von der morgendlichen Stadt. Sein Blick war zuvor wie der ihre nach draußen gerichtet, auf die Weite des Ozeans und die Wellen, die sich an den Docks brachen. Er wirkte bedrückt und seine blauen Augen waren von einem Schatten der Trauer verhangen. Offenbar war seine Nacht nicht so erholsam gewesen wie ihre. „Dies alles und noch viel mehr wird bald schon der Vergangenheit angehören, wenn uns nichts einfällt, was wir gegen die Wraith ausrichten können.“ Er sprach leise, beinah wie zu sich selbst. Aber Rhyan wusste, dass er lediglich so leise sprach, weil der Kummer ihn innerlich zerfraß. Sie streckte eine Hand aus und ließ sie dann sanft auf seinen Arm sinken. Die eigene Heimat einer derartigen Bedrohung gegenüber zu sehen, war wahrlich grauenhaft. „Uns wird etwas einfallen, sei unbesorgt.“ Sie lächelte leise. „Sobald die Daedalus gelandet ist, wird eine ganze Horde fähiger Menschen an einer Lösung des Problems arbeiten. Wir sind nicht länger allein, John.“ Der Colonel sah sie von der Seite her an und tatsächlich schienen seine Gesichtszüge weicher zu werden. Er nickte. „Du hast recht. Es macht keinen Sinn, sich von der Sorge lähmen zu lassen.“ Er reichte ihr eine Hand und umschloss ihre schüchtern ausgestreckten Finger behutsam. „Komm, ich zeige dir solange die Stadt.“ Sie verließen die Krankenstation, jedoch nicht ohne vorher noch einen Blick auf Rodney zu werfen. Der Wissenschaftler war noch immer blass und dunkle Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab. Doch er hatte sein Bewusstsein zurück und konnte damit auch seinem unvergleichlichen Charakter Freilauf gönnen. Nachdem er minutenlang nur in der Lage war, seine Missgunst über seine derzeitige Behandlung kund zu tun, zog Sheppard die junge Frau mit einem erheiterten Lachen hinter sich aus dem Zimmer und ließ McKay in seinem Unglück allein zurück. Der Colonel führte sie durch ein wahres Labyrinth aus Gängen und Treppen, in denen reges Treiben herrschte. Er erklärte ihr, dass sie sich hier in den bereits erkundeten Bereichen der Stadt befanden, dass es aber im Umkehrschluss noch eine Menge unbekanntes Terrain in Atlantis gab, welches es zu entdecken galt. Rhyans Herz schlug schneller bei diesem Gedanken. Es musste unglaublich spannend sein, so viel wundersame Dinge zu entdecken und zu wissen, dass vielleicht noch viel wundersamere Dinge in den Tiefen dieser Stadt schlummerten. So wanderten sie eine lange Zeit durch die Eingeweide Atlantis. John zeigte ihr noch einmal den Gateraum, den Kontrollraum, die Labore. Er zeigte ihr die Quartiere, Räume für Sport und Freizeit, die Kantine. Es war alles irgendwie so vertraut. Und doch wirkte es in dieser exotischen Umgebung nicht fehl am Platze. Rhyan war fasziniert von den Transportern, die einen in Sekundenbruchteilen von einem Ort der Stadt an einen vollkommen anderen, weit entfernten Platz zu transportieren vermochten. Es gab Dinge, die unter Johns Fingern zu leuchtendem Leben erwachten, aber die vollkommen stumm blieben, wenn Rhyan sie berührte. Er erklärte ihr, dass er im Besitz eines ganz bestimmten Gens war, welches ihm die Kontrolle über diese Dinge erlaubte. Es war ein Relikt der Antiker aus längst vergangener Zeit und war bei weitem nicht jedem zugänglich. Dieses Gen erlaubte es ihm auch die Flugmaschinen zu steuern, die er Jumper nannte. Nach einem prüfenden Blick auf die Uhr machte John sich daher auf den Weg zum Hangar. Rhyan hatte ihm die Freude gewährt auf dem Rücken eines Drachen zu reiten. Nun wollte er ihr zeigen, dass es auch Freude bereitete, einen der Jumper zu fliegen. Er lächelte verschmitzt, als er Rhyans ungläubiges Staunen gewahrte, als sie den Hangar betraten. Mit großen Augen folgte sie ihm ins Innere von Jumper One und nahm nach kurzem Zögern dann im Sitz des Copiloten platz. Sie beobachtete fasziniert, wie der Colonel die nötigen Checks durchlaufen ließ und wie das Flugschiff wie von Geisterhand zum Leben erwachte. „Bereit für einen kleinen Rundflug über Atlantis?“ Seine Augen blitzten und verrieten den Enthusiasmus, der selbst ihn bei einer solchen Gelegenheit noch ergriff. Der Jumper löste sich sanft aus seiner Bucht und begann der Decke entgegenzustreben, die sich langsam zu öffnen begann und den blauen Himmel über der Stadt preisgab. Dann schoss er mit atemberaubender Geschwindigkeit aus dem Hangar und hinaus ins Freie. Rhyan konnte zum wiederholten Male nicht anders, als stumm zu staunen. John lenkte den Jumper in eine sanfte Umlaufbahn, so dass seine junge Gefährtin den ersten richtigen Blick auf Atlantis werfen konnte. Sie war aufgebaut wie ein Schneeflocke, auf der sich unzählige filigrane Türme in den Himmel reckten. Die Morgensonne ließ lange Strahlen entstehen, die durch diese Schluchten fielen und ein wunderschönes Spiel von Licht und Schatten verursachten. Weit und breit war nur das Meer zu erkennen, hier und da von weißen Schaumkronen unterbrochen. Rhyan ging das Herz auf. Der blaue Himmel wurde von nicht einer Wolke bedeckt und strahlte in einem unglaublichen Azur. Dahinter befanden sich die Weiten der Pegasus Galaxie. Es war unglaublich und ergreifend zugleich. Und all das sollte von einem derart furchtbaren Übel wie den Wraith zum Untergang verurteilt sein? Grimmiger Trotz regte sich im Innern der jungen Frau. Sie würde nicht dulden, dass diese Wesen noch mehr Schaden anrichteten. Wenn es sein musste, würde sie ihre Welt verlassen, um dem Kampf gegen diese Monster beizutreten. Sie kreisten noch einige Male über der Stadt und John erklärte ihr, wo im Einzelnen das lag, was sie zuvor besichtig hatten. Im Vergleich zu den unerforschten Bereichen erschien das gesicherte Areal winzig. Dann ging er auf einem der weiter außen gelegenen Docks zur Landung. Rhyan folgte ihm nach draußen in den warmen Wind, blieb dann aber am Fuße der Rampe stehen, um den Anblick der über ihr aufragenden Stadt in sich aufzunehmen. „Es ist wunderschön.“ Sheppard lächelte, trat von dem Jumper weg und an den Rand des Docks heran. Unter ihm spülte das Meer unablässig um die Grenzen der Stadt. Es war kristallklar und wandelte sich in seinen Tiefen in ein sattes schwarz-blau. Selbst Fische schienen in diesen geschützten Buchten der Docks zu leben. „Als wir hier herkamen ahnten wir noch nichts von dieser Bedrohung, die die Wraith für diese ganze Galaxie darstellten. Wir hatten keine Ahnung...“ Seine Gesichtszüge verhärteten sich bei der Erinnerung. „Wir waren naiv und dumm. Vielleicht hätte all das verhindert werden können...“ Rhyan trat in stiller Anteilnahme neben ihn. Sie wusste, dass Sheppard dazu neigte, sich mit Selbstvorwürfen zu quälen. Doch es war nicht richtig. „Wenn es damals nicht geschehen wäre, wäre es zu einem späteren Zeitpunkt passiert. Ihr hättet es nicht verhindern können. Vielleicht habt ihr euch auf diese Weise ja sogar einen Vorteil erspielt.“ Er lachte freudlos. „Ich wüsste nicht welcher Vorteil das sein sollte. Bisher ist er uns jedenfalls noch nicht zu Hilfe gekommen.“ „Aber du hast selbst gesagt, dass viel zu viele Wraith auf ein Mal erwacht sind und dass es nicht genügend Nahrung für sie alle gibt. Und dass es daher zu Streit unter den Wraith kommt, dass sie sich gegenseitig bekämpfen.“ „Das stimmt ja auch.“ Er wandte sich seiner Begleiterin zu und blickte ihr forschend in die Augen. „Aber der Preis dafür ist höher, als die Menschen in dieser Galaxie in der Lage sind zu bezahlen. Die Wraith... sie sind nicht einfach nur viele, Rhyan. Es sind viel viel mehr als es Menschen hier gibt. Sie würden sich irgendwann vielleicht selbst zerstören, doch vorher wäre die gesamte Menschheit in der Pegasus Galaxie ausgerottet!“ Das war eine wirklich furchterregende Vorstellung und Rhyan schauderte unwillkürlich, trotz des warmen Windes hier draußen. Eine Weile standen sie sich schweigend gegenüber und sahen einander an. Menschen, die ein und die selben Wurzeln aufwiesen, die für sich jedoch jeweils eine neue Heimat auserwählt hatten. Und doch waren sie miteinander verbunden in der Bedrohung, die ihre ursprüngliche Heimat nun verdunkelte. „Wir werden eine Lösung finden.“ sagte sie noch einmal leise, aber mit Nachdruck. „Davon bin ich überzeugt John.“ Er nickte nur und senkte den Blick. Er war nicht der Typ, der sich Hoffnungslosigkeit hingab oder von kleineren Rückschlägen endmutigen ließ. Aber manchmal waren die Gefühle in seinem Innern schlicht und ergreifend zu stark, als dass er sie dauerhaft verbergen konnte. Behutsam ergriff er ein weiteres Mal ihre Hände und drückte sie in stiller Dankbarkeit. Als er seinen Blick wieder hob, stand sie direkt vor ihm. Täuschte er sich oder war es ihm vorher einfach nicht aufgefallen, dass sie einander so nahe standen? Er spürte ihren Atem auf seinem Gesicht und konnte deutlich den schwachen Geruch wahrnehmen, der von ihr ausging. Und grade in diesem Moment schien es, als würde sich seine ganze Seele nach dieser Nähe sehnen. Nach dem Vergessen und dem gedankenlosen Dahintreiben in dem Bewusstsein, dass dort jemand war, der die Sorgen teilte und linderte. Er runzelte die Stirn über diese Gefühlsregung, doch anstatt ihre Finger loszulassen, umschloss er sie noch ein wenig fester. Er wollte nicht, dass sie jetzt ging. Er wollte, dass sie blieb. Hier an seiner Seite. Rhyan erwiderte seinen Blick furchtlos und konnte deutlich den Widerstreit in seinen Augen erkennen. Natürlich war ihr der plötzliche Wandel in der Stimmung nicht entgangen und es erfüllte sie mit Wärme, wie Sheppard sie beobachtete. Doch sie fühlte auch sehr deutlich seine Schuldgefühle, dass er sich jetzt mit derartigen Gedanken auseinandersetzte, wo ein Teil seines Teams in dauerhafter Gefahr schwebte, von den Wraith ergriffen zu werden. Der Bann wurde jäh unterbrochen, als das Aufheulen mächtiger Turbinen erklang und ein Schatten über sie hinweg strich. Die Daedalus war aus der Umlaufbahn getreten und setzte nun zur Landung auf Atlantis an. John legte den Kopf in den Nacken und verfolgte den Flug des gewaltigen Schiffes einen Moment lang. Dann löste er sich von Rhyan, nicht ohne ihr vorher noch ein schwaches Lächeln zuteil werden zu lassen, und rannte zurück in den Jumper. Er wollte rechtzeitig vor Ort sein, wenn Colonel Caldwell für das Briefing bei Elizabeth eintraf. „Sie tragen die Verantwortung für diese Katastrophe! Sie haben zum wiederholten Mal wegen ihrer Leichtsinnigkeit die Sicherheit der gesamten Expedition gefährdet und jetzt auch noch darüber hinaus die Sicherheit der Erde.“ Rhyan spürte, wie sich Sheppard neben ihr versteifte. Doch er sagte nichts. Colonel Caldwell schien mit seinen Anschuldigungen auch noch nicht fertig zu sein. „Es ist unfassbar, als würden Sie aus ihren Fehlern nicht lernen.“ Caldwell spießte sein Gegenüber mit einem wahrhaft mörderischen Blick auf. „Die Existenz dieses Jägers auf diesem Planeten hätte Ihnen, nach all Ihrer Erfahrung mit den Wraith, Warnung genug sein müssen, um umgehend zum Stargate zurückzukehren und nur unter verschärften Vorsichtsmaßnahmen zurückzukehren.“ John knirschte voll unterdrücktem Zorns mit den Zähnen, bevor er eine Antwort knurrte. „Es gab keinerlei Hinweise auf das Vorhandensein einer ganzen Wraith-Kolonie. Weder unsere Sensoren noch Teyla konnten irgendetwas in dieser Richtung erkennen. Dass sie sich in einem abgeschirmten Unterirdischen Komplex versteckt hielten...“ „...haben sie nicht wissen können. Ich weiß, ich weiß. Es sind immer die selben Ausreden. Aber im Grunde wissen Sie ganz genau, Colonel Sheppard, dass der vorgefundene Friede oftmals trügerisch ist. Und dennoch...“ Der Kommandant der Daedalus schien am Ende seiner Weisheit zu sein und lehnte sich seufzend in seinem Sitz zurück, die Arme vor sich auf dem Tisch ausgestreckt. Er musterte Sheppard nachdenklich. „Sie werden uns alle noch zur Schlachtbank führen mit Ihrer Gedankenlosigkeit. Sie sind eine unhaltbare Gefahr, für die Atlantis-Expedition schon immer gewesen und jetzt auch noch für die gesamte Erde.“ Es war eine ungeheuerliche Anschuldigung, die er da aussprach und Rhyan konnte die Anspannung fühlen, die auf allen Anwesenden in dem Raum ruhte. Nicht nur sie starrte den Kommandanten mit offenem Entsetzen an. Das konnte unmöglich sei Ernst sein. „Bedauerlicher Weise hatte ich bei der Auswahl geeigneterer Personen keinerlei Mitspracherecht.“ Sein Blick glitt anklagend zu Dr. Weir, deren Augen schmal vor Missbilligung wurden. „Auf dieses einfache Argument werden Sie sich wohl jederzeit wieder berufen, wenn Ihnen die Argumente ausgehen, nicht wahr, Colonel?“ Johns Stimme troff vor Sarkasmus und jeder im Raum wandte seine Aufmerksamkeit jetzt wieder den beiden eigentlichen Kontrahenten zu. Sheppards Gegenangriff kam unerwartet und das Glitzern in den Augen des Schwarzhaarigen verriet nichts Gutes. Er würde diese Schikanen nicht mehr länger schweigend hinnehmen. Und jedem war klar, dass das nur zu einem offenen Disput führen konnte. Ein wahrlich miserabler Zeitpunkt, das stand außer Frage. „Sie haben es noch immer nicht verkraftet, dass das SGC auf Dr. Weirs Vorschlag hin mich in der Position des obersten Sicherheitsbeauftragten bestätigt hat, anstatt Sie an diese Stelle zu setzen, habe ich Recht? Sie können es nicht ertragen, obwohl Sie Kommandant eines wundervollen Sternenschiffes sind.“ „Welche Entscheidungen in der Vergangenheit getroffen worden sind, spielt überhaupt keine Rolle, Colonel.“ Caldwell gab sich nach Außen gelassen, so als würde er sich über Sheppards kleine Rebellion sogar amüsieren. Doch jeder, der Körpersprache zu deuten vermochte, konnte deutlich die unterdrückte Anspannung erkennen. „Es liegt auf der Hand, wer im Großteil aller Fälle für derartige Gefahrenlagen verantwortlich ist. Und das können Sie nicht abstreiten. Ebensowenig wie Sie abstreiten können, dass sich derartige Ereignisse in letzter Zeit häufen.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Wären Ihnen derartige „Ausrutscher“ auf der Erde oder unter meinem Kommando unterlaufen, können Sie sich sicher sein, dass man Sie umgehend aus dieser Position entfernt hätte, um weitere Gefährdungen vorzubeugen.“ „Gentlemen...“ Elizabeth musste zwingend versuchen, das Gespräch wieder auf den eigentlichen Grund ihres Zusammentreffens zu lenken. Einen Machtkampf würde die angeschlagene Expedition jetzt vermutlich nicht verkraften. Doch Caldwell schien nicht gewillt, aufzugeben. Sein Blick ließ von Sheppard ab und glitt zu der neben ihm sitzenden Rhyan. Die junge Frau gefror, als sie den Blick auf sich ruhen fühlte. Voller Unbehagen erwiderte sie das Starren. „Und Ihre maßlose Gedankenlosigkeit bestätigt sich mir nur ein weiteres Mal, wenn ich sehe, dass Sie ohne nachzudenken eine fremde Person in diese äußerst sensible Besprechung mitbringen. Hat es nicht schon genügt die Gefahr einzugehen, sie mit nach Atlantis zu bringen?“ Rhyan wandte verstört den Kopf in Johns Richtung, doch er gebot ihr mit einer knappen Bewegung seiner Hand Schweigen. „Wir wissen nichts über sie.“ „Sie hat mir das Leben gerettet. Mir und meinem Team.“ Caldwell lachte kalt. „Oh, Verzeihung wenn ich die Lage ohne diese Gefühlsduselei betrachte, Colonel.“ „Seit wann behandeln wir Handelspartner von anderen Planeten mit einer derartigen Unverfrorenheit?“ Sheppards Stimme zitterte vor Zorn. „Handelspartner?“ Der Kommandant der Daedalus machte Anstalten aufzustehen, besann sich aber eines Besseren. „Nach meinen Informationen geht es hier nicht um Handelsbündnisse, die ausdiskutiert werden müssen. Diese Person stellt in meinen Augen eine nicht zu unterschätzende Gefahr da, solange nicht alle erforderlichen Mitglieder über die vorliegende Situation informiert sind und diese einzuschätzen vermögen.“ Mit einer knappen Kopfbewegung zu den an der Tür stehenden Soldaten, befahl er: „Nehmen Sie diese Frau in Gewahrsam und lassen Sie sie nicht aus den Augen, bis wir zu einem Ergebnis gekommen sind.“ Sheppard fuhr aus seinem Sitz hoch und stellte sich schützend vor Rhyan, die fassungslos in ihrem Stuhl zusammengesunken war. „Sie werden sie nicht anrühren, Leutnant.“ Seine blauen Augen blitzten, als er den jungen Soldaten vor sich niederstarrte, sodass dieser tatsächlich verunsichert innehielt. Es war deutlich, dass er Rhyans Ingewahrsamnahme, wenn nötig, auch mit körperlicher Gewalt verhindern würde. „Colonel!“ „Gentlemen, bitte!“ Elizabeth hatte sich ebenfalls erhoben. Für einen Moment schloss sie tief durchatmend die Augen. „Setzen Sie sich!“ Als niemand der Aufforderung nachkam, warf sie Sheppard einen stechenden Blick zu. „Setzen Sie sich! Alle beide.“ Sie entspannte sich erst, als alle Beteiligten wieder Platz genommen hatten. „Ich kann es nicht fassen! Was ist nur in Sie gefahren?“ Sie wandte sich Caldwell zu. „In dieser Stadt habe immernoch ich das Kommando und es liegt in meiner Entscheidung, ob diese Frau in Gewahrsam genommen wird oder an dieser Besprechung teilnimmt. Und ich habe ihre Teilnahme gestattet, Colonel. Ich verbitte mir für die Zukunft jedwede Einmischung um die Art und Weise, wie ich diese Stadt zu leiten gedenke. Und ich untersage es Ihnen, meine Führungsmitglieder in derart ungehöriger Weise zu beleidigen.“ Dr. Weir mochte lediglich eine Zivilistin der Atlantis-Expedition sein, doch ihr war die Leitung vom SGC übergeben worden und jeder, der schon einmal mit ihr in Verhandlung getreten war, wusste, dass sie ein Gegner sein konnte, den man fürchten sollte. „Ich habe Sie hier her gebeten, weil wir ihre Hilfe brauchen. Nicht damit Sie ihre persönliche Meinung demonstrieren und Unfrieden in den eigenen Reihen heraufbeschwören. Wir brauchen die Daedalus in diesem Kampf.“ Einen Moment schienen beide einen stummen Kampf auszutragen. Dann lehnte sich der Kommandant mit einem ergebenen Nicken in seinem Stuhl zurück. Die Verhandlungen konnten fortgesetzt werden. Rhyan schaute überrascht auf, als Dr. Weir sie aufforderte, die Anwesenden mit Details über den Planeten zu versorgen. Zögernd erhob sie sich und trat an eine Karte heran, die auf einem der Monitore zu sehen war. John hatte ihr erklärt, dass diese Karte aus der Datenbank der Antiker stamme und durchaus nicht mehr als aktuell bezeichnet werden könne. Doch im Grunde blieb es dabei, nur dass die eingezeichneten Siedlungen nicht mehr existent waren. Sie begann mit einer knappen Erklärung der jüngsten Geschichte, dem Erscheinen der Wraith und der Flucht sämtlicher menschlicher Bewohner. Tatsächlich gelang es ihr, die ungefähre Lage des unterirdischen Komplexes zu lokalisieren und beschrieb kurz die örtlichen Gegebenheiten. Dann huschte ihr Blick kurz zu Caldwell. „Vielleicht ist es uns möglich mit den Sensoren der Daedalus die verschiedenen Eingänge in das System der Wraith zu entdecken.“ „Was hilft uns das?“ Der Kommandant hob fragend eine Augenbraue. „Sie haben selbst gesagt, dass der gesamte Komplex wie ein Kaninchenbau aufgebaut ist. Wie sollen wir so jemals gewährleisten, dass uns nicht vereinzelte Wraith durch Hinterausgänge entkommen?“ „In dem wir durch Artilleriebeschuss der Daedalus die Eingänge zerstören und dafür sorgen, dass sie zugeschüttet sind. Die Einschläge werden derart viel Staub und Hitze in die Gänge tragen, dass den Wraith keine andere Wahl bleiben wird, als zu fliehen. Wir lassen ihnen einen Fluchtweg. Und dort stehen wir und erwarten sie.“ Sheppard grinste diabolisch. Offenbar gefiel ihm der Gedanke, die Wraith endlich einmal in Panik erleben zu dürfen. „Wir werden keine Garantie haben, dass wir auch tatsächlich alle Eingänge blockiert haben. Und wir können genauso wenig sagen, ob sich nicht doch vereinzelte Exemplare in den Gängen verbergen und den Angriff abwarten.“ Rhyan nickte bestätigend. „Natürlich nicht. Aber es ist ein Anfang und ein sinnvoller Auftakt für das Gefecht. Wir können uns nicht zu ihnen wagen. Wenn wir den Kampf in ihre vertraute Umgebung tragen, können wir nur im Nachteil sein. Daher sollten wir sie zu uns holen.“ Sie lächelte verschlagen. „Für den Fall, dass wie Ausgänge übersehen haben, wird Arokh in der Luft sein und deren Flucht wird eine kurze sein.“ John grinste in sich hinein, als er das Unverständnis auf den Gesichtern der anderen las. „Du wirst ihnen schon sagen müssen, wer Arokh ist, Rhyan.“ Er fand es immer wieder drollig, mit was für einer Selbstverständlichkeit sie den Drachen in ihre Pläne mit einbezog, ohne an die Wissenslücke der anderen zu denken. „Oh, natürlich. Verzeihung. Arokh ist mein Drache.“ Die Reaktionen reichten von ungläubigem, missbilligendem Kichern zu stumpfem Glotzen. „Drache?“ Caldwell konnte sich ein selbstgefälliges Lächeln nicht verkneifen. Rhyan funkelte ihn wütend an. „Ja, Drache. Dank seiner Hilfe konnten Colonel Sheppard und ich überhaupt das Stargate erreichen.“ „Es ist wahr.“ John schmunzelte noch immer leicht. „Dieser Drache existiert und kann uns in der Tat einen entscheidenden Vorteil in dem Kampf liefern.“ In seinem Kopf fügte sich langsam aber unaufhaltsam ein Plan zusammen, der durchaus lohnenswert erschien. „Die Daedalus sorgt dafür, dass die meisten der Zugänge verschlossen werden, so dass möglichst nur noch ein Fluchtweg offen bleibt, welcher die Wraith direkt in unsere Arme führt. Arokh bleibt indes in der Luft und kann uns auf eventuelle Lücken in diesem Plan hinweisen. Es wird eine Fuchsjagd, nur dass wir keine Füchse jagen, sondern Wraith.“ Er wusste, dass der Plan alles andere als ausgereift war und dass ihm zur Zeit noch eventuelle Ausweichpläne fehlten, sollte irgendetwas schief laufen. Doch ihm fiel weiß Gott nichts besseres ein und da sich niemand gegen diesen Vorschlag aussprach, konnte er davon ausgehen, dass es den anderen ebenso erging. „Nun gut.“ Elizabeth schien nicht glücklich mit dem Ergebnis, war sich aber sehr wohl bewusst, dass es das Beste und Effektivste sein würde, auf das sie in einer so kurzen Zeit kommen konnten. Und das auch so zeitnah würde umgesetzt werden können. „Die Daedalus kann starten, sobald sie alle nötigen Vorbereitungen abgeschlossen hat. Wir dürfen nicht mehr viel länger warten, den Offensivschlag auszuführen.“ Sie sah jeden Einzelnen der Anwesenden lange und durchdringend an. „Auf dass das Glück auch dieses Mal auf unserer Seite ist. Kehren Sie alle unversehrt und erfolgreich aus diesem Kampf zurück, Gentlemen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)