Zum Inhalt der Seite

Verboten

Spiel mit dem Teufel
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Begegnung

Nathan Brown betrat das große kühle Schuldgebäude, das noch leer war. Es war kurz nach sieben Uhr am Morgen. Der erste Tag nach den Sommerferien. Er würde die Leitung eines Stammkurses der Oberstufe übernehmen, das erste Mal in seiner noch so jungen Karriere. Aber obwohl er sich freute, verspürte er zugleich auch ein ungutes Gefühl.
 

>Warum machst du dich so verrückt Nath? Alles wird gut. Du hast bis jetzt auch alles geschafft. Das wird ein Klatz, es wird schon nichts schief gehen. Dein Leben läuft perfekt. Laura und du werden bald heiraten, dein Job läuft gerade perfekt und du hast endlich das neue Auto auf das du solange hingespart hast. Jetzt beruhig dich<
 

Seine Schritte hallen in dem großen Flur zum Lehrerzimmer wieder und er hat das Gefühl als würde er nach Hause kommen. Er verbrachte so viel Zeit hier, dass dieses Gebäude, so komisch es auch klingen mag, so was wie sein zweites Zuhause wurde. In Gedanken überlegte er sich, was er zu seinem Stammkurs sagen sollte. Er stellte sich ihre Gesichter vor und ihr Stimmen, ging in Gedanken die Planung der Kursfahrt und alle anderen Planung durch. Doch kurz darauf wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als etwas in ihn lief. „Oh, es tut mir Leid“, entschuldigte sich das Wesen und richtete sich auf. Nathan sah auf und schaute in die braunen Augen des wunderschönsten Mädchens, dass er je gesehen hatte. „Schon, schon in Ordnung“, stammelte er. Sie nickte lächelnd und huschte den Gang hinaus, aus dem er kam. Ihre weiße Jacke leuchtete im leichten Licht der Schulhoflampen, als sie in der Dunkelheit verschwand und Nathan in einem Art Schock oder Rausch stehen lies…

Zweifel

Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast. – Georg Bernard Shaw
 

„Hallo Nathan!“, eine große blonde Frau kommt auf ihn zu und drückt ihm einen Kuss auf den Mund. „Hallo Laura“, entgegnet er unsicher. Was hatte diese Begegnung zu bedeuten? Hatte sie überhaupt etwas zu bedeuten? Und warum dachte er darüber nach? „Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst so blass aus“, fragt sie ihn besorgt und fährt ihm durch das kurze braune Haar. „Nein, nein. Mit mir ist alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen“, beruhigt er sie lächelnd, „Ist denn mit dir alles in Ordnung? Nicht das du kalte Füße bekommst“ „Keine Panik Schatz. Ich will dich immer noch heiraten und daran wird sich auch nichts ändern“, grinst sie und schaut ihm tief in die Augen, „Ich habe ja schon mein Kleid…du kannst dich freuen“ Er lächelt sie an, doch seine Gedanken sind an einem anderen Ort. Sie sind bei diesem Mädchen, bei diesem wunderschönen Wesen.

Es klingelt zum Unterricht und Nathan macht sich auf den Weg zu seinem Stammkurs. „Nathan warte kurz“, ruft ihm Laura hinterher. „Was ist denn?“, fragt er sie und schaut in ihre wunderschönen blauen Augen. „Wir sehen uns heut Abend, ja? Ich muss gleich weg…wie du ja weißt“, erklärt sie ihm. „Ja, bis heut Abend Liebling“, verabschiedet er sie und gibt ihr einen Kuss.
 

Nathan geht durch die Menge von Schülern die vor dem Raum stehen und schließt ihn auf. Er betritt den Raum, hinter ihm seine Schüler die sich hinsetzen. Sein Puls rast, er ist schrecklich nervös, obwohl es im Grunde keinen Grund dazu gibt. Diese Situation hatte er schon so oft im Leben, so oft hat er schon vor einer Klasse gestanden, aber trotzdem ist es nun etwas anderes. Das ist sein Kurs. Er hat die Verantwortung für sie. Sie vertrauen ihm und kommen mit Problemen zu ihm.

Aus seiner schwarzen Adidas-Umhängetasche nimmt er eine Mappe heraus. Die Kursmappe. „Guten Morgen“, begrüßt er die Klasse und schaut in die Runde. Die Klasse antwortet und er versucht sich zu beruhige.
 

>Ganz ruhig. Das hast du schon so oft geschafft. Stell dir einfach Laura vor, wie immer<
 

Er wird ruhiger und erklärt ein paar Planungsdinge, dann setzt er sich auf seinen Tisch und atmet tief durch. „Okay Leute. Ich kenne hier schon einige von euch, genauso wie einige hier mich kennen. Aber andere habe ich noch nie gesehen. Daher schlage ich euch vor, dass ich Bilder von euch mache. So kann ich mir eure Namen schneller merken“, erklärt er und holt eine Kamera aus seiner Tasche, „Keine Panik. Ich werde die Bilder nicht ins Internet stellen oder so. Sie sind nur für mich, also zum Namen lernen. Und dann wäre ich noch für ein Kurstreffen. Das wir zusammen was nach der Schule unternehmen. So das ihr euch besser kennen lernt und ich euch ebenso. Ich meine, wir müssen jetzt 2 ½ Jahren miteinander auskommen, also halte ich das für angebracht“
 

>Okay, siehst du. Soweit ist es ja schon mal gut gegangen<
 

Nathan nimmt seine Kamera und fotografiert jeden Schüler. Bis er dann wieder in die Augen dieses wunderbaren Wesens schaut, dass er an diesem Morgen im Flur gesehen hat. Er stockt kurz, doch fängt sich wieder. Bloß nicht irgendwas falsch machen, sachlich bleiben, professionell. So gehört es sich für einen Lehrer. Es ist egal wie sehr man einen Schüler mag oder nicht, er ist nichts weiter als ein Schüler. Er fotografiert das Mädchen. Dieses so wundervolle Wesen. Mit ihren langen dunkelbraunen Haaren, ihre goldbraunen perfekten Haut und ihren dunkelbraunen Augen, in denen er versinken könnte. Diese vollen Lippen, die sich zu einem wunderschönen Lächeln formen und die er so gerne mit seinen Eigenen berühren würde.
 

>Reiß dich zusammen Nath!<
 

Er reißt sich von ihr los und macht seine Fotografieren, seinen Unterricht. Doch immer wieder bleibt sein Blick an diesem wunderschönen Mädchen hängen, dass den wunderbaren Namen Samara trägt. Immer wieder merkt er, wie er starrt und er versucht dagegen anzukämpfen, aber sein Körper ihm nicht gehorchen will. Und immer wieder treffen seine Augen, seine grünen Augen, die wunderschönsten braunen Augen auf die man treffen kann. Und immer wieder verschmelzen ihre Blicke miteinander, bevor er sich wieder aus dieser Trance zwingt und in seine Professionalität zurückkehrt, die er doch nur wenige Augenblicke halten kann.
 

Das Klingeln der Schulglocke war für Nathan noch nie so erlösend wie in diesem Moment. Er packt so schnell es geht seine Sachen in die Tasche und rennt förmlich, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter ihm. Die Herrentoilette, ein sicherer Ort. Sicher vor Mädchen und sicher vor Schülern, die seine perfekte Hülle der Professionalität bröckeln sehen könnten. Wasser, kalte Wasser. Das ist es was er jetzt braucht. Seine Umhängetasche landet in der Ecke, des gekachelten Raumes und er stürmt zum Waschenbecken. Den Wasserhahn voll aufgedreht spritzt er sich Wasser ins Gesicht.
 

>Komm zu dir Nath! Was tust du denn?<
 

Er dreht den Hahn wieder zu und schaut in den Spiegel und in die grünen Augen eines Mannes, der innerhalb von wenigen Minuten sein ganzes Leben in Frage stellt. Seine Augen sind leer und doch ist ein Leuchten in ihnen. Ein Leuchten ausgelöst von einem Gefühl, dass er nie verspüren dürfte, ein Gefühl so falsch, dass es gar nicht existieren dürfte…
 

>Nath, du hast einen großen Fehler gemacht. Komm zu dir! Du wirst heiraten…das bildest du dir nur ein<
 

Doch so sehr er sich auch versucht von diesem Bild in seiner Erinnerung loszureißen, desto mehr, desto genauer erinnert er sich an jedes Detail, an jede Sommersprosse und jede einzelne Haarsträhne. Nathan schüttelt den Kopf.
 

>Okay Nath. Du gehst jetzt nach Hause und nimmst eine heiße Dusche. Dann wirst du den Unterricht vorbereiten und eine schöne Nacht mit Laura verbringen und morgen früh sieht die Welt schon anders aus. Du hast nur Angst vor der Hochzeit, das ist völlig normal<
 

Er trocknet sich das Gesicht ab und schaut erneut in den Spiegel, dann sagt er mit erdrückter, aber entschlossener Stimme:„Das ist alles nur Einbildung. Ich liebe Laura und werde sie heiraten. Ich bin ein guter Lehrer!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-05-22T17:02:53+00:00 22.05.2008 19:02
uuuhhh
OO' da kann man ja mal gespannt sein wies weitergeht ;)
+schguck dich+ xD


Zurück