Love and death von Yuri91 (Tote haben es auch nicht leicht) ================================================================================ Prolog: Ende ------------ Strahlend hell schien die Sonne durch das Fenster, direkt auf das reinste Chaos. Das Zimmer war regelrecht verwüstet. Leere und auch volle Flaschen, zumeist mit alkoholischen Getränken befüllt, lagen auf dem Boden, Schränken und Tischen. Klebrige Pfützen bedeckten die Fliesen. Chips, Salzstangen und andere Knabbereien lagen auf dem blauen Sofa, dem Boden und auf den restlichen Möbeln. Zwischen all dem Schmutz lagen verstreut Kleidungsstücke. Sowohl männliche, als auf weibliche Kleidung. Eine dunkle Jeans, ein rotes Top, ein dunkles T-Shirt und ein weißer Minirock. Die Kleiderspur führte einen hinaus aus dem chaotischen Wohnzimmer, durch eine offene Tür. Dort ging die Spur weiter, bestehend aus Unterwäsche. Ein rosa Spitzen-BH, ein passender Slip und eine schwarze Boxershorts. Die Spur endete vor einem großen Doppelbett. Die dunklen Laken waren zerwühlt und durcheinander, bedeckten nur spärlich die zwei schlafenden Personen. Die junge Frau, mit einer ungewöhnlichen rosa Haarfarbe, lag quer über einen jungen Mann mit wild abstehenden schwarzen Haaren. Durch das offene Fenster drang der Verkehrslärm und das wilde Treiben der Stadt hinauf in das Zimmer. Die Sonne schien warm und hell direkt auf die Schlafenden. Von der Sonne geweckt, öffnete Sakura zögernd die Augen. Kaum hatte sie das getan, durchfuhr ein stechender Schmerz ihren Kopf. Augenblicklich kniff sie schmerzerfüllt die Augen fest zusammen. Ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle. Nach dem dritten Anlauf schaffte sie es dann aber doch. Auch wenn das Licht in ihren Augen brannte und ihren Kopf schmerzen ließ, schaffte Sakura es aufzustehen. Schmerzhaft stellte sie dabei fest, dass ihre Nacken ganz steif und ihre Rücken weh tat. Während sich Sakura in dem Bett aufsetzte, ließ sie ihren Nacken kreisen, in der Hoffnung, den Schmerz so zu vertreiben. Doch es half nichts. Wie hatte sie nur geschlafen, dass sie jetzt solche Schmerzen hatte? Ausgiebig streckte sich Sakura. Man, sie war total verkatert! Die Abiturabschlussparty gestern bei Sasuke war wirklich sehr lustig gewesen. Und der Alkohol war in Strömen geflossen. Kein Wunder, dass Sakura einen Blackout hatte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie nach Hause gekommen war. Als Sakura wieder die Augen öffnete und sich umsah, stellte sie irritiert fest, dass das hier nicht ihr Zimmer war. Weiße Wände, an denen nur zwei Landschaftsbilder hingen. Und ein langes Katana. Ein großer Schrank und eine Kommode standen an den Wänden. Sakura hatte bereits eine Ahnung, wo sie sich befand. Das Katana war Hinweis genug. Dennoch blickte Sakura neben sich. Ihre Augen weiteten sich, als sie einen schlafenden Sasuke neben sich im Bett entdeckte. Und er war nackt! Zumindest sein Oberkörper. Und wenn sie sich nicht täuschte, hatte sie mehr oder weniger auf ihm geschlafen. Eiligst blickte Sakura an sich hinunter. Panisch schlang sie die Arme um ihren nackten Körper. Verdammte Scheiße! Sie konnte doch unmöglich… Um sicher zu gehen, schlug Sakura die Decke von ihren Beinen. Ein Blick zwischen ihre Beine, ließ Sakura zusammen zucken. Auch wenn es inzwischen geronnen war, so konnte sie die weißen Flecken auf dem Bettlacken und an ihren Oberschenkeln kaum übersehen. Erneut blickte Sakura zu Sasuke. Sein Gesicht war ihr zugewandt. Aber er schlief noch. Worüber Sakura mehr als erleichtert war. Vorsichtig stieg Sakura aus dem Bett, sah sich fragend um. Wo nur war ihre Kleidung? Bei der Zimmertür fand sie zumindest ihre Unterwäsche, die sie schleunigst anzog. Währenddessen überlegte Sakura, ob sie vielleicht irgendwo ihre Zähne putzen und sich die Haare kämmen könnte. Sie hatte einen schalen Geschmack im Mund. Wohl von dem Alkohol und ihre Haare fühlten sich ziemlich zersaust und zerknotet an. Dennoch entschied sich Sakura dagegen. Sie wollte so schnell wie nur möglichst hier weg. Es war schon schlimm genug das sie mit Sasuke geschlafen hatte, aber das sie dann auch noch zu betrunken gewesen war, um sich daran zu erinnern, war einfach zu viel! Um einer peinlichen Begegnung mit Sasuke zu entgehen, hieß es also abhauen! Während Sakura Sasukes Schlafzimmer auf Zehenspitzen verließ, blieb sie mit großen Augen im Wohnzimmer stehen. Das hier war der reinste Saustall! Überall leere und volle Flaschen, verschüttete Getränke und Essen lag überall zerstreut. Sogar die Pizzakartons standen noch auf dem Tisch und den Boden. Und inmitten all diesen Drecks lagen ihr Top und ihre Rock! Angeekelt hob Sakura ihre Kleidung vom Boden auf. Das Top und der Rock hatten Flecken, dennoch zwang sie sich, die verschmutzte Kleidung anzuziehen. Unangenehm verzog Sakura das Gesicht, als der nasse, klebrige Stoff ihre Haut berührte. Als Sakura sich bückte, um in ihre Schuhe zu schlüpfen, wurde ihre schwindelig. Sie benötigte einen Moment, bis sich ihr Kreislauf so weit wieder stabilisiert hatte, dass sie nicht länger schwankte. Dann machte sich Sakura aber schnell daran, dass Haus zu verlassen. Kaum war sie auf der Straße, begann Sakuras Kopf zu explodieren. Zumindest fühlte es sich so an. Das Licht schmerzte unglaublich in ihrem Kopf. Ihre Augen begannen zu tränen. Dennoch zwang sich Sakura dazu, weiter zu gehen. Sie war noch nicht weit gekommen. Erst wenige Schritte hatte sich Sakura von Sasukes Haus entfernt. Obwohl es noch recht früh war – Sakura ging davon einmal aus, natürlich konnte es auch schon Mittag sein – war die Straße recht belebt. Nur noch wenige Schritte weiter und Sakura würde zu einer Ampel gelangen. Da musste sie rüber. Also ging Sakura weiter. Sie war nur noch wenige Schritte von der Ampel entfernt, als sie auf einmal stolperte. Sie hatte in all der Eile vergessen, ihre Schuhe zu schnüren. Das wurde ihr jetzt zum Verhängnis. Alles lief wie in Zeitlupe ab. Sakura geriet aus dem Gleichgewicht, stolperte und riss die Augen weit auf, während sie merkte, wie sie fiel. Sakura riss die Arme nach vorne und konnte sich im letzten Moment fangen. Hart schlug sie auf den Boden auf, doch der Schmerz vertrieb den Schrecken. Erleichtert seufzte Sakura auf, obwohl ihr alles weh tat. Dann auf einmal vernahm sie laute Schreie. Warnrufe, wenn sie sich nicht täuschte. Irritiert hob Sakura den Kopf an. Vor Schreck weiteten sich ihre Augen. Sie war auf die Straße gefallen und in diesem Moment fuhr ein LKW direkt auf sie zu. Sie hatte keinerlei Chance zu reagieren. Das einzige, was Sakura noch bemerkte, war das erschrockene Gesicht des Fahrers, während er noch verzweifelt auf die Bremse trat. Doch es war zu spät. Unaufhaltsam kam der LKW immer näher. Sakura kam es wie eine Ewigkeit vor, dabei dauerte alles nur wenige Sekunden. Sakura spürte noch, wie der LKW gegen sie fuhr. Schmerz spürte sie nicht. // Muss wohl am Schock liegen // schoss es Sakura durch den Kopf. Und dann // Ich bin noch zu früh zum Sterben! Das ist so unfair! // Dann wurde alles schwarz um Sakura. Geräusche, Gefühle, Schmerz, Berührungen. Nichts nahm sie mehr wahr, außer der Dunkelheit, die sich unaufhaltsam um Sakura herum ausbreitete. Sie verschluckte. Sasuke wurde von lauten Schreien unsanft aus dem Schlaf gerissen. Draußen vor dem Fenster war ein großer Tumult. Seine Kopfschmerzen ignorierend, stieg Sasuke umständlich aus dem Bett. Er konnte sich gar nicht daran erinnern, wie er letzte Nacht ins Bett gekommen war. War aber auch egal. Er wollte wissen, was da draußen auf der Straße los war. Kaum stand Sasuke am Fenster, spürte er den kühlen Wind auf seiner nackten Haut. Verwundert stellte er fest, dass er nackt war. Dann ertönte ein lautes Quietschen, panische Schreie und ein dumpfer Schlag. Trotz seines Katers, beschlich Sasuke ein ungutes Gefühl. Abrupt riss er den Anblick von seinem nackten Körper los und sah aus dem Fenster. Seine Augen weiteten sich geschockt. Auch wenn Sasuke sah, was dort geschehen war, so konnte er es doch nicht wahrhaben. Sein Gehirn brauchte eine Weile, bis er verarbeite, was soeben geschehen war. Sein Körper bewegte sich nicht, dennoch stieß sein Mund einen lauten Schrei aus. „Einen Krankenwagen! Schnell!“ rief ein junger Mann, der auf der Straße neben dem Unfallopfer kniete. // Sakura! Oh mein Gott! Das dort unten ist Sakura! Und all das Blut! // „Ich wollte das nicht! Ich habe noch auf die Bremse getreten, aber…“ brachte ein blasser Mann hervor, während er aus dem LKW stieg. Wie gebannt starrte Sasuke weiter auf das Geschehen. Er konnte einfach nicht reagieren. Sein Körper gehorchte ihm nicht, obwohl er nichts anderes wollte, als zu Sakura rennen! Sein Körper weigerte sich, ebenso wie sein Gehirn, die Wahrheit zu akzeptieren. Alles was für Sasuke zählte, war das viele Blut und Sakuras offene Augen, die leer zum Himmel blickten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)