Was die Zukunft bringt von yuyakinna ================================================================================ Kapitel 3: Wie lebst du damit? ------------------------------ Hinter meinen geschlossenen Augenlidern wurde das Licht der Sonne zu einem dumpfen roten Glühen. Das Gras kitzelte an meinen nackten Beinen. Durch mein dünnes Top spürte ich an meinem Rücken jede Kerbe im Stamm der Eiche, die ihre ausladenden Äste in den Himmel reckte. Meine Sinne waren geschärft. Ein dunkles, langsames Pulsieren verband sich mit meinem Herzschlag. Der Baum war so lebendig, wie das Amselpärchen, das in seinem Geäst zwitscherte. Eine der ersten Übungen, die Tsunade mir bei der Ausbildung zum Medic-Nin beigebracht hatte, war es gewesen zu begreifen, was Leben überhaupt bedeutete. Sie hatte mich so lange trainieren lassen, bis ich den Chakrafluss jedes lebenden Wesens spüren konnte. Das Gefühl war überwältigend. Die Chakraflüsse der Lebewesen waren so verschiedenen, wie die Wesen es waren. Das Chakra der Insekten, die im hohen Gras nach Nahrung suchten, blitzte immer wieder hektisch, zwischen dem gleichmäßigen Strom der Gräser, auf. Ich genoss es mich als ein Teil eines allumfassenden Ganzen zu fühlen. Dann brauchte ich nicht nachzudenken. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, als ich das Chakra eines Menschen wahrnahm. Es floss vollkommen ruhig und näherte sich langsam. Vorsichtig konzentrierte ich mich näher darauf. Etwas war seltsam. Es war als überlagerte ein dunkler Schatten das hell pulsierende Chakra. Irritiert öffnete ich die Augen und die Wahrnehmung der Chakren begann zu verblassen. „Sakura-chan“, es war Naruto, der plötzlich vor mir stand. Ich lächelte und versuchte gleichzeitig herauszufinden, ob ich mich getäuscht hatte, als ich den Schatten gespürt hatte. Nein, er war tatsächlich da. „Naruto, was machst du hier?“, fragte ich und nahm mir vor Tsunade danach zu fragen. „Ich hab dich gesucht. Tsunade sagte du wärst trainieren, da hab ich dich gesucht“, er sah sich um und hockte sich dann schweigend neben mich. Wir schwiegen und die Stille begann unangenehm zu werden. „Was hast du trainiert?“ „Kakashi hat sich bei dir auch noch nicht gemeldet, oder?“, fragten wir plötzlich gleichzeitig. Naruto grinste. „Du zuerst“, meinte er und blickte mich interessiert an. Ich erklärte ihm grob, was die Technik bewirkte. Naruto runzelte die Stirn. „Wie ein Byaku-gan?“, erkundigte er sich dann. Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Sobald ich die Augen öffne und meine Konzentration nachlässt verschwindet alles nach und nach. Es ist kein Kampf-Jutsu, sondern rein für die medizinische Behandlung entwickelt worden. Es macht es einfacher den Punkt zu finden wo man operieren muss.“ Naruto knickte einen Grashalm ab. Ganz schwach spürte ich wie der Chakrafluss versiegte und erschauderte. „Tsunade hat dir viel beigebracht“, bemerkte er nachdenklich und rollte den Halm zwischen seinen Fingern. „Sie ist eine hervorragende Meisterin“, stimmte ich ihm zu, zog meine Beine an und umschlang sie mit den Armen. „Jiraiya ist; na ja, du weist ja wie er ist“, Naruto grinste und ich konnte mir lebhaft vorstellen wie der San-Nin jeder Frau hinterher stieg während Naruto neue Jutsus büffeln musste. Wieder schwiegen wir. Die Bäume rauschten leise. Ein Vogel landete kurz auf der Wiese, entdeckte uns und flatterte hektisch wieder davon. „Es ist seltsam wieder hier zu sein. Alles scheint wie damals und doch ist es ganz anders; das will mir einfach nicht in den Kopf“, stöhnte Naruto grinsend. Ich lächelte. „Hast du die Anderen schon getroffen?“, erkundigte ich mich. Naruto warf mir einen schrägen Blick zu; „Meinst du Shikamaru, Kiba und so?“ Ich nickte. Er drehte den Grashalm zwischen den Fingern und schüttelte den Kopf. „Du hast doch gestern gesagt, dass die meisten gar nicht im Dorf sind. Da wollte ich nicht voreilig sein.“ Ich lachte leise. „Wovor hast du Angst?“, fragte ich Naruto belustigt. „Ich? Angst? Wie kommst du denn da drauf? Das ist doch totaler Blödsinn!“, Naruto schob die Unterlippe vor und zog die Augenbrauen nach unten, so dass seine Augen ganz schmal wurden. Sein Trotzgesicht. Schon auf der Akademie hatte er jedesmal dieses Gesicht gezogen, wenn ihm etwas nicht passte. Kichernd presste ich meine Hand vor den Mund, damit ich nicht laut heraus prustete. Daraufhin verschränkte Naruto zusätzlich noch seine Arme vor der Brust und versuchte besonders würdevoll beleidigt auszusehen. Ich hielt es nicht mehr aus und brach in lautes Lachen aus. In Narutos Augen blitzte es belustigt auf und er grinste wieder breit. „Lachen kannst du also doch noch. Ich dachte schon du hättest es verlernt“, sagte er und erhob sich. Lachen? Ja, wann hatte ich eigentlich das letzte Mal befreit gelacht? Narutos Hand musste schon eine Weile vor meinem Gesicht in der Luft gehangen haben, bis ich aus meinen Gedanken aufschreckte und sie wahrnahm. Ich ergriff sie und lies mich auf die Füße ziehen. Naruto musterte mich von der Seite, als wir schweigend das Trainingsgelände verließen. „Jetzt guckst du schon wieder so ernst“, stellte er fest und lächelte leicht. Ich zuckte mit den Schultern. Er seufzte und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. „Lass uns heute Abend irgendetwas unternehmen“, sagte er plötzlich. Ich hielt inne und nickte. „Wir können uns mit den anderen bei Ichiraku treffen. Ich sag Ino bescheid; sie meldet sich dann bei Hinata und so“, schlug ich vor. Er sagte nichts, nickte nur und verabschiedete sich kurz darauf von mir. Betroffen blickte ich ihm nach. Es war nicht einfach sich nach so langer Zeit wieder zu sehen und zum Alltag überzugehen. Wieder fiel mir auf, wie sehr sich Naruto verändert hatte. Die Hände in den Hosentaschen, ein abwesender Blick; dass war nicht der Naruto, den ich gekannt hatte. Vielleicht dachte er das Gleiche, wenn er mich anblickte. Es war einfach zu viel geschehen. Ein großes Stück war aus uns beiden herausgerissen worden und selbst jetzt hatte die Wunde noch nicht zu heilen angefangen. „Er wird nicht mehr zurückkommen; nicht als Freund.“ Ich schniefte leise und strich eine Strähne meiner Haare aus dem Gesicht. Dann holte ich tief Luft und öffnete die Glastür zum Blumenladen von Inos Eltern. Der betäubende Geruch von unzähligen verschiedenen Blüten schlug mir entgegen und mit einem tiefen Atemzug sog ich ihn ein. Der Laden war voll gestopft mit Blumen aller Arten, einige frisch geschnitten in Eimern mit Wasser, andere in großen Töpfen, bis zum Rand gefüllt mit Humus, dessen erdiger Geruch sich unter die Blumendüfte mischte. Unwillkürlich strichen meine Finger über die feinen Blütenblattstrukturen einer langstieligen weißen Lilie, die ihren Kelch in meine Richtung neigte. Ich sah mich um. Zwei junge Konoichi hockten vor einem Bottich mit Tulpen und unterhielten sich kichernd. Ino’s Vater, mit den Armen bis zum Ellenbogen in einem Sack mit Erde, lächelte mir zu, während er die Erde aus dem Sack in einen noch halbleeren Bottich schaufelte. Frau Yamanaka, das gleiche blonde Haar wie ihre Tochter, stand, die Hände in die Hüfte gestemmt, bei zwei anderen Frauen, die ich vom sehen her kannte, und tauschte angeregt mit ihnen Neuigkeiten aus. Ino entdeckte ich schließlich hinter einem Tisch, auf dem sich die Schnittblumen nur so stapelten. Eine ältere Dame redete energisch auf sie ein und an Inos genervtem Gesichtsausdruck konnte ich erahnen, dass die Dame schon eine Weile ihre Wünsche äußerte. Ich winkte Ino und sie reagierte mit einem gequälten Grinsen. Als die Frau innehielt um Luft zu holen, sagte Ino schnell: „Einen Augenblick, bitte. Ich werde nachsehen ob ich Ihnen damit dienen kann.“ Dann lies sie die Frau stehen und kam schnell zu mir herüber. Sie strich ihr blondes Pony aus dem Gesicht und verdrehte die Augen. „Die zufrieden zu stellen ist anstrengender als ein A-Stufe-Auftrag“, stöhnte sie gerade so laut, dass die Frau sie nicht hörte. „Ist bei dir alles klar?“ „Treffen wir uns heute Abend bei Ichiraku?“, fragte ich sie, ohne auf die Frage einzugehen. Sie erwartete ja doch keine ehrliche Antwort. Inos Gesicht hellte sich auf. „Klar! Sobald ich hier fertig bin, sag ich den anderen bescheid. Ich freu mich“, sie grinste, warf mir eine Kusshand zu, zog im Umdrehen eine beliebige Blume aus einer Vase und ging zu der wartenden Dame zurück. „So, was halten sie denn von dieser hier?“, hörte ich sie sagen, als ich den Laden verließ. Typisch Ino! Die Laternen waren gerade erst angegangen. Ihr oranges Licht verschmolz jedoch unnütz mit dem Licht der untergehenden Sonne; erst gegen zehn Uhr würde es wirklich dunkel sein. Die Straßen waren noch voller Menschen, die ihren Feierabend genossen und der drückenden Hitze in ihren Häusern entronnen waren. Der Himmel nahm ganz allmählich ein immer dunkler werdendes Blau an, je weiter die Sonne hinter den Wäldern verschwand. Ich atmete tief ein. Es roch nach Regen. In der Nacht würde es wohl ein Gewitter geben. Meine nackten Füße waren in den Sandalen, durch den Staub auf der Straße, vollkommen verdreckt. Ein wenig freute ich mich tatsächlich die Anderen zu treffen. In den letzten Monaten hatte ich einen großen Bogen um solche Treffen gemacht, weil ich mich immer wie eine Schwerkranke fühlte, wenn sie aus Rücksicht alle Themen, die Naruto und Sasuke betrafen, umständlich umgingen. Aber ab heute würde das anders werden. Ich lächelte leicht, als mir die überraschten Gesichter in den Sinn kamen, die ich gleich zu sehen bekommen würde. Beiläufig schob ich den Vorhang vor Ichirakus Imbiss zur Seite und trat ein. Schon bevor sich meine Augen an die veränderten Lichtverhältnisse angepasst hatten, hörte ich Inos Stimme: „Sakura! Hier sind wir!“ Aus dem Schatten schälten sich Personen, die auf hohen Barhockern um einen ebenso hohen Tisch saßen. Ich ging zu ihnen herüber, zog mir einen Stuhl heran und grüßte in die Runde. Ino, wie immer sehr selbstsicher in ihrem Auftreten, grinste mich breit an. Das Gegenteil war Hinata. Unter ihrem langen, schwarzen Pony lächelte sie schüchtern. Shino trug wie immer seine kleine runde Brille und nickte mir zu. Kiba war gerade dabei Akamaru zu bedeuten, dass er seinen großen Kopf nicht auf den Tischen legen sollte. Das bedeutete, dass er beide Hände auf den Kopf des mittlerweile riesigen Tieres legte, auf ihn einredete und leicht drückte. Akamarus Kopf bewegte sich keinen Zentimeter. Tenten lächelte mich offen an. Sie hatte die Beine überschlagen und als einzige bereits ein Getränk vor sich stehen, in dem sie mit einem Strohhalm herumrührte. „Was ist mit Lee, Choji und Neji?“, erkundigte ich mich. Ino verschränkte ihre Armen auf dem Tisch. „Neji und Choji sind nicht da. Lee wollte kommen und Shikamaru hat nur ein unbestimmtes ‚Mmh’ gemurmelt, als ich bei ihm im Büro war. Er hat von Tsunade die Aufgabe zur Organisation der Chu-Nin-Prüfung dieses Jahr erhalten und du kennst ihn ja: jetzt will er alles bestmöglich machen“, sie grinste und wickelte eine Strähne ihres langen blonden Haares um den Zeigefinger. „Die Organisation der Chu-Nin-Prüfung übertragen zu bekommen ist eine große Ehre“, lies sich Shino vernehmen. Ino streckte ihm die Zunge heraus. Sie hatte sich immer noch nicht an die Sprachweise von Shino gewöhnt. „Aber deshalb muss er nicht seine Freunde hängen lassen“, sagte sie bestimmt. „Es ist ja nicht so als steckten wir in großen Schwierigkeiten“, warf Tenten lächelnd ein. „Außerdem würde Shikamaru uns nie hängen lassen!“, rief Kiba und Akamaru stimmte mit einem dunklen „Wuff“ zu. Ayame, die Tochter von Teuchi Ichiraku, trat an unseren Tisch. Sie zückte einen kleinen weißen Block und einen Stift. „Was darf ich euch bringen?“, fragte sie freundlich. „Was Kaltes!“ „Ein Wasser, bitte.“ „Ähm… bitte eine Cola…“ „Mir auch!“ „Wuff!“ „Und für Akamaru `ne Schüssel Wasser!“ Ein Grinsen erhellte mein Gesicht, als alle durcheinander riefen. Ayame lächelte und guckte mich dann abwartend an. „Für mich bitte auch eine Cola.“ Kaum hatte Ayame unserem Tisch den Rücken zugedreht, da wurde ich von hinten stürmisch umarmt. „Sakura!“, hörte ich eine vertraute Stimme. „Hallo Lee“, brachte ich gerade so heraus, atmen war in seinen Armen nahezu unmöglich. Die Schraubstockumarmung endete jedoch schneller als ich erwartet hatte und der große Junge mit dem schwarzen Topfhaarschnitt setzte sich ebenfalls an unseren Tisch. „Alles klar bei euch?“, fragte er unbestimmt in die Runde. In diesem Augenblick erbleichte Hinata, bis ihr Gesicht die gleiche Farbe wie ihre strahlend weißen Augen hatte, und errötete in der gleichen Sekunde bis an die Haarwurzeln. Lee starrte sie an wie eine Erscheinung. Auch unsere Blicke wanderten zu Hinata, deren Augen jetzt einen leuchtenden Glanz bekamen. „Hat sie Fieber?“, fragte Kiba neugierig. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, als mir klar wurde wen Hinata im Eingang des Imbisses entdeckt hatte. „Nein, ich glaube nicht“, Ino befühlte umständlich die Stirn der Hyuga. „Na-…Na-…Naruto-kun“, stammelte Hinata, schlug die Augen nieder und verknotete ihre Finger in ihrem Schoß. „Was hat sie gesagt?“, fragte Ino, die ihren Blick unverwandt auf Hinatas Gesicht gerichtet hielt. „Naruto!“ Lee war endlich aus Hinatas Gestammel schlau geworden. Er sprang auf und umarmte den verdutzten Naruto. Auch Kiba und Akamaru sprangen mit viel Lärm auf. „Mensch, Alter! Du bist wieder da!“, begeistert klopfte Kiba dem Uzumaki auf die Schulter. Akamaru setzte zu einem ohrenbetäubenden Bellen an und die Leute an den anderen Tischen wanden überrascht ihre Köpfe um den Grund für die tumultartigen Zustände herauszufinden. „Naruto! Wie geht es dir?“, Ino grinste über das ganze Gesicht, während neben ihr Hinata noch immer um Fassung rang. Shino hatte sich erhoben und reichte Naruto förmlich die Hand. Überrascht erwiderte dieser den Händedruck und ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, als Shino den Mund öffnete: „Es freut mich die wieder zu sehen!“ „Willkommen zurück!“, Tenten fasste sich wie immer kurz, aber ihr Lächeln zeigte, dass auch sie es ernst meinte. Plötzlich polterte es und Hinata stolperte mit hochrotem Kopf auf Naruto zu. Sie hatte den Barhocker umgeworfen, als sie aufstehen wollte. „Hinata, bist du in Ordnung?“, fragte Naruto verunsichert. Die Hyuga blinzelte verlegen unter ihren Haaren hervor. Ihre rote Gesichtsfarbe wurde, wenn das überhaupt noch möglich war, noch einen Ton dunkler. Nach einem weiteren schüchternen Blick in Narutos verwirrtes Gesicht, umarmte sie ihn heftig. Damit hatte Naruto wohl am wenigsten gerechnet; sein Gesichtsausdruck war so verblüfft, dass alle in schallendes Gelächter ausbrachen. Es wurde eine fröhliche Runde und als Shikamaru schließlich mit müdem Gesicht auftauchte und Naruto so beiläufig wie uns andere begrüßte, und erst nachdem er unsere verwunderten Gesichter bemerkte bewusst feststellte, dass Naruto wieder da war, wurde es noch ausgelassener. Naruto verputzte eine Schüssel Ramen nach der anderen, daran hatte sich nichts geändert, und er gewann sein breites Grinsen zurück, als die Sprache auf seine Streiche an der Ninja-Akademie kam. Hinata wandte den ganzen Abend ihren Blick nicht von Naruto ab und errötete jedes Mal aufs Neue, wenn sich ihre Blicke begegneten. Die Bewunderung und Liebe, die sie Naruto entgegenbrachte hatte sich offenbar nicht geändert. Ich hätte gerne gewusst, ob Naruto sie jetzt wahrnahm, sie vielleicht sogar erwiderte. Doch in seinem Gesicht war diesbezüglich nichts zu erkennen. Irgendwann kam die Sprache auf die bevorstehende Chu-Nin-Prüfung. Sie würde dieses Jahr in Suna-gakure stattfinden und Shikamaru beschwerte sich ausgiebig darüber, dass er so häufig in „dieses vermaldeite Sand-kaff“ reisen musste. Keiner nahm ihn wirklich ernst. „Was ist eigentlich mit dir Naruto? Hast du nicht vor diesen lästigen Prüfungskram endlich hinter dich zu bringen?“, erkundigte sich Shikamaru. Naruto zuckte mit den Schultern. „Muss ich wohl, oder?“, antwortete er und fuhr nach einem kurzen Seitenblick auf mich fort: „Aber, kann ich überhaupt teilnehmen? Muss man nicht ein Team von drei sein?“ Unwillkürlich ballten sich meine Hände zu Fäusten, die ich versuchte unter dem Tisch zu verbergen. Damals hatte ich mir diese Prüfung noch nicht zu getraut und beinahe die Teilnahme der anderen Zwei dadurch verhindert. Schließlich hatte er mich darin bekräftigt, dass ich stark genug dafür sei. Ich zwang mich seinen Namen nicht zu denken, doch ich konnte nicht verhindern, dass sofort ein Bild seiner dunklen Augen in meinen Gedanken auftauchte. Wie von weit weg hörte ich Shikamarus Antwort. Sie war seltsam gedämpft und drang nicht wirklich an mein Ohr. Erst als ich meinen Namen hörte schreckte ich auf und schaffte es den Tagtraum abzustreifen. Neben mir warf mir Naruto einen besorgten Blick zu, doch die anderen schienen gar nicht bemerkt zu haben, dass ich vollkommen abwesend gewesen war. Naruto wandte sich wieder von mir ab und beugte sich leicht vor. „Also ist es völlig egal, dass ich ohne Team bin?“, fragte er verwundert. Shikamaru nickte. „Die Wettkämpfe sind anders. Nicht so sehr auf Teamarbeit angelegt, wie bei uns damals. Du kannst alleine antreten“, antwortete er. Naruto schien erleichtert und zog seine Nudelsuppe wieder näher heran. Ich seufzte lautlos. Mal wieder war meine gute Laune dahin. Nach einer Weile erhob ich mich und verkündete, dass ich gehen wollte. „Och, nö; Sakura du Spaßbremse“, maulte Ino, doch Naruto schob seinen Stuhl ebenfalls zurück und sagte: „Ich denke ich gehe auch.“ „Naruto, bist du etwa erwachsen geworden?“, fragte Kiba ironisch und grinste von einem Ohr zum Anderen. Naruto lachte, verabschiedete sich dann aber von den Anderen und folgte mir hinaus in dir schwüle Nacht. Wir sprachen kein Wort während wir nebeneinander her durch die leeren Straßen gingen. Die Stille lastete so schwer auf uns wie die heiße Luft in den Gassen. Vor dem Haus meiner Eltern blieben wir stehen und ich begegnete seinem Blick, als er mich besorgt musterte. Ich blickte zu Boden und spürte, dass Naruto seinen Blick ebenfalls abwandte. „Es wird bald regnen. Du solltest hineingehen“, sagte er plötzlich mit brüchiger Stimme. Überrascht über seinen Tonfall blickte ich auf. Wieder sah ich einen Naruto, der mir völlig fremd war. Der kalte Ausdruck war wieder in seine Augen getreten. Ich wandte mich zur Tür um, zögerte einen Augenblick und fragte stockend: „Wie lebst du mit der Erinnerung? Wie schaffst du es ihn zu vergessen?“ Den Mut ihn anzusehen hatte ich nicht, also kehrte ich ihm den Rücken zu, damit ich seinen Blick nicht ertragen musste. „Das tue ich nicht“, antwortete er leise und fuhr nach einer kurzen Pause fort: „Wie sollte ich ihn auch vergessen? Und warum? Er war; er ist mein Freund und das ist das Wichtigste, den Rest muss ich einfach so hinnehmen und ertragen.“ „Das kann ich nicht Naruto! Gerade das nicht!“, meine Stimme war lauter, als ich beabsichtigt hatte und ich wandte mich doch um. Doch von Naruto war keine Spur mehr zu entdecken. Enttäuscht und mit Tränen in den Augen betrat ich das Haus. Erst später, als das Gewitter sich mit voller Wucht über Konoha-gakure entlud und ich schlaflos am Fenster stand und die Blitze beobachtete kam mir der Gedanke, dass Naruto sich einredete es ertragen zu können. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ soo... kapitel 3... *uffz* ich muss mich mal wieder entschuldigen weils so lang dauert... bin einfach zu faul ^^° aba ich streng mich an! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)