Erfrierendes Herz von Shelling__Ford (Teil 3) ================================================================================ Kapitel 18: Too late... ----------------------- Too late... Einen wunderschönen guten Abend wünsch ich euch ^___^ Na ? Ich seh schon ... irgendwie zeichnen sich leichte Antipathien gegen Vermouth ab *gg* Ob Ran noch lebt ? Nun ^^ ich würde sagen ich könnt euch selbst ein Bild machen. Heute kommt eine kleine Überraschung .. ob die Freude jedoch bis zum Schluß überwiegt ? Mal sehen ^^ Ich möchte diese Stelle wie immer nutzen um all meinen Kommi Schreibern ein suuuuuper Großes Dankeschön da zu lassen ^^ *knuddel* ^//////////////////^ DANKE soo .. lange rede kurzer Sinn .. ich wünsche euch viel Spaß bei diesem Kappi bis bald alles liebe eure Shelling Ps: Es kann sein das ich es nächste Woche nicht schaffe euch Bescheid zu sagen....da ich die Woche über weg bin und erst Freitagabends wieder komme ^^; Tut mir leid *gummibärchenalsentschuldigunghinstell* Das seichte Licht der mit einem Lederschrim besetzten Lampe tauchte den ganzen Raum in ein antikes gelb. Auch die alten Möbel gliederten sich in dieses Bild ein. In den großen, in Gold gefassten Spiegel hatte wohl schon ewig niemand mehr gesehen, leere Puderdosen und Lippenstifte waren die letzten Zeugen seines Gebrauchs. Auch die Überreste verstaubter Klamotten hingen einsam an dem Kleiderständer in der Ecke. Die alte Stehlampe war die einzige Lichtquelle, denn auch das Fenster hatte man verriegelt, nur kleine Spalten in den Brettern sorgen ab und an dafür, dass man den ehemaligen Sinn der schweren, roten Gardinen erkannte, die es umrahmten. Um einen kleinen Tisch hatte sich eine gemütliche Sitzecke gesammelt. Dem mit rotem Stoff überzogenen Sessel stand ein kleines Sofa gegenüber. Alles wirkte alt, ja fast schon gemütlich und warm. Aber wie oft täuschten diese ersten Eindrücke? Wie oft erkannte man erst bei näherem Hinsehen, dass etwas nicht stimmte? Wer hätte bei diesem Bild schon wissen können, dass alles nur Kulisse war, die einem üblen Schauspiel diente? Denn die einzige Neuerung... den kleinen eisernen Halbring, den man am Fußende des Sofas im Beton angebracht hatte... übersah man wohl auch zu leicht. Ging man diesem eisernen Boten, der sich so frech durch den roten Teppich drängte, dann jedoch nach, so konnte man nicht mehr übersehen, dass sich an ihm ein Kettenglied nach dem andern anschloss. Erst ein eiserner Ring traf erneut auf Wärme, die kalte Handschelle umschloss mit eisernem Griff ihr Fußgelenk. Sie saß an eben jenem Fußende, hatte die Füße aufs Sofa gelegt, die Knie mit ihren Amen umschlungen und angezogen so weit es eben ging. Alles schien genau abgemessen... sie konnte sich hinlegen... den Fuß aufs Sofa setzen, aufstehen und ihre von der harten Matratze gemarterten Knochen strecken, mehr jedoch nicht... sie kam an den Tisch, nicht jedoch an den Sessel... konnte sich immer nur ans Fußende setzen, weil die eiserne Fessel nichts weiter zuließ. Ein kleiner blasser Seufzer entrang erneut Rans Lippen, längst hatte sie das Schreien...um Hilfe rufen aufgegeben...zu viele Versuche waren schon gescheitert. Sie legte den Kopf in den Nacken, ihre Hand glitt an ihren Hals, ihre Finger spielten wie schon unzählige Male zuvor mit dem kleinen Kristall an der zierlichen Kette. Hilfe suchend blickten ihre blauen Augen an die Decke, doch das Betrachten des langsam bröckelnden Stucks brachte nur eine erneute Gänsehaut mit sich, die auch ihren Weg durch ihren dicken Pullover fand. Auch der wärmende Elektoheizkörper konnte ein Frösteln der jungen Frau nicht verhindern. Es war Angst, die immer wieder wie ein lähmendes Gift in ihre Knochen fuhr. Schon lange war es nicht mehr nur die Angst um sich selbst... das war es nie... Nein nie... Fast schon angeekelt fiel ihr Blick auf den kleinen Tisch vor ihr. Die angetrunkene Cola und das nur noch zur Hälfte vorhandene Sandwich verkrampften ihren Magen aufs neue. Müde strich sie sich zwei Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie wusste nicht wie lange sie schon hier war... das dämmrige Licht, welches ihr aus den kleinen Lücken im Holz entgegen schien, reichte nicht aus um daran Tag und Nacht zu messen. Sie seufzte, ließ ihre Füße zu Boden gleiten, das metallische Rasseln dabei hörte sie schon lange nicht mehr. Nervös knetete sie ihre Finger in ihrem Schoß... sah erneut zu den Lebensmitteln auf dem Tisch. Sie hatte sich mit Händen und Füßen gewehrt... wollte nichts von ihr annehmen... Irgendwann jedoch... irgendwann trieben Hunger und Durst es einfach rein... Ran schluckte bitter... Nie hat ihr eine Cola weniger geschmeckt... Nie fand sie ein frisch zubereitetes Sandwich widerlicher. Jeder bissen Tat ihr im Halse weh! Innerlich zitternd umschlang sie ihre Arme, ihre Augen blieben auf dem Tisch haften... Eines hat sie nie anrühren können... zu groß war der Ekel, den sie in diesem Moment damit verband. Zu groß die Angst, die den Mund zu trocken werden ließ um überhaupt zu schlucken. Der Apfel... rot und voll wie ihre Lippen, mit denen sie Ran immer das Essen servierte. Längst hatte sie begriffen, dass es alles eine Falle war... eine Falle für ihn... Shinichi! Sie hatte es ihr selbst gesagt... Sie schluckte, Tränen hatte sie in der letzten Zeit schon genug vergossen und auch diese konnten die Ketten nicht sprengen... was also half es zu weinen? Ihr flimmernder Blick haftete sich auf den nun Leeren Sessel ihr gegenüber... ihr Sessel. Nicht selten hatte es sich die blonde Schauspielerin darin gemütlich gemacht, hatte versucht mit ihr zu reden... Ihr Fragen zu stellen... oder sie einfach nur angesehen. Hatte sie gefragt, wie es ihr ging und sich für eiserne Unannehmlichkeit entschuldigt. <„Anders geht es nicht, Darling. Für dein zartes Wesen mag dieser Sport ja angebracht sein, diesmal jedoch ist es leider auch der Grund für diese kleine Unannehmlichkeit.“ Wieso... wieso das alles? Vermouth... du könntest mich schon längst... du... Wieso?> Zitternd fuhr sich Ran über die Stirn, ihr Atem rasselte unter ihren Gedanken. Sie könnte schon lange tot sein. Sie sollte es vielleicht auch... nachdem, was sie über die Organisation wusste... Traurig blickte sie zur Seite. Er hatte ihr ja nie viel erzählt, Shinichi blockte immer wieder aufs Neue ab, wenn sie auf diese Sache zu sprechen kam. Sie schluckte... ihre Augen wurden trüb, bei der Erinnerung an den kleinen Jungen. Ran hatte nie verhindern können, dass es ihr kalt den Rücken runter lief, wenn sich der Blick des Grundschülers so plötzlich veränderte. Kam die Organisation zur Sprache, so sah man das kleine Kind hinter den Brillengläsern nicht mehr... Sie zitterte... wollte diesen Blick eigentlich verdrängen. Diese Bitterkeit! Sie schüttelte den Kopf, erst langsam, dann immer schneller, erneut zierten Tränen ihre Wange. Was hatte man ihm angetan? Wieso mussten diese jugendlichen Augen schon so viel Schmerz ertragen? „Das ist einfach nicht fair!“ Als kleines Wispern kamen diese Worte über ihre blassen Lippen. Ihre Hände krampften sich in die Decke auf ihrem Schoß. Fast könnte man meinen, Vermouth wollte es ihr so gemütlich machen, wie es nur irgendwie ging. Rans Faust jedoch zitterte nur noch mehr unter diesem Gedanken. Das alles war unecht, nicht richtig... einfach falsch. sie schluckte wollte das flaue Gefühl in ihrem Magen verdrängen. <...wie Conan.> Seufzend ließ sie sich tiefer in das alte Sofa sinken. Ran konnte es nicht leugnen. So sehr sich die beiden auch bemühten, er würde immer eine Rolle bleiben, die Shinichi belegte... die er spielte, spielen musste. Selbst wenn er redete wie er, sich benahm wie Shinichi, so war er doch Conan. Ein... ein Kind. Ein tiefes Atmen sollte sie beruhigen, es hatte ja doch keinen Sinn sich jetzt deswegen den Kopf zu zerbrechen. Sie wusste, dass Shinichi es nicht gerne hören würde... nicht gerne hörte. Eine kleine Träne bahnte sich ihren Weg. „Du verdammter Sturkopf!“ Agasas Hilfsmittel schön und gut... aber... aber... Nervös kneteten ihre Finger den kleinen kristallinen Stern an ihrem Hals. Sie vertraute ihm ja... vertraute seinem Verstand und seinen Fähigkeiten. Es gab wohl niemand Anderen, dem sie ihr Leben so leicht in die Hände legen würde... Ein trauriges Lächeln umschmeichelte ihre Lippen, mit einem seltsamen Gefühl im Bauch dachte sie daran zurück... sie hatte zwei Jahre lang nicht gewusst, wer sich hinter ihrem kleinen Schatz wirklich verbarg. Hatte ihn lieb gewonnen... als Grundschüler, Kind... ja fast schon kleinen Bruder. Shinichi und Conan nun unter einen Hut zu bringen war nicht leicht... auch nach Fate noch nicht... erst recht nicht, wenn man sah, wie sehr Conan Shinichi im Wege stand! Er, allein gegen einen solch mächtigen Gegner... das konnte doch einfach nicht gut gehen. Er sah schlecht aus... schon länger, nicht erst nachdem er dem Tod so knapp entkommen war, er suchte einfach stets und ständig nach einer möglichen Gefahr für ihn... für sie. Dieses ständige Lauern und Beobachten... diese Anspannung, das alles nagte an ihm. Ran lächelte bitter auf... schüttelte sacht den Kopf, sie hatte ihm eigentlich helfen wollen... er hatte ihr von der Sache mit Vermouth und Araide erzählt... eine der wenigen Sachen, die er ihr erzählt hatte... notgedrungen, sollte man wohl erwähnen. Sie seufzte schwer... er hatte das FBI erwähnt, gesagt, dass sie, wie es schien, auch hinter der Organisation her waren, dann jedoch war Schluss... er brach ab, wollte nichts weiter sagen. Noch immer wurde ihr unwohl bei dem Gedanken... Sie hatte ihn hintergangen, heimlich hinter seinem Rücken versucht an Informationen zu kommen. Nur Araide selbst, dachte sie, hätte sie zum FBI führen können... bis jetzt hatte sie nicht erfahren, ob ihr Vorhaben Erfolg hatte. Ein kleines Zittern durchfuhr ihren Körper... würde sie es jemals erfahren? Sie zog die Decke hoch zu ihrem Kinn, senkte dies auf ihre verkrampften Hände. Ran hatte die Augen geschlossen... sie wollte vergessen, wo sie war... wollte so gerne vergessen, wieso sie hier war! Aber sie konnte sich nicht wehren... das dämmrige Licht drang auch noch durch ihre geschlossenen Augen, sie spürte den kalten Ring um ihren Fuß und war mit den Gedanken doch nur bei ihm... Schon früher hatte man sie benutzt, um an ihn ran zu kommen... Auch damals hatte er sie gerettet... hat sich jedoch für sie auf ein gefährliches Spiel eingelassen! Ihr Körper zitterte, langsam wurde die Decke feucht. Sie wusste, dass er nach ihr suchte... Genau konnte sie es nicht sagen, aber mehre Tage waren es bestimmt. Und doch hatte er sie noch immer nicht gefunden... Oder... Ihre Augen wurden groß, Angst war in ihnen zu lesen. Einige Sekunden rührte sie sich kaum... dann jedoch wandelte sich ihr Blick. „Nein!“ Die kämpferischen Augen Rans blickten nun wieder klar geradeaus. Er würde kommen... er... er würde kommen! Dieses seltsame Gefühl... ein Gefühl, das jeder Beschreibung spottete... einfach... eben unbeschreiblich war, es wurde fast von Hoffnungslosigkeit und Angst unterdrückt. Ran wurde leicht rot, schaute schon fast peinlich berührt zur Seite. Nur wenn man genau hin hörte, wenn man den Mut und die Kraft besaß, nach dieser Antwort zu fahnden, so schmerzhaft sie auch sei, nur wenn man genau lauschte... wenn sie die Augen schloss und an ihn dachte, konnte man sie fühlen, hören... Die leise Stimme des Herzens wahrnehmen, die ihr unmissverständlich sagte, dass der, den sie liebte… noch lebte! Müde griff sie sich an die Stirn... wie oft war sie diese verdammte Situation nun schon durch gegangen! Sie wollte nicht, dass er kam... wollte unter allen Umständen verhindern, dass er in ihre Hände fiel... wegen ihr! Sie lächelte sacht unter einer erneuten Träne. Denn diese Frage beantwortete allein der Gedanke an ihren lang vermissten Freund. Er würde es wohl nie einsehen... nie begreifen, dass auch ein Ritter in stählerner Rüstung eine Pause brauchte. Der Moralist Shinichi Kudo, der sich um alles und jeden kümmerte, sorgte und kämpfte, achtete viel zu wenig auf sich selbst. Immer wieder verursachte es einen Stich in ihrem Herzen, sie hatte sich schließlich immer bei Conan ausgeheult! Bitterlich geschluchzt und ihren Krimi-Spinner verflucht, der nicht für sie da war. Sie hätte wetten können, dass Shinichi sich deswegen über sie lustig machte, sie auslachte und ihr lächerliches Verhalten nur belächeln konnte... dass dies nicht so war, hatte er nun schon mehr als einmal bewiesen. Fast hätte sie es nicht glauben können, dass da wirklich ihr Shinichi vor ihr stand... der sie so bemitleidete, der ihr Blicke schenkte... Dinge sagte... aber immer wieder flehend zu ihr auf sah... mit der Bitte... zu warten. Unmerklich schlug ihr Herz schneller... Sie wurde rot, musste über sich selbst lachen und sich zur Ruhe aufrufen... das was war jetzt wirklich nicht der richtige Moment! Trotzdem... unruhig zerkaute sie sich die Lippen. Sie stöhnte auf, ließ erneut den Blick durch den kleinen, ihr leider schon viel zu vertrauten Raum gleiten. Sie wollte zwar nicht... dass... dass Conan etwas zu stieß. Sie lächelte bitter. Sie fühlte sich schlecht, rang mit sich selbst und ihren Gefühlen. Das Ganze war zu einfach... viel zu einfach! Wie schon unzählige Male zuvor, fixierten ihre himmelblauen Augen die kleine Schminkkomode unter dem pompösen Spiegel. Vermouth hatte ihr den Schlüssel vor die Nase gelegt! Ihr wurde übel, als sie sich dran zurück erinnerte, wie sie das erste Mal mit dem staubigem Geruch in der Nase aufgewacht war. Nur schwer hatte sie die Augen aufschlagen können... ihr Kopf dröhnte, noch immer war sie vom Chloroform benebelt. Doch als sie das kalte Lächeln auf den Lippen ihres Gegenübers sah, schrak sie auf. Vermouth! Sie hatte es sich in dem Sessel ihr gegenüber gemütlich gemacht, gewartet, dass sie aufwachte. „I hope you slept well, Darling!?“ Sofort war sie hellwach, Schläfrigkeit war Panik gewichen! Als sie jedoch aufspringen, zurückweichen wollte, machte Ran zum ersten Mal bittere Bekanntschaft mit dem eisernen Ring, der sich heimtückisch um ihren Fuß geschmiegt hatte. Ein unsanfter Ruck zeigte ihr, was sie konnte und was nicht... nur widerwillig beugte sie sich ihrer Fessel und setze sich ans Fußende des alten, roten Sofas. Vermouth saß da, sah sie noch immer an, wartete sie etwa auf eine Antwort? Aber ihr zu antworten kam Ran nun wohl am aller wenigsten in den Sinn... nein, ganz und gar nicht! „Wo ist Shinichi?“ Ihr ängstliches Flüstern wurde bald lauter. „Was haben Sie mit ihm gemacht? Wo... wo ist er?“ Bangend betrachtete Ran das geheimnisvolle Lächeln Vermouths. „How sweet! Gefangen, sogar angekettet, womöglich in Gefahr denkst du nur an ihn... amazing.” Wieder wartete sie... doch wieder blieb ihr Ran eine Antwort schuldig, schaute sie nur vorwurfsvoll an. Die blondgelockte Frau schluckte, musste sich konzentrieren um dem Blick ihrer stahlblauen Augen stand zu halten... Augen, die einst zu ihr aufgesehen hatten, sie bewunderten... hatten nun nichts weiter als Verachtung für sie übrig. Ungewohnte Anstrengung begleitete ihr Lächeln. „Es geht ihm gut.“ Sie stand auf, verschränkte die Arme und legte den Kopf leicht in den Nacken. „Du solltest dir weitaus mehr Sorgen um dich selbst machen... findest du nicht?“ Ran hielt ihren Blicken stand, einmal mehr schnellte ihre Hand reflexartig an ihren Hals. „Er wird mich retten... ich... ich weiß es...“ Vermouth war diese Geste keineswegs entgangen, mit einem kleinen Lächeln betrachtete sie den zierlichen Stern an ihrem Hals. „Hat dich cool guy also doch nicht ganz vergessen?“ Erschrocken schaute Ran auf. Was? Ängstlich verstand sie, wie leichtfertig sie sich... ihn verraten hatte. Hektisch, wenn auch sehr sorgfältig verstaute sie den kleinen Anhänger wieder unter ihrem Pulli. „Was geht Sie das an?!“ Schwer versuchte sie ihre Stimme zu stärken, wollte nicht, dass die Angst sie übermannte, aber sie verstand nicht... sie verstand es einfach nicht. „Wieso... Was... was haben... was hast du vor, Sharon?“ Die Angesprochene verlor nun gänzlich an Halt, ein Souffleur wäre der Schauspielerin jetzt wohl gerade recht gewesen, denn nur schwer fand sie zu ihrem Text zurück. Sie holte Luft, bemüht, den Verlust eines weiteren Fans gekonnt zu verkraften. „A secret makes a woman woman. Tut mir leid, my little angel... aber das werde ich dir nicht sagen!“ Sie ging um den Sessel herum, trat hinter ihn und lehnte sich auf dessen Lehne, den Kopf in die Hände gestützt betrachte sie Ran mit einem nachdenklichen Blick. Erst jetzt wurde es Ran wirklich klar, sie war gefangen. Hilflos wie eine Maus, die sich vor der lauernden Katze versteckte. Dabei war sie doch im Grunde nur das Lockmittel, das der geübte Fallensteller benutzte. Ran rührte sich nicht, als Vermouth erneut zu sprechen begann. „Du solltest es dir bequem machen, meine Kleine, denn diesmal liegt leider nicht alles in den Händen deines Prinzen.“ Die Angesprochene versuchte stark zu sein, nicht zu zeigen, dass es ihr bei dem Lächeln Vermouths kalt den Rücken hinunter lief, doch die Böse Vorahnung wurde nun zur Gewissheit. Eine Falle. Ihr Atem presste ruckartig hervor, sie biss sich auf die Lippen, taub gegen den Schmerz. Wie... wie ging es ihm jetzt? Stand er vielleicht immer noch vor der Bäckerei? Sie fröstelte, hatte Angst. Sie sagte es nicht gern... aber zurzeit war Shinichi einfach... schwach. Das alles hatte ihn furchtbar mitgenommen... ihn, Conan. Den kleinen Jungen. Sie schlug sich die Hand vor den Mund... wollte eigentlich nicht weiter dran denken, was ihm zugestoßen war... Sie schluchzte, konnte es doch nicht verhindern, jedes mal, wenn sie Conan sah, versetze es ihr einen Stich ins Herz. Shinichi musste so viel einbüßen und spielte doch noch immer den starken Mann vor ihr! Ihr Atem zitterte, sie schluckte schwer. Er musste es ihr nicht sagen, musste es nicht zeigen... nicht erklären. Sie sah es... all die Anstrengungen, es noch länger vor ihr zu verstecken, waren vergeblich, mehr als ein trauriges Lächeln hatte sie schon lange nicht mehr für das aufgesetzte Grinsen des Grundschülers übrig. Leid... so viel Leid verbarg sich in seinen Augen! Ran hatte es schon lange gesehen... im... im Grunde spielte auch sie nur tapfer weiter ihre Rolle. In der Hoffnung, dass auch irgendwann für dieses Schauspiel endlich der Vorhang fallen würde. Sie spürte, wie ihr Puls ruhiger wurde, ihr Herz langsamer schlug. Sie vertraute ihm, glaubte an ihn... wusste, dass er aus diesem Kampf siegreich hervor gehen würde. Vermouth lehnte noch immer auf dem Sessel, hatte mit zuckersüßem Lächeln die Züge ihrer Gefangenen beobachtet. Augen, aus denen Mut und Hoffnung wohl nie weg zu kriegen waren. Eine Weile ruhten ihre Blicke noch auf ihr... ehe sie sich dann aufrichtete und Ran mit einem leichten Schmunzeln aus der Welt ihrer Gedanken holte. „Na? Ausgeträumt, Schätzchen?“ Ran schrak auf schaute sie entsetzt an, wie konnte sie in solch einem unpassenden Moment nur abdriften? Ihr Blick wurde ernst... misstrauisch verfolgte sie Vermouths Schritte. Diese wandte sich von ihr ab, ging zu dem kleinen Schminktisch, dort blieb sie stehen, drehte sich um und betrachtete Ran interessiert. Ihr Körper lehnte lässig am Schrank, Sharons blonde Mähne reflektierte das goldgelbe Licht. Ran war es unangenehm... den durchdringenden Blicken dieser Frau so ausgeliefert zu sein, wieder einmal bewies sie jedoch auch den Mut und wich ihren Augen nicht aus, nein, mutig... ja vielleicht töricht sah sie sie an. „Hast du Hunger? Nicht... nein... nun, ich werde dir gleich etwas bringen.“ Diese Frage hätte sie sich auch sparen können, das hatten ihr die verbissenen aufeinander gepressten Lippen Rans nur bestätigt. Dann jedoch musste auch die angespannte Ran überrascht und etwas peinlich berührt aufschauen. Wie aus dem nichts hatte Vermouth plötzlich einen kleinen Schlüssel aus ihrem Dekolleté gezaubert, betrachtete diesen nun leicht amüsiert. Diese Frau ist einfach unmöglich! Vermouths Mund verzog sich zu einem Lächeln, als sie das überraschte Gesicht der Oberschülerin sah. „Ich kann einen Engel eben nicht mehr einsperren als nötig...“ Behutsam platzierte sie den Schlüssel zu Rans Fessel auf der kleinen Kommode. „Ich bin Schauspielerin, Darling... ich hoffe, du verstehst, dass ich mir da einen blauen Fleck nicht leisten kann.“ Sie grinste amüsiert, der kämpferische Ausdruck in Rans Augen verriet ihr nur einmal mehr, dass ihre Entscheidung, das Vögelchen an die Kette zu legen, wohl die richtige war. „Mach es dir gemütlich Angel... denn nicht ich bestimme die Zeit deiner Gefangenschaft.“ Mit diesen Worten verschwand sie aus der Tür und Ran musste Hilflos dem bitteren Klicken des einrastenden Türschlosses lauschen. So ging es jedes mal... Vermouth kam und ging... Seufzend ließ sich Ran erneut gegen die Sofalehne sinken... diese Erinnerungen waren bei weitem nicht die besten. Und trotzdem... Ein bittersüßes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab, als sie erneut auf den kleinen Schminktisch sah. Der Schlüssel war nicht mehr zu sehen. Sie schluckte, spürte einmal mehr die Schmerzen in ihrem rechten Fuß, sie hatte wirklich schon alles versucht. Aufgeben? Nein, das war noch nie eine Option für Ran Mori! Sie hätte eigentlich wissen müssen, dass es vergeblich ist... so an den Schlüssel dran zu kommen, die blauen Flecken an ihrem Fußgelenk machten jedoch deutlich, dass sie den Versuch trotzdem gewagt hatte. Umsonst. Sie kam nicht dran... was also tun? Zitternd vergrub sie ihr Lächeln unter der Decke, die ihr Vermouth zum Schlafen gegeben hatte. Mit ihr hatte sie es versucht... die Decke als Verlängerung ihrer Arme. Und tatsächlich schon nach dem zweiten Versuch hatte sie es geschafft! Das eine Ende auf der Kommode, das andere wie ein Lasso in ihrer Hand. Mit einem festen Ruck hatte sie versucht, den Schlüssel zu sich zu schleudern. Ran seufzte bitter. Mit dem kleinen Metallischen Schlüssel waren auch vielen alte Puderdosen und Lippenstifthülsen lautstark zu Boden gefallen. Noch jetzt zitterte Ran, wenn sie an die wenigen Sekunden des Lauschens zurück dachte, die Anspannung trieb ihr den Schweiß auf die Stirn. Sie hatte die Augen fest zu gekniffen... hoffte... lauschte... Doch vergebens... nur wenige Sekunden später hörte man eilige Schritte und das ruckartige Rotieren des Schlosses. Traurig blickte sie zu dem alten Schränkchen. Vermouths Gesicht hatte auch das gelbliche Licht keine Farbe mehr geben können... als sie dann jedoch den kläglich gescheiterten Versuch ihrer Gefangenen sah, kam schnell die Röte auf ihre Lippen zurück. Sie sagte nichts... hatte nur mit einem kleinen Lächeln sacht den Kopf geschüttelt und die Sachen vom Boden aufgehoben... alles wieder an seinen Platz gestellt... bis auf den Schlüssel. Der fand seinen neuen Platz in der kleinen Schublade der Kommode. Ran seufzte erneut. Für sie... langsam schloss sie die Augen, ließ ihr Kinn sinken. Eine einsame Träne bahnte sich ihren Weg. Sie hatte Angst... so furchtbare Angst! Sie wusste wie ungerecht es war... biss sich auf die Lippen. Sie kniff die Augen zusammen, weitere wässrige Perlen glitten ihr über die Wangen. Denn sie hoffte es trotz allem... hoffte, dass es vielleicht einen Weg gab! Irgendwie. Unter leisem schluchzen schüttelte sie energisch den Kopf. Sie wurde ungerecht... eigennützig... zumindest war es das, was sie dachte. Sie wollte um keinen Preis der Welt, dass ihm etwas zustieß wegen ihr! Leise schluchzend vergrub sie das Gesicht in ihren Händen. Sie hatten verloren, egal, welchen Zug sie in diesem Spiel noch wählten... sie hatten verloren. Ruckartig schrak sie auf... waren... waren das Schritte? Eilige polternde Schritte? Ängstlich zog sie die Füße an, versuchte sich klein zu machen, zu verstecken... unsichtbar zu werden. Vermouth war in der letzten Zeit so seltsam... je länger Ran nun dort war... um so mehr schwand ihr Lächeln... Um so angespannter wurde sie. War es etwa wirklich Mitleid, welches sie in den Augen der Schauspielerin erkannt hatte? Die Schritte wurden immer lauter. Hatten sie die Geduld verloren? Oder... Sie atmete scharf ein, wollte ihren Gedanken keinen Glauben schenken. Aber was, wenn es wirklich so war... was... was, wenn Ran ihren Wert für die Organisation verloren hatte... weil... weil er ihnen ins Netz gegangen war? Sie schluckte, ihr Mund war trocken... Angst hatte sie übermannt, das bedrohliche Poltern gewann rasch an Lautstärke, eine Tür fiel mit dumpfem Knall zurück ins Schloss. Eigentlich traute sie sich nicht hin zu sehen und doch behielt sie die Tür immer wieder zitternd im Blick. Erst jetzt merkte Ran, wie sehr die Gefangenschaft wirklich an ihren Nerven gezehrt hatte... Nun war wirklich mit dem Schlimmsten zu rechnen! Ruckartig bewegte sich der Türknauf hin und her... kleine Tränen liefen ihr über die Wange. „Zu spät, Shinichi... nun ist es zu spät.“ Das liebevolle Lächeln wurde von ihren Tränen ertränkt... Hektische Stimmen wurden Laut. Krachend gab nun das Schloss nach... ängstlich betrachtete sie den sich drehenden Knauf. <... zu spät... Shinichi.> Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)