Kosma_Atum 2 von HasiAnn ((Wie Tai lernte, eine ganze Welt zu zerstören)) ================================================================================ Kapitel 8: Prophezeiung II -------------------------- Prophezeiung II „Bist du dir sicher?” „Nein, ich scheuche dich nur hier raus, weil ich das witzig finde.”, antwortete Davis genervt. „Und dann ruinieren wir Gennais Einrichtung.”, sagte Joe. „Du bist ja nur ‘n Angsthase.” „Ich bin kein Angsthase.” „BUHH!!!!”, Davis drehte sich blitzschnell zu dem Jungen um, der hinter ihm stand. Dieser zuckte zusammen. „Was hab’ ich gesagt?” „Gennai hat uns erlaubt, uns hier umzusehen, aber nicht, alles auseinanderzunehmen.” „Wenn du mir noch weiter mit deinem Höflichkeitsmist in den Ohren liegst, kannst du was erleben.”, drohte der Zwölfjährige dem Sechzehnjährigen, der sofort seine Klappe hielt. „Atenetamon hat gesagt, dass es noch einen zweiten Teil der Prophezeiung gibt und der muss hier irgendwo sein. Damit hätten wir vielleicht eine Chance, Tai und die anderen zurückzuholen. Also entweder, du hilfst mir jetzt suchen, oder du setzt dich irgendwo hin und hällst dein Maul.”, ja, Davis war, genau wie Tai, der geborene Anführer. Er durchwühlte gerade eine Schublade, in der Gewissheit, dass Gennai nicht allzu böse sein wird, wenn er wieder zurückkommt. Als die zwei Jungs hier angekommen waren und dem alten Mann erzählt hatten, wie die Dinge gerade standen, sagte der, dass sie sich in seiner Wohnung umsehen könnten, wenn es ihnen hilft. Er hingegen höre sich ein bisschen in der Digiwelt um. Atum war den beiden Jungs trotz allem hinterher geschlichen, um Davis im Auge zu behalten, falls er wieder Dummheiten anstellt, was bei einem Typ wie Davis ja nix Neues wäre. Doch selbst die Hüterin des Guten machte sich ernsthafte Sorgen, wie es weiter geht. Denn an Tais Gefühlen war sie, so jedenfalls könnte sie es sich erklären, im gewissen Sinne mitverantwortlich und das machte auch ihr zu schaffen. Jedenfalls beruhigte sie die Tatsache nicht wirklich, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt wurden, um Tai wieder zu finden. Denn was ist, wenn Tai gar nicht gefunden werden wollte? „Sag’ mal, kann nicht dieses Bild irgendwie weiterhelfen?”, rief Joe aus einem der vielen Zimmer, sodass Davis es nur mit Mühe verstand. „Was denn für ein Bild?”, er folgte Joes Ruf und gelangte schließlich wieder in den unmöbilierten Raum, in dem das Gemälde von dem Hüter, dem Wächter und des Schoens hing. Doch seltsamer Weise hatte es seine ursprüngliche Schönheit und Perfektion wieder erlangt. Eigentlich müsste es nach Myotismons Verunstaltung noch immer wie eine blutige Kollage aussehen. Doch da Davis davon nichts wusste, interessierte ihn das auch nicht gerade die Welt. Eher betrachtete er die Prophezeiung am unteren Rand des Gemäldes. „Hm... Das ist ja leider nur der eine Teil.”, murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart. „Wenn die eine Hälfte hier ist, wo ist dann nur die andere?”, er überlegte fieberhaft. Er dachte schon daran, das Bild abzunehmen, um einen Blick auf die Rückseite zu werfen. Da das Gemälde aber etwa drei oder vier Meter hoch war und zwei Meter breit, inklusive einem mächtigen Holzrahmen, konnte sich Davis schon ausmalen, dass, wenn er auch nur den Versuch starten wolle, es anzuheben, er von dem Gewicht sicher erdrückt würde. Mieser Plan. Joe hingegen sah sich derweil im Raum um, ob er nicht vielleicht einen Hinweis finden könnte. Immerhin war ihm das Wiederfinden seiner Freunde genauso wichtig, wie Davis. Aber anstatt gleich alles auseinander zu nehmen, bemühte er sich lieber, nachzudenken und zu forschen. Plötzlich fiel sein Blick auf etwas. Er stutzte zuerst, rieb sich die Augen, drehte sich zu dem Gemälde um und stutzte wieder. „Äh,... Davis?”, sagte er leise und verunsichert. „Sei still, ich denke nach.” „Davis, ich glaube, dass du dir das ansehen solltest.” „Ach, Herr Gott, was ist de-....”, der Junge drehte sich genervt um, doch was er dann sah, ließ ihn seine Kinnlade runterklappen. Er erblickte vor sich, dem Gemälde genau gegenüber an der Wand, das Gemälde nocheinmal. Doch dieses war spiegelverkehrt und stand auf dem Kopf. „A-also, ich bin mir hunderprozentig sicher, dass das da noch nicht hing, als ich das erste Mal hier war.”, stotterte Davis, weil er nicht wirklich fasste, was er da sah. Er trat näher an das Gemälde heran. „Aber warum steht es auf dem Kopf?”, fragte sich Joe. „Ich habe keine Ahnung.” „Und die Prohezeiung?”, er hob seinen Kopf. Sie stand, wie auch bei dem Originalbild am unteren Rand. Naja, eigentlich am oberen Rand und wirklich erkennen konnte man sie nicht, weil sie doch ziemlich weit oben stand. „Kannst du lesen, was da steht?” „Ich bin zwar eins-achtzig groß, aber die Schrift ist so weit oben, dass es selbst für mich nicht reicht.” „Und was machen wir jetzt?” Die Lösung für das Problem wurde schnell gefunden und schließlich trohnte Davis auf einem Stapel drei zusammengesuchter kleiner Schränke, die die zwei Jungs mühsam übereinander gestapelt hatten und Davis nun so weit oben war, dass er sich schon fast den Kopf an der Decke stieß. „Was ist nun? Was steht da?”, rief Joe von unten. Davis las die Schrift. Doch das erwies sich als schwieriger, als angenommen, da sie, genau wie das Bild, auf dem Kopf stand und Davis nicht gerade ein Genie im Lesen von umgekehrter und darüber hinaus gespiegelter Schrift war. Es dauerte einige Zeit, bis Davis dann endlich enttäuscht von oben rief: „Das ist genau die gleiche Prophezeiung, wie auch auf dem anderen Bild.”, dann sprang er von dem Schrankstapel. „Na, das war ja mal echt ‘ne Pleite.”, seufzte Joe und lehte sich gegen das Originalbild. Als Davis dann wieder zu dem Gemälde, das auf dem Kopf stand blickte, rief er freudig: „Moment, da untern steht doch was!!!”, er rannte darauf zu und Joe folgte ihm. Doch im selben Moment war die Schrift wieder verschwunden. „Oh, falscher Allarm. Hab’ mich wohl nur getäuscht.”, sagte der Junge traurig und auch Joe lehte sich wieder gegen das richtige Bild. Doch plötzlich erschien die Schrift wieder am anderen Gemälde. Davis fragte sich langsam, ob er bescheuert sei. „Das ist sie doch wieder! Worauf wartest du?”, rief Joe glücklich und sprang auf. Und die Schrift war wieder verschwunden. „Hä, was soll denn das? Ist das sowas, wie ‘ne Verasche?!” Davis hingegen überlegte angestrengt. Obwohl man auch sagen muss, dass ihm das gar nicht ähnlich sah. Er schaute Joe kritisch an. „Lehn dich bitte nochmal gegen das Bild.”, forderte er Joe auf. „Wieso denn?” „Mach’s einfach!” Und Joe tat wie ihm befohlen. Wieder erschien die Schrift am anderen Bild. „Hm... Joe ich glaube, du verdeckst die Prophezeiung.” „Was mach’ ich?!?” „Ateneta hat gesagt, dass beide Prophezeiungen eigentlich eine sind, die sich aber wie Khepri und Atum verhällt. Was hat sie damit gemeint?” Man könnte fast meinen, dass Davis’ Kopf langsam anfing zu rauchen, so angestrengt dachte der Junge über Atenetas Worte nach. „Khepri ist das Böse und Atum das Gute und wo das eine ist kann niemals das andere sein... DAS IS’ ES!!!” „Was ist was?” „Verstehst du’s denn nicht?”, rief Davis freudig. „Beide Teile der Prophezeiung sind voneinander abhängig. Sie können niemals, wie auch das Gute und das Böse, gleichzeitig existieren. Es gibt kein Zwischending. Aber genauso können sie auch nicht beide gleichzeitig NICHT existieren. Einer von beiden muss immer da sein.” „Und was heißt das jetzt?” „Das heißt, dass, wenn du hier den einen Teil der Prophezeiung verdeckst, sodass sie keiner von uns beiden mehr lesen kann, wird der andere Teil auf dem anderen Bild zu sehen sein.” „Davis, du bist ein Genie!!!” „Versuch nur weiter die Schrift zu verdecken, ich lese den anderen Teil.” „Alles klar.” Davis rannte zu dem auf dem Kopf stehenden Gemälde. Die Prophezeiung war nun, wie auch bei dem anderen Bild am unteren Rand deutlich zu lesen: „Und ist die Sonne doch zerstört Durch Liebe, sei sie nur verband Fügt ihre Teile heil zusammen Aus der Einheit, aus der sie einst entstand In vier Splitter sei die Sonne zerbirst Verdunkelt sei ihr Firmament Verwart die Splitter in vier Welten Die einzig nur die Sonne kennt...”, las Davis. „AAAAAAAAAAAAAHHHH!!!”, schrie ich plötzlich auf, als hätte mich was in den Allerwertesten gestochen. „Was ist? Was hast du? Fehlt dir irgendwas?”, Taichi ließ das Bettzeug fallen, mit dem er gerade in sein Zimmer kam und kniete sich zu mir auf den Boden. War mir wohl entgangen, dass ich kurz zusammengebrochen war. „Kosma...?” Ich öffnete schwerfällig die Augen und fühlte mich so, als hätte ich gerade einen Marathon hinter mir. Ich sah in Taichis braune Augen und auf einmal wurde mir ganz warm. Da war ein Bild in meinem Kopf. Ein verschwommenes Bild. Ich schloss wieder meine Augen und versuchte das Bild, an das ich mich offensichtlich erinnerte, besser zu erkennen. Aber mehr als eine braune Fläche mit einem grauen Fleck vermochte ich auch nicht wirklich zu sehen. Ich öffnete meine Augen wieder und schaute in das erleichterte Gesicht Taichis. „Na, alles OK mit dir?” Gott, wie konnte man nur so niedlich lächeln. Ein solches Lächeln gehört doch verboten. „Mir geht’s gut. Ehrlich.”, ich lächelte zurück. „Was ist denn eben passiert?”, Taichi half mir auf die Beine. „Ich hab’ keine Ahnung. Mir tat plötzlich etwas weh und dann.... Tja, ich weiß auch nicht.” „Hm, seltsam.”, der Brünette zuckte mir den Schultern. „Was ist, hilfst du mir mit dem Bett?” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)