I will not forget von Hurricane ((Seto*Joey)) ================================================================================ Kapitel 9: Zurück ----------------- „Hmm? Welche ist wohl gut genug?“ Ich stehe vor einem Regal, der überfüllt ist mit Webcams. „Kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragt eine Frauenstimm neben mir. Ich drehe mich zu der Person um und lächle freundlich. „Vielen dank. Ich suche eine Webcam, die sehr gut aufnimmt und wo man auch die Stimme von weiter weg hören kann.“, erkläre ich. „Tja, da werden Sie etwas teurer wegkommen.“ Die Frau erklärt mir lang und breit, welche Geräte wofür am besten geeignet sind. Die Cam für die ich mich schließlich entscheide ist einer der Teuersten, aber sie scheint auch gut geeignet zu sein. Als ich wieder beim Atelier ankomme, schließe ich sie an meinem Laptop an und probiere sie aus. Ich muss sagen, dass sie wirklich gut ist. Zwar müsste ich mich in die erste Reihe setzen, aber das würde ich schon überleben. >Ist ja nur für drei Monate und es ist für einen Freund, auch wenn dieser mich benutzt hat.< Die Ferien sind nun vorbei und ich begebe mich zu den Vorlesungsräumen und ergattere mir den Platz direkt vor dem Pult. Die Webcam platziere ich so, dass man sie nicht sehen kann. Die kompletten Vorlesungen der Professoren, werden direkt auf CD gebrannt, damit nicht zu viel Speicherplatz meines Laptops verbraucht wird. Nachdem alles überstanden ist, beschrifte ich die CD und bringe sie Miguel. Allerdings darf ich sie nicht persönlich übergeben und von den Wachmännern wird sie erst mal überprüft, bevor sie abgegeben wird. >Soll mir recht sein, solange er diese Möglichkeit wahrnimmt.< Mit diesen Gedanken verlasse ich das Gebäude und gehe wieder ins Atelier, damit ich mich um meine Angelegenheiten kümmern kann. Die nächsten drei Monate verbringe ich mit Aufträgen, Uni und damit, dass Miguel nicht zurückbleiben wird. Auf meiner Internetseite verkünde, ich, dass ich wegen Zeitmangels demnächst keine Zeit für Aufträge habe, weil ich in Prüfungsstress bin. Die ganzen Tage sitze ich in mein Zimmer oder in der Universitätsbibliothek und büffle über Unterlagen und Bücher. Häufig ist auch Miguel bei mir. In der Zeit in der er im Knast gesessen hatte, hatte er mit meinen Aufzeichnungen gelernt und sich klar gemacht, dass sein Verhalten nicht richtig von ihm war. Er ist dankbar, einen Freund wie mich zu haben. In der Zeit in der wir zusammen lernen, wird unsere Freundschaft von Grund auf neu aufgebaut und wir lernen uns ganz anders kennen. Ich erfahre Sachen über ihn, die ich niemals für möglich gehalten habe und auch ich vertraue ihm Dinge an, die kaum ein anderer weiß. Über seine Zeit im Knast reden wir nicht, warum auch? Ist doch nur deprimierend. Ansonsten passiert nichts ungewöhnliches, was erwähnenswert wäre. Nur, dass ich eine SMS von Moki bekommen hatte, der mir berichtete, dass Seto gar nicht begeister gewesen war über meine Bilder in seiner Zeitschrift. ‚Aber ich bin ja nicht blöd! Ich weiß, dass er die Bilder unter sein Kopfkissen hat *g*‘ stand in seiner SMS. Wenn ich noch heute dran denke, muss ich darüber grinsen. Seto hat also nicht nur einer meiner Bilder ersteigert, sondern auch noch die anderen unter sein Kopfkissen versteckt. „Endlich sind die Prüfungen vorbei.“ Miguel streckt sich und grinst mich an. Ich strecke mich ebenfalls. „Jetzt müssen wir nur noch auf das Ergebnis warten. Miguel, heute Abend ist Party angesagt. Kommst du mit?“ „Nein, ich treffe mich heute mich meinem Ex. Ich hoffe er kann mir die Scheiße, die ich gemacht habe doch noch irgendwie verzeihen.“ Stimmt ja, nachdem Miguel geschnappt worden ist, hatte sein Freund Schluss gemacht, weil dieser nichts mit einem Dieb zu tun haben wollte. „Also willst du ihn noch einmal um Verzeihung bitten?“ „Ja, so ist es. Auch wenn er Schluss gemacht hat, ich weiß er liebt mich noch. Und viel länger, will ich auch nicht ohne ihn sein. Deswegen werde ich es so lange versuchen, bis es wirklich keinen Sinn mehr hat.“ Er lächelt mich an. Ich nicke zustimmend. Was hätte ich auch anderes machen sollen? So etwas kann man einen nicht ausreden und man sollte dies auch nicht tun. Aber andererseits kenne ich seinen Exfreund, wenn der etwas gesagt hat, dann ist es eigentlich nicht möglich ihm vom Gegenteil zu überzeugen. „Dann wünsche ich dir dabei viel Erfolg.“ „Danke. Und ich wünsche dir viel Spaß auf der Party. Ich muss dann mal los –den Zug erwischen.“ „Und ich muss los, mir eine Wohnung in Japan suchen.“ „Das heißt, du verlässt uns wirklich?“ „Ja, das werde ich.“ Ich lächle. Ich freue mich schon darauf wieder in meiner Heimat zu sein und vor allem freue ich mich auf die Veränderungen. Miguel sieht mich an und geht dann schließlich. Immerhin muss er wirklich den Zug erwischen, wenn er noch diesen Abend zu seinem Ex will. >Jetzt dauert es nicht mehr lange, dann kriege ich meine Ergebnisse und ich werde endlich wissen, wie ich abgeschnitten habe. Dann habe ich mein Studium beendet und bin dann von hier weg.< Ich habe mir auch überlegt, ob ich nicht bei einer Agentur arbeiten sollte. Aber dann unter meinen richtigen Namen und nicht unter J.J.. Aber dann kam mir eine viel bessere Idee. Ich lächle, als ich daran denke, wie Stan geglotzt hatte, als ich ihm von dieser Idee Bericht erstattete. Ich werde einfach bei der Kaiba Corp. arbeiten. Dort bin ich Seto am nächsten. Auf dem Weg zum Atelier halte ich inne. >Fängt Seto überhaupt was mit Mitarbeitern an?< In meinen Augen eine berechtigte Frage. Seto ist einfach nicht der Typ, der was mit seinen Angestellten anfangen würde. Sollte ich den Gedanken vielleicht verwerfen? Oder doch nicht? Immerhin kann ich immer noch kündigen. Und wenn ich in seiner Firma bin, kann ich besser mit ihm reden. Ignorieren wird er mich wohl kaum, wenn ich ihm direkt vor der Nase rumtanze. Ich betrete mein Büro und schmeiße mein PC an. >Erst mal nach Wohnungen suchen. Oder am besten gleich ein Haus? Nein, Haus kann ich mir später suchen.< Zuerst rufe ich bei den Vermietern an, bei denen ich mich hab vormerken lassen. Seufzend lege ich den Hörer auf, als mir der Letze berichtete, das Gebäude sei schon vergeben. Also tummele ich mich wieder auf der Seite, wo die ganzen Kontaktanzeigen vorhanden sind. „Hmmmm, Wohnung in Domino City. Diese Wohnung liegt in der City hat 2 Zimmer, neben Schlafzimmer und Küche. Super, dann wird das eine mein Arbeitszimmer und das andere mein Wohnzimmer. Gleich mal anrufen.“ ‚Ja?‘ „Guten Tag. Hier spricht Joey Wheeler.“, ungewohnt diesen Namen zu verwenden, „Ich wollte mich erkundigen, ob die Wohnung, die sie vermieten, noch frei ist.“ „Die in der City? Ja, die ist noch frei.“ „Perfekt. Könnte ich am Wochenende kommen und mir die Wohnung anschauen?“ „Auf jeden Fall.“ „Vielen dank, dann komme ich vorbei.“ Wir machen ein Termin aus und ich begebe mich weiter auf Wohnungssuche. Diese Wohnung musste ja nicht das Passende sein. Nach dem ich fünf Wohnungen rausgesucht habe, reserviere ich mir ein Flug. >So, jetzt muss ich mich langsam für die Party fertig machen.< Ich gehe in mein Zimmer und stehe vor einem völlig überfüllten Kleiderschrank. „Hatte ich schon immer so viele Klamotten gehabt?“ Erst jetzt, wo ich mir was Bestimmtes raussuchen möchte, fällt es mir auf. „Bevor ich umziehe, muss ich alles unbedingt aussortieren. Vielleicht nimmt mir Zarra was ab, sie schwärmt eh immer von meiner Kleidung.“ Ich durchwühle meinen Schrank und stoße immer wieder auf ältere Stücke, in die ich mich sofort neu verliebe. >Da sind sie ja.< Erleichtert ziehe ich meine schwarze enge Hose, mein rotes Hemd und meine schwarze ärmellose Weste raus. Ich ziehe sie an und betrachte mich im Spiegel. „Japp, das sieht gut aus.“ >Nur wo sind jetzt die Schuhe?< Ich durchwühle meine Schubladen. Ja, ich habe mehrere. Bis ich meine samtemden Cowboy Stiefel gefunden habe, dauert es noch eine Weile. Ich fluche leise vor mich hin. „Willst du denn nicht langsam los, J.J.?“ Hinter mir steht Stan. „Doch aber ich finde meine Schuhe nicht… Ah, ich hab sie.“ Freudig ziehe ich meine beiden Schätze hervor. „Wenn du noch ein Knopf von deinem Hemd aufmachst, dann siehst du richtig schwul aus.“ „So?“ „Perfekt. Du wirst der Mittelpunkt sein.“, lacht Stan. „Wenn die ganze Damenwelt mich wieder bedrängt, bringe ich dich um.“ Wir beide lachen, „Wie geht es Zarra? Ich hab sie seid den Prüfungen nicht gesehen.“ „Derzeit hat sie ziemlich viel für die Arbeit zu tun. In den Nächten schläft sie aber immer bei mir.“ „Achso, dann komme ich mal morgen Abend bei euch vorbei und leiste euch Gesellschaft.“ Scherze ich rum. „Mach das und du machst nie wieder was.“, droht er mir lachend. „Naja, ich bin dann mal weg. Grüß deine Süße von mir.“ Wir beide verlassen mein Zimmer und gehen dann in verschiedene Richtungen. „Hey, Leute! J.J. ist da! Nun geht die Party richtig los!“, ruft der Hausbesitzer in die Menge, als ich durch die Tür trete. „Hier ist meine CD.“, meine CD mit den Partyliedern, die ich mir mühsam über die Jahre zusammengesucht habe, ist immer ein voller Erfolg. Ich packe sie in die Stereoanlage, hole mir Alk und beobachte die tanzende Meute. >Ich bin doch immer wieder gern gesehen.< Ich genieße die Aufmerksamkeit in vollen Zügen. In den vergangenen Jahren, habe ich mir mühsam ein Image aufgebaut und die Uni werde ich als halbe Legende verlassen. Irgendwie ein gutes Gefühl. Ich gehe zu den Sofas zu, wo schon einige lachend sitzen. „J.J.!“, „Hey!“, „Setz dich zu uns!“, und noch andere begeisterte Rufen begrüßten mich. „Erzähl uns was.“ „Ganz ruhig. Ich komme ja schon.“, ich setze mich, lege meine Arme lässig auf die Lehne und sofort kuschelten sich Mädchen an mich. >Dass ich schwul bin, werden sie wohl nie merken. Naja, was soll‘s?< In Gedanken seufze ich. Meine Hände legen sich wie immer um die Schultern der Bräute. „Was wollt ihr denn von mir hören?“, frage ich lässig, obwohl ich das schon weiß. „Erzähle uns deine Geschichte, wie du nach Canada gekommen bist.“ Ich fange an. Und wie immer ist es eine komplett andere als die Letzten, aber das stört keinen. Alle lachten, bei meiner abenteuerlichen Geschichte. „Was machst du eigentlich jetzt, wo die Uni vorbei ist?“ „Ich werde nach Japan ziehen.“ Alle schauen mich mit großen Augen an. „Was willst du denn da?“, fragt das Mädchen in meinem rechten Arm. „Ich werde dort arbeiten. Vielleicht bei der Kaiba Corperation.“ „Kenn ich gar nicht.“ „Die größte Spielefirma in Japan.“, erkläre ich. So ziemlich das einzig Wahre, was ich diesen Abend von mir gebe. Der restliche Abend dreht sich wiedermal nur um mich. Bevor es die ersten Schnapsleichen geben kann, verlasse ich die Party unter einen Vorwand, die CD mit den Songs nehme ich natürlich mit. >Wenn man in positiver Erinnerung bleiben möchte, muss man immer gehen, wenn man am besten dasteht.< Normalerweise bin ich ja nicht so ein Draufgänger, aber es macht ab und zu echt Spaß. Ich gehe durch die Straßen und komme immer wieder an Partys vorbei. Alle rufen mir zu, dass ich doch kurz reinkommen solle, aber dazu lasse ich mich nicht verleiten, sondern winke ihnen nur kurz zu. Ich spüre, wie sie mir mit enttäuschten Blicken hinter herschauen. Ich betrete das stille Atelier und schleiche in mein Zimmer. Ich ziehe mir bequeme Sachen an und mach es mir auf meiner Couch gemütlich, nachdem ich mir noch Snacks und ein Film ausgesucht habe. >Bin noch viel zu wach um zu schlafen.< Kritisch schaue ich mir alle Wohnungen in Tokyo an und messe nach, ob auch die Angaben stimmen. Keiner der fünf Wohnungen war wirklich zufriedenstellend. Aber durch einen Glücksfall finde ich doch noch eine Wohnung. Ich habe sie beim vorbeigehen entdeckt. Selbstverständlich miete ich sie gleich und kann auch schon gleich einziehen. Zufrieden mit meinem Fund, begebe ich mich wieder nach Japan. In einer Woche würde ich schon umziehen. Mit gemischten Gefühlen packe ich meine Sachen. Zum einen freue ich mich auf Japan, Seto, Moki und alle anderen, aber andererseits, werde ich Canada mit meinen Freunden und der Studienzeit vermissen. >Gott, habe ich viel Scheiß in meinem Zimmer.< In Laufe der Jahren haben sich jede Menge Souvenirs aus den verschiedensten Zeiten und Orte angesammelt, die ich getrost in den Müll kicke. Als ich fertig bin, schaue ich in ein komplett leeres Zimmer. Mein Bett, die Regale, alles was ich mir selber gekauft habe, sind in Kisten und Taschen verschwunden. Nun werde ich mich daran machen, die Sachen, die vor meiner Zeit hier drinnen waren, wieder einzuräumen. Ich stelle das Bett von damals auf, sowie die Regale, Radio und der schwarz-weiß Fernseher. Nichts lässt vermuten, dass dieses zimmer mal ganz anders ausgesehen hat. „Du bist ja schon fertig.“ Michal, Stan und Zarra sind eingetreten, „Dabei wollten wir dir doch helfen.“ „Danke, Leute. Aber ich weiß ja, dass ihr viel um die Ohren habt.“ „Aber nicht, wenn es um unser J.J. geht.“, Stan wirft sich in die Brust. Ich kichere. Ich bin so froh, solche Freunde zu haben. Viel schneller als erwartet, geht die Woche um und alle stehen am Flughafen um mich von mir zu verabschieden. Stan, Zarra, Michal und die Restlichen, die ich aus dem Atelier kenne, Miguel und sein Freund, mit dem er wieder zusammen ist, sämtliche Mädchen, die ich von irgendwelchen Partys kenne und mir dessen Namen einfach nicht einfallen wollen und viele andere aus der Uni. „Leute, ich werde euch wahnsinnig vermissen.“ Ich umarme meine Liebsten. „Wir dich auch J.J.“, Zarra laufen die Tränen über das Gesicht und ich drücke sie ganz fest an mich. „Ich danke dir dafür, dass du mich zurück zu Seto gebracht hast. Und natürlich danke ich Stan auch dafür.“ Ich lächele ihn zu und er nickt. Ich lasse Zarra los und gehe zu Michal, „Und dir. Danke, dass du mich bei dir aufgenommen hast und mich nicht weg geschickt hast.“ „Na hör mal. Jemand, der so viel Wille und Kraft zeigt wie du, hat es doch allemal verdient.“ Ich nicke. Wir umarmen uns noch mal, „Wenn du unsere Hilfe brauchst, weißt du ja wo du uns findest.“ Wieder nicke ich. Ein unbeschreiblich großer Kloß sitzt in meinem Hals. -Alle Passagiere, die nach Tokyo fliegen bitte zu Gate 4- „Ich muss dann mal. Tschüss, Leute!“ Ich winke allen noch einmal zu und gehe dann los Richtung Heimat. Ich drehe mich nicht um, als ich gehe. Den Anblick, würde ich vermutlich nicht ertragen. Endlich bin ich in meiner neuen Wohnung und kann sie einräumen. Nacheinander trage ich die Kisten in den dritten Stock. Bei den Bett und den Regalen erhalte ich Hilfe von den Arbeitern, die mir alle Sachen hierher transportiert haben. „Ich danke Ihnen vielmals.“ Ich verbeuge mich etwas. Die Arbeiter tun mir es gleich. „Kein Problem, wenn Sie wieder umziehen wollen, Sie haben ja unsere Nummer.“ „Ich werde auf jeden Fall darauf zurückkommen.“ Ich begebe mich nach oben, damit ich anfangen kann auszupacken. Aber zuerst rufe ich in Canada an, um Bescheid zu geben, dass ich gesund und munter angekommen bin. Zu allererst streiche ich mein Schlafzimmer, während in diesem Zimmer alles trocknet, streiche ich das Arbeits- und Wohnzimmer. Dann stelle ich Bett und Kleiderschrank auf. Die Kisten mit den Klamotten suche ich raus und räume anschließend alles rein. „Es wird dunkel. So langsam kann ich Schluss machen.“ Ich streiche mir den Schweiß aus der Stirn und wie Kommando knurrt mein Magen. >Ich gehe duschen und heute esse ich auswärts.< Ich gehe in das Schnellrestaurant, wo wir Thea das erste Mal trafen. Ich setze mich aus Fenster und betrachte das Treiben auf den Straßen. Entspannt warte ich auf die Bedienung. „Joey?“, ich blicke auf. „Thea?“, erschrocken sehe ich sie an, „Du arbeitest wieder hier?“ Der Schrecken geht schnell weg. Ich habe zwar erwartet, alle nacheinander wiederzusehen, aber auch nicht so schnell. „Du lebst?“ „Nein, ich bin eine Leiche. Hunger habe ich ebenfalls keinen. Ich sitze einfach nur hier, warte und beobachte fremde Menschen beim Essen. Weißt du? Nur so zum Spaß. Mach dir keine Sorgen: Gleich hüpfe ich zurück in mein Grab.“ „Du lebst.“ „Was für eine Feststellung.“ Kommt es trocken von mir, „Kann ich dann mal bestellen?“ Mein Magen knurrt schon wieder. „Scheiße! Du lebst!“ Genervt stehe ich auf und will gehen. „Du wiederholst dich.“ „Warte bleib sitzen. Was willst du haben.“ Ich teile es ihr mit und sie geht los. Ich lasse sie nicht aus den Augen. Sie geht zu einem anderen Mitarbeiter, flüstert ihm etwas ins Ohr und dieser dreht sich um. >Tristan?< Verdammt, der arbeitet auch hier? Thea geht weiter um meine Bestellung zu holen und ich beobachte Tristan, wie dieser zu einem anderen Tisch zugeht. Ich entdecke Yugi, Ryou, Duke, Serenity, die sich an Yami klammert und Mariku. Ohne lange zu fackeln, stehe ich wieder auf und verlasse diesen Ort. So war das aber nicht geplant. Ich hätte nicht gedacht, dass alle in dort sein würden. Wir waren dort nie wieder, seid Thea gekündigt hatte, um mehr Zeit für uns zu haben. Sie hasst doch diesen Ort. Was mich aber auch gewundert hat, ist die Tatsache, dass Serenity auch dort war. Sie hasst doch Städte! Meinte sie denn nicht immer, sie wollte aufs Land ziehen oder wenigstens in einen kleinen Vorort? Oder ist heute Abend nur eine Ausnahme? Ich biege um eine Ecke, als die anderen realisieren, dass ich wieder in der Stadt bin. Damit mir garantiert ist, sie heute Abend nicht mehr zu sehen, gehe ich in ein teures Restaurant. Mir wird ein Platz nahe am Fenster zugewiesen. Wenn sie mich entdecken, ist es auch nicht weiter schlimm, denn so wie die aussehen, würde keiner sie rein lassen. Wie ich es vermute, finden sie mich und beobachten mich durch die Scheibe. Alle außer Thea und Tristan, die ja arbeiten. Allerdings bleibt ihnen nicht viel Zeit zum gaffen, da sie auch schon von den Kellnern fortgescheucht werden. Meinen Verfolgern schenke ich keine Beachtung und suche mir etwas von der Karte aus. Genüsslich esse ich mein Essen, während die anderen –und das weiß ich- draußen auf mich warten, in der Hoffnung mich sprechen zu können. Als ich fertig bin, bezahle ich und trete hinaus. Wie erwartet, sind die anderen auch noch da und rennen sofort auf mich zu. „Joey!“ Ich gehe galant an ihnen vorbei, zeige ihnen wie wenig Interesse ich habe, mich mit ihnen zu unterhalten. „Nun warte doch!“ Ich warte nicht. „Willst du nicht mal mit mir reden?“, Serenity stellt sich mir in den Weg. Ich bleibe einen kurzen Augenblick stehen, gehe dann aber an ihr vorbei. „Tut mir Leid Schwesterchen, aber ihr habt mich zu sehr enttäuscht. So schnell lasse ich euch nicht wieder ran.“ Damit verschwinde ich in die Nacht. „Wenn ihr euch noch mal mit mir unterhalten wollt, dann gebt euch Mühe.“ Rufe ich noch. „Du kannst uns mal.“, ruft Duke. „Das habe ich mir gedacht.“ Ich lache und kehre zurück in meine Wohnung. Es riecht noch leicht nach Farbe, aber das geht schon in Ordnung. Ich öffne die Fenster noch ein Stückchen und lege mich in Bett. >Sie werden schon wieder kommen. Ich weiß es.< Ich schreibe noch mal Moki eine SMS und berichte ihm, dass ich in Domino City bin und nenne ihn meine Adresse. Ich muss nicht lange warten und schon kommt eine Antwort von ihm. ‚Du wohnst wieder hier? Wie genial *-* Ich werde dich morgen besuchen kommen, also warte bitte auf mich. Ja?‘ ‚Aber klar doch. Ich will sowieso noch mal mit dir reden.‘ Dann schlafe ich ein. Hosted by Animexx e.V. 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