Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 155: "Wenn du es nicht weißt, werde ich es dir nicht verraten" ---------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 155/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Für den Moment heißt es noch abzuwarten… Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Brad ist nach außen hin sogar dann selbstsicher, wenn er es in Wirklichkeit gar nicht ist ^.~ Aber er glaubt in diesem Fall wirklich an seinen Erfolg. Brad muss nur noch ein bisschen Geduld beweisen, damit die Entführer keinen Verdacht schöpfen. Weswegen in diesem Kapitel noch heile Welt gespielt wird ^^ @Kralle: *winkz* Teil 155 „Wenn du es nicht weißt, werde ich es dir nicht verraten“ „Wir werden morgen also wirklich zurück nach Tokio fahren?“ Es war Richard, der ihm die Frage stellte. In braune Augen trat ein unlesbarer Ausdruck. „Sind Sie davon ausgegangen, dass ich Herrn Moriyama anlüge?“ Das brachte ihm ein halbherziges Schulterzucken ein. „Wenn es in deine Pläne passt, sicherlich.“ Herr Hoffmann lachte, bevor dieser ihm noch ein Handtuch reichte. „Umziehen, Brad. Und zwar sofort“, wurde er ermahnt, bevor sich der ältere Mann an Richard wandte. „Ich habe noch nicht erlebt, dass Brad jemanden anlügt. Informationen vorenthalten oder zu Fehlinterpretationen ermutigen, ja. Aber keine direkte Lüge.“ Brad schenkte Richard ein Lächeln, das ganz aus Zähnen zu bestehen schien, bevor er aus seinen Shorts schlüpfte und sich richtig abtrocknete, dann nach den Sachen griff, die Herr Hoffmann in weiser Voraussicht bereits zurechtgelegt hatte. Richard nahm seine Reaktion betroffen auf, doch gleich darauf zeichnete sich Verstehen auf dessen Miene ab. In einer ungewohnt nutzlosen Geste strich sich der Ältere durch die dunkelblonden Haare. „Ich bitte um Entschuldigung. Ich wollte dir nichts unterstellen. Und ich kann ebenfalls nicht behaupten, dich je bei einer Lüge erlebt zu haben.“ Brad dachte für einen Moment darüber nach. Er trat genau vor Richard, legte eine Hand an die Wange des Älteren. Und in den grau-grünen Augen konnte er lesen, dass die Entschuldigung aufrichtig gemeint war. Weswegen er jetzt wirklich lächelte. „Gut…“ Anschließend ließ er seinen Arm wieder nach unten sinken. „Willst du ihn wieder küssen?“, fragte auf einmal eine Stimme direkt hinter ihm und Brad verdrehte die Augen. „Warum sind Sie neuerdings so sehr versessen darauf, hm?“, wandte er sich zu Herrn Hoffmann um. Amüsement funkelte im Blick des Anderen. „Wenn du es nicht weißt, werde ich es dir nicht verraten.“ Unbeeindruckt sah er ihn an. „Dann sagen Sie es mir eben nicht.“ Er schnitt ein anderes Thema an. „Wie ich bereits zu Herrn Moriyama gesagt habe, werden wir bis morgen ganz normal weitermachen. Ich hoffe, das wird niemanden von Ihnen vor Schwierigkeiten stellen.“ Das Amüsement verflüchtigte sich langsam aber sicher und Herr Hoffmann wirkte jetzt nur noch nachdenklich. „Du wirst die Kinder unbeschadet zurückholen?“ Brad zögerte nicht mit seiner Antwort. „Natürlich werde ich das.“ „Dann habe ich keinerlei Probleme damit. Und Reik sicher auch nicht.“ Eine Hand wuschelte durch seine Haare und Brad ließ es sich mit einem Seufzen gefallen. Und es war, wie Herr Hoffmann gesagt hatte. Allerdings fiel es weder den Fujimiyas noch den Moriyamas leicht, so etwas wie Normalität vorzuspielen. Trotz der Anspannung waren sie so schnell wie möglich zum Strand zurückgekehrt, damit sich keine Fragen nach den Kindern ergeben würden. Es war im Prinzip eine unhaltbare Sitation, früher oder später würde die Wirtin neugierig werden, und das war nur ein weiterer Punkt, der Brads Vermutung unterstützte, dass die Entführer gar kein Stillschweigen wollten. Doch es konnte den Leuten egal sein, wenn Herr Moriyama ein Einschalten der Polizei hinauszögerte. Es war schließlich nur ein Beweis für dessen Gehorsam. Brad schüttelte den Gedanken ab und fragte kurz bei dem Telepathen des Striketeams nach, ob alles unverändert war und erhielt eine ebenso knappe Bestätigung. Das erste Team war am frühen Nachmittag eingetroffen und hatte nicht lange gebraucht, um die Beobachter ausfindig zu machen, die ein Auge auf die Moriyamas hatten. Brads bisherige Vermutungen fanden Bestätigung, soweit diese Handlanger überhaupt wussten, was vor sich ging. Aber das reichte ihm vollkommen. Das andere Team würde auch in Kürze hier sein und dann konnten sie sich daran machen, den Faden aufzunehmen und weiterzuverfolgen. Egal wie viele Kontaktpersonen zwischengeschaltet waren, mit Talenten im Spiel gab es keine endgültige Sicherheit. Bis zu den Kindern vorzudringen würde dabei noch am einfachsten sein. Da regelmäßig Lebenszeichen von ihnen erfolgen mussten, waren sie zweifellos ebenfalls in der Hand unterer Chargen, die von jemandem mit etwas mehr Kompetenz angeleitet wurden. Und genau von dieser Person aus konnten sie sich dann weiter hocharbeiten. Was er schließlich mit der Information anfangen würde, wusste Brad selbst noch nicht. Aber er würde zweifellos noch einen Nutzen dafür finden. Herrn Moriyama hatte er sie nicht versprochen, das wäre nur Verschwendung gewesen. Etwas zuckte um seine Mundwinkel. Ganz abgesehen davon, dass er nicht offenlegen wollte, _wie gut_ sie wirklich waren. Brad distanzierte sich von den Überlegungen, er hatte sowieso schon das Gefühl, dass er sich im Kreis drehte, und allmählich fragte er sich, warum er nicht davon lassen konnte. Vielleicht war er ein wenig nervös, egal, wie zuversichtlich er sich bisher gegeben hatte. Denn auch wenn er immer noch keinen endgültigen Beweis dafür hatte, dass Aya das Opfer war, so deutete mehr und mehr darauf hin. Und das war nicht nur für die Ältesten wichtig. Sonst hätte er es niemals vor so vielen Jahren schon gesehen. Braune Augen, die bis eben ins Nichts gestarrt hatten, fokussierten sich wieder aufs Meer. Und er stellte jetzt erst fest, dass er sich irgendwann gegen Herrn Hoffmann gelehnt hatte. Der spürte, dass seine Aufmerksamkeit sich jetzt wieder nach außen richtete. „Jetzt haben wir schon zum Mittag ein Picknick hier draußen gehalten. Müssten wir nicht zum Abendessen zur Pension zurückkehren?“, wurde er leise gefragt. „Ja, alles andere wäre wohl ein bisschen seltsam. Also brauchen wir eine Entschuldigung für die Abwesenheit der Kinder.“ „Es sollte dir nicht schwerfallen, dir etwas einfallen zu lassen.“ Die Belustigung war gut genug verborgen, dass nur Brad sie erkennen konnte. Er stieß ein unterdrücktes Schnauben aus. „Natürlich. Wir haben wirklich Glück, dass wir uns in einer Touristengegend befinden. So können nicht nur unsere eigenen Leute problemlos untertauchen, sondern die Kinder bis morgen bei Bekannten gelassen werden, die die Moriyamas heute getroffen haben. Mindestens bis mittags, denke ich. So kann Herr Moriyama vormittags problemlos den nächsten Anruf abwarten und sich weiter um das Geld kümmern. Und dann machen sie einen Tagesausflug, wobei sie vorher die Kinder einsammeln. Nach einem ereignisreichen Tag kehren sie dann abends zurück und alles ist in bester Ordnung.“ Richard legte sein Buch beiseite und gab damit auf vorzugeben, dass er abgelenkt war. „Klingt simpel. Und lässt deinen Leuten nicht viel Zeit.“ „Wir haben nicht mehr als dieses Zeitfenster.“ Er schenkte Richard ein schmales Lächeln. „Sicher sehen Sie das auch.“ Der Blick der grau-grünen Augen kehrte sich für einen Moment nach innen. „Er ist an das Telefon in der Pension gefesselt, nicht wahr? Also können Sie nicht abreisen. Und wenn du länger wartest, würden uns bald keine Ausreden für die Abwesenheit der Kinder mehr einfallen.“ „Sie bringen es auf den Punkt.“ Nun war es an dem Älteren, ein Schnauben auszustoßen. „Das Vorgehen der Entführer ist so unlogisch, dass ich mich frage, warum es mir ohne deine Erklärungen nicht selbst aufgefallen ist. Es ist also nicht nur die hohe Geldforderung, mit der sie absichern wollen, dass Herr Moriyama früher oder später die Polizei einschalten muss.“ „Der Plan würde für Experten als schlecht durchdacht erscheinen. Womit sie nur vorsichtiger vorgehen würden.“ „Noch mehr Zeit, die Herr Moriyama abgelenkt sein würde… Es ist also letztendlich kein schlechter Plan, sondern beinahe ein brillanter.“ Trotz dieser Worte enthielt Richards Stimme Abscheu. Und Brad musste darüber lächeln. „Er ist auf ihre Zwecke ausgelegt. Gute Geschäftsleute sind in der Regel keine Dummköpfe, nicht wahr?“ Er stupste den Älteren mit dem Finger in die Brust. „Ha, ha.“ Mit einem etwas saurem Gesicht. „Auf solche Mittel würde ich aber nicht zurückgreifen.“ „Hm… nicht in einer geschäftlichen Situation. Ansonsten aber käme das wohl auf die Umstände an, würde ich sagen.“ Er ließ Richard nicht aus den Augen, als er das sagte. Und der Andere erstarrte für einen Moment, als er gleichzeitig widersprechen wollte und sich an Maria erinnerte. Zwei, drei Sekunden verstrichen langsam, dann erschien ein widerwilliges Lächeln auf dem Gesicht des Älteren, bevor ihm mit einem knappen Nicken zugestimmt wurde. Er lächelte zurück, griff dann nach Richards Hand, bevor er sich zu Herrn Hoffmann umwandte. „Sie sagen Herrn Moriyama Bescheid, wie der Plan aussieht, ja?“ „Natürlich“, bestätigte der Ältere, beobachtete mit einem Anklang von Belustigung, wie Brad aufstand und Richard dabei mit hochzog. „Und du willst wohl noch einmal schwimmen gehen…“ „Sie haben es erfasst. Es ist immerhin sein Urlaub, also muss er auch etwas Spaß haben.“ „Dann verlange ihm wenigstens nicht wieder ein Wettschwimmen ab“, wurde er mit einem Lachen ermahnt. Er gab sich vollkommen unschuldig. „Warum nicht, das macht schließlich Spaß. Nicht wahr?“ Letzteres an Richard gerichtet. Der seufzte ergeben. „Ganz wie du es sagst.“ Aber trotz dieser Worte war da ein Zucken um die Mundwinkel herum. Er warf Herrn Hoffmann nur einen langen Blick zu, machte sich dann auf zum Meer, mit Richard im Schlepptau. „Es ist doch wenigstens ein bisschen wie Urlaub, oder?“, erkundigte er sich, als sie außer Hörweite waren. Etwas arbeitete in Richards Miene und es sah beinahe wie Belustigung aus. „Wenn man mal die lebensgefährlichen Schwimmabenteuer und das eine oder andere Kidnapping außer Acht lässt, dann ja. Aber in deiner Begleitung hätte ich wohl nichts anderes erwarten dürfen. “ „So wird es wenigstens nicht langweilig.“ Wasser schwappte bereits um seine Füße herum, also ließ er Richards Hand los, so dass er sich bücken und ihn nassspritzen konnte. Im ersten Augenblick wurde er nur verdutzt angesehen, was er nutzte, um ins tiefere Wasser loszurennen. Das Platschen hinter ihm verriet ihm, dass sich der Ältere gefasst hatte und ihm nachsetzte. Er beging einen Fehler, als er sich neugierig umdrehte, denn diese Verzögerung reichte, dass Richard sich auf ihn werfen konnte. Bauch voran wurde er ins Wasser gedrückt und Salzgeschmack explodierte auf seiner Zunge. Dann verschwand das Gewicht und prustend konnte er sich aufrichten, empfangen von einem schadenfrohen Lachen. „Du siehst aus wie eine nassgewordene Katze“, wurde Brad aufgezogen. „Hm, Sie sind bei dieser Aktion aber auch alles andere als trocken geblieben“, gab er betont gleichmütig zurück, um in der nächsten Sekunde den Gefallen zu erwidern und sich auf den Älteren zu stürzen. Es war genug, Richard nach hinten fallen zu lassen, allerdings hatte dieser genug Geistesgegenwart Brad mitzuziehen, so dass sie anschließend beide Wasser spuckten. Er grinste, als er wieder den Atem dafür hatte, ließ sich dann mit ausgebreiteten Armen nach hinten fallen und blickte in den Himmel hinauf. Gleich darauf lag eine Hand in seinem Nacken und unterstützte seinen Auftrieb. „Spaß, ja?“ Grau-grüne Augen musterten ihn. „Ja, und ganz ohne Adrenalinstoß.“ Brad griff nach Richards freien Arm, zog ihn zu sich herunter und klammerte sich dann ganz einfach an ihn. Natürlich sanken sie beide dadurch unter Wasser, doch dieses Mal tat er nichts dagegen. Und auch wenn durch den Älteren zunächst ein Zucken lief, als wollte sich dieser von ihm befreien und sich wieder aufrichten, so hielt Richard letztendlich doch still. Ihre Haut war an der Oberfläche schon fast auf die Temperatur des Wassers heruntergekühlt, trotzdem strahlte Wärme von darunter auf ihn ab, wo sie sich berührten. Es war ein interessanter Kontrast, also schlang er beide Arme um Richards Hals und vergrößerte die Kontaktfläche auf diese Weise. Der Sauerstoff wurde langsam knapp, doch Brad hatte nicht vor, als Erster aufzugeben. Auch dann nicht, als ihm allmählich schwindlig wurde und sein Herz losraste, weil sein Körper begann in Panik zu geraten. Und wie zu erwarten war, war es Richard, der sich schließlich mit ein paar exakten Bewegungen in die Senkrechte und ihre Köpfe damit zurück an die frische Luft brachte. „Was sollte diese Aktion denn?“, wurde er nach ein paar tiefen Atemzügen gefragt. „Auch eine Möglichkeit, ein wenig Adrenalin zu spüren. Und nicht so gefährlich.“ Eine Augenbraue rutschte nach oben. „Dem kann ich nicht widersprechen.“ Eine Hand wurde gehoben und strich nasse Strähnen zurück. „Meinst du, du kannst mich jetzt wieder freigeben?“ Er tat so, als würde er darüber nachdenken, bevor er den Kopf schüttelte. „Sie sind schön warm.“ Und um das zu unterstreichen, legte er auch noch seinen Kopf auf die Schulter des älteren Mannes. „Am Strand in der Sonne ist es noch viel wärmer“, wurde ihm trocken mitgeteilt. „Und du solltest dir wirklich langsam abgewöhnen, dich einfach so an andere Leute zu hängen.“ „Und ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich das nicht mit x-beliebigen Personen mache.“ Richard verdrehte die Augen. „Zum Glück, es würde sicher nicht den besten Eindruck hinterlassen…“ Zwei Hände umfassten seine Taille. „Und jetzt wirklich Schluss mit diesem Unsinn.“ Er folgte dem Zug und löste sich von dem Älteren. „Aber wir schwimmen wenigstens noch ein bisschen.“ „Parallel zum Strand.“ Die Worte ließen keinen Widerspruch zu und riefen ein unwillkürliches Lächeln auf Brads Gesicht. „Einverstanden.“ Und ohne Vorwarnung startete er. Richard stieß wieder einen sanften Fluch aus, folgte ihm dann sofort. „Du hast wohl Angst, ohne einen unfairen Vorsprung zu verlieren, was?“, wurde ihm zugerufen und dann hörte er den Älteren husten. „Verschlucken Sie sich bloß nicht“, gab er einen freundlich gemeinten Ratschlag zurück, bevor er antwortete. „Übrigens würde ich auch ohne einen Vorsprung gewinnen, aber warum sollte ich mir einen Vorteil entgehen lassen?“ Das Grinsen lag ganz allein in den Worten. Und diese schienen Richard gerade zu fehlen, denn es kam keine Erwiderung. ~TBC~ Nächstes Mal geht es erst einmal nach Tokio zurück, um die Beobachter loszuwerden ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)