Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 261: "Gib Schuldig mehr Arbeit, damit er weniger Gelegenheit hat, sich um sein Privatvergnügen zu kümmern" ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Titel: Reaching for the Stars Teil: 261/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Ein bisschen Zeit für Brad und Michael ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… Teil 261 "Gib Schuldig mehr Arbeit, damit er weniger Gelegenheit hat, sich um sein Privatvergnügen zu kümmern" Sein leises "Herein" genügte, um Herrn Hoffmann eintreten zu lassen, was nicht so sehr an dem guten Gehör des Älteren lag als vielmehr an der damit einhergehenden mentalen Berührung. Begrüßend sah er von seiner Arbeit auf, nickte dem anderen Mann mit einem Lächeln zu. "Bitte entschuldigen Sie die Störung, Herr Schneider. Wissen Sie zufälligerweise, wo Brad ist?" Natürlich wurde sein Lächeln erwidert. "Hm, der Zufall hätte nicht viel damit zu tun", gab er amüsiert zurück, dank seines Talents würde er den Jungen schließlich ohne Probleme finden. "Aber in diesem Fall habe ich es besonders einfach." Damit deutete er neben sich. Herr Hoffmann verstand nicht gleich, trat fragend näher, um seiner Geste zu folgen. Und dann weiteten sich blaue Augen. Der Mund wurde geöffnet und dann wieder geschlossen, als dem Älteren auffiel, dass Brad schlief. Während dieser auf dem Boden saß, gegen Michaels Bein gelehnt. Michael ließ seine Finger durch die schwarzen Haare gleiten und seine Mundwinkel zuckten wieder nach oben. "Keine Sorge, so schnell wacht er nicht auf." Auf Herrn Hoffmanns Miene zeichnete sich Besorgnis ab. "Ist er krank?" Mit einem Kopfschütteln beruhigte er den anderen Mann. "Nein, gewiss nicht. Er hat gestern Nacht einfach zu viel trainiert und der volle Magen nach dem Mittagessen hat ihn dann wegsacken lassen." Er gab sich nicht viel Mühe, seine Belustigung zu verbergen. Und Herr Hoffmann lachte leise auf. "So etwas hätte ich nun wirklich nicht von ihm erwartet. Inzwischen müsste er doch seine Kräfte einzuschätzen wissen." Über den Platz, den sich Brad für sein Nickerchen gesucht hatte, schien sich der Ältere hingegen nicht zu wundern. Michael zuckte mit den Schultern. "Vielleicht war ihm das Resultat auch ganz einfach egal." Danach wurde er ernster. "Suchten Sie ihn wegen etwas Wichtigem?" "Das kann ich nicht einschätzen, aber Herr Essner klang nicht so, als wäre es besonders dringend. Schuldig scheint mal wieder etwas Ärger zu machen." Dieses Mal war es an dem Älteren, mit den Schultern zu zucken. "Mm", gab er einen überlegenden Laut von sich. Anders würde sicher nicht anrufen, nur weil Schuldig diszipliniert werden musste, das konnte der Precog sehr gut selbst erledigen. Auf der anderen Seite hätte es Anders deutlich gesagt, wenn er Brad sofort sprechen musste. Schließlich neigte er mit einem Lächeln den Kopf. "Danke für die Information. Ich werde Brad Bescheid geben, wenn er wieder ansprechbar ist." "Natürlich, Herr Schneider." Der ältere Mann deutete eine Verbeugung an, verabschiedete sich anschließend. Michael sah für einen Moment zu Brad herunter, strich noch einmal durch die schwarzen Haare und konzentrierte sich dann wieder auf die Arbeit. Was gar nicht so einfach war, da die von Brad ausgehende Ruhe ausgesprochen verlockend war. Irgendwann begann sich der Junge rühren, gleichzeitig verstärkte sich das geistige Leuchten. Michael legte sofort seinen Stift aus der Hand, legte eine Hand auf Brads Schulter, um ihn zu stützen, bis sich der Schwarzhaarige orientiert hatte. "Meinst du nicht, dass das Bett bequemer gewesen wäre", begrüßte er ihn, nachdem Brad sich gestreckt hatte, was von einem verdächtigen Knacken begleitet wurde. Gleich darauf richteten sich braune Augen auf ihn und Brad grinste unerwartet. "Das ganz bestimmt. Allerdings wärst du nicht dort gewesen." Er zog eine Augenbraue hoch. "Wenn du gearbeitet hättest, wäre ich auch nicht dabei gewesen", machte er ihn aufmerksam. Eine Hand schloss sich um den Stoff seiner Hose und zog strafend daran. "Das kannst du nicht vergleichen. Wenn ich schlafe, bist du normalerweise da, falls dir das noch nicht aufgefallen ist." Und wenn er es nicht war, schlief der Jüngere nicht so gut. Ihm blieb nur, Brad den Punkt zuzugestehen, alles andere wäre auch absurd gewesen. Also lächelte er nur und wuschelte durch den schwarzen Haarschopf, der aufgrund der bequemen Reichweite geradezu dazu einlud. Brad wich nicht aus, griff aber nach seiner Hand und drückte einen Kuss auf seinen Ring. "Habe ich etwas verpasst?", wurde er dann gefragt. Michael war zu sehr damit beschäftigt, den Schauer zu überwinden, der ihn bei dieser Geste überlief, um gleich darauf zu antworten. Lieber zog er Brad nach oben und auf seinen Schoß, umarmte ihn fest. Was ihm ein leises Lachen einbrachte, während sich der Junge gleichzeitig gegen ihn lehnte, das Gesicht an seinem Hals bergend. "Langsam bin ich wirklich zu alt für so etwas, oder?", wurde dann mit warmem Atem gegen seine Haut gemurmelt. "Das wirst du niemals sein", gab er zurück, um dann Brads Gesicht anzuheben und ihn zu küssen. Erst anschließend dachte er daran, dass da noch eine Antwort ausstand. "Anders hat angerufen. Es scheint um Schuldig zu gehen." Brad brauchte einen Moment, um sich nach dem Kuss wieder auf die Arbeit einzustellen, dann aber gingen ihm die gleichen Überlegungen wie zuvor schon Michael durch den Kopf. "Gut, dass du mich dafür nicht geweckt hast." Mit einem verschmitzten Lächeln. "Hm, wir war schon klar, dass du so denken würdest." Michael wuschelte wieder durch schwarze Haare, griff dann nach dem Telefon, um es an Brad weiterzureichen. Denn es gab keinen Grund mehr, das Telefonat weiter zu verschieben. Der Jüngere nahm es ohne zu zögern, lehnte sich bequem gegen ihn, während er die Nummer aus dem Kopf wählte, das Telefon dann auf Lautsprecher stellte. Michael wurde dadurch wirksam am Weiterarbeiten gehindert, aber er musste zugeben, dass er gegen diese Pause nichts einzuwenden hatte. "Du wolltest mich sprechen, Anders?", meldete Brad sich, ohne jede Begrüßung oder auch nur seinen Namen zu nennen. Was den anderen Precog nicht weiter zu stören schien. "Hm, ja. Wie dir Herr Hoffmann sicher schon ausgerichtet hat, geht es um Schuldig. Er scheint langsam Stalker-Qualitäten zu entwickeln. Anfangs hat es mich nicht weiter gewundert, dass er Ran Fujimiya ein wenig nachspioniert hat, aber sein Interesse hat sich immer noch nicht gelegt." Michael konnte einen Anflug von Belustigung spüren, weil Brad ebenso wenig überrascht war wie Anders und es schon immer amüsant gefunden hatte, wenn Schuldig versuchte, ihm eins auszuwischen. Denn in der Regel ging dies nach hinten los. Der Belustigung folgte etwas anderes, Dunkleres, als der Junge sich daran erinnerte, dass allerdings andere Talente unter Schuldigs Streichen schon hatten leiden müssen. "Ich verstehe", wurde schließlich erwidert, bevor Brad überlegend den Kopf neigte. "Ich nehme an, du kannst mir auch verraten, ob Schuldig mehr tut, als ihn zu beobachten." Es war nicht wirklich eine Frage, denn Anders würde sich so schnell nicht auf dem falschen Fuß erwischen lassen. Anders klang unerwartet ernst, als dieser antwortete. "Ran scheint die offizielle Geschichte nicht zu glauben und hat sich auf Herrn Takatori als Schuldigen eingeschossen. Etwas, das nicht zu ungewöhnlich ist. Aber Schuldig bestärkt ihn in dieser Annahme und scheint auch seine weiteren Reaktionen zu verstärken. Vor allem den Wunsch, sich zu rächen." Ihm rutschte eine Augenbraue hoch, das hätte er dem kleinen Japaner nicht unbedingt zugetraut, doch Brad war weniger überrascht. Im Gegenteil, da war eine gewisse Anspannung, als würde die Information eine Saite in ihm zum Schwingen zu bringen, ohne dass Brad genau identifizieren konnte, woran das lag. "Das klingt, als hätte er Ran als neues Spielzeug auserkoren." Brads kühle Stimme zeigte nichts von dieser Reaktion. Anders stieß einen Laut aus, der nicht ganz Belustigung war. "Ja, ich befürchte es. Und du weißt, dass es für den Jungen nicht besonders sicher ist, sich in Herrn Takatoris Umfeld herumzutreiben. Nicht nur wegen der Beziehungen unseres werten Auftraggebers, sondern auch, weil sich andere Leute für ihn interessieren. Und man weiß nie, wie dumm es kommen kann. Ran könnte einer dieser Parteien über den Weg laufen, wenn er weiterhin seinem Plan folgt, einen Angriffspunkt zu finden." Brad suchte für einen Moment Michaels Blick und schenkte ihm ein schiefes Lächeln, seufzte dann. "Gib Schuldig mehr Arbeit, damit er weniger Gelegenheit hat, sich um sein Privatvergnügen zu kümmern", wurde dann entschieden. Vor seinem inneren Auge konnte er Anders nicken sehen, in der kurzen Pause, ehe der andere Precog nachhakte. "Und was ist mit Ran?" Es wäre sehr einfach, einen anderen Telepathen zu ihm zu schicken, der dem Rotschopf den Kopf zurechtrücken könnte, ohne dass Ran es jemals erfahren würde. Aber Brad griff nicht zu diesem simplen Ausweg. "Hab weiterhin ein Auge auf ihn. Aber greife nur im Notfall ein." Die darauf folgende Pause trug deutlich eine verwunderte Frage in sich, doch Anders stellte sie niemals laut. "Natürlich, Brad", wurde stattdessen bestätigt. Brad lächelte wieder. "Gut. Danke für die Information." "Ich werde dich weiterhin auf dem Laufenden halten", versprach Anders ohne jede Verzögerung. "Bis dann." Brad nickte knapp, auch wenn der Andere das nicht sehen konnte, legte dann auf. Für eine Weile danach wurde das Telefon noch nachdenklich betrachtet, bevor Michael es zurückerhielt und auf die Station legen konnte. Er ließ seine Finger durch schwarze Strähnen gleiten, wartete in aller Ruhe ab, bis er Brads Aufmerksamkeit erhielt. Und dann reichte ein fragender Blick. Auf den der Jüngere mit einem Schulterzucken reagierte. "Ich weiß…", wurde ihm mitgeteilt. "Aber ich kann das Gefühl nicht abschütteln, dass ich Ran gewähren lassen sollte." "Wie du meinst. Immerhin wird er Zwielicht kaum Mehrarbeit einbringen." Sie tauschten ein amüsiertes Lächeln aus, bevor Michael ernster wurde. "Aber wie Anders gesagt hat, du riskierst, dass ihm auf diese Weise etwas zustoßen kann." Brad kümmerte sich selten um die Schicksale von Talentlosen, doch es gab einige wenige Ausnahmen. Und dieses Mal gab es keine Vision, die erfüllt werden musste. Er stoppte innerlich. Nun, außer dieser Nicht-Vision, nicht wahr? Und bisher hatten sich solche Eingebungen nicht als falsch erwiesen. "Genau das ist der Punkt, wie gesagt", bestätigte Brad. Er gab ein zustimmendes Brummen von sich. "Ich wette, du würdest Herrn Hoffmann oder Herrn Walter nicht auf diese Weise riskieren", merkte er dennoch an. Mehr aus dem Wunsch heraus, Brad ein wenig aufzuziehen, als um ernsthafte Bedenken anzumelden. Der zog strafend an einer sandblonden Strähne, seine Absichten genau durchschauend. "Herr Hoffmann würde solche Dummheiten gar nicht erst versuchen. Und Richards Fähigkeiten würden ihm eine echte Chance geben", wurde Michael dann noch aufmerksam gemacht. Ihm entkam ein Grinsen. "Hm, du hattest noch nie viel für Dummköpfe übrig." Und dann küsste er Brad, bevor der Gelegenheit zu weiteren Unmutsbekundungen hatte. Anschließend war der Junge völlig entspannt in seinen Armen, mehr von ihm gehalten, als dass er aus eigener Kraft saß. "Hey, willst du weiterschlafen?", fragte er leise und verstärkte seine Umarmung für einen Moment. Auf die Idee zu protestieren kam er gar nicht erst, denn Brad war in letzter Zeit von einer ungewohnten Unrast erfüllt, was auch zu dem gestrigen Anfall von Trainingswut geführt hatte. Der Jüngere gab ein ebenso leises Schnauben von sich. "Du behandelst mich wie ein kleines Kind." Sein Lächeln wurde in schwarzen Haaren versteckt. "Das bildest du dir nur ein, mein Kleiner." Das Lachen unterdrückte er, jedenfalls fast, es lief nur stumm durch seinen Körper. Als Dank dafür erhielt er einen Stoß in die Rippen. "Du wirst gerne brutal, wenn dir die Argumente ausgehen, was?", beschwerte er sich spielerisch und rieb sich über seine lädierte Seite. "Du hast angefangen", gab Brad in bester Kleinkind-Manier zurück, nicht weniger amüsiert als er selbst. Dann aber wandelte sich dessen Stimmung etwas und der Jüngere begann, nachdenklich mit seinen sandblonden Strähnen zu spielen. "Können wir heute früh Schluss machen?", wurde er schließlich gefragt. Michael zog eine Augenbraue hoch. "Du kannst es offensichtlich, schließlich bist du schon seit der Mittagspause hier statt hinter deinem Schreibtisch." Bevor er sich einen bösen Blick einhandeln konnte, sprach er schnell weiter. "Aber ja, ich habe nichts Dringendes zu erledigen. Du kannst meine Zeit gerne in Anspruch nehmen." "Gut", kommentierte Brad, sagte aber nichts weiter. Weswegen es dieses Mal Michael war, der an einer Strähne zupfte. "Verrätst du mir auch, warum du früher Schluss machen willst?" Brad brachte genug Spannung in seine Muskeln zurück, um sich leicht aufzurichten und den Kopf in Richtung Fenster zu wenden. "Es ist schön warm heute", wurde dann scheinbar zusammenhangslos und ohne auf seine Frage zu reagieren angemerkt. Aber Michael brauchte nur einen Moment, um dem Gedankengang zu folgen. "Du möchtest draußen essen? Gute Idee." "Ich weiß", kam es dieses Mal in typischer Brad-Manier zurück. "Es war schließlich meine." "Natürlich", stimmte er gutmütig zu und dann konnte er einfach nicht anders, als Brad in einen weiteren Kuss zu ziehen. Irgendwie hatte plötzlich überhaupt keine Lust mehr zu arbeiten, obwohl es noch zu früh war, um ans Abendessen zu denken. Selbst wenn es ein ausgedehntes Picknick werden sollte. Brad wurde von seiner Stimmung angesteckt und vertiefte prompt den Kuss, der vorher sehr viel unschuldiger ausgefallen war. Gleichzeitig positionierte sich der Jüngere anders, so dass dessen Schenkel links und rechts gegen Michaels pressten. Und in dieser stabilen Position hatte Brad jetzt auch uneingeschränkte Freiheit, seine Hände so zu platzieren, wie es ihm gefiel. Was er gleich darauf zu spüren bekam, da sich eine Hand zwar in einer gewohnten Geste in sandblonden Strähnen vergrub, die andere allerdings… Sein Aufstöhnen ging in Brads Mund unter und bevor seine Kontrolle ganz verlieren konnte, gab er seinem Assistenten mit einem scharfen Impuls Bescheid, dass er bis auf Weiteres keine Störung wünschte. ~TBC~ Brad hat sehr gute Gründe, nicht härter bei Schuldig durchzugreifen. Auch wenn sie ihm nicht bewusst sind ^.~ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)