Bis(s) du da bist von hinata-ni (Bella unter anderen Umständen) ================================================================================ Prolog: Wie es begann --------------------- Prolog _________________________________________________________________________________ Das bitterliche Weinen eines Kindes durchdringt den menschenleeren Wald. Die Nacht ist bereits vor Stunden herein gebrochen. Die sich ausbreitende Finsternis verschluckt alle Wege und Pfade. Es ist Neumond. Es gibt keinen Mond, der die Ereignisse dieser Nacht bezeugen kann. Kein Mondlicht, das das Geschehen im Wald beleuchtet. Nur Kälte. Nächtliche Frühlingskälte. Das Baby, das so traurig weint vor Kälte und Hunger, bemerkt ES nicht. Es hat sich gewagt dem Lärm der Dunkelheit zu folgen. Ein Knacken. Leise, näher kommende Schritte bewegen sich auf das Kind zu. Eine Gestalt von vollkommener Schwärze steht nun neben dem hilfebedürftigen Bündel. Ein Schnüffeln und ein Geräusch, als wenn sich eine Katze das Maul nach dem Essen leckt. Der schwarze Schatten neigt sich zu dem weißen Leinen herunter. Das Kind erschreckt. Eine Krähe fliegt laut mit den Flügeln schlagend von einem der umstehenden Bäume. Plötzlich wird alles stumm. Grabesstille. Doch ein Schnurren, wie das einer Katze, erreicht die Ohren des Kindes. Eine raue, warme Zunge leckt die Tränen von den Wangen. Unglauben macht sich im Wald breit. Weitere Waldbewohner tauchen auf. Sie waren dem Lärm der Nacht gefolgt. Nun stehen sie starr in der Entfernung und beobachten das Unmögliche. Nicht, dass sie Angst vor dem Schatten hätten. Nein, der steht mit auf ihrer Speiseliste. Jedoch haben sie so etwas noch nie gesehen. Niemals in all ihren Lebensjahren. Und sie leben schon lange. Ein gemeinsames Zucken geht durch die stumme Gemeinschaft, als sich der Kopf des Schattens dem Stoff nähert und hinein beißt. Er hebt wieder den Kopf und trägt das Bündel vorsichtig in seinem Maul. Ein erleichtertes Aufseufzen hallt durch die Bäume. Zielsicher nähert sich das Schnurren einer der umstehenden Personen. Sie weicht nicht zurück. Warum sollte sie auch? Nein, sie geht ihrem sonstigen Essen sogar entgegen. Einen Augenblick später treffen sie am Rande der Lichtung aufeinander. Die Blicke kreuzen sich. Unter einem geheimen Einverständnis wird das Baby wieder sanft auf den kalten Boden gelegt. Der Schatten tritt einen Schritt zurück und die Frau einen vor. Sie fängt an ein leises Lied zu summen, welches dem Schnurren sehr ähnlich klingt. Sanft nimmt sie das ausgesetzte Kind auf die Arme. Das Baby verfolgte währenddessen alles um sich herum. Es war ihm alles so fremd und kalt. Die raue Zunge war schön warm gewesen, doch war es zunächst entsetzt darüber. Es wusste, dass es nichts Menschliches war, was es dort aufhob und wieder ablegte, aber es fühlte sich beschützt. Wie auch jetzt, als es wieder hochgenommen wird. Sanft. Liebevoll. Schimmernde Arme drücken das Baby in eine sichere Umarmung. Das Baby nimmt das Gefühl von Geborgenheit trotz der Kälte dankbar an. Leise, kaum hörbar, übertönt ein hungriges, schläfriges Wimmern aus dem Stoffbündel das leise schnurrende Lied. Ein Säuseln, leiser als ein Flüstern, unterbricht das Wimmern. Das Baby schläft beruhigt und erschöpft ein. „Schlaf kleines. Sch. Du bist in Sicherheit. Ich werde auf dich aufpassen.“ Sanft wiegt sie das Kind in den Armen und verschmilzt mit der Dunkelheit. Zurück bleibt eine dunkle, leere Stille im Wald. Ohne menschliche Zeugen. _________________________________________________________________________________ Bitte hinterlasst mir ganz viele Kommis. Ich habe ein paar Probleme, eine neue Betaleserin zu finden, deswegen wird das 1. Kapitel noch ein klein wenig dauern. Ich beeile mich. Wenn ich keine finde, kann ich euch dann den Text mit meinen ganzen Fehlern antun??? ラくサ Kapitel 1: Sie kommen --------------------- Sie kommen! Ein Funkeln. Frech stiehlt sich ein Sonnenstrahl durch einen Spalt im Vorhang. Der Lichtfleck beleuchtet ein schlafendes Gesicht. Hartnäckig kämpft das Licht gegen die Müdigkeit des Mädchens im Bett. Sie blinzelt dem Störenfried streitlustig entgegen. Müde knurrt sie die Sonne an und dreht sich geschlagen auf die andere Seite. Die Decke zieht sie bis über ihren Kopf um jegliches Licht zu dämpfen. Enttäuscht ob des leichten Sieges, zieht sich die Sonne hinter die Wolken zurück. „Hey. Aufstehen! Du willst doch noch frühstücken bevor wir zur Schule fahren? Also steh endlich auf!“, kommt ein Ruf in das Zimmer des noch träumenden Mädchens. „Soll ich hoch kommen und dich aus dem Bett holen?“, fragt die Stimme belustigt weiter. Viel zu schnell setzt sich das Mädchen in ihrem Bett auf. Das Zimmer verschwimmt vor ihren Augen und sie schüttelt den Kopf, um wieder klar sehen zu können. „Nein. Ich komme sofort“, antworte ich hektisch. Mit geschlossenen Augen zähle ich bis 10, öffne meine Augen wieder und stehe auf. Das Schwindelgefühl lässt langsam nach. 5 Sekunden brauche ich noch und stehe neben meinem Bett, bis die Welt wieder klare Umrisse bekommt. Als ich mich sicher genug auf meinen Beinen fühle, gehe ich langsam ins Bad. In dem Spiegel über dem Waschbecken zeigt sich mir ein verschlafenes Gesicht. Jetzt verzieht es sich zu einer Grimasse. Schnell drehe ich den Wasserhahn auf und nutze die Geheimwaffe gegen Müdigkeit. Das kalte Wasser erweckt meine Lebensgeister wieder zum Leben. Ein Seufzer der Erleichterung kommt über meine Lippen. Ich blicke wieder in den Spiegel und mir guckt ein blasses, munteres Mädchen entgegen, das heißt, munterer als vorher. /Ich sollte abends vielleicht zeitiger ins Bett gehen./ Mit einem müden Gähnen nehme ich die Zahnbürste und putze mir erstmal die Zähne. Ich gehe in mein Zimmer zurück, nachdem ich mit meiner morgendlichen Katzenwäsche fertig bin. Im Zimmer angekommen, fällt mein Blick auf die Schuluniform. Mit einer Zornesfalte auf der Stirn ziehe ich meinen Schlafanzug aus, suche mir meine Unterwäsche zusammen und starre wieder auf die Schuluniform. Hasserfüllt nehme ich mir langsam die einzelnen Teile dieses schrecklichen Dings. Ich wünschte mir, auf eine normale Schule gehen zu können. Eine Privatschule ist eigentlich auch okay, aber eine Uniformpflicht ist echt das Letzte. /Es ist schrecklich, wenn alle gleich grau aussehen./ Das leidenschaftliche Stöhnen, das unwillkürlich über meine Lippen kommt, bestätigt nur mein Missfallen. Es hilft ja alles nichts. Jeden Schulmorgen dieselbe Tortur. Mein Widerwille gegen die Schuluniform zieht das Ankleiden unnötig in die Länge. „Bella, wie lange brauchst du denn noch?“, fragt eine ungeduldige Stimme herauf. „Ich bin schon fertig“, rufe ich zurück. Nehme schnell den Rucksack mit meinen Schulsachen aus der Ecke und trete aus dem Zimmer in den Flur. Schnell laufe ich die Treppe hinunter. Unten stolpere ich bei der letzten Stufe und kann mich gerade so am Geländer noch festhalten. Dann schwenke ich Richtung Küche ab und bin beinahe mit ihr zusammen gestoßen. Ich kann noch rechtzeitig bremsen, jedoch hält sie mich auch, dank ihrer schnellen Reaktion, bereits eine Armlänge von sich. So konnte ein Unfall zum Glück vermieden werden. „Da bist du ja. Endlich.“ Sie verdreht dabei die Augen. Ein Zeichen, dass sie genervt und auch verärgert ist. Das ist selten. Eigentlich bewahrt sie immer die Geduld und ist die Ruhe selbst. Es gibt nur eine Sache, die sie wirklich aus der Ruhe bringen kann. Ich ahne Übles. „Das Frühstück steht auf dem Tisch. Beeil dich bitte, sonst kommen wir zu spät zur Schule!“, drängt sie mich mit einem Lächeln. Ihre Augen… ihre Augen sagen mir jedoch, dass sie nervös ist und mit allem rechnet. Auch bemerkte ich den hektischen Ton in ihrer Stimme. Ich möchte sie nicht weiter beunruhigen und laufe schnell weiter in die Küche. Ihr, für mich seltenes, ungeduldiges Verhalten versetzt mich ein wenig in Panik. Ich setzte mich an den Tisch und esse schnell mein Müsli. Nachdem ich fertig bin, stelle ich die Schale in die Spüle und laufe aus dem Haus. In der Einfahrt wartet bereits unser Auto auf mich. Schnell steige ich auf der Beifahrerseite ein. Nachdem wir eine Weile auf der Straße zurückgelegt haben, durchbricht Tanyas Stimme die Stille. „Du musst die Woche bei einer deiner Freundinnen schlafen“, verkündet sie mit trauriger und gleichzeitig entschuldigender Stimme. Ich sehe meine Ahnung bestätigt, dennoch frage ich sicherheitshalber nach: „Du meinst…“ „Ja. Ich habe sie gesehen, wie sie aufbrachen. Sie kommen. Wahrscheinlich wird es erst abends sein oder später“, kommt es bestätigend vom Rücksitz. Tanya stöhnt auf. „Warum heute? Und warum hast du es erst so spät, d.h. heute Morgen gesehen?“, regt sie sich auf. In diesem Zustand hat es keinen Sinn, mit Tanya zu diskutieren. Sie ist wütend. Wenn sie wütend ist, kann man sie leicht durch ein unbedachtes Wort extrem reizen. Schlussendlich, wir wollen alle heil in der Schule ankommen und ziehen ein Schweigen auf ihre Frage hin vor. „Tut mir leid. Du bist ja nicht schuld Kate. Und ihr anderen auch nicht“, seufzt Tanya traurig auf. Ich sehe sie an und wünsche mir gleich, es nicht getan zu haben. Schmerz zeichnet sich in Ihren Augen ab und sie lässt den Kopf leicht hängen, dennoch ist ihr Blick starr geradeaus auf die Straße gerichtet. Ein untrügliches Zeichen ihres Kummers. Schnell zieht die Landschaft am Auto vorbei. Ich bin es mittlerweile gewohnt bzw. ich kenne es gar nicht anders, mit hoher Geschwindigkeit über den Asphalt zu rasen. Die gedrückte Stimmung im Auto macht jedem zu schaffen. Ich fühle mich dafür verantwortlich, denn wir wissen alle warum und wieso ich für eine Woche mein Zuhause meiden soll. „Entschuldigt. Es tut mir so leid, euch solche Umstände zu machen“, flüstere ich in die Stille des Wagens. Blitzschnell richten sich alle Augen auf mich. „Nein, es ist nicht deine Schuld“, wird mir verhement von der Rückbank geantwortet. „Genau. Kate hat recht. Wie kommst du auf einen solchen dummen Gedanken?“, kommt es immer noch von hinten, aber weiter links von mir. „Ganz einfach. Weil ihr durch meine Anwesenheit in eurem Leben, ihr immer um meine Sicherheit bangen müsst“, erwidere ich verärgert. Es ist doch offensichtlich, dass ich nur Ärger mache und meiner Familie immer wieder Kummer bereite. Nun schaltet sich Tanya in das Gespräch ein. „Hör mir bitte genau zu Bella. Ich versuch es dir so verständlich zu erklären wie möglich“, presst sie durch ihre Lippen hindurch. Eine Zornesfalte steht auf ihrer Stirn geschrieben und ein ärgerliches Funkeln in ihren topasfarbenen Augen kann ich in ihrem Gesicht ablesen, als sie es mir zuwendet. „Du bist NICHT daran schuld, dass ich verärgert bin. Und dass wir wegen dir Umstände hätten, ist auch nicht wahr. Ja du bist der Grund dafür, dass wir so nervös sind, aber nicht so, wie du glaubst. Wir lieben dich Bella wie unsere Schwester. Wir haben Angst davor, dass dir etwas passiert und schicken dich deswegen immer weg. Gleichzeitig hassen wir uns dafür, weil es auf dich den Eindruck machen muss, dass wir dich nicht lieben. Das tun wir aber, das kann ich dir versichern. Wenn sie kommen, sind wir uns einfach nicht sicher genug, ob sie deinem betörenden Duft nach Blut standhalten können. Für uns ist das lange kein Problem mehr. Wir hatten 17 Jahre Gelegenheit, uns daran zu gewöhnen. Sie haben das nicht und könnten ungewollt auf dich losgehen“, erklärt sie mir. Ihre eindringliche Stimme lässt mich nicht an ihren Worten zweifeln, jedoch… Ich weiß auch wie schwierig es ist, als einziger Mensch in einer Vampirfamilie zu leben. Eine solche Situation gab es vorher noch nie. Die Verlockung, die ich immer wieder darstelle und der sie standhalten müssen, macht ein Zusammenleben nicht gerade einfach. Ich blicke starr gerade aus durch die Windschutzscheibe. Meine Sicht ist nach innen gerichtet. Noch immer denke ich über ihre Worte nach. Ich bemerke somit nicht, wie wir von der Straße abbiegen und auf das Schulgelände fahren. Orientierungslos stehe ich in einem Kreis, in dem meine Gedanken nur so hin und her wirbeln, bis ich eine Hand auf meiner Schulter spüre, die mich aus meiner Gedankenwelt reist. Verwirrt schaue ich auf die zierliche, blasse Hand auf meiner Schulter und dann in das zugehörige schöne Gesicht. „Bella, mach dir bitte nicht so viele Gedanken darüber, ob du uns zur Last fällst oder nicht. Wir freuen uns darüber, dass du uns immer noch so liebst und uns nicht hasst“, flüstert Kate in mein Ohr. Sie alle schauen mich weiter an, als ob sie noch auf eine Erwiderung warten würden. „Natürlich liebe ich euch. Ihr seid meine einzige Familie. Tanya, Kate und du Irina, habt doch nicht wirklich geglaubt, ich würde euch hassen“, frage ich geschockt nach. Sie lächeln mich nur erleichtert an und steigen aus dem Auto. Ich beeile mich ebenfalls aus dem Auto zu kommen. Nachdem ich die Tür zu geschlagen habe, gehen wir gemeinsam auf das Schulgebäude zu. Es ist ein einfaches Gebäude im Bauhausstil und in einem unauffälligem hellblau angestrichen. Es hat die Form wie ein E. Vor dem Eingang wartet ein Junge in meinem Alter an die Wand gelehnt. Unwillkürlich beginnt mein Herz schneller zu schlagen. „Geh schon… Du kannst natürlich auch ihn fragen, ob du die Woche bei ihm bleiben kannst“, werde ich von Irina aufgezogen. Mit einem gespielt empörten Blick schaue ich sie an. „Nicht dein Ernst.“ Freundschaftlich knuffe ich sie am Arm und laufe auf den Jungen zu. Ich rufe seinen Namen und er dreht schnell seinen Kopf in meine Richtung. „Leon…“ _______________________________________________________________________________ Tut mir leid, aber bis(s) *zwinker* das nächste Kapitel kommt, wird es wohl noch eine Weile dauern. Bitte schreibt mir ganz viele Kommentare damit ich weiß, was euch gefällt und was ich vielleicht noch ändern sollte. たなヒ P.S. Es kann noch eine leichte Änderung des Kapitels vorgenommen werden in den nächsten Tagen. Nur Grammatikalisch versteht sich. Kapitel 2: Die andere Familie ----------------------------- Ich danke allen Lesern, die interesse an dieser FF haben und sie lesen. Ich bitte Euch, mir einen Kommentar zu hinterlassen. Ich kann besser auf Euch in meiner Geschichte eingehen, wenn ich weiß, was ihr über meine sie denkt. Ich wünsche Euch noch ganz viel Spaß beim lesen. Achtung: Paaring ist Bella und Edward ________________________________________________________________________________ Die andere Familie Zum Glück ist es nur ein kurzer Weg, den ich bis zu ihm zurücklegen muss. Ich weiß nicht genau wieso, aber wenn ich längere Strecken schnell laufe, dann stolpere ich mindestens einmal auf dem Weg zum Ziel. Aber eigentlich ist es vollkommen egal, wenn ich jetzt stolpere. Meine Gedanken kreisen ganz allein um diesen Jungen, der mir so verliebt entgegen blickt. Das Gespräch, welches bis eben noch mit einigem Ernst und Ärger geführt wurde, verabschiedet sich aus meinen momentanen Gedanken und rückt an einen Platz weit hinten meines Gedächtnisses. „Leon“, hauche ich ihm entgegen, als uns nur noch zwei Meter von einander trennen. Doch… Es muss kommen wie es kommen muss. Ich stolpere über meine eigenen Füße. Sofort beherrscht der mögliche Aufprallschmerz auf dem Boden mein Gehirn und ich schließe unwillkürlich meine Augen. Zwei Sekunden vergehen in gespannter Erwartung Bekanntschaft mit dem harten Boden zu machen. Langsam öffne ich wieder meine Augen, weil ich nicht das Gefühl habe auf dem Boden zu liegen, sondern eher eine Art Schwerelosigkeit mich umgibt. Ein Paar Schuhe stehen im Zentrum meiner Aufmerksamkeit. Ich glaube auch dieses Paar Schuhe aus einiger Höhe zu sehen, also liege ich nicht auf dem Boden. „Hui, das war knapp“, seufzt mein Retter. Irgendwie hält er mich in einer `Art´ davon ab auf den Boden zu fallen, dass ich nicht umhin komme mich mit einem umfallenden Kartoffelsack zu vergleichen. Mit seiner Hilfe komme ich wieder in eine sichere senkrechte Haltung. Eigentlich darf ich nicht allzu geschockt sein, denn schließlich stolpere ich ständig. Es macht mir jedoch keinen Spaß, immer wieder hinzufallen und mich zu verletzten. Ich Atme einmal bewusst tief durch, um meinen geschockten Körper wieder zu entspannen. Freudig, mit meinem glücklichsten Lächeln schaue ich zu ihm auf: „Danke für deine Hilfe und tut mir leid das ich so Tollpatschig bin.“ Dankbar schmiege ich mich an seinen Körper und lege meinen Kopf auf seine Brust. Ein erleichtertes Seufzen verlässt meine Lippen. „Oh, immer wieder gerne“, flüstert Leon in mein Ohr. Sein linker Arm umfasst mich und drückt mich weiter an seinen athletischen Körper. Mit der anderen Hand streichelt er durch mein offenes langes Haar. Mir bleibt fast die Luft weg, so sehr genieße ich seine Nähe. „Ich finde es sehr schmeichelhaft, dass du mir zu Füßen liegen willst. Aber du musst es nicht übertreiben und dich dabei verletzen“, flüstert mir seine Stimme ins Ohr. Langsam, ganz langsam dringen seine spöttischen Worte durch den Nebel des Rausches zu mir vor. Meine Hände, die bis eben auf seiner herrlich warmen Brust ruhten, stoßen ihn von mir. Mit einer Zornesfalte auf der Stirn blaffe ich ihn an: „Was glaubst du, wer ich bin? Du weißt ganz genau, dass ich gestolpert bin. Was fällt dir ein? Du verdammter Id…“ Während meiner hitzigen Rede nimmt er mein Gesicht in seine Hände. Noch bevor ich irgendwelche beleidigenden Worte sagen kann, die ich später bereuen würde, stoppt er meinen Redefluss durch einen Kuss. Und was für ein Kuss. Er geht mir bis unter die Haut und bringt meinen ganzen Körper zum Erbeben. Undeutlich nuschle ich seinen Namen in den Kuss: „Leon.“ Für meinen Geschmack viel zu schnell beendete er den Kuss. Noch immer hält er mein Gesicht fest in seinen warmen Händen und sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Wir beide Atmen ein wenig schwerfällig und Leon lehnt zufrieden seine Stirn auf meine. Er schaut mir in die Augen und mir bleibt die Luft weg. Seine sonst eisblauen Augen blicken mich dunkel und warm an. „Ich liebe dich Bella“, gesteht er mir offen. Ich lege meine Hände auf seine. Mein glückliches Strahlen kehrt in mein Gesicht zurück, als ich ihm antworte: „Ich liebe dich auch.“ Kurz schließe ich meine Augen und genieße den Moment unserer vertrauten Zweisamkeit. „Ich mag es nicht, wenn du mich ärgerst“, füge ich nach einer Weile hinzu. Ich nehme seine Hände von meinen Wangen und trete einen kleinen Schritt von ihm zurück. Seine Hände behalte ich jedoch erst einmal in meinen. „Gehen wir in den Unterricht“, sage ich nüchtern. So nüchtern wie ein verliebtes Mädchen sein kann, nachdem es bereits früh am Morgen feurig geküsst wurde. „Ja, du hast Recht“, er schaut sich kurz um, „Deine Familie scheint schon vor gegangen zu sein.“ Er lässt einer meiner Hände los und streicht liebevoll mit seinem Daumen über meine noch umfasste Hand. Gemeinsam gehen wir in das Schulgebäude. Auf den Gängen tummeln sich bereits viele graue Schüler und suchen sich ihren Weg in den Klassenraum. „Ich hasse unsere Schuluniform. Warum gibt es so etwas?“, teile ich meinem Freund mit. Lässig schaut er sich in dem Gang mit den vielen grauen Schülern um. Sein Blick wendet sich wieder mir zu. „Vielleicht wegen der Gleichberechtigung des Menschen. So kann niemand mit seinen teuren Klamotten angeben und andere können nicht ausgelacht werden, wegen nicht vorhandenem Modesinn“, gibt er mir seine Antwort, „Außerdem, was beschwerst du dich? Okay, grau ist keine richtige Farbe, aber der Schnitt für die Mädchenuniform betont deine Schönheit auf faszinierende Weise.“ Ich schaue ihn mit funkelnden Augen an und sehe den Schalk in seinen Augen blitzen. „Ich habe gerade vorhin noch erwähnt, dass du mich nicht ärgern sollst“, sage ich in einem scharfen Tonfall. Wir sind beide stehen geblieben. „Nimm mich nicht ständig auf den Arm. Manchmal weiß ich nicht, ob du es ernst meinst oder ob du dich über mich lustig machst.“ Ich habe ihm meine Hand entrissen und drehe mich zur offenen Tür um. Bevor ich in meinen Klassenraum betreten kann, hält Leon mich auf. Er legt mir seine Hände auf meine Hüften und zieht mich sanft zurück. Er steht nun ganz dicht hinter mir. Ich spüre seinen warmen Atem an meinem Ohr. „Bis zur Mittagspause, Bella“, flüstert er liebevoll. Seine Lippen streichen kurz an mein Ohr vorbei und erreichen meinen Nacken. Dort setzen seine Lippen einen Kuss hin. Er erreicht wieder mein Ohr um noch ein: „Ich liebe dich, Bella“ zu hauchen. Er lässt mich wieder los und geht ein paar Schritte rückwärts den Gang weiter zu seinem Unterrichtsraum. Mir ist heiß und sein Blick, der auf mir ruht, macht es noch schlimmer. Ich traue mich nicht ihn noch einmal anzuschauen. Mein Gesicht muss die Farbe einer reifen Tomate angenommen haben. Ohne seinen stechenden Blick kann ich mich endlich wieder bewegen. Ich flüchte schnell zu meinem Platz im Klassenraum, packe meine Schulsachen aus, setze mich auf meinen Stuhl und lege meinen Kopf auf die kühle Tischplatte. Mir ist als wäre die Wirklichkeit sehr verschwommen. Die Stunden vergehen wie an jedem anderen Schultag, mehr Schlecht als Recht. Als es endlich zur Mittagspause klingelt, packe ich meine Sachen und gehe in die Schulkantine. Ich hole mir etwas zu Essen von der Ausgabe und setzte mich an unseren Tisch. Meine Familie ist noch nicht da. Von meinem Platz kann ich die Tür gut beobachten. Zuerst kommt Tanya mit Kate an ihrer Seite. Ich winke ihnen zu und sie bedanken sich mit einem strahlenden Lächeln. Wenige Sekunden später trifft Irina ein. Leon schafft es fünf Minuten später in die Mensa. Mit dem Eintreten von Tanya und Kate rückt das ernste Gespräch von heute Morgen in meinem Gedächtnis wieder vor. Was soll ich nur machen? Gedankenversunken stochere ich in meinem Essen. Irgendwie dreht sich alles in meinem Kopf. Kein klarer Gedanke bildet sich in diesem Wirrwarr. Ich kann nur Seufzen und auf eine baldige Lösung hoffen. Kate und Tanya reißen mich aus meinen stumpfsinnigen Gedanken heraus. Sie setzen sich mir Gegenüber und schauen mich gespannt an. „Hast du dir schon überlegt, was du machst?“, fragt mich Kate. „Nein, nicht so richtig. Aber ich muss noch einmal nach Hause ein paar Sachen zusammen packen, wenn ich für eine Woche nicht zurück kann“, teile ich ihnen meine Überlegungen mit. Irina erreicht endlich auch unseren Tisch und setzt sich neben mich. Tanya runzelt die Stirn. „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Sie könnten etwas früher eintreffen und dann begegnet ihr euch. Gerade diese Begegnung wollen wir ja vermeiden.“ Gedanken verloren starrt sie aus den Fenstern in meinem Rücken. Kate sieht mich mit ihren topasfarbenen Augen konzentriert an. Langsam beginnt sie uns an ihren Gedanken teil zu haben. „Später… sie werden… später kommen, am Abend. Bella wird sie nicht treffen“, lächelnd blickt sie mich an, „Du kannst noch einmal mit nach Hause, wenn du willst. Ihr werdet nicht aufeinander treffen.“ Irina legt mir schwesterlich einen Arm auf meine Schultern. „Na siehst du. Bella, ich weiß nicht von wem du das hast, aber von mir bestimmt nicht. Du schwarz Malerin“, neckt sie mich. Ich muss über Irinas Spruch kichern und meine Schwestern am Tisch stimmen fröhlich mit ein. Erleichterung überkommt mich. Mir ist gar nicht bewusst gewesen, wie angespannt ich die ganze Zeit war. Die Spannund des Tages lässt bei uns allen nach. Leon kommt zu unserem Tisch rüber mit seinem Essenstablett. Mir vergeht vollkommen der Appetit, bei seinem Näher kommen. Mein Bauch ist bereits voll. Unzählige Schmetterlinge füllen ihn aus und bereiten mir ein angenehmes Kribbeln. Er stellt sein Tablett vorsichtig auf den Tisch. Lächelnd dreht er mir sein Gesicht zu. Seine Hand findet meine Wange und streichelt über sie, bevor er sich hinunterbeugt und mich küsst. Er küsst mich nur kurz zur Begrüßung, denn meine Familie sitzt auch noch am Tisch und beobachtet uns. „Hast du den Unterricht gut überstanden“, fragt er mich. „Es war wie immer“, sage ich ihm. Mir fällt wieder Irinas Vorschlag von heute früh ein. „Leon“, beginne ich meine Frage, „kann ich für diese Woche bei dir zu Hause wohnen?“ Ich verdeutliche meine Bitte mit einem aufreizenden Augenaufschlag. Er guckt mich ein wenig verdutzt an und wendet dann seinen Blick auf meine Schwestern. „Wieso? Versteh mich nicht falsch, aber wirst du zu Hause raus geschmissen oder so?“ Ich erkenne die Anklage in seinen Augen, die er auf Tanya ruhen hat. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Er ist besorgt um mich, wie süß. Kate funkelte ihn an: „Was für ein Schwachsinn.“ „Natürlich schmeißen sie mich nicht raus“, kläre ich die Situation, “Es ist so, dass eine befreundete Familie uns besuchen kommt. Die Familie Cullen wird für eine Woche bei uns einziehen. Ich mag sie nicht besonders und wir brauchen Platz im Haus. Ich habe Tanya gefragt, ob ich mich deswegen für eine Woche woanders einquartieren kann. Bitte Leon, sonst frag ich Ruth. Sie hat sicher nichts dagegen.“ Mein bittender Blick trifft auf seine eisblauen Augen. Ich hoffe er erkennt meine Lüge nicht. Die Wahrheit kann ich ihm nicht sagen. An den kleinen Denkfalten erkenne ich, dass er noch überlegen muss. Ich sollte ihm etwas Zeit zum Nachdenken geben. „Du musst mir nicht gleich antworten. Sicher willst du auch noch mit deinen Eltern darüber reden. Ruf sie vorher an! Wir treffen uns einfach nach der Schule vor dem Eingang. Ruth frag ich zu Sicherheit noch und sie kommt dann auch zum Treffpunkt.“ Ein Nicken bestätigt mir, dass er mir zugehört hat. Als wir fertig mit Essen sind, heißt es für mich wieder Abschied nehmen. Tanya macht ihr letztes Jahr auf der High School. Kate und Leon sind im 2. Jahr und Irina und ich plagen uns noch im 1. High School Jahr. Somit gibt es auch keine Möglichkeit des gemeinsamen Unterrichts für mich und Leon. Verlangend stecke ich meine Hände aus und ziehe seinen Kopf zu mir hinunter. Diesmal will ich keinen einfachen Abschiedkuss. Vielleicht kann ich ihn auch durch einen leidenschaftlichen Kuss davon überzeugen, mich für eine Woche aufzunehmen. Leidenschaftlich ist unser Kuss, aber auch feurig. Seine Zunge kämpft mit meiner Zunge. Leons Arme drücken mich immer mehr an sich, je länger unser Kuss dauerte. Schließlich müssen wir uns von einander lösen. Noch immer eng umschlungen atmen wir, wie die Fische an Land. Eine komischer Vergleich, aber sie passt perfekt als Beschreibung unserers Sauerstoffmangels. Verträumt und glücklich schauen wir uns tief in die Augen. Ein amüsiertes Hüsteln reist uns aus unseren Träumen. „Wisst ihr, der Unterricht beginnt gleich. Wir sollten uns beeilen in den Unterrichtsraum zu kommen“, schlägt Irina vor. Sie steht in der Nähe ein wenig Abseits von uns im Gang. Sie wartet auf mich, da wir die nächste Stunde zusammen haben. „Ja“, antworte ich immer noch ein wenig verträumt, „du hast recht. Lass uns gehen. Bis später Leon.“ Er haucht mir noch einen Kuss auf die Lippen bevor er mich loslässt. „Wir sehen uns dann. Meine Schönheit.“ Ein verstohlenes Grinsen ziert seine Lippen als er sich noch einmal beim Gehen nach mir umdreht. Dieses Lächeln ist so typisch für ihn. Ich kann nur glücklich zurück lächeln und vergesse meinen Widerspruch zu seinen letzen Worten. „Na, dann können wir ja endlich gehen“, meint Irina nur kopfschüttelnd zu mir. „Ja lass uns zum Unterricht gehen.“ Gemeinsam gehen wir den Gang entlang und setzen uns zusammen an einen Tisch. Es klingelt wenige Sekunden später. Meine Gedanken während des Unterrichts sind ganz wo anders. Ich frage mich, wie die andere Vampirfamilie lebt. Klar sie sind `Vegetarier´, wie die Vampirfamilie in der ich lebe. Sie trinken nur Tierblut und haben dem Menschenblut abgeschworen. Meine Familie wohnt seit letztem Jahr hier in Alaska und die Familie Cullen wohnt, wie ich weiß, in Forks. Ich würde sie gerne einmal kennen lernen. Nachdenklich massiere ich meine Schläfen. Das ganze Grübeln beschert mir ein wenig Kopfschmerzen. Die Cullen… Wer sie wohl sind? „Nein Bella“, ermahne ich mich in Gedanken selbst, „es ist zu gefährlich und das weißt du!“ Seufzend bette ich meinen Kopf auf den Tisch. Es bringt alles nichts. Die Stunden vergehen wie in Zeitlupe, aber das Ende des Tages kam viel zu schnell. _________________________________________________________________________________ Na, was haltet ihr davon? Es ist ungebetert, deswegen die vielen Rechtschreibfehler. Entschuldigung. Vielleicht korregiere ich es später noch. たなヒ P.S. Das 3. Kapitel kommt sicher noch in meinen Sommerferien. Ich sag allen Kommischreibern per ENS Bescheid, wenn es soweit ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)