Alles wird sich ändern von DoctorMcCoy (2. Platz bei Fanfiktion/Originalstory Wettbewerb) ================================================================================ Epilog: Man braucht Freunde, um glücklich zu sein! -------------------------------------------------- Epilog: Man braucht Freunde, um glücklich zu sein! Ich lief solange, bis mir plötzlich einfiel, dass ich gar nicht wusste, wo Jack wohnte. Ich blieb abrupt stehen, um zu schauen, wo ich mich befand. Im „Park der Liebenden“, wie er von den Jugendlichen genannt wurde. Niedergeschlagen schlenderte ich weiter. Wie sollte ich mich von Jack verabschieden, wenn ich nicht einmal wusste, wo er wohnte? Mir fiel auch keiner ein, der es wissen könnte. In der Schule konnte ich auch schlecht nachfragen, da ich ja gerade blaumachte. Deshalb war ich sehr traurig und hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, bis ich zu meinem Lieblingsplatz kam. Ich traute meinen Augen nicht. Nach all den Wochen... Ich lief zu ihm hin. „Oh, Henry. Du hast ja einen Zylinder auf und einen Schal hast du auch.“ Ich nahm den Schal in meine Hand, um ihn näher zu betrachten. Es war ein sehr Schlichter, hellblau, doch an seinem Ende war in goldenen Buchstaben ‚Henry‘ eingestickt. „Und sogar mit deinem Namen darauf.“ „Ich dachte, dass Henry vielleicht friert.“ Ich drehte mich um. So froh, da ich schon befürchtet hatte, diese Stimme nie wieder zu hören. „Außerdem wollte ich dieses Lächeln noch einmal sehen.“ Ich schenkte ihm zu gern dieses Lächeln, doch ich bezweifelte, dass dieses Lächeln nur Henry zu verdanken war. „Woher wusstest du seinen Namen? Ich habe ihn nicht erwähnt.“ „Ich habe mir den Namen von zwei jungen Damen besorgt. Der war aber wirklich nicht billig. Du willst gar nicht wissen, was ich dafür tun musste.“ Typisch Jenny. Nicht ist umsonst. Aber nun wusste ich wenigstens, warum die beiden so gegrinst hatten. „Also ich wollte-“, fingen wir beide gleichzeitig an. Das hatte ich bisher nur in Filmen gesehen. Jetzt würden wir gleich, wieder zu selben Zeit, „Du zuerst“ sagen. Auf dieses Spielchen hatte ich jedoch keine große Lust, deshalb wartete ich einfach, dass Jack mir den Vortritt gab. „Ladies first“, sagte er schließlich. „Ich wollte mich entschuldigen. Ich habe dich angeschrien, was du gar nicht verdient hast. Du hattest nämlich vollkommen Recht. Und außerdem wolltest du mir nur helfen. Es tut mir wirklich leid.“ Dieser Tag war absoluter Rekord. So oft hatte ich mich noch nie bei so vielen Leuten entschuldigt. „Du hast dich also von Chris getrennt?“ Jack wollte wohl neutral klingen, doch ich bemerkte, dass er sich freute. Mir ging es natürlich auch nicht viel anders. „Ja, das habe ich. Er war wirklich ein Mistkerl. Hättest du heute nicht blau gemacht, hättest du die Show auch gesehen.“ „Das ist ja schade, dass ich das verpasst habe. Aber ich hatte noch etwas Wichtiges zu erledigen. Und das konnte leider nicht mehr warten“, erklärte er. Und jetzt war ich mir ziemlich sicher, dass er wegzog. Was sollte er sonst meinen? Aber ich wollte wirklich hundertprozentig sicher sein. „Jack, darf ich dich etwas fragen?“ „Ja, klar.“ „Fährst du weg?“ Mein Herz raste wie wild. Sag nein. Bitte sag nein. Einfach nur nein. „Ja, heute Abend schon“, sagte er und ich hatte das Gefühl, dass Etwas in mir wieder verloren ging, etwas, was ich gerade erst wieder gewonnen hatte. „Deshalb bekommst du auch schon heute dein Weihnachtsgeschenk.“ Er holte ein kleines Päckchen hinter seinem Rücken hervor. Auf dem Geschenkpapier waren viele kleine Schneemänner drauf. Ich nahm es zaghaft entgegen. Vorsichtig löste ich die Schleife und nahm den Deckel ab. Es war eine Schneekugel, in der eine kleine Katze saß. „Ich habe mir gedacht, dass es so für dich das ganze Jahr über schneien kann. Und du bist mittendrin.“ Er zeigte auf die Katze. „Lies auch noch die Inschrift“, forderte er mich auf. „Du brauchst Freunde, um glücklich zu sein!“, stand darauf. Ja, das stimmte. Egal, wie die Freunde aussahen. „Und wenn Freunde gehen, tut es sehr weh“, ergänzte ich den Satz. Ich sah Jack in die Augen und konnte nicht verhindern, dass mir eine Träne über die Wange lief. „Hey, was hast du denn?“ Seine Hand kam meiner Wange näher, dann hielt er kurz inne, schien zu überlegen. Schließlich wischte er die Träne fort. „Ich will nicht, dass du gehst, Jack“, gestand ich ihm. „Was?“ „Ich will, dass du hier bleibst. Es ist nicht fair. Wir sind gerade mal einen Tag befreundet und schon musst du wieder fort.“ „Aber die zwei Wochen kommst du doch auch bestimmt ohne mich klar, oder?“, fragte er mich. Ich sah ihn verwirrt an. „Was? Ziehst du nicht weg?“ Jetzt verstand ich überhaupt nichts mehr. „Nein, ich fahre nur in Urlaub“, meinte er. „Wer hat dir denn erzählt, dass ich wegziehe?“ „Ronny hat es gesagt. Er meinte, dass du von vornherein nur für einen Monat hier bleiben wolltest.“ Ich schluckte. „Als er das sagte, hatte ich furchtbare Angst, dich nicht mehr zu sehen, weil wir uns doch gestern so gestritten hatten.“ „Ja, stimmt, ich hatte Ronny davon erzählt.“ Er blickte in den Himmel, als ob er sich an etwas weit entferntes erinnern müsste. „Eigentlich hatte das mein Vater vor, aber die Stelle gefiel ihm so gut, dass er länger bleiben will. Er meinte, dass es vielleicht sogar für Immer ist.“ Jacks Stimme hallte nur so vor Hoffnung wider. Auch ich war jetzt voller Hoffnung. Mir fiel regelrecht ein Stein vom Herzen. „Das ist ja wirklich wunderbar und ich hatte geglaubt, dass ich dich nie wieder sehen werde.“ Ohne großartig darüber nachzudenken, fiel ich Jack um den Hals. Als ich bemerkte, was ich getan hatte, wollte ich mich wieder lösen, doch Jack hielt mich fest. Er kam mir ganz nahe. „Ich habe dir etwas verheimlicht“, flüsterte er mir ins Ohr. „Als ich am ersten Tag in die Klasse kam und dich erblickte, wusste ich sofort, dass mir mein Schutzpanzer diesmal nicht helfen würde. Ich mochte dich auf den ersten Blick und ich wusste, dass der Abschied mir schwer fallen würde. Ich hatte Angst davor, aber ich konnte nicht aufhören, mit dir zu reden, denn das tat noch mehr weh.“ Er ließ mich wieder los. Ich starrte zu Boden, denn ich wusste nicht, was ich sagen sollte, wie ich darauf reagieren sollte. Jack mochte mich. Ich war mir aber nicht sicher, ob ich ihn genauso sehr mochte. Oder vielleicht hatte ich auch einfach nur Angst. Immerhin kannte ich ihn erst einen Tag richtig. Sein wahres Ich war für mich noch ein ziemlich großes Rätsel. „Ich ... ich“, stotterte ich los, ohne überhaupt zu wissen, was ich sagen wollte. „Ist schon in Ordnung“, sagte Jack. „Du hast gerade erst mit deinen Freund Schluss gemacht und du bist dir noch nicht sicher, was du für mich empfindest. Ich kann warten. Ich kann lange warten.“ „Danke! Aber das brauchst du nicht.“ Ich streckt mich und drückte ihn einen Kuss auf die Lippen. „Du hast mich aus meinen Tief geholt und du weißt, was ich brauche.“ Ich zeigte auf Henry und hielt ihm die Schneekugel entgegen. „Und ich habe bemerkt, was ich für dich empfinde, als ich dachte, dass ich dich nie wieder sehe.“ Ich machte eine kurze Pause und schmiegte mich an ihn. „Ich dachte, ich hätte wieder einen Teil von mir verloren. Und es tat weh, es tat so unglaublich weh.“ Ich schaute ihm ins Gesicht. „Ich will dich nie wieder verlieren.“ „Ich dich auch nicht, Cat“, sagte er und küsste mich. Es war so ein schönes Gefühl, doch etwas musste noch korrigiert werden. „Nenn mich ruhig ‚Kätzchen‘. Das finde ich sehr süß.“ „Okay. Ab heute bist du mein Kätzchen.“ Wir verharrten noch etwas in dieser Position. Ich genoss es und wollte mich nie wieder von ihm lösen. Es tat einfach so gut, jemanden an seiner Seite zu wissen. Jemanden, der dich wirklich versteht. Schließlich löste sich Jack und zerstörte so diesen Moment. „Ich muss jetzt leider gehen. Mein Koffer ist noch nicht gepackt.“ „Aber ich habe gar kein Geschenk für dich. Dabei hast du mir so ein Schönes gemacht.“ „Das ist nicht nötig“, versicherte er mir. „Du bist Geschenk genug.“ „Warte.“ Ich hatte plötzlich eine sehr gute Idee. Ich nahm meine Spange aus meinen Haaren und legte sie in seine Hand. „Damit du mich über die zwei Wochen ja nicht vergisst. Dann bekomme ich sie aber zurück im Umtausch gegen dein richtiges Geschenk.“ „Vielen Dank, Kätzchen.“ Dann nahm er meine Hand und wir gingen gemeinsam aus dem „Park der Liebenden“ hinaus. Vieles verändert sich im Leben. Ich kann euch nur raten, lasst es einfach auf euch zukommen, denn meistens ist es eine Verbesserung. Denn selbst, wenn ihr denkt, dass gerade alles perfekt ist, kann es einstürzen wie ein Kartenhaus. Veränderungen können es dann wieder perfekt machen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)