Deadly Life ナイトメア von Yoms (Yomis Version) ================================================================================ Kapitel 13: 013 --------------- „Du solltest deine Nase untersuchen lassen.“, gab Sakito mit rauer und seltsamer Stimme von sich - der junge Leader wusste schließlich wie hart Ni~yas Schläge sein konnten. Yomi schüttelte nur leicht den Kopf und starrte an die Türe des Bungalows ehe er sich wieder abwandte. „Mir geht’s gut … danke~ mach dir keine Sorgen.“, murmelte er leise und wischte sich nochmals übers Gesicht und säuberte seine Hand am weißen Bettlaken in das Sakito ihn gewickelt hatte. „Warum macht Ni~ya das Satty? Warum? Hat er irgendwas gesagt?“, kam es dem Kleinen über die Lippen, auf die er im nächsten Augenblick biss um nicht in Tränen auszubrechen. Das was hier gerade vorgefallen war, tat innerlich viel mehr weh als der Schlag, den der junge Bassist ihm verpasst hatte. „Ich versteh das nicht~“ Oder wollte er es einfach nur nicht verstehen? „Nein, er hat nichts gesagt … aber ich beginne es zu verstehen… Yomi… er… er ist eifersüchtig auf dich, wegen Ruka…“ Auch Sakito fiel es irrsinnig schwer darüber zu reden und Yomi konnte das natürlich nachvollziehen. Sakito liebte Ni~ya~ die beiden waren schon länger ein Paar und dann musste man sowas miterleben. Er wandte den Blick zu Boden um Sakitos Leid nicht zu sehen. Stattdessen streckte er nur die Hand aus und streichelte sanft über den Rücken seines besten Freundes. „Eifersüchtig? Aber ... aber das geht doch nicht … Ni~ya liebt dich, das hat er mir ... ziemlich überdeutlich vor gut drei Monaten verklickert.“, gab der kleine Mann bestimmt von sich, auch wenn ihm die Worte Ni~yas noch immer in den Ohren klangen. Damals hatte der schwarzhaarige Bassist ihn schon zur Seite genommen und ihm deutlich zu verstehen geben, dass es ihn störte, dass Yomi so viel mit Sakito unternahm. Der kleine Vocal hatte sich dran gehalten und sich von dem Zeitpunkt an mehr auf Hitsugi und Ruka konzentriert als auf seinen besten Freund … und er hatte seit dem nie wieder Probleme mit ihrem Bassisten gehabt – bis vor kurzem … bis er mit Ruka intimer geworden war … „Das hat ganz bestimmt einen anderen Hintergrund~“, fügte der kleine hinzu und schluckte. Nein er wollte es nicht wahrhaben und er wollte nicht darüber nachdenken. Ruka war sein Freund! // Mit wie vielen muss ich ihn denn noch teilen?// Diese Frage schmerzte, auch wenn er sich weigerte sich darüber den Kopf zu zerbrechen und so gut er es auch zu verdrängen versuchte … der Schmerz blieb und er fraß ein großes, unfüllbares Loch in seine Seele. „Doch Yomi es geht… und es schmerzt mich selbst, aber Ni~ya ist eifersüchtig und das richtig… sicher… er… er mag mich lieben… aber Ruka und er… zwischen den beiden ist etwas, das ich nicht erklären kann. Es tut mir leid…“ Yomi wollte es nicht hören und das verdeutlichte er auch, indem er sich die Ohren zuhielt. Nein das konnte nicht sein! Ruka liebte ihn! Er merkte es doch … so wie Ruka mit ihm umging, musste er Gefühle für ihn haben! Tränen lösten sich aus seinen Augenwinkeln, als er Sakito wieder ansah. Sein Herz klopfte so schnell gegen seine Brust, dass es wehtat und alles in seinem Körper krampfte sich zusammen. „Denkst du die beiden haben ...“, doch weiter konnte er seine Gedanken nicht aussprechen. Tief in seinem inneren blockierte ihn etwas und er schloss zitternd die Augen. Zärtlich legten sich Sakitos Arme um seinen Körper und er wurde näher an den Lead-Gitarristen gedrückt. „Ich weiß es nicht Yomi und eigentlich will ich es im Moment auch nicht wissen, ehrlich...“, gab der junge Leader zur Antwort und streichelte seinem besten Freund sanft durch die weichen Haare. Zu deutlich sah man, dass für Yomi gerade seine Welt zusammengebrochen war. Die Gefühle für Ruka schienen wohl wirklich ziemlich tief zu sein. // Ich bin selbst schuld, ich hätte damals schon aufhören sollen mir Hoffnungen zu machen ... Ich habs doch gewusst, dass ich Ruka nie haben kann ... und ihn schon gar nicht halten könnte ...Ich bin wohl doch zu dumm ...// Die Erkenntnis schien sämtliche Freude aus dem Körper Yomis zu pressen und er ballte die Hände zu Fäusten. „Komm schon Yomi~ mach dich nicht fertig … du bleibst heute erstmal bei mir. Wir sind hier im Urlaub~ schon vergessen? Wir sollten eigentlich Spaß haben.“, rief der hübsche, feminine Mann dem kleinen verstörten Sänger ins Gedächtnis und zog ihn mit sich. Yomi bewunderte Sakito für seine Stärke. Er wusste wie viel Ni~ya dem Gitarristen bedeutete und dennoch gab er sich nicht seinem Frust hin. Yomi nickte leicht und zwang sich zu einem angedeuteten Lächeln. „Ni~ya wird heut wo anders schlafen müssen~“, fügte Sakito noch leise hinzu und zwinkerte seinem kleinen Freund lächelnd zu, ehe er ihn in seinen Bungalow verfrachtete, wo er anschließend lange Zeit investierte um Yomi wieder etwas mehr ins Leben zurück zu holen. ~ Am nächsten Morgen schob sich Yomi recht früh aus dem Bett. Er konnte einfach nicht mehr ruhig liegen bleiben. Die Nacht war der reine Horror gewesen. Als Sakito eingeschlafen war, hatte der kleine Sänger wieder jede Menge Zeit zum Nachdenken gehabt und dem entsprechend hatte er kaum Schlaf gefunden. Er verhielt sich so leise wie es ihm möglich war und sah kurz aus dem Fenster – hinüber zu ihrem Bungalow. Ein tiefes Seufzen entrann der Kehle des jungen Vocals und er verschwand Richtung Badezimmer – eine Dusche würde jetzt genau das Richtige sein! Yomi wandte sich kurz dem Spiegel zu und betastete sein geschlagenes Gesicht. Leere Augen starrten ihm entgegen und seine Tränensäcke waren vom Weinen und vom wenigen Schlaf immer noch geschwollen. Er sah zum Kotzen aus und so fühlte er sich auch. Sonderlich lange war es ihm nicht möglich den Blick aufrecht zu halten – er schaffte es nicht sich lange anzusehen, denn bei seinem Anblick wurde ihm schlecht. „Guten Morgen Sonnenschein.“, brummte der kleine Vocal gegen den Spiegel ehe er sich abwandte und sich eine Dusche gönnte, von der er zumindest erwartete, dass er sich ein klein wenig besser fühlte. Ruka war nicht aufgetaucht – er hatte nicht nach ihm gesucht~ auch Ni~ya war nicht gekommen. Langsam aber sicher würde Yomi sich damit auseinandersetzen müssen, dass er für den Drummer wohl doch nicht das war, was er gerne sein wollte … er musste mit dem Thema abschließen, doch je mehr Gedanken er sich darüber machte, umso mehr merkte er wie verdammt abhängig er schon von Ruka geworden war. Er wollte nicht auf die starken, warmen Hände verzichten. Auf die unglaublich gefühlvollen Küsse … Yomi ballte die Hände zu Fäusten und drehte das Wasser wieder ab, ehe er nach einem Handtuch griff, in welches er seinen schmalen Körper wickelte. Leise tapste er wieder nach draußen, merkte aber nun, dass sein bester Freund bereits munter war. „Morgen …“, murmelte der jüngere leise und versuchte es mit einem verunstalteten Lächeln. „Satty? Kannst du mir vielleicht Klamotten borgen? Sei mir nicht böse aber ich würde lieber erst noch alleine sein ... wir können später etwas gemeinsam machen.“, gab Yomi geknickt von sich und nahm Shorts und ein Oberteil seines Bandkollegen an sich und zog sich an, ehe er seinen besten Freund kurz umarmte. „Danke.“, und damit war er auch schon verschwunden. Er brauchte jetzt Zeit für sich um Prioritäten zu setzen~ Verloren humpelte der kleine Mann die Straße nach unten und sein Blick lag gebannt an den öffentlichen Duschen, die hier in der Nähe waren. Ohne zu zögern schlug er die entgegengesetzte Richtung ein und zuckte dann leicht zusammen als er seinen Namen vernahm. Jemand rief nach ihm. Er wandte den Kopf und fixierte Hitsugi, der auf ihn zugerannt kam. „Guten Morgen Hitsugi-kun“, murmelte Yomi und schenkte auch diesem ein groteskes, freudloses Lächeln, ehe er wieder versuchte sein geschlagenes Gesicht zu verbergen. Es musste ja nicht jeder wissen wie beschissen es ihm ging und Hitsugi wusste ja auch gar nicht was vorgefallen war – zumindest ging Yomi davon aus, er hatte ja keine Ahnung davon, dass ihr hilfsbereiter Bandkater bereits ein langes und mühsames Gespräch mit ihrem Bassisten hinter sich hatte – aber das würde er recht schnell herausfinden. „Ich muss mit dir reden Yomi – über Ni~ya und das was passiert ist. Ich hab gestern mit ihm geredet … darüber, dass er dich geschlagen hat und über ihn und Ruka~“ Natürlich war es offensichtlich, dass der kleine Brünette davon nicht begeistert war. „Schon gut ... lassen wir das, dass er mich geschlagen hat ist schon okay. Ich meine, ich nehm es ihm nicht weiter übel. Wenn das was Satty vermutet stimmt ... Ich meine, dass er Ruka irgendwie ... liebt~ versteh ich ihn auch.“ Warum sollte er es auch nicht nachvollziehen können? Er wusste wie es war, wenn man Ruka liebte. „Richte ihm aus, dass ich ihm nicht böse bin ... ich will nur, jetzt nicht weiter drüber reden.“, fügte der Kleine hinzu und hoffte, dass die Sache damit erledigt war. Hitsugi seufzte – diese Reaktion hatte er offenbar erwartet. „Yomi – es ist nicht so, dass er ihn liebt. Nur als besten Freund, mehr nicht – zumindest gehe ich davon aus … Aber die Sache ist, Ni~ya ist krank … nicht körperlich … du weißt schon was ich meine oder? Er hat nun mal panische Angst davor verletzt zu werden und die Menschen zu verlieren, die er liebt. Damit es nicht soweit kommt, würde er alles tun … nur damit sie ihn nicht verlassen – er würde da auch bis zum Äußersten gehen, verstehst du? Aber er hat nun eingesehen, dass es falsch ist … es tut ihm leid und er wird in Behandlung gehen. Nur … er muss sehen, dass alle zu ihm halten, gerade Saki und Ruka … und wir beide natürlich auch. Er muss sehen, dass wir alle freiwillig bei ihm bleiben und dass er keine Angst haben muss.“ Schweigend lauschte der kleine Vocal den Worten Hitsugis, doch ganz überzeugen taten sie ihn nicht. Ob Ni~ya Ruka nur als besten Freund brauchte? „Ich weiß nicht … sie haben miteinander geschlafen ... ich denke Ruka liebt ihn und ich kann mit Ni~ya nicht mithalten.“, murmelte er leise, mehr zu sich selbst als zu Hitsugi. //Ruka hätte doch was sagen können … dann hätte ich mir keine Hoffnungen gemacht// Doch er schüttelte nur leicht den Kopf über sich selbst und ging dann auf das ein was der Bandkater eigentlich gesagt hatte. Es ging hier schließlich nicht primär um ihn selbst. „Ich hatte schon länger die Vermutung, dass was nicht mit ihm stimmt ... Aber ich dachte nicht, dass es so schlimm ist.“, gab er zur Antwort und schien zu überlegen. Ni~ya hatte so vieles falsch gemacht – und er hatte Sakito so oft weh getan, dennoch zählte er zu Yomis besten Freunden. „Er kann auf mich zählen … wenn es ihm dadurch besser geht, aber ich glaube kaum, dass er mich braucht.“, murmelte er und zuckte dann mit den Schultern, ehe er auf den Jüngeren zuging und die Arme um den Größeren schlang. Er war so verdammt froh, jemanden wie Hitsugi in der Band und als Freund zu haben. Hitsugi schien immer einen kühlen Kopf zu bewahren und war immer für alle da. Ohne ihn wären sie doch verloren! Dann jedoch trat Yomi wieder zurück und musterte den Gitarristen und für einen Moment fühlte er sich wahnsinnig schlecht. Hitsugi war immer für sie da und was taten sie für ihn? Sie belasteten ihn mit ihren Problemen. „Wie siehts eigentlich mit dir aus? Gibt’s in deinem Herzen auch einen Platz für einen Menschen den du liebst?“ „Du bist neugierig, kleiner Mann.“, gab der Bandkater mit einem frechen Grinsen zurück. „Natürlich gibt es dort einen Platz … allerdings ist der noch unbenutzt.“ Er wuschelte Yomi leicht durch die Haare. „Aber das ist nicht weiter schlimm … ich komm auch so klar und momentan bin ich sehr zufrieden.“ Er lächelte und schnippte Yomi leicht gegen die Nase. „Und was Ruka angeht… zerbrich dir nicht so sehr den Kopf über ihn. Aber mach dir Gedanken darüber was du willst. Ich denke Ruka war durchaus ehrlich zu dir. Ich denke auch, dass er Gefühle für dich hat … das mit Ni~ya dürfte etwas anderes sein … ich glaube es hat weniger mit richtiger Liebe zu tun. Aber wenn du mit Ruka zusammen sein willst, wirst du das akzeptieren müssen … und wenn du das nicht kannst, dann tu dir selbst den gefallen und beende es.“ Der kleine Sänger schwieg einen Moment zu dem Thema und nickte dann. „Ich weiß … ich will im Moment nur etwas Abstand zu ihm.“, meinte er und seufzte leise auf. Yomi konnte Ruka nicht verlassen. Wie er es auch drehte und wendete – er konnte es sich nicht mehr vorstellen ohne den Drummer zu sein. Er musste es akzeptieren, dass er Ruka nicht reichte und irgendwann würde die Resignation darüber schon kommen … aber besser so als ohne den großgewachsenen Mann. „Gehst du mit mir was trinken Hitsugi?“, fragte er und sah den Jüngeren mit einem bettelnden Gesichtsausdruck an. Nun schien er doch nicht mehr alleine sein zu wollen. Er klammerte sich immer noch an seinen Bandkollegen und spürte Hitsugis Lächeln im Nacken. „Ja ich glaube das können wir machen – Ni~ya schläft sowieso, da kann nicht viel passieren.“, meinte er und zerstrubbelte Yomis Haare erneut. „Dann lass uns gehen, wenn uns irgendjemand so eng beieinander sieht~ ist die Hölle nur ein Stück weiter offen.“, meinte er lachend und verschwand mit seinem immer noch traurig wirkenden Anhängsel Richtung Pool. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)