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Wüstensharingan

von

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Sharingan

Hallöchen! ^^

Wie ihr sehen könnt, stehe ich mit einer neuen FF am Start, aber, keine Panik, ich werde meine anderen beiden Schmuckstücke nicht vernachlässigen. Es wäre recht nett von euch, wenn ich genauso viele Kommentare bekomme, wie bei den anderen beiden.

Naja, ich wünsche euch viel Spaß bei meiner FF. ^^
 

XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx

Ein lautes Krachen ließ den ganzen Wald aufschrecken und die, die sich in ihm befanden. Auf das laute Geräusch folgte augenblicklich eine Druckwelle, sowie ein Beben, was die Erde erzittern ließ und einige Kreaturen von den Füßen holte.

In dem Wald herrschte eine angsterfüllte, erwartungsvolle Stille, die durch einen markerschütternden Schrei durchbrochen wurde und alle wissen ließ, dass gerade etwas passiert war, was jemanden entweder ein Leben, oder die Gesundheit gekostet hatte.

Kurz: Ein Team hatte es erwischt.

So lief es nun einmal bei der Chu-ninprüfung ab.

Diese Prüfung trieb alle Ge-nin, die daran teilnahmen, an ihre Grenzen und weiter. Der Großteil überlebte, aber andere hatten weniger Glück, oder waren nicht gerade talentiert. Für diese sah es dann schlecht aus, vor allem, wenn blutrünstige Shinobi an dieser Prüfung teilnahmen und es liebten mit Schwächeren zu kämpfen und sie zu töten. Das konnte schon mal vorkommen und war nichts ungewöhnliches. Der Hokage musste sich danach zwar meistens mit den Eltern befassen, doch die Prüfung fand trotzdem mehrmals im Jahr statt und das an verschiedenen Orten, wie in der Wüste von Suna, dem Canyon in Iwa, dem Moor in Kiri oder im Wald des Schreckens in Konoha.

Ja, die Plätze varierten, doch die Gefahren blieben. Kleine, ängstliche, verweichlichte Mamakinder hatten hier nichts zu suchen und waren nicht zum Ninja geeignet. Wenn sie riesiges Glück hatten, dann kamen sie lebend zurück, doch wenn nicht...

Traurig, aber so war es nun einmal.

Nur die Harten kommen in den Garten und der Garten war ein höherer Rang auf der Kariereleiter. Einige waren sogar so verrückt, die Leiter bis ganz nach oben zu klettern und ein Kage zu werden.

Also, wenn man mich fragt, dann war dieser Wunsch nicht gerade etwas Neues und schon lange nicht leicht zu erreichen. Außerdem... Man würde viel zu viel Verantwortung übernehmen. Ein einfacher Jo-nin-Rang war mehr als genug, aber neeeeeeein! Manche Idioten mussten doch tatsächlich so versessen darauf sein, diesen Traum jetzt zu erfüllen, dass sie ihr eigenes Team in eine ähnliche Lage bringen mussten, wie es gerade passierte.
 

„NARUTO!!!! Wenn wir hier raus sind, dann bring ich dich eigenhändig um!“, brüllte ich meinen idiotischen Teamkameraden an und duckte mich unter einem Schlag weg.

Der blonde Ge-nin grinste mich an, bevor er seine berühmte Technik anwendete und drei seiner Schattendoppelgänger erschienen ließ. Diese stürzten sich, ohne großes Zögern, auf das gegnerische Team und attackierten die drei Mitglieder, während ich mich mit deren Doppelgängern beschäftigen musste.

Meine Nerven waren schon an sich mehr als belastet, denn eine Nacht mit meinem Team in einem Wald voller Gefahren war nicht gerade toll und entspannend. Wenn ich Wache schob, dann musste ich Angst haben, jeden Augenblick angegriffen zu werden und wenn ich schlafen sollte, dann holzte Naruto einen ganzen Wald ab. Mit seinem Schnarchen, muss ich betonen. Unser anderes Mitglied war zwar leise, doch er ließ mich trotzdem nicht richtig schlafen, wenn er neben mir lag. Immerhin war ich in ihn verliebt und dass schon seit sieben Jahren! Seit ich meine süße 8.Altersgrenze überschritten hatte.

Ja, Sasuke Uchiha war immer noch in unserem Team, obwohl sein Clan uns die Hölle heiß gemacht hatte.

Man hatte probiert Kakashi-sensei zu bestechen, Naruto hatten sie erpressen wollen und mir hatte man gleichmal gedroht.

Aber, ich kann mit Stolz sagen, wir haben nicht klein beigegeben. Wir waren hart geblieben und hatten den Sandaime Hokage mit reingezogen. Das lastete mir zwar immer noch auf dem Herzen, doch ich war dem alten Mann wirklich mehr als dankbar. Er hatte sich mit Fugaku Uchiha, dem Vater Sasukes und Clanoberhaupt der Uchihas, angelegt und Sasuke verteidigen können. Zwar hatte der Uchiha-Clan danach aufgehört Geld in die Dorfkasse fließen zu lassen, doch der Hyuga-Clan hatte diese Differenzen ausgeglichen. Die beiden Clane standen sowieso schon immer auf Kriegsfuß und rappelten sich um jede Auszeichnung und Anerkennung des Hokages und die Hyugas hatten sich eindeutig Pluspunkte dazuverdient. Nachdem Fugaku ausgeschmollt hatte, hatte er wieder Geld fließen lassen, doch der Uchiha-Clan war eine Zeit lang, der absolute Buhmann gewesen. Jetzt war er zwar wieder der beste, tollste und stärkste Clan in Konoha, doch ich erinnerte mich gern an die Zeit, wie auch einige andere Leute.

Nur, weil ich Sasuke liebte, hieß das noch lange nicht, dass ich den Uchiha-Clan ausstehen konnte. Irgendwie waren alles arrogante Mistkrücken, die kein Fünkchen Liebe in sich trugen. Sie waren auf Geld und Macht versessen und würden wahrscheinlich alles dafür tun.

Sasuke fing ein Shuriken ab, was für mich bestimmt war und gab es dem Besitzer zurück. Und dieser empfing es mit seiner Brust.

Ich wollte meinem Helden gerade ein dankbares Lächeln zuwerfen, als mich etwas scharfes striff und es ein ‚Klonk’ gab, als sich ein Kunai in einen Baumstamm bohrte, der sich ein wenig hinter meinem linken Arm befand.

Und plötzlich wurde es ruhig zwischen den Kämpfenden.

Narutos Doppelgänger verharrten in ihren Bewegungen und starrten mich mit weiten Augen an, genau wie ihr Erschaffer. Sasuke trat vorsichtshalber einen halben Schritt zurück und unser Zielteam, was wir uns am Anfang des zweiten Testes ausgesucht hatten, folgten verwirrt Narutos Beispiel und blieben stehen.

Ich konnte fühlen wie etwas warmes, feuchtes über meinen linken Arm lief und mich zur Seite sehen ließ.

Eien rote, dickflüssige Flüssigkeit bahnten sich ihren Weg herunter und kitzelte mich ein wenig, wobei mein Oberarm leicht schmerzte. Es war nicht mehr als Nadelstiche, doch es war nervenaufreibend und meine Nerven glichen sowieso gerade mehr einer Hochspannungsleitung. Berühr es in irgendeinerweise und du bist tot.

Meine Augen verengten sich ein Stück und meine Hände ballten sich zu Fäusten. Chakra wallte in mir auf und floss langsam, beinahe lauernd durch meine Keirakukei, die zweiten Adern eines Ninjas.

Ich hob meinen Blick und schaute die drei Ge-nin an, die vielleicht ein Jahr älter waren als wir und aus Kiri stammten. Sie sahen nicht gerade freundlich und schwach aus und genau deshalb hatten wir sie als unsere Opfer ausgewählt. Je stärker, desto besser, denn dann könnten wir schon im Vornherein die gefährlichsten Gegner ausschalten. Klar, damit ebneten wir zwar den anderen Teilnehmern den Weg, aber wir wollten auch unseren Spaß haben.

Apropos Spaß...

„Ihr habt gerade einen großen Fehler gemacht...!“, knurrte ich und funkelte die drei Ge-nin an. Diese schienen nicht im Entferntesten interessiert zu sein, nein, sie grinsten sogar spöttisch.

Zeig es diesen Wichsern! Sie haben uns beleidigt! Cha!

Ich konnte mein zweites Ich randalieren hören und spürte wie die Wut durch meinen ganzen Körper wallte.

„Wisst ihr überhaupt, mit wem ihr es zu tun habt?“

Jetzt zischte ich die drei regelrecht an, doch erhielt nur ein breiteres Grinsen. Ich konnte es zwar nicht ganz erkennen, doch Sasuke deutete mit seinem Kopf auf die Bäume und stieß sich vom Boden ab. Naruto stand noch einige Sekunden, wie festgewachsen, neben den Kiri-nins, doch auch er verflüchtigte sich.

„Oh, haben deine Freunde Angst? Hahaha! Pass mal auf, Pinky, du gibst uns jetzt einfach eure Schriftrolle und wir lassen dich gehen. Na? Ist das nicht ein super Angebot?“

Einer von den drein war vorgetreten und grinste mich selbstsicher an. Ich beugte mich etwas vor und spannte meine Muskeln an. Mein Chakra strömte jetzt schneller und erregter durch meine Keirakukei.

„Seid ihr so dumm, oder tut ihr nur so? Man eignet sich nicht zum Shinobi, wenn man eine Gefahr nicht einschätzen kann. Ihr hättet rennen sollen, als ich noch die Chance dazu hattet!“

Der Anführer der Gruppe drehte sich zu seinen beiden Freunden und drehte seinen Zeigefinger an seiner Schläfe. Damit machte er deutlich, dass er mich für bekloppt hielt. Beide Kiris kicherten und deuteten auf mich.

Jetzt waren sie wirklich am Arsch.

„Soll ich euch mitteilen, wie mein Name ist? Vielleicht versteht ihr ja dann, was ihr gerade falsch gemacht habt!“

„Oh, bitte! Sag uns deinen Namen, Süße.“

Meine Handschuhe knirschten, als ich meine Fäuste noch stärker zusammendrückte.
 

„Ich bin Haruno Sakura, die Schülerin der Godaime Hokage und ich bin verdammt angepisst!“
 

Ich konnte sehen, wie das Grinsen auf ihren Gesichtern gefror und dann langsam verblasste. Ihre Visagen verloren mächtig an Farbe und die Augen weiteten sich, bis sie einem Tennisball Konkurrenz machen konnten.

Ich grinste grimmig und holte mit meiner Faust aus. Es war das beste und erlösenste Gefühl, was ich jemals verspürt hatte, als meine Knöchel auf die Erde trafen und den Boden durchschüttelte. Mein Chakra entlud sich in den Untergrund und ließ Wurzeln brechen, Steine aus der Erde brechen und Erdklumpen aufspritzen. Jedoch blieb es nicht bei diesem Warnschlag, sondern ich stürzte mich mit einem wütenden Kampfgeschrei auf die drei. Sie konnten gar nicht so schnell reagieren, wie ich einen schon in den Magen getroffen hatte und den anderen mit einem Kick an den Kopf niederstreckte. Nur der Leader des Teams blieb stehen und blickte sich verwirrt um. Kein Wunder, denn er stand mitten in einem zerstörten Waldgebiet und seine Kumpanen lagen bewusstlos neben ihm, obwohl sie gerade noch gekämpft hatten.

„Gib mir die Erdschriftrolle und ich lass dich ziehen. Wenn nicht...“

Meine Drohung war deutlich zu verstehen und der Junge nickte zittrig. Seine Hand verschwand unter seinem Umhang und werkelten dort einige Sekunden herum, was ich auf seine Nervosität schob. Ich verschränkte mittlerweile die Arme vor der Brust und tippte ungeduldig mit meiner Fußspitze auf den Geröllhaufen, auf welchem ich stand.

„Wird das heute noch was? Wir müssen eine Prüfung schaffen, du Baka!“, schnaubte ich und ich hatte das Gefühl, dass mein Blick ihn geradezu durchbohren müsste.

Ich konnte erkenne, wie sich sein Adamsapfel bewegte und grinste leicht. Er hatte Angst vor mir! Das war ein geiles Gefühl, endlich mal stärker als irgendjemand zu sein! Endlich mal gefürchtet zu werden, anstatt sich zu fürchten.

Vielleicht entging mir gerade durch diese Gedanken, dass der Kiri-nin nicht eine Schriftrolle zu mir warf, sondern ein Kunai, was direkt auf meine Stirn zuflog. Es schlingerte nicht in der Luft, sondern durchschnitt das Element mit Leichtigkeit.

Meine Augen weiteten sich und ich bewegte mich nicht von der Stelle. Eigentlich hätte ich mich zur Seite werfen müssen, oder mich einfach fallen lassen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Meine Füße schienen wie festgewachsen zu sein und meine Muskeln waren zu Stein erstarrt.

In diesem Augenblick hörte ich nur meinen Herzschlag und meinem Atem. Mein Blut rauschte in meinen Ohren und blendete alles aus, was nicht zu meinem Körper gehörte. So hörte ich auch nicht, wie Naruto meinen Namen rief und Sasuke durch das Blätterdach brach, um mich vor einem lausigen Kunai zu beschützen.

Meine Augen hafteten direkt auf dem Wurfmesser, was auf meine Stirn zusteuerte, als wenn darauf eine Zielscheibe aufgemalt wäre. Ich senkte die Lider und nahm einen letzten Atemzug. Ich hatte mit meinem Leben abgeschlossen und ich wusste einfach, dass mich niemand retten konnte, außer mir selbst. Ich war auf mich allein gestellt und niemand konnte mir helfen. Ich war mal wieder zu schwach gewesen und würde durch ein einfaches, popliges Kunai sterben. Nicht an Altersschwäche, wie ich es mir gewünscht hatte, sondern durch ein Wurfmesser eines Kiri-nins in den Chu-ninprüfungen. Ich würde niemals wissen, wie es war, wenn man einen festen Freund hatte, ich würde niemals meine Jungfräulichkeit verlieren, niemals heiraten und niemals Kinder bekommen. Ich würde meine Shishou nicht übertreffen können und würde nicht erleben, wie Naruto sich zum Hokage mauserte und Sasuke sein Glück finden würde. Ich könnte nicht erleben, wie Choji und Ino ausgingen, ich würde niemals Tenten und Neji vereint sehen und ich könnte niemals wieder Hinata Mut zusprechen, Naruto endlich um ein Date zu bitten.

Ich dachte Sterben würde sich anders anfühlen. Ich dachte ich würde traurig sein und es einfach hinnehmen, doch ich hatte mich geschnitten.

Rage und Trotz machten sich in mir breit und füllten jedes Glied meines Körpers aus.

Los! Wir werden nicht durch ein popliges Kunai sterben! Da müssen schon andere Kaliber ausgefahren werden! Shannaro!

Das hatte ich jetzt gebraucht.

Meine Lider flogen hoch und ich starrte das Stück Metall an, was sich nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt befand. Jedoch war etwas merkwürdiges passiert, denn ich konnte der Bewegung des Kunais locker folgen und es schien sich in Zeitlupentempo zu bewegen. Ich verengte meine Augen etwas und beobachtete das Messer, wie es sich langsam und im Schneckentempo fortbewegte. Verwirrt hob ich die Hand und griff nach dem eingewickelten Hinterteil.

Ich konnte den Ruck spüren, der signalisierte, dass sich die Flugenergie des Kunais auf meinen Arm übertragen hatte und ich es sicher in meiner Hand hielt. Ich legte etwas den Kopf schief und musterte die kleine Standartwaffe.

An dem Messerchen schien nichts ungewöhnliches zu sein und es unterschied sich auch sonst nicht von den Kunai, die sich in meiner Tasche befanden. Also, warum konnte ich dieses verfluchte Ding abfangen?

Ich sah auf und fixierte den Kiri-nin an. Dieser war jetzt weißer als ein Gespenst und die Panik stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Er wich einen Schritt zurück und deutete auf mich. Wahrscheinlich standen ihm auch die Haare zu Berge, aber so genau konnte ich es auch nicht erkennen.

„Wa... Warum...? Du... Du... das Kunai...! Was... was ist mit... mit deinen Au... Augen?!“

Ich runzelte verwirrt die Stirn. Was sollte denn mit meinen Augen sein? Krabbelte irgendein Insekt in meinem Gesicht rum, oder was?

Meine Verwirrung verwandelte sich in Wut und mein Körper spannte sich ein zweites Mal an.

„Du hast gerade eine Waffe auf mich abgefeuert, richtig? Du wolltest mich töten, nicht wahr? Oh, jetzt reichts mir aber!“

Chakra sammelte sich in meiner rechten Faust und ich stürmte los. Meine Pupillen verließen nie mein Ziel und ich konnte, zu meiner Verwunderung, genau sehen, was der Kiri-Typ vorhatte. Er wollte zur linken Seite ausweichen und so würde er meiner Faust um wenige Millimeter entgehen und ich könnte ihm nicht wehtun. Ich knurrte auf und warf mich zur linken Seite. Mein Fuß stellte sich auf seinen und ich tauchte kurz unter seinem Kinn auf. Das Letzte, was ich sah, bevor ich ihn fliegen ließ, waren seine blauen Augen, die weit aufgerissen und von Angst und Überraschtheit ausgefüllt waren.

Ich blieb noch wenige Sekunden, nachdem der Kiri-nin gegen einen Baum geprallt war und ihn mitgerissen hatte, in meiner Schlaghaltung stehen, doch entspannte mich als Naruto und Sasuke hinter mir auftauchten.

Ich konnte die Begeisterung Narutos spüren und hörte wie er rumjubelte, während mein Schwarm mir einen skeptischen Blick zuwarf.

„Wow! Sakura-chan, das war ja der Wahnsinn! Als das Kunai auf dich zuflog, dachte ich wirklich, dass du jeden Moment tot umfällst! Oh, du glaubst gar nicht, was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe!“

Der blonde Ge-nin legte happy eine Hand auf meine Schulter und drückte sie leicht. Ich lächelte und drehte mich zu meinen beiden Freunden um, als sich plötzlich die ganze Stimmung im Unterholz änderte.

Ich sah verwirrt zu, wie Naruto zurückstolperte und Sasuke seine Augenbrauen anhob und seine coole Fassade völlig fallen ließ. Der Schock stand deutlich in den Gesichtern der beiden geschrieben.

„Äh... Leute? Was ist... los?“, fragte ich unsicher und drehte mich zur Sicherheit um. Als ich nichts erkennen konnte, schaute ich wieder zu meinen Teammitgliedern.

Naruto hob seinen Arm und deutete sprachlos auf meine Augen, während Sasuke sein Sharingan aktivierte und mich genauer unter die Lupe nahm. Irgendwie behagte mir dieses Gefühl überhaupt nicht. Ich wollte zwar von ihm wahrgenommen werden, aber nicht gleich so extrem. Ein dezenter Blick aus den Augenwinkeln wäre genug für mich gewesen.

„Sakura-chan... deine Augen!“, keuchte Naruto, als wäre er gerade sieben Mal um Konoha gerannt.

Ich verdrehte eben genannte Sinnesorgane und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Jetzt fängst du auch schon damit an! Was habt ihr denn heute nur? Erst dieser komische Typ und jetzt du! Ist heute irgendwie der...-“
 

„Du hast die Sharingan...“
 

Ich stoppte mitten im Satz und starrte zu Sasuke, der die Lider etwas geschlossen hatte und mich, irgendwie grimmig und... wütend?, ansah.

Dann, ohne Vorwarnung, musste ich loskichern. Meine beiden Kameraden sahen mich an, als wäre ich total durchgeknallt, doch ich kicherte weiter, bis es sich zu Gelächter steigerte.

„Oh... Hahahaha! Der war gut, Sasuke-kun! Hahaha! Ich und Sharingan! Hahaha!“

Als ich nichts von Naruto hörte, wurde ich still. Ich konnte fühlen, wie sich mein Blut zurückzog.

„Ihr... ihr macht keine Scherze?“

Beide Parteien schüttelten die Köpfe.

Wahrscheinlich war ich jetzt grün, denn mir ging es nicht besonders gut.

Ich schob meine Hand in die Tasche, die ich um meine Hüfte geschnallt hatte und suchte hektisch darin herum, bis ich einen kleinen Gegenstand hervorzog und es mir vor die Augen hielt.

Was ich da erblickte, ließ mich fast in Ohnmacht fallen.

Anstatt einer apfelgrünen Regenbogenhaut, begrüßte mich eine blutrote, die mit drei schwarzen Punkten ausgestattet war und die durch einen schwarzen Ring miteinander verbunden waren. Woher ich wusste, dass es drei Punkte waren? Nun ja, der Ring drehte sich langsam um meine Pupille und ließ die Punkte mit rotieren.

Schnell ließ ich den Spiegel sinken und sah, wie Naruto auf den Gegenstand glotzte.

„Du nimmst einen Spiegel mit in die Prüfung?“, fragte er erstaunt.

Vergessen war mein Schreck und ich funkelte meinen besten Freund an.

„Natürlich, du Baka! Du kannst nie wissen, wann du einen mal brauchst!“

Der Kyubi-Junge zuckte zusammen und zog den Kopf ein, als wenn er einen Schlag erwartete. Glück für ihn, dass ich gerade nicht in der Laune dazu war.

Plötzlich passierte etwas, was ich für unmöglich gehalten hätte.

Sasukes Hand schoss vor und umschloss meine Kehle, während er mich gegen einen Baustamm presste und sein Sharingan rotieren ließ.

„Woher hast du es?“, zischte er und drückte mir die Luft ab.

Ich umschloss, aus Reflex, seine Hände mit meinen und versuchte ihn von mir loszubekommen.

„Sasuke! Was soll der Scheiß?! Los Sakura-chan los!“

Narutos Protest wurde überhört, während mein schwarzhaariger Schwarm mir weiterhin die Luftzufuhr abschnürte.

„Ich wiederhole mich ungern! Woher hast du das Sharingan?“

Ich schnappte nach Sauerstoff und versuchte zu antworten, doch mein Mund war ungewöhnlich trocken und meine Lungen verlangten nach Luft.

„Ich... weiß es... nicht! Ich... schwöre!“, brachte ich hervor, doch dabei war ich so leise, dass ich Angst hatte, dass er mich überhaupt nicht verstanden hatte.

„Wie lange hast du es schon?“

Mein Sichtfeld färbte sich an den Seiten schon schwarz und meine Lungenflügel brannten. Tränen rollten meine Wangen hinunter und ich biss die Zähne zusammen, um nicht bewusstlos zu werden.

„Seit... ge...rade...“

Sasuke starrte mich noch einige Sekunden an, bis er mich losließ und meine Beine unter mir nachgaben. Bevor ich auf dem Boden aufschlagen konnte, hatte Naruto mich aufgefangen und funkelte seinen Bruderfigur an.

„Bei dir tickt es doch nicht mehr ganz richtig! Sakura-chan gehört zu unserem Team! Wieso greifst du sie an?!“

„Nimm sie. Wir müssen zum Turm.“, mit diesen Worten ging er zu dem bewusstlosen Kiri-nin und holte die Schriftrolle hervor, die er in seiner eigenen Hosentasche verstaute.

Das letzte, was ich noch mitbekam war, dass Naruto mich auf seinen Rücken lud und Sasuke folgte, der sich seinen Weg durch das Unterholz bahnte.
 

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Tatami Iwashi saß gelangweilt vor einem Monitor und hatte die Füße auf den Tisch gelegt.

Das war der langweiligste Teil der Chu-ninprüfung, wenn die Ge-nin im Wald des Schreckens unterwegs waren und die Chu-ninprüfer dumm rumsitzen mussten und auf die ersten Prüflinge warteten.
 

Die letzten Prüfungen waren zum Sterben langweilig gewesen, da überhaupt nichts passiert war. Die Prüflinge waren alles kleine Schwächlinge und Weicheier gewesen und hatten nicht viel zeigen können. Ganz anders, als die Chu-ninprüfung von vor drei Jahren. Da war richtig die Hölle losgewesen! Da war es von Zickenkrieg, über blutrünstige Killermaschienen bis zu furzenden Gromäulern gegangen. Gut, der Angriff danach auf Konoha war nicht so lustig gewesen, aber dafür alles davor.

So auch der Kampf zwischen seinem Kollegen Nara Shikamaru und Sabaku no Temari.

Wer hätte erwartet, dass man Chu-nin durch Aufgabe werden konnte? Aber es war die richtige Entscheidung gewesen, da Shikamaru wirklich ein perfekter Chu-nin war. Ein wenig faul, aber gut.

Iwashi sah wieder zu den Monitoren und sprang vollkommen verdattert auf. Er starrte auf einen Bildschirm und rieb sich ungläubig die Augen. Als nichts passierte und er immer noch dieses Bild sah, wurde er blass und stürmte aus dem Zimmer, in dem er es sich gemütlich gemacht hatte.

„ANKO-SAN!!!“
 

Mitarashi Anko saß in dem Versammlungsraum, zusammen mit den Senseis der Teams, den Prüfern und der Hokage, die von ihrer Sekretärin bedient wurde.

Anko zog mit den Zähnen eine Dangokugel von dem Spieß und kaute happy darauf herum. Ihre Züge waren fröhlich und sie wirkte völlig entspannt.

„Weißt du Anko, du solltest nicht so viele Süßigkeiten fressen. Du gehst sonst irgendwann aus dem Leim.“, scherzte Yamashiro Aoba und fing sich einen tadelnden Blick von der Hokage ein.

„Muss der halbblinde Jo-nin sagen, der ein paar Probleme mit dem Erkennen von Konturen hat.“, erwiderte ein junge Mann belustigt und nahm einen Schluck seines Tees.

„Nicht jeder kann solche Superaugen haben, wir ihr Uchihas! Das weißt du, oder Shisui-san?“, murrte Aoba und schob sich seine Sonnenbrille zurecht.

Der schwarzhaarige 22-Jährige grinste und schüttelte leicht den Kopf.

„Nimm es nicht so ernst, Aoba-san, wir machen doch nur Scherze!“

Der Sonnebrillenträger wollte etwas darauf erwidern, doch wurde er unterbrochen, als die Tür aufflog und ein Chu-nin reingeplatzt kam.

„ANKO-SAN!“

Die Frau mit den violetten Haaren drehte sich um und sah Iwashi genervt an.

„Was ist los? Siehst du nicht, dass ich gerade esse?“

Anko war noch nie für ihre überragende Freundlichkeit bekannt gewesen.

„Das erste Team ist da!“

Das fröhliche Gemurmel der anwesenden Shinobi erstarb so schnell, als hätte jemand die Stummtaste auf einer Fernbedienung gedrückt.

„Welches Team?“, fragte Anko scharf und erhob sich von ihrem Sitz.

„Team 7 aus Konoha!“

Kurz herrschte Schweigen, bevor die beiden San-nin aufsprangen und die Fäuste in die Luft schlugen. Kakashi sah von seinem Flirtparadies auf und lächelte unter seiner Maske.

„Sie haben einen neuen Rekord aufgestellt. Sie sind in 53 Minuten bis zum Turm gelangt und haben beide Schriftrollen. Damit haben sie den alten Rekord von 97 Minuten unterboten. Aber das Mädchen scheint verletzt zu sein. Sie wird von ihrem blonden Teammitglied getragen.“

Sofort erstarb das Gejubel von Tsunade und Jiraiya und das Lächeln von Kakashi verschwand genauso schnell. Der grauhaarige Jo-nin schlug das Buch zu und verstaute es in seiner Tasche.

„Entschuldigt mich, aber ich muss nach meinem Team sehen.“, mit diesen Worten verpuffte er und hinterließ eine einzelne Rauchwolke, die sich genauso schnell wieder verzog, wie sie aufgetaucht war.

„Bring mich zu den Überwachungsraum!“, forderte Tsunade und durchbohrte Iwashi geradezu mit einem Blick. Anko stand hinter der Hokage und nickte dem Chu-nin zu.
 

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„...-sei! S... ...at d...s Sh...!“

Narutos schrille Stimme schien so nah an meinem Ohr, dass ich aufstöhnte und die Nase kraus zog. Er konnte sicherlich auch Tote mit diesem Geschrei zurückholen.

„...-ura-chan? Hö... u... ns...?“

Ich konnte eine Hand spüren, die auf meiner Schulter lag und sie leicht drückte.

„Geh... weg...!“, murrte ich und versuchte die Hand abzuschütteln, was mir nichts brachte.

Plötzlich spürte ich einen scharfen Schmerz in der Wange, der mich auffahren ließ, doch die Pranke von vorhin hielt mich unten. Ich schaute direkt in das lächelnde Gesicht von Kakashi.

„Haben... Haben Sie mich gerade... geschlagen?“

„Nun... Schlagen kann man soetwas nicht nennen. Sagen wir, ich habe dir einen kleinen Klapps gegeben, damit du wieder zu dir kommst. Was ist eigentlicht passiert? Naruto erzählt mir, dass du das Sharingan hast und Sasuke hat dich bis jetzt noch nicht einmal angesehen.“

Ich rieb mir den Hinterkopf und stöhnte nochmals auf. Naruto kniete sich ebenfalls vor mich und sah mich besorgt an.

„Kaka-sensei will mir nicht glauben! Er sagt, dass das unmöglich ist!“, kam es weinerlich von meinem kindgebliebenen Freund.

„Ich würde dir sowas auch nicht glauben, wenn ich keinen Spiegel dabei gehabt hätte.“, knurrte ich und setzte mich aufrecht hin.

Ich lehnte mich an die Wand und senkte die Lider, so dass man nur ein wenig meiner Regenbogenhaut erkennen konnte. Ich wusste, dass ich das Sharingan nicht aktiviert hatte und jetzt wieder normal aussah.

„Stimmt es? Hast du wirklich das Sharingan?“, fragte Kakashi nach und musterte mich, nicht gerade unauffällig.

Ich nickte seufzend und ließ meinen Hinterkopf Bekanntschaft mit der Wand hinter mir machen.

„Kannst du es aktivieren?“

Ich hob eine Augenbraue an und schüttelte den Kopf.

„Ich habe keinen Dunst, wie das funktionieren soll. Und Prinz Charming erwürgt mich lieber, als dass er mir hilft. Verstehen Sie?“

Für diese Aussage handelte ich mir drei schiefe Blicke ein. Ja, drei!

„Ist irgendwas?“, blaffte ich das Trio an und funkelte Sasuke ganz besonders an.

„Du... du hast gerade... Teme beleidigt...“, stotterte Naruto und seine Augen schienen aus seinen Kopf herausspringen zu wollen.
 

„Ja, und? Er hat versucht mich umzubringen! Glaubst du wirklich, dass ich mich an einen egozentrischen, eingebildeten, egoisitischen Besserwisser hänge, der nichts anderes zu tun, als seinen Clan glücklich zu machen und dabei alles und jeden, der im Weg steht, wegzudrängen? Ich habe besseres verdient als einen Egomanen, der frühmorgens als erstes sein Spiegelbild küsst und sich am liebsten selbst einen Heiratsantrag machen würde! Ich frage mich wirklich, warum ich so lange gebraucht habe, bis ich es herausgefunden hatte!“
 

Jetzt starrten mich alle drei mit riesen Glubschaugen an, sogar Sasuke hatte seine coole Attitüde verloren und stand nun vor mir, wie ein begossener Pudel.

Ich nutzte meine Chance und stemmte mich vom Boden ab. Ich erhob mich schwankend und blieb, an der Wand angelehnt, stehen. Dabei warf Sasuke mörderische Blicke, die soviel bedeuteten wie: ‚Das ist alles deine Schuld und sobald es mir besser geht, werde ich dich fertig machen!’

Naruto machte unbewusst einen Schritt zurück, während Kakashi eine Hand hinter meinen Rücken schob und mir ein wenig half.

„Sakura-chan, weißt du nicht mehr, was ich dir über Teamarbeit erzählt habe?“

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Schmolllippe.

„Aber Kaka-sensei! Sas-gay hat angefangen!“, protestierte ich und setzte den besten Hundeblick auf, den ich besaß.

Der grauhaarige Jo-nin legte sich eine Hand an die Stirn und schüttelte leicht den Kopf.

„Ich weiß wirklich nicht, was ich mit euch machen soll. Ihr seid das schwierigste Team, was ich jemals hatte.“

„Das könnte vielleicht daran liegen, dass wir bis jetzt das einzige Team waren, was Ihr Glöckchentest bestanden hat.“, erwiderte ich trocken und hob eine Augenbraue an.

„Da hast du auch wieder Recht. Jetzt kommt. Ihr müsst euch noch ein wenig ausruhen, bevor die anderen alle eintrudeln.“

„Das kann ja noch ewig dauern!“, maulte Naruto rum und legte sich einen meiner Arme über seine Schulter, während Kakashi das gleiche auf meiner anderen Seite tat.

„Ningel nicht so viel rum und sei froh, dass wir noch ein wenig Zeit haben um uns zu erholen. Außerdem, wir können uns auf die Kämpfe vorbereiten, die uns bevorstehen. Besser hätte es uns gar nicht treffen können!“, stutzte ich meinen übereifrigen besten Freund zurecht. Dieser nickte langsam und zustimmend, aber es beruhigte mich, dass er mir folgen konnte.

„Diesmal schaffen wir es zum Chu-nin! Echt jetzt!“

Ich grinste leicht und schüttelte mein Haupt. Naruto, mein fuchsiger, kleiner Bruder. Was würde ich nur ohne ihn machen?
 

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Wir mussten eine Nacht in dem Turm übernachten, bis alle Teams am nächsten Tag ankamen. Die Runde Schlaf hatte mir ganz gut getan, denn ich hatte einen viel klareren Kopf als gestern und mein Chakra hatte sich auch regenariert. Jetzt ging es mir viel besser als vorher und irgendwie hatte ich es verdrängen können, dass ich das Sharingan besaß und keiner aus meinem Team hatte mich darauf angesprochen. So hatte ich wenigstens für ein paar Stunden meine ruhe und musste mir nicht den Kopf über Möglichkeitenh zerbrechen, wie ich zu diesem Kekkeigenkai gekommen war.

Jetzt standen alle, die den Test überstanden hatten, auf den Beobachtungsposten und starrten zu dem riesigen Monitor, über den die Namen der Teilnehmer jagten. Tsunade-shishou saß auf einen Sessel und beobachtete die Ge-nin, die alle etwas verkrampft da standen, mit Ausnahme von uns und einem Team aus Suna. Dieses Trio bestand, wie auch der Rest, allein aus männlichen Mitgliedern, was mich zum einzigen weiblichen Shinobi in dieser Prüfung machte. Ich konnte deutlich die hoffnungsvollen Blicke auf mir spüren, was mir sagte, dass der Großteil gegen mich kämpfen wollte.

Ich grinste selbstsicher.

Sollten mich diese Idioten doch unterschätzen. Ich würde mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Darauf konnte man Gift nehmen!

Ich wurde durch einen Schubser aus meinen Gedanken geholt und stolperte vorwärts. Ich konnte gar nicht reagieren, als ich über das Geländer fiel. Ich drehte mich in der Luft, so dass ich mit den Füßen aufkam. Ich schaute nach oben und erkannte Naruto, der mir zuwinkte und auf den Monitor deutet. Ich schenkte ihm einen Blick, der nichts gutes verhieß, bevor ich mich dem Bildschirm zuwandte.
 

Haruno Sakura
 

Vs.
 

Yumozuki Rentaro
 

Ich sah zu meinem Gegner und konnte einen Ninja aus Iwa ausmachen. Er war untersetzt, hatte zu große Kleidung an, seine braunen Haare waren mit Dreck besudelt und seine wasserblauen Augen waren weit aufgerissen.

Mir tat der Zwerg schon fast leid, aber wirklich nur fast. Selbst Schuld! Da sollte man nicht an solchen Prüfungen teilnehmen.

Ich senkte meine Lider etwas und meine Miene wandelte sich von wütend zu grimmig.

Ich würde nicht noch einmal den Fehler begehen und meinen Feind unterschätzen. Das konnte dir schneller das Leben kosten, als es dir lieb war.

Der Schiedsrichter trat zu uns, als mir etwas auffiel.

„Shikamaru? Seit wann darfst du den Schiedsrichter spielen? Ich dachte, du bist nur für die Organisation verantwortlich!“

Der braunhaarige Chu-nin schwenkte seinen gelangweilten Blick zu mir und zuckte mit den Schultern.

„Deine Shishou hatte das Verlangen mich ein wenig zu quälen. Mendokuse... Seit ihr fertig?“

Ich kicherte und nickte ihm zu. Mein Gegner, der nicht älter als 12 sein konnte, nickte ebenfalls und Shikamaru hob die Hand.

Ich fixierte mein Gegenüber an und ballte meine Hände zu Fäusten. Dabei knirschten meine Handschuhe und ich konnte mir vorstellen, dass in meinen Augen die Spannung deutlich zu erkennen war.

„Los!“
 

Ich stieß mich von dem gekachelten Boden ab und schoss nach vorn. Der Junge konnte sich durch eine Rolle zur Seite retten und sprang schnell wieder auf die Füße, während ich auf der Erde aufkam und über die Fliesen rutschte, bevor ich zum Stehen kam. Dabei zog ich eine Staubspur hinter mir her, die ein paar Steine aufwirbelte. Ich stellte mich ordentlich hin und meine Hand ging in die Tasche, die ich um meinen Oberschenkel trug. Der Zwerg tat es mir gleich und wir beide warfen synchron ein Schwarm Shuriken aufeinander.

Ich grinste breiter und schaute zu, wie meine Wurfsterne seine einfach niederschmetterten und weiterflogen. Ich war vielleicht kein Genie wie Shikamaru, aber ich war intelligent und vor allem schnell genug, um in etwa die Kraft auszurechnen, mit der der Junge seine Shuriken geworfen hatte. Dementsprechend hatte ich in meine mehr Kraft gelegt und sie so um einiges schneller und energiereicher werden lassen. Der Iwa-nin konnte nur die Arme vor seinem Gesicht verschränken, um die scharfen Spitzen nicht in die Visage zu bekommen, was ich ausnutzte. Ich setzte meinen Wurfsternen nach und versenkte meine Faust in dem Bauch meines Kontrahenten. Mein Schlag ließ Blut und Speichel fliegen und ich konnte sein Aufkeuchen deutlich hören, als die Luft aus seinem kleinen, schmalen Körper getrieben wurde. Vielleicht hätte ich nicht ganz so heftig zuschlagen sollen?

Der Junge flog im hohen Bogen durch die Halle, kam auf dem Boden auf und rutschte dort weiter, bis sein Kopf mit der Wand hinter ihm, Bekanntschaft machte.

Shikamaru setzte sich in Bewegung und trottete zu dem bewusstlosen Kerl. Er checkte ihn kurz ab und nickte dann den Medic-nins zu, die mit einer Liege warteten.

„Sieger: Haruno Sakura!“

Training, Willkommen Kazekage und dritte Runde

Ein neues Kapitel von mir. ^^

Ich bin ein wenig enttäuscht, dass diese FF nicht so gut ankommt wie 'Stumm' oder 'From Nobody to Schoolqueen'. Aber ich bin mit den Kommentarschreibern zufrieden. Ihr seid klasse Leute.

Ah, endlich Ferien! Ihr glaubt gar nicht, wie ich gezittert habe, als ich mein Zeugnis bekommen habe. Aber es ist gut gelaufen. ^^

Okay, genug von mir und hoch mit der Geschichte. Ach ja, falls irgendjemanden ein besserer Titel einfällt, sagt irgendwas! Ich finde den jetzigen zu kitschig und unpassend!

Na denn, viel Spaß, bis denne und Tschüßikovski!

Steini

PS: Hier ist ein kleiner Übersetzer für euch!
 

Shishou- Meisterin

Itoko- Cousin/Cousine

Ototo- kleiner Bruder

Oto-san- Vater
 

XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx
 

Ich zog aus meinem Kleiderschrank ein schwarzes Oberteil, was mit meinem alten roten eine gewisse Ähnlichkeit verband. Ich schob meine Arme durch den Übergang von Schulter und Ärmel, rückte das ganze Oberteil noch einmal zurecht und zog dann den Reißverschluss nach oben. Danach kamen meine Radler dran und das lendenschurzähnliche Rockteil folgte zuletzt. Warum ich mich, wie für eine Mission kleidete?

Nun ja, Tsunade-shishou hatte von meinem Sharingan Wind bekommen und auch von der Verweigerung Sasukes. Am Abend zuvor hatte sie irgendwas von ‚professioneller Hilfe’ gebrabbelt und mich aus ihrem Büro geschmissen. Nicht, dass das schlimm gewesen wäre, denn die ersten beiden Teile der Chu-ninprüfungen hatten mir doch ganz schön zu schaffen gemacht und Naruto war auch noch so doof gewesen und hatte sich von einem Knirps aus Kumogakure verletzen lassen. Ich hatte ihn dann auch noch heilen müssen und das hatte wirklich an meinem Chakra gezehrt. Als ich bei Tsunade-shishou im Büro stand, wäre ich beinahe umgekippt. Also hatte ich es ihr nicht übel genommen, dass sie mich geradezu aus dem Zimmer geschmissen hatte.

Ich band mir mein Stirnband ins Haar und betrachtete mich noch einmal im Spiegel. Es war irgendwie ungerecht. Egal, wie ich mich kleidete, ich sah einfach viel zu unschuldig aus! Ich hätte warscheinlich auch nur in Netz gehen können und alte Frauen würden mir in die Wangen kneifen. Klar, in einem Kampf fand ich es perfekt, dass ich so ungefährlich aussah, denn das führte zu einem fatalen Fehler von meinen Gegnern.

Sie unterschätzten mich.

Ich war es mittlerweile gewöhnt und es störte mich nicht. Ich hatte sogar einen Gefallen daran gefunden.

Ich schüttelte den Kopf und verließ mein Zimmer. Ich sollte Shishou nicht warten lassen, obwohl ich stark bezweifelte, dass sie schon munter war. Meistens schlief sie um diese Uhrzeit noch oder wieder. Und die Hokage aufzuwecken, kam einem Himmelsfahrtkommando sehr nahe. Sie brüllte dich zuerst in Grund und Boden und dann wurdest du mit Sakeflaschen beworfen, oder sie kam zu der Überlegung dich mit ihrem Stuhl zu beglücken. Als ich erst zwei Wochen ihre Schülerin gewesen war, hatte mir der Stuhl fast den Kopf eingeschlagen und danach hatte ich Shizune das Aufwecken übernehmen lassen, bis ich gut genug im Ausweichen war. Jetzt konnte ich Tsunade-shishous Waffen mit Leichtigkeit entgehen. Vielleicht lag es auch daran, dass sie alt wurde. Immerhin war sie 53 geworden und hatte schon mehrmals in ihrem Leben ihre Geheimtechnik, Ninpo-Sozosaisei, benutzt. Und diese Technik verkürzte immerhin deine Lebenserwartung. Außerdem, das was Tsunade-shishou an Sake wegsoff, musste ihre Leber schon dreimal zerstört haben. Gut, dass sie eine Medic-nin war und ihren eigenen Körper heilen konnte.

Ich schloss hinter mir die Tür ab und steckte den Schlüsselbund in meine Hüfttasche.

Ich hatte das außerordentliche Glük gehabt, eine Wohnung, in der Nähe des Hokageturms, zu ergattern. Es zahlte sich also nicht nur Ninjatechnik aus, die Schülerin der Hokage zu sein. Tsunade hatte im Hintergrund mitgeholfen und mir so ermöglicht, dass ich aus meinem leeren Elternhaus ausziehen hatte können. Das war die reinste Befreieung gewesen, denn ich verband mit dem Haus meiner Eltern nur schlechte, oder schmerzhafte Erinnerungen.

Meine Mutter war nie sonderlich freundlich oder geduldig gewesen und hatte ihren Frust meistens an mir ausgelassen, indem sie mir ellenlange Tiraden hielt, von zu spät nach Hause kommen und mein jungenhaftes Auftreten. Sie war noch nie sonderlich davon begeistert gewesen, dass ich eine Kunoichi geworden war, obwohl sie selbst Chu-nin gewesen war, bevor ich geboren worden war.

Mein Vater war das genaue Gegenteil gewesen.

Er hatte mich abgöttisch geliebt und ich war sein ‚kleines Mädchen’ gewesen. Er hatte mich mit allem unterstützt, was er besessen hatte und noch viel mehr. Er hatte sich sogar mit meiner Mutter angelegt, um mir das Training bei Tsunade-shishou zu erlauben. Eigentlich waren die Eltern doch stolz, wenn ihr Kind bei einem San-nin lernen durfte. Wie es schien, hatte meine Mutter nie etwas wie Stolz verspürt. Mein Vater hatte dafür alles wettgemacht. Er hatte eine riesige Party geschmissen und alle eingeladen, die ich kannte. Man kann gar nicht glauben, dass in unseren kleinen Garten so eine riesige Menschenmenge gepasst hatte. Vielleicht hatte mich mein Vater so unterstützt, weil er selbst nie ein Shinobi gewesen war. Er hatte das Leben eines normalen Kaufmannes bevorzugt. Trotzdem war er ein guter Freund vom Vater meines Senseis gewesen. Also, von Hatake Sakumo. Deswegen hatte es Kakashi-sensei ganz schön getroffen, als mein Vater auf einer Geschäftsreise getötet wurde. Das war vor einem Jahr gewesen. Kurz danach beging meine Mutter Selbstmord. Es war wirklich schrecklich, sie mit einer aufgeschlitzten Pulsader zu finden. Dieses Bild würde mir wahrscheinlich niemals aus dem Kopf gehen. Wenn ich schon allein an die Blutlache dachte...

Naja, das war vor einem Jahr gewesen und ich hatte mir geschworen, nie wieder nur in der Vergangenheit zu leben. Das hieß, ich würde nicht mehr an ‚Sasuke-kun’ hängen, nur weil ich ihn als Kind gemocht hatte. Ich glaube jetzt sowieso, dass es nur Herdentrieb war, was mich dazu geritten hatte, ihn toll zu finden. Alle Mädchen fanden ihn toll, süß, oder gutaussehend, also fand ich es auch. Aber nach den Jahren, in denen man zusammen mit ihm im Team war, bemerkte man, dass er nicht so perfekt und mysteriös war, wie viele annahmen. Er war ein einfacher, 15-jähriger Junge, mit ’nem zu großen Ego. Und ’nem Bruderkomplex.
 

Ich trat raus ins Freie und atmete tief durch. Schon jetzt waren wieder Unmengen an Menschen unterwegs und das ging mir auf den Wecker. Es bedeutete nämlich immer, dass ich mir entweder einen Weg durch die Menge schlagen, oder über die Dächer musste.

Ich überlegte nicht lang und stürzte mich ins Gedrängel. Ich wollte jetzt nicht unnötig Chakra verbrauchen. Ich wusste ja nicht, was Tsunade-shishou für einen Shinobi ausgesucht hatte, der mir die Kontrolle des Sharingan beibringen sollte. Was fest stand war, dass es 100%-tig ein Uchiha war.

Oh Freude! Ich durfte mich mit der Familie von Sas-gay rumprügeln! Das würde, entweder, blutig enden, oder in einem absoluten Fiasko, mit Schäden, die kein Mensch bezahlen konnte. Shishou hatte mir zwar eingebläut meine Kräfte nicht ohne Grund zu benutzen, aber wenn man mir mal wieder auf den Zeiger ging, konnte ich für nichts garantieren. Seit gestern waren meine Nerven sowieso überstrapaziert. Mit Naruto und Sasuke auch kein Wunder. Die beiden waren schlimmer als Ino und ich! Vielleicht lag es daran, dass meine Pubertät schon fast zuende war und sie bei den beiden erst anfing.

Ja, es lag sehr wahrscheinlich daran.

Ich zuckte erschrocken zusammen, als sich zwei Hände, nicht gerade sanft, auf meine Schultern legten und ich plötzlich ein weiteres Gewicht tragen musste. Ich hatte es nur Narutos urplötzlichen Knuddelattacken zu verdanken, dass ich nicht, mitsamt meines ‚Angreifers’, den Boden küsste. Jedoch konnte ich es nicht verhindern, dass ich einige Schritte nach vorn machte, um mein Gleichgewicht zu bewahren. Ich wollte gerade herumfahren und den Typen zusammenfalten, der mir eine halbe Herzattacke geschenkt hatte, als ich erkannte, wer das genau war, oder besser, von welchem Clan er abstammte. Schwarze Haare, kohlefarbene Augen, blasse Haut, dunkle Sachen, ein Fächer auf dem T-Shirt. Ganz eindeutig ein Uchiha. Mussten die eigentlich immer auftauchen, wenn ich schlechte Laune hatte?

Der Uchiha musterte mich einige Sekunden und ich sah ihn böse dafür an. Ich konnte mich ja nicht einmal wegbewegen, da er immer noch meine Schultern festhielt. Dann passierte etwas, was ich von einem männlichen Uchiha niemals erwartet hätte.

Er grinste mich entschuldigend an! Und seine Wangen wurden auch rot!

Wow, das versetzte mich jetzt wirklich in einen Schockzustand.

„Ähähä... Das tut mir jetzt wirklich leid... Aber, weißt du, da war so ein kleiner Junge und der hat mir einen Stock vor die Füße geworfen und ich konnte nicht mehr ausweichen... Ja, und da musste ich mich an dir festhalten! Hähähä... Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel. Übrigens, ich bin Uchiha Shisui, und du?“
 

XxX-Shisuis POV-XxX
 

Wow, das Mädel war ja süß! Sie erinnerte mich an eine Puppe, die meine kleine Nichte so sehr liebte. Sie hatte die gleichen rosanen Haare, die einen seidigen Glanz enthielten, die gleichen großen, unschuldigen Augen, die die Farbe von einem knackigen, grünen Apfel besaßen, die gleiche helle Haut, die Elfenbein Konkurrenz machen konnte und den gleichen kleinen, zerbrechlich wirkenden Körper. Klar, die Puppe war kleiner, aber trotzdem war die Ähnlichkeit unabstreitbar.

Ich konnte spüren, wie das Blut in meine Wangen floss und wie sich ein Kichern anbahnte. Okay, das zweite musste ich unterbinden, sonst würde sie mich für völlig verrückt erklären. Sie schien mich jetzt schon nicht leiden zu können, wenn man den Killerblick richtig deutete. Boah, jetzt besaß sie eine ganz schön heftige Ähnlichkeit mit der Hokage. Ui, das war gruselig... Vielleicht war eine Entschuldigung jetzt angebracht, immerhin hatte ich sie fast umgerissen, wegen diesem dämlichen Jungen, der mir einen Stock vor die Füße hatte werfen müssen. Oh, ich schwöre, wenn ich den wiederfinden würde, dann würde er sowas von leiden!

„Ähähä... Das tut mir jetzt wirklich leid... Aber, weißt du, da war so ein kleiner Junge und der hat mir einen Stock vor die Füße geworfen und ich konnte nicht mehr ausweichen... Ja, und da musste ich mich an dir festhalten! Hähähä... Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel. Übrigens, ich bin Uchiha Shisui, und du?“

Als ich keine Antwort erhielt, musterte ich das Mädchen nochmals und stellte, mit Überraschung fest, dass sie mich mit riesigen Augen anblickte und auch sonst recht geschockt schien.

„Äh... Hallo?“

ich wedelte mit meiner Hand vor ihrem Gesicht herum und schnippste auch einmal. Ihr Blick blieb unbewegt und ihr Gesicht verharrte in dem Schockzustand. Ich legte mir eine Hand ans Kinn und kratzte es nachdenklich. Was konnte man mit einem Mädchen machen, was nicht mehr ansprechbar war?... Ah! Ich hatte eine Idee!

Ich beugte mich vor und musste mich gleichzeitg auch nach unten beugen, da sie nicht besonders groß war. Nur wenige Zentimeter trennten mich von ihrem Gesicht, als sie wieder zum Leben erwacht schien und ungläubig zu meinen Lippen sah. Dann flammte in ihren Augen etwas auf und ich befand mich plötzlich in einem Schwitzkasten, der dir wirklich gefährlich werden konnte.

„Was sollte das?!“, fuhr sie mich an und drückte stärker zu.

„Du hast nicht auf meine Frage reagiert! Ich wollte dich irgendwie aufwecken!“, verteidigte ich mich und stemmte mich gegen ihre Arme. Jedoch ließ ihr Griff nicht nach.

„Und da musste du mich fast küssen?!“

„Hey, ich wollte es wie in Dornrösschen machen!“

„Ja, seh ich denn wie eine Prinzessin aus, du Baka?!“

„Für mich, ja. Du bräuchtest nur noch ein Krönchen und ein schickes Kleid, dann passt das schon.“

Das Mädchen ließ mich augenblicklich los und, bevor sie sich umdrehen konnte, erhaschte ich einen Blick auf ihre roten Wangen.

„So, jetzt da du wieder unter den Lebenden weilst, würde ich gern deinen Namen wissen. Wie gesagt, ich bin Uchiha Shisui.“

Das Mädchen sah wieder zu mir und ihr rechter Mundwinkel zuckte nach oben.

„Haruno Sakura.“

Auf meinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, dass den ganzen Uchiha-Clan sicherlich erstarren lassen würde. Immerhin war mein Clan nicht gerade für die überragende Freundlichkeit bekannt.

„Nein, das ist jetzt aber wirklich praktisch. Nun, Sakura-chan, ich darf dir, mit Freude, bekanntmachen, dass ich ab heute dein Sensei bin. Ich werde dir den Umgang mit dem Sharingan beibringen und dir noch so den einen oder anderen Trick zeigen.“

Ich hatte noch nie in meinem Leben ein glücklicheres Mädchen gesehen und das meinte ich im Ernst.

Ihre Mundwinkel zogen sich, wie in Zeitlupe, nach oben, ihre Augen verengten sich etwas und ihr ganzes Gesicht erstrahlte. Dann sprang sie in die Luft und schlug ihre Faust in den Himmel. Dabei entfuhr ihr ein freudiger Aufschrei, bevor sie mir um den Hals fiel.

„Oh, yes! Kein alter, kalter, arroganter Uchiha, der alles besser weiß und kann! Oh, ich könnte dich abknutschen!“

Ich tätschelte ihren Kopf und wurde durch ihre Freude angesteckt. Mit der Kleinen würde es sicherlich ein aufregender Monat werden, dass lag mir im Gefühl.

„Ab jetzt bin ‚Shisui-sensei’. Verstanden?“

Sie löste sich von mir und legte den Kopf schief.

„Wetten, in deinem Kopf tanzt dein zweites Ich gerade einen Freudentanz und schreit: ‚Cool! So wollte ich immer schon einmal genannt werden!’. Habe ich Recht, oder was?“

Ich kicherte unsicher und kratzte mich am Kinn.

„Wow... Im psychologischen Teil brauchst du wohl keine Hilfe mehr, wie es scheint...“

Sie lachte einmal herzlichst auf und schlug mir dabei auf die Schulter.

„Shisui-sensei, sollen wir zur Hokage, oder können wir gleich trainieren? Ich will sofort anfangen!“

Ich wuschelte ihr durchs Haar und beugte mich ihr entgegen.

„Du bist ganz schön ungeduldig, was? Keine Sorge. Wenn ich dich schon eher treffen sollte, dann sollte ich gleich anfangen.“

Sakura nickte und sah erwartungsvoll in meine Augen. Ich erwiderte ihren Blick verwirrt und hob eine Augenbraue. Sie schlug sich die Hand gegen die Stirn und stöhnte auf.

„Du bist genauso schlimm, wie Naruto, Sensei. Wir wollten trainieren gehen. Klingelt da was?“

Ich kratzte mich am Hinterkopf und lachte auf.

„Ach ja... Na dann, komm mal mit. Wir gehen auf den 5.Trainingsgrund.“

„Moment mal... Ist das nicht der Platz, für dessen Benutzung man eine Erlaubnis braucht?“

Ich nickte und zog einen Zettel aus meiner Westentasche. Ich hielt ihn ihr unter die Nase und zog ihn dann zurück.

„Wir haben ihn für diesen Monat. Niemand wird uns stören, wenn wir dort trainieren. Klar soweit?“

Sakura nickte begeistert.

„Los, Sensei! Ich kann es nicht abwarten!“

Ich lachte leise und schüttelte den Kopf.

„Solche Schüler wünscht sich ein Ausbilder!“

„Aber nicht jeder Schüler wünscht sich einen Ausbilder, der nicht in die Puschen kommt.“, erwiderte sie spielerisch und zwinkerte mir zu.

Ich schüttelte nochmals den Kopf und deutete mit der Hand an, dass sie mir folgen sollte. Sakura nickte und sprang, kurz nach mir, auf eines der Dächer, die einen zweiten Weg für Shinobi eröffneten.
 

XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx
 

XxX-Sakuras POV-XxX
 

Hätte mir jemand vor... ,sagen wir mal, einem Monat gesagt, dass ich das Sharingan besitzen würde, hätte ich diesen jemand wirklich bösartigst ausgelacht. Ich meine, ich habe soviel Ähnlichkeit mit den Uchihas, wie eine Maus mit einem Adler. Ich möchte hier diesen Tiervergleich betonen, denn die Maus steht ganz oben auf der Speisekarte des Adlers, wie ich auf der schwarzen Liste des Uchiha-Clans, genau wie Naruto.

Nun ja, und jetzt stand ich, zum letzten Mal, auf dem 5.Trainingsgrund, zusammen mit meinem Uchiha-Sensei, Shisui, und trainierte mein Kekkeigenkai, was ich eigentlich gar nicht besitzen dürfte. Kami war manchmal wirklich ein bisschen merkwürdig drauf, nicht? Ich will jetzt kein Gotteslästerer sein, aber was hatte sich dieser Typ eingeworfen? Das ging doch nicht an, dass ich, Haruno Sakura, das Sharingan, das Bluterbe der Uchihas, besaß! Es war einfach völlig unmöglich, da ich das komplette Gegenteil von diesem düsteren Clan war! Ich meine, ich hatte pinke Haare, grüne Augen und war das blühende Leben, mit ein paar Wutproblemen, aber alle Uchihas, naja, nehmt Shisui da mal raus, waren düstere Genossen, die alles schwarz sahen und nur an Macht interessiert waren. Außerdem, ich glaube es gab keinen krasseren Gegensatz von pinken zu schwarzen Haaren.

Ich hatte Shisui mal auf mein Sharingan angesprochen, doch er hatte mir nichts dazu sagen können. Nur, dass ich einen Uchiha als Vorfahren besitzen musste.

Ui toll, das half mir aber gewaltig weiter! Auf diesen Schluss war ich auch selbst gekommen! Aber... ich fragte mich, warum meine Eltern mir soetwas wichtiges verschwiegen hatten. Immerhin, Menschen, egal ob Zivilisten oder Shinobi, verschwiegen nie die Abkunft aus einem der mächtigsten Clane in Konoha. Ich wusste, dass es keinen Uchiha in den Vorfahren meines Vaters gab, da seine Familie außschließlich Zivilisten waren und keinerlei Ambitionen zum Ninjadasein gehegt hatten. Sie kamen, außerdem, ürsprünglich aus Yukigakure. Also musste es die Vorfahren meiner Mutter gewesen sein, obwohl ich das nicht so recht glaubte. Erstens, die Familie meiner Mutter kam aus Kumogakure und Zweitens, das Sharingan war noch nie aufgetreten. Meine mütterlichen Vorfahren waren nur durchschnittliche Shinobi gewesen, die niemals die Aufmerksamkeit eines Uchihas auf sich gezogen hätten.

Also, wie konnte ich das Sharingan besitzen?
 

„Sakura-chan, Konzentration! Wenn du dich nicht auf deine Augen konzentrierst, dann verbrauchst du zu viel Chakra und du verlierst es schneller, als es dir lieb ist. Verstanden?“

Shisui sah mich streng an und hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Ich stand, mit einem angewinkelten Bein, auf einem Pfahl und mein Sharingan brannte sich in die blutroten Augen meines Senseis. Ich konnte die Punkte in seinem Augen sehen und wie sie sich in Zeitlupe drehten.

„Sensei, wann kann ich wieder runterkommen? Ich stehe schon seit sieben Stunden hier oben und langsam geht es auf meinen Rücken.“, murrte ich, aber bewegte mich kein Stück von der Stelle.

Ich hatte einmal den Fehler begangen und hatte meine Übung nicht korrekt ausgeführt. Die Verletzungen, die ich von der Bestrafung davongetragen hatte, brannten heute noch.

Shisuis blieb ausdruckslos und sein Bluterbe funkelte mir entgegen.

„Du wirst hier noch drei Stunden stehen bleiben. Du weißt wofür die Übung gedacht ist, also nutze es aus.“

Seine Stimme ließ mich leicht zusammenzucken. Er war in seinem Ausbildermodus und das hieß, dass er sich jetzt nur auf mein Training konzentrierte und nicht auf mich als Person. Wenn er irgendwann einmal ein Team übernehmen sollte, dann würden diese Kleinen ihr blaues Wunder erleben. Er war verdammt streng und sehr auf Disziplin versessen, doch ich hatte in dem einen Monat mehr gelernt, als in einem Jahr bei Kakashi. Vielleicht lag es daran, dass ich Shisuis einzige Schülerin war.

„Sag mir, Sakura, wofür ist die Übung nochmal gedacht?“

Er fragte es mich immer, wenn ich anfing zu ningeln.

„Es ist dafür gedacht, dass ich die Regulierung meines Chakras für mein Sharingan besser beherrsche und gleichzeitig mein Chakra in andere Körperteile leiten kann. Es ist außerdem eine Übung für mein Gleichgewicht und meine Geduld. Ich soll damit lernen, dass ich Stunden in einer unbequemen Haltung ausharren kann, ohne vor Schmerzen oder Unbehagen irgendwelche Geräusche von mir zu geben. Diese Übung ist perfekt zur Vorbereitung auf eine Spionagemission.“

Er nickte mir einmal zu.

„Sehr gut, aber warum schlägt meine Übung nicht an, wenn es um den zweiten Teil geht?“

Seine Stirn war gerunzelt und eine Augenbraue angezogen.

„Ich bin nicht für Spionagemissionen ausgelegt. Man muss gelenkig, schnell und vor allem das Talent besitzen, andere um den Finger zu wickeln und sein Temperament im Zaum zu halten. Ich bin eine Feld-Kunoichi. Meine ganzen Fähigkeiten sind auf den Kampf ausgerichtet, oder auf das Heilen. Spionage ist eher etwas für meine Freundin Ino. Sie hat auch das passende Jutsu dafür.“

Shisui schüttelte den Kopf und seufzte auf.

„Du wirst Spionagemissionen trotzdem ausführen müssen. Du musst flexibel sein, oder du bist als Kunoichi aufgeschmissen. Dann solltest du dich ganz aus dem Ninjadasein rausziehen und dich im Krankenhaus verschanzen.“

Ich wollte darauf etwas erwiedern, doch erstarrte ich, als sich ein ANBU direkt hinter Shisui manifestierte. Seine Maske saß nicht auf seinem Gesicht und ich konnte die aristokratischen Züge Uchiha Itachis erkennen. Schwarze Strähnen waren dem lockeren Zopf entkommen und umrahmten sein Gesicht, so dass sein Sharingan noch deutlicher hervorstach. Was mich beunruhigte war, dass seine Pupillen direkt auf mir lagen und mich zu durchbohren schienen.

Shisui drehte sich nicht um, sondern verschränkte die Arme nun vor der Brust.

„Itoko, was machst du hier? Solltest du nicht auf einer Mission sein?“, fragte der ältere der beiden Uchihas und sah mich weiterhin an.

„Erfolgreich beendet. Ich war neugierig. Im Uchiha-Viertel geht das Gerücht um, dass du die Schülerin der Hokage unterrichtest. Jetzt sehe ich auch, warum.“

Es schien ihn ja nicht sonderlich von der Blüte zu heben, dass ich das Sharingan besaß.

„Onkel Fugaku wird einen Tobsuchtanfall bekommen, wenn er Sakura-chan bei der Chu-ninprüfung sieht.“, kicherte mein Sensei und seine Züge wurden weicher, was noch lange nicht hieß, dass ich mich hier wegbewegen durfte.

„Das heißt, wenn er kommt.“

„Er wird kommen.“, erwiderte Itachi und nahm mich genauer unter die Lupe.

Ich fühlte mich gerade wie ein Ausstellungsstück, was auch Shisui bemerkte.

„Hey, was macht eigentlich dein Ototo?“

Itachi wandte sich wieder zu meinem Sensei und sah ihn mit milder Verwunderung an.

„Er trainiert mit Oto-san.“

Das ließ Shisuis Blick verdunkeln und auf seiner Unterlippe kauen.

„Mist! Wenn die beiden gegeneinander antreten, dann hat sie schlechte Karten.“, murrte er. Damit hatte er einen wunden Punkt getroffen, der meine Wut sofort zum Schäumen brachte.

„Hey! Ich steh, zufälligerweise, immer noch hier oben! Also sprecht nicht so, als wenn ich nicht da wäre! Außerdem, ich kenne Sas-gay gut genug, um seinen Kampfstil zu analysieren!“

Mein Ausbruch lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf mich und ich konnte das versteckte Grinsen von Shisui erkennen.

„Verbal könntest du ihn schlagen, da hast du Recht.“, kam es arrogant von Itachi, während er mich ausdruckslos anstarrte.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und ich fühlte, wie sich der Ring in meinen Augen zu drehen begann. Mein Chakra durchflutete jetzt meine Keirakukei und verließ meinen Körper in einer spürbaren Welle.

„Das war dumm.“

„Halt die Klappe, du arroganter Schnösel!“, blaffte ich den mächtigen Uchiha Itachi an und funkelte ihn böse an.

Er schien nicht im geringsten daran interessiert zu sein, denn er bewegte nicht einen Muskel.

„Du solltest ihr vielleicht beibringen, was es heißt Respekt zu zeigen. Sie hat ein großes Mundwerk.“, mit diesen Worten drehte er sich um und wollte davongehen, doch ein Kunai bohrte sich vor seine Füße in die Erde.

Itachi drehte seinen Kopf zur Seite und blickte über seine Schulter zu mir. Ich hielt drei Kunai in jeweils einer Hand und mein Sharingan schien von allein zu leuchten. Meine Haltung musste meine Einstellung geradezu herausschreien, nämlich, dass ich ihm am liebsten die Fresse polieren wollte.

Shisui stand an meinem Pfahl und sah zwischen seinem Itoko und mir hin und her, bevor er aus dem Weg ging und sich somit aus der Schußbahn begab.

Ich konnte meinen Kopf geradenoch rechtzeitig einziehen, bevor das Kunai über ihn hinwegflog und einige Strähnen wegschnitt. Ich verengte meine Augen zu Schlitzen und antwortete seinem Kunai mit einer Salve von Kunai, die ich mit einem Jutsu belegte, die es zu einem ganzen Schwarm werden ließ. Itachi blieb einfach stehen, hob seinen Arm und blockte meine sechs Wurfmesser mit seiner Armschiene. Die Hologramme flogen einfach durch seinen Körper hindurch und richtete keinerlei Schaden an. Mist! Das hätte ich mir auch denken können. Mit dem Sharingan konntest du immerhin jedes Gen-Jutsu durchschauen.

Ich stieß mich von meinem Pfahl ab und flog durch die Luft, um so einem Schwarm von Shuriken auszuweichen. Um sicherzugehen schuf ich einen Schattendoppelgänger, der mich wieder zu dem Pfahl katapultierte. Ich war Naruto in diesem Moment mehr als dankbar. Ich konnte mich an dieses Manöver nur zu gut erinnern, als er und ich gegen Kakashi gekämpft hatten.

Ich landete auf dem Stamm und funkelte Itachi herausfordernd an. Dieser bewegte sich einige Sekunden nicht von der Stelle, doch dann breitete sich ein kleines, fast unscheinbares Grinsen auf seinen schmalen Lippen aus und seine blutroten Augen wurden kohlrabenschwarz.
 

„Du besitzt Potenzial. Bist du bereit mit mir zu trainieren?“
 

Ich starrte ungläubig zu Itachi und rieb mir über die Augen. Als er immer noch dastand, schaute ich zu Shisui, der genauso überrascht aussah, wie ich mich fühlte.

„Äh, ja?“

„Shisui, du wirst den Schiedsrichter miemen.“

Schon verschwand der ANBU und ich blockte einen Tritt, der für meine Schläfe gedacht war.

Morgen würde der große Tag sein und es würde sich entscheiden, ob ich bereit für den Chu-ninrang war.
 

XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx
 

XxX-Gaaras POV-XxX
 

Es war ein merkwürdiges Gefühl die Tore Konohas zu durchschreiten und nichts hinterhältiges im Schilde zu führen. Kein Kazekage, der Konoha, zusammen mit Otogakure, zerstören wollte. Kein Komplott gegen den Hokage. Es war... befreiend.

Neben mir ging Sasori und sah sich neugierig um. Er war noch nie in Konoha gewesen. Zu meiner Chu-ninprüfung war er nicht anwesend gewesen, da er eine andere Mission gehabt hatte und mein Vater ihn damals nicht für wichtig gehalten hatte. Für ihn war er immer der puppenspielende Stiefsohn gewesen. Meine Mutter hatte Sasori in ihre Ehe mit dem Kazekage eingebracht und mein Vater hatte in den sauren Apfel beißen müssen. Ich weiß nicht, ob er meine Mutter geliebt hatte, oder nur eine gute Gebärmaschine in ihr gesehen hatte. Jedoch erging es Sasori nicht gut. Erst als Vater von Orochimaru umgebracht wurde, war mein großer Halbbruder frei gewesen. Er hatte sich entfalten können und hatte endlich seine wahre Stärke gezeigt. Niemand hatte geahnt, dass er ein so mächtiger Puppenspieler war. Er hatte sogar Chiyo-baa-sama, seine Großmutter, übertroffen und Kankuro war plötzlich sein größter Fan. Es war manchmal wirklich abstoßend, wie sehr Kankuro seinen älteren Halbbruder verehrte. Ich respektierte ihn zwar auch, aber ich himmelte nicht jede seiner Puppen an, oder behandelte ihn, als wenn er heilig wäre.

„Bruderherz, was bedrückt dich? Denkst du schon wieder über Kankuros Fanatismus nach?“

Sasori musste leise kichern und handelte sich so einige Blicke von Frauen ein, die ihn mit merkwürdig glitzernden Augen ansahen.

Ich schenkte ihm nur ein Nicken, bevor ich vor der großen Arena stehen blieb. Menschenmassen strömten durch die Türen, die weit offen standen und Kinder sprangen aufgeregt um ihre Eltern. Jeweils zwei Konoha-Jo-nin standen an den Türen und überwachten die Leute.
 

„GAARA!!!!“

Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer mich da gerade gerufen hatte. Diese Stimme erkannte man einfach, egal wie lange man sie nicht mehr zu Ohren bekommen hatte. Sasori hob eine Augenbraue an, was ich gekonnt ignorierte, bevor ich mich umwandte und Naruto erkannte, der auf mich zurannte und von zwei anderen Person verfolgt wurde.

„Naruto, du Baka! Bleib gefälligst stehen!“, brüllte eine weibliche Stimme, die zu der Begleiterin Narutos gehörte. Der schwarzhaarige Junge, den ich als Uchiha Sasuke in Erinnerung behalten hatte, sagte gar nichts, sondern rannte seinen beiden Teammitgliedern hinterher.

Meine Aufmerksamkeit wurde wieder auf Naruto gelenkt, der, wie es aussah, mich tatsächlich anspringen wollte. Jedoch wurde dieser Versuch sofort im Keim erstickt, als das rosahaarige Mädchen ausholte und dem blonden Ge-nin Eine über den Schädel zog, so dass er zu Boden geschleudert wurde und bis zu meinen Füßen rutschte. Ich machte, vorsichtshalber, einen Schritt zurück und das nicht zu früh, denn Naruto sprang auf, als wenn nichts gewesen wäre. Seine blauen Augen funkelten mich aufgeregt an und ein breites Grinsen war auf sein Gesicht genagelt. Seine Teammitlieder hielten etwas hinter ihm und verbeugten sich schnell. Nun ja, das Mädchen verbeugte sich, der Uchiha deutete es nur an.

„Entschuldigt bitte das Verhalten von Naruto, Kazekage-sama. Naruto ist nicht gerade der Intelligenteste.“, kam es von dem Mädchen und sie lächelte nervös, bevor sie Naruto einen mörderischen Seitenblick zuwarf, den ich zu gut kannte. Immerhin war ich vor drei Jahren nicht gerade ein Engelchen gewesen.

Ich nickte ihr nur zu, bevor ich mich zu dem Blondschopf drehte. Dieser starrte mich mit riesigen Augen an und seine Lippen waren einen Spalt breit geöffnet.

„Du... du bist Kazekage?“

Ich konnte das Mädchen aufstöhnen hören und wahrscheinlich schlug sie sich auch gerade die Hand vor die Stirn.

Ich nickte nochmals. Ich war sprachlos, ich meine, was sollte man zu so einer absolut intelligenten Feststellung sagen? Zum Glück kam Sasori zu meiner Rettung, in dem er sich vorbeugte und Naruto unter die Lupe nahm. Er piekste seine Stirn, die durch sein Stirnband geschützt wurde, an und hatte die Augen leicht verengt.

„Das ist der Knirps, der dich vor drei Jahren besiegt hat? Uh, Gaara, das ist ja peinlich!“

Naruto blähte die Wangen auf und funkelte Sasori an.

„Hey! Was soll das heißen?!“

Bevor er sich noch mehr blamieren konnte, war das rosahaarige Mädchen zur Stelle und nahm ihn in den Schwitzkasten. Sie zog ihn ein wenig von uns weg und verbeugte sich nochmals.

„Das soll heißen, dass wir jetzt reingehen, Baka!“, zischte sie ihm ins Ohr und verbeugte sich entschuldigend.

„Sakura-chan! Lass los! Das tut weh!“

„Soll es auch, du Vorzeig-Blondine!“

Sasori kicherte hinter vorgehaltener Hand und meine anderen Jo-nin-Begleiter traten von einem Bein auf das andere.

„Dobe.“

„Nicht du auch noch, Teme!“

Das ungewönliche Trio entfernte sich und verschwand um die Ecke der Arena, was hieß, dass sie an der letzten Chu-ninprüfung teilnahmen. Es überraschte mich, wenn ich ehrlich war. Ich hätte nicht erwartet, dass der Uchiha und Naruto so lange Ge-nin bleiben würden.

Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, näherte sich uns eine Gruppe von Shinobi, die durch eine vollbusige Blondine angeführt wurde. Sie trug das Gewand des Hokage und dazu die passende Kopfbedeckung.

„Willkommen, Kazekage-sama! Würdet Ihr mir bitte folgen? Die dritte Prüfung wird in wenigen Minuten beginnen.“

Ich nickte und begab mich auf den Weg. Ich ging neben der Hokage, die mich über meine Reise ausfragte. Ich antwortete, doch meine Gedanken befanden sich bei der Prüfung. Mal sehen, was alles passierte.
 

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XxX-Sakuras POV-XxX
 

Ich hatte zwar gewusst, dass Naruto peinlich war, aber das hatte selbst ihn übertroffen! Es war doch Allgemeinwissen, dass Sabaku no Gaara der Godaime Kazekage war! Man musste hinter dem Mond leben, um das nicht zu wissen!... Na gut, Naruto interessierte sich nicht für Klatsch und Tratsch und er arbeitete auch nicht bei der Hokage. Vielleicht war es nicht ganz so bekannt gewesen. Aber er hätte ihn doch an seinem Gewand erkennen können! Also, das war wirklich typisch Naruto. Losrennen ohne vorher nachzudenken. Nein, man könnte ja Zeit verschwenden oder seine grauen Zellen mal anstrengen!

Ich sah zu meinem Lieblingschaoten und seufzte auf. Er hatte diesen Blick drauf. Der Blick, der mir ganz sicher Ärger einbringen würde.

„Naruto, egal was du planst, lass es bleiben. Ich habe keine Lust bis auf die Knochen blamiert zu werden. Also, bleib einfach ganz ruhig stehen, wenn wir in die Arena gehen. Verstanden?“

„Aber Sakura-chan! Gaara ist der Kazekage! Und er ist erst 15!“, kam es weinerlich von ihm.

Ich sah ihn nur böse an.

„Suna hatte keinen Kazekagenachfolger und wir haben Tsunade-shishou. Es wird noch einige Jahren dauern, bis sie abtritt. Du hast also noch genügend Zeit um endlich erwachsen zu werden!“

Der blonde Überraschungsninja schaute mich mit großen, blauen Augen an, die jedes weibliche Individuum schwach werden ließ. Nun ja, nahm man Shishou und mich da mal raus.

„Probier es erst gar nicht. Du weißt ganz genau, dass dieser Blick bei mir nicht zieht.“

Naruto stöhnte auf und kratzte sich am Hinterkopf.
 

„Kommt mit! Wir gehen raus in die Arena! Die Leute wollen euch sehen!“, rief Shiranui Genma über die schnatternden Ge-nin, die noch anwesend waren.

Es hatte mich überrascht, dass doch so viele die zweite Prüfung überstanden hatten. Wir waren, insgesamt, 12 Ge-nin. Noch wussten wir nicht gegen wen wir antreten würden, doch das würde sich schnell ändern.

Genma leitete uns an und führte uns durch das Tor, das den Eingang markierte. Als wir auf den erdigen Grund traten, jubelten die Menschen, die sich zum Zuschauen eingefunden hatten, los und brachten so ihre Aufregung und Freude zum Ausdruck. Ich sah mich um und konnte all unsere Freunde erkennen, die sich so ziemlich zusammengesetzt hatten. Es war mir unangenehm, dass Ino die Chu-ninprüfung vor mir bestanden hatte, aber ich hatte immerhin auf Naruto gewartet.

Ino stand auf ihren Sitz und jubelte besonders laut. Choji saß gelassen neben ihr, aber grinste breit. Shikamaru hing halb auf seinem Platz und beobachtete uns mit halb geschlossenen Augen. Asuma hockte neben seinem Lieblingsschüler und seiner Angebeteten Kurenai, die wiederrum neben Hinata saß, die vollkommen rot im Gesicht, mitklatschte. Kiba stand, wie auch Ino, auf seinem Sitz und hatte seine Faust in der Luft. Shino saß, mit verschränkten Armen vor der Brust, schweigend neben seinem besten Freund. Hinter ihm lagen sich Gai und Lee in den Armen und heulten, was das Zeug hielt. Kakashi las in seinem Flirtparadies und versuchte die peinlichen Shinobi neben sich zu ignorieren. Tenten rückte etwas zu Neji, um der Tränenflut zu entkommen, doch grinste zu mir. Der schweigende Hyuga applaudierte nicht, doch ich konnte ein Nicken erkennen. Ich konnte nicht anders und grinste ihn breit an. Mich verband eine etwas merkwürdige Freundschaft mit ihm. Wir trainierten öfters mal miteinander und unterhielten uns dann den ganzen Tag miteinander. Aber sobald wir mit unseren Freunden zusammen waren, tat er so, als wenn er mich nicht kennen würde. Ich nahm es ihm nicht übel.

Ich schaute mich weiter um und erkannte Shisui und Itachi. Mein Sensei drehte die geballte Faust über seinem Kopf und grinste so breit, dass ich Angst hatte, dass seine Mundwinkel reißen könnten. Itachi saß einfach nur da und ließ sich nichts anmerken. Neben ihm saß mein persönlicher Albtraum, Uchiha Fugaku. Der stoische Mann rührte nicht einen Muskel und es schien beinahe so, als wenn er eigentlich gar nicht hier sein wollte. Neben ihm saß seine Frau, Uchiha Mikoto. Ihr sanftes Gesicht war mit einem Lächeln geschmückt und verschönerte sie noch mehr. Ich konnte einfach nicht glauben, dass es so hübsche Frauen gab. Fugaku hatte wirklich das große Los gezogen.

Genma stoppte in der Mitte der Arena und stellte sich, mit den Rücken zu den beiden anwesenden Kage. Wir reihten uns vor ihm auf und schauten direkt zu der Hokage und dem Kazekage, die es sich auf zwei Sitzen gemütlich gemacht hatten, die besonders hoch standen.

„Die Leute sind nur hier, um euch zu sehen. Also, gebt euch Mühe und zeigt euer Bestes.“

Genma musterte jeden von uns und seine braunen Augen blieben, mit hochgezogener Augenbraue, an uns, Team 7, hängen.

„Uchiha, Blondie! Wie schön, dass ihr pünktlich seid. Ich hätte nicht erwartet, dass ihr hier ohne große Show reinkommt.“

Ich grinste leicht und kicherte leise. Naruto und Sasuke sahen mich böse an, doch ich ließ mich davon nicht einschüchtern.

„Okay, hier ist der Plan. Die Kämpfe werden sich über den ganzen Tag ziehen. Wenn ihr euren Kampf beendet habt, dürft ihr euch heilen lassen. Es wird also nicht, wie in der zweiten Prüfung. Klar?“

Wir nickten alle und sammelten uns um das Blatt. Ich atmete erleichtert durch, als ich sah, dass ich gegen einen anderen Ge-nin aus Konoha kämpfen musste. Er war nicht besonders stark, oder trickreich. Ich hatte ihn schon öfters mit seinem Sensei trainieren sehen. Naruto und Sasuke mussten gegen Ge-nin aus Suna kämpfen. Das war das einzige Team, neben uns, das vollständig in die dritte Runde gekommen war. Naruto durfte den ersten Kampf ausführen, Sasuke den dritten und ich den fünften. Der zweite, vierte und sechste Kampf würde zwischen Suna und Kiri, Kumo und Kusa und Iwa und Taki stattfinden.

Na, das würde ein Spaß werden. Vor allem, wenn ich es mir genauer überlegte. Wenn Naruto und Sasuke ihre Kämpfe gewinnen würden, was ich nicht bezweifelte, dann würden wir drei aufeinanderstoßen. Und das würde in einem einzigen Fiasko enden.

Ich sah wie Shishou Genma zunickte und er grinste.

„Die ersten Kämpfer bleiben hier. Die andere begeben sich nach oben. Wir fangen jetzt an.“

Destruction, oder, Wie zerlegt man am besten eine Arena

Okay, ihr habt es nicht anders gewollt!

Ein neues Kapitel und eine Ansage.

Ich werde diese FF höchstwahrscheinlich umbenennen. Der Name lautet Wüstensharingan. Wenn irgendjemand irgendwelche Einsprüche, oder bessere Vorschläge hat, immer raus damit!

Ach ja, dieses Kapitel ist, bis jetzt, mein längstes überhaupt und bei den Kampfszenen habe ich mir wirklich Mühe gegeben und versucht Sakura nicht zu mächtig rüberkommen zu lassen.

Dann sag ich einfach mal: Viel Spaß!

Na denn, bis denne und Tschüßikovski!

Steini
 

Ja ne - Bis später
 

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Sasuke und ich standen an das Geländer gelehnt und sahen Naruto zu, wie er den gleichaltrigen Suna-nin angrinste.

„Dieser Baka unterschätzt seinen Gegner.“, stellte ich fest und seufzte auf.

„Hn.“

Ich blickte zur Seite und grinste meinen Ex-Schwarm spielerisch an.

„Wow, du unterhälst dich ja noch mit mir! Womit habe ich diese Ehre verdient?“

Ich klimperte mit den Augen und legte etwas den Kopf schief. Sasuke senkte die Lider, so dass man das Schwarz seiner Iris nur schlecht erkennen konnte. Seine Lippen formten einen schmalen Strich und seine Knöchel traten weiß unter seiner Haut hervor. Sein Chakra begann mit pulsieren und ich kicherte. Es war ein geiles Gefühl eine solche Wirkung auf ihn zu haben.

„Heb dir deine Wut für später auf, Sasuke-kun. Wir werden uns in der letzten Runde gegenüberstehen.“

Er funkelte mich noch einmal totbringend an, bevor er sich mit einem Schnauben abwandte und wieder runter in die Arena sah. Ich kicherte hinter vorgehaltener Hand, bis ich einen Blick auf mir spürte, der irgendwie verdammt penetrant war. Ich fuhr herum und ließ meine Pupillen über die Menschenmengen schweifen. Ich fand die Quelle meines Unbehagens schnell und das in dem Teil der Uchihafamilie. Fugaku sah mich mit kalten, beinahe schon leblosen Augen an, Mikoto hatte einen besorgten Ausdruck auf dem Gesicht, Shisui schaute mich warnend an und Itachi sah... belustigt aus.

Ich verengte meine Augen etwas und hielt dem Blick Fugakus stand. Dieser aktivierte sein Sharingan und ich musste mir ein Schnauben verkneifen. Dachte er wirklich, dass ich auf so eine lächerliche Provokation anspringen würde? Ich hatte besseres zu tun, als auf das Puplikum loszugehen. Oder dachte er, ich würde den Schwanz einziehen, wenn er mir mit seinem, oh so mächtigen, Kekkeigenkai drohte? Da musste er schon andere Geschütze auffahren, als ein popliges Sharingan, was mir nichts mehr anhaben konnte.

Meine Aufmerksamkeit wurde wieder auf meinen blonden Teamkameraden gelenkt, der jetzt aufgeregt auf und ab sprang. Sollte ich mein Sharingan einsetzen und ein paar Künste kopieren? Wenn ich ehrlich war, dann war ich neugierig, wie es funktionierte. Ich drehte mich noch einmal um und baute zu Shisui Blickkontakt auf. Seine Augen leuchteten kurz rot auf und er nickte mir zu. Mein linker Mundwinkel hob sich leicht und ich zeigte ihm den Daumen. Dann wandte ich mich wieder Naruto zu und bekam gerade noch mit, wie der Kampf begann. Sofort leitete ich Chakra in meine Augäpfel und rief mein Bluterbe auf. Augenblicklich wurden die Bewegungen meines Freundes langsamer und die des Suna-nins ebenfalls. Ich musste nicht erst zur Seite sehen, um zu wissen, dass Sas-gay sein Sharingan ebenfalls aktiviert hatte. Wahrscheinlich hatte jeder Uchiha in dieser Arena das Sharingan in den Augen.

Naruto fing mit seinem Lieblingsangriff an: Wildes Drauflosprügeln. Darauf hatte der Suna-nin eine Antwort. Wahrscheinlich hatte er sich Besonderheiten von allen Teilnehmern gemerkt und eine entsprechende Strategie entwickelt. Intelligent. Jetzt würde ich gern sehen, wie er seine Informationen umsetzte.

Und der Suna-nin war verdammt clever. Er holte aus seiner Tasche eine Kugel und warf sie auf den Boden. Ich schloss blitzschnell die Lider und presste meine Hände davor. Das war nicht zu früh, denn ich konnte, selbst durch meinen Schutz, ein helles Licht sehen. Einige waren nicht ganz so glücklich davon gekommen.

Eine Blitzbombe. Schmutzig, aber effektiv. Der Junge war gut. Wie war sein Name noch gleich? Takanabe Hojiro? Zu schade für ihn, dass Naruto noch seine Schattendoppelgänger besaß.

Ich öffnete meine Augen wieder und bekam gerade noch mit, wie neben meinem Lieblingsblondschopf drei Schattendoppelgänger auftauchten und sich auf Hojiro stürzten. Er wehrte sie mit gezielten Kunai ab und machte sich dann selbst an den Angriff. Der Suna-Ge-nin landete einen ordentlichen Schlag in den Bauch, des vorübergehend erblindeten, Narutos und stieß ihn so um. Naruto schlug hart mit dem Hinterkopf auf den Boden auf und wahrscheinlich wurde die Luft aus seinen Lungen gepresst. Außerdem floss Speichel über seine Unterlippe. Der Schlag war wohl doch etwas heftiger gewesen, als ich es erwartet hatte.

„Tja, sowas kommt davon, wenn man seinen Gegner unterschätzt...“, seufzte ich und stützte mein Kinn mit der Hand ab. Für meine Bemerkung erhielt ich einen schiefen Blick von meinem nächsten Gegner, einem 13-jährigen Gen-nin aus Konoha.

„Aber... er ist dein Teammitglied!“, keuchte er und schaute mich aus großen, braunen Augen an.

„Ja, aber er hat es verdient. Man sollte niemals seinen Gegner unterschätzen, was Naruto-baka sehr gern macht. Dieser kleine Trottel. Außerdem, ein Schlag in den Magen und vorübergehende Blindheit sind kein Hindernis für ihn. Er will immerhin Hokage werden.“

Ich musste leicht lächeln und sah wieder zu meinem Teamkameraden, der sich wieder aufrappelte und sich den Sabber vom Kinn wischte.

„Gleich kommt es.“, seufzte ich nochmals und zählte in Gedanken von drei bis eins rückwärts.

„Du wirst mich nicht besiegen! Ich werde eines Tages Hokage! Echt jetzt!“

Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Jetzt würde er richtig loslegen und nicht mehr auf dumm tun.
 

Fünf Minuten später lag Hojiro auf dem Boden und Naruto stand grinsend über ihm. Genma untersuchte den braunhaarigen Suna-nin und winkte ein Medic-nin-Duo herbei.

„Sieger: Uzumaki Naruto!“

Der blonde Flummi sprang jubelnd und winkend zu dem Treppenaufgang, der ihn zu uns bringen würde. Das Publikum schenkte ihm begeisterte Rufe und mächtigen Applaus, der sicherlich noch einige Kilometer außerhalb Konohas zu hören war.

„Naruto, unser kleiner Massenliebling.“, kicherte ich und erwartete ihn.

Meine Sharingan hatte ich schon vor dem Gespräch mit dem Ge-nin deaktiviert, so dass er nicht wissen konnte, dass ich sie besaß. Ich glaubte zwar weniger, dass ich sie gegen ihn brauchte, aber ich ging lieber auf Nummer Sicher. Der Überraschungseffekt war immer das Beste, was dir als Ninja zur Verfügung stand. Und ein Ge-nin hatte immer seine Probleme, sich schnell genug zu fassen.

„Ich bin weiter! Habt ihr diesen Kampf gesehen? Ich werde sowas von Chu-nin! Echt jetzt!“, brüllte Naruto und sprang mich an, was ich, dieses Mal, über mich ergehen ließ.

„Ja, das hast du super gemacht! Du kriegst nachher sogar einen Keks von mir!“, kicherte ich und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.

Naruto löste sich von mir und schenkte Sasuke ein überhebliches Grinsen. Dieser stand mir verschränkten Armen vor uns und hatte den Kopf zur Seite gedreht, sowie seine Augen geschlossen.

„Hn.“

„Och, komm schon, Teme! Du machst keinen Spaß!“, winselte mein bester Freund und verschränkte die Arme hinterm Kopf.

„Wann hat dieser Stinkstiefel schon mal Spaß gemacht?“, murrte ich und wendete mich wieder der Arena zu.

„Ah, Sakura-chan, deine neue Einstellung steht dir soviel besser!“

Ich grinste und zeigte meine Zähne.

„Finde ich auch! Aber jetzt mal zurück zum eigentlichen Thema. Naruto, du solltest dir diesen Kampf besonders gut ansehen. Immerhin wird der Sieger dieses Kampfes dein nächster Gegner. Du verstehst?“

Der Blondschopf nickte und senkte seine azurblauen Augen, die mich so an einen perfekten Sommertag erinnerten, auf die beiden Kontrahenten, die sich gegenüber standen.

Ich drehte mich zurück zu der Arena und aktivierte mein Sharingan. Mal sehen, was diese beiden Kämpfer auf den Kasten hatten und ob ich Naruto ein paar Tipps geben konnte.
 

Der Kampf dauerte jetzt schon 15 Minuten und war zum Sterben langweilig. Beide waren, in etwa, auf den gleichen Stand, was Chakra, Ausdauer, Technik und Muskelkraft betraf. Sie waren sich sogar im Körperbau ähnlich.

Naruto hing halb über dem Geländer und Sasuke lehnte an der Wand, die die Tribüne trug. Ich dagegen schaute mich im Publikum um. Dabei verkniff ich mir ein Schmunzeln, denn der Großteil der anwesenden Shinobi sah genauso gelangweilt aus, wie ich mich fühlte. Mein Blick wanderte weiter zu der Kagelounge, in der meine Shishou saß und ein Schälchen in der Hand hielt. Ich verengte etwas die Augen und stöhnte auf, als ich erkannte was es war. Wieso musste sie trinken, wenn neben ihr ein anderer Kage saß? Shishou hatte wirklich keine Manieren. Sie hatte sogar rote Wangen! Wie viel hatte sie schon wieder hintergekippt? Zu schade, dass Shizune nicht bei der Hokage war. Sie hätte Tsunade sicherlich vom Trinken abhalten können, doch Yamashiro Aoba und Namiashi Raidou kümmerten sich mehr um die Sicherheit der Hokage, als um ihre Trinkgewohnheiten.

Meine Augen gingen zum Kazekage, der wie eine Statue auf seinem Sessel saß. Seine pupillenlosen, jadegrünen Augen lagen auf dem kämpfenden Paar und man konnte an seiner Miene nichts ablesen, was Aufschluss über sein jetziges Wohlbefinden geben konnte. Mann, die Nerven Gaaras müsste man haben!... und vielleicht auch sein Aussehen.

Geschockt über meine eigenen Gedanken, senkte ich den Blick und biss mir auf die Unterlippe.

Was war das denn eben? Hatte ich gerade die Wörter ‚Kazekage’ und ‚Aussehen’ zusammengeworfen?

Ich sah nochmals auf und nahm die Züge des rothaarigen Kages genauer unter die Lupe.

Gut... so schlecht sah er jetzt wirklich nicht aus... Wenn ich ehrlich war, dann fand ich seine Erscheinung irgendwie... sexy!

Blutrote, kurze Haare, die ihm ein wenig im Gesicht hingen, sein blassrotes Kanji auf der linken Seite seiner Stirn und scharfe Gesichtszüge. Ein spitzes Kinn und hervorstechende Augen, die dich sicherlich entwaffnen konnten. Schmale Lippen, waren zu einem Stirch verzogen und nur an diesem Zeichen konnte man ablesen, dass es ihm doch auf die Nerven ging.

Ohne, dass ich es bemerkte, fuhr meine Zunge über meine trockene Unterlippe.

Gaara sah, für seine 15 Jahre, unglaublich gut aus und konnte Sasuke auf jeden Fall Konkurrenz machen. Vor allem, nachdem ich Prinz Charming in den Wind geschossen hatte.

Meine Aufmerksamkeit wurde auf Gaaras Begleiter gezogen, der sich gerade vorbeugte und dem Kazekage etwas ins Ohr flüsterte.

Hmm, auch er sah alles andere als schlecht aus.

Sein Haar besaß den gleichen Ton, wie auch Gaaras Haarpracht, doch waren seine Haare länger, so dass sie locker um seinen Kopf fielen und nicht abstanden. Seine Augen besaßen ein graubraun, was sie ausdruckslos und gelangweilt erscheinen ließ und ihm etwas Kälte verliehen, die ihm nicht schlecht stand. Seine Züge waren engelsgleich und unschuldig, doch konnte ich schlecht glauben, dass er rein war. Jeder Shinobi hatte Dreck am Stecken, egal wie er aussah.

Er schien einige Jahre älter zu sein, als ich, aber nicht mehr als fünf. Das konnte ich einschränken, denn ich war schon immer gut im Schätzen vom Alter einer Person.

Ich wurde brutal aus meinen Gedanken gerissen, als beide Suna-nins zu mir sahen. Der Ältere von beiden grinste mich sogar an!

Meine Wangen färbten sich langsam, aber sicher, rot, bis ich einer überreifen Paprika den Platz streitig machen konnte. Ich drehte mich aprubt um und brach den Blickkontakt zu beiden, um mir noch mehr Peinlichkeiten zu ersparen. Ich glaube Kami hatte irgendwas gegen mich. Wahrscheinlich noch von dem Kommentar, den ich erst vor kurzem rausgehauen hatte.

Uh, hoffentlich wussten sie nicht wer ich war. Obwohl... das war eher unwahrscheinlich, denn es gab nicht viele rosahaarige Kunoichi, die im Team mit einem gewissen Großmaul waren.

F*ck!
 

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XxX-Sasoris POV-XxX
 

Ich konnte, wie schon die letzten 10 Minuten, einen Blick auf mir spüren. Jedoch war dieser anders, als die anderen 20 Augenpaare, die bis jetzt auf mir gelegen hatten. Ich hatte jetzt, glaube ich, alle Sorten durch, die man abstauben konnte. Von lüstern zu hasserfüllt. Die Facette war weit gefächert.

Dieser neue Blick jedoch, war neugierig, auch ein bisschen verwirrt. Jedenfalls soweit ich es beurteilen konnte ohne hinzusehen.

„Sasori?“

Gaaras Stimme holte mich aus meiner Konzentrationsphase heraus und ich blinzelte verwirrt.

„’Tschuldigung, Ototo, aber mich sieht jemand an und das hat mich völlig aus dem Konzept gebracht.“, murmelte ich in sein Ohr.

Gaara nickte leicht.

„Das rosahaarige Mädchen, von vorhin.“, kam es von meinem Halbbruder und er deutete mit seinem Kinn nach unten.

Ich folgte seiner Direktion und meine Sehorgane landeten auf einem fragil wirkenden Mädchen mit rosanen Haaren.

Ihre großen, unschuldigen, grünen Augen waren weit geöffnet und direkt auf meinem Bruder und mich gerichtet. Ihre Haut besaß einen blassen Teint, der sie ein wenig kränklich wirken ließ. Ihre vollen Lippen glänzten in der Sonne, als wenn sie gerade erst befeuchtet worden wären und ihre ungewöhnlich gefärbten Haare umrahmten ihr süßes, wohlgeformtes Gesicht. Von ihrer Form konnte ich nicht besonders viel erkennen, da zu viele Leute vor mir saßen und ihre Köpfe im Weg waren.

Alles in allem, das Mädchen war zu süß, um wahr zu sein und weckte in einem Mann den Beschützerinstinkt. Sie sah richtig hilflos aus und ich fragte mich, wie sie es bis zur dritten Runde geschafft hatte. Es wurde gemunkelt, dass die Chu-ninprüfung in Konoha besonders brutal sein sollte. Aber wenn ich sie so ansah...

„Ah, ich sehe, Ihr habt meine Schülerin entdeckt, Haruno Sakura. Süß, nicht? Aber lasst Euch nicht von ihrem Aussehen täuschen. Sie besitzt in ihrem kleinen Finger mehr Stärke, als ein ausgewachsener Mann in seinem ganzen Körper.“

Die, leicht angeschwippste, Hokage kicherte leise und nahm noch einen Schluck aus ihrer Sakeschale. Meine Güte, diese Hexe konnte schlucken, wie ein Specht!

„Ich habe nicht gewusst, dass Ihr eine Schülerin habt. Ich dachte, die Sache mit Eurer ersten Schülerin hat Euch gereicht.“, kam es aus meinem Mund, bevor ich mich daran hindern konnte.

Die Hokage stellte die Schale ab und wirkte plötzlich nicht mehr so heiter.

„Ja, das dachte ich auch, doch dann kam dieses Mädchen in mein Büro und bat mich darum, meine Schülerin zu werden. Sie wollte kein Klotz mehr am Bein sein und ihre Teamkameraden beschützen, anstatt beschützt zu werden. Sie war damals ein sehr selbstsüchtiges Mädchen, bevor sie zu mir kam. Ich weiß nicht, was genau passiert war, doch sie hatte eine 180° Drehung hingelegt. Jetzt ist sie ein Mädchen voller Herz und will jedem helfen, der Hilfe benötigt. Deswegen hat sie auch Medic-Jutsus gelernt. Ich glaube, dass sie mich eines Tages überholen und eine noch bessere Kunoichi wird, als ich.“

Jetzt kicherte die Blondine wieder und sah zu ihrer Schülerin, mit liebevollen Augen.

Ich folgte ihrem Blick und nahm den Hinterkopf des Mädchens, mit dem überaus passenden Namen, unter die Lupe. Sie schien es wirklich nicht einfach gehabt zu haben...

Umso mehr freute ich mich auf ihren Kampf.
 

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XxX-Sakuras POV-XxX
 

Endlich!

Endlich hatte sich der Ge-nin aus Kiri durchgesetzt und den Suna-nin besiegt. Dass es durch ein einfaches Jutsu geschehen war, machte alles nur amüsanter.

„Naruto, ich glaube nicht, dass du dir irgendwelche Sorgen machen musst. Er dürfte Pustekuchen für dich sein.“

Der Blondschopf stieß sich von dem Geländer ab, streckte sich und gähnte ausgiebig.

„Danke, Sakura-chan.“, kam es von ihm, während er sich über die Lider rieb und die Tränen wegwischte, die sich nach seinem Gähner dort gesammelt hatten.

„Hey, Sas-gay, jetzt kommt dein großer Auftritt! Enttäusch uns nicht, mein Held!“,rief ich ihm hinterher und wusste, dass ich gerade einen Volltrottel aus mir machte, aber solange es Sasuke auf die Nerven ging. Man musste Opfer bringen, für das größere Ziel!

„Ja, Teme! Zeig es diesem Loser aus Suna!“

Ich verpasste Naruto eine Kopfnuss und sah ihn böse an.

„Du Baka! Du hast gerade einen Shinobi aus dem Land unserer Verbündeten beleidigt!“, fauchte ich und zog ihm gleich nocheinmal Eine über den Schädel. Irgendwie machte es Spaß, Naruto zu hauen. Ob ich es auch einmal bei Sasuke probieren sollte...? Nee, besser nicht. Nicht, dass ich mir noch die Hand aufspießte, bei seiner lebensbedrohlichen Frisur.

Sasuke warf mir einen, oh so gefährlich-bösen, Blick zu und stieg die Treppe herunter, die ihn nach unten führen würde.

„Spielverderber. Kann nicht mal den kürzesten Weg nehmen.“, murrte ich und zog eine Schnute. Ich bekam nicht mit, wie mein nächster Gegner und der Ge-nin aus Iwa rot anliefen und schnell in die Arena runtersahen.

Genma sah zu Tsunade, die ihm zunickte und er eröffnete den Kampf.

Sofort leuchteten Sasukes und meine Augen rot auf und legten sich auf den Suna-nin. Naruto beschränkte sich lediglich darauf, unseren Teamkameraden anzufeuern, genau, wie die Hälfte unserer Freunde auf der Tribüne.

Sasuke machte einen Satz nach vorn und brachte den Jungen aus dem Gleichgewicht, was der Uchiha ausnutzte. Er holte mit seiner Faust aus, die von dem Ge-nin geblockt wurde, doch ein Bein Sasukes folgte. Der Suna-nin konnte dieser Attacke nur entkommen, indem er sein eigenes Bein anzog und beide Schienbeine miteinander kollidierten. Das würde blaue Flecken bedeuten, das konnte ich jetzt schon sagen.

Sasuke sprang zurück und formte Fingerzeichen, denen kein Mensch ohne Sharingan folgen konnte. Jedoch hatte ich dieses Bluterbe und erkannte, welches Jutsu er da vorbereitete. Er holte tief Luft, legte die Finger an seine Lippen und stieß alles wieder aus, was einen riesigen Feuerball erzeugte, der direkt auf den Suna-nin zusteuerte. Dieser rollte sich eilig zur Seite, doch wurde durch einen Hagel Shuriken gestoppt.

Nachdem der Feuerball sein Ziel verfehlt hatte, krachte er gegen die Wand, die nach Konoha zeigte und auf der sich keine Menschen befanden. Die Flammen richteten dort keinen großen Schaden an, nur verbrannten sie das Gras und hinterließen einen schönen verkohlten Streifen. Zum Glück hatte der Baum und das Gestrüpp kein Feuer gefangen, sonst wäre es später echt schwierig geworden, in der Arena zu kämpfen.

Sasuke griff in seine Hüfttasche und holte etwas hervor, was man sehr schlecht erkennen konnte, bis etwas Metallenes die Sonnenstrahlen reflektierte.

Draht.

Super!

Das war Sasukes Lieblingswaffe, die er auf jeder Mission einsetzen musste. Gut, ich gebe zu, dass dieser Draht vielleicht ganz hilfreich war, aber gegen Naruto oder mich würde sowas niemals ziehen. Wir hatten es schon zu oft gesehen, um uns überrumpeln zu lassen.

Sasuke setzte seine Geschwindigkeit ein und raste auf den Suna-nin zu. Dieser schien von dem Draht Wind bekommen zu haben, denn er formte Fingerzeichen und eine Erdwand ragte vor dem Uchiha auf. Dieser ließ sich davon nicht aufhalten und sprang einfach darüber. Bevor sich der Junge aus Suna versah, war er verschnürt und verpackt und saß bewegungsunfähig vor Genma, der ihn ansah.

Ich musste mir ein Auflachen verkneifen, als der Junge seufzte und den Kampf aufgab.

Applaus brandete auf und Sasuke verließ schweigend die Arena, ohne jegliche Zeichen von Erschöpfung, oder leichter Anstrengung.

Schnell sah ich zurück und zu den Uchihas.

Mikoto hatte ein breites Lächeln auf den Lippen und klatschte begeistert und stolz. Itachi hatte die Augen leicht verengt und schien den Kampf zu analysieren und Shisui sah aus, als hätte er eben in einen sauren Apfel gebissen. Fugaku saß mit verschränkten Armen da und sein Gesicht war ausdruckslos. Schöner Vater, das musste ich zugeben, selbst wenn ich Sas-gay nicht mehr besonders abkonnte.

Wenn man vom Teufel spricht, taucht er meistens auch auf. So war es auch diesmal der Fall, denn der schwarzhaarige Ge-nin kam zu uns. Naruto klopfte ihm auf die Schulter und laberte auf ihn ein. Jedoch ignorierte er seinen blonden Freund und sah stattdessen mich an. Ich grinste leicht und stemmte die Hände in die Seiten.

„Hat ganz schön lange gedauert, findest du nicht? Ich hätte mehr von dir erwartet, Genie.“

Zu meiner Überraschung, grinste jetzt auch Sasuke.

„Machs besser und wir können weitersprechen.“

„Pah, als wenn du dich mit mir niederen Wesen unterhalten würdest. Ich geb sowieso nicht besonders viel Wert auf deine Meinung, Hühner-Junge.“

Sasuke erwiderte darauf nichts, sondern grinste weiter. Ich wendete mich ab und sah zu den beiden Kontrahenten, die sich nun gegenüberstanden. Ein Ge-nin aus Kumo und einer aus Kusa. Beides Flaschen, was ich sehen konnte. Und der Sieger von diesem Kampf bekam es mit Sasuke zu tun. Warum bekam eigentlich immer er die leichtesten Gegner?
 

Der Kampf endete relativ schnell und nun war meine Runde gekommen. Ich bekam noch ein ‚Viel Glück’ von Naruto und ein herausforderndes Grinsen von Sasuke, bevor ich über das Geländer sprang und auf dem Boden landete. Ich erhob mich wieder und ging zu Genma, der auf seinem Zahnstocher rumkaute, der Ähnlichkeit mit einer Senbon besaß, was vielleicht daran lag, dass es in Wirklichkeit eine Senbon war.

Mein Gegner kam zu uns und ging in Kampfstellung. Ich zog mir erst meine Handschuhe über die Finger und ballte dann meine Hände zu Fäusten. Ich grinste den Ge-nin, mit schiefgelegten Kopf, an und ging in meine Ausgangsstellung.

„Seid ihr bereit?“

Wir nickten und warteten auf das Kommando, was jede Sekunde erfolgen würde. Ich konnte das Zittern meiner Muskeln spüren, die nun von Adrenalin durchflutet wurden. Als Genma das Startsignal gab, war ich schon auf den Sprung und halb über den Jungen. Ihm entfuhr ein erstickter Schrei, bevor er sich zur Seite rollte und meiner Faust entging. Zum Glück, hatte ich kein Chakra in sie gepumpt, denn sonst würde ein ordentlicher Krater vorhanden sein und nicht nur mein Faustabdruck. Ich riss meinen Kopf herum und visierte meine Beute an. Ich sprang auf und rannte auf ihn zu, während er aus seiner Tasche ein Kunai zog und es auf mich warf. Ich wich, ohne große Probleme, aus und griff frontal an. Der Junge hob seine Arme um sein Gesicht zu schützen, doch bevor ich ihn von vorn treffen konnte, änderte ich meine Richtung und attackierte ihn von hinten. Das hieß, ich verpasste ihm einen Tritt in den Rücken, der sich gewaschen hatte. Shisui hatte mir nicht nur den Umgang mit meinem Sharingan beigebracht, sondern auch ein paar Tricks im Bereich des Taijutsu.

Der Junge wurde nach vorn geschleudert und ruschte über das Gras, während er Büschel mit sich riss und sogar über den Staub schlitterte, der sich in der Nähe zum Aufgang zur Tribüne befand. Dort blieb er liegen und bewegte sich nicht.

Ich verengte die Augen und grinste dann. Dachte er wirklich, dass ich auf diesen Trick reinfallen würde?

Ich formte schnell wenige Fingerzeichen und neben mir erschien ein Schattendoppelgänger, der auf den Jungen zurannte. Kurz bevor mein Doppelgänger den Zwerg erreichen konnte, blähte sich dessen Körper auf und explodierte. Kunai, Shuriken und Senbon hagelten auf meinen Doppelgänger nieder, der sich sofort in eine Rauchwolke verwandelte. Ich wich den Waffen aus und hielt gleichzeitig Ausschau nach der kleinen Pest. Ich grinste, als ich einen Schatten in dem Baum erkannte. Vielleicht sollte ich meine Stärke doch zeigen? Das würde alles einfacher machen.

Nachdem der Regen von Waffen aufgehört hatte, stellte ich mich breitbeinig in die Mitte der Arena und nahm einen tiefen Atemzug. Schweigen legte sich über das Stadion und keiner traute sich etwas zu sagen. Plötzlich flogen meine Lider hoch, mein Chakra sammelte sich in meiner Faust und ich ließ einen Schrei los, der jeder Amazone das Wasser reichen konnte.

Meine Knöchel trafen auf die Erde und augenblicklich zog sich ein gewaltiger Riss zu dem Baum, der gefährlich ins Wanken geriet. Der Junge sprang aus seiner Deckung und das war der Moment, den ich ausnutzte. Noch während er in der Luft war und sich ein neues Versteck suchen wollte, war ich bei ihm und meine Faust grub sich in seinen Bauch. Er wurde durch die Wucht gegen die Wand geschleudert und krachte dort voll rein. Er rutschte die glatte Wand hinunter und blieb dort liegen, ohne sich zu rühren. Genma ging zu ihm und nickte dann den Medic-nin zu, die sich gesammelt hatten.

„Sieger: Haruno Sakura!“
 

Der Applaus und Jubel, der danach ausbrach, ging runter wie warmer Honig. Ich hob lächelnd meinen Kopf und begab mich, winkend, zu dem Treppenaufgang, der mich von meinem Team trennte. Nebenbei zog ich mir die Handschuhe von meinen Fingern und verstaute sie in meiner Hüfttasche. Ich kicherte leise, als ich Tsunade sah, die von ihrem Platz aufgesprungen war und wie eine Bekloppte schrie. Der Kazekage hatte sich etwas von ihr weggelehnt, doch zeigte sonst nicht sein Unbehagen.

Oben angekommen, wurde ich von Naruto angesprungen, der mir ins Ohr kreischte und mich hin und her schwenkte, als wäre ich eine Puppe. Ich ließ es, nur heute, über mich ergehen und warf Sasuke einen zufriedenen Blick zu. Er sah nur finster zurück und wandte sich dann ab.

Ich konnte dutzende von Augen auf mir spüren, doch ein Paar zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich hob den Kopf und schaute direkt in graubraune Augen, die auf mein Gesicht gehaftet waren. Es war der Begleiter des Kazekage, der mir zugrinste und applaudierte. Ich fühlte, wie sich meine Wangen wieder rötlich färbten und mein Herzschlag kurz aussetzte. Dieser junge Mann hatte eine Wirkung auf mich, die ich nicht ganz beschreiben konnte. Er formte mit seinen Lippen ein Wort, was meinem Gesicht das dunkelste Rot entlockte, was ich mir vorstellen konnte.

‚Respekt’
 

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Die restlichen Kämpfe waren nicht erwähnenswert, außer, dass Naruto, Sasuke und ich irgendwie gegeneinander antreten würden. Ich wusste nicht genau, wie sie es machen wollten, aber sie erlaubten dem Publikum und uns eine Pause von einer halben Stunde, die ich ausnutzen würde.

Ich schaute zu den Zuschauern, die sich alle miteinander unterhielten und auch meine Freunde, die gerade über etwas diskutierten. Wahrscheinlich darüber, wer am Ende gewinnen würde. Ich suchte jedoch nach den Uchihas und fand sie, immer noch sitzend.

„Ich geh mal kurz jemanden belästigen.“

Bevor einer der Jungs etwas sagen konnte, sprang ich über das Geländer, was die Zuschauer von unserer Plattform abschirmte und landete auf einer Treppe, die zu den ganzen Sitzreihen führte. Praktisch, dass Shisui gleich am Gang saß.

Ich rannte die Stufen nach oben und kam bei meinem Aushilfssensei an. Ich verbeugte mich vor den Uchihas und wendete mich dann an Shisui.

„Irgendwelche Tipps, Sensei?“, fragte ich leise und beugte mich vor.

Er nickte und lehnte sich zu meinem Ohr.

„Bei meinem Itoko musst du aufpassen. Er hat mehr Erfahrung mit dem Sharingan und ich habe nicht erwartet, dass er den Draht so gut beherrscht.“

„Keine Panik, er benutzt das auf jeder Mission und wird es erst gar nicht versuchen. Weißt du, wie das mit den Kämpfen jetzt weitergeht? Ich meine, sie werden doch nicht uns drei gegeneinander antreten lassen!“

„Doch, das werden sie.“, mischte sich Itachi mit ein und sah mich direkt an.

Mein Unterkiefer klappte runter und wahrscheinlich wich mir jegliche Farbe aus dem Gesicht.

„Shit! Das endet in einem Massaker!“, wisperte ich und schluckte, in der Hoffnung, den Kloß im Hals loszuwerden.

„Sakura-chan, denk einfach daran, was ich dir beigebracht habe. Außerdem, hier sind genügend ANBU, die eingreifen können, falls es eskalieren sollte.“

Shisui warf mir ein aufmunterndes Lächeln zu und ich erwiderte es. Trotzdem sah es mehr gezwungen, als echt aus.

„Danke, Sensei. Ja ne!“

Ich stieg die Treppen wieder nach unten und schwang mich über das Geländer, direkt zwischen meine beiden Freunde.

„Gute Narichten, wir werden alle gegeneinander antreten und dass gleichzeitig.“

Naruto starrte mit offenen Mund, während Sasuke seine Arme sinken ließ, die er vorher vor der Brust verschränkt hatte.

„Ist das... das dein Ernst?“, stotterte der Blondschopf.

Genma kam zu uns, bevor ich etwas sagen konnte.

„Ich glaube, Pinky hat euch gerade gesagt, was Sache ist. Ich werde noch andere Jo-nin mit in die Arena bringen, falls es eskalieren sollte. Sollte einer von euch, einen Schiedsrichter angreifen, wird er disqualifiziert und hat die Chance, ein Chu-nin zu werden, verspielt. Verstanden?“

Wir drei nickten synchron und sagten nichts.

„Schöne Pause noch!“

Super. Dieser Arsch hatte sie mir gerade schön verdorben.
 

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Naruto, Sasuke und ich, standen in einem Dreieck und sahen uns lauernd an. Die Leute jubelten und schrien durcheinander, jeder feuerte seinen Liebling an.

Genma stand, zusammen mit Kakashi, Gai, Asuma, überraschenderweise, Itachi und Shisui hinter uns und jeder behielt einen von uns in den Augen. Vor dem Start dieses letzten Kampfes, hatte uns Kaka-sensei gesagt, dass auf jeden von uns zwei Jo-nin kamen, die uns genaustens überwachen würden. Naruto hatte Kakashi und Gai auf den Fersen, auf Sasuke waren die beiden anderen Uchihas angesetzt und auf mich kamen Asuma und Genma. Ich weiß nicht warum, aber es war mir nicht gerade geheuer, dass gerade ich die beiden Jo-nin mit besonderen Waffentalenten hatte.

Ich zog mir meine Handschuhe zurecht und atmete tief durch. Das würde die Hölle werden, das war mir schon bekannt. Die Jungs würden sich nicht zurücknehmen, genauso wenig, wie ich.

Tsunade erhob sich von ihrem Sitz und sah, zum Glück, völlig nüchtern aus. Ihr Gesicht war ernst, doch in ihren Augen funkelte die Spannung.

„Alle drei Ge-nin haben bewiesen, dass sie den Chu-nin-Titel verdient haben und mit sofortiger Wirkungen einen Rang aufsteigen. Uchiha Sasuke, Uzumaki Naruto und Haruno Sakura sind nun keine Ge-nin mehr, sondern amtlich Chu-nin. Trotzdem werden sie diesen letzten Kampf austragen und untereinander ausmachen, wer der Stärkste von ihnen ist! Möge der Beste von euch gewinnen!“

„Das werde ich.“, kam es von Sasuke und handelte sich damit warnende Blicke von mir und Naruto ein.

„Nicht so ein großes Maul, Sas-gay! Du scheinst uns vergessen zu haben.“

Ich grinste und beugte mich etwas vor. Meine Glieder zitterten nun noch stärker, als bei meinem ersten Kampf und die Menge Adrenalin, die nun ausgeschüttet wurde, war so stark, dass ich zu Schwitzen begann und nicht ruhig stehen konnte. Meine Finger wurden warm und prikelten, genau wie meine Zehen. Dieses Gefühl zog sich durch meinen Körper, bis es in meiner Chakrazentrale ankam und mein Chakra aufwallen ließ.

Genma sah zu Tsunade, die nickte. Der Jo-nin nickte zurück und sah zu uns drei.

„Seid ihr bereit?“

„Warte kurz!“

Die versammelte Mannschaft sah zu mir.

„Egal was hier passiert, wir bleiben Freunde, klar?“

Ich schaute meine Teamkameraden mit ernsten Augen an und Naruto nickte mir zu, genau wie Sasuke.

„Wir gehen als Freunde in diesen Kampf und wir werden als Freunde wieder rauskommen. Echt jetzt!“

Ich lächelte.

„Naruto, egal ob ich verletzt werde, ich bin ab jetzt nicht mehr ‚Sakura-chan’ sondern deine Gegnerin. Du wirst mich nicht verteidgen, wenn Sasuke mich angreifen sollte und ich werde keinen von euch beiden mit Samthandschuhen anfassen. In Ordnung?“

Ich hielt meine Hand in die Mitte und sah vom einem zum anderen. Naruto folgte meiner Geste und legte seine Hand auf meine.

„Versprochen, Sakura.“

Wir starrten Sasuke auffordernd an. Er seufzte auf, doch tat uns dann gleich.

„Versprochen.“

„Gut! Dann kann die Party ja losgehen!“, kicherte Naruto und wir drei zogen synchron unsere Hände zurück.

„Seid ihr bereit?“, fragte Genma, mit einem versteckten Grinsen.

„Aber sowas von!“, rief Naruto.

„Bereiter kann man nicht sein!“, kicherte ich und ging in Kampfstellung.

„Hn.“

„Fangt an!“, mit diesen Worten sprang Genma, gerade noch rechtzeitig, aus unserer Mitte und machte uns Platz. Diese Chance nutzte ich sofort aus und rammte meine Faust in die Erde.

Der, vorher schon lockere, Boden wurde nun mächtig durchgeschüttelt und Erdschollen brachen aus dem Untergrund. Die Jungs brachten sich, durch chakraverstärkte Sprünge, außer Reichweite, doch mussten mit ihren Armen heranfliegende Brocken blocken. Darin bestand ihr Fehler. Sie schlossen die Augen und ermöglichten so dem Gegner, dass dieser angreifen konnte, ohne gesehen zu werden. Das nutzte ich aus und meine Faust machte Bekanntschaft mit Narutos Bauch, exakt an der Stelle, die schon vorher von dem Suna-nin getroffen worden war.

Ich wich, gerade noch rechtzeitig, einem Fuß aus, der direkt auf meinen Nacken gezielt hatte. Sasukes Bein traf Naruto mitten im Gesicht und schleuderte ihn zu Boden, während ich eine ordentliche Rechte mit meinen Unterarmen blockte. Die Faust des Uchihas traf mit solcher Wucht, dass ich glaubte meine Knochen knacken gehört zu haben.

Fluchend stieß ich den schwarzhaarigen Jungen zurück und landete selbst auf meinen Füßen, während ich über das Gras rutschte. Naruto lag wenige Meter von mir entfernt und Sasuke hockte mir gegenüber, zum Glück, mit einigen Abstand. Ich war mir nicht ganz sicher. Sollte ich versuchen auszumachen, was mit meinem Arm los war, oder sollte ich besser Sasuke angreifen, der mich angrinste und in dessen Augen das Sharingan funkelte.

Meine Entscheidung wurde mir abgenommen, als sich Naruto stöhnend aufrappelte und er seine Aufmerksamkeit auf Sas-gay lenkte. Der Blondschopf griff seinen brudergleichen Freund an und verschaffte mir so ein Zeitfenster, was ich ausnutzte. Ich sammelte heilendes Chakra in meiner Hand und fuhr über meinen Arm. Zum Glück war nichts gebrochen und nichts angebrochen. Es war also doch nur Einbildung gewesen.

Ich ließ das Chakra verebben und beobachtete die beiden, die sich bekämpften. Ich würde einfach warten, bis sich bei einem von beiden eine Lücke in der Deckung auftun würde und würde diese Chance nutzen, um mich wieder in den Kampf einzubringen.
 

Oder ich könnte mir eine Lücke verschaffen.
 

Ein dämonisches Grinsen zeigte sich auf meinen Lippen, als ich in meine Hüfttasche griff und sieben Kunai herauszog, an denen kleine, braune Beutel hingen. Meine Freunde würden jetzt mein Sakura-Fubuki-no-Jutsu zu spüren bekommen. Das ‚Jutsu’ was ich mir selbst ausgedacht und auf der Mission im Land des Schnees erfolgreich eingesetzt hatte.

Während sich die beiden Jungs ein Taijutsu-Kampf lieferten, warf ich meine Kunai in einem perfekten Kreis um sie herum und brachte die Beutel zum Platzen, als sie durch die Luft flogen. Jetzt wurden die beiden mit Papierschnippseln eingehüllt und sahen sich verwirrt um. Ich hob mein Kunai, an dem ein Kibakusatsu, ein Explosionssiegel, befestigt war und warf es mitten in den Wirbel. Das Kibakusatsu fing Feuer und leitete dieses auf die Schnippsel. Kurz war es still, bevor ein wahres Bombardement losging.

Eine Druckwelle jagte durch die Arena und drückte die Jo-nin, die als Schiedsrichter fungierten, an die Wände und die Zuschauer in ihre Sitze. Eine unerträgliche Hitze breitete sich aus und die Explosion konnte man sicher noch bis nach Sunagakure hören.

Wow, das nenne ich mal ein Boom! Dieses Jutus sollte ich öfters anwenden!

Ich konnte sehen, wie zwei Gestalten aus der Feuerkugel fielen und auf den Boden zuhielten. Ich sammelte erneut Chakra in meiner Faust und brachte diese auf die Erde, die sich ein drittes Mal spaltete und den Jungs entgegenkam. Sasuke war noch glücklich genug und konnte sich rechtzeitig abfangen, während Naruto, mit dem Kopf zuerst, in einen Spalt fiel. Es war ein amüsantes Bild, allein seinen Hintern aus der Erde ragen zu sehen.

Wäre das kein ernsthafter Kampf gewesen, ich hätte mich über das Bild schlappgelacht, welches sich meinem Auge bot. Naruto steckte, wie ein Strauß, im Boden und Sasuke sah aus, als wäre er zu lange in einem Toaster gewesen. Seine Haut war rußgeschwärzt, seine Haare angesengt und seine Hose hatte einige größere Brandlöcher. Wetten, wenn er hustete, kam ein schwarzer Ring raus?

Wütende Sharingan legten sich auf mich und Sasuke war in der Zeit eines Blinkens, vor mir und versenkte seine Faust in meinem Bauch. Ich wurde zurückgeschleudert, doch schlug einen Salto und rutschte auf Händen und Füßen über den Boden, der nun mit Asche und verbrannten Überresten von mehreren Kunai gesäumt war.

Ich spuckte das Blut, was sich in meinem Mund gesammelt hatte, auf die Erde und erhob mich. Ich wischte mir den Speichelfaden weg, der sich von meinem Mundwinkel, bis zu meinem Kinn gebildet hatte und verengte meine Augen zu Schlitzen. Jedoch änderte sich das wieder.

„Weißt du, Sas-gay, du hast gerade eine unwirkliche Ähnlichkeit mit einem verbrannten Huhn! Ist das Absicht?!“, rief ich rüber und zwinkerte ihm zu.

Das machte ihn rasent und er stürzte kopflos auf mich zu, wie ich es sonst nur von Naruto gewöhnt war. Während er auf mich zurannte, sammelte sich um seine linke Hand blaues, blitzförmiges Chakra, das laut zu zwitschern begann und die Erde hinter ihm aufriss.

Meine Augen wurden weiter und weiter, als ich mitbekam, was er da gerade tat.

Lässt er das Chidori auf uns los?

Wut und Schock herrschten in mir vor, bis das erstere Gefühl mich völlig einnahm und meine Augen blutrot färbte. Ich spürte, wie sich der Ring zu drehen begann, bis er so schnell rotierte, dass man ihn nicht erkennen konnte. Mein Sharingan war fest auf das Chidori gerichtet, das mir jetzt in Zeitlupe näherkam. Ich wich nicht zur Seite aus, sondern blieb stehen und erwartete die Attacke von Sasuke, die mich fast erreicht hatte. Als er seine Hand vorstreckte und auf meine Brust zielte, packte ich sein Handgelenk und lenkte das Jutsu von mir ab, doch konnte nicht verhindern, dass einige Blitze über meine Haut striffen und Brandwunden hinterließen. Zum Glück waren meine Handschuhe aus sehr guten Leder gemacht und waren nicht ganz hinüber.

Ich baute mit Sasuke, für wenige Millisekunden, Augenkontakt auf und wir beide sahen uns hasserfüllt an, bevor ich meine Kraft sammelte und seinen Arm ungespitzt in den Boden rammte, wobei ich locker seine Elle und Speiche durchbrach und ihm ein Aufstöhnen entlockte.

„Buddy, noch einmal solch eine Attacke und ich. Bring. Dich. Um!“, knurrte ich in sein Ohr und verpasste ihm, zur Warnung, noch einen Kinnhaken, mit der Hälfte meiner Kraft, was seinen Unterkiefer locker brach und ihm einige Zähne rausschlug. Ich wollte meinem Opfer hinterhersetzen, doch Naruto war zur Stelle und griff mich mit einem Kunai an. Ich war zu langsam, um auszuweichen und die Metallspitze bohrte sich in meine Schulter, wo sie bis zu meinem Knochen vordrang und dort stecken blieb. Ich schrie auf und verpasste Naruto einen Tritt in die Rippen, der ihn zur Seite beförderte.

Ich atmete schneller und zog gierig die Luft ein, während mein Herz mein Blut, mit Höchstgeschwindigkeit, durch meinen Körper jagte. Mein Chakra war nur noch zur Hälfte vorhanden und wenn ich mich jetzt heilte, dann würde ich nicht mehr viel übrig haben. Außerdem brauchte ich Zeit, um meine Wunde zu verschließen, oder zumindest die Blutung zu stoppen. Mittlerweile floss die rote Flüssigkeit über die Vorderseite meines roten Oberteils und der Stoff saugte sich damit voll.

Ich packte den Griff des Kunai und zog es, mit einem Ruck, aus meiner Schulter, wobei ich die Augen zusammenkniff und hart die Luft ausstieß.

Super, ich hatte gerade meinen Knochen beschädigt! Das würde eine Kerbe geben!

Ich warf das Messer auf Naruto, der es ohne Probleme abfing und es, wieder, gegen mich verwendete. Zum Glück hatte dieser Baka meine linke Seite verletzt und meinen schwächeren Arm unbrauchbar gemacht. Das hieß, ich hatte immer noch meinen rechten Arm.

Ich biss die Zähne zusammen, als mein bester Freund auf mich zukam und das Kunai hob. Ich formte, unter heftigen Schmerzen und Problemen, einige Fingerzeichen und kreirte zwei Klone von mir, die sich mit mir bewegten. Ich wollte nicht so viel Chakra für Schattendoppelgänger verschwenden. Jedoch hatte dieses nette Anfängerjutsu seine Wirkung und Naruto sprang einen Klon an. Ich verpasste dem Blondschopf einen Arschtritt, denn ich hatte gerade keine Hand frei und ein Jutsu würde mir nur noch mehr Schmerzen und Chakramangel bereiten. Also warum nicht das effektivste Mittel benutzen?

Naruto stolperte einige Schritte nach vorn, bevor er sich fing und sich zu mir umdrehte. Gleichzeitig konnte ich spüren, wie sich hinter mir jemand aufstellte. Ich fuhr herum und verkniff mir einen Schrei. Sasuke stand, mit blutverschmierten Gesicht, hinter mir und trug die Mordlust in seinen Augen. Sein Unterkiefer sah überhaupt nicht gut aus, genauso wenig, wie sein Arm, aus dem ein Knochen rausragte. Ich gab es zwar nicht gern zu, aber ich hatte, in diesem Moment, Angst vor Sasuke. Er sah aus, als würde er nichts lieber tun, als mich abzuschlachten. Mir kam nur eines in den Sinn und das war FLUCHT!

Ich sah seine gesunde Hand auf mich zukommen, doch ließ mich zu Boden fallen und rollte mich von ihm weg, während ich nebenbei Dreck in meine Wunde lud. Ich sprang auf und wollte meine Gedanken ordnen, als sich plötzliche hunderte von Narutos in der Arena befanden und zum Angriff bereit erschienen. Ich sah mich hektisch nach einer Lösung für dieses Problem um und fand sie in dem einzigen Baum, der sich hier unten befand. Ich überschlug, wie viel Belastung ich meinem verletzten Arm zuschreiben konnte, wie weit der Weg bis zu dem Baum sein würde und wie viel Kraft ich brauchte, um meinen Plan auch durchzusetzen. Jedoch konnte ich nicht weiter darüber nachdenken, denn die Schattendoppelgänger stürzten sich auf mich und Sasuke. Ich machte einen Hechtspung und ab da, sprang ich durch die Menge, bis ich zu dem Baum gelangte, jedoch erwischte mich ein Kunai am linken Oberschenkel und bescherte mir einen schönen Schnitt aus dem Blut austrat.

Ich kam bei dem Baum an und schlang meine Arme um ihn. Dabei stiegen mir die Tränen in die Augen, denn meine Schulter schmerzte, als hätte jemand Säure über sie geschüttet. Allerdings brachte ich es fertig, dass ich den Baum entwurzelte und ihn, wie einen überdimensionalen Baseballschläger hielt. Damit griff ich die Doppelgänger an und ließ sie scharenweise verpuffen. Dann warf ich ihn in Richtung Sasuke, doch war mir nicht sicher, ob es ihn erwischt hatte. Wohl eher nicht, denn einem Baum konnte man gut ausweichen.

Unter mir wackelte der Boden und ich warf mich zur Seite. So entging ich einem bösartigen Kinnhaken von Naruto. Ich konnte mich noch gut an den Kampf mit Neji erinnern, als er das gleiche gemacht hatte.

Ich hob mein Bein und trat dem Blondschopf in den Rücken, was ihn nur verpuffen ließ. Mein Sharingan wanderte durch das Bild, was sich mir bot.

Der Boden war fast gar nicht mehr vrohanden und bestand allein aus Erdbrocken, Spalten und Rissen im Boden. Die Wände waren rußgeschwärzt und anstatt eines Baumes, befand sich ein Loch in dem Untergrund. Die Schiedsrichter hatten sich auf den Wänden in Sicherheit gebracht und von meinen beiden Gegnern fehlte jede Spur.

Verdammt! Ich durfte sie nicht aus den Augen verlieren!

Eine Faust traf auf meine linke Wange und riss meinen Kopf herum. Ich drehte mich in der Luft und landete einige Meter weiter auf der Erde, wobei sich Steine in meine Haut schnitten.

Ich drehte mich, stöhnend auf den Rücken, um zu sehen, wer mich getroffen hatte. Wahrscheinlich war es Naruto, denn dieses Weichei konnte nicht ordentlich zuschlagen. Er schlug, wie ein Mädchen.

Etwas Blondes kam auf mich zu, was ich durch meine gedrübte Sicht erkennen konnte. Die Schmerzen und mein Blutverlust verlangten ihr Tribut, was ich noch nicht bereit war, zu zahlen. Ich würde nicht gegen Naruto verlieren!

Ich stützte mich von der Erde ab, natürlich mit meinem gesunden Arm, und blieb keuchend sitzen. Ich kniff die Lider zusammen und stieß hart die Luft aus, als eine erneuerte Schmerzwelle durch meinen Körper raste.

„Sakura-chan, du solltest aufgeben. Du siehst nicht gut aus.“

Narutos besorgte Augen waren auf mich gerichtet. Ich knurrte nur und rappelte mich auf, wobei ich von einer Seite auf die andere schwankte und versuchte, mich auf den Beinen zu halten.

„Du... du solltest wissen, dass... ich nicht... aufgebe!“, mit diesen Worten langten ich nach vorn, doch traf nur die Wand, die unter meinem Schlag brökelte. Ein langer Riss zog sich vom Grund, bis zu dem obersten Rand, wo sich ein weißer Steinbrocken löste und auf Naruto zufiehl. Ich verfolgte den Brocken mit meinen Augen und mein Sharingan verlangsamte diese Bewegung, so dass ich, ohne Probleme, die Landung berechnen konnte. Jedoch wich Naruto noch rechtzeitig aus und der Block landete kurz vor mir, was mich zurücktaumeln ließ und mich gegen die Wand stieß. Dort blieb ich keuchend stehen und versuchte mich zu erholen. Ich hatte keine Energie mehr, das stand jetzt fest. Das Beste war wirklich, wenn ich aufgab.

Wir geben nicht auf! Shannaro!

Ich grinste leicht und wischte mir das Blut von dem Mundwinkeln. Da hatte mein zweites Ich wohl Recht.

Ich stieß mich von der Wand ab und schlug die Hände zusammen. Ich schloss die Augen zusammen und formte, unter höchster Konzentration, meine finalen Fingerzeichen. Dieses Jutsu würde meinen beiden Teamkameraden zeigen, dass ich kein Klotz am Bein war und niemals wieder einer sein würde!

Ich kam beim letzten Zeichen an und pumpte mein verbliebenes Chakra in meine Hände.

Der Himmel über Konoha ergraute plötzlich und Kälte verdrängte die Wärme dieses Sommertages. Wenn man ausatmete, konnte man sogar weiße Atemwölkchen erkennen. Die Temperatur sackte mit einem Mal komplett ab und das Thermometer würde sicherlich anzeigen, dass es jetzt schon unter –10°C war.

Ich öffnete meine Augen wieder und das Sharingan drehte sich wie verrückt. Vielleicht lag es daran, dass ich ein Jutsu verwendete, dass ich kopiert hatte, oder einfach an meiner Gemütslage, die nicht allzu freundlich war.

Plötzlich schossen aus dem Untergrund Wasserfontänen und besprengten das Feld mit der Flüssigkeit, die fast augenblicklich zu Eis erstarrte. Ich lächelte und formte nochmals Fingerzeichen, die nun wirklich mein letztes Jutsu herbeirufen würden.

Das Wasser sammelte sich in einem riesigen Ball und dieser erstarrte zu Eis und formte eine gigantische Eisskulptur, die große Ähnlichkeit mit einem Narwal besaß.

Der Wal schwebte über der Arena und stieß einen Schrei aus, wie man ihn nur in Kiri hören konnte und dann, ganz plötzlich, schien die Schwerkraft wieder einzusetzen und die Figur stürzte vom Himmel, direkt auf das Stadion.

Der lange Körper kam auf die Wände auf und drückte diese, wie Pappwände, einfach nieder und das Eis prallte auf die Erde. Dieses plötzliche Aufkommen von TONNEN ließ die Erde erzittern und die Gebäude gefährlich schwanken. Die Hokageköpfe wurden durchgeschüttelt und Steine lösten sich von den Gesichtern, doch verursachten keinen zu großen Schaden.

Ich kicherte schwach, als mir ein Gedanke durch den Kopf schoss.

Ui, da muss Shishou wirklich plechen!

Noch bevor mein Körper den Grund berühren konnte, verlor ich das Bewusstein und somit auch den Kampf.

Happy Family oder Geheimnis gelöst

Ein neues Kapitel zu meinem Geburtstag! (29.07)

Endlich 16!... Fühlt sich auch nicht anders an. ^^

...Keine Ahnung was ich noch schreiben soll... Naja, viel Spaß!
 

Imoto - kleine Schwester

Oto-san - Vater

Oka-san - Mutter

Ototo - kleiner Bruder

Nii-san - großer Bruder

Nee-san - große Schwester
 

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„Wenn sie aufwacht, bring ich sie um!“

„I... Ino...!“

„Ist doch so, Hinata! Sie hat die Arena zerstört und uns alle beinahe zerquetscht!“

„Soetwas nennt man Talent, Blondie.“

„Misch dich nicht ein, du Futsie! Wer bist du überhaupt?“

„Ich bin Sakura-chans Sensei! Außerdem bin ich der Cousin von Sasuke-kun!“

Kurz herrschte Schweigen.
 

„Mendokuse...“
 

„Äh... Leute? Wieso steht ihr alle an Sakura-chans Bett? Ich bin auch verletzt!“

„Ja, aber du hast nicht das Stadion zerstört und du bist auch nicht beinahe an Blutverlust verreckt, Baka!“
 

„Ohhh, Ino-pig... Schrei nicht ganz so... hoch und... laut... Meine armen Ohren...“, stöhnte ich und hob meine Lider an.

Das erste was ich sah, war ein schwarzer Haarschopf und schwarze Augen, die mich erfreut ansahen.

„Sakura-chan! Du bist wach!“

„Echt? Da wäre ich jetzt niemals draufgekommen, Shisui-sensei...“, murrte ich und kämpfte mich, irgendwie, in eine sitzende Position.
 

Ich schaute mich einmal um und stellte zwei Dinge fest.

Erstens, ich saß in einem Krankenhausbett und zweitens, meine gesamten Freunde hatten sich hier eingefunden.

Naruto lag im Bett neben mir und, wenn ich mich nicht ganz täuschte, dann gammelte Sasuke in einem dritten Bett.
 

Bevor ich irgendwas sagen konnte, hing Ino schon an meinem Hals und drückte ihr Gesicht in meine unverletzte Schulter.

„Du dumme Kuh! Musstest du diese letzte Nummer durchziehen?! Du hast uns beinahe alle platt gemacht und dich damit fast umgebracht! Mach das noch einmal und ich bring dich um!“, schluchzte die Blondine.

Ich hob meinen unverletzten Arm und tätschelte ihren Rücken.

„Versuch das mal... Wie du gesehen hast, spiele ich in einer komplett anderen Liga, als du.“

Ino löste sich wieder von mir und sah mich mit ihrem wässrigen Auge an. Auch der Rest schaute mich fragend, oder verwirrt an.

„Hey, ich habe nicht umsonst einen Uchiha als Sensei bekommen. Und warum habe ich wohl Sasukes Chidori abfangen können? Ihr müsst Eins und Eins zusammenzählen!“
 

Die Ruhe, die sich über meine Freunde legte, war schon beinahe unheimlich. Jedoch konnte ich, bei dem einen oder anderen, ein lautes ‚Klick’ hören, als sie verstanden, was ich meinte. Nejis Augen weiteten sich, genau, wie auch die von Choji, Tenten, Shikamaru und Hinata. Shino konnte man nichts absehen, doch ich bezweifelte nicht, dass er meine Naricht verstanden hatte. Die kleine Hinata wurde plötzlich ganz blass und fiel nach hinten, wo sie von Neji abgefangen wurde.

„HINATA! Oh, nicht schon wieder!“, kam es von Kiba, der sich zu ihr gesellte und ihr Gesicht abtastete.
 

Ich grinste leicht und schüttelte den Kopf.
 

„Ähm... wieso ist sie gerade ohnmächtig geworden?“, fragte Ino verwirrt.

„Vielleicht, weil ihre Freundin das Sharingan besitzt?“, kam es, mit einem gespielt nachdenklichen Ton, von mir.

Die Blondine starrte mich mit riesen Augen an, bis sie auflachte und sich auf den Oberschenkel schlug.

„Oh ja! Hihihihi! Du und das Sharingan? Hahahaha! Der war gut!“

„Ja, der absolute Schenkelklopfer für Prothesenträger. Weißt du, so habe ich im Wald des Schreckens auch reagiert, bis mich Prinz Charming und Doofy davon überzeugt haben, dass ich mal in den Spiegel sehen sollte.“
 

Augenblicklich erstarb Inos Gelächter und sie starrte mich an, mit den Mund offen und den Augen geweitet. Wären wir nicht in so einer verdammt heiklen Situation gewesen, ich hätte sie fotografiert und ihr zu Weihnachten eine Postkarte davon geschenkt.
 

„Du verarschst uns jetzt, richtig?“
 

„Nope! Sakura-chan hat das Sharingan und es befindet sich schon in der dritte Stufe!“, mischte sich Shisui stolz ein und grinste meine Freunde an.
 

Ino fiel auf Narutos Bett, genau wie Lee und Kiba, wobei Naruto jedesmal, wenn sich einer auf seine Beine fallen ließ, ein ‚Uff’ von sich gab.

„Aber... wie funktioniert das?“, fragte Tenten verwirrt und schaute ihre Freundin, besser bekannt als ich, mit ihren braunen, mitfühlenden Augen an.

„Keine Ahnung! Eigentlich müsste sich in meiner Familie ein Uchiha befinden, aber da war nichts. Ich meine, du verschweigst doch nicht, wenn das Blut eines großen Clans in deinen Adern fließt! Aber weder meine Mutter noch mein Vater haben irgendwas davon jemals erwähnt. Ich schließe sowieso aus, dass meine Vorfahren in näheren Kontakt zu den Uchihas standen. Ich meine, die Familie meiner Mutter kam ursprünglich aus dem Land des Schnees und die meines Vaters aus Kumogakure. Und die Familie meiner Mutter war nie sonderlich auffällig, geschweige denn, mächtig genug, um das Interesse des Uchiha-Clans auf sich zu ziehen.“, erklärte ich und musste das Verlangen unterdrücken, mir die Haare zu raufen.
 

„Hey! Happy-Uchiha, weißt du irgendwas?“, kam es von Neji, der Shisui bedrohlich mit seinen geisterhaften Augen ansah.
 

Sensei Shisui schien nicht gerade begeistert davon zu sein, von einem Hyuga so angesprochen zu werden.
 

„Hast du irgendwas gesagt, Emo-Hyuga?“
 

Ich knurrte auf und schlug mir die Hand vor die Stirn.

„Ach, verdammt noch mal! Könnt ihr diese beschissenen Clankonflikte für einige Minuten mal begraben und euch meinem Problem zuwenden? Ich bin hier diejenige, die ein paar Identitätsprobleme hat!“, blaffte ich dazwischen, um eine handgreifliche Auseinandersetzung zu verhindern.

Beide knurrten sich noch ein letztes Mal an, bevor sie zu mir sahen und sich beruhigten.
 

„Um ehrlich zu sein, in dir >muss< einfach Uchihablut fließen. Und dazu muss es verdammt stark gewesen sein und es muss sehr wenige Generationen vor dir eingefügt worden sein. Und vor allem, es muss ein männlicher Uchiha gewesen sein. Wenn ich eines weiß, dann ist es die Beschaffenheit von der Uchiha-DNA. Also, nach meiner Schlussfolgerung, muss dein Großvater oder dein Vater ein Uchiha gewesen sein und er muss... direkt vom Gründervater abstammen, was bedeutet, dass in dir Blut vom Hauptzweig fließt. Du bist also mit mir und Sasuke-kun verwandt.“
 

Alle starrten Shisui an, bis man Schritte von nackten Füßen auf Linoleumboden hören konnte und sich Sasuke näherte. Erstaunlicherweise, sah er wieder wie früher aus und selbst seine Zähne waren wieder da. Woher ich das wusste? Er biss gerade die Kauleisten zusammen und hatte seine Lippen hochgezogen.
 

„Nie und nimmer ist sie mit mir verwandt! Sie hat, verfuckte, pinke Haare und grüne Augen! Außerdem, sie ist zu bemitleiden! Sie ist schwach und ein Klotz am Bein!“

Sasuke schrie mir seine Meinung fast ins Gesicht und der Hass in seinen Augen schien mich zerreißen zu wollen.

Bevor einer reagieren konnte, stand ich vor ihm und presst ihm mein Finger in die Brust.

„Pass auf, was du sagst, Buddy! Du hast mein Jutsu gesehen, oder? Versuch das zu toppen, Sas-gay. Außerdem, ich will gar nicht in deinen bescheuerten Clan. Die sind mir alle viel zu emo-like! Der Uchiha-Clan ist die persönliche Hölle für mich!“
 

„Wie schön, soetwas aus dem Mund einer Uchiha zu hören. Damit hast du dich gerade selbst beleidigt.“
 

Sasuke und ich erstarrten zu Stein und sahen, in Slowmotion, zur Tür, die aus dem Zimmer führte.
 

In dem Eingang standen Fugaku, Mikoto und Itachi.
 

Ich konnte direkt spüren, wie sich meine Freunde versteiften und Hinata wieder in Ohnmacht fiel, obwohl sie erst vor wenigen Sekunden aufgewacht war.

„Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich gern mit meinem Sohn und Sakura-san sprechen. Shisui, du bleibst auch hier.“

Mein Sensei verbeugte sich ein wenig, während sich meine Freunde aus dem Zimmer trollten und Kiba und Choji Naruto hinter sich herzogen und Neji Hinata in den Armen trug. Der Blonde versuchte mir, durch einen letzten Blick, ein wenig Stärke zu geben, was ich ihm mit einem Nicken dankte.

Meine, erst überraschte, Miene verhärtete sich und ich schaute Fugaku grimmig an.

„Womit habe ich diese Ehre verdient, Uchiha-san?“, fragte ich abweisend und behielt das Clanoberhaupt im Auge.
 

Er war ein mächtiger Shinobi, das war nicht zu bestreiten. Jedoch überschätzten viele Konoha-nins seine Fähigkeiten. Nur, weil er das Oberhaupt des Uchiha-Clans und der Kopf der Polizei war, hieß nicht, dass er unbesiegbar war oder an das Level von Tsunade-shishou ranreichte. Doch behandelten ihn viele so.

Ich konnte diesem Mann nie etwas abgewinnen. Respekt würde er von mir nicht sehen, darauf konnte man Gift nehmen.
 

Fugaku verengte seine Augen, doch sein stoischer Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.

„Wir sollten uns erstmal hinsetzen, findet ihr nicht?“, mischte sich Mikoto ein und lächelte mich nervös an.
 

Ich zögerte für ein paar Sekunden, doch ließ mich dann auf mein Bett fallen. Shisui tat es mir gleich und kam neben mir nieder. Sasuke setzte sich auf Narutos Bett und Mikoto, sowie Fugaku nahmen neben ihm Platz. Itachi kam auf meine andere Seite und wirkte völlig desinteressiert, fast, als würde ihn das alles gar nichts angehen.

„Wieso ist Eure Familie anwesend, Uchiha-san?“, platzte es aus mir raus, als eine lange Pause entstehen wollte.

Fugaku verschränkte die Arme vor der Brust und musterte mich.

„Itachi und Mikoto sind hier, weil es sie ebenfalls betrifft.“

Meine Augen verengten sich zu Schlitzen und mein Chakra begann zu brodeln.

Was betrifft sie auch?“, zischte ich und ballte die Hände zu Fäusten.
 

„Deine Herkunft, Sakura.“
 

Toll! Jetzt ließ er schon das Suffix weg! Wollte er mich ärgern? Wenn ja, dann klappte es hervorragend!
 

„Shisui-sensei hat es mir schon erklärt, aber es ist unmöglich, dass sich ein Uchiha in meiner Ahnenreihe befindet. Ich besitze keine Merkmale eines Uchiha!“

Mit dieser Aussage lockte ich ein Lächeln auf Fugakus Lippen, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.
 

„Doch, die hast du. Du besitzt das Sharingan, du bist eine Meisterin im Genjutsu und du bist talentiert. Das sind alles Merkmale des Clans und beweist, dass du einen Uchiha als Vorfahren hattest oder, besser gesagt, hast.“
 

Ich kämpfte gegen mein Sharingan an, als es hervorbrechen wollte. Es passierte immer dann, wenn ich besonders wütend war und jetzt wollte ich diesem Faltenfutsie die Falten ausbessern. Aber das würde sicherlich keine angenehme Sache werden.
 

„Wenn du etwas sagen willst, dann spuck es aus! Ich hasse nichts mehr, als um den heißen Brei drumherum zureden!“, fauchte ich und mein Chakra strömte, ohne mein zutun, in meine Fäuste, die das Bettlaken festhielt.
 

„Du hast das gleiche Temperament, wie deine Mutter.“, seufzte Mikoto und ließ meine Wut verpuffen, als wäre sie nie dagewesen.
 

„Hä?“
 

Besseres kam nicht aus meinem Mund, als ich die schwarzhaarige Frau anstarrte. Sasuke und Shisui taten es mir gleich, doch ihnen entkam kein unerwünschtes Geräusch, wie mir.

„Fugaku, bitte sag es ihr einfach.“, wisperte Mikoto und zupfte am Ärmel ihres Mannes.

Fugaku sah mich noch einige Sekunden eisern an, bis er den Blick senkte und seufzte.
 

„Du bist meine leibliche Tochter.“
 

Die Stille, die auf diesen einfachen Satz folgte, war unbeschreiblich.

Keiner sagte etwas und Sasuke und Shisui sahen von mir zu Fugaku und dann wieder zurück. Ich saß einfach nur auf meinem Bett und starrte meinen ‚Vater’ an. Dann, ganz langsam, machte sich ein Grinsen auf meinem Gesicht breit.
 

„Ja, siiiiiicher! Als wenn ich von soetwas, wie dir, abstammen könnte! Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte, ich hatte einen Vater!“
 

Ich schaute Fugaku triumphierend an und klopfte mir, innerlich, selbst auf die Schulter.

Topp dieses Argument, Falten-Man! Cha!

Das Clanoberhaupt ließ die Arme sinken und sah mir in die Augen.

„Hast du schon einmal etwas von einem ‚Stiefvater’ gehört?“

„Natürlich! Seh ich so zurückgeblieben aus?“, blaffte ich ihn an und meine Wut war zurück.
 

„Ja, du siehst sogar aus wie ein Luftkopf.“, kicherte Sasuke und zog meinen Blick auf sich.
 

„Halts Maul, Chickenbutt! Ich habe mit dir nachher noch ein Hühnchen zu rupfen.“
 

Zwischen unseren Augen wurden Blitze hin und her geschleudert und wir erdolchten uns gegenseitig mit Blicken.

„Geschwisterliebe vom feinsten.“, murmelte Shisui und bekam es mit Sas-gay und mir zu tun.

„Wir sind keine Geschwister!“, schrien wir synchron und funkelten uns wieder an.

„Kinder! Das könnt ihr auf später verschieben! Jetzt hör dir doch erstmal an, wie es geschehen ist, Sakura-chan!“

Mikoto sah uns beide streng an und wir senkten schuldbewusst die Blicke, bis mir einfiehl, dass es gar nicht meine Schuld war.
 

„Erzähl schon, alter Mann.“, knurrte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

Dass ich ihn erzählen ließ, hieß nicht, dass ich ihm abkaufte, dass ich seine Tochter war.

„Du wirst mir diese Geschichte sowieso nicht abkaufen. Ich glaube sie manchmal selbst nicht.“, murrte Fugaku, der plötzlich schlechte Laune hatte.
 

„Ich werde sie dir auch nicht glauben, aber ich brauch mal wieder was zum Lachen. Chickenbutt ist immer so ein Spielverderber.“

Sasuke warf mir einen mörderischen Blick zu, den ich nur mit rausgestreckter Zunge erwiderte. Klar, ich benahm mich gerade wie ein Kleinkind, aber, HALLO!, ich hatte ein Recht dazu!
 

„Vielleicht benötigt man ein paar Informationen zuvor, um die Geschichte zu verstehen. Deine Mutter, Hitomi, war in meinem Ge-ninteam und meine beste Freundin. Wir sind zusammen durch dick und dünn gegangen, bis wir Fugaku trafen. Wir beide verliebten uns in ihn, aber der Clan hat ihn und mich miteinander verlobt und deine Mutter hat mich danach gehasst, nur... habe ich es nicht mitbekommen, bis es passiert ist.“

Mikoto sah auf ihre Hände und echte Trauer spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder.

„Dann leg mal los, alter Herr.“, murrte ich und stützte mein Kinn mit meiner Hand von meinem Knie ab.
 

„Okay... Wie Mikoto schon erzählt hat, waren Hitomi und sie beste Freundinnen. Kurz nachdem Mikoto und ich heirateten, kam Itachi auf die Welt. Wir waren glücklich, das wir einen Sohn hatten und die Ältesten des Clans waren zufrieden. Sie machen jedem neuen Ehepaar Druck. Sie wollen, dass sich der Clan schnell ausbreitet. Naja, zurück zur Geschichte.

Die Ältesten wollten, nachdem sich herausgestellt hatte, dass Itachi ein Genie war, dass Mikoto und ich noch ein Kind haben sollten. Wir probierten es ganze vier Jahre, doch nichts passiert. Also sind wir zu einem Arzt gegangen, der Mikoto untersuchen sollte. Er hat, fälschlicherweise, festgestellt, dass Mikoto unfruchtbar war.“

Meine Augen weiteten sich und mein Atem stockte.
 

„Nein! Sag nicht...“
 

„Doch, genau da, kam deine Mutter ins Spiel. Sie war, zu dieser Zeit, immer noch die beste Freundin Mikotos. Meine Frau kam auf die Idee, sie zu fragen, ob sie mein Kind austragen würde. Wir waren damals verzweifelt, da der Clan immer größeren Druck ausübte und selbst ich, als Clanoberhaupt, nicht sicher vor den Ältesten war. Deine Mutter willigte dazu ein und wir... haben dich gezeugt. Nun ja, Hitomi war schon mit dir schwanger, als es passierte. Mikoto wurde schwanger mit Sasuke.

Als du geboren wurdest, hat Mikoto darum gekämpft, dich trotzdem zu uns zu holen. Jedoch hat sich deine Mutter gewehrt und ist mit dir eine Zeit lang untergetaucht. Man hat jegliche Spur von dir verloren und Hitomi hat deinen Stiefvater geheiratet, so dass sie ihren Mädchenname verlor und es noch schwerer wurde, sie ausfindig zu machen. Sie hat den Ninjadienst quittiert und jede Spur von ihr war verloren. Ich habe, bis zur Chu-ninprüfung, nicht gewusst, wer mein Kind war. Nun ja, wie du siehst, diese Geschichte hört sich alles andere als glaubwürdig an, aber sie ist genauso passiert.“
 

Ich starrte Fugaku und Mikoto einfach nur, mit geöffneten Mund, an, genau wie auch Shisui und Sasuke.

„Also... um ehrlich zu sein... ich komme mir, wie in einer schlechten Soap vor! Das ist so unrealistisch, dass es direkt aus dem Fernsehen stammen könnte.“, murmelte ich und fuhr mir mit den Händen übers Gesicht.
 

„Als die Medic-nin dich operiert hatten, habe ich Hokage-sama um einen Vaterschaftstest gebeten und es steht fest, dass ich dein leiblicher Vater bin. Daraufhin haben Mikoto und ich beschlossen, dass du zu uns ziehst und den Namen Uchiha annimmst. Es ist das Beste für dich und unseren Clan.“
 

Meine Fassungslosigkeit wandelte sich schnell in pure Rage.

„Ach? Du hast es also entschieden? Schon mal was von Meinungsfreiheit gehört? Und Selbtsentscheidung?“

„Genau! Außerdem, sie kann nicht zu uns ziehen! Sie ist viel zu schwach!“, protestierte Sasuke und erinnerte mich in diesem Moment an einen 5-Jährigen.
 

Zum ersten Mal, an diesem Tag, meldete sich Itachi zu Wort.

„Imoto ist stärker, als du sagst, Ototo. Sie hat ein A-Rang Jutsu innerhalb von einer Woche erlernt und es erfolgreich durchgeführt. Außerdem, du sahst nicht gerade berauschend aus, als sie deinen Arm gebrochen und dir deine Zähne ausgeschlagen hat.“
 

„Interessiert es dich nicht, dass ich deine Schwester bin? Du hörst dich so an, als wäre ich wirklich deine Schwester, von Geburt an!“

Itachi drehte sich zu mir und hob eine Augenbraue an.

„Du bist wirklich meine Schwester. Warum sollte ich dich nicht so nennen?“
 

Ich hatte das große Verlangen, mir die Hand gegen die Stirn zu klatschen oder Itachi durchzuschütteln. War dieses Genie, wirklich so zurückgeblieben?

„Wie lange weißt du schon, dass ich eine Uchiha bin?“, presste ich, zwischen zusammengebissenen Zähnen, hervor.

„Seit wir trainiert haben.“

Jetzt konnte ich es wirklich nicht mehr unterdrücken und schlug mir die Hand gegen die Stirn.

„Soziologisch zurückgebliebener Idiot!“, murmelte ich leise und ballte die Hände zu Fäusten.
 

„Sakura-chan, es würde uns allen eine riesige Freude machen, wenn du zu uns ziehen würdest. Ich meine, du gehörst doch zur Familie!“

Mikoto sah mich mit ihren großen, schwarzen, flehenden Augen an und ich musste doch tatsächlich schlucken. Für die schwarzhaarige Schönheit wäre es sicherlich wunderbar, ein anderes weibliches Individium zu Hause zu haben und nicht immer von Männern umgeben zu sein. Aber um ihr zu helfen, müsste ich meine Wohnung aufgeben, meine Privatssphäre und vor allem, meine Freiheit. War es das wert, um meiner ‚Stiefmutter’ zu helfen?
 

„Vergiss es! Ich kenne diesen Blick! Du wirst nicht zu uns ziehen!“, zischte Sasuke und weidete mich mit den Augen aus.

„Sasuke-chan! Sie ist deine Schwester!“, fuhr Mikoto ihren jüngsten Sohn an und starrte ihn in Grund und Boden.

„Ist sie nicht! Sie hat es nicht verdient ein Uchiha zu sein!“
 

Woah, das war jetzt fies. Ich hatte es mehr verdient, als dieser kleine Wichtigtuer!

Also sprang ich auf und beugte mich runter, so dass wir auf gleicher Höhe waren.
 

„Mein süßer Ototo... Halt dein großes Maul, oder ich muss es dir stopfen. Wer hat dich und Blondie jedes Mal wieder zusammengeflickt, wenn wir von einer Mission zurückgekommen sind? Oder wer hat sich um den Aufbau der Missionen gekümmert, wenn Kaka-sensei mal wieder keine Lust hatte? Oder was war, als ich dir deinen Arsch vor diesem Nuke-nin gerettet habe? Ich habe es sehr wohl verdient, in diesem Clan aufgenommen zu werden, du arroganter, egoistischer Emo, mit Bruderkomplex! Pass auf was du sagst, oder ich ramm dir meine chakragefüllte Faust in dein hübsches Gesicht, bis es Matsch ist!“
 

Wow, wisst ihr eigentlich, wie genial es ist, seinen ganzen, über die Jahre angestauten, Frust einfach mal rauszulassen und dem Objekt deines Hasses all das ins Gesicht zu schleudern?

Es gab kein besseres Gefühl!
 

„Wie lautet deine Entscheidung, Sakura?“, fragte Fugaku, nachdem er sich geräuspert hatte.

Ich richtete mich wieder auf und schenkte ihm ein breites Lächeln, was meine Zähne zeigte und dem Grinsen von Gai und Lee Konkurrenz machte.

„Ich bin dabei, Oto-san.“
 

XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx
 

Das war, eindeutig, die dümmste Entscheidung, die ich jemals getroffen hatte.
 

Ich saß, in einem eleganten und sündhaft teuren, Kimono an einem langen Tisch und musste mir die langweiligste Rede in meinem Leben anhören. Naja, Fu- ich meine Vater, hatte sich eine Geschichte ausdenken müssen, warum ich gerade jetzt auftauchte und warum ich nicht wie jeder andere Uchiha aussah. Er laberte irgendwas von ‚Gendefekt’ und ‚DNA-Mutation’.

Ich kam mir, wie ein entlaufenes Monster aus einer Freakshow vor. Wahrscheinlich dachten das auch die anderen Anwesenden, denn wie sie mich musterten, war nicht gerade freundlich.

Ich musste mich davon abhalten, mit den Kopf vorran, auf den Tisch zu fallen und einfach einzuschlafen. Es war vielleicht doch nicht so gut gewesen, gleich nach dem Aufwachen, aus dem Krankenhaus zu maschieren und umzuziehen.
 

„Hiermit erkläre ich das Festessen, zur Begrüßung meiner Tochter Sakura, für eröffnet.“
 

Endlich ließ sich Fugaku wieder sinken und ließ das Essen servieren.

Zum Glück saß ich neben Itachi, denn ich glaube, wenn Sasuke neben mir sitzen würde, würde ich ‚ganz ausversehen’ meine Essstäbchen in seine Hand, oder seinen Oberschenkel rammen.

Dieser kleine Terrorist hatte mich die ganze Zeit genervt und mir erzählt, dass ich es nicht wert war, bei ihm im Haus einzuziehen.

Klar, seit wann gehörte meinem Ototo das Anwesen? Es gehörte, rechtmäßig, unseren Vater und Mikoto-san. Im Testament würde Itachi das Haus erben und Sasuke ein wenig Geld. Für mich würden sie es noch einmal umschreiben lassen. Waren das nicht gütige Leute?
 

„Sakura-chan, ich bin so froh, dass du dich dazu entschlossen hast, zu uns zu ziehen. Es wird so toll, ein Mädchen im Haus zu haben. Du glaubst gar nicht, wie anstrengend es ist, mit drei Männern an der Backe.“

Mikoto lächelte mich sanft an und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass sie mich schon fast so sehr mochte, wie eine eigene Tochter.

Komisch...
 

„Vielen Dank, Mi... Oka-san. Ich finde es auch schön, endlich zu Hause zu sein.“

Ich erwiderte ihr Lächeln und legte etwas den Kopf schief.

Für die anwesenden Knacker, würden wir eine Show abliefern, die sie niemals durchschauen würden! Oto-san würde es den Ältesten in aller Ruhe erklären, aber jetzt sollten wir einfach schauspielern. Das war jedoch ein wenig schwierig, wenn dein kleiner Bruder schräg vor dir saß und dich mit seinen Blicken umbrachte.
 

„Sag, Sakura-san, bist du nicht die Schülerin der Hokage?“

Ein älterer Mann lehnte sich an Itachi vorbei und sah mich neugierig an.

Ich schluckte den Reis runter, der sich in meinem Mund befand und nickte dann.

„Das ist korrekt. Ich bin jetzt schon drei Jahre die Schülerin von Tsunade-shishou.“

An dem Tisch wurde es still, bis zufriedenes Murmeln einsetzte und ich erhielt anerkennende Blicke.

„Sakura-san, hast du nicht auch an der letzten Chu-ninprüfung teilgenommen? Ich habe gehört, dass die Arena in der dritten Runde völlig zerstört wurde und das von einem A-Rang-Jutsu.“
 

Ich wurde nervös und rutschte auf meinen Knien herum, doch stoppte, als Itachi meine Hand unter dem Tisch fasste und mir in die Augen sah. Merkwürdigerweise beruhigte ich mich augenblicklich und lächelte die Alten verlegen an.
 

„Nun ja, ich war so in den Kampf eingesunken, dass ich dieses Jutsu wohl ein wenig... zu groß, gestaltet habe. Ich wollte nicht, dass die Arena zerstört wird.“

Wieder wurde Gemurmel laut, doch der Älteste, der Fugaku genau gegenübersaß und am strengsten aussah, lächelte mich stolz an.
 

„Du brauchst dich dafür nicht zu schämen, mein Kind. Damit hast du es uns ermöglicht, dass wir uns in der Liste der Hokage wieder nach oben arbeiten können und mehr Zuspruch finden werden, als der Hyuga-Clan. Gut gemacht, Sakura-chan.“
 

Ich hasste ihn jetzt schon!

Wenn ich ehrlich war, dann hasste ich alles hier!

Die Speichelleckerrein, die düstere und hoheitsvolle Stimmung und vor allem die Falschheit dieser Personen.

Oh Kami, wo hatte ich mich da nur reinmanövriert?
 

XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx
 

XxX-Gaaras POV-XxX
 

Sasori und ich saßen im Büro der Hokage und sahen ihr dabei zu, wie sie hinter ihrem Schreibtisch herumtigerte.

Sie hatte die Arme hinter ihrem Rücken verschränkt und ihre braunen Augen waren auf den Boden gerichtet. Ihre Atmung ging schneller und ihr Herz raste in ihrer Brust. Ich konnte es, dank Shukaku, deutlich vernehmen. Die Symptome ließen nur auf eins schlussfolgern.
 

Die Hokage war nervös und besorgt.
 

Ich fragte mich, was die blonde Frau so beunruhigen konnte, wenn sie selbst bei der dritten Runde der Chu-ninprüfung ruhig wie ein Stein gewesen war. Und die dritte Runde hatte selbst mir Reaktionen abverlangt.

Den Großteil des Kampfes hatte, zu meiner Überraschung, das rosahaarige Mädchen dominiert. Sie hatte mit ihren Fäusten die Erde erzittern lassen und sie hatte, mit ihren eigenen Händen, einen Baum entwurzelt und als Waffe benutzt! Und sie war schwer an der Schulter verletzt. Sie hatte sicherlich Höllenqualen durchleben müssen. Und trotzdem hatte sie sich bis zum Schluss auf den Beinen gehalten und dann, mit einen einzigen Jutsu, die ganze Arena zerstört.

Sie hatte sich meinen Respekt verdient.

Respekt? Mehr als Respekt! Sie ist perfekt! Sie ist das perfekte Weibchen für uns!

Ich schüttelte den Kopf und lenkte damit die Aufmerksamkeit meines Bruders auf mich.
 

„Hokage-sama, worauf genau, warten wir jetzt eigentlich? Der Kazekage ist schon zu lange von Sunagakure weg. Wir müssen bald aufbrechen.“

Sasori wurde ungeduldig. Kein Wunder, denn er ließ Leute ungern warten und hasste es auf Leute zu warten. Das war seine Grundeinstellung, die er schon hatte, als ich geboren wurde. Temari wurde regelmäßig ausfallend, wenn er sie wieder nervte.

„Wir warten auf meine Schülerin. Immerhin hat Kazekage-sama darum gebeten.“, antwortete Tsunade und tigerte weiter in ihrem Büro herum.

Sasori drehte sich überrascht zu mir.

„Du hast?“, kam es, verblüfft, von ihm.

Ich nickte, lehnte mich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

Mein Sandbehälter stand neben mir und lehnte an dem Schreibtisch, während ich in dem gemütlichen Ledersessel saß, der vor dem Arbeitsplatz der Hokage aufgestellt worden war.
 

Ich war, mit meiner jetzigen Situation, völlig zufrieden. Ich musste keine Papiere durchgehen, keine nervigen Berater, die dir alles mögliche andrehen wollten und vor allem keine nervigen Geschwister und Schüler, die dich den ganzen Tag umgaben und nicht einmal die Klappe halten konnten.
 

„Wieso willst du das Mädchen sehen?“
 

Okay, streicht den letzten Punkt.
 

Ich drehte mein Gesicht zu meinem Aniki und blinzelte einmal langsam.

„Ich muss mit ihr etwas diskutieren.“

Du willst sie fragen, ob sie deine Frau wird und dann markierst du sie als dein Eigentum und dann...
 

Mein rechtes Augenlid zuckte und ich atmete tief durch.

Super, jetzt wurde mein Dämon pervers. Es reichte schon, dass er ein blutrünstiges Monster war, aber dann auch noch geil? Hölle, nein! Es war schon schwer genug seine Blutlust zu unterdrücken! Da brauchte ich nicht auch noch einen geilen Dämon, der mich zu merkwürdigen Taten verleitete. Am besten, ich ignorierte ihn einfach. Meistens hielt er dann seine Klappe.
 

„Was willst du mit ihr diskutieren?“

Sasori wollte heute alles wissen, wie? Sackgesicht!

„Über eine mögliche Tauschaktion.“

Jetzt wurde auch die Hokage hellhörig und stoppte genau hinter ihrem Schreibtisch.

„Wie soll dieser Tausch aussehen?“, fragte sie neugierig.

„Sie soll zu mir nach Suna kommen und dort im Krankenhaus aushelfen. Ihr habt gesagt, dass sie sehr gut ist. Wir brauchen gute Medic-nin im Krankenhaus.“, erklärte ich und sah, wie sich der Gesichtsausdruck der Hokage änderte.

„Hm... Das hört sich vernünftig an. Dann müsstet Ihr aber einen Shinobi zu uns schicken. Hättet Ihr eine Idee, wen Ihr uns schicken würdet?“
 

„Baki.“
 

„WAS?!“
 

Tsunade und ich sahen zu Sasori, der aufgesprungen war und mich mit riesigen Augen anstarrte, fast als hätte ich gerade verkündet, dass er die nächste Klippe runterspringen solle.... Wenn ich darüber nachdachte... Keine schlechte Idee.
 

„Baki... Er war Euer Sensei, richtig?“
 

Ich nickte der Hokage zu und beobachtete, wie Sasori versuchte seine Fassung zurückzugewinnen. Wenn ich nicht ich gewesen wäre, ich glaube, ich würde lachend auf den Boden liegen und mit den Fäusten auf den Boden eintrommeln.

Ich meine, das war Sasori! Er war, normalerweise, noch reservierter als ich!

„Das wäre kein schlechter Tausch. Sie ist meine Schülerin und er war Euer Sensei... Gleicht sich aus, nicht wahr?“

Tsunade rieb sich das Kinn und schien darüber nachzudenken.

Natürlich glich sich das aus! Baki war wichtig für Suna, genau wie Sakura wichtig für Konoha war.

Uh, du kannst dich also an ihren Namen erinnern! Ein Anfang!

Ich musste mir ein gefrustetes Aufstöhnen verkneifen. Dieser Dämon war schlimmer als jede Temari oder jeder Kankuro und das war heftig!
 

„Gaara, du willst wirklich Baki hierher schicken? Baki von allen Personen? Verdammt, er hat einen Konoha-nin umgebracht! Glaubst du wirklich, dass sie ihn hier mit offenen Armen empfangen werden?“

Ich hatte plötzlich das große Verlangen, mir die Hand vor die Stirn zu schlagen.

War mein Bruder neuerdings so bescheuert, oder tat ihm die Luft in Konoha nicht gut?

„Kein Problem! Wir sind nicht nachtragend... Obwohl... Gekko Hayate hatte eine Freundin, die bei ANBU ist... Da könnte es ein paar Probleme geben...“
 

Ich atmete erleichtert aus. Sasori war wirklich manchmal der Trottel vom Dienst. Man brüllte doch nicht rum, dass der Shinobi, den du zum Tausch schicken wolltest, einen Konoha-nin auf dem Gewissen hatte! Das war so, als würdest du einen Vertragsbruch laut rumposaunen!

Hihihi... Baka! Und mit sowas bist du verwandt?

Oh, ich schwöre, wenn dieser Dämon nicht bald sein Maul halten würde, dann würde ich hier in Konoha Amok laufen!

Bevor ich weiter in meinen düsteren Gedanken versinken konnte, wurde die Tür aufgestoßen und eine sehr wütende Person kam reingestampft.
 

„Alte Knacker! Denken sie wären etwas besseres! Sie sollten nächstes Mal eine Brotbüchse und eine Taschenlampe mitnehmen, für den Fall, dass sie sich beim Arschkriechen verlaufen! Scheiß Clan! Mein Leben ist beschissen! Ich verfluche den Tag an dem ich geboren wurde!... Oh... Ähm... Das... das wurde jetzt nicht gehört...“
 

Haruno Sakura, stand, in einen schwarzen, seidenen Kimono gehüllt, mitten im Büro und ihre grünen Augen hatten einen leicht rötlichen Stich. Ihre Haare hatte sie zu einen kunstvollen Dutt gesteckt, aus dem zwei Strähnen fielen, die ihr Gesicht umrahmten. Ihre Lippen glänzten in dem Sonnenlicht, das durch die Fenster hereinfiel und die Ohrringe, die sie trug, reflektierten das Licht.

Jedoch, als sie Sasori und mich entdeckte, zog sich die Farbe aus ihren Augen zurück und machte sich dafür auf ihren Wangen breit und färbte diese langsam rötlich, bis sie meinen Haaren Konkurrenz machen konnten.

„Es... es tut mir Leid! Ich... ich wusste nicht, dass... dass hier ein Gespräch stattfindet!“, quiekte sie und verbeugte sich mehrmals und in schneller Folge.

Ich fühlte, wie sich mein rechter Mundwinkel anhob und ich zu grinsen begann. Sasori, der vorher noch wie ein Idiot ausgesehen hatte, grinste jetzt auch, nur sah man es bei ihm deutlicher.

Tsunade seufzte auf und sah ihre Schülerin, mit gerunzelter Stirn, an.

„Wo warst du solange? Und... warum hast du einen Kimono an?“
 

Sakura stoppte mit den Verbeugen, runzelte die Stirn und legte den Kopf schief.

Uh, kawaaaaaiii!

Nee, oder? Das war doch jetzt nicht wahr! Jetzt fand mein Dämon auch noch Mädchen süß! Bereitet euch vor! Die Apokalypse ist nah!
 

„Äh... wisst Ihr noch nicht, dass ich jetzt bei den Uchihas lebe?“, fragte sie verwirrt.

Die Hokage schaute ihre Schülerin verdutzt an.

„Wie jetzt?“

„Fu... Oto-san hat mir heute Morgen einen Besuch abgestattet, zusammen mit Mikoto und Itachi. Oto-san und Mikoto-san haben mir alles erzählt. Ich komme mir immer noch, wie in einer schlechten Soap vor!“
 

Itachi? Da klingelte etwas bei mir. War das nicht dieses Genie aus dem Uchiha-Clan?

Was hatte er bei Sakura zu suchen?
 

„Wie, alles erzählt?“, fragte Tsunade total verwirrt.

Sakura schloss die Augen und als sie sie wieder öffnete, waren dort, anstatt Smaragdsteine, Rubine mit schwarzen Punkten.

Sie drehte ihren Rücken zu uns und wir konnten auf dem Kimono einen riesigen Fächer erkennen.

„Oto-san hat mir von meiner Familie erzählt. Und dann haben sie mich zu sich ins Haupthaus geholt und ich musste mich gerade mit den Ältesten rumschlagen, die mich alles mögliche gefragte haben und so rumgeschleimt haben, dass ich Angst hatte, auf den Schleimspuren auszurutschen!“

Tsunade nickte verstehend und auch ein wenig mitfühlend. Ich wusste auch, wovon sie sprach und sie verdiente einfach mein Mitleid. Das Geschleeime von den Leuten war das Schlimmste und Nervigste, was es gab.
 

„Naja, ist ja jetzt egal. Wieso habt Ihr mich herbestellt, Shishou?“

„Der Kazekage wollte mit dir sprechen.“

Ihre grünen, faszinierenden Augen legten sich auf mich und ich konnte Shukaku quieken hören. Meine Güte, was war denn los? Erst benahm er sich wie der Sexgott höchstpersönlich und nun erinnerte er mich an ein kleines Schulmädchen, das in den Schulschwarm verknallt war.

Ich räusperte mich und sah ihr in die Augen.

„Ich habe über ein Tauschprogramm nachgedacht. Das würde bedeuten, dass du, Haruno-san, nach Suna gehen würdest und ich dafür einen Shinobi aus meinen Reihen nach Konoha schicken würde. Ich gebe es ungern zu, aber unser Krankenhaus ist weit zurückgeblieben und kann sich mit keinem Krankenhaus in den anderen Shinobidörfern messen. Deshalb brauche ich ein Medic-nin, der den Medic-nins in Suna helfen kann.“

Sakura schaute mich erstaunt an und die Überraschung spiegelte sich deutlich auf ihrem Gesicht wieder.

„Öh, und wie kommt Ihr gerade auf mich, Kazekage-sama?“

„Erstens, du bist Hokage-samas hochgepriesene Schülerin und zweitens, ich habe den Kampf zwischen dir, Naruto und dem Uchiha gesehen. Ich kann mir sicher sein, dass ich dich auch auf Missionen schicken könnte, ohne um deine Sicherheit besorgt zu sein.“

Ich konnte sehen, wie sich ihre Wangen röteten und sie verlegen den Blick senkte.
 

„Ich glaube, dass du eine neue Mission hast,Sakura-chan. Wann soll dieser Tausch stattfinden?“



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Von:  NaruU
2017-01-06T22:12:00+00:00 06.01.2017 23:12
Hey die ff ist wirklich toll ❤️️
Kannst du nicht weiterschreiben 😭
:((🙃
Von:  Stevy
2016-07-11T05:19:20+00:00 11.07.2016 07:19
Toll toll toll ich finde die ff richtig klasse, bitte bitte schreib doch weiter
Von:  trusenkind
2015-10-26T14:51:01+00:00 26.10.2015 15:51
deine ff ist wirklich toll^^
finde die geschichte klasse :)
Hoffe du entschließt dich, sie weiter zu führen!
Von:  Mukuro-sama
2013-07-23T07:46:51+00:00 23.07.2013 09:46
Ich liebe diese ff *.*
Ich finde auch deinen schreibstil toll,
da du auch die kampfszenen bis ins kleinste detail beschrieben hast.
Ich finde an sich auch die ff total faszienierend, da es mal was anderes ist ich finde es nemlich super das sasuke und itachi sakuras geschwister sind es ist nemlich mal was anderes und nicht immer das selbe auch das sasori, gaaras bruder sein soll. Also im großen und ganzen die ff ist einfach perfejt, wundervoll also eig. findet mandazu einfach nicht das passende wort und ich würde mich freuen wenn du dich doch noch dazu entscheidest weiter zu schreiben denn es wäre schade wenn du diese ff einfach nicht mehr weiterschreibst.

Glg Oceanground^-^
Von:  Manga3
2011-01-07T21:03:59+00:00 07.01.2011 22:03
Also ich liebe deine FF!
Eigentlich bin ich ja ein SasuSaku oder NaruSaku-Fan, aber deine FF haut mich wirklich vom Hogger! :D
Deine Kampfszenen sind bis ins kleinste Detail beschrieben und dein Schreibstil ist einfach toll!!! Ich hoffe du schreibst weiter...:(
Viele Grüße, Manga3 ♥.
Von:  NaxLu
2010-12-26T21:29:16+00:00 26.12.2010 22:29
Heey die storyy ist ehct cool ich finds
schade das es Pausiert wurde aber naaj ich
freue mich schon drauf es weiter zu lesen schreib doch bitte
eien Ens wenne s soweit sein soll :)

Lg Nami
Von:  black_lily
2010-12-11T22:13:18+00:00 11.12.2010 23:13
Wow, na das nenn ich doch mal ein geiles Kapitel!!! Bei den Komentaren von Shukaku und Sasori hab ich nich vor lachen fast weggeschmissen!!!
Bitte schreib weiter und lass uns nicht zu lange warten, deine ff ist nämlich meiner Meinung nach super und es macht riesen Spaß, sie zu lesen.

lg und bis bald. black_lily
Von:  Sakura-Chan94
2010-08-27T13:28:54+00:00 27.08.2010 15:28
die ff gefällt mir recht gut ich glaube das ist die ff die einzige ff ist die ich mag wo sasuke fertig gemacht wirdXD
mach weiter so
lg Sakura-Chan94
Von:  Renpika
2010-01-01T15:51:58+00:00 01.01.2010 16:51
Frohes neues Jahr!!

Diese FF ist einfach zuu geil!!
Boah ich bin ein RIESENFAN von dem Pairing GaaSaku!!
Und SasoSaku find ich auch nicht schlecht...
Aber die Idee ist wirklich zu genial!
Ich hoffe, du nimmst dir die Zeit und schreibst weiter *fleh*
*mit Keksen bestech*
Bitte, bitte, bitte!
Diese FF könnte zu meinen lieblings FFs aufsteigen!!

Also
liebe, liebe Grüße!
Deine SakSasu!!
Von: abgemeldet
2009-06-11T14:22:21+00:00 11.06.2009 16:22
shukaku is ja echt der geile sexgott xDDD
einfach nur geil ^^
und sasori der Trottel vom Dienst is ja noch geiler xDDDD
ein echt tolles kapi
würd ich ne ENS von dir bekommen wenns weitergeht???

lg
has


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