Adrenalin. von abgemeldet (vom stark und schwach sein.) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Thanks to Windy ... Gerard hatte beinahe zwei Stunden sein Herz bei Mikey ausgeschüttet, der schweigend zugehört hatte. Der Bassist war müde und versuchte es mit Kaffee, doch auch dieser versagte bald seinen Zweck, also kämpfte er alleine weiter, bis auch Gerard einsah, dass Schlaf notwendig wurde. Nun war es weit nach Mitternacht. 03:45 Uhr um genau zu sein. Während sein Bruder versuchte auch Ray und Bob zum schlafen zu animieren, schlich Gerard in den Schlafbereich. Es hatte ihm gut getan, mit Mikey zu reden. Irgendwie war es allerdings auch schmerzhaft, mit ihm reden zu müssen und nicht mit Frank reden zu können. Gerard lauschte in die Finsternis, konnte aber keinen Laut von dem Gitarristen vernehmen, nahm also an, dass dieser schlief. Wie vielleicht schon aufgefallen, Gerard war ein wenig naiv. Der Sänger schlüpfte schnell aus seinen Sachen, warf sie irgendwo in die Dunkelheit, hier zog sowieso jeder was von jedem an, tastete in seiner kleinen Koje nach seinem alten Schlafshirt und schmiss sich, in Boxershorts, in sein weiches Bett. Ein Hotelbett wäre auch mal wider nett, dachte er und dieser Eindruck bekräftigte sich, als ihm auffiel, dass Frank die Koje hinter ihm hatte. Sie lagen Kopf an Kopf. Es erfüllte ihn mit Kummer. Früher waren sie oft mitten in der Nacht zusammen in ein Bett geschlüpft, hatten Kaffee geschlürft und geredet. Gerard hatte von seinen Problemen erzählt, Frank hatte zugehört und ihn angelächelt. Wie er immer lächelte. Sich hinter der Maske versteckt hatte, stark gewesen war, sich selbst langsam zu Grunde richtete, während der Rest der Band in ihren Kojen ruhig schlummerte. Schade, dass Gerard es damals nicht begriffen hatte. Vielleicht würde es dann in Frank jetzt ganz anders aussehen, nicht so kaputt, wie er zu sein schien. Gerard seufzte. Irgendwie vermisste er sein altes Verhältnis zu Frank. Es war ihm nie wirklich aufgefallen, dass sie so voneinander abgedriftet waren und wirklich bewusst, wie weit weg sie voneinander waren, war er sich immer noch nicht, aber wenigstens hatte er erkannt, dass sich etwas verändert hatte. Und das gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht. … Gerard war leicht davon gedöst, als der Rest der Band den Schlafbereich betrat. Nachdem Ray Bob bei ‚Donkey Kong Jungle Beat’, einer faszinierenden Bongotrommelsimulation, geschlagen hatte und damit seine Guitar Hero Niederlagen verkraften konnte, hatten sie sich auch endlich bereiterklärt, schlafen zu gehen. Die Beiden waren sich im Klaren darüber, dass Schlaf für sie unglaublich wichtig war, aber jeder hatte seine Schwäche. Ihre lag halt in Konsolenspielen. Schwerfällig kletterten sie in ihre Kojen. Gerard schreckte von dem Geräusch seiner knautschenden Matratze auf. Mikey folgte den Beiden nicht. Er war bei weitem nicht so naiv wie sein großer Bruder. Sich vor Franks Koje hockend, zog er dessen Vorhand langsam zur Seite. Ein übermüdeter Frank sah ihn an. Tiefe Ringe unter den rot geweinten Augen. „Hey, alles okay?“ Franks Stimme krächzte. Backround würde er morgen sicherlich nicht singen. Mikey schüttelte nur den Kopf, suchte in der Dunkelheit nach Franks Hand und drückte sie leicht. Sie war ganz kalt. „Frank, versteck es nicht. Du brauchst nicht stark zu sein.“ Mikey flüsterte. Er wusste, dass seine Worte nichts bewirken würden. Er war nicht Gerard. Frank fuhr ihm über seine Haare. „Mach dir keine Sorgen. Es ist schon gut so.“ Mikey seufzte. Es war nicht gut so, doch blieb ihm nichts anderes übrig, als matt zu lächeln. Sein gespieltes lächeln war nicht halb so perfekt wie Franks. „Schlaf gut Frank.“ „Du auch.“ Voller Kummer zog Mikey den Vorhang wieder zu und legte sie schließlich auch in seine Koje und kramte seinen iPod hervor. Um nachzudenken. So klinkte auch er sich aus. Ray schlief, Bob schnarchte leise. Gerard war hell wach. Genau wie Frank. Kopf an Kopf lagen sie da, nur getrennt durch eine dünne Platte Holz. Körperlich so nahe, im Geiste so weit voneinander entfernt, auch wenn sie beide aneinander dachten. Je länger Gerard die Sache überdachte, sie hin und her drehte, versuchte sie von allen Seiten zu betrachten, umso mehr kam vor allem ein Gefühl in ihm auf. Angst. Angst um Frank. Der Treuebruch Jamias musste ihn sehr viel Kraft gekostet haben. Gerard verstand, dass er Frank aufzehrte. Aber das würde vorbeigehen. Er müsste seinem besten Freund nun nur beistehen, ihn über seine Trennung hinweghelfen und dann würde alles wieder gut werden. Naiv, nicht wahr? Gerards wirklicher Fehler war ein einfacher. Er wollte die Brennnessel ausrotten, indem er sie abschnitt, missachtete dabei aber, dass sie sich durch Wurzeln vermehrte. Die Logik dahinter war eine einfache. Franks wirkliches Problem lag nicht an der Oberfläche. Es war fest verankert und außerhalb des Sichtbaren. Wenn Gerard Frank helfen wollte, müsste er das Problem an der Wurzel packen. Doch er verstand ja nicht. Doch er könnte es verstehen. Denn Gerard war nicht auf den Kopf gefallen. Und dies wusste auch Frank. Und deswegen sorgte er sich auch. Er spürte, dass Gerard ihn durchschauen könnte. Und Gerard war nicht Mikey. Gerard würde ihn nicht lassen, wenn er raus finden würde, dass Frank nicht wirklich lächelte. Er war der Typ Mensch, der es schaffen würde, seine Maske brechen zu lassen. Nein, er war nicht ‚der Typ Mensch’, er war Gerard. Und dieser war sich seiner eigentlichen Macht über Frank gar nicht bewusst. Sich nicht im Klaren, über die starke Wirkung, die er auf seinen besten Freund hatte. Das er alleine die Kraft dazu hätte, seine Maske zu brechen. Aber wie sollte das schon gehen, wenn er sie nicht mal erkannte? Und Frank war das mehr als Recht. Er wollte lieber mit seiner Maske leben, darunter kaputt gehen, auch wenn er dieses niemals zugeben würde. Denn er war ja stark. Seine Maske ablegen würde bedeuten, den wahren Frank der Außenwelt zu präsentieren. Den Frank, den niemand jemals akzeptiert hatte. Den Frank, den niemand jemals geliebt hatte. Den Frank, den Gerard niemals kennen gelernt hatte. Ja. Frank war sich sicher, dass ihre Freundschaft diesen Frank nicht überleben würde. Er hasste diesen Frank. Damit hasste er sich selbst. Und bemerkte dieses noch nicht einmal. „Hey“ Frank fuhr zusammen. Gerard. „Bist du wach?“ Frank blickte auf seine Handyuhr. Es war halb fünf in der Früh. Heute hätten sie noch zwei Interviews, die den gesamten Morgen und Vormittag einnehmen würden. Und dann, um 16Uhr war Soundcheck, um 19:45Uhr wäre ihr Auftritt. Sie würden sieben Songs spielen. Und Franks Energie war gleich null. Er sollte schlafen. Wirklich. Und wenn er wüsste, was ihm morgen passieren würde, hätte er auch geschlafen, notfalls mit Schlaftabletten. Doch Frank war kein Hellseher. Ebenso wenig Gerard, der Frank nicht angesprochen hätte, hätte er gewusst, worauf das Gespräch hinauslaufen würde. Hätte er gewusst, dass es ihn verletzen würde. Denn Gerard war schwach, wollte Schmerzen von sich fern halten. Doch manchmal ließ sich dem Schmerz nicht ausweichen. Und manchmal brauchte man selbst Schmerz, um den Schmerz eines Anderen zu erkennen. „Ja. Ich bin wach.“ Gerard grinste in sich hinein. Die nächsten Worte bedeuteten ihm viel. Er schwieg einen Moment, sammelte ein wenig Kraft. „Frank?“ „Mh?“ „Du bist mein bester Freund. Ich hab dich sehr lieb.“ „Gut zu wissen.“ Gerard war verwirrt. „Frank?“ „Mh?“ „Hast du mich auch lieb?“ „Ich kenne dich.“ ------------ Irgendwie doof, oder? -.- Ich musste irgendwie immer an Sido und seine dumme Maske denken xD Kein Wunder, dass das Kapitel so doof geworden ist. xoxo Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)