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Shinjo

von

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Hallo weavy,

hier ist meine eigene geschriebene Story, die du dir am besten als anime oder manga vorstellen solltest. Hoffe es gefällt dir.
 

Shinjo
 

Folge 1: Von Angesicht zu Angesicht
 

Der Wecker klingelte. Das war auch gut so, nur klingelte er schon seit 10 Minuten. Endlich jedoch, wurde Hitomi Keno aus ihrem Schlaf gerissen und schreckte nach oben. Halb verschlafen rieb sich das 17 jährige Mädchen ihre Augen und legte geistesabwesend

den kleinen Wecker,der noch klingelte, in das Glas mit Cola,das auf ihren Nachttisch stand. Somit verabschiedete sich das schrille Klingeln und ging unter. Schon halb acht! Na, sie würde es trotzdem noch rechtzeitig zur Schule schaffen. Schnell stand sie auf,gähnte lauthals und zog sich schnell um. Ihre Schuluniform war noch ganz zerknittert, aber was machte das schon. Sie kämte schnell ihre hüftlangen schwarze Haare zurecht,wusch sich aber nicht ihr glattes,feingeschnittenes Gesicht, sondern stürmte die Treppe nach unten in die Küche. Sie verzichtete jedoch auf ihr Frühstück und packte schnell eine kleine Plastikflasche Cola in die Schultasche ein. Da viel ihr ein Zettel auf,der auf dem runden Tisch lag.

Liebe Hitomimaus,

habe gerade noch rechtzeitig einen wichtigen Anruf erhalten. In Tokio läuft eine heisse Sache wegen eines Spendenskandals.

Muss dem sofort auf dem Grund gehen. Komme bestimmt wieder in weniger als drei Tagen zurück. Geld liegt neben dem Kühlschrank und kochen ist ja auch kein Problem mehr für dich. Papa!

Wütend zerriss Hitomi den Zettel und stürmte aus dem Haus. Pah,von wegen heisser Sache auf dem Grund gehen. Wenn er ein Dedectiv oder Journalist gewesen wäre. Aber ihr Vater verdiente ihre täglichen Brötchen als Kamaramann einen Nachrichtensenders

und eines zweitklassiken Journalisten. Er war alleinerziehend,den Hitomis Mutter war schon längst vor 5 Jahren bei einem Autounfall umgekommen. So lebte sie mit ihren Vater allein zu Hause. Das er sie ab und zu allein zu Hause liess, und das mehrere Tage, war eigentlich schon zur Gewohnheit geworden,denn er vertiefte sich seitdem in seine Arbeit wo er nur konnte oder verbrachte seine Zeit vor der Bildschirmröhre. Hitomis Freundinnen beneideten sie oft wegen ihrer Freiheit,doch Hitomi würde es eigentlich nie wagen, eine Party oder ein sonstiges fröhliches Beisammensein in ihrem Haus zu veranstalten,da dies schließlich einmal das Haus ihrer verstorbenen Mutter war,das sie über alles geliebt hatte. Sie rannte nun schnell die Strasse ihres kleinen

Vorortes entlang. Hitomi war schnell und sehr sportlich. Sie lebte,trotz dem Tod ihrer Mutter ein bescheidenes aber auch ganz normales Leben eines Teenagers, doch ab und zu versteckte sie hinter ihrer Lebhaftigkeit und Lebenslust, die tiefe Einsamkeit,die sie manchmal empfand. Da erreichte sie schon den Schulhof und stürmte rechtzeitig zum Gongschlag das Klassenzimmer. Schnaufend setzte sie sich zwischen ihren zwei Freundinnen Asuka und Shao. Asuka hatte lange rote Haare und Shao dunkle schulterlange.

>>Puh, gerade noch rechtzeitig Hitomi!<<,qiekte Asuka vergnügt. >> Egal, lass dir jetzt von mir die neusten News aus meinem Liebesleben erzählen. Letztens auf Shaos Party, hat Kenji, der Junge aus der 11. meine Hand berührt,als wir beide gleichzeitig zur Chipsschüssel greifen wollten und dann hat er mich darauf aufmerksam gemacht,dass ich Dipsouce auf meiner Nase hatte. Aaach,wenn das kein Zeichen inniger,leidenschaftlicher Liebe ist!<<,schwelgte Asuka vor sich hin und schwebte mit leuchtenden Augen auf Wolke 7.

>> Pah, was du nicht sagst.<<,meinte Shao und dabei huschte ihr ein Hauch von Spott und leichter Genervtheit über das Gesicht.

>> Deine Hand berührt doch jeder,sobald er zur Chipsschüssel greift, denn du bist doch viel zu gierig um jemand anderen dran zu lassen.<<

Nun beugte sich Asuka mit finsteren Blick über Hitomi hinweg und starrte mit finsteren Blick auf Shao nieder.

>> Ach ja? Hör mal,stellst du dich zwischen mir und Kenji,dann hau ich dir so eine in dein Fressbrett rein,dass deine Zähne Samba tanzen!<<

Doch Shao lächelte nur amüsiert und winkte ab. Dann deutete sie auf einen braunhaarigen Jungen der in der vordersten Reihe saß und an seinem Bleistift kaute.

>> Das ist MEIN Liebling,Asuka! Ken Okawa,der neue hier. Ich werd ihn noch heute fragen,ob er Lust hat am Samstag auf meine Pyjamaparty zu kommen und dann ist es um ihn geschehen!<<

Hitomi gab erst keinen Kommentar ab,sondern beugte sich schnell mit ihren Kopf nach unten,da 2 große Kreidestücke durch die Luft sausten,die aus der Hand ihrer strengen Geschichtslehrerin Frau Hongo geschossen kamen. Hart prallten diese an den Köpfen von Asuka und Shao,die sofort wie zwei tote Holzscheite umflogen und steif liegen blieben.BOING! Als Hitomi aus Verlegenheit,ganz umbeteiligt aufblickte,da wurde plötzlich ganz rot um die Nasenspitze,denn ihr Blick streifte plötzlich den von Ken,dem Neuen,der sich verwundert umgedreht hatte und ihr plötzlich sanft zulächelte. Schnell blickte sie wieder zur Seite. Es war erstaunlich,denn dieser Junge verursachte bei ihr ein sehr extremes Herzrasen....
 

In der Pause auf dem Hof....

>> BIIIIIIIITE HITOMI! BIIIIITE! HAB DOCH GNADE MIT MIR! TU MIR DAS NICHT AN!ALLES NUR DAS NICHT!

OH GOTT!NEEEIN!!!WÄHHHHHHHHHH!<<,schrie Asuka verzweifelt auf der Bank unter dem großen schattigen Baum in der Mitte des Hofes, und weinte Wasserfälle. Und das im warsten Sinne des Wortes.

>>HITOMI! NEIN!! GNADE!!!GNAAAADE!WÄHH! <<

Hitomi zog ihre Beine auf der Bank an um nicht in die Nasse Tränenpfütze zu treten und Shao tat rechts von Asuka das gleiche,wärend sie verträumt ein Bild von Ken zeichnete.

>> Asuka ich habe dir schon 13mal meine Mathehausaufgaben überreicht,damit du sie abschreiben kannst,aber...<<

>> Aber irgendwann hört man mit dem Zählen auf. Hitomi ich bitte dich!<<,unterbrach Asuka Hitomi.>> Du weisst doch wie Herr Azuba in seinem Jähzorn sein kann, wenn man die Hausaufgaben vergisst! Kennst du nicht das Gerücht, dass er schon mal ein armes kleines Schulmädchen, in einen dunklen Spind dafür in einer Gruft eingeschlossen hatte. Zusammen mit Ratten und Spinnen!

Dicke haarige Vogelspinnen!Wähhh! HITOMI!<<

Hitomi seufzte leise auf und überreichte schließlich Asuka das Heft, die es sofort grabschte und wie eine Maschine abschrieb.

Dabei murmelte sie ständig.

>> Tangente an diesen Punkt.... Na... das is ja einfach.... hypotinuse 1..... cosinus gleicht dem sinus.... hunger.... ah und dann...

hunger.... also so... hungerhungerhunger.<<

>> Tut sie bestimmt wegen Ken.<<, kommentierte Shao.

>> Na und!<<, geifte Asuka sie an. >> Er wird sehen wie hübsch und zugleich inelligent ich bin!<<

>> .... und dein Vater lässt dich schon wieder für mehrere Tage allein?<<, fragte Shao Hitomi.

>> Ja...<<,antwortete Hitomi. >> Allein.... wie immer...<<
 

Die Sonne ging langsam an diesen Wintertagen unter und der Himmel wurde immer dunkler. Hitomi befand sich auf dem Rückweg zusammen mit Asuka. Ab und zu fuhren Autos an ihnen vorbei und ihr Weg wurde an einer Kreuzung erneut durch ein kleines, schwarzes Kätzchen gekreuzt. Asuka und Hitomi kannten diese Katze. Sie hatten sie Steph genannt und sie begnete ihnen beim herumstreunen immer wieder auf dem Rückweg. Ab und zu fütterte sie Asuka mit einem Schluck aus ihrer Milchtüte und Steph lief immer eine Weile an Hitomi geschmiegt mit ihnen mit.

>> Bist du sicher,dass du nicht doch einen Arzt brauchst?<<, fragte Hitomi besorgt Asuka.

>> Nö...... autsch.<<, sagte Asuka und schaute sie bedröbelt an, wobei sich Hitomi immer wieder Mühe geben musste, nicht über Asukas Gesicht zu lachen. Ihre Nase war ganz dick und rot und auf ihrer Stirn prankte eine Zitronengrosse Beule.

>> Du hättest Herrn Hongo vorher sagen müssen, dass du noch damit beschäftigt warst, die linke hintere Seite der Tafel zu wischen, eher er sie ganz nach aussen klappte.<<, meinte Hitomi.

>> Ja,aber er hat sie mit Sicherheit so fest zur Seite geklappt, weil er vielleicht geahnt hat, dass ich von dir abgeschrieben habe, Hitomi. Sonst hätte ich nicht auch geblutet wie ein glückliches rosa Schweinchen.<<, lachte Asuka gequält auf.

Sie war schon immer etwas tolpatschig gewesen, doch Hitomi mochte dennoch schon all die Jahre lang. Auch nach den Geschichten, wie sie z.b. mit dem Kopf gegen das Waschbecken geflogen ist, einen Spagat im Mädchenklo ausgeführt hatte nachdem sie auf der Seife ausgerutscht war und als sie mit der Zunge an dem gefrorenen Laternenpfahl stecken blieb.

Nun trennten sich nahe einer Unterführung ihre Wege und Hitomi ging allein nach Hause weiter. Sie dachte an den einsamen Fernsehabend der vor ihr stand, doch diesmal würde sich das ändern. Sie ahnte nicht die Bedrohung der sie sich nährte...
 

Hitomi stand endlich vor ihrer Haustür und holte den Schlüssel raus. Sie schloss auf und stand gleich in der Küche. Dann legte sie ihre Tasche ab, öffnete den Kühlschrank und... Moment! Sie spürte einen leichten Luftzug. Hatte sie vergessen eines der Fenster im

Wohnzimmer oder Flur zuzumachen? Sie schaltete das Licht in der Küche an und schlich langsam in den Hausflur. Da! Die Schiebetür die vom Wohnzimmer in den kleinen Garten führte, stand offen. Hitomis Herz stockte und sie hatte das Gefühl, dass sich ein eiserner Griff darum legte. Die Schiebetür

stand heute morgen, garantiert nicht offen! Hitomi dachte erschrocken an den Satz, der ihr einen Schauer hinablaufen ließ. War jemand hier? War ein Einbrecher hier? Ihr Magen zog sich zusammen und ihre Hände wurden kalt. Wenn dieser jemand noch hier war, dann hatte er sie garantiert schon bemerkt! >Warum musst du heute denn auch fort sein Papa! < Hitomi ging langsam auf die Schiebetür

zu. Dabei fiel ihr auf, dass diese am Rand beschädigt war. Jemand hatte sich gewaltsam Eintritt verschafft. Ihr Blut rauschte in ihren Ohren und Hitomi wurde blass um die Nase.

>> Dreh dich langsam um!<<, befahl ihr plötzlich eine rauhe Männerstimme.

Hitomi schrack auf und drehte sich gleichzeitig um. Da sie ihn. Er war schwarz gekleidet und trug eine Maske mit zwei faustgroßen Löchern,durch die seine Augen hervorstachen. Doch in der rechten Hand, hielt er einen Gegenstand, der Hitomi schließlich am Rand des Wahnsinns trieb. Ein langes Fleischermesser, dass er aus der Küche entwendet hatte. Messer! Schmerz!... Tod! Vor Hitomi zogen plötzlich die Ereignisse des heutigen Tages vorbei. Das freudige Lachen ihrer Freundinnen. Asuka und Shao. Der hübsche Ken. Gequatsche über Liebe. Mathehausaufgaben und und... doch jetzt... >Mädchen tot in ihrem Haus aufgefunden worden! ... Nein! Reiss dich zusammen Mädchen! Denk nach! Verhalt dich ruhig! <,dachte sie verzweifelt.

>> Was ...<<, doch Hitomi brachte keinen Satz raus. Ihr Mund wurde trocken und ihre Knie weich. Die Angst hatte sie eisern umklammert und ihre Hände verkrampften sich. > Mama so hilf mir doch! Bitte lieber Gott! <

>> Ganz ruhig, kleine.<<, flüsterte der Einbrecher. >> Schade dass du heute schon so früh kommst.

Hatte dich später erwartet.<<

Hitomi fiel plötzlich wieder ein, dass heute ihr Sportunterricht ausgefallen war. Sie war nun 2 Stunden früher hier erschienen. Doch zu welchen Preis?

>> Was machen wir nun, hm? ... Hast du noch was vor?<<, fragte der Eindringling spöttisch und fuchtelte spielerisch mit seinem Messer herum.

Hitomi war immer noch wie gelähmt.

>> Guck nich so blöd!<<, schrie der Einbrecher plötzlich laut auf. Seine bullige breite Erscheinung verlieh im monströse Autorität. Plötzlich fing er an zu hecheln.

>> Los... mach dich frei!<<

Hitomi riss nun endgültig der Faden. Sie sank in die Knie und wimmerte, wobei sie ihr Gesicht in die Hände vergrub.

>> Bitte... Bitte... Sie können alles haben, nur...<<, wimmerte sie verzweifelt. >> Ich kann das nicht!<<

Hitomi wartete auf eine Antwort des ... nun ja Einbrechers und wohl auch gleich Vergewaltigers, doch... Da geschah es! Sie hörte ein lautes Poltern und einen Schmerzensschrei! Sie sprang wieder auf die Beine und erblickte nun etwas vollkommen unerwartetes... Ihr vermeintlicher Peiniger lag ausgestreckt auf dem Teppich, ganze acht Schritte vor ihr, und hatte bei seinem Fall nach hinten das Messer fallen lassen.

>> Was! Was soll das?!<<, rief der maskierte Mann überrascht. Er stand schnell wieder auf und zeigte auf Hitomi.

>> Wie hast du das gemacht! Du Miststück!<<

Doch plötzlich leuchtete im Schein der Wohnzimmerlampe, etwas silbernes auf und ein weiterer Schmerzensschrei des Mannes erfolgte. In seinem Handgelenk,steckte ein scharfer Gegenstand. Hitomi

erkannte es nur ungenau. Es schien eine Art scharfer Metallgegenstand zu sein, der die Form eines achteckigen Sternes hatte. Blut rann dem Fremden aus der Wunde, nachdem er den Stern aus ihr gezogen hatte und den blutigen Gegenstand auf dem Flokatiteppich fallen ließ.

>> Du... Ich werde dich dafür killen!<<, schrie er laut durch den Raum, doch da geschah das unglaubliche!

Vor Hitomis erstaunten Augen, huschte blitzschnell ein unförmiger schwarzer Schatten vorbei. Dann erfolgte ein dritter Schrei des Einbrechers und Hitomi wich reflexartig aus, als dieser wie eine leichte Puppe durch die Luft auf sie zuflog und mitten durch die Scheibe der Schiebetür geschmettert wurde. Glassplitter klirrten zu Boden und der maskierte Dieb, der Hitomi noch vor wenigen Sekunden so sehr erniedrigen wollte, rollte sich stöhnend über den Rassen. Dann flog erneut dieser dunkle Schatten an Hitomi vorbei und zwar so schnell, dass sie einen starken Windzug verspürte. Da blickte sie wieder nach draussen. Da erblickte sie vor dem Einbrecher, der sich noch immer über den Boden rollte, eine weitere Gestalt. Es schien ein Mann zu sein, der einen schwarzen Kampfanzug oder so etwas in der Art trug. Er hatte ihr den Rücken zugewendet und trat dem Einbrecher gegen den Kopf. Dieser sprang auf und rannte wie von Sinnen über den Zaun und die Strasse hinab, wobei er eine Staubwolke hinterließ.

>> Geister! Gespenster! Hilfe!<<

>> Wer bist du?<<, fuhr es plötzlich Hitomi aus der Kehle.

Ihr Retter drehte sich überrascht um. Er hatte schwarze, unordentliche, struppige Haare, dunkle , große Augen und die untere Hälfte seines Gesichts,war durch ein schwarzes Tuch verhüllt. Starr und ohne etwas zu sagen, blickten die beiden sich plötzlich an... Lautlos ... Da verschwand plötzlich dieser geheimnisvolle, junge Retter. Von einer Sekunde zur anderen, war er einfach nicht mehr da ... Verschwunden! Was war passiert? Hitomi torkelte wie betrunken und vollkommen verstört ins Wohnzimmer hinein. Beachtete überhaupt nicht den kalten Luftzug der durch die zersprungene Scheibe

kam... Sie setzte sich vollkommen appatisch auf das weiche, weisse Sofa und lehnte sich seufzend zurück. Da fiel ihr Blick auf den silbernen Stern, an dem noch das Blut dieses Einbrechers haftete.

Sie sprang auf und rannte darauf zu. In windeseile hetzte sie damit zum Waschbecken und wischte unter dem Wasser das Blut ab. Etwas war jedoch auf dem Metall eingraviert. Ein Name oder ein Wort:

Shinjo!

Was war das? Hitomi setzte sich wieder mit dem Stern auf das Sofa. Shinjo... Plötzlich spürte Hitomi den Luftzug nicht mehr und dann schrack sie erschrocken auf. Ein dunkles, grosses Tuch, war über die Schiebeglasstür von aussen gespannt worden! Wer war das!? Dieser komische ... Er sah aus wie eine Art Ninja! > Ob er Shinjo heisst?<,dachte Hitomi. Sie dachte nach. Sie wollte auf keinen Fall ihren Vater anrufen. Nein, das brächte zuviel Aufregung mit sich ... morgen alles Asuka und Shao erzählen ...

morgen Mathe ... morgen ... Hitomi brach plötzlich vor ihrer Couch zusammen und weinte. Es war ein erlösendes weinen. Denn nun musste sie erst einmal diese Dinge in dieser Nacht verarbeiten. Was brächte dieses Ereigniss noch mit sich? Was würde nun geschehen? ...
 

Fortsetzung folgt ... wenn du willst!
 

Es ist eine Fanfiction von meinem Kumpel aus einem Chat. Ich find die Story echt gut. Der zweite Teil folgt bald.

Der Kumpel von mir nennt sich Rock

schreibt bitte comments entweder mir und ich sags ihm weiter oder ihr mailt ihm unter TheRock.19@gmx.de

Shinjo
 

Folge 2: Begegnungen des Schicksals
 


 

Es klingelte diesmal kein Wecker. Hitomi wachte von alleine auf. Es war etwa kurz vor halb acht, als sie sich gähnend aufrichtete und ihre Stirn rieb.

Sie saß noch immer auf der Couch, in ihrem Wohnzimmer, auf der sie gestern Abend eingenickt war. > Was für eine Nacht!<, dachte sie. Vielleicht nur ein Traum gewesen? Nein! Neben ihr auf dem Boden, lag immer noch der silberne Wurfstern auf dem das Wort Shinjo eingraviert war. Sie erinnerte sich wieder halb verschlafen an die Ereignisse. Die Ankunft zu Hause, der Einbrecher, das plötzliche Erscheinen eines Schattens und der sonderliche maskierte Retter... Sie kämpfte sich müde auf die Beine und schaltete das Wohnzimmerlicht aus, das die ganze Nacht über gebrannt hatte. Nun war es halbdunkel im Raum, denn noch immer lag das gespannte schwarze Tuch über die zerbrochene Scheibe der Schiebetür. Was für eine Nacht! Hitomi strich über den mürben Stoff, dieses Tuches. So als ob sie sich davon erhoffte, Kontakt mit ihrem Retter aufzunehmen. Doch nichts geschah. Fast rannen ihr erneut Tränen über die Wangen, als sie wieder an den gemeinen Einbrecher dachte, der sie ... Nein! Nicht dran denken! ... Schule! Ich muss dort hin. Hitomi packte ihre Tasche und liess darin auch den Wurfstern verschwinden. Sie schenkte dem blinkenden Licht ihres Anrufsbeantworters keine Achtung. Wahrscheinlich nur eine Nachicht von Papa, dass er noch länger bleibt. Wie üblich! Deiner Tochter kann ja sonst was passieren! Doch Hitomi hielt es nach wie vor für besser, ihrem Vater nichts zu erzählen. Dies war alles sowieso unglaublich. So rannte Hitomi aus dem Haus. Der Schule entgegen ...
 

Ding Dong! Der gute alte Schulgong! Sonst hasste Hitomi dieses Geräusch das eine neue langweilige Stunde einläutete, aber diesmal war sie froh diese Stunde miterleben zu können. Ruhig setzte sie sich zwischen Asuka und Shao. Die beiden merkten dass etwas mit Hitomi nicht stimmte, denn sie blieb sonderbar ruhig.

>> So meine Damen und Herren, Papier raus und Stifte spitzen. Wir schreiben einen Test. Es bleiben Ihnen exakt 15 Minuten!<<, tönte da plötzlich die Stimme des Mathelehrers Herrn Azuba, als er Papierbögen mit Aufgaben austeilte.

Doch Asuka schien das nicht sonderlich zu interressieren und so beugte sie sich zu Hitomi hinüber.

>> Sag mal, Hitomi geht es dir nicht gut? Du siehst ziemlich fertig aus?<<, flüsterte sie ihr leise zu.

>> Später!<<, gab Hitomi leise zur Antwort ohne dabei ihre verschlafene Miene zu verziehen.

>> Hm ... ... ... Ich brauch nachher Englisch von dir.<<, meinte Asuka, doch dann sah

sie nur noch Sterne, denn ein besonders grosses Kreidestück von Herrn Azuba, prallte ihr an den Schädel, wobei sie mit dem Stuhl nach hinten kippte und ihre Augen verdrehte.

>> Oh .... genau auf die Beule von gestern! Das ist zuviel ...<<
 

Auf dem Pausenhof sassen Hitomi, Shao und Asuka wie immer auf einer Bank unter dem

Schatten eines Baumes in der Mitte des Schulhofs. Asuka stand vor Hitomi und Shao und lachte vergnügt.

>> Oh man, Hitomi! Du erzählst uns einfach so, dass du von so ner Art Möchte-gern-Zorro aus den Klauen eines bösen Schurken befreit worden bist und glaubst, das dieses kommische Ding ein Beweis dafür ist?<<, lachte sie entzückt und deutete dabei auf den Stern in den Händen Shaos.

>> Naja, Hitomi. Das Ding sieht zwar wie eine Rariatät aus aber ...<<, meinte Shao, wurde jedoch gleich von Asuka unterbrochen.

>> Quatsch! Nabikishop!<<

>> Was?<<, fragte Hitomi verdutzt.

>> Nabikishop!<<, antwortete ihr Asuka. >> Dort drüben, der Plunderladen um die Ecke.

Mein kleiner Bruder holt sich von dort immer seine Plastikschwerter zum Kostümfest. Wette das Ding kriegst du an jeder Ladenecke. So'n Ninjastern ist ja nicht gerade schwer zu erhalten. Wo hast du den gekauft?<<

>> Nirgens!<<, protestierte Hitomi. >> Das hat er gestern dagelassen! Kurz bevor er diesen anderen Kerl durch die Scheibe der Schiebetür geschmissen hat! Kannst dich gern davon überzeugen!<<

>> Wenn, da wirklich jemand war der dir etwas antun wollte, warum hast du dann nicht die Polizei alamiert Hitomi.<<, fragte Shao mit ruhiger Stimme.

Hitomi schaute sie verdutzt an.

>> Nachdem was passiert ist?! Die hätten mir doch nicht geglaubt, sondern vermutet ich hätte die Scheibe selbst zerschlagen!<<

>> Ahhhhhhhhha!<<, schrie plötzlich Asuka nach einer großen Eingebung auf. >> Jetzt kapier ich. Ich habe meinen Kenji und Shao ihren Ken und Hitomi .... Denkt sich einfach ihren romantischen Superman aus! Na, das is ja putzig.<<

Da sprang Hitomi empört auf und packte Asuka am Kragen ihrer Uniform.

>> Ich habe gestern darum gebetet, dass ihr dagewesen wärt um mir zu helfen und dann sagst du sowas!<<

Asuka schrumpfte plötzlich zusammen und schaute ganz bedröpelt. Doch dann, verformten sich wahrlich ihre Augen zu Herzen, als sie Kenji vorbeilaufen sah.

>> Mein Kenji! Warte! So warte doch!<<

Da riss sie sich los, stolperte jedoch über Hitomis Fuss, torkelte einige Schritte nach vorn, wobei sie den ankommenden Hausmeister mit der Leiter auf der Schulter nicht sah .... und klemmte sich ihren geschundenen Kopf zwischen zwei Leitersprossen ein.

Eine Flut von Gelächter mehrerer Schüler erfolgte daraufhin.

>> Oh weh und ach weh!<<, jammerte Asuka enttäuscht...
 

Es war Abend geworden, doch diesmal war Hitomi nicht nach Hause gegangen, sondern ging im Park spazieren. Da stand sie nun an einer gebogenen langen Steinbrücke, die über einen breiten Bach gespannt war und blickte verträumt auf die glitzernden Lichter der Autos, Laternen und des silbrig glänzenden Mondscheins. Ab und zu fuhren einige Fahrradfahrer an ihr vorbei. So hatte sie sich sicher gefühlt. Nun fixierte sie ihren Blick auf den Wurfstern, den sie ausgepackt hatte. Shinjo ... was hatte dieses Wort zu bedeuten? Was war eigentlich gestern geschehen und warum? Warum ausgerrechnet sie?

Sie schlenderte weiter einen Pfad entlang, der an einen kleinen See lag, auf dem sonst die Enten schwammen und von Kindern gefüttert wurden. Zur ihrer Rechten, säumten dunkle schattige Baumreihen, die Umgebung. Sie wusste, dass es mit der Zeit gefährlich sein konnte, des nachts im Park ganz alleine zu spazieren, aber ... irgendwie hatte sie ein seltsammes Gefühl, das ihr zugleich vertraut war. Dann musste sie an ihre Freundinnen denken. Was wussten die schon? Hielten sie einfach so für eine billige Wichtigtuerin!

Vielleicht hätte sie jedoch genauso darüber gedacht. Als sie so die kühle Nachtluft einsog, da fiel ihr plötzlich der neue Schüler Ken ein. Ken ... er gefiel ihr wirklich gut und nicht nur ihr. Aber wie schön wäre es jetzt mit ihm Hand in Hand im Park zu spazieren. Hitomi war nicht oft in ihren Leben verliebt gewesen und jetzt musste sie nach all den verrückten Erlebnissen an diesen Burschen denken, der sie zu einer verträumten albernen Gans werden ließ. Hitomi musste lächeln und wurde fast rot. Ken ...

Doch da wurde ihr auf einmal sehr kalt und sie fröstelte. Hitomi sah sich um. Sie hielt es für besser wieder nach Hause zu gehen. Hitomi drehte sich um und ging weiter doch ... sie blieb erschrocken stehen. Vor ihr stand ein gewaltiger Hüne. Er hatte lange, zottige rote Haare, ein weisses mit roten Tätowierungen übersätes Gesicht, trug einen lilanen, langen Mantel und in der Hand hielt er ein breites, scharfes und großes Samuraischwert.

Seine roten Augen leuchteten dämonisch in der Dunkelheit auf und tauchten sein Gesicht

in einen geisterhaften Schein. Er fuhr sich süfisant mit seiner gespaltenen, schwarzen Zunge über die farblosen Lippen und lächelte geringschätzig.

>> Guten Abend, meine verehrte Dakikai. Zeit deinem Schöpfer gegenüber zu treten!<<,

sagte er boshaft und schritt langsam auf die zitternde Hitomi zu ...
 

Hitomi blieb wie gebannt vor diesem seltsamen Mann stehen, der sich ihr näherte. Vor seinem Schwert, hatte sie einen echten Horror. Damit hätte er ohne Mühe ein Auto zerlegen können! Er war nur noch fünf Schritte von ihr entfernt ... Hitomi verlor allen Mut. Die schlimmen Erinnerungen der letzten Nacht kamen in ihr hoch. Sie musste an das Fleischermesser denken, mit dem sie der Einbrecher bedroht hatte. Doch dieses gewaltige Schwert, war um einiges gefährlicher und vergewaltigen wollte diese Horrorgestalt sie auch nicht, sondern gleich ohne jegliche Gnade töten! Hitomis Knie wurden weich. Sie wollte schreien ... wegrennen ... nach Hilfe rufen ... Hilfe! > So schrei doch endlich!<, dachte sie, aber sie konnte nichts tun. > Warum? Warum nur! Es ist doch alles so sinnlos! < Hitomi tränten die Augen und es war, als träfe sie ein gewaltiger Faustschlag als sie sah, wie drohend nun dieser "Mann" sein Schwert in die Luft streckte um es auf ihren bebenden Körper herabfahren zu lassen.

>> Es geht schnell! Glaub mir! Ich bin gut darin!<<, flüsterte ihr diese dämonische Erscheinung zu, lächelte süfisant und ließ die breite, scharfe Schwertklinge auf sie herabsausen. ...

Ein Reflex der ihr die Augen schloss ... das war alles wozu Hitomi vor lauter Todesangst fähig war. Dann das Warten auf den schrecklichen Schmerz ... Doch er kam nicht! Dann erhallte das Geräusch von aufeinander schlagendem Metall! Hitomi riss ihre Augen wieder auf. Unmöglich! Vor ihr stand breitbeinig dieser maskierte Junge von gestern, der ihr schon mal das Leben gerettet hatte! Dabei hatte er den Hieb des monströsen Mannes mit seinem eigenen japanischen Katanaschwert ausgekontert und die Klinge des Angreifers fuhr mit der Spitze in die Erde! Die Augen des bedrohlichen weissen Gesichts, leuchteten rot auf und blickten Hitomis Erretter boshaft an.

>> Wer bist du!<<, fragte er ihren geheimnisvollen Beschützer.

>> Sh ... Shin ... Shinjo?<<, stammelte Hitomi ängstlich hinter seinem Rücken.

Da verzogen sich die Augenbrauen des Mannes mit dem weissen Gesicht, den roten Tätowierungen und den roten zottigen Haaren.

>> Ah, jetzt verstehe ich! ... Dookan Ninja-Clan, richtig?<<, fragte der Angreifer gelassen.

Die Augen von Hitomis Retter verengten sich zu Schlitzen und er sprang plötzlich wie ein Blitz in beachtliche Höhen hinauf. Er befand sich mit einem mal etwa 5 m über dem Boden und stürmte von der Luft aus, auf seinen Gegner zu.

>> Ich kenne dich! Du bist Byrock!<<, schrie er dem Dämonenkämpfer entgegen und holte zu einem festen Schwerthieb aus.

Funken sprühten umher, als sich ihre zwei Klingen kreutzten.

>> Da hast du recht, du totes Stück Fleisch!<<, zischte der Hüne ihm entgegen und schleuderte den Ninja mit voller Wucht von sich. Doch dieser war flink und gewand wie eine Katze. Er überschlug sich in der Luft und landete hinter Hitomi auf beiden Füssen.

Hitomi wollte plötzlich wegrennen, doch sie stolperte leider über eine Unebenheit des Bodens und fiel der Länge nach hin. Der Ninja hob kurz darauf seinen Zeige-und Mittelfinger an die Stirn und schloss konzentriert die Augen, während Byrock wutschnaubend, wie ein Stier mit dem Schwert auf ihn zurasste. Plötzlich züngelten sich blaue Blitze um die Hand des Ninjas. Er legte diese schnell auf seine Schwertklinge, holte seitlich weit aus und schleuderte auf einmal eine Art Energiescheibe von sich! Dies

erkannte Byrock noch rechtzeitig und schlug den Energiediskus mit Hilfe des Schwertes von sich, wobei der Energiediskus in den endlos schwarzen Himmel raste. Dann preschten die beiden Gegner aufeinander zu. Hitomi blieb im Gras liegen und beäugte gebannt das Schauspiel. Funkensprühend, donnerten die Schwertklingen mehrmals aufeinander. Byrock wirbelte sich selbst herum, so dass er mit dem Rücken zu dem Ninja stand und sein Mantel ebenfalls aufgewirbelt wurde. Dann stach er mit seinem Schwert durch seinen, im Wind wehenden, Mantel und die Klinge drang durch den Stoff auf das Gesicht des überraschten Ninjas zu. Er wich schnell zur Seite aus und wie ein Blitz, stand er plötzlich vor Byrock, der selbst wiederum die Initiative ergriff und aus seinen roten Augen, zwei brennende Feuerkugeln schoss. Der Ninja wich beiden Feuergeschossen aus, stürmte auf Byrock zu, duckte sich unter seinen Schwerthieb durch und landete eine Kombination von blitzschnellen Tritten auf dessen Brust. Es mussten etwa 20 pro Sekunde sein und sie waren so schnell platziert worden, dass die Konturen der Trittbewegungen verwischten und nicht mit blossem Auge mitzuverfolgen waren.

Byrock torkelte wutschnaubend und keuchend zugleich, nach hinten und stützte sich auf sein Schwert ab. Der Ninja wollte nachsetzen und liess sein Schwert auf Byrock hinabfahren. Doch dieser klemmte die Klinge pfeilschnell, zwischen Zeige-und Mittelfinger und stach seinerseits mit seinem Schwert zu. Blut spritzte! Der Ninja fiel auf den Rücken und hielt sich seine blutende Wunde an der rechten Schulter.

>> Jetzt ist es um dich geschehen!<<, keuchte Byrock. >> Du warst der Beste seit langem!<<

>> Nein!<<, schrie Hitomi plötzlich laut auf.

Byrock wandte sich kurz zu ihr um, was schließlich ein Fehler war ... Der Ninja riskierte alles! Er sprang noch mal auf, hielt das Schwert nun in der linken Hand und führte einen schnellen, sauberen Hieb aus! Byrock wollte schreien, aber konnte nicht. Sein Hals füllte sich mit einer warmen Flüssigkeit und aus der breiten Wunde an seinem Hals rannen Blutströme! Der Ninja verharrte kniend vor ihm und blieb ruhig. Byrock blickte ihn verhasst an, doch dann hüllte sich plötzlich ein grüner Nebel um seine gewaltige Erscheinung und er war verschwunden. Doch kurz bevor sich der Nebel gänzlich verzog, flog ein silberner Wurfstern daraus hervor und schnellte auf Hitomi zu. Da! Ein kurzes Herzpochen ... dann ein zweites ... dann folgte der brennende Schmerz in ihrer Brust. Hitomi lag nun hilflos auf dem Rücken im weichen Gras und starrte noch einmal kurz in den Sternenhimmel mit seinen wunderbaren, hellblauleuchtenden Himmelskörpern... Dann wurde es dunkel um sie herum.

>> Hitomi! Nein! Bleib wach!<<, hörte sie entfernt eine Stimme rufen, dann erlosch in ihr jegliches Gefühl der Wahrnehmung ...
 

... > Mama! Bist du hier! Sind wir jetzt ... vereint!<, dachte Hitomi, wobei sie von endloser Dunkelheit umgeben wurde.

> Mama! Wo bist du!? Ist das der Tod?<

... >> Es ist nicht all zu schlimm. Mach dir keine Sorgen, sie ist ebenso leicht verletzt wie du. Es war nur der Schock der überraschenden Ereignisse.<<, hörte sie plötzlich eine fremde Stimme sagen. Sie schien einem älteren Mann zu gehören.

>> Tut mir leid. Ich sah nur diese Möglichkeit.<<, erklang eine jüngere Stimme.

>> Unsinn. Das macht nichts. Du hattest keine Wahl. Sie lebt und darauf kommt es an. Du hast erneut deine Pflicht erfüllt. Ich bin stolz auf dich!<<

>> Ich danke euch Meister! ... Schaut, sie kommt zu sich! Ich ...<<

>> So bleib doch mein Schüler! Sie hat dich ohnehin schon zweimal gesehen.<<

Hitomi stöhnte und blickte verwundert auf. Sie starrte an eine hölzene Decke, über die sich Querbalken spannten. Wo war sie? Da beugte sich plötzlich das freundliche Gesicht eines alten Greises über sie. Er hatte einen langen weissen Bart und eine Glatze. Dazu trug er eine Art, blauen Samtkimono.

>> Du bist am Leben Hitomi.<<, erwähnte er lächelnd.

Dann half er ihr sich langsam nach vorn zu beugen. Ihr war sehr schwindlig aber das Gefühl verging immer mehr. Erstaunt blickte sie sich um. Sie lag auf einer flachen Matraze und hielt sich allem Anschein nach in einer kleinen Holzhütte auf. Sie umgab nur vier Holzwände, ein paar große Vasen und ... es hielten sich zwei Personen ausser ihr noch darin auf. Dieser alte Kauz und ... Der Ninja, der ihr schon zweimal das Leben gerettet hatte!

>> Wo... bin ich? Was ...<<

>> Schon gut Hitomi! Ganz ruhig bleiben. Es gibt sicherlich viel zu erklären aber du musst dich erst vollständig sammeln. Du wurdest verwundet, weisst du.<<, antwortete ihr der Alte freundlich.

Hitomi betrachtete sich selbst. Sie trug noch immer den Schuluniformrock aber ihr Hemd hatte sie nicht mehr an. Auch nicht ihren BH. Um ihre Brust war eine breite Bandage gelegt worden und auf ihre Schultern, hatte man einen seidenen, rosanen, Kimonomantel gelegt.

>> Du! Du warst derjenige der ... wer bist du! <<, fragte Hitomi noch halb benommen und deutete auf den Ninja, der noch jung zu sein schien und kaum viel älter war als sie selbst.

Der alte Mann lächelte immer noch freundlich und legte seine Hand auf ihre Schulter.

>> Nun ich heisse Meister Quan Chi. Und mein junger Schüler der dich gerettet hat, heißt Shinjo.<<, antwortete Meister Quan Chi.

Ehrfürchtig kniete Shinjo vor Hitomi.

>> Ich bin erfreut dich lebend zu sehen, Hitomi.<<

Hitomi wurde langsam wieder klar im Kopf und Shinjo nahm nun seine Maske ab, die seinen Mund bedeckte. Nun sah Hitomi sein Gesicht. Jung, glatt und er hatte immer noch diese wuschigen schwarzen Haaare.

>> Woher kennt ihr meinen Namen?<<

>> Alles zur Zeit Hitomi. Ruh dich noch etwas aus. Es sind ungefähr zwei Stunden vergangen, seit das hier passiert ist. Shinjo wird es dir erklären, aber du solltest dich dennoch ausruhen.<<, meinte der Alte und schlürfte aus der Hütte. Shinjo folgte ihm. Hitomi legte sich zurück, lauschte dem Rauschen eines Wasserfalls und schloss die Augen. > Verrückt! Das ist noch abgefahrener als Akte X < ...
 

Fortsetzung folgt!

Shinjo
 

Folge 3: Der Schutzengel an der Seite
 

Benommen wankte Hitomi nach einer Weile auf die offenstehende Tür der

kleinen Holzhütte zu. Ihren Kimono hatte sie bereits zugebunden und sie trug kleine, bequeme Pantoffeln, die man ihr neben der Matraze gelegt hatte.

Das Rauschen eines Wasserfalls wurde immer lauter und endlich stand sie draußen. Hitomis Augen weiteten sich vor Erstaunen, denn sie erblickte eine Umgebung, wie sie hätte widersprüchlicher nicht sein können. Die Hütte vor der sie jetzt stand, hatte ihren Sitz auf einen kleinen runden Hügel, der sich inmitten einer blühenden Landschaft befand. Vor ihr erstreckte sich eine weite unebene Grasfläche mit Büschen, Sträuchern und Bäumen. Zu ihrer linken Seite befand sich sogar ein kleines Wäldchen das ungefähr so groß wie ein Fussballfeld war. Die hohen Tannen standen dabei dicht aneinander. Doch das Verrückte daran war, dass dieses kleine Fleckchen Natur nicht irgendwo im Freien vor sich hinvegetierte, sondern anscheinend innerhalb einer großen Halle, errichtet worden war. Denn über Hitomis Kopf befand sich die gewaltige Kuppel eines Stadions oder einer großen Halle. Mehrere Scheinwerfer waren oben befestigt worden und beleuchteten diese Art kleinen Freizeitpark. Sogar einen kleinen See mit großen grauen Felsen, von denen der Wasserfall hinabströmte, hatte man hier angebracht. Doch auch einige kleine Häuschen, die an eine vergangene japanische Dynastie erinnerten, säumten hier und dort die grünen Flächen. Was war das hier für ein Ort? Hatte nicht dieser alte Kauz namens Quan Chi gesagt, dieser Junge Shinjo habe sie hierher gebracht?

>> Oh, du hast wohl keine Lust gehabt zu schlafen, wie?<<, hörte sie plötzlich eine jugendliche Stimme. Hitomi drehte sich um und erblickte oben auf dem Dach der Hütte, den Jungen namens Shinjo, der lässig auf einen Bein kniete, nun flink wie eine Katze runtersprang und somit vor ihr stand. Sympatisch lächelte er sie an. Seine Maske trug er nicht mehr, aber dafür hatte er noch immer seinen schwarzen Kampfanzug an.

>> Hitomi .... Ich hab mir schon des öfteren ausgemalt, wie das sein würde, wenn wir uns zum ersten mal gegenüberstehen würden.<<, sagte er .

Hitomi war langsam wieder klar im Kopf geworden und schritt näher auf den Jungen zu. Dann blickte sie ihm tief in die Augen und versuchte sich zu sammeln.

>> Wo bin ich hier gelandet?<<, fragte sie verunsichert. Eigentlich wusste sie so gar nicht recht, mit welcher Frage sie hätte zuerst anfangen sollen.

>> Nicht weit entfernt von zu Hause. Das hier ist das Himatomuseum mit seinen angrenzenden historischen Freizeitpark. Du warst nur nie hier, weil du dich ja nicht für solche Dinge interessierst. Zur Zeit sind aber keine Besucher hier, weil es schon nach Mitternacht ist und um diese Zeit keine Besucher kommen.<<

Hitomi stutzte und blickte sich erneut um. Dann wandte sie sich wieder dem Jungen zu, der ungefähr so alt war wie sie selbst.

>> Shinjo, richtig? So hat dich doch der Alte genannt.<<, fragte sie zögernd.

Der senkte grüssend noch mal den Kopf.

>> Ja, das ist mein Name.<<

>> Wohnst du hier etwa?<<, fragte sie.

>> Nein. Ich wohne eigentlich ... nun ja ... man könnte sagen, dass ich bei dir wohne.<<, antwortete Shinjo zögernd.

Da schrak Hitomi auf und ihr Gesicht verzog sich zu einer ungläubigen Grimasse.

>> Was?! Wieso? Und überhaupt, wie kommt es dass du mich kennst und einige Dinge von mir weisst?<<

>> Ich weiss alles über dich Hitomi... Wirklich alles. Und kenne dich seit ungefähr 11 Jahren ................. Ha! Das wird echt schwer werden dir das zu erklären!<<, sagte Shinjo und lächelte dabei etwas verlegen...
 

Hitomi lief mit Shinjo den Hügel hinab und sie standen nun auf einer bogenförmigen Brücke, die über einen kleinen, im Gras eingeschnittenen, Bach führte. Verwundert blickte Hitomi diesen Jungen, den sie noch nie gesehen hatte und doch behauptete er kenne sie schon seit langem, an.

>> Du bist ... irgendwie ... sonderbar.<<, meinte sie.

Shinjo lächelte sie an und lehnte sich dann gegen das Brückengeländer, wobei er fast verträumt ins rauschende Wasser blickte, in dem mehrere Forellen ihre Bahnen zogen.

>> Sonderbar? Ja vielleicht.<<, gab er gelassen zur Antwort. >> Ich kenne persönlich nicht allzu viele, die sich mal ein Bild von mir gemacht hätten. Als lebender Schatten, kann man auch so was nicht erwarten.<<

>> Woher kennst du mich eigentlich?<<, fragte Hitomi drängend.

>> Es ist so Hitomi:<<, fing Shinjo an zu erzählen. >> Egal wo immer du auch warst, was immer du getan hast, wo immer und wann immer... Da war ich auch zugegen. Ich war immer da... Seit du sechs Jahre alt warst, habe ich den Auftrag bekommen auf dich aufzupassen, ohne dass du von mir Kenntnis nehmen würdest. Ich folgte dir jeden Tag auf Schritt und Tritt. Daraufhin, bin ich seit meiner Kindheit trainiert worden. Du bist mein ganzer Lebensinhalt, Hitomi.<<

Hitomi war sprachlos und mit offenen Mund starrte sie Shinjo an.

>> Du meinst, du ... du hast mich ständig beobachtet. Du... du willst damit sagen... du kennst mein ganzes Leben, wie kein anderer. Du willst mir erzählen ... d-du willst mir sagen ... du ... du hast mich quasi ... aufwachsen sehen?<<, stotterte sie verdutzt.

Shinjo wandte ihr seinen eindringenden Blick zu und blickte sie ernsthaft an.

>> Ja. Das zu glauben, fällt dir sicherlich schwer, aber es ist nun mal so. Ich war ständig da. Tag für Tag. Nacht für Nacht. Stunde um Stunde. Sekunde für Sekunde. Jeden Augenblick. <<

>> Aber ... warum?<<

>> Um dich zu beschützen. Das ist meine Aufgabe als Dookan-Ninja.<<

Hitomi blickte zu Boden und verstand die Welt nicht mehr.

>> Um mich zu beschützen? Warum? Wieso ich?<<

Shinjo legte sachte seine Hand auf ihre Schulter und blickte sie abermals mit diesem tiefen Blick an.

>> Damit dir nichts geschieht. Einfach deswegen. Es hängt mit deiner Herkunft oder deinem Wesen zusammen. Ich kann es dir leider nicht erklären. Jedenfalls nicht so genau und ich bin ohnehin nicht dazu befugt.

Es ist nur so ... Du bist eben etwas besonderes Hitomi. Klar, das ist jeder Mensch aber du ... nun ja, brauchst eben Schutz.<<

Hitomi riss sich von seiner Hand los und blickte Shinjo verständnislos an.

>> Schutz? Wozu?<<, fragte sie aufgebracht. >> Du erzählst mir gerade in einem Atemzug, dass du mich mein ganzes Leben verfolgt und beobachtet hast! Ist dir klar was du mir damit sagst?<<

>> Hitomi, ich weiss dass das unwahrscheinlich klingt, aber ...<<

>> Kein Aber!<<, schrie sie plötzlich noch erregter. >> Verfolgst du mich wirklich?<<

>> Ich beschütze dich nur. So wie ich es heute und gestern getan habe.<<

>> Du ... Ich bin zwar froh, dass ich noch am Leben bin aber...<<

Mit einem mal realisierte Hitomi erst so richtig das Geschehene und somit rannen ihr auch einige Tränen an ihrer Wange hinab. Sie wischte die Tränen sofort ab, da sie nicht schwach wirken wollte. Sie wollte eher zornig und verbittert wirken.

>> Du hast ... all die Jahre? Man wollte mich ... MICH töten! MICH! Ausgerrechnet mich! Und dann höre ich auch noch, dass es einen Jungen gibt, der mich mein ganzes Leben lang verfolgt und ausspioniert hat! Ob ich nun gelacht, geweint oder sonst was getan habe, im Gegensatz zu den anderen hatte ich also nie wirklich so etwas wie Privatsphäre!<<

Shinjo hob seine Hand um ihr zu bedeuten, sie solle sich mässigen.

>> Hitomi, ich ...<<

>> Du kannst aber nicht immer da gewesen sein. In meinem Zimmer hätte ich dich schon mal sehen müssen. Das ist nämlich nicht so groß musst du wissen.<<, erwiderte sie aufgebracht.

Shinjo hielt inne. Dann blickte er sie starr an.

>> Doch... Ich war Nacht für Nacht bei dir, ob du nun geschlafen hast oder nicht. Ich ... Ich kann nämlich das hier ...<<

Shinjo führte eine flinke Handbewegung aus und plötzlich schien es so als sei er verschwunden. Weg! Einfach nicht mehr da. Oder ... nein! Hitomi blickte angestrengt in die Richtung wo er noch zuvor gestanden hatte. Ganz leicht, fast nicht zu sehen, sah sie nämlich etwas erstaunliches. Es schien, als erkannte sie schwache Umrisse seines Körpers in der Luft. So als könne er das Licht biegen. Dies war aber nur zu erkennen, wenn man ganz genau hinsah und all seine Konzentration aufwand.

>> Das ist eine spezielle Technik unseres Ninja-clans, musst du wissen. Wir sind lebende Schatten.<<, erklang plötzlich seine Stimme, die aus dem Nichts zu kommen schien und genauso schnell wie er verschwunden war, so erschien er auch wieder.

Hitomi zitterte am ganzen Leib. Ihr war unwohl zu Mute und sie hatte Angst vor ihm bekommen.

>> Du ... Du bist kein Mensch!<<, stotterte sie ängstlich.

Shinjo lächelte sie freundlich an und winkte ab.

>> Doch ich bin ein Mensch. Nur ... wie soll ich es sagen. Es gibt selten Menschen wie mich, die eine solche seelische Energie, also ein solch immenses Chi, wie ich besitzen. Seit meiner Kindheit wurde ich mit dem Umgang meines Chi von Meister Quan Chi trainiert. Ich und ein paar andere meines Clans.<<

>> Du sagst, es gibt noch andere wie dich?<<, fragte Hitomi neugierig.

>> Ja.<<, antwortete ihr Shinjo. >> Sie beschützen ebenfalls, genauso wie ich, gewisse Menschen. Das ist unsere Pflicht. Wir fragen nicht wieso, sondern erfüllen diese.<<

Hitomi schritt langsam auf Shinjo zu, bis sie ganz nahe bei ihm stand.

>> Da drängt sich mir eine Frage auf.<<, sagte sie. >> Wenn du dich unsichtbar machen kannst und jeden einzelnen meiner Schritte verfolgt hast ............ hast du ..... Shinjo, hast du mich dann auch zum Beispiel beim Duschen beobachtet?<<

Ohne rot zu werden oder zu zögern, antwortete er ihr.

>> Ja. Wie gesagt, ich passe auf dich auf.<<

Plötzlich wurde Hitomi feuerrot im Gesicht. Shinjos Augen weiteten sich. Plötzlich sah er Sterne und landete auf seinem Hintern. Hitomi hatte ihm nämlich eine wahre Granate, in Form ihrer Faust, auf die Nase geknallt.

>> Autsch! Was sollte das?<<, fragte Shinjo bedröpelt wobei er sich die blutige Nase abwischte. >> Hab ich was falsches gesagt?<<

Hitomi kochte vor Wut und schrie ihn an.

>> Spanner! Das bist du! Kein lebender Schatten oder romantischer Beschützer! Du bist ein perverser Spanner!<<

Ein großer Schweißtropfen lief an Shinjos Kopf herab und er kämpfte sich wieder auf die Beine.

>> Spanner? Nicht doch!<<, verteidigte er sich verlegen. >>Das hab ich schon gemacht seit du ein kleines Kind warst. Es gibt nichts was ich nicht schon gesehen hätte.<<

Abermals teilte Hitomi lautschreiend aus. Sie trat nach Shinjo und zwar voll in den Magen. Keuchend sackte er in die Knie, stand wieder auf und schritt schnell ein paar Schritte zurück.

>> Spanner! Spanner! Du perverses Schwein!<<, schrie Hitomi wutentbrannt. Sie dachte dabei an all die Dinge wobei er sie beobachtet haben musste. Wie sie mit 16 noch mit Puppen heimlich gespielt hatte, wie sie mit 14 aus versehen in ihr Höschen Pipi gemacht hatte, als sie sich eine Sendung über Modern Talking angeguckt hatte und wie sie beim lernen peinliche Kinderlieder gesungen hatte. Und noch was ... Etwas aus ihrer ganz privaten Intimsphäre. Er hatte sie somit auch des öfteren - ach was- er hatte sie jedesmal bei ihrer Selbstbefriedigung beobachtet. Dabei beobachtet! Ein Junge!

>> Jetzt hör mir mal zu!<<, giftete sie ihn feurig an. >> Du wirst mich nicht mehr auf Schritt und Tritt beobachten! Ob du mich nun gerettet hast oder nicht! Das ist MEIN Leben! Im Bad hast du schon gar nichts verloren und ab jetzt gehe ich auch nur alleine ins Klo! Allein! Verstanden! Wenn du mir folgst, dann so dass ich dich sehen kann, oder ich verarbeite dich zu Kleinholz!<<, schrie sie zornig und dampfte fast vor Wut. > Gott, der hat mich sogar beim aufs Töpchen gehen beobachtet!<

>> Ich werd ja wohl kaum mit der Klospülung nach unten gesaugt, wenn ich mal muss! Also halt dich aus meinen Intimsachen raus!<<

>> Hitomi, ich will doch nur ... <<

>> Und überhaupt, warum gibt es dich! Was habe ich mit all dem zu tun?<<, fragte sie entnervt.

Shinjo hielt sich nicht mehr den Bauch und fasste sich wieder.

>> Wer war dieser ... wie hast du ihn genannt ... Byrock? Dieses große Monster! Warum wollte er mich töten und warum nannte er mich Dakikai?<<, fragte sie noch aufgerregter.

>> Hitomi, beruhige dich!<<, ermahnte Shinjo sie. >> Du hast nichts mit ihm zu tun! Vergiss ihn! Er wird dir nicht noch mal etwas tun! Alles wird wieder gut. Ich hatte mich ständig im Hintergrund gehalten, damit du dein ganz natürliches Leben führen konntest und das soll und wird so bleiben!<<

>> Du willst mich einfach so im Ungewissen lassen, Shinjo?<<, fragte sie verdutzt. >> Nachdem man versucht hat mich zu töten!?<<

>> Hitomi, du sollst dich nicht damit beschäftigen. Das sind Dinge, die dir eigentlich nie zustoßen sollten, denn dafür bin ich da. <<

>> Aber du hast auch vorhin gesagt, es gäbe andere Ninjas wie dich, die auf andere Leute aufpassen würden! Wieso? Was ist an mir und den anderen so wichtig?<<

Shinjo schwieg auf einmal, doch die Stille wurde plötzlich unterbrochen.

>> Shinjo! Shinjo!<<, erhallte eine Stimme die sich den beiden an der Brücke näherte. Da erschien auf einmal ein Mann mittleren Alters. Er trug eine alte antike Samurairüstung, hatte lange braune Haare die zu einem langen Zopf zusammengeflochten waren und trug einen goldenen Helm.

>> Ah, Meister Zuteko!<<, rief Shinjo erfreut. Ganz besonders auch darüber, dass ihr Gespräch unterbrochen wurde. >> Hitomi, das ist Chien Zuteko! Unser Waffenschmied. Der beste in ganz Japan!<<

>> Dein Lob ehrt mich über aller Maßen, Shinjo! <<, antwortete der Waffenmeister erfreut und strahlte. >> Du weisst ja, dass ich das brauche. Honig für die Seele. Ich bin ja schließlich ein Siegertyp! Der große Magister aller Waffenschmiede! Andere winden sich ehrfürchtig vor meinen Können! Ich ... <<

>> Ja schon gut! Was gibt es denn Zuteko?<<, fragte Shinjo.

>> Wie? Ach so, jaja! Deine ... deine Schwester verlangt nach dir Shinjo. Sie ist ... ja sie ist hier. Dort bei dem kleinen Wäldern, irgendwo bei den Tannen wartet sie auf dich.<<, antwortete Zuteko.

Plötzlich versteinerte sich Shinjos Blick. Hitomi wurde ganz beklommen zu Mute als sie ihn so sah.

>> So ... Kasuka ist hier...<<, flüsterte er ganz in Gedanken versunken.

>> Zuteko passt bitte auf Hitomi auf. Ich gehe zu Kasuka.<<, sagte Shinjo und wie ein Blitz wischte sein dunkler Schatten davon in die Richtung des kleinen Tannenwaldes.

>> Ach ja, der stramme Bursche hats manchmal wirklich nicht leicht.<<, meinte Zuteko. >> Kann ich irgendwas für euch tun hübsche Dame? Vielleicht euch erzählen, was für ein großartiger Meisterschmied ich bin und euch meine Kunstwerke an Waffen vorführen?<<

>> Lasst mich bitte einmal allesamt in Ruhe. ... ich möchte zum ersten mal seit langem einfach alleine sein...<<, sagte Hitomi und blickte geistesabwesend in den Bach....
 

Shinjo flitzte wie ein geisterhaftes schwarzes Irrlicht in die Schatten der hohen Tannen. Er konnte sich ungeheuer schnell bewegen und war auch genauso gewandt und geschickt. So sprang er in dem kleinen angelegten Wäldchen, von Ast zu Ast und drehte sich dabei plötzlich wie eine Schraube als er auf dem weichen Boden aufkam. Da stand er nun, zwischen den hohen Tannenbäumen und wartete still ab. Er sah nach oben, wobei ihn die langen Zweige fast die Sicht bis zur hohen Kuppel der Halle nahmen.

>> Bruder!<<, sagte plötzlich eine zarte Frauenstimme hinter ihm und er wirbelte herum. Etwa vier Schritte vor ihm stand sie. Kasuka...

Sie war etwa 17 Jahre alt und trug ebenfalls, den gleichen schwarzen Ninja-Kampfanzug. Doch auch sie trug diesmal keine Maske, die ihr Gesicht verbarg. Kasuka war ohnehin ein sehr hübsches Mädchen. Sie hatte eine Haut wie aus feinen, glatten Porzellan, große dunkle Augen, die einem wahrlich versinken ließen, einen runden, kirschroten Mund und rosige Wangen. Ihr glattes Gesicht wurde scharf von langen, schwarzen und gewellten Haaren umrandet. Stumm und vollkommen regungslos blickten sich die beiden Geschwister an.

>> Gut zu wissen, dass du noch lebst.<<, ergriff Kasuka das erste Wort, wobei sie kaum einen erfreuten Eindruck machte.

>> Ja. <<, erwiderte Shinjo ruhig. >> Was willst du von mir Kasuka?<<

>> Deine Dakikai kennt dich also auch schon?<<, antwortete Kasuka schroff. >> Nun, jetzt haben wir etwas gemeinsames Bruder. Hast du mich nicht deswegen immer wieder zurechtgewiesen? So als hätte ich ein schlimmes Vergehen begangen?<<

Shinjo räusperte sich und blickte kurz zu Boden.

>> Das waren andere Umstände. Nicht so wie bei dir. Hitomi war verletzt. Dein Dakikai schwebte nie in Lebensgefahr! Die Möglichkeit bestünde aber jetzt vielleicht, da du ihn offensichtlich alleine gelassen hast um hier zu erscheinen. Natürlich ohne einen von uns als Ersatz zu schicken.<<

Kasukas Augen zogen sich zusammen.

>> Ich würde Uburi nie im Stich lassen! Nie! Ich kenne ihn zu gut und weiss ganz genau, dass man manchmal ihn auch sich selbst überlassen kann.<<

>> Ach ja?<<, fragte Shinjo verblüfft. >> Das rechtfertigt also dein dreistes Verhalten uns gegenüber? Dass du dich sogar in der Öffentlichkeit mit ihm klar und deutlich zeigst? Wenn ihr z.B. Hand in Hand einfach so auf einen Jahrmarkt spazieren geht, so wie letzte Woche? DU! Eine Dookan-Ninja-

Kriegerin!<<

>> Was weisst du schon, Shinjo?<<, schrie sie ihn plötzlich lauter an. >> Ich bin nicht so wie du. Ich bin keine Sklavin meiner Pflichten oder meiner Gesetze! Ich bin ... Nein! Wir sind genauso wie unsere Dakikais und all die anderen Menschen, auch aus Fleisch und Blut! Wir atmen wie sie, wir essen wie sie, wir reden wie sie... nur schlafen wir immerzu mit offenen Augen.

Wolltest du denn nie so leben, wie es Hitomi bisher tat?<< Shinjo winkte ab.

>> Du solltest dich mal hören.<<, meinte er. >> Solche Rechte stehen uns nicht zu und das aus gutem Grund. Du weisst, was davon abhängt. Auch im Interesse von Uburi, meine ich es nur gut mit dir, aber dir ist eigentlich nicht mehr zu helfen!<<

>> Nein, dir ist nicht mehr zu helfen, da du deine Augen vor der Wirklichkeit verschliesst!<<, erwiderte Kasuka energisch. >> Auch die anderen Clanmitglieder haben engere Verbindungen zu ihren Dakikais geschlossen! Sato zum Beispiel, hat der kleinen Nami erst kürzlich hier an diesem Ort gezeigt, wie man ein Tampon benutzt! <<

Shinjo hob seine Augenbraue.

>> Ach ,ja. Will mir nicht vorstellen wie er das gemacht hat. Er ist ohnehin zwar gut als Beschützer aber auch ein verrückter Kerl.<<

>> Und was ist mit Tamara?<<, fragte Kasuka eindringlich. >> Sie hat ebenfalls Freundschaft mit Fuziku geschlossen. Die beiden sind dicke Freundinnen.<<

>> Ich weiss und es gibt noch andere Beispiele aber ...<<

>> Aber was Shinjo?<<, fragte Kasuka gespannt.

>> All diese Ninjas bleiben dennoch im gezügeltem Maße im Hintergrund und versuchen sich nicht völlig in die Gesellschaft einzufügen. Du kleidest dich jedoch bei Gelegenheit, wie ein gewöhnlicher Mensch und lebst dann auch so. Du verlierst somit dein Pflichtgefühl und die eigentliche Mission aus den Augen! Du wirst in Wahrheit immer selbstsüchtiger! <<

>> Nein!<<, widersprach Kasuka aufgebracht. >> Ich liebe Uburi und möchte so oft es geht nicht nur bei ihm sein, sondern auch mit ihm leben! Verstehst du? Leben!<<

>> Liebe?<<, fragte Shinjo erstaunt. >> Du bist wahnsinnig! Du kannst nicht so leben wie die anderen, denn dazu bist du nicht trainiert worden all die Jahre! Du hast eine Aufgabe, von der sehr viel abhängt! Liebe ist etwas für Träumer! Nicht für Ninjas wie dich, die ihren "Geliebten" einfach mal so allein lassen und dann sogar eine Disco oder ein Kino besuchen! Es kümmert dich doch dabei überhaupt nicht, was mit Uburi derweil geschieht.

Während ihm etwas zustossen kann, amüsierst du dich lieber und tanzt dann wahrscheinlich noch auf dem Grab unserer Welt herum!<<

Da riss Kasuka der Faden und sie verpasste ihrem eigenen Bruder eine schnelle Ohrfeige auf die linke Wange, die sich rot färbte. Shinjo hielt sich jedoch zurück und nahm es gelassen hin. Kasukas Augen funkelten jedoch und in ihrem Inneren rumorte es gewaltig.

>> Idiot!<<, schrie sie verbittert. >> Idiot! Du bist ... so dumm! Du weisst nicht wirklich wie das ist, obwohl du es Tag für Tag doch selbst erfährst!

Das Gefühl zu haben immer mehr zu verblassen. Innerlich hohl zu sein und ein Teil eines dunklen Nichts auszumachen. Das ist der Tod im Leben Shinjo! Du kannst zwar ab und zu einen Dakikai zur Hilfe eilen, aber das wars dann auch! Er darf dich nie sehen und du fragst dich irgendwann schließlich, wie lange es dauert bis du wahnsinnig wirst. Ich will aber ein Teil des Lebens werden und nicht irgendwann sterben ohne auch nur wirklich einmal gelebt zu haben! Ich hatte in dir noch nicht einmal wirklich einen Bruder gehabt, der mit mir spielte sondern eher hart und allein trainierte. Wir hatten noch nicht einmal Eltern gehabt. Quan Chi war immer gut zu uns, sicher ... Aber er hat uns gleichzeitig wie Hunde abgerrichtet!<<

Plötzlich ohrfeigte Shinjo seine Schwester. Sie hielt sich erschrocken ihre Wange und war fast den Tränen nahe.

>> ........ Verschwinde am besten!<<, flüsterte er ihr leise zu. >> Geh einfach! Lebe von mir aus, aber lass mich zufrieden! Verschwinde endlich! Geh!<<

Ohne auch nur ein einziges Wort zu verlieren verschwand Kasuka plötzlich, wie durch ein Wunder. Sie hatte sich einfach aufgelöst und war verschwunden. Shinjo blieb allein zwischen den Tannen zurück.

>> Leben ? <<, sprach er leise mit sich selbst. >> Wie könnten wir uns anmaßen etwas vom Leben abzuverlangen. Leben steht nur den Lebenden zu Kasuka.... Nicht ihren Beschützern die es erhalten sollen ....<<
 

Kasuka schwirrte als dunkler Schatten über die Dächer der Stadt hinweg. Leicht wie eine Feder ... Sie sog gierig die frische Nachtluft ein und verkniff sich ihre Tränen. Sie empfand rein gar nichts mehr für ihren Bruder. Nein, er konnte ihr wirklich gestohlen bleiben. Endlich jedoch erblickte sie an einer Strassenecke ein kleines Häuschen mit Vorgarten. In einem Fenster brannte noch Licht. Es war das Fenster von Uburi. Freudig lächelte sie ...
 

>> Wo ist Hitomi?<<, fragte Shinjo aufgerregt, als er auf der breiten Grasfläche den Waffenschmied Zuteko traff. Er erzählte ihm hastig, dass sie das ganze Leid geworden sei und verschwunden war. Verschwunden?

Nach Hause! Shinjo wartete nicht erst ab, sondern machte sich schnell auf dem Weg ihr zu folgen. Die Nacht barg viele Gefahren ...
 

Fortsetzung folgt...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Shinjo
 

Folge 5 : Das Böse kehrt wieder!
 

Es war ungefähr zehn Minuten nach sieben Uhr. Uburi Kajako schlief tief und fest und sein Atem ging gleichmässig. Er schlief daher einen so festen Schlaf, da er letzte Nacht viel Kraft und Energie verbraucht hatte. Sein Zimmer roch säuerlich nach Schweiss, doch auch das störte ihn kaum. Im Gegenteil, er lag friedlich mit der ebenfalls schlafenden Kasuka im Arm, auf dem Bett, wobei die dünne Bettdecke ihre nackten, aneinandergeschmiegten Körper bedeckte. Kasuka war schließlich die Erste, die müde ihre Augen öffnete und sich ihre Haarsträhnen von ihrem glatten Gesicht strich. Glücklich lächelte sie ihren geliebten Schützling an, der immer noch schlief. Zärtlich küsste sie ihn auf die Lippen um ihn aufzuwecken, so wie sie es jeden Morgen getan hatte. Nur diesmal lagen sie dabei gemeinsam im Bett, waren gemeinsam aufgewacht und daher war Kasuka so glücklich darüber, dass dieser Aufwachkuss noch länger und intensiver war. Uburi blinzelte verschlafen und blickte Kasuka schließlich verträumt und lächelnd in die Augen.

>> Gut geschlafen?<<, flüsterte Kasuka lächelnd.

>> Ja aber ich bin noch besser aufgeweckt worden.<<, antwortete Uburi und lächelte ebenfalls, da dies seine übliche Antwort auf diese Frage war.

Die beiden küssten sich erneut und Uburi streichelte dabei zärtlich Kasukas glatten Bauch der darunter zusammenzuckte.

>> Es ist schon spät Schatz.... Tut mir leid aber du musst dich fertig machen für die Schule.<<, flüsterte Kasuka während er ihren Hals liebkoste.

>> Ja du hast recht. Wir müssen beide los.<<, antwortete Uburi, küsste Kasuka noch einmal auf die Stirn und zog die Bettdecke zur Seite um aufzustehen und sich umzuziehen.

>> Ich hab ein Vorrecht als erste unter die Dusche zu gehen!<<, rief Kasuka vergnügt, sprang katzenartig auf und rannte auf die Tür zum Flur zu.

>> Hey, ich bin zuerst aufgestanden!<<, lachte Uburi glücklich und rannte ihr nach. Dann umklammerte er sie von hinten und küsste ihre rosige Wange. Beide lachten kindisch und alberten herum.

>> Hey Uburi, ich kann dich nicht alleine ins Bad lassen! Sonst verschluckt dich möglicherweise der Abfluss und das darf ich als deine Leibwächterin nicht zulassen!<<, lachte sie und löste sich aus seinem Griff. Sie küssten sich erneut, wollten einfach nicht voneinander lassen und plötzlich hob Kasuka Uburi hoch und trug ihn wie ein Kind auf beiden Armen. Er war sichtlich von ihrer Kraft überrascht und dachte nicht dass tatsächlich soviel Kraft in solch einem so lieben, zärtlichen und schönen Mädchen, wie Kasuka stecken könnte. Dann rannte sie mit ihm lachend in den Flur zum Badezimmer und stieg nackt mit ihm unter die Dusche. Kasuka war immer noch glücklich. Sie fühlte sich einfach geborgen und lebendig. Sie war kein Schatten mehr sondern ein geliebtes

Wesen aus Fleisch und Blut mit einer Seele. Kasuka und Uburi ... zwei alberne Kinder?

Nein! Ein junger Mensch und seine Beschützerin? Nein! .... zwei Liebende? .... Ja! ....

Etwas später stand Uburi frisch, vergnügt und sauber vor seiner Haustür, strich noch mal seine Schuluniform glatt, streckte sich und packte dann seine Schultasche um loszulaufen.

>> Wow! Ich hab Muskelkater von letzter Nacht bekommen. Macht aber nichts! Komm gehen wir Samtäuglein!<<, rief Uburi dem Himmel entgegen. Niemand war da der ihn beobachtete aber man hätte denken können, das Uburi mit sich selbst sprach. Doch er wusste es besser. Während er zur Schule rannte, folgte ihn die geheimnissvolle Ninjakriegerin Kasuka auf Schritt und Tritt....
 

Hitomi rannte ebenfalls zur Schule. Diesmal sah sie gepflegter und frischer aus. Endlich wollte sie wieder mal etwas Normalität in ihr Leben bringen. Heute würde auch endlich wieder ihr Vater aus Tokio ankommen. Seit langem hatte sie sich nicht mehr so sehr darüber gefreut wie heute. Hitomi rannte allein den langen Gehweg zum Schulgebäude entlang.... allein? Eigentlich nicht! Als sie heute morgen aufgewacht war und im Wohnzimmer nach Shinjo vorbeischaute, war dieser nicht aufzufinden und ließ sich auch nicht blicken, als sie nach ihn mehrmals gerufen hatte. Aber er war da! Das war sicher!

Nur wollte er sich nicht mehr zeigen lassen. Hitomi beschloss einfach seine Anwesenheit zu vergessen und sich nicht andauernd nach ihm umzublicken, da sie nicht vor lauter Verfolgungswahn verrückt werden wollte. Es blieb ihr nichts anderes übrig darauf zu vertrauen, dass er ihre privaten Angelegenheiten wie duschen, aufs Klo gehen und Aufenthalt im Schlafzimmer respektierte und sie nicht zu diesen Gelegenheiten beobachtete.

Pünktlich rannte sie ins Klassenzimmer und setzte sich zwischen Shao und Asuka.

> Er ist bestimmt hier! Irgendwo steckst du Shinjo und schielst auf mich herab! <, dachte sie beunruhigt, verdrängte aber diesen Gedanken wieder. Es war noch Pause und fröhlich johlten Schüler herum, erzählten ihre Erlebnisse und jucksten herum. Bald war es soweit...

Die Mathearbeit nahte heran!

>> Hitomi! Halt mich fest!<<, schrie Asuka verzweifelt, weinend und krallte sich an Hitomi fest. >> Er ist schwul! Kenji ist schwul! Er hat sich auf meiner Pyjamaparty nicht für mich interessiert, sondern für einen Jungen! Und dann war es noch so ein hässlicher Kerl wie diese Stinkmorchel Hasuke!<<

Asuka wimmerte entnervt und abermals strömten Wasserfälle aus ihren Augen. Auf dem Boden bildete sich eine Wasserpfütze. >> Hasuke! Kannst du dir das vorstellen! Dieser Fettsack! Als Grundschüler mussten die doch bestimmt von ihm ein Klassenfoto aus der Luft schiessen um ihn drauf zu bekommen! Womit hab ich das verdient! Wähh! Niemand hat mich lieb!<<, heulte Asuka aus Leibeskräften.

Hitomi wurde rot vor Verlegenheit und setzte Asuka erst mal wieder auf ihren Stuhl.

>> Ach Asuka, Kenji war bestimmt schon immer schwul und nicht erst seit er dich kennt!<<, versicherte sie Asuka lächelnd. Asuka blickte sie zunächst mit wässrigen Augen starr an ......... und schrie plötzlich vollkommen herzzerissen auf.

>> WÄÄÄÄÄÄÄÄÄH! Das fehlte mir noch! Nur gutaussehende Männer werden in meiner Gegenwart schwul!<< Hitomi klopfte ihr tröstend auf die Schulter und setzte sich wieder. Dann kam Shao auf sie zu.

>> Du glaubst ja nicht, wie sehr sie mich letzte Nacht genervt hat Hitomi!<<, erzählte sie seufzend. >> Sie hat aus Frust um halb zwölf noch heisse Kartoffelberge verschlungen und mir hat der Schädel wegen ihrem Geschrei gebrummt. Dann hat sie aus Frust alle Getränke aufgebraucht und hat dennoch aus der Kloschüssel getrunken, weil sie beim heulen soviel Wasser verbraucht hat!<<

Hitomi lächelte vergnügt, obwohl nicht wirklich dazu ein Grund bestanden hätte. Sie war einfach glücklich, da dies der Alltag war, der ihr Geborgenheit gab .

>> So Damen und Herren, die Stunde Null hat soeben geschlagen!<<, rief Herr Azuba in die Klasse hinein und fing an die Arbeitsbögen auszuteilen.

Die Zeit lief voran.... Shao und Asuka saßen konzentriert wie die anderen Schüler über ihren Arbeiten. Einige schienen genauso wie sie Schwierigkeiten zu haben und Asuka spitzte unentwegt ihren Bleistift.... und zwar indem sie andauernd auf ihm vor lauter Nervosität herumkaute. Hitomi war genauso ratlos. Sie fühlte sich innerlich so leer. Es war diese unruhige Stille um sie herum, die wieder diese vergangenen Ereignisse in ihr hochkommen ließen. Sie schaffte es einfach nicht sich zu konzentrieren. Was tun? Es einfach sein lassen und die Arbeit abgeben? Doch dann würde sie sich einiges vermiesen. Krampfhaft und verbissen versuchte Hitomi sich voll zu konzentrieren......

Ninja .... Shinjo .... Beobachter ..... Mordversuch ..... Nein es klappte einfach nicht!

>> ........ Erste Ableitung: 3x + 21..... <<, flüsterte ihr plötzlich eine geisterhafte Stimme, wie aus dem Nichts und wie ein durchfahrender Windzug, ins Ohr.

Hitomi blickte sich verwundert um. Nein .... niemand von ihren Kamaraden hatte ihr etwas gesagt.

>> Los Hitomi, vertrau mir ..... 3x+21. Zweite Ableitung: 3 ...<<, hörte sie wieder jemanden flüstern. ... Shinjo! Ob er .... natürlich! Er war ja schließlich immer da gewesen. Zu jeder Zeit, an jedem Ort! So hatte er auch in Mathe unbewusst oder bewusst aufpassen können. Und nun half er ihr tatsächlich während einer Arbeit!

Vielleicht als eine Art Wiedergutmachung oder Versöhnung. Hitomi zögerte, doch dann befolgte sie in der Arbeit seine Anweisungen.....
 

>> Ja natürlich wollen wir! UNBEDINGT!<<, rief Shao auf dem Schulhof begeistert, als

der gutaussehende, braunhaarige Ken Okawa, sie, Asuka und Hitomi gefragt hatte, ob sie Lust hätten heute Abend auf seiner Poolparty vorbeizuschauen. Ken war schließlich der Sohn eines angesehenen Chirurgen und da dessen Eltern nicht da waren, hielt es Ken für angebracht, seine Party schon heute steigen zu lassen. Ken Okawa! Hitomi fühlte ein sachtes Prickeln auf der Haut, als er sie anlächelte.

>> Du kommst auch, oder Hitomi?<<, fragte er freundlich, als er schon an ihr vorbeiging um den Schuleingang zu betreten.

>> J... Ja! Ja ich werde da sein Ken!<<, rief sie ihm erfreut zu und wurde fast rot vor Scham als Shao sie finster anblickte, denn Hitomi wusste eigentlich, dass es Shao auf Ken abgesehen hatte. Doch Hitomi war dankbar für jede Ablenkung, die sich ihr momentan bot..... > Ken! Ich liebe dich! Du mich etwa auch? <...........
 

>> Und damit das klar ist, ich will dass du dich aus meinen Angelegenheiten wirklich raushälst okay?<<, sagte Hitomi und blickte fast flehend den, auf dem Küchentisch im Schneidesitz verharrenden, Shinjo an. >> Danke für heute wegen Mathe, aber ... Ich muss mich endlich mal wieder amüsieren. Wenn du willst, kannst du mitkommen.

Okay das wirst du sowieso, aber ich meine dass du vielleicht mal ... naja offiziel als Begleitperson mitkommen kannst. Als mein Cousin zum Beispiel.<<

Da winkte Shinjo ab und schüttelte entschlossen den Kopf. Seine Maske, die seine untere Gesichtshälfte verbarg hatte er schon längst wieder angezogen.

>> Nein, Hitomi! Niemand soll mein Gesicht sehen! Niemals! Ich bleibe im Hintergrund.<<, antwortete er emotionslos. >> Du kannst ruhig gehen, da du schon öfters auf Festen warst, aber ich bleibe dennoch meinen Prinzipien treu.<<

>> Habs ja nur gut mit dir gemeint.<<, sagte sie. >> Wir sollten ab jetzt versuchen miteinander besser und vertrauensvoller umzugehen. Ich möchte dich auch mal besser kennenlernen Shinjo. Du wirkst in letzter Zeit irgendwie verspannt. Hast du irgendetwas?<<

>> Nein!<<, zischte Shinjo und verschwand plötzlich. >> Lass mich einfach nur meine Pflicht erledigen Hitomi. Dann ist alles in Ordnung für mich.<<

Hitomi blickte verblüfft auf den leeren Tisch vor ihr, auf den zuvor noch Shinjo gesessen hatte.

>> Na gut.<<, meinte sie. >> Aber ich gehe jetzt duschen und dann erwarte ich, dass du dich aus dem Badezimmer raushälst! Verstanden?<<

Hitomi wartete Sekunden lang bis sie sich schon fast dämlich vorkam...

>> VERSTANDEN?<<, rief sie umso lauter.

>>...................................................................................... ja.<<, antwortete ihr Shinjos Stimme aus dem Nichts.

Hitomi eilte schnell ins Bad. Hoffentlich alleine! Ihr Vater hatte noch angerufen und gesagt, er käme erst spät an, jedoch war er mit Hitomi darüber einverstanden, wenn sie nicht auf ihn wartete, sondern auf die Party ging. So duschte Hitomi, machte sich zurecht, packte ihre Badesachen ein und wartete bis Asuka mit ihrer Mutter vorbeikam, die sie mit dem Auto hinbringen und abhohlen würde. Endlich waren sie auch schon da und Hitomi eilte geschwind aus dem Haus, wohl wissend, dass Shinjo schon irgendwelche Tricks anwenden würde um mit zu kommen.....
 

Die Nacht senkte sich endlich über das Land und der Himmel war heute besonders klar und leuchtete im hellblauen Licht der Sterne. Asukas Mutter hatte die beiden Mädchen vor dem vereinbarten Treffpunkt mit Shao abgesetzt, hatte ihnen viel Spass gewünscht und sauste wieder ab. Die drei standen nun auf einer Strasse am Rande des Wohnortes und blickten eine gewundene Treppe hinauf, die auf einen Hügel zu einem großen Anwesen führte. Musik und jubelnde Schreie waren aus der Ferne zu vernehmen.

>> Also dann mal los!<<, meinte Shao und die drei Freundinnen gingen los um die Treppe hoch zu laufen. Es waren wirklich zahlreiche Stufen, was besonders der schnaufenden Asuka nicht gefiel. Eine geheimnisvolle Atmosphäre lag in der Luft und Hitomi wollte nur noch Ken Okawa sehen. Ihn begrüssen und seine sanfte Stimme hören... Endlich kamen sie oben an. Sie standen vor einem mächtigen Bauwerk, dass wie das Tor eines alten japanischen Tempels oder Kaiserpalastes wirkte. Noch nie war den dreien ein solches Bauwerk vorher aufgefallen und sie staunten nicht schlecht über das große zweiflügelige Holztor, die angrenzenden Mamorsäulen und die breite Wand zur linken und zur rechten Seite. Auch die goldenen Drachen-und Löwenstatuen die wie zwei Wächter vor dem Tor eine bedrohliche Stellung einnahmen, konnten sich sehen lassen. Kens Familie musste wirklich sehr wohlhabend sein! Knarrend öffnete sich plötzlich das Tor und ein kleiner, hagerer Mann im Anzug, stand vor den drei Mädchen um sie zu begrüssen.

>> Master Okawa erwartet sie bereits meine Damen. Treten sie bitte ein.<<, sagte er und verbeugte sich höflich vor ihnen.

>> Mann ein Kleiderbügel der sprechen kann!<<, lachte Asuka verzückt und schrie sofort

gequält auf, als Shao ihr aus Verlegenheit auf den Fuss trat.

So schritten sie durch das Tor und staunten nicht schlecht auf den Anblick der sich ihnen bot. Ein weiter, großer Vorhof dehnte sich vor ihnen aus. Hinten ragte ein luxuriöses Gebäude, das wahrscheinlich das Haus der Okawas war, hervor. In der Mitte fand ein fast Fussballfeld grosses Schwimmbecken platz in dem unzählige Jugendliche herumtollten, sich nassspritzten und um die Wette schwammen. Lampinions säumten die Fläche und leuchteten in bunten Farben. Sogar einige Fackeln, waren an der hohen Tormauer angebracht. Laute, fetzige Musik hallte durch die Nachtluft und ein großer Stand mit mehreren Getränken und Essen war aufgebaut worden. Alles war so groß und mächtig! Das hätte sich Hitomi nie vorstellen können. Das war einfach gigantisch! In der Mitte des Schwimmbeckens erhob sich eine hohe Steinstatue, die einem Drachen glich, der sich mit seinen Schwingen aus dem Wasser erheben wollte. Einige Jungs und Mädchen kletterten auf seinen kalten Steinrücken und führten von dort Kopfsprünge aus. Nein, Hitomi staunte wirklich nicht schlecht! Das würde ziemlich heiter werden ...
 

Musik erfüllte laut die nächtliche, frische Abendluft, das Lachen der Jugendlichen hallte hier und dort auf und noch immer fanden immer mehr junge Gäste zwischen den Massen

im gigantischen Pool noch einen Platz. Asuka und Shao hatten schon längst ihre Badeanzüge angezogen und tollten zusammen mit anderen Mädchen im Wasser, die sich aber auch insgeheim einerseits nach Ken Okawas heissen Küssen sehnten und andereits sich das Maul über Asukas, grellen und mit rosa Elefanten bestickten, Badeanzug zerrissen.

Hitomi trug noch immer ihre gewöhnlichen Klamotten. Sie trug ihre blauen Jeans, Turnschuhe, einen enganliegen blauen Pulli und darüber eine leichte Jeansjacke.

So ging sie, fast unbeteiligt am Geschehen, zwischen den herumrasenden und tanzenden Leuten vorbei und setzte sich schließlich auf einen Liegestuhl, der nahe einer frischgeschnittenen Hecke, etwa 20m entfernt von dem Schwimmbecke, entfernt stand.

Sie lehnte sich zurück und blickte verträumt und etwas bedrückt zugleich zum Himmel hinauf.

>> Oh, zu spät Uburi! Naja, irgendwo gibts noch Liegestühle und vielleicht auch zwei.<<, erklang plötzlich eine heran nahende, weibliche und sanfte Stimme.

Hitomi blickte auf und erkannte im schwachen Lichtschein, wie zwei aneinandergeschmiegte Gestalten auf sie zuschlenderten.

>> Ah, das bist ja du Hitomi!<<, hörte sie plötzlich die tiefere Stimme eines Jungen.

Es war Uburi aus der Parallelklasse, den sie aber schon seit der 3. Klasse kannte und mit ihm sehr gut auskam. Er war ebenfalls ganz normal in Jeans, weisses T-Shirt und in einem blauen Jacket gekleidet. Neben ihm, stand jedoch ein Mädchen, dass Hitomi noch nie gesehen hatte und die Uburi liebevoll an sich presste. Sie hatte schönes, langes, schwarzes und gewelltes Haar, ein feingeschnittenes Gesicht und rosige Wangen und wirkte dadurch wie ein Engel, was auch allein durch ihre dunklen, großen und einfühlsamen Augen betont wurde. Auch sie trug keinen Badeanzug, sondern trug eine sehr lockere Mode. Jeans, Turnschuhe und dazu einen weissen, gestrickten Wollpullover mit V-Ausschnitt.

>> Deine Freundin, Uburi?<<, fragte Hitomi interressiert und stand auf um ihr die Hand zu reichen.

Sie gab Hitomi ihre Hand zum Gruss und lächelte sie freundlich mit ihren unschuldigen kirschroten Mund an.

>> Ja. Ich heisse Kasuka. Freut mich dich kennenzulernen Hitomi.<<, antwortete sie heiter, während sie sich mit ihren Kopf an Uburis Brust lehnte.

Hitomi freute es sehr für Uburi, dass er eine so hübsche Freundin gefunden hatte, die einen äußerst sympatischen Eindruck machte.

>> Kasuka, ich geh mal kurz an den Stand mit Getränken und hol uns beiden was, okay?<<, sagte Uburi und ging im tosenden Mengengewühl unter, als er sich kurz verabschiedete.

Lächelnd und etwas verunsichert blickte Hitomi die schöne Kasuka an und wusste nicht, was sie sagen sollte. Das Mädchen machte zwar einen freundlichen Eindruck und Hitomi war ansonsten auch gar nicht schüchtern aber ..... da war irgendwas.

>> Ist gar nicht ..... nun ..... so einfach mit ihm, was?<<, fragte plötzlich Kasuka.

Hitomi blickte überrascht drein.

>> Wie bitte?<<, fragte sie begriffsstutzig.

>> Na mit meinen Bruder! Ich weiss, dass er hier ist.<<, antwortete Kasuka selbstverständlich. >> Ah, ich verstehe! Natürlich! Er erzählt dir nicht viel über sich und seine jüngere Schwester. Ist auch typisch für ihn.<<

Hitomi war vollkommen sprachlos. Was meinte Kasuka nur damit? Welcher Bruder?

Doch nicht etwa .....

>> Du bist bei ihm trotzdem in guten Händen. Das hat nichts mit unseren Zwist zu tun.<<, meinte Kasuka. >> Ich hoffe, du überstehst das Ganze. Am Anfang ist das gar nicht so leicht, weisst du.<<

Da kam auch schon Uburi mit zwei gemischten Coktails zurück und überreichte ein Glas mit Schirmchen an Kasuka, die ihm dankte und dies auch noch mit einem Kuss auf seine Wange unterstrich. Hitomi blieb immer noch wie angewurzelt und vollkommen verwirrt stehen. Meinte Kasuka etwa, dass sie ..... Uburi zog Kasuka an sich, sie fuhr im mit ihrer freien Hand durch sein Haar und die beiden küssten sich abermals. Diesmal öffneten sie sogar ihre Münder und ließen kurz ihre Zungen miteinander spielen.

>> Wir schauen uns mal hier so um Hitomi. Also, man sieht sich!<< , rief ihr Uburi zu

und schlenderte dann mit seiner Kasuka weiter. > Kasuka ...... etwa Shinjos Schwester?<, dachte Hitomi erstaunt und blickte ihnen nach......
 

Die Zeit verstrich und der Abend wurde umso lauter und heiterer. Einige Pärchen, die entweder schon lange zusammen waren oder sich heute erst gefunden hatten, sprangen schon aus dem Wasser und verkrochen sich gemeinsam hinter irgendwelchen schattigen Büschen, die es auf diesen breiten Anwesen, zusammen mit den Gräsern und Bäumen, zur Genüge gab. Hitomi befand sich nun ebenfalls im Pool und schwamm mittlerweile eine ganze Bahn rundherum. Asuka und Shao waren derweil rausgegangen um, sich Getränke zu besorgen und an den langen Tischreihen unter dem weiten Zeltdach mit anderen zu schwatzen.

Hitomi erreichte prustend den Rand und hielt sich fest. Wirre Gedanken umnebelten sie immer noch. Uburi und Kasuka, hatte sie mittlerweile schon gar nicht mehr gesehen.

Da zuckte sie plötzlich, als eine warme Hand ihre Schulter berührte. Sie wandte sich um und blickte in das einfühlsam lächelnde Gesicht von Ken Okawa.

>> Und, gefällt es dir?<<, fragte er, während er sich nun auch neben ihr an den Beckenrand zog. Er hatte einen gutgebauten, schlanken Oberkörper und Hitomi musste sich einfach ihre Schwäche für ihn eingestehen.

>> Ja, sehr!<<antwortete sie schnell. >> Du vertehst was von guten Parties und euer Anwesen ist echt voll scharf!<<

>> Es ist mir eigentlich nicht so wichtig, reiche Eltern zu haben.<<, meinte er. >> Ich hab es nur gern, wenn sich diese grossen Bauten und Vorhöfe mit Geschrei, Jubel, Musik und anderem Lärm füllen. Ihr seid alle voll in Ordnung. Ich bin froh hier so gute neue Freunde kennen gelernt zu haben.<<

Hitomi lächelte ihn an.

>> Hast du etwa schon soooo viele Freunde?<<, fragte sie lächelnd.

>> Ja ...... es fehlt nur noch die passende Freundin fürs Glück.<<, antwortete Ken, der nun Hitomi eindringlicher anblickte.

>> Tja, ich muss immer noch den passenden Deckel für meinen Topf finden.<<, sagte Hitomi und ein leichter roter Schimmer legte sich auf ihr verlegenes Gesicht.

> Gott, was soll ich nur zu ihm sagen? <, dachte sie verunsichert.

>> Ich hätte da einen Deckel für dich.<<, flüsterte Ken plötzlich und über Hitomis Haut zog sich auf einmal ein prickelndes Gefühl, wie aus tausend Stechnageln,als sie spürte wie Kens Hand sich unter Wasser um ihre Tailie legte. Hitomi wusste überhaupt nicht mehr wie ihr geschah.

>> Den passenden Deckel ..... welcher denn?<<, fragte sie beunruhigt.

>> Ich hab immer gehofft, dass du merken würdest, wie gerne ich dich immer anschaue.<<, flüsterte ihr Ken nun ganz nahe ins Ohr hinein. >> Ich finde dich hinreissend Hitomi. Wirklich! Ich weiss gar nicht was ich dir eigentlich sagen soll, aber ich will daraus einfach kein umständliches Geheimniss machen.<<

Hitomis Herz pochte, wie wild und ihre Haut erhitzte sich, als seine Hand sachte über ihren Rücken fuhr. Es war Ken Okawa der sie berührte! Ihr ein Liebesgeständnis gemacht hatte! Den sie auch liebte! > Ken! Oh mein Gott! Ist das wirklich wahr? <

>> ich .... ich ......<<, stammelte Hitomi verunsichert und krallte sich, wie unter Elektroschocks, am Beckenrand fest. >> Ich mag dich auch Ken! Ich hätte nicht gedacht ... dass das so schnell gehen würde.<<

>> Ich weiss! Aber ich bin verrückt nach dir! Ich schau dich jeden Tag, bei jeder Gelegenheit an, wenn du nicht hinguckst. Du bringst mich um den Verstand Hitomi! Warum erst eine lange Anbaggerungstour machen, wenn du auch so denkst?<<, fragte er und seine Stimme vibrierte langsam, vor Kälte und Erregung.

Hitomis Atem ging plötzlich schneller. Sie wusste, dass war nicht nur ein Geständiss der Liebe. Hier ging es nicht nur um ein verliebtes Getuschel oder ein Rendevous im Kino....

Er wollte sie! Ihren Körper! Und das erstaunliche für Hitomi war, dass er sie so verrückt gemacht hatte -er dieser frische Neuling in der Klasse- ,dass sie sich nicht innerlich gegen diesen Drang wehren konnte. Den Drang sich von ihm ...... nehmen zu lassen! Hitomi wusste nun, sie hatte die ganze Zeit über nicht nur kindische Liebe für ihn empfunden, sondern auch körperliches Verlangen nach ihm. Es wurde endlich dafür Zeit! Oder lieber doch nicht? Hitomi, war vollkommen hin und her gerrissen von Ken. War sie denn wirklich so einfach zu haben?

>> Hitomi .... darf ich dich ....<<

Doch Hitomi, liess Ken nicht lange ausreden, sondern zog sich plötzlich klitschnass aus dem Becken und eilte verunsichert davon ....> Sex? Mit ihm? ... Ich weiss einfach nicht ..... Ich weiss nicht .... jetzt schon? < .....
 

Hitomi hatte sich wieder umgezogen, sich mit Asuka und Shao über belanglose Dinge unterhalten und schlenderte erneut allein in der Gegend herum. > Ken! Was soll ich tun? Ich mag ihn ja, aber .... Sex ... ich weiss nicht.<

>> Hitomi! Warte!<<, rief plötzlich Kens Stimme von weitem ihr zu.

Hitomi blieb stehen und wartete nun zwischen zwei Bäumen, nahe des Beckens, auf ihn. Er hatte sich mittlerweile auch wieder angezogen und schritt nun auf sie zu.

>> Hitomi, ich wollte dich nicht .... was hab ich falsch gemacht?<<, fragte er verwundert.

>> Nichts .... <<, murmelte Hitomi. >> Es ist nur ... es geht einfach viel zu schnell und ...

ich weiss auch nicht! Ich weiss nur dass du ....<<

Doch dann stockte Hitomi ab und ihr Blut gefror ihr in den Adern! Ein schimmerndes, rotes Licht hatte sich am Abendhimmel gebildet. Es war verschwommen und nicht all zu groß. Plötzlich fuhren zwei dunkle Schatten herab und landeten direkt auf der Drachenstatue in der Mitte des Schwimmbeckens, aus dem entsezt die Jugendlichen sprangen. Die zwei Getsalten verharrten erst einmal ruhig in knieender Haltung, auf dem Rücken, der Drachenstatue. Der eine war breit gebaut, muskulös, sein Oberkörper war vollkommen frei, er trug eine schwarze Stoffhose und gewaltige Stiefel, die mit Tierfell überzogen worden waren. Hinzu kam, dass dieser Mann eine Glatze hatte, rotglühende Augen und mehrere spitze Raubtierzähne, ragten wie Hauer aus seiner Ober-und Unterlippe. An beiden, baummstammartigen Armen, war jeweils ein eiserner Ring befestigt und in seinen Händen trug er jeweils eine gewaltige Eisenkeule, die noch größer als Tennisschläger oder Schneeschaufeln waren.

Der zweite, war etwas schmächtiger gebaut. Er trug einen langen schwarzen Mantel, hatte lange schwarze Haare, trug eine rahmenlose Sonnenbrille, schwarze Hose, schwarze Handschuhe und jeweils zwei Katanaschwerter in der rechten und linken Hand.

Endlich waren auch die letzten aus dem Wasser verschwunden und blickten ängstlich, die zwei fremden Ankömmlinge an. .....

Nun standen beide auf und blickten sich lächelnd um. Noch immer lief fetzige Rockmusik über die Boxen. Der etwas schmächtigere Mann streckte sein Schwert in die Richtung der Boxen aus und ein blauer Lichtstrahl schoss aus der Spitze seines Schwerts und ließ die Boxen einfach so auflammen und schließlich explodieren!

Vollkommen aufgebracht schrien die versammelten jungen Gäste auf und einige rannten sogar davon! Sie hatten maßlose Angst bekommen! Auch Hitomi fürchtete sich...

>> Onikagi, sollen wir?<<, fragte der grosse Hüne mit dem Glatzkopf und lächelte dabei seinen Mitankömmling geringschätzig an.

>> Nun wir sollten wohl, Foku! Sonst bricht hier noch eine Beerdigung aus Langeweile aus!<<, lachte Onikagi triumphierend auf und zückte seine Waffen.

Jetzt .... jetzt würde erneut das Böse zuschlagen ....
 

>>Du übernimmst den männlichen Dakikai und ich den weiblichen!<<, kommandierte Onikagi seinen gewaltigen, glatzköpfigen Gefährten herum. >> Keine lange Begrüssungszeremonie... Los gehts!<<

Da sprangen die zwei außergewöhnlichen Gestalten in die Höhe und flogen geradezu über die Köpfe der erstaunten Jugendlichen hinweg. Onikagis Mantel flatterte dabei wild in der Luft umher und er hielt seine Schwerter über seinen Kopf gestreckt. Sie flogen über das Wasser des Schwimmbeckens hinweg und gelangten wieder vor dem Rand auf dem Boden. Dann trennten sich die zwei Ankömmlinge und bahnten sich gewaltsam einen Weg durch die kreischende Masse. Einige Jungen und Mädchen wurden dabei schreiend ins Wasser geschleudert, wobei manche sogar bluteten und sich dann das Wasser rot färbte ... Uburi stand da wie gelähmt. Er hielt sich zusammen mit Kasuka am Getränkestand auf und konnte sich nicht von der Stelle rühren, als er diesen wilden und schnaufenden Glatzkopf mit den zwei Riesenkeulen auf sich zukommen sah und ihn dabei in die roten Augen blickte. Wie ein Stier stürmte Foku auf Uburi zu, der sich immer noch nicht bewegen konnte, wobei die anderen um ihn herum wegsprangen!

Noch drei Schritte! Foku holte aus und ließ brüllend seine zwei Keulen niedersausen.

Das wars .... aus und vorbei! .... Einfach so .... NEIN! Plötzlich stiess Kasuka ihren Freund Uburi zur Seite und sprang auf Foku zu! Dabei streckte sie ihr rechtes Bein zu einem Flugangriffstritt aus und ... traf Foku dabei mit der Fußsohle mitten ins wutschnaubende Gesicht! Er taumelte einige Schritte zurück, fiel jedoch nicht hin.

>> Argh! Was soll das? <<, schrie er laut um sich und übertönte dabei die aufgebrachte Menschenmenge.

>> Komm schon Glatze! Ich zieh dir nen hübschen Scheitel!<<, sagte Kasuka, während sie in eine perfekte Kampfstellung überging.

>> Kasuka?! Du bist doch ...<<, stotterte Uburi erschrocken, während er noch immer zu ihrer Seite am Boden lag.

>> Schon gut Uburi! Ich lass nicht zu, dass dich jemand was verdrischt! Ich hab dich doch so lieb!<<, flüsterte Kasuka ihm zu und zwinkerte dabei lächelnd.

>> Dann du zuerst!<<, schrie Foku und stürmte mit seinen zwei Eisenkeulen auf Kasuka erneut zu.

Kasuka, sah den Schlag mit der linken Keule kommen und streckte sofort ihr linkes Bein seitlich aus. Donnernd knallte die Keule gegen ihre Schuhsohle, doch Kasuka blieb felsenfest und vollkommen unbekümmert stehen, wie eine Statue!

>> Wenn du ein Mädchen schlagen willst, solltest du nicht selber wie ein zimperlicher

Querkopf zuhauen!<<, scherzte Kasuka lässig und war plötzlich verschwunden.

Foku blinzelte verblüfft und plötzlich erschien Kasuka hinter ihm und fegte mit einer schnellen Fußfegerbewegung seine eigenen Beine weg, wodurch er zu Boden polterte und dadurch kurz die Erde zu beben schien. Die umherstehenden Zuschauer staunten nicht schlecht, über das was sich da ihnen gerade bot. War das nicht Uburis Freundin? Uburi stand wieder auf und zitterte am ganzen Leib.

>> Kasuka!<<, schrie er erstaunt, doch dann sprang Foku wieder auf und schwang

mit spielerischer Leichtigkeit seine großen Eisenkeulen. Dabei fletschte er seine Raubtierzähne bedrohlich. Dann sauste diesmal die rechte Keule herab. Kasuka zischte wahrlich zur Seite und die Eisenkeule schmetterte ein großes Loch in die Steinplatten des Hofes. Foku wich zurück und schmetterte abermals seine Keulen herab.

Diesmal blieb Kasuka stehen und hob ihre zwei Zeigefinger in die Luft. Die Keulen sausten auf die Zeigefinger herab und blieben mitten in der Bewegung stehen, da Kasuka lässig ihre zierlichen Zeigefinger gegen die Eisenkeulen stemmte. Dann lächelte sie Foku frech an.

>> Das war wieder nichts! Dafür gibts jetzt mächtig Kleister auf die Tapete mein kahles Bübchen!<<

Kaum hatte sie das gesagt, da hechtete sie auf Foku zu, wobei sich um ihre rechte angezogene Faust, mehrere Energieblitze züngelten. Dann schlug sie zu! Ein helles Licht erfolgte und Foku flog schreiend nach hinten in das Poolwasser hinein. Dabei schleuderte ihn die außerordentliche Wucht des Schlags weiter durch das Wasser und er prallte gegen die Drachenstatue in der Mitte, die daraufhin laut und krachend über ihn zusammenbrach!

>> Kasuka! Aber ... Was ist hier los! Wer ist das und was will der von mir?<<, fragte Uburi vollkommen aufgelöst und stürmte zu Kasuka.

Kasuka hielt ihren zierlichen Arm vor seine Brust, wie eine Schranke und schüttelte ihren Kopf.

>> Warte! Ich kann dir das jetzt nicht erklären! Es ist noch lange nicht vorbei!<<,sagte Kasuka und blickte auf die steinernden Trümmerhaufen im Wasser, die sich langsam bewegten und ausseinander brachen. Dann sprang Foku plötzlich wieder in die Höhe und schrie wutschnaubend Kasuka an.....
 

Shao und Asuka rannten zu Hitomi.

>> HITOMI! Komm schnell! Wir müssen weg hier!<<, schrie Shao aufgebracht, wobei sie und Asuka immer noch ihre Badeanzüge trugen. Schreiend liefen sie wieder davon, wobei sie vor lauter Aufregung Hitomi vergaßen, die noch immer wie angewurzelt stehen blieb. Auch Ken war nicht mehr da! Sie stand allein dem Mann im schwarzen Mantel mit Sonnenbrille und den zwei Schwertern gegenüber! Beide standen nun zwischen den zwei Bäumen der angelegten Rasenfläche, nahe des Pools. Noch immer schienen die aufgebrachten Schreie zahlreicher Menschen nicht abklingen zu wollen.

Der Mann, namens Onikagi, lächelte sie süfisant an...

>> Dakikai! Um dich ist es geschehen!<<, lachte er und hob seine Schwerter in ihre Richtung.

Da sprang er plötzlich zur Seite, als er merkte wie Shinjo ihn von hinten anspringen wollte. Auch er hatte sein Schwert gezückt. Sich unsichtbar zu machen, hätte nichts genützt, da dies zuviel Konzentration abverlangte, wenn er auch gleichzeitig kämpfen musste.

>> Ah, bist du nicht derjenige, der Byrock erst kürzlich im Park etwas in Sachen Kampf beigebracht hatte?<<, fragte Onikagi den maskierten Ninja Shinjo mit amüsierter Stimme.

>> Nun, so einfach bin ich nicht zu schlagen. Pass mal auf! Es gibt auch andere die kämpfen können! Jetzt kommt eine Lehrstunde führ dich Ninja!<<

Beide rasten aufeinander zu und dann klirrten ihre Schwertklingen aufeinander. Funken sprühten und Shinjo musste sich wirklich Mühe geben, da Onikagi sehr gewandt und flink war. Außerdem musste er an seine Schulterverletzung denken, die ihm Byrock damals im Park zugegfügt hatte. Shinjo sprang mit einem Salto nach oben, doch Onikagi sprang einen höheren Salto über ihn und fuhr dabei beide Schwertklingen aus ....
 

Immer wieder knallten die Eisenkeulen zu Boden und verfehlten ihr Ziel. Kasuka wich ständig aus und ihr war es nur recht, dass Foku immer wütender wurde. So vergaß er auch sein eigentliches Ziel. Nämlich Uburi. Die beiden Kämpfenden zogen eine Spur der Verwüstung hinter sich plötzlich, stand Kasuka mit dem Rücken zur Tür, die in das Anwesen der gewaltigen Villa von Ken Okawa führte....
 

>> Shinjo erkannte noch rechtzeitig die funkelnden Schwertklingen und riss sein Schwert hoch. Er konterte erfolgreich und landete wieder auf dem Boden. Doch da kam erneut Onikagi auf ihn zugeprescht und trat ihm mit voller Wucht ins Gesicht! Shinjo wurde nach hinten, auf einen der langen Tische unter dem Zeltdach, geschleudert und einige Gläser und Flaschen gingen dabei zu Bruch! Er richtete sich schnell auf, als plötzlich wie eine drehende Propellascheibe, eines der langen Schwerter von Onikagi auf ihn zuflog....
 

Kasuka hechtete zwischen die kolossalen Beine von Foku hindurch, als seine Eisenkeule,

die Tür hinter ihr, wie Papier einriss und sie in winzige Holzsplitter zerschlug! Dann rollte sie sich ab und sprang weit nach oben in die Luft, unbekümmert von den staunenden Blicken der anderen. Foku wirbelte herum und rammte seine Keulen auf den Boden, wobei er eine fremde Formel leise vor sich hinflüsterte. Sofort grollte bedrohlich die Erde und einige rote Feuersäulen, drangen unter Kasuka plötzlich aus der Erde und rasten auf sie zu ...
 

Schnell zückte Shinjo einen Wurfstern und feuerte ihn ab! Klirrend prallte der Stern an dem Metall des auf ihn zu rasenden Schwertes und dieses wurde somit aus der Bahn geworfen! Shinjo rollte sich vom Tisch und schleuderte einen grellen Energiediskus von sich, der aus seiner Schwertklinge hervorschnellte. Der Diskus prallte am Schwert von Onikagi ab und schnellte auf Shinjo zurück. Shinjo rollte auf ihn zu, hieb mit seinen Schwert einen weiten Bogen nach oben und ... der Diskus schnellte in die Höhe durch das Zelt. Doch Onikagi hieb weiterhin mit seinen Schwert auf Shinjo ein. Dann drehte er mit seinem Schwert dessen Klinge ein und verpasste ihm einen Ellenbogenstoss gegen die Rippen. Shinjo flog im hohen Bogen in eine Baumkrone und krachte durch das Geäst, bis er auf dem Rasen landete...
 

Heiss wehte die Feuerglut der heranstürmenden Feuersäulen, Kasuka entgegen. Sie rollte sich mitten in der Luft zusammen und fiel mit einer schraubenhaften Drehbewegung nach unten. Knapp raste sie an den Feurersäulen vorbei und landete wieder auf beiden Füssen. Doch sie hatte dabei auch schwarze angesenkte Flecken auf ihren weissen Freizeitpulli bekommen. Die Säulen schnellten derweil wieder zurück in den Boden. So, als hätte es sie nie gegeben.

>> Der Pulli, gehört Uburis Mutter! Na warte Freund Glatze ...<<, knurrte sie erbost.

>> Komm nur her, du Schlange!<<, grollte Foku ...
 

>> Shinjo!<<, schrie Hitomi besorgt, als sie auf ihn besorgt zu rannte.

Doch er winkte nur ab, als er sich wieder nach oben kämpfte und sein Schwert bereithielt.

>> Bleib zurück Hitomi!<<, rief er ihr zu.

Doch da nahte das Unheil in Gestalt von Onikagi an und raste mit seinem Körper auf sie herunter. Shinjo schmiss sich brutal gegen Hitomi und beide rollten zur Seite, als Onikagis Schwert zu Boden fuhr. Shinjo sprang auf wirbelte mit seinen Schwert behände und geschickt umher.

>> Ruhig bleiben! Alles bleibt ruhig! Polizei! <<, schallte plötzlich eine starke Stimme durch ein Megaphon.

Shinjo, Kasuka, sowie Onikagi und Foku blickten verwundert auf. Durch das große Eingangstor drang laut der Lärm mehrerer Polizeisirenen und mehrere Polizisten mit gezückten Waffen stürmten durch das Tor. Irgendjemand musste durch sein Handy die Polizei verständigt haben. Oder es war Ken Okawa gewesen. Die Polizisten hatten es schwer durch die aufgerregten Massen von weinenden und kreischenden Jugendlichen zu kommen. Shinjo blickte wieder auf Onikagi, merkte jedoch, dass dieser nicht mehr da war. Auch Foku war plötzlich verschwunden und Kasuka fluchte deshalb laut, als sie schnell wieder zu Uburi eilte. Hitomi sank auf die Knie. Auch Shinjo war plötzlich in der Hektik entfleucht..... Nein! Er war immer noch da, nur wollte er nicht gesehen werden.

Die Polizisten versuchten die aufgebrachten Schüler zu beruhigen. Immer mehr Beamte wurden im Umkreis verständigt und diese ahnten nicht, was die Jugendlichen gerade miterlebt hatten.

>> Hitomi!<<, schrien Asuka und Shao ihr zu und eilten zu ihr. Sie versuchten die verstörte Hitomi zu beruhigen, hatten es aber selbst mit der Angst zu tun bekommen.

Was war nur geschehen? Einige Augenzeugen sollten sogar auf das Polizeirevier gebracht werden. Hitomi, Asuka, Shao, Uburi und Kasuka zählten auch dazu. Verloren und winzig klein gingen sie im Gewühl von, Notärzten, Polizisten und Jugendlichen unter. Die Party war aus .... Aber noch lange nicht die unheilvolle Nacht .....
 

(Fortsetzung folgt ...... )

Shinjo
 

Folge 6 : Der Sturm bricht auf!
 

Was bedeutet es eigentlich zu leben? Ist das das wahre Leben? Oder ist das Leben nur ein Traum und man ist selbst nur ein unwichtiger Gedanke im Kopf eines anderen wirren Geistes? Das hier, konnte doch nicht wirklich passieren! Genau diese Worte dachte Hitomi im Innern und stand bleich und ausgelaugt da. Mitten in der Eingangshalle des örtlichen Polizeireviers.... Sie stand zwischen den beiden anderen aufgebrachten Mädchen, Asuka und Shao, und starrte mit einem leeren Blick zu Boden. Shao und Asuka hatten sich schon längst wieder umgezogen und trugen selbstverständlich keine Badeanzüge mehr. Die Halle war im altmodischen Stil eingerrichtet. Sie war groß und neben den zahlreichen Türen, die die Halle säumten, führte eine breite Treppe zum ersten Stockwerk hoch, wobei auch dort eine breite Holzbalustrade um die Halle führte.

Ein riesiger, breiter Kronleuchter hing von der hohen Decke herab und beflutete das bunte Treiben dort unten mit Licht. Mehrere Rundbögen mit Nischen und Mamorsäulen, waren ringsherum erbaut worden und in der Mitte, vor einem großen hölzernen Pult mit Computern und Funkgeräten, stand eine 3m grosse Mamorstatue da, die an einen Bogenschützen mit Flügeln auf den Rücken erinnerte. Ein breiter blauer Teppich, mit einem Sternenwappen, war über den Fußboden ausgerollt worden und mehrere Polizisten, Beamte, Zivilisten und sonstige aufgerregte Personen, liefen wild umher, an Hitomi und ihren Freundinnen vorbei, ohne ihnen jegliche Beachtung zu schenken. Die Halle war erfüllt voller Leben, Zurufe und Gerede. Und mitten drin, stand sie da .... Hitomi ... was war geschehen? Ken Okawas Party ... jubelnde Menschenmassen ... laute Musik und das große Anwesen der Okawas mit Riesenpool...

Ken, der versucht hatte Hitomis Gunst zu erwerben ... dann .... Schreie .... Wimmern ...

zwei finstre Gestalten, die versucht hatten sie und Uburi umzubringen ... Shinjo rettete sie, wie üblich ... Shinjo ... Ninja .... heimlicher Beobachter ... Den Tod vor Augen gehabt ... Und schließlich hatte jemand die Polizei gerufen, die im großen Aufgebot anmarschiert und mitten in die Massenpanik reingeplatzt war. Man hatte einige Jugendliche mit aufs Polizeirevier genommen. Auch Hitomi und ihre Freundinnen.

Vor allem, da Asukas Vater Hauptkommissar war und er sie persönlich und vollkommen aufgebracht auf dem Tatort angetroffen hatte. Alles ging so rasch und Hitomi wusste überhaupt nicht mehr, wie ihr geschah ... Die vorbeiziehenden Lichter während der Autofahrt bis hier her und der laute Lärm der sie nun umgab. Sie kam sich total verloren vor... In dieser Art "Festung".

>> Ich bin total fertig!<<, jammerte Asuka und lehnte sich an Hitomis Schulter. >> Das war die absolut verrückteste Party meines Lebens. Papa wird mich garantiert nie wieder aus meinen vier Wänden lassen! Wähhh! Ich bin soooo müde! Ich will nicht mehr!<<

Plötzlich schälte sich eine kleine Person aus der Menge und kam auf Asuka zu. Es war ein kleiner, dürrer Mann, der lichtes Haar hatte, eine Nickelbrille trug und ein rotschimmerndes, hohlwangiges Gesicht hatte. Er war jedoch noch sehr jung, etwa 22 Jahre. Es war Hino Daiba. Er war ein Bekannter von Asuka, die ihn durch ihren Vater kannte, da Hino ein noch auszubildender Polizist war und Asuka ihn öfters im Revier antraf, wenn sie ihren Vater besuchte. Hino war schwer in Asuka verliebt und daraus machte er keinen Hehl. Doch Asuka hielt nicht viel von ihm und mochte sein ganzes Wesen nicht. Hino war stets sehr aufdringlich und manchmal sehr voreingenommen.

>> Oh, Asuka!<<, rief Hino überrascht und schlürfte auf Asuka zu. >>Meine edle Fee,

wie sehr equickt es mich dein goldenschimmerndes Antlitz in diesem so aufgebrachten

Pöbel zu erblicken! Komm, lass deine Sorgen in deinem Tränen versinken und schmiege deinen edlen Kopf an meine heldenhafte Rittersbrust!<<

Asukas Blick verfinsterte sich mit einem Mal und dann liess sie ihre flache Hand auf Hinos, ebenso flachen, Kopf niedersausen. Hinos Kopfhaut, färbte sich rot und er konnte sich einige dicke Tränen, aufgrund des Schmerzes nicht verkneifen.

>> A-aber,meine... edle Venus....<<, wimmerte er entsetzt.

>> Hör auf Hino!<<, schrie sie empört. >> Hör auf so bescheuert zu reden oder ich mach aus deinen Bällchen kleine Ohrringe! Mir ist heute absolut nicht danach! Ich habe vorher Todesängste ausstehen müssen!<<

>> Aber Asuka, ich bin doch gerade dafür hier.<<, entgegnete Hino zögernd, wobei er seinen geschundenen Kopf rieb. >>Ich beschütze dich hiermit, vor jedem düsteren Unhold!<<

Somit holte Hino hinter seinen Rücken eine lange, durchsichtige Plastiktüte hervor, in der ein Katanaschwert lag.

>> Was ist das?<<, fragte Shao neugierig.

>> Das ist die Waffe mit der ich jeden Unhold erschlagen werde, sofern er es wagen sollte meiner Asuka auch nur ein rotes Häärchen zu krümmen.<<, antwortete Hino stolz.

>> Du dämmliche Brillenschlange! Woher du das hast, wollen wir wissen!<<, fauchte ihn Asuka wütend an.

>>Oh .... d-das haben wir am Tatort gefunden. Es lag neben einem der Tischreihen unter dem Zelt.<<, stotterte Hino ängstlich.

Hitomi blickte nun auf ... Das war eines der zwei Schwerter, mit denen dieser fremde Mann in schwarz versucht hatte sie umzubringen und gegen Shinjo kämpfte! Dabei hatte er eines seiner Schwerter verloren.

>> Du Trottel!<<, schrie Asuka Hino an. >> Was stehst du so herum! Untersuch das Ding nach Fingerabdrücken, Gewebeproben oder sonst was und finde heraus wer mir die Party versaut hat!<<

>> Jawohl Asuka! Und wenn ich ihn habe, dann ritze ich ihm deinen Namen ins Schurkenfleisch!<<, sagte Hino, stand stramm und salutierte.

>> ICH RITZ DIR GLEICH WAS EIN DU MIMOSE!<<, schrie Asuka umso lauter.

>> Hitomi! Asuka! Shao!<<, rief plötzlich eine bekannte Stimme aus der Ferne.

Die drei Mädchen und Hino drehten sich in die Richtung aus der der Ruf kam. Aus dem Menschengewühl kamen dann auch Uburi und seine geheimnissvolle Freundin Kasuka auf sie zu. Uburi sah eigentlich in Ordnung aus, aber Kasuka hatte immer noch den weissen Wollpullover an,der mit Branntflecken übersäht war.

>> Uburi!<<, rief ihm Hitomi erleichtert zu. Dann standen sie sich gegenüber.

>> Hey, das ist dieses Supergirl, das es mit dem einen Muskelpacket mit den zwei Riesenkeulen aufgenommen hat!<<, bemerkte Shao laut, als sie Kasuka sah.

>> Was? Was heisst hier Supergirl? Meinst du Asuka?<<, fragte Hino unsicher.

>> Nein, ich meine Uburis Freundin!<<, antwortete Shao aufgerregt und stürzte wahrlich auf Kasuka, wobei sie sie freudig und herzlich umarmte. Kasuka wirkte unsicher und lächelte verlegen.

>> Was ...<<

>> Danke! Du hast uns gerettet!<<, jubelte Shao ihr zu und ließ sie dann los. >>Wie hast du das aber gemacht? Du hast diesen Kerl echt gezeigt wo der Hammer hängt!<<

Kasukas Gesicht färbte sich rot und sie sah hilfesuchend zu Uburi rüber.

>> Du ... du hast mich gerettet !<<, flüsterte er leise und staunte nur.

Also hatte Kasuka ihn nicht angelogen! Sie war wirklich ein Ninja! Er hatte sie zwar gern und letzte Nacht sogar mit ihr geschlafen, aber er glaubte die ganze Zeit nicht wirklich daran, dass dieses lebensfrohe und manchmal auch traurige Mädchen, wirklich ... eine solche Kämpferin war! Sekunden verstrichen, ohne dass jemand etwas sagte und schließlich räusperte sich Hino.

>> Ähem. Ich sollte euch übrigens sagen, dass dein Vater auf euch in seinem Büro wartet Asuka.<<, berichtete er.

>> Besser als hier zu warten.<<, kommentierte Shao schließlich und somit gingen sie die breite große Treppe nach oben ...
 

>> Da habe ich einen harten und langen Arbeitstag hinter mir und was höre ich plötzlich kurz vor Feierabend? Ein Haufen kreischender Kids, ruft an und erzählt was von irren, geisteskranken Dämonen aus der Hölle, die einfach so schwups auftauchen und auf ihre Art mitfeiern wollen! Und dann muss sich auch noch meine Tochter unter diesen drogenabhängigen und Alkohol saufenden Gesocks aufhalten!<<, schrie Asukas Vater, Chan Fujima, aufgebracht und klopfte dabei fest auf den Schreibtisch, hinter dem er in seinem Büro stand. Dabei hätte er fast seine Kaffeetasse umgekippt. Er war ein etwa 40 jähriger Mann, mit Schnurrbart, schwarzem Haar und hatte sogar schon silbrige, graue

Schläfen. Seine rote Kravate pflegte er, so wie jetzt, eigentlich immer offen zu tragen und Asuka hatte eigentlich noch nie zuvor erlebt, dass ihr Vater mal nicht den grauen Trenchcoatmantel während der Arbeit zu tragen pflegte. Er war selbst ein bekennender Humfrey Bogat Fan und sein kleiner Zigarettenstummel, hatte er eisern zwischen seine Lippen gepresst. Chan Fujima, übte hier auf dem Revier eine große Authorität aus und er war schon allein, aufgrund seiner lauten Stimmenbänder eine lebende Legende unter den Polizisten geworden. Er war aber auch zugleich ein abgehärteter Polizist der auch als kompromisslos und verlässlich galt. Ungelöste Fälle und freigekommene Straftäter, hatte er aus seinem Wortschatz gestrichen und er war ein harter und rechtschaffender Arbeiter.

>> Diesmal hast du Pech, junges Fräulein!<<, brüllte Fujima laut, wobei er mit erhobenen

Zeigefinger auf seine Tochter Asuka zeigte, die auf einem Stuhl zwischen Hitomi, Shao,

Uburi und Kasuka, saß. >>Mama und du stecken ja oft unter einer verschworenen Frauendecke, aber jetzt erfahr ich endlich mal direkt etwas von deinen Affenstallgeschichten!<<

Asuka bibberte nervös und wurde rot vor Scham.

>>Aber ... aber Papa!<<, quängelte sie. >> Ich ... kann doch nichts dafür! Ich habe dort keine einzige Droge zu mir genommen! Das alles ist wirklich so passiert!<<

>>Keine einzige Droge?<<, fragte Fujima beharrlich nach. >>Du willst mir also weiss machen, dass ihr alle also nur aus dreckigen Milchglässern genippt habt!<<

>>Nein!<<, widersprach Asuka. >>Ich meine ... also ... Ei-ei-ein kleinen Cocktail vielleicht, aber ich halte mehr aus! Ich werd nicht so schnell besoffen, ehrlich.<<

>>WIE BITTE?!<<, brüllte Asukas Vater umso lauter. >>Willst du mir etwa sagen, dass du schon so dermaßen gegen Alkohol abgehärtet bist, dass du sogar mehr verträgst?<<

Asuka schrumpfte wahrlich auf ihren Stuhl zusammen und blickte flehend ihren Vater an.

>>Na warte du olle Gans!<<, schimpfte Chan Fujima. >>Du amüsierst dich auf Drogenparties, treibst dich dort wahrscheinlich noch mit Zuhältern und Nichtstuern rum und füllst dich auch noch ab, damit du und die anderen Visionen von Monstern und sonstigen Erscheinungen kriegt! Wenn ich mit dir fertig bin, dann wird sogar Saddam Hussein sagen, dass ich nicht so streng sein soll!<<

>> Aber die Polizei hat dort sogar eine der Waffen, also das Schwert, gefunden.<<, meinte Shao.

>> Ken Okawas Familie ist schließlich sehr reich und da kann man sich doch denken, dass die auch solche Antiquitäten wie Waffen besitzen. Irgend so ein Jugendlicher ist wohl im Rausch damit losgerannt und ihr benebelten Suppenhühner habt gedacht, er wäre so eine Art Höllenfürst!<<, argumentierte Asukas Vater mit abweisender Haltung.

>>Wir machen doch keinen benebelten Eindruck, Herr Fujima!<<, beschwerte sich Uburi.

Er wollte dabei auch von seinem Platz aufspringen, aber Kasuka hielt seine Hand fest und blickte ihn kopfschüttelnd an.

>> Kasuka! Sag doch endlich, was passiert ist!<<, flehte er seine Freundin an. >>Du und dieser andere Typ, ihr habt uns doch gerettet!<<

Kasuka lächelte ihren Freund jedoch nur liebevoll an und strich ihm fürsorglich durch sein braunes Haar.

>>Was soll das heissen?<<, fragte Fujima verständnislos. >>Kann mir endlich mal jemand erklären, was überhaupt nun passiert ist? Wegen euch Schwindelmäuler, habe ich den ganzen Polizeiapperat in Bewegung gesetzt!<<

Hitomi blickte nur appatisch zu Boden. Sie kümmerte sich nicht, was gerade besprochen wurde. > Shinjo! Du bist hier, richtig? Wo? Wo genau, in diesem Raum? Wieso passiert das alles nur? Was hab ich denn getan?<, dachte sie still.

Ihre tiefen Gedanken, wurden unterbrochen, als Ken Okawa und Asukas lästiger Verehrer Hino, das Büro betraten.

>> Chef! Ich habe hier einen weiteren Zeugen und das Hauptindiez!<<, sagte Hino und hob die Tüte mit dem Schwert hervor.

>> Hino, was um Himmels Willen soll ich denn damit? Es mir greifen und meine Nägel damit pfeilen oder es mir sonstwo reinstecken?! Schick es umgehend ins Labor du Dunkelleuchte!<<, kommandierte Fujima und schlug abermals mit der Faust auf den Schreibtisch.

Hino salutierte und stellte sich stramm.

>> Jawohl Chef! Leb wohl angebetete Asuka! Dein edler Rächer der gerechten Gerechtigkeit reitet in die Fern! Aber bald werden wir zusammen auf einen weissen Schimmel davon galoppieren und ...<<

>> VERSCHWINDE DU TROTTEL! <<, schrien sowohl Asuka, als auch ihr Vater entnervt. Daraufhin flitzte Hino aus dem Raum.

Ken setzte sich still auf den letzten leeren Platz neben Hitomi und blickte sie etwas verlegen an. Sie hatten zwar vorhin etwas schlimmes miteinander durchgemacht, aber zuvor hatte er sie flegelhaft im Pool nahezu belästigt. Unsicher und verklemmt blickte Hitomi zu ihm rüber, während Shaos Gesicht vor Freude strahlte.

>> Ken!<<, jubelte sie. >>Ich bin froh, dass es dir gut geht.<<

Sie hoffte insgeheim, dass er daraufhin ihr, und nur ihr, etwas antworten würde.

Aber er starrte nur bedrückt zu Boden und kratzte sich am Oberschenkel.

>> Es geht schon.<<, sagte er leise.

Er blickte erneut zu Hitomi und schluckte hart.

>> Tut ... tut mir leid..... ehrlich!<<, flüsterte er und zaghaft legte sich seine zittrige Hand auf die von Hitomi. Sie blickte plötzlich auf und sah Ken an. Dann nickte sie .

>> Ist in Ordnung. Vergiss es!<<, antwortete sie daraufhin.

Shaos Blick wurde langsam wieder finster und ihr Magen verknotete sich.

> Hitomi .... du und .... Ken? MEIN Ken?<, dachte sie.

>> Was ist hier los?<<, fragte Fujima gereizt. >> Jetzt erlebe ich hier auch noch verliebte Täubchen oder was?<<

>> Herr Fujima, wir haben uns keinen Spass mit ihnen erlaubt. Es hat sich alles tatsächlich so zugetragen, wie wir und alle anderen es so behauptet haben.<<, antwortete Ken entschlossen und seine warme Hand schloss sich um Hitomis.

>> Auch die Geschichte mit dem fetten Clown der mit Socken und Kondomen um sich schmeisst? Das hat mir dein Freund Zuku am Tatort erzählt.... bevor er mich fast angekotzt hätte.<<, sagte Chan Fujima.

>> Nein nein!<<, versicherte Ken und lächelte etwas verlegen. >> Zuku war echt abgefüllt und hat damit seine Stiefmutter gemeint.<<

>> Jetzt hab ich aber genug!<<, schimpfte Fujima.

>> Glauben Sie mir, ich war selbst so aufgebracht. Schließlich war das meine Party, als das geschehen ist.<<, meinte Ken, wobei sein Daumen zärtlich über den Handrücken von Hitomi fuhr, die diesmal keine Abneigung zeigte.

Shao bemerkte dies mit einem inneren Groll und verschrenkte erbost die Arme.

Kasuka legte ihren Arm um Uburi und kraulte ihn am Hinterkopf. Er musste ungewollt lächeln, denn selbst jetzt war Kasuka nach Zärtlichkeit und Liebe zumute. Sie hatte noch vor kurzem mit einem dämonischen Angreifer gekämpft, andererseits gestern eine romantische und leidenschaftliche Nacht mit ihm verbracht.

>> Ich will endlich wissen, was hier los ist!<<, beschwerte sich Asukas Vater aufgebracht.

Da sprang Hitomi plötzlich zur Verblüffung aller auf und stand breitbeinig im Raum. Ihr Blick war klar und entschlossen.

>> Shinjo! Sag es ihnen! Los! Sag es ihnen!<<, rief sie in den Raum hinein und blickte sich verloren um. >> Komm schon, zeig dich! Hör auf dich zu verstecken! Du weisst es doch besser!<<

Vollkommen verwirrt und verständnislos blickten sie ihre Freunde, bis auf Kasuka, an.

Komissar Fujima kratzte sich am Kopf, räusperte sich und seine Stirn zog Falten.

>> Kindchen, was hast du?<<, fragte er zögernd und überrascht.

Hitomi blickte Fujima fast hilfesuchend an.

>> Ich ... er ist wirklich hier, nur will er sich nicht zeigen!<<

>> Wer?<<, fragte Fujima.

>> Shinjo! Er ... er ist mein Beschützer! Er ist ein Ninja und ... er beobachtet mich schon seit etlichen Jahren auf Schritt und Tritt. Er ist auch jetzt hier und er hat mich schon dreimal gerettet!<<, antwortete Hitomi erregt.

Langsam ging Fujima auf Hitomi zu und legte vorsichtig seine Hände auf ihre zittrige Schultern.

>> Hitomi, du hast vielleicht einen Schock. Du solltest besser ...<<

>> Nein!<<, schrie Hitomi und riss sich los. >> Es gibt ihn wirklich!<<

Sie drehte sich zu den anderen um und bekam schon wässrige Augen, da sie der Verzweiflung nahe war.

>> Ihr wisst ja nicht, was ich in letzter Zeit durchmache! Ich werde bedroht und verfolgt und musste feststellen, dass ich noch nie wirklich ein Privatleben hatte! Shao und Asuka, ihr wisst doch noch, als ich euch von dem Einbrecher erzählte der mich vergewaltigen wollte. Ich hab doch versucht euch davon zu überzeugen, dass Shinjo mich gerettet hat! Das hat er auch heute getan! Glaubt mir bitte! Lasst mich nicht wieder allein! Ich habe Angst, versteht ihr? Auch Angst vor ... vor ihm! Seine Schwester weiss auch, dass er hier ist! Sie ist genauso wie er!<<, erzählte sie aufgebracht und deutete auf Kasuka, die sich unsicher an Uburis Schulter schmiegte.

Shao stand langsam auf und ging auf Hitomi zu.

>> Shao bitte!<<, schrie Hitomi und war den Tränen nahe.

Da holte Shao weit aus und gab Hitomi eine Ohrfeige! Wütend blickte sie ihre Freundin an und zitterte selbst am ganzen Leib.

>> Du lügst doch nur noch andauernd!<<, zischte sie und blickte Hitomi noch finsterer an. >>Lügnerin! Du ... und Ken! Du hast doch genau gewusst dass ich ... Ich hasse dich Hitomi! Ich hasse dich! Ich hasse dich!<<

Shao weinte bitterlich und auch über Hitomis rote Wange rannen die Tränen. Da kam ihr die Erinnerung wieder. Auch Shao liebte Ken! >Was hab ich getan? Shao! <

Asuka rannte auf Hitomi zu und strich ihr über die heisse Wange.

>> Papa, du ...<<

>> Du bist still Asuka! Du verbringst nämlich deinen Hausarrest möglicherweise hier im Gefängnis!<<, brüllte ihr Vater.

Da sackte Asuka auf die Knie.

>> Ach nö!<<, flüsterte sie und schrie plötzlich so schrill wie eine Sirene, wobei ihr Wasserfälle aus den Augen sprudelten. Hitomi und Shao blickten sich jedoch nur still an.

Da war plötzlich ein Pistolenschuss zu hören ...
 

>> Was war das?<<, fragte Uburi erschrocken und hielt Kasukas Hand umso fester.

>> Jemand hat geschossen!<<, meinte Ken aufgerregt und sprang vom Stuhl auf.

Hitomi und Shao schreckten auch plötzlich auf und blickten beide zur Tür hinter der sich ein regelrechtes Chaos abzuspielen schien. Plötzlich waren mehrere Salven von Maschinengewehre zu hören. Leute schrien wild umher und Türen sprangen auf! Plötzlich ging der Lärm in einen regelrechten Feuerhagel unter!

>> Weg von der Tür! Los steh auf Asuka! <<, sagte Fujima und zog seine entsicherte Beretta aus dem Schulterhalfter.

Alle standen nun mittlerweile von ihren Plätzen auf und gingen hinter den Schreibtisch, vor dem sich breitbeinig Asukas Vater postierte. Nervös hielt er die Waffe vor sich und spannte jeden kleinen Muskel an ...

>> Stell dich hinter mich Uburi!<<, flüsterte Kasuka ihrem Geliebten leise zu.

Uburi war zu unsicher um ihren Anweisungen zu folgen und starrte wie die anderen gebannt zur Tür.

Noch immer waren Schreie und Schüsse zu hören. Ein Krieg schien da draussen zu toben und er schien sich nun unaufhaltsam dem Büro zu nähren!

>> Was geht da vor?<<, zischte Fujima nervös.

Schweissperlen rannen ihm über die Stirn. Plötzlich schrak er zusammen und erblickte

zu seiner rechten Seite, an der Wand neben dem Aktenschrank, eine seltsame Gestalt.

Sie war in schwarz gekleidet, trug eine Maske, die ihre untere Gesichtshälfte verbarg und lehnte sich mit verschränkten Armen an den Aktenschrank.

>> Shinjo!<<, schrie Hitomi überrascht auf!

Alle, bis auf Kasuka, schraken zusammen und wirkten vollkommen verwundert, als sie

diesen geheimnisvollen Ninja sahen.

>> Wir müssen hier weg!<<, meinte Shinjo. >> Ganz schnell weg von hier! Es hat sich alles gefährlicher entwickelt, als ich dachte.<<

>> Wer ... aber wie ... was .... ASUKA! Was hast du wieder angestellt!<<, rief Fujima erregt und richtete die Waffe auf Shinjo.

>> I- i- ich.... hab nichts gemacht Papa!<<, stammelte Asuka kleinlaut und kaute auf ihren Fingernägeln.

>>Waffe weg! Die brauchen sie noch später!<<, forderte Shinjo und ging langsam auf Fujima zu.

Fujima wollte sich nicht von einem Fremden im Schlafanzug herumkommandieren lassen und hielt stur die Waffe vor sich gerichtet. Da verschwand Shinjo plötzlich vor seinen erstaunten Augen.

>> Wowowowo ... wo ist er!<<, stammelte Fujima.

>> Hinter Ihnen.<<, sagte Shinjo, der wieder nach einer halben Sekunde hinter Fujima auftauchte.

Erschrocken, wirbelte Fujima herum und wollte mit seiner gezückten Waffe schießen, doch es machte nur klick! ... klick! klick! klickklick!

>> Was ist los? Meine Waffe...<<

>> Das gebe ich Ihnen, wenn Sie mir zuhören.<<, sagte Shinjo und winkte mit dem Munitionsmagazin in der Hand.

>> Das gibts nicht!<<, flüsterte Fujima fassungslos. >> Du kannst doch nicht so schnell das Magazin entnommen haben!<<

Neben den erstaunten Gesichtern der anderen Jugendlichen, war Kasuka die einzige, die sich gefasst hielt. Sie wusste es schließlich besser. Ihr Bruder konnte so etwas tun, wenn er schnell genug war und auch wollte.

>> Jetzt zuhören!<<, zischte Shinjo. >> Wir müssen hier irgendwie wegkommen! Dazu müssen wir auch zusammenbleiben, sonst geschieht einem von euch etwas. Hitomi, du bleibst an meiner Seite!<<

>> Jetzt werd ich doch glatt malle!<<, rief Fujima wütend. >> Was glaubst du wer du bist, du orientalischer .... Kameltreiber! Gib mir gefälligst mein Magazin wieder zurück!<<

Hitomi zitterte ängstlich. Heute wollte doch ihr Vater wieder nach Hause kommen, doch was sollte sie jetzt tun?....

Plötzlich sprang lautkrachend, die Bürotür aus den Angeln und flog in den Flur! Durch den Türeingang, sprang mit einem mal ein kleiner Zwerg hindurch. Er hatte eine graue Haut, ein faltiges, uraltes Gesicht, rote Augen und gelbe Reisszähne! In der Hand hielt er kleines Krummschwert mit dem er auf Shinjo zuraste! Shinjo zog schnell sein Schwert aus der Scheide und wirbelte herum! .... Der Zwerg brach, noch mitten im Sprung, in zwei Hälften auseinander! Asuka schrie entsetzt auf! Schweigend warf Shinjo ihrem Vater das Magazin wieder zu und er lud es durch.

>> Das war nur ein Vorgeschmack auf das, was da noch draussen ist.<<, sagte er.

>> Es gibt noch gefährlichere Wesen als das hier! Zögern bringt uns da nicht weiter! Wir müssen endlich los!<<

>> Er hat Recht Uburi! Los kommt schon alle!<<, meinte Kasuka und zog Uburi mit sich.

Dabei fiel Hitomi auf, dass sich Kasuka und Shinjo keinen einzigen Blick schenkten.

Ken fasste Hitomi an der Hand und nun gingen die acht Personen, Shinjo voran, durch die Tür...
 

Sie standen inmitten eines breiten Flurs, der wie der einer altmodischen Villa erschien. Ein okkafarbener Teppich, lief am Boden bis zur Tür am Ende des Flurs entlang und silbrige Wandleuchter, die schwungvoll verarbeitet worden waren, ziehrten die gelben Wände. Überall waren Türen aufgebrochen worden, lagen zersplittert umher und an einigen Stellen sickerte sogar ein Blutrinnsel aus dem Türeingang hindurch. Noch immer erklangen laute Schüsse aus der Eingangshalle.

>> Weiter! Wir müssen uns beeilen!<<, flüsterte Shinjo und schritt schneller voran.

>> Bengel, ich weiss zwar nicht, was das hier alles soll, aber du hast sicherlich was damit zu tun!<<, knurrte Fujima und hielt seine Waffe im Anschlag.

Erneut stürmten zwei weitere graue Zwerge mit Stichwaffen heran! Sie kamen aus den andern Büros von hinten und schrien mit geisterhaften Stimmchen:

>> Tötet die Dakikais!<<

Kasuka bildete den Schluss der Gruppe und trat gleich den ersten Zwerg, der in die Luft sprang, in den Magen. Laut polterte er gegen die Wand und fiel dumpf und leblos zu Boden. Der zweite flitzte zwischen Kasukas Beine hindurch und rannte auf Uburi zu.

Doch Kasuka war schnell! Sie fegte umher und ihre Handkante durchtrennte den dünnen Hals des Killerzwergs!

>> Wer bist du nur?!<<, fragte Shao erstaunt.

>> Ich bin Uburis Schatz!<<, sagte Kasuka freudig, lächelte vergnügt und küsste Uburi auf die Wange.

>> Weiter!<<, trieb Shinjo die anderen an.

>> Ich hasse Überstunden!<<, fluchte Asukas Vater vor sich hin...
 

Die acht stürmten aufgerregt in die kühle Halle des Reviers. Sie standen an der Stirnseite der hölzernen Balustrade und blickten die breite Treppe, die sich vor ihnen befand, herab.

Ein Bild des Schreckens und der Fassungslosigkeit bot sich ihren weit aufgerissenen Augen! Mehrere tote Polizisten, lagen verstreut über den blauen Teppichboden, Blutlaachen säumten das Feld, die Mamorsäulen hatten Risse bekommen und waren voller Einschusslöcher, zersplittertes Holz und Patronenhülsen lagen in zahlreicher Menge herum. Die 3 m grosse Statue des geflügelten Bogenschützen war umgekippt und zerbrochen worden. Der Kopf lag mehrere Meter von ihr entfernt und Häufchen von Schutt und abgebröckeltem Putz waren hier und dort zu sehen. Die ganze Halle glich einem einzigen Trümmerfeld! Selbst in den dicken, kalten Steinwänden, klafften große Löcher und breite Risse. Inmitten dieses Schlachtfelds, stand noch immer die breite, runde Holztheke, hinter der sich drei Polizisten verschanzt hatten und mit ihren Maschinengewehren auf die albtraumhaften Gegner zielten. Ein etwa 10 Meter großer Riese, der breiter als ein Panzer zu sein schien, näherte sich mit bebenden Schritten, den verängstigten Polizisten. Er war in einer, vollkommen aus Eisen bestehenden, altertümlichen Samurairüstung gekleidet und trug einen Helm, der dem Antlitz eines Drachen glich, und sein Gesicht verbarg. Der Koloss trug in seiner eisernen Hand ein ge-

waltiges Krummschwert, das so gross und breit war, das es selbst drei Leute unmöglich hätten tragen können. Doch der Riese allein konnte es! Einige graue Zwerge schlichen mit scharfen Messern und Schwertern um ihn herum und auch zwei andere Gestalten gingen vor ihm her. Es waren Onikagi und Foku! Die zwei Fremden, die schon auf Kens Party versucht hatten, Uburi und Hitomi zu töten! Der glatzköpfige Foku, der ein muskelbepackter Hüne war, schwang triumphierend seine großen Eisenkeulen und der in einem schwarzen Mantel gekleidete Onikagi, rückte, süfisant lächelnd, seine schwarze, rahmenlose Sonnenbrille zurecht.

>> Was hat das hier zu bedeuten!<<, schrie Fujima laut. >> Ich verlier doch nicht meinen Verstand! Das ... das kann doch nicht wahr sein! Das kann doch nicht wahr sein!!<<

>> Für Erklärungen haben wir jetzt keine Zeit!<<, sagte Shinjo.

Hitomi ballte ihre Fäuste und biss ihre Zähne aufeinander.

>> Wieso?<<, fragte sie laut. >> Wieso? Ich will endlich wissen was das hier alles zu be-

deuten hat! Jetzt!!<<

Shinjo winkte jedoch nur ab.

>> Ich habe ja vor dich hier ersteinmal rauszubringen!<<, entgegnete er.

Erneut feuerten die drei Polizisten, hinter ihrer hölzernen Schutzbarriere, eine Feuersalve ab! Doch es half nichts. Die Kugeln prallten funkensprühend an der Rüstung des Kolosses ab und auch Foku wehrte die Schüsse geschickt mit seinen Eisenkeulen ab.

Onikagi jedoch, streckte nur seine Hand aus und spreitzte vor seinem Gesicht die Finger.

Dann zog er sie schnell wieder zusammen. Nun steckten zwischen seinen vier Fingern, vier rauchende Kugeln! Er liess sie los und sie fielen dumpf zu Boden.

>> Keine Sorge Jungs! Euer Chef ist hier!<<, schrie Fujima laut in die Halle hinein und rannte mit seiner Beretta im Anschlag wild drauf los.

>> Papa!<<, rief ihm Asuka noch verängstigt nach, doch Chan Fujima ließ sich nicht aufhalten. Für ihn ging es hierbei auch um sein Prestige und er wollte sich nicht von einen verzogenen, verkleideten Bengel herumkommandieren lassen. Sein grauer Mantel wehte wie im Windsturm umher und zielstrebig eilte er brüllend die Treppe hinab!

Er sprang sogar über die letzten vier Stufen, doch dabei stellte er sich dummerweise äußerst ungeschickt an, denn er segelte jaulend zu Boden und landete voll auf seinem Steißbein!

>> Ooohhh! Der verlängerte Rücken ist damit hin!<<, jammerte er, kämpfte sich jedoch

fluchend wieder auf, wobei er sein Hinterteil rieb. Man merkte deutlich, dass er und Asuka miteinander verwandt waren, denn er stand ihr in Sachen Tolpatschigkeit in nichts nach. Die anderen Personen oben auf der Treppe und sogar die gefährdeten Polizisten, starrten Fujima verwundert an.

>> Jetzt heisst es sterben Kammeraden!<<, schrie er laut und hetzte um das Pult herum.

Dann stand er etwa vier Schritte vor dem dunklen und geheimnisvollen Onikagi und richtete seine Waffe auf ihn. Doch plötzlich verschwand Onikagi und tauchte gleichzeitig wieder zur rechten Seite von Fujima auf! Schnell riss er ihm die Pistole aus der Hand und schleuderte sie weit weg! Fujimas Augen weiteten sich und verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.

>> Tja .... ähm .... Oh schau dort oben ein rosa Elefant, der auf einem Kamel reitet! Nein wie unanständig!<<, schrie Fujima überraschend und zeigte zur Decke hinauf.

Onikagi liess sich zwar nicht so ohne weiteres beirren, doch Fujima duckte sich pfeilschnell nach unten und packte mit beiden Händen Onikagis linkes Bein um es schnell herumzureissen. Doch Onikagi regte sich kein Milimeter und lächelte nur amüsiert. Es schien für Fujima, als ob das Bein mit dem Boden verwachsen sei!

Jetzt packte Onikagi, Fujima am Genick und hob ihn mit einer Hand hoch, so dass seine Füsse noch nicht einmal den Boden berührten.

>> Ich warne dich! Du bist kein Gegner für mich!<<, stammelte Fujima verängstigt und lächelte dabei gequält.

Da trat Onikagi zu! Fujima schrie und flog im hohen Bogen über die Köpfe der verängstigten Polizisten hinweg und sogar über die Stufen der Treppe hinauf! Hart schlug er vor den Füssen seiner Tochter auf und rollte sogar wieder ein paar Stufen hinab, wobei er mit schmerzverzerrtem Gesicht, sich seinen Magen hielt.

>> Wiederstand ... argh! ... gegen die ...... Staaatsge ... walt... argh! Das kann teuer werden Milchreisbubie!<<, murmelte Fujima leise und stöhnend vor sich hin.

>> Da oben, sind sie!<<, rief Foku wutschnaubend.

Er warf mit aller Kraft einer seiner Eisenkeulen zu ihnen hoch und wollte damit Uburi treffen, der sich schokiert nicht bewegen konnte! In Kasukas Augen blitzte es sofort!

Sie riss Uburi nach unten und holte dabei weit mit ihrem rechten Bein aus. Dann trat sie zu! Die Keule wirbelte zurück und zischte wahrlich auf die Glaskuppel an der Decke zu!

Es krachte und Glassplitter regneten zu Boden. Schnell küsste Kasuka Uburis Stirn und half ihm wieder auf die Beine.

>> Tut mir leid, wenn du dich langweilst Schatz!<<, scherzte sie vergnügt und freute sich, als Uburi dies mit einem sanften Lächeln erwiderte.

Erschrocken und vollkommen verwirrt schrie Shao laut auf und war wie von Sinnen.

>> Ich ... ich muß hier raus!<<, schrie sie entnervt.

>> Shao! Nein!<<, rief ihr Hitomi nach, als Shao die Treppe, vorbei an den zusammengekrümmten Vater von Asuka, hinunter rannte.

>> Ich will hier weg!<<,weinte Shao vollkommen verzweifelt.

Hitomi rannte ihr besorgt nach und auch Shinjo merkte dies zu spät. Da rannte plötzlich der eiserne Koloss, wie auf Kommando los und bahnte sich gewaltsam seinen Weg durch das Pult, wobei das Holz buchstäblich auseinander fetzte und die Polizisten wie Puppen zur Seite geschleudert wurden. Nun stand der Eiserne vor der Treppe und hob sein Riesenschwert zum Schlag an. Shao fiel hin und lag auf dem Rücken, mitten auf den Stufen, und konnte sich nicht mehr vor Schreck bewegen. Hitomi eilte schnell zu ihr und packte sie unter die Arme um sie hochzureissen, als das Schwert auch schon hinabsauste!

Hitomi schmiss sich aus letzter Verzweiflung mit Shao zur Seite und presste sich mit ihr am Seitengeländer. Da brach plötzlich die Treppe in der Mitte in zwei Hälften auseinander! Fujima sah, wie der Riss immer näher auf ihn zukroch und schnell hechtete er zurück auf den Boden der hölzernen Balustrade! Wie ein Koffer, klappte die breite Treppe auseinander und Hitomi und Shao wurden dabei zur Seite gedreht und sahen den Boden auf sich zurasen! Da wischte plötzlich ein Schatten auf Hitomi und Shao, von oben auf sie herab und Hitomi wurde fortgerissen, wobei sie noch immer Shao umklammert hielt. Fast sanft landeten sie mehrere Meter von der herabstürzenden Treppe entfernt, zu Boden und Hitomi sah erleichtert auf, als sie vor sich Shinjo erblickte.

Irre lachend, hetzte ein grauer Zwerg mit einem Beil auf sie zu, doch Shinjo parrierte den Hieb mit seinem Schwert, packte den Zwerg am Handgelenk und trat ihm ins Gesicht.

Dabei platzte der Kopf des Zwerges, wie eine überreife Frucht auseinander! Verängstigt wichen die anderen Zwerge zurück. Doch das hielt Foku nicht davon ab auf Shinjo zuzurennen! Laut brüllend schmiss er nun seine zweite Keule auf Shinjo! Shinjo drehte sich einmal um die eigene Achse, hob dabei sein rechtes Bein weit nach oben an und liess es schließlich wie ein Fallbeil nach unten sausen! Somit stoppte er die Keule mitten im Flug und trat sie zu Boden. Nun steckte sie tief im Boden fest. Foku knurrte wie ein Wolf.

>> Ich werde dich zerreissen!<<, zischte er und stürmte auf Shinjo zu!

Shinjo duckte sich unter seinen Schlag hinweg und hieb mit beiden Daumen in die seitlichen Schläfen von Fokus Kopf. Foku verdrehte die Augen und blieb plötzlich verkrampft stehen. Shinjo jedoch, feuerte plötzlich eine blitzschnelle Kombination von zahlreichen Faustschlägen ab! Die Konturen seiner Schlagbewegungen verwischten und schließlich, schienen aus allen Poren von Fokus Körper, Blutspritzer zu kommen. Er schrie schmerzerfüllt auf! So lange bis er schließlich auseinanderplatzte und sich ín einem feinen Sprühregen aus Blut verabschiedete! Hitomi erzitterte regelrecht vor Shinjos Kräften...
 

Erschrocken half Asuka ihrem Vater wieder auf die Beine. Sie wussten nun nicht mehr, wie sie runterkommen sollten, denn die Treppe war nun nicht mehr da.

>> Was machen wir jetzt?<<, fragte Ken hoffnungslos.

>> Ihr wollt runter kommen? Na schön!<<

Mit diesen Worten stampfte Kasuka mit beiden Beinen zu Boden und bedeutete Uburi und den anderen, sie sollen sich etwas weiter entfernen.

>> Jetzt ist es sowieso egal!<<, sagte sie und fing an sich zu konzentrieren.

Plötzlich züngelten sich mehrere Blitze, wie Schlangen, an ihren Körper hoch und eine Art blaue Energiekuppel bildete sich über sie.

>> Na, dann mal los!<<, schrie sie laut und sprang vor.

Wie eine Leuchtkugel flitzte sie voran und zwar mitten durch die Brust des eisernen Riesen! Sie flitzte durch ihn durch und landete hinter ihm wieder zu Boden, wobei sie wieder einen ganz normalen Eindruck zu machen schien. Der Riese wankte, schrie zwar nicht, ließ aber laut sein Schwert zu Boden fallen und kippte schließlich nach vorn. Mit seinen Kopf lehnte er nun regungslos, an der Balustrade.

>> Los, kommt von dort runter!<<, rief ihnen Kasuka zu.

>> Das Mädchen .... die ist ... die ist kein Mensch!<<, stammelte Asuka verwirrt.

>> Macht schon!<<, drängte Kasuka weiterhin.

Sie zögerten, doch dann rissen sie sich zusammen und schließlich rutschten Uburi, Asuka, ihr Vater und Ken am Rücken des Riesen hinunter.

>> So einfach geht das nicht!<<, sagte Onikagi und schwang sein scharfes Schwert.

>> Pass auf Kasuka! Hinter dir!<<, rief Uburi laut ....
 

>> Shao, bist du in Ordnung.<<, fragte Hitomi besorgt und beugte sich über ihre Freundin, von der sie hoffte, dass sie noch immer ihre Freundin blieb, da sie sich seit der Sache mit Ken Okawa nicht mehr mit ihr vertragen wollte.

Shao schlug langsam ihre Augen auf und blickte schlapp in Hitomis Gesicht.

>> Hitomi, was ... was machen wir hier?<<, flüsterte sie leise.

Hitomi lächelte sanft und strich ihr über die Stirn.

>> Ich weiss es auch nicht Shao.<<

Hitomi half ihrer Shao mühsam auf die Beine, wobei Shinjo sie schützend abdeckte.

Währenddessen, wirbelte Kasuka herum und rollte sich zur Seite, als Onikagis Schwerthieb auf sie hinabsauste. Gerade rechtzeitig! Doch ein zweiter Schwertstich, streifte sie an ihren linken Oberarm und der weisse Wollpullover färbte sich an der Stelle dunkelrot. Kasuka biss die Zähne zusammen und schlug ein seitliches Rad um den nächsten Schwerthieb auszuweichen. Doch diesmal trat Onikagi zugleich zu und erwischte Kasuka am Kopf. Sie polterte zu Boden und Onikagi stemmte seinen Fuss auf ihre Brust.

>> Deine Schwester! Sie braucht dich!<<, meinte Hitomi.

>> Uburi!<<, schrie Shinjo laut. >> Komm her, damit ich auf euch beide aufpassen kann!<<

Uburi, Asuka, Fujima und Ken rannten schnell zur Ostseite der Halle, wo Shinjo und die anderen waren.

>> Hilf ihr doch!<<, flehte Uburi.

Shinjo schüttelte dennoch den Kopf.

>> Ich erfülle meine Aufgabe!<<, antwortete er. >> Das muss sie auch tun.<<

Hitomi blickte Shinjo fassungslos an.

>> Aber ... deine Schwester!<<

Kasuka hechelte vor schnappte nach Luft, als Onikagi sein Schwert über ihr Gesicht hielt.

>> Hilf ihr! So hilf ihr doch!!!<<, schrie Uburi verzweifelt.

Shinjo blieb jedoch starr und regungslos.

>> Wir müssen schnell verschwinden. Jetzt!<<, flüsterte er leise.

>> Das ist nicht dein Ernst! Was ist dein verdammtes Problem?!<<, fragte Hitomi aufgebracht.

>> Hätte ich doch nur meine Waffe!<<, ärgerte sich Fujima.

>> Hilfe!<<, schrie da plötzlich eine vertraute Stimme.

Aus einer der Türen an der Stirnseite der Halle, stürmte aufgerregt Hino Daiba. Seine Brille war vollkommen verrutscht und er hielt das Schwert, dass sie auf der Party gefunden hatten, fest in beiden Händen.

>> Graue Zwerge, versuchen mich umzubringen!<<, schrie er irre um sich her.

Für einen Moment war Onikagi abgelenkt. Kasuka nutzte dies aus und schlug mit letzter Kraft seinen Fuss von ihrer Brust. Dann rollte sie sich zur Seite, sprang auf Hino zu und riss ihm das Schwert aus den Händen. Hino schluchtzte aufgebracht und raste auf die Gruppe mit Shinjo, Asuka, Hitomi, Ken, Uburi, Shao und Chan Fujima zu.

>> Was passiert hier Chef?<<, fragte er schnaufend.

>> Ich ... weiss nich!<<, antwortete Fujima entgeistert.

Kasuka richtete sich auf und hielt das Schwert vor sich gerrichtet.

>> Komm schon!<<, schnaufte sie und lächelte Onikagi provozierend an.

Plötzlich griff Shinjo in eine Tasche und holte einen Wurfstern hervor. Dann schleuderte er ihn von sich und der silberne Stern flitzte durch die Halle. Schnell! Zu schnell!

Denn plötzlich war das Klirren von Glas zu vernehmen und Onikagi schrie schmerzerfüllt auf. Der Stern steckte in seinem linken Brillenglas und Blutstropfen, rannen an Onikagis Wange hinunter. Schreiend raste Kasuka auf Onikagi zu, doch dieser wirbelte herum und sprang mit einem mächtigen Satz nach oben, durch die offene Glaskuppel der Decke, in den schwarzen Nachthimmel....

Schwer atmend eilte Kasuka zu der Gruppe und umarmte erleichtert Uburi.

>> Ich liebe dich! Kasuka ...<<, flüsterte er leise und küsste sie erfreut .

Shinjo jedoch würdigte sie keines Blickes und beide blieben stumm.

Alle atmeten zunächst erleichtert auf. Sogar von den grauen Zwergen, war keine Spur zu sehen.

>> Was ist hier losgewesen?<<, fragte Hino abermals.

>> Wir müssen von hier verschwinden.<<, meinte Shinjo und zog diesmal seine Maske herunter.

>> Wir alle.<<, fügte Kasuka hinzu. >> Hier sind wir nicht sicher. Es gibt nur einen Ort, wo wir sicher sind und das ist der angrenzende Freizeitpark des Himatomuseums.<<

Hitomi blickte auf. Das Himatomuseum. Shinjo, hatte sie schon einmal dorthingebracht.

>> Himatomuseum?<<, fragte Fujima verwundert. >> Was soll das alles? Jetzt reicht es mir ihr kleinen Rutgören! Meine Leute wurden gerade von einer Bande von Irren niedergemetzelt! Und jetzt soll ich auch noch ein Besichtigungsausflug mit euch unternehmen!<<

>> Nein!<<, erwiderte Kasuka laut. >> Glauben Sie mir! Wir sind nur dort sicher! Ich weiss das, weil dort auch andere wie wir sind. Ausserdem gibt jetzt einiges zu klären!

Für Uburi und Hitomi! Aber ihr müsst alle mitkommen, da ihr als beteiligte Personen nun

genauso gefährdet seit. Es hat keinen Sinn die Augen zu verschliessen.<<

>> Du spinnst wohl!<<, meinte Chan Fujima. >> Soll ich es noch mal wiederholen?

Meiner Männer, bis auf die Mimose Hino, sind alle tot! Glaubst du etwa ich kann jetzt einfach so den Tatort verlassen?<<

>> Um ihrer Leben willen ja!<<, entgegnete Kasuka. >> Oder haben sie schon vergessen

mit was wir es hier zu tun hatten? Möglicherweise kommen die wieder!<<

>> Wer sind die?<<, fragte Hitomi.

>> Kommt alle mit, dann erfahrt ihr es. Um euer Leben willen, solltet ihr wohl nicht mehr länger im Ungewissen bleiben.<<, sagte Kasuka.

Fujima biss sich auf die Unterlippe.

>> Also ...... gut.<<, sagte er. >> Ich möchte auch wissen, um was es hier geht. Allein deswegen, weil ich diese Toten hier gut kannte. Wir müssen mit einem Polizeitransporter fahren, der Platz für uns alle hat. Hino, du holst die Schüssel, äh Schlüssel.<<

Erleichtert atmete Kasuka auf. Jeder einzelne Muskel in Hitomis Körper spannte sich.

Würde sie nun endlich bald, alles erfahren? .....
 

Fortsezung folgt!



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  stefanie22
2011-04-05T15:23:08+00:00 05.04.2011 17:23
habe gerade deine geschichte gelesen und finde sie bis jetzt sehr schon

ich wollte fragen ob du hier eigendlich noch weiter schreibst weil ich gerne weiter lesen mochte

lg stefanie22
Von: abgemeldet
2004-01-31T20:13:13+00:00 31.01.2004 21:13
Wo bleibt denn die Fortsetzung? ICh will wissen, wie es ausgeht. BIIIITTTTEEEE!!!
Von: abgemeldet
2003-11-26T16:39:45+00:00 26.11.2003 17:39
find die story mega genial!!!!!!!!
schade das du seit fast nem jahr nicht mehr dran geschrieben hast...
mach bitte weiter
Von:  HorusDraconis
2003-10-30T11:14:54+00:00 30.10.2003 12:14
Schutzengel-Ninjas sind ne gute Idee für ne spannede Story. Ich hoffe, es geht bald weiter. *fleh*
Von: abgemeldet
2003-08-11T15:46:51+00:00 11.08.2003 17:46
Boah... das ist einfach genial!!!!
Bitte schreib schnell weiter...
*total neugierig ist*
Ich will unbedingt wissen, wie es weiter geht...biiiiiiiiiiitteeeeee
*dich anfleh*

Bye Messi
Von: abgemeldet
2002-12-07T14:16:15+00:00 07.12.2002 15:16
2 teile gelich auf einmal, du kannst mich nicht glücklicher machen. Die teile sind einfacj spitze gewesen und zum Schreien komisch, aber jetzt hat sie endlich etwas privatsphäre, hoffentlich hält er sich auch dran

Schnell weiterschreiben
Von: abgemeldet
2002-12-05T20:13:46+00:00 05.12.2002 21:13
einfach geil der teil!!
Eine schnelle Fortsetzung ist erwünscht.
Von: abgemeldet
2002-12-03T21:04:46+00:00 03.12.2002 22:04
finde die story echt gut, musst schnell den 2. teil veröffentlichen


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