Ein Buch kann ein Leben verändern von JennyRiddle (M+M) ================================================================================ Kapitel 7: Rodneys Entscheidung ------------------------------- Hallo zusammen =) Hier dann auch ein neues Kapitel Danke an alle Kommentarschreibe =) Und danke natürlich auch an meine Beta Smailii1805 Kapitel 7 Rodneys Entscheidung „Du, Onkel Rodney?“, hatte das sechsjährige Mädchen zu ihm gesagt und ihn aus ihren großen, braunen Kulleraugen traurig bittend angesehen, „Ich will, dass du hier bleibst. Dann können wir ganz viel miteinander spielen, wenn Mama und Papa arbeiten sind. So wie die letzten Tage. Das war richtig toll.“ Sie legte ihre kleinen Hände auf Rodneys Beine und zog die Unterlippe vor. Rodney hatte sie nur angesehen und nichts drauf erwidert. Dann hatte er ihr durchs Haar gestrichen und noch eine gute Nacht gewünscht, bevor er das Zimmer verlassen hatte. Nun saß er mit seinem Bruder Derik und dessen Frau Lynn in der Küche bei einer Tasse Tee. Während das Ehepaar sich über irgendwas unterhielt, war der Rollstuhlfahrer tief in Gedanken versunken. Eine Woche war er fast hier und eigentlich hatte es ihm sehr gut getan. Es hatte ihm sogar Spaß gemacht und er war viel mit seinen kleinen Nichten im Park, wo er mit ihnen spielte. Dabei schien es ihnen gar nichts auszumachen, dass er im Rollstuhl saß. Er musste zugeben, im Gegensatz zu seinem Leben in London war das hier ein Paradies. Das Einzige, was ihn immer gestört hatte, weshalb er hier nicht herziehen wollte, war, dass er nicht auf Hilfe angewiesen sein wollte. Doch außer, dass Lynn immer kochte, war er das gar nicht. Derik war den ganzen Tag arbeiten, Rodney hatte im Erdgeschoss alles, was er benötigte und zur Haustür gab es nur eine Stufe, wo Derik extra eine Rampe angebaut hatte. Rodney kümmerte sich um die Kinder Kathleen und Marie und er liebte die Kleinen. Scheinbar liebten das sechsjährige und das zweijährige Mädchen auch ihn sehr. Wenn er es sich recht überlegte, wenn er zu seinem Bruder zog, hatte er ein recht angenehmes Leben, was ihm auch den Alltag erleichterte. Auch die Gesellschaft, die er hier hatte, tat ihm sehr gut. Also was sollte ihn noch in London halten? Er liebte seinen Buchladen, doch eigentlich hatte er sich dort auch nur versteckt und kaum Kontakt zu anderen gehabt. Hier hatte er eine Familie und kam viel raus. Wenn er jetzt genau drüber nachdachte, hatte er hier sogar weniger Probleme damit, sich mit dem Rollstuhl in der Öffentlichkeit zu zeigen, wie er es immer in London hatte… Es gab nichts, was ihn in London hielt…eigentlich… John… er war doch eigentlich ein Fremder, mit dem er ein Date haben sollte, welches geplatzt war. John verzieh ihm sicher nicht mehr, dass er nicht aufgetaucht war. Seine einzige Chance, je wieder einen Partner zu haben, der ihn liebte wie er war, war geplatzt. Ihn hielt wirklich nichts mehr in London. Bei dem Gedanken an John wurde er wieder deprimiert. Wie sehr hatte er sich doch immer im Stillen gewünscht, dass er so geliebt werden konnte wie er war. Er hätte nie gedacht, dass das möglich war und dann tauchte John auf. John, der ihn von gleich auf jetzt aus seiner tiefen Verschlossenheit geholt hatte, was wirklich ein Wunder war. Selbst Derik war, seit Rodney John kannte, aufgefallen, dass sich sein Bruder zum Positiven hin verändert hatte und mehr lachte. Er stand voll und ganz hinter seinem Bruder, als dieser ihm von dem Studenten erzählt hatte und hatte dafür gebetet, dass Rodney vielleicht in John sein Glück fand. Wie als hätte er die Gedanken Rodneys gelesen, sprach Derik seinen jüngeren Bruder in diesem Moment an: „Wie sieht es eigentlich mit diesem John aus, von dem du mir erzählt hast?“ Rodney sah etwas verwundert zu ihm auf. Sein Bruder schaute ihn neugierig und abwartend an. Er hatte fast schon vergessen, dass er mit Lynn und Derik in der Küche war, so sehr war er in Gedanken vertieft gewesen. „Hm? Ach so…“, er schwieg kurz und trank einen Schluck Kaffee. Dabei runzelte er die Stirn. Ja, was war mit John? Etwas unsicher strich Rodney sich durch das braune Haar. Nicht nur Derik, sondern auch Lynn sah ihn nun neugierig und irgendwie auch erwartungsvoll an. Sie wünschten ihm wirklich sehr, dass er wieder glücklich wurde. Auch wenn es damals bei Rodneys Coming Out ein Schock für sie gewesen war, tolerierten sie seine Neigung doch. Daher hatten sie große Hoffnungen in diesen John gesetzt, da Rodney sich wirklich sehr geändert hatte. Er war offener geworden und schien nicht mehr so oft tief in sich gesunken oder depressiv. „Nichts weiter.“, antwortete der Autor nun auf die Frage des Älteren. Etwas überrascht sahen ihn die beiden Älteren an. „Was heißt das, nichts weiter?“, kam es von Lynn und sie versuchte, nicht allzu enttäuscht zu klingen. „Na ja, aus uns wird nichts… denke ich.“ Rodney zuckte gleichgültig mit den Schultern, doch man sah ihm deutlich an, dass es ihm gar nicht so gleichgültig war. „Was soll das denn jetzt heißen? Denkst du?“, Derik klang empört und sah wütend aus. Er verschränkte die Arme und stellte sich vor seinem Bruder hin, „Wenn du wieder meinst, dass du es eh nicht wert seist und er dich sowieso nicht nehmen würde… wahrscheinlich denkst du noch, er ist nur aus Mitleid nett zu dir, dann…“ „Nein, darum geht es nicht.“, fuhr Rodney schnell dazwischen, da er keine Lust hatte, wieder über dieses Thema zu diskutieren. Derik hatte ständig versucht, ihm einzureden, dass er was wert war und dass es Menschen gab, die sich in ihn verlieben konnten. Das nervte ihn langsam. Diesmal stimmte es ja auch, dass es nichts damit zu tun hatte, sondern dass er es sich verspielt hatte. „Ach nicht? Worum dann?“, Derik setzte sich auf den Stuhl neben seinem Bruder und stellte seinen Ellbogen auf die Lehne und stützte seinen Kopf in der Handfläche ab. Er schien wirklich neugierig und ein wenig deprimiert, weil Rodney ihm mitgeteilt hatte, dass wahrscheinlich nichts aus ihm und John wurde. „Sag mal, wird das hier ein Verhör?“, fragte der Autor nun etwas schlecht gelaunt. Er hatte wirklich keine große Lust, Auskünfte zu ihm und John zu geben. Eigentlich wollte er selber ja nicht mal großartig drüber nachdenken, doch so konnte das nichts werden. Missgelaunt trank er seinen restlichen Tee und grummelte mit verschränkten Armen: „Es wird nichts aus uns beiden. Ich weiß es und ich habe auch einen akzeptablen Grund dazu, okay? Und jetzt frag nicht weiter, ich habe keine Lust drüber zu reden.“ Derik seufzte, öffnete schon den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn ihm nächsten Moment aber auch schon wieder. Es schien, als hätte er eingesehen, dass es eh keinen Zweck hatte, mit seinem Bruder zu reden „Wie du meinst. Ich frag dich nicht weiter.“ Er setzte eine Pause an, um auf die Uhr zu schauen. „Schon fast Mitternacht. Vielleicht sollten wir alle ein wenig schlafen, dass ich dich morgen früh zurück nach London bringen kann.“ Derik stand wieder auf. Lynn stand auf und räumte die Sachen vom Tisch. Rodney nahm seine eigene Tasse und trug sie ihr zur Spüle. Dann sah er eine Weile nachdenklich zu Boden, drehte seinen Rollstuhl zu seinem Bruder und sah zu ihm auf. „Derik?“ Er zögerte und mied es den Blick seines Bruders zu erwidern. Nervös tippte er mit den Fingern auf die Räder seines Rollstuhls. „Und… Lynn… also… ich wollte fragen…“ Er versuchte die richtigen Worte zu finden und irgendwie war es ihm auch peinlich danach zu fragen. Er schob seinen Unterkiefer kurz nach links und rechtes und sah dann doch auf. „Also… steht das Angebot noch, dass ich bei euch einziehen kann?“ ~~~ „Ausverkauf?“ Es war Sonntagabend. John hatte das Wochenende bei Kai verbracht und sie wollten die Nacht im Schwulenviertel feiern. Von Kai aus war es gar nicht weit bis zu dem gewissen Viertel, weshalb sie beschlossen hatten zu Fuß zu gehen. Allerdings lag auf dem Weg auch der Bücherladen Rodneys und vor dem standen sie nun. Seit dem geplatzten Date zwischen dem Rollstuhlfahrer und John war eine Woche vergangen. Morgen sollte der Laden wieder aufmachen, doch nun klebte an dem kleinen Schaufenster das Schild: „Ausverkauf“ und „Wohnung zu verkaufen“. Kai, der sich bei John eingeharkt hatte, seufzte frustriert. Immer, wenn er etwas mit seinem besten Freund unternehmen wollte, brachte dieser Rodney die Stimmung zu Boden. „Süßer, geh doch morgen einfach hin, so wie du es vorhattest.“, sagte er leicht frustriert und mit leicht gespitzten Lippen. Seine schwarz geschminkten Augenbrauen waren zusammengezogen. Er war das Thema Rodney wirklich langsam leid und es gab einfach nichts anderes mehr, über was John sich mit ihm unterhielt. Daher hatte er auch den Vorschlag gemacht, dass sie mal wieder Party machten, doch wer konnte schon ahnen, dass bei Rodneys Laden ein „Ausverkauf“-Schild stand, das John total durcheinander brachte. So sah John jetzt auch aus. Er starrte das Schild fast schon verzweifelt an. Sein Mund halb geöffnet und seine Augenbrauen weit nach oben gezogen reagierte er erst, als Kai mit einer Hand vor seinem Gesicht rumwedelte. John sah zu ihm. Er schien erst leicht verwirrt und fragte dann: „Hast du was gesagt?“ Kai holte einmal tief Luft, „Süßer…“, sagte der langhaarige Mann nun mit hoher, leicht verzweifelter Stimmlage, „Kannst du Rodney nicht mal für einen Abend vergessen? Komm, lass uns einen schönen Abend machen, ein paar Schnuckelchen auftreiben und Rodney einfach mal für ein paar Stunden vergessen… du wolltest doch sowieso morgen hierher. Da wird er noch geöffnet haben. Also bitte, Süßer, komm jetzt mit. Du hast mir versprochen, dir einen schönen Abend zu machen.“ Kai sah ihn aus seinen stark geschminkten, schwarzen Augen bittend an und zog eine Schnute. Dabei zog er leicht an Johns Arm, in welchen er sich eingeharkt hatte. John seufzte leicht und knabberte leicht auf seiner Unterlippe. Dann ging er schweigend mit dem Größeren weiter und ging auf Kais Überlegungen ein, dass dieser sich einen knackigen jungen Burschen suchen wollte. Erstmal war John so wirklich ein wenig abgelenkt und konnte sogar lachen, denn Kai hatte wirklich die wildesten Fantasien. Außerdem wäre sein bester Freund sicher wütend gewesen, wenn er jetzt den ganzen Abend wieder nur deprimiert in der Ecke saß und eher spaßbremsend wirkte. So machte das Freundespärchen sich auf den Weg in den beliebten Nachtclub des Schwulenszene. Dieser war nicht weit weg von Kais Restaurant. „Du hältst dich aber nicht die ganze Nacht im Darkroom auf.“, warnte John den Älteren, denn er kannte seinen besten Freund. Wenn der ein wenig Alkohol intus hatte, ließ er sich gerne von ein paar heißen Kerlen vögeln. Der Darkroom war dafür der perfekte Ort. „Schon gut, Honey. Wir wollten uns zusammen einen schönen Abend machen. Die meiste Zeit werde ich mit dir tanzen oder an der Bar sitzen und süße Kerle anstarren.“ John grinste leicht und war nun ganz von den Gedanken an Rodney abgelenkt. Vermutlich tat ihm das wirklich mal ganz gut. So verbrachten sie die Nacht in dem Club und hatten viel Spaß. Wie Kai gesagt hatte, tanzten sie miteinander, aber auch mal mit anderen Kerlen. John bekam drei Mal von süßen Typen einen Drink spendiert und Kai verschwand nur ein einziges Mal im Darkroom. So war es vier Uhr morgens, als die beiden Freunde durch den Alkohol ziemlich angeheitert und singend zurück zu Kais Wohnung gingen. Sie schmissen sich komplett angekleidet ins Bett und kicherten. „Weischt was… ’Oney?“, lallte Kai und drehte sich träge auf die Seite, dass er seinen besten Freund anschielen konnte. Er grinste breit und schien in seiner Hand eine imaginäre Flasche zu halten, so wie er diese hielt. „Was?“, John wandte seinen Blick zu dem Restaurantleiter. Auch er hatte leichte Schwierigkeiten, Kai zu erkennen und kicherte. „Mit Ro’ny häsch das nich machn könn.“ Kai boxte ihn leicht auf den Oberarm, verfehlte sein Ziel aber knapp. Dann kicherte er noch mal und mit dem nächsten Atemzug war der betrunkene Mann eingeschlafen. John sah ihn schweigend an, doch durch den Einfluss des Alkohols dachte er nicht weiter über Kais Worte nach. Er schloss müde die Augen und war auch schnell eingeschlafen. ~~~ John gähnte leicht und ihm fielen fast die Augen zu, während der Professor für Psychologie einen Vortrag hielt. John hatte sofort gewusst, dass er nicht noch die Nacht von Sonntag auf Montag bei Kai bleiben sollte. So hatte er gerade mal eine Stunde geschlafen und konnte sich kaum auf das wesentliche konzentrieren. Dabei saß er schon in der vordersten Reihe. Er versuchte den Professor mit seinen Augen zu fixieren. Ein Mann Ende dreißig. John schätzte ihn auf über 1,80 Meter und irgendwie kam der Professor für seinen neuen Kurs ihm bekannt vor. Woher konnte er nicht genau sagen, dafür war er einfach viel zu müde. John sah auf die Uhr. Zum Glück war gleich Mittagspause. Er hatte Hunger, doch er wollte nicht in die Mensa. Stattdessen wollte er lieber in sein Lieblingscafe, wo er erst einmal einen Kaffee trinken konnte und danach natürlich in den Buchladen gegenüber ging. So erwischte er gerade die Straßenbahn, die in die Stadt führte, als er ankam und eine viertel Stunde später saß er im Cafe. Jetzt, wo das „Ausverkauf“-Schild an der Tür stand, gingen mehrere Leute ein und aus. John beeilte sich also mit seinem Getränk und als er sich auf den Weg zum Bücherladen machte, war gerade kein Kunde mehr drin. Was für ein Zufall! In dem Laden sah es ungewohnt leer aus. Die Regale wiesen haufenweise Lücken auf und das Regal mit den Liebesromanen war bis auf ein paar Büchern komplett leer. Auf einem Stuhl neben dem Tresen saß… ,John stutzte überrascht, der Professor von seinem neuen Kurs. Er unterhielt sich gerade mit Rodney, der zu dem Mann blickte und John daher noch nicht bemerkt hatte. In dem Moment fiel John wieder ein, woher er den Mann kannte. Das war der, der Rodney so ähnlich sah, außer, dass er ein paar Jahre älter war. Welchem er zum ersten Mal auf der Toilette in dem Cafe gegenüber begegnet war. Dann musste er Rodneys Bruder oder so sein, denn John fiel ein, dass der Professor auch Dancer mit Nachnamen hieß. Eben dieser Mann sah jetzt auf und machte den Jüngeren darauf aufmerksam, dass er Kundschaft hatte. Der Autor sah zu John auf und stutzte, als er ihn erkannte. „John… wie… also…“Nervös sah Rodney ihn an. Er schien nicht genau zu wissen, was er jetzt tun sollte und schien ziemlich überrascht, dass John überhaupt hier auftauchte. Er mied es zu John zu sehen. Vermutlich, so dachte er, war der nur gekommen, weil er ihm sagen wollte, wie enttäuscht er darüber war, dass sie nicht miteinander ausgehen konnten. „Was… machst du denn hier?“, fragte er also mit leicht erhobener Stimme, seine Augen noch immer nach unten gerichtet. Der Mann neben Rodney sah von dem Rollstuhlfahrer zu dem Studenten auf. In seinem Gehirn schien es zu arbeiten, bis ihm scheinbar ein Licht aufging. „Hallo, Rodney…na ja, ich wollte dich besuchen und… fragen, wieso du deinen Buchladen aufgibst.“ John stellte seine Frage bewusst vorsichtig und erkannte sofort, wie unsicher Rodney ihm gegenüber wirkte, „Aber wenn es unpassend ist, gehe ich wieder.“, fügte er mit einem Blick auf den Professor zu. „Also… nein, es ist nicht unpassend.“, sagte Rodney und sah kurz auf. Als seine blauen Augen allerdings Johns Braune trafen, sah er schnell wieder runter. Allerdings verwunderte es ihn, dass er keine Wut oder Enttäuschung bei John bemerkt hatte. „Es ist nur so, ich werde zu meinem Bruder ziehen.“, erklärte Rodney und sah kurz zu dem Mann auf. „Oh…“ In John zog sich etwas schmerzhaft zusammen und er sah Rodney traurig an. Sein Herz schlug hart gegen seinen Brustkorb und in seinem Hals bildete sich ein dicker Kloß. „Ich wusste nicht… also…wohnst du dann weit weg?“ John sah ihn noch mit leichter Hoffnung an. Nicht auszudenken, wenn Rodney nun weit wegzog und er ihn nie wieder sah. „Nein, eine halbe Stunde von London entfernt.“ Rodney war sehr überrascht über Johns Reaktion. Ihm schien es gar nicht so gleichgütig zu sein, dass Rodney wegzog. Der Autor bekam auf einmal Hoffnung, dass John ihn vielleicht doch nicht hasste und sie immer noch zumindest Freunde werden konnte. Etwas unsicher sah der Rollstuhlfahrer zu John auf. Eigentlich wollte er was sagen, doch das wollte er nicht vor seinem Bruder, Derik. Wie, als wenn sein Bruder das verstanden hätte, stand er auf. „Ich gehe dann noch nebenan ein wenig deine Sachen packen, dann kann ich gleich noch ein paar Kartons mitnehmen.“, teilte er Rodney mit und ging nach nebenan. „Dein Bruder ist Professor an einer Uni oder? Ich belege seinen Kurs.“, teilte John mit. „Wirklich?“, kam es kurz von dem Ladenbesitzer und er sah wieder zu John. Erst jetzt fiel es ihm auf, dass es auch ohne seinen Bruder nicht leicht war zu sagen, was er sagen wollte. „John… also… wegen letzter Woche…“ Unsicher und irgendwie Hilfe suchend sah Rodney sich im Raum um. „Also…ich wollte nur sagen… es tut mir leid.“ Er nuschelte es mehr, sodass John es kaum verstand. Trotzdem konnte er die Wörter entziffern. Rodney hatte seinen Blick gesenkt und wartete nervös auf eine Reaktion des Jüngeren. „Schon gut, das muss dir nicht leid tun.“, antwortete John ruhig, „Ich hätte mir denken können, dass es nicht leicht für dich ist. Wir hätten kleiner anfangen müssen. Zum Beispiel, dass wir uns erstmal bei dir oder so treffen. Also… ich möchte nur wissen…“ Nun war es der Student, der zögerte, da er Angst vor der Antwort hatte. Rodney sah fragend und abwartend zu ihm auf. „Na ja… ob denn die Chance besteht, dass wir uns noch mal treffen und kennen lernen? Und zumindest Freunde werden?“ Nervös kratzte John sich am Hinterkopf und er hielt den hellblauen Augen Rodneys nicht lange stand. Doch der zeigte sogar ein erfreutes und erleichtertes Lächeln. Scheinbar hatte er selber geglaubt, dass John nichts mehr von ihm wollte und nun freute er sich sehr, dass es doch noch Hoffnung gab, dass sie sich kennen lernten. „Also ich habe nichts dagegen. Ich kann dir meine E-Mailadresse geben, meine Handynummer und die Telefonnummer meines Bruders. So offen hatte Derik seinen Bruder noch nie erlebt wie diesem jungen Studenten gegenüber, wie er jetzt feststellen musste. Neugierig wie er war hatte er an der Tür gestanden und zugehört. Als der Name John gefallen war, war ihm schnell klar geworden, dass der Student, der außerdem Psychologie studierte, der John war. Der, von welchem Rodney ihm bereits erzählt hatte. Wenn er das jetzt richtig herausgehört hatte, war ein Date zwischen den Beiden geplatzt. Rodney hatte sicher vermutet, dass John wütend auf ihn war und deshalb nichts von ihm wollte. Umso glücklicher wirkte er nun, als er feststellte, dass seine Befürchtungen sich nicht bestätigten. Derik lächelte erfreut. Auch dieser John war ihm sympathisch und er wünschte seinem Bruder nur umso mehr, dass er nun endlich sein Glück fand. --- Huhu Und wie gefiel es euch? Würde mich über eure Meinung freuen Lg Shadè Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)