Aspirer à Liberté von Kiako-chan ================================================================================ Prolog: -------- Prolog „Hey, Träumer, du hältst den ganzen Verkehr auf!“ Unsanft wurde Kiako von Gigi am Arm gezogen. Mitten auf der Straße war sie einfach stehen geblieben. Nicht mal das Hupen der Autos hatte sie in die Realität zurück katapultiert. Mit schnellen Schritten ging Kiako mit ihren besten Freundinnen und deren Mitbringsel mit. Eine der Freundinnen ist Gigi, die energische Powerfrau. Mutig, selbstbewusst und meistens gut drauf. Außerdem hübsch, lieb und gutherzig. Wo sie auftaucht, herrscht Chaos. Chaos, Verwirrung und… na ja, in diesem Fall wäre Todschlag nicht übertrieben, denn wer einmal dem Killerblick der kleinen, süßen Dame ausgesetzt war, der… weinte ganz lange. Dann wäre da noch Sunny, ein wahrer Sonnenschein. Sie ist eine Tierliebhaberin und Streberin, was eigentlich nicht der Wahrheit entspricht, denn sie lernt nie und weiß trotzdem so gut wie immer über alles und jeden bescheid. Mit ihrer zerzausten Frisur und ihrer Brille sieht sie wie eine Wissenschaftlerin aus, doch wenn sie das hört, dann ist das mit einer Aussetzung des Killerblicks zu vergleichen. Außerdem gibt’s da noch Mary, Sunnys kleine Schwester, und Steffen, Gigis fester Freund. Mary ist nicht oft mit ihnen zusammen unterwegs, aber Steffen, zu Kiakos Bedauern, umso öfter. Es ist ja nicht so, dass sie was gegen ihn hätte, doch sie will ihre Gigi einfach mit niemandem teilen, und das schon gar nicht mit jemandem, der sich für so unglaublich witzig hält wie er. „Ich glaube sie schläft~“ – „Red’ keinen Quatsch! Hey, Kiako!“ Irgendjemand stieß Kiako in die Seite. „Au, verdammt, was soll das?!“ sagte sie aggressiv und sah die Personen um sie herum genau so an. Dann blinzelte sie einmal und legte den Kopf leicht schräg. Die verdutzten Gesichter, die sie ansahen, brachten sie schlussendlich auch zu Lachen. „Was ist nur mit dir los, nicht nur, dass du dein Lieblingseis einfach so schmelzen lässt, du reagierst nicht mal auf meine tollen Witze…“ Steffens Stimme drang in Kiakos Ohr. Bis gerade eben hatte sie ihn gekonnt ignoriert… „Liegt vielleicht an den tollen Witzen.“ Nuschelte sie und rollte perfekt mit den Augen. Anstatt auf Steffens Worte einzugehen, kühlte sie ihren Hals mit dem Rest, der von ihrem Eis über geblieben war. Dann sprang sie mit einem mal von der Bank auf, auf der sie gesessen war. „Bla bla bla“ äffte sie nun schlussendlich doch die Worte von Gigis Freund nach. Mit einem Seufzen setzte sie sich in Bewegung. Ihr Blick schweifte zu den Bäumen, die am Rand des Weges standen, zu den Blumen auf den Wiesen, die den Park so wunderschön machten. Das Rauschen des Baches in der Nähe war ebenfalls zu hören, doch wurde er vom Zwitschern der Vögel übertönt. Es war ziemlich warm und Kiako spürte die Hitze, die auf ihrer Haut lastete. Das Gespräch zwischen Gigi und Steffen bekam sie nicht mit, sie sah nur, wie sich ihre Lippen in einer Art Zeitlupe bewegten. Es war wirklich ziemlich warm… Sunny und Mary liefen auf Kiakos anderer Seite, auch zu ihnen sah sie kurz hin. Die Beiden stritten wieder, wie immer, wie es für Geschwister eben üblich war. Wieso war sie eigentlich so alleine… Kiakos Bewegungen wurden etwas langsamer. Auch ihre Augenlider wurden schon etwas schwerer. Sonst machte ihr die Hitze auch nie etwas aus, wieso gerade jetzt? Den anderen schien es nicht auf zu fallen, dass sie sich immer weiter von dem Mädchen entfernten. Vorsichtig ging sie auf einen der Bäume zu, nur um sich kurz in dessen Schatten zu stellen. Die Hitze machte sie schwach, zu schwach um ihre Füße zu heben, so schwach, dass sie stürzte, doch stark genug um sich an dem Baum fest zu halten. Verschwommen konnte sie sehen, dass ihre Freunde mittlerweile stehen geblieben waren. Sorgten sie sich um sie…? Bestimmt taten sie das, alle, die sie dort standen, sogar die Leute, die auf der Wiese saßen und sie mittlerweile ansahen. Erst als ihre Beine endgültig nachgaben, spürte sie, wie sie jemand stützte. Kein vertrautes Gesicht, keine Person die sie hätte kennen können. „Beweg’ dich nicht…“ hörte sie die Person sagen. Doch sie fiel um, in einen Strauch, dessen Dornen ihrem Arm eine lange und tiefe Schnittwunde zufügten. Jemand schrie und ein unvorstellbarer Schmerz durchfuhr Kiako. Nicht wegen der Wunde, sondern weil jemand wegen ihr, wegen ihrem Blut, wegen ihrem Zustand schrie. Als sie am Boden aufkam, schlossen sich ihre Augen ganz. Dieser Ort ist so wunderschön… Diese Stille lässt meine Seele völlig ruhig werden. Nicht einmal mein Atem ist zu hören. Ich glaube, ich bin in Himmel… Erlöse mich Herr, heile meine Seele, bring mich an einen Ort, an dem ich glücklich sein kann… Kiako spürte einen schmerzhaften Stoß. Sie riss ihre Augen auf und atmete tief ein. Bewegen konnte sie sich nicht, denn ihre Gliedmaßen waren so schwer wie Blei. Wo war sie denn bloß… Sie sah direkt in ein grelles Licht. War dies der ort, nach dem sie sich gesehnt hatte…? Mit einem leichten Lächeln schloss sie wieder die Augen. „Simuliererin!“ – „Sei still, Nervensäge!“ – „Au, wieso werd‘ ich jetzt auch noch gehauen?!“ – „Kiako braucht Ruhe, also halt deinen Wasserfall für einen Moment, oder bis sie aufgewacht ist.“ Ein leises Heulen trat in Kiakos Ohr. Wieder Tränen wegen ihr . Vorsichtig tastete sie mit ihrer Hand noch der Person, die schon fast auf ihr lag. Sanft streichelte sie dieser über das Gesicht, spürte die Tränen auf ihren Fingern. War sie so schwer verletzt worden, stand es so schlimm um sie…? Aber dann hätte sie nicht ihre Hand bewegen können, ihre Augen öffnen und ihren Freunden die Sorgen nehmen. Gigi fiel ihr um den Hals, wodurch sie beide auf das Bett zurück geschleudert wurden. „Wenn du mir noch mal einen solchen Schrecken einjagst, kommst du nicht mit einem einfachen Krankenhausaufenthalt davon!“ meckerte sie Kiako an, doch die Sorge war ihr ins Gesicht geschrieben. Ihre Augen glitzerten leicht und waren rötlich gefärbt. Wie lange hatte sie wohl um Kiako geweint? „Tut mir Leid“ hauchte Kiako mit aller Kraft hervor. Dann wanderte ihr Blick langsam durch den Raum. Dass sie in einem Krankhaus war, hatte sie erst bemerkt, als Gigi es erwähnt hatte. Nichts desto trotz wollte sie nicht länger hier bleiben. Vorsichtig drücke sie ihre Freundin weg und richtete sich wieder auf. „Lasst uns gehen, bitte… Ich kann mich auch zu Hause ausruhen…“ Ihren Blick hatte sie erst gar nicht auf ihren Arm gerichtet, die Schmerzen die von ihm ausgingen sagten ihr alles. „Ich will hier sofort raus!“ Nun wurde Kiako laut und aggressiv. Wieso konnten die Ärzte das nicht verstehen?! Das Krankenhaus und sie waren 2 Sachen die sich einfach nicht vertrugen, zumindest, wenn Kiako als Patient dort war. „Wir können Sie nicht entlassen, Ihre Wunden sind noch nicht vollständig versorgt und ihr Zustand ist instabil.“ – „Das ist mir so was von egal! Ich gehe jetzt!“ Mit diesen Worten ging sie los, auf ihre Freunde zu. Diese fanden die Idee, dass sie sich einfach selbst entließ auch nicht gut, doch widersetzen wollte sich keiner, außer Steffen, der zu einem Kommentar ansetzte. „Lass es lieber…“ nuschelte Gigi ihrem Freund zu und versuchte dabei mit Kiako, Sunny und Mary mit zu halten, welche mit einem ziemlich Tempo Richtung Ausgang gingen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)