Dystopia - Old Version! von AyumiRiddle ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- hallo meine lieben Leser, ich melde mich voll und ganz zurück! Mittlerweile hat sich mein Leben wieder eingekriegt und ich kann mich ENDLICH wieder aufs Schreiben und RPGs zocken konzentrieren. Ich meld mich zurück mit einer ebenfalls sehr persönlichen Story, die ich schon mal versucht hab zu schreiben, es aber leider nicht geklappt hat. Jetzt zumindest hab ich das Gefühl, dass ich sie aufschreiben kann. Diese Geschichte bedeutet mir viel, mindestens genauso viel wie die von Alexis McCarthy, der rechten Hand des dunklen Lords ^.~ Deshalb werde ich sie auch zu Ende schreiben und zwar auf ALLE Fälle. Gewidmet ist das alles hier meinen treusten Lesern: Meiner Rumi (-_Moony_-) und little_Baku-chan. Immer wenn ich eure Kommentare von "Die rechte Hand des dunklen Lords" lese bin ich total gerührt und habe einfach Lust weiter zu schreiben. Danke dafür! Nun kurz was zum Namen dieser Fanfic: Wir hatten nun ein GANZEN JAHR das Thema "Utopie" in Religion. Dieses Wort ist mir vorkurzem erst wieder eingefallen. Ich habe meinen Duden aufgeschlagen und das gegenteilige Wort gesucht, einfach, weils mich interessiert hat. Dann hab ichs endlich gefunden: Dystopie und weils nicht sooooo schön für mich klang, hab ich das englische Wort dafür "Dystopia" genommen und dazu Mikakos Geschichte geschrieben. Dieser Titel hat also nichts mit Judith Parks gleichnamigen Manga zu tun. Viel Spaß beim Lesen ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hab dich tausend mal verflucht, Hab dich tausend mal gehasst Für das, was du mir angetan hast. Dachte, du bist die Unschuld, bist ein Gott, Doch du bist fehlbar, ich wünsch dich zum Schafott! Du bist der dunkle Engel, der finstren Nacht. Du bist der, der uns die Sünde hat gebracht. Du bist der Richter vom düstren Stern. Du bist schon lang der Dunkelheit Kern. Oh, geh, Abschaum allen Lebens! Lass mich zurück in den Ruinen. Das ist alles, was mir ist geblieben. Dystopia - Prolog „Mister Potter, wie fühlen Sie sich nach all dem, was Sie die letzen siebzehn – beinahe achtzehn – erlebt haben? Stolz? Erleichtert? Oder doch eher traurig, weil nun etwas neues beginnt?“ Harry Potter wusste nicht, was er sagen sollte. Das war sein erstes Interview nachdem er den dunklen Lord Voldemort besiegt hatte. Nun, wie fühlte er sich denn? Irgendwie traf alles zu, was die Reporterin in dem rosafarbenen Umhang aus Satin gesagt hatte. Er fühlte sich erleichtert, als hätte man ihm eine schwere Last abgenommen. Andererseits wusste er nicht, was nun kam und das gab ihm doch etwas zu denken. Außerdem versuchte er eben erst damit fertig zu werden, Voldemort getötet zu haben. Aber wie sollte er das ausdrücken und all den Opfern Voldemorts gerecht werden? „Ich denke... ich fühle mich nicht besser als all die Familien, die ihre Kinder, Eltern, Schwester oder Brüder verloren haben. Aber ich bin recht... nun ja... erleichtert. Schließlich weiß ich, dass Voldemort – “ Es ging ein Raunen durch die Menge, „ein für alle Mal gestoppt ist.“ Etwas hilflos sah er von seinem kleinen Podest runter in die Menschenmenge. Ron und Hermine Weasley in der ersten Reihe lächelten ihm aufmunternd zu. Sie hatten vor wenigen Tagen erst geheiratet. Weiter hinten standen die anderen Weasleys. Georges Ohr war mittlerweile verheilt und er hörte Harry angestrengt zu. Vielleicht lag es am Tod seines Bruders, aber als Harry von den Gefallenen redete, lächelte er kurz und nickte. Harry erkannte auch die Eltern von Tonks – Andromeda und Ted Tonks – in der Nähe. Wie musste es wohl sein, wenn man seine einzige Tochter verloren hatte? Dann strich Harrys Blick zu Ginny, die ihn erwartend an sah, als wolle sie ihm Mut machen. Schlagartig lächelte Harry und sah wieder zu den Reportern. „Mister Potter, eine weitere Frage“, rief ihm ein dicklicher Zauberer zu, dessen dunkelblauer Umhang so lang war, dass sicher noch zwei weitere, ausgewachsene Männer sich unter ihm verstecken konnten, ohne dass es irgendwer merkte. Er wurde genauso hellrot wie sein Haar als Harry ihn anblickte. „Sicher haben Ihnen schon viele diese Frage gestellt, aber... was ist geschehen, als Sie alleine bei... bei... du-weißt-schon-wem waren? Manche sagen, Sie waren tot, andere wieder, Sie haben sich nur verstellt, noch welche meinen, dass Sie ein weiteres Mal den tödlichen Fluch überlebt haben.“ „Das ist wohl ein Geheimnis, was nur unter Voldemort, mir und natürlich Dumbledore bleibt“, antwortete Harry lächelnd. Er beobachtete, wie er bei dem Namen Dumbledores einige verwirrte Blicke einsteckte und der Zauberer mit dem langen Umhang nur noch roter wurde und etwas wie „Tut mir Leid“ murmelte. „Viele munkeln, dass Ihnen die Ex-Aurorin Mikako Tzukino geholfen hat. Aber wie kann das sein? Schließlich ist sie in jener Nacht gestorben, als du-weißt-schon-wer versucht hat Sie zum ersten Mal zu töten!“, fragte wieder die Reporterin im rosafarbenen Umhang. Harry überlegte. Wie sollte er diese Geschichte erzählen? Sie war zu komplex, als dass er sie in ein paar Sätzen zusammenfassen konnte. Aber auch zu wichtig, als dass er sie ganz verschweigen konnte. Er dachte an Mikakos Denkarium, das zu Hause – Ginny und er hatten sich ein neues Haus gekauft – lag. In letzter Zeit hatte er oft in diese Sorgfältig dokumentierten Erinnerungen geblickt. „Darüber möchte ich nicht reden, aber – “ Harry wurde das Wort von einem kleinen Zauberer abgeschnitten, der ihn sehr an Professor Flitwick erinnerte. „Wie... wie können Sie uns die Geschichte einer der bedeutensten Hexen des zwanzigsten Jahrhunderts verschweigen?!“ Er war aufgebracht. Harry ebenso, doch er zeigte es nicht. „Ich möchte darüber schreiben“, vollendete Harry seinen Satz. Sofort setzte sich der kleine Zauberer, der rot vor Ärger war, hin. „Ich habe Mikakos Denkarium geerbt und möchte es Ihnen keinesfalls vorenthalten. Ob Sie ihre Geschichte glauben werden oder nicht, liegt dann ganz bei Ihnen.“ Schon wollten die Reporter ihn mit ihren Fragen erdrücken, da stand auch schon Hermine schnell auf und rief: „Keine weiteren Fragen mehr an Mister Potter, das Interview ist beendet!“ Sie zog Harry in einen anderen Raum, wohin ihnen auch der Rest der Weasleys folgte. Dankbar lächelte Harry seiner besten Freundin zu. Das war doch alles etwas viel gewesen. „Danke, Ginny“, sagte Harry lächelnd. Es war Abend geworden. Seine Verlobte, Ginny Weasley hatte ihm gerade einen Tee gemacht. Die Hochzeit war in zwei Wochen. „Und du meinst das ernst?“, fragte Ginny und deutete auf das Denkarium neben ihm. „Du willst das wirklich alles aufschreiben?“ Harry nickte. „Mikako war eine sehr gute Freundin... Es wäre eine Schande wenn sie in Vergessenheit gerät“, erklärte Harry. Ginny nickte und der Schwarzhaarige mit der blitzförmigen Narbe auf der Stirn zückte seine Feder. Kapitel 1: Teil 1 - Kapitel 1 ----------------------------- Es war ein ganz normaler Morgen in der Villa Rosenstein. Jeff Tzukino war schon früh ins Ministerium für Zauberei appariert, Hitomi Tzukino bereitete ihrer Tochter das Frühstück vor und Mikako Tzukino schlief noch. Tom Riddle, ein guter Freund der Familie, saß im Salon und las Zeitung. Das schwarze, volle Haar war sorgfältig gekämmt und mit seinen dunklen Augen las er die Schlagzeile, in dem er lautlos jedes Wort mit den Lippen formte. Hitomi, eine zierlich gebaute Frau mit ebenso schwarzem Haar, das seidig glänzte, kam gerade aus der Küche. Ihre grünen Augen strahlten ungewöhnlich lebendig und sahen auf Tom herab. Mit ihrer linken, ebenso zierlichen Hand und deren dünnen, langen Fingern, umschlang sie eine Kaffeekanne. In ihrer rechten hob sie eine Tasse hoch. „Noch Kaffee, Tom?“, fragte sie lächelnd. Er nickte nur ohne auch nur sein allmorgendliches Ritual des Zeitung Lesens zu unterbrechen. Hitomi lugte über seine Schulter in die Zeitung. „Schon wieder ein Anschlag?“, fragte sie während sie ihm seinen Kaffee einschenkte. „Wen hat es diesmal erwischt?“ „Nur irgendwelche Muggel und… ah ja, die Shabans. Beide tot“, antwortete Tom ruhig. Hitomi schüttelte traurig den Kopf. „Dann wird wieder die Hölle los sein im Ministerium“, stellte sie fest und stellte die Kaffeekanne aus edlem Porzellan beiseite. „Ach Tom, ich muss auch los. Ich bin schon spät dran. Ich weiß zwar, dass du früh los wolltest, aber könntest du Mikako bei King’s Cross absetzen? Gepackt haben wir schon gestern und Anduriel ist auch schon im Käfig.“ Anduriel war Mikakos Eule. Eine Maskeneule um genau zu sein. Sie hatte den Vogel bekommen, als der Brief aus Hogwarts kam. „Ja, mach ich“, sagte Tom und sah endlich von seiner Zeitung auf. „Aber ein ganz anderes Thema, Hitomi... was glaubt ihr eigentlich, wer hinter den ganzen Anschlägen steckt?“ Hitomi wurde leicht rot. „Nun... Dumbledore hat zwar einen Verdacht, aber so lange der sich nicht bestätigt, kann ich dir nichts sagen Tom, tut mir Leid. Pass auf dich auf, ja?“ Nach diesen Worten disapparierte sie. Tom schüttelte den Kopf. Sie hätte gleich sagen können, das Dumbledore ihn im Auge hatte, wobei er ja eigentlich auch recht hatte. Dumbledore, dieser alte Narr! Tom hatte ihn nie ausstehen können. Ja, Dumbledore war berühmt wegen seinem Sieg über Grindelwald. Und? Lord Voldemort würde er niemals niederstrecken, niemals! „Tom? Wo ist denn Mama?“, hörte er eine Stimme fragen und wandte sich zu ihr um. Vor ihm stand ein Mädchen im cremefarbenen Schlafanzug. Sie hatte ähnlich volles, schwarzes Haar wie Tom, das ihr bis zu den Hüften herab fiel. Ihre Augen glänzten wie dunkelblaue Saphire. Mit ihren langen, dünnen Fingern strich sie sich den Schlaf aus den Augen. Ihre elfenartigen Gesichtszüge erinnerten kaum an ihre Mutter Hitomi. „Sie musste schon los ins Ministerium“, antwortete Tom sanft. „Oh“, entgegnete Mikako enttäuscht. Sie setzte sich zu Tom, belegte sich ein Brot und begann zu frühstücken. Tom beobachtete sie kurz um daraufhin wieder in seine Zeitung zu blicken. Wäre ein Fremder nun rein gekommen, hätte er die beiden für Vater und Tochter gehalten. Doch sie war eine Tzukino. Er ein Riddle. Fast alle Tzukinos hatten schwarze Haare und dunkle Augen. Daran war nichts besonderes. Ein Blick auf den Stammbaum, der ebenfalls im Salon hing, ließ verraten, dass sie eine sehr große Familie sein mussten. Wahrscheinlich ein Ableger der Familie Black. Unter jedem Namen stand in krakeliger Schrift eine Notiz, die wohl Jeff Tzukino hinzugefügt hatte. Dabei waren die Notizen in zwei Farben gehalten: Rot und grün. Rot stand für „nicht mehr dazu gehörig“ und grün für „richtig“. Oft stand in rot so etwas wie „Schwarzmagier, Muggelhasser, Alchemist“ oder ähnliches. In grün wiederum standen Dinge wie „Auror, Orden der Merlin 1. Klasse, Arzt in st. Mungo“. Offensichtlich hatte sich diese Familie nicht umsonst von der Familie Black getrennt. Dennoch war sie anscheinend hauptsächlich doch reinblütig, was doch ein wenig bizarr war. Wieso einerseits die Rassentrennung vermeiden und sie dann doch einhalten? Wenn man weiter links den Stammbaum betrachtete, sah man den Stammbaum von Hitomi Tzukino. Wie man gut erkennen könnte, war sie in Japan geboren. Jeff Tzukino hatte bei seiner Hochzeit, wie der Stammbaum vermuten ließ, den Namen seiner Frau angenommen um den Nachnamen „Black“ in seine Familie auszulöschen. Er wollte anscheinend nichts mit seiner Familie zu tun haben. „Mach dich bald fertig Mika, ich möchte los“, sagte Tom und faltete seine Zeitung zusammen. Seine dunklen Augen ruhten auf dem elfjährigen Kind. „Du bringst mich zum Bahnhof?“, fragte es. „Natürlich.“ Ein seltenes Lächeln huschte über Toms schmale Lippen. Dieses unschuldige Mädchen hatte ihm schon so oft geholfen. Naiv, wie es war, hatte es schon manch relevante Informationen vom Orden des Phönix Preis gegeben. Laut Tom war sie nur ein dummes, kleines Gör, das unfreiwillig dem wohl mächtigstem Zauberer der Geschichte half. Mikako strahlte ihn regelrecht an. „Okay!“, rief sie und stürmte sofort los in ihr Zimmer. Entspannt lehnte sich Tom zurück. Er nahm einen Flachmann aus seiner Umhangtasche, schraubte den auf und nahm einen Schluck. Vielsafttrank. Nachdem ihm beim letzten Horkrux alle Haare ausgefallen waren, hatte er sie sorgfältig eingesammelt um versorgt um aus ihnen jenen Trank zu machen, dass er noch wie Tom Riddle aussah. Und er musste doch seine Fassade waren, solange die Maske nicht gefallen war. Währenddessen packte Mikako ihre letzen Sachen ein. Die letzten Schulbücher, Pergament, Feder, Tinte, Medizinbeutel... alles, was sie noch brauchte. Zuletzt steckte sie ein Foto von ihrer Familie in ihre Muggelkleidung, die sie trug, dass sie am Bahnhof nicht auffiel. ‚Hogwarts’, dachte sie, ‚Hogwarts, ich komme!’ Sie freute sich schon den ganzen Sommer auf die Schule. Sämtliche Schulbücher hatte sie schon vor eineinhalb Monaten gekauft und fast gänzlich auswendig gelernt. Außerdem hatte sie sich auch einige Bücher in der Bibliothek der Villa durchgelesen um sich „etwas Vorwissen“ zu verschaffen. Schon immer war sie unter Leistungsdruck aufgewachsen. Ihre Eltern waren Auroren und hatten einflussreiche, mächtige Freunde. Demnach fühlte sie sich gezwungen alle Erwartungen zu übertreffen. Sie ging noch mal schnell das Buch für Verteidigung gegen die dunklen Künste durch und schleppte dann ihren Koffer mit dem Käfig nach unten. „Hast du alles?“, fragte Tom sie und nahm ihr den Koffer ab. „Ja“, antwortete Mikako nickend. „Dann komm“ Tom ging langsam mit ihr aus dem Haus, „Wir nehmen den fahrenden Ritter wegen deinem Gepäck und dann bring ich dich zum Zug.“ Er zückte seinen Zauberstab und wollte gerade den fahrenden Ritter mit einem Lichtfunken rufen, als auch schon ein Auto vor ihnen hielt. Heraus kam ein Mann mit sorgfältig zurückgekämmten, braunen Haar. Seine sturmgrauen Augen fixierten alles und jeden so genau, als könne er durch jeden hindurch sehen. Seine Kleidung war genauso sauber gehalten wie die weiße Schürze eines Kochs. Weder auf dem dunkelroten Umhang, noch auf der schwarzen Robe war auch nur ein Staubkörnchen zu sehen. Er lächelte Mikako sanft an. „Ich verpass doch nicht den ersten Schultag meiner Tochter“, sagte er und nahm sie in den Arm. Tom stand daneben und stellte den Koffer ab. Plötzlich schien er ganz ernst zu sein. „Hier werde ich wohl nicht gebraucht...“, sagte er und sah Jeff Tzukino ernst an. Jeff ignorierte diesen Blick. „Soweit ich weiß, hast du eh noch etwas zu tun?“ Das war eine überdeutliche Aufforderung zu gehen. Jeff und Tom hatten sich nie sehr gut verstanden. Anfangs war es eine Hassliebe. Mittlerweile aber erhielten sie ihre Freundschaft nur zum Schein aufrecht. Wenn aber Tom in der Villa übernachtete, gingen sie sich eher aus dem Weg. „Ja... hab ich“, entgegnete Tom leise. „Schick mir eine Eule, wenn du da bist, Mika, okay?“ Mikako nickte und sofort machte Tom kehrt und disapparierte. Eine kurze Weile sah Mikako auf jenen Fleck, wo ihr bester Freund noch gestanden hatte, dann sah sie ihrem Vater in die tief grauen Augen. „Musst du nicht ins Ministerium? Arbeiten? Du hast doch gesagt, dein Schreibtisch ist bis zur Decke mit Dokumenten voll“, stellte das Mädchen fest. „Ich hab mir für eine Stunde frei genommen. Und jetzt komm, steig ein. Ich stell den Koffer in den Kofferraum.“ Mikako setzte sich in den magisch von innen vergrößerten Wagen und stellte den Käfig mitsamt Anduriel neben sich ab. Die Maskeneule schlief tief und fest. Bald darauf setzte sich ihr Vater neben sie und wies den Taxifahrer an zu King’s Cross zu fahren. Er schrieb Unmengen von Briefen und las sich zig Dokumente durch. Auch wenn Jeff sich frei nahm, schaffte er es nie wirklich nicht zu arbeiten. Er war ein Menschen, der nur von einer Tasse Kaffee und einem Schreibtisch voll Arbeit leben konnte. Würde Hitomi nicht aufpassen, würde es sicher passieren, dass Jeff ein paar Tage im Büro blieb, weil er die Zeit vergessen hatte. Trotzdem war Mikako froh, dass er sie zum Bahnhof brachte. Auch wenn es für ihn kaum ein anderes Gesprächsthema gab als die Arbeit, war er schließlich immer noch ihr Vater. Und sie liebte ihn, wie man eben als Tochter seinen Vater lieben konnte. Ohne auch nur ein Wort zu reden kuschelte sie sich die ganze Fahrt über an ihn. Jeff war viel zu vertieft um das zu merken. Dort angekommen stiegen sie aus, Jeff nahm den Koffer, Mikako den Käfig und dann trottete das bizarre Paar zum Gleis neun und zehn. Sie gingen entschlossen durch die Absperrung und fanden sich am Gleis neun dreiviertel wieder. Endlich legte Jeff seine Arbeit weg. „Dass du uns ja keine Schande machst, hörst du?“, meinte er lächelnd und wuschelte Mikako durchs Haar. „Deine Mutter und ich erwarten spätestens morgen deine Eule.“ „Ich schreib euch, versprochen!“ „Braves Mädchen.“ Nachdenklich lief der alte Mann durch sein Büro. Er kraulte seinen langen, silbernen Bart bis sich seine Finger darin verhedderten. Seine leuchtend blauen Augen blickten auf den Boden. Sein Phönix, Fawkes, beobachtete das alles während er sein Gefieder putzte. „Albus“, meldete sich eine schwarzhaarige, streng Aussehende Lehrerin zu Wort. (Anm.: im Buch hat McGonagall schwarze Haare für all die, denen das entfallen ist wegen der Filme.) Ihr langes Haar war streng zu einem Knoten gebunden. „Denken Sie wirklich, dass es so eine gute Idee war das Mädchen herzuholen? Ich meine, denken Sie doch an den eigentlichen – “ Ihr wurde das Wort abgeschnitten. „Ja, ich bin mir sicher, Minerva“, antwortete Albus Dumbledore ungeduldig. „Und auch, wenn Ihre Zweifel berechtigt sind, möchte ich es versuchen. Nicht unsere Abstammung macht uns aus sondern das, was wir tun.“ „Aber Tom Riddle lässt sie nie aus den Augen! Vielleicht ist sie ja bereits auf seiner Seite!“ „Erwarten Sie wirklich von einem Kind, dass es weiß, was laut unseren Wertvorstellungen gut oder böse ist?“ Er sah seine Stellvertretende Schulleiterin streng an. Sie schüttelte den Kopf. „Nein, aber – “ „Jeff Tzukino hat mich gebeten sie aufzunehmen, damit wir Distanz zwischen ihr und Tom Riddle alias Voldemort – “ Professor McGonagall zuckte zusammen, „schaffen. Wir wissen zwar nicht, in wie weit er sie beeinflusst und wie viele Informationen er schon über sie erreicht hat, aber eben deswegen ist es umso dringender, dass sie nach Hogwarts kommt.“ „Halb ich das recht verstanden? Sie wollen sie beobachten?“ „Nun, ich denke, beobachten ist das falsche Wort. Viel mehr ein Auge auf sie werfen.“ Dumbledore trat zu seinem Denkarium. Er setzte seinen Zauberstab an seine Schläfe und führte dann einen silbrigen Faden in das Denkarium. Kurz erschien darüber eine Frau mit seidigem, schwarzen Haar. Ihre Augen, die wir dunkle Saphire glänzten, waren weit aufgerissen und hatten all ihre Lebendigkeit verloren. Das Gesicht war elfengleich. Sie war tot. Aber in ihren Armen lag ein kleines Bündel, wohl ein Baby, das noch laut schrie vor angst. Eine jüngere Hitomi Tzukino beugte sich über den Leichnam und nahm schluchzend das Baby an sich. Hitomi weinte. Weinte um ihre tote Schwester und den schweren Verlust, den ihre Nichte Mikako erlitten hatte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Danke fürs leseeeen~ Nun ja, da fast all meine Leser zu viel zu tun haben oder im Urlaub sind, muss ich ja nicht viel sagen ^^ hoffe aber, er ließt doch noch wer... *winkt* Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Mikako verbrachte die erste Stunde der Fahrt alleine. Niemand kam in ihr Abteil, jeder ging vorbei, als würden sie das für ihr Alter recht kleine Mädchen gar nicht bemerken. Mikako war vor Langeweile schon fast eingeschlafen als... Klopf. Klopf. Fragend sah sie sich um. Sie rieb den Schlaf aus den Augen und strich das schwarze Haar zurück, das ihr ins Gesicht gefallen war. Ihr Blick fiel zum Fenster, an das sich ein Uhu mühsam klammerte und darauf hoffte, Mikako würde dem armen Ding endlich aufmachen. In dem kleinen Schnabel war ein Brief in einer Handschrift, die voll verschlungener Bögen und Hacken war. Das Mädchen kannte die Schrift. Sie war von ihrem Vater. Sofort öffnete sie das Fenster und holte den zerzausten Uhu zu sich herein. Seine gelb-orangenfarbenen Augen blickten dankbar zu Mikako hoch. Er kniff ihr kurz sanft in einen ihrer dünnen Finger und flatterte dann gleich aus dem Fenster, wo er sofort von einem Luftzug weggerissen wurde. Kurz sah die Schwarzhaarige dem Vogel besorgt nach, dann aber öffnete sie neugierig den Brief. Warum hatte Jeff ihr geschrieben, wenn er doch eben noch mit ihr am Bahnhof stand? Hallo Mikako, tand da geschrieben. Seine Schrift war unglaublich zittrig und nicht ganz so schön wie sonst. Er hatte den Brief wohl in Eile verfasst. Deiner Mutter tut es sehr Leid, dass sie sich nicht persönlich verabschieden konnte. Kurz nachdem ich außer Haus war, war im Ministerium die Hölle los. An zehn verschiedenen Orten – das musst du dir vorstellen: ZEHN – wurden verbotene Sprüche auf Muggel losgelassen. Das Ministerium hat nun voller Hand zu tun, schließlich müssen wir alle Betroffenen versorgen und gegebenenfalls auch ihr Gedächtnis ändern. Außerdem müssen wir diese Todesser – so nennen sie sich angeblich – fassen und unschädlich machen. Ich bin immer noch davon überzeugt, dass sie eine Art Lehrmeister haben. Also pass bitte auf dich auf! Hitomi und ich werden dich sobald wie möglich besuchen. Einen schönen ersten Schultag noch, Dein Vater, Jeff Tzukino Das fing ja schon einmal gut an. Natürlich verstand Mikako, das die Arbeit sehr wichtig war, aber warum war sie wichtiger als sie? Für diesen Gedanken hätte sie sich ohrfeigen können. Sie kam sich unheimlich egoistisch vor. Traurig öffnete sie den Käfig ihrer Eule Anduriel. Diese flatterte hinaus, setzte sich auf Mikakos Schulter und kniff ihr sanft ins Ohr, die es der Uhu bei ihrem Finger getan hatte. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie strich dem Vogel durch das weiche Gefieder. „Ich glaub da hinten is’ noch frei!“, hörte Mikako eine Stimme rufen. Zehn Sekunden später wurde die Tür zu ihrem Abteil aufgerissen. In ihr stand ein Junge mit pechschwarzem, zerzausten, abstehenden Haaren, das er mit einer Handbewegung weiter verstrubbelte. Hinter seinen runden Brillengläsern blickten zwei haselnussbraune Augen Mikako neugierig an. Er sah aus, als käme er direkt aus irgendeinem Lausbubenfilm der Muggel, denn er hatte genauso ein spitzbübisches Lächeln aufgesetzt. Hinter ihm standen drei andere Jungen. Der eine hinter ihm schien aus demselben Film gekommen sein wie der Junge mit der Brille. Er hatte dasselbe Grinsen auf seinen schmalen, aber wohl geformten Lippen aufgesetzt und hatte ebenso schwarzes Haar, das ihm cool ins Gesicht fiel. Seine dunklen Augen strahlten eine gewisse Lebendigkeit aus, die Mikako noch nicht einmal bei ihrer Mutter gesehen hatte. Mikako fiel sofort auf, dass er gerade etwas in seinen kräftigen Händen hielt, sie könnte nur nicht erkennen was. Rechts neben dem Schwarzhaarigen stand ein recht blasser Junge, der wie die anderen beiden zuvor etwa elf Jahre alt zu sein schien. Er war recht mager und ausgemergelt, als hätte er gerade etwas sehr schlimmes durchgemacht, aber trotzdem lächelte er schüchtern. Er strich sich das hellbraune Haar aus seinen ebenso hellbraunen Augen und sah erwartungsvoll zu dem Brillenjungen. Zwischen all den Kindern in ihren schicken, neuen Umhängen, schien er wie eine graue Maus. Sein Umhang war alles andere als neu, viel eher zerschlissen und gebraucht. Ebenso sah es auch mit dem Rest seiner Kleidung aus. Alles war zusammengeflickt, soweit es nur ging. Den vierten und letzten Jungen hätte Mikako fast übersehen. Er war klein und dicklich. Sein kurzes, schmutzigblondes Haar schien fast so, als hätte man es ihm zu kurz geschnitten. Mit der Neugier einer Ratte, wenn sie gerade ein gutes Schlupfloch gefunden hatte, sah er das schwarzhaarige Mädchen an. In seiner Hand mit den viel zu kurzen Wurstfingern hielt er gerade einen Schokofrosch, dem bereits der Kopf abgebissen war. An seinem Mundwinkel klebte noch etwas Schokolade. „Stören wir?“, fragte der Schwarzhaarige mit der runden Brille. Allerdings wartete er auf keine Antwort und setzte sich gegenüber von Mikako hin. Er stützte seine Unterarme auf die knubbeligen Knie und sah zu Mikako hoch. „Hab versehentlich ne Stinkbombe in unserem alten Abteil hochgehen lassen und da mussten wir uns ein neues Abteil suchen. Ach, ich bin übrigens James.“ James konnte in einem unermüdlichen Redeschwall plappern. Soviel stand fest. Mikako allerdings schien mit dieser Situation völlig überfordert zu sein. Sie nickte nur und sah fragend zu den anderen dreien, die sich auch drauf und dran machten, sich zu setzen. Der andere Junge mit dem schwarzen Haar hatte sich neben sie gesetzt. Die beiden anderen jeweils links und rechts von James. „Und ich bin Sirius. Sirius Black“, sagte der Junge neben ihr. „Und James hat sich natürlich nicht ganz vorgestellt, er war zu beschäftigt mit reden. Das ist James Potter.“ „Hey, Sirius! Ich war eben noch nicht fertig, unterbrich mich also nicht“, meinte James schmollend. „Hätte ich dich nicht unterbrochen, wären wir morgen noch nicht fertig. Ah ja,“ Er wandte sich wieder zu Mikako. „Das sind übrigens Remus Lupin (Er deutete auf den blassen Jungen rechts von James) und Peter Pettigrew (Er nickte zu dem dicklichen Jungen herüber).“ „Die Vorstellung hätten wir auch glatt allein hin bekommen, Sirius“, meinte der mollige Peter. „Remus und ich kennen uns schon länger, wir wohnen in derselben Straße.“ „Wer bist du eigentlich?“, fragte nun James. Mikako brauchte eine kurze Weile um das ganze Gebrabbel in sich aufzunehmen. Noch nie hatte sie mit Kindern zu tun gehabt. Vor allem nicht in ihrem Alter! Natürlich, Jeff und Hitomi brachten manchmal Freunde nach Hause, die auch ihre Kinder mitbrachten. Aber die hatten sich meist lieber mit sich selbst beschäftigt anstatt mit Mikako. „Ähm... mein Name ist Mikako… Tzukino“, sagte sich unsicher und blickte fragend in die Runde. „Voll krass!“, meinte James. „Dann war der Artikel neulich über deine Eltern? Das Auroren Paar, dass die Zauberwelt über die Todesser aufgeklärt hat?“ Mikako konnte nicht mal antworten. „Jaha, James, Blitzmerker!“, meinte Sirius neckisch. „Seit doch mal still, ihr erdrückt sie noch mit eurer Lautstärke“, meldete sich Remus schüchtern zu Wort. Sirius und James sahen sich kurz verwirrt an, lachten dann aber los. „Was ist?“ Remus war rot geworden. „Wir hatten gerade nur...“ „...denselben Gedanken“, vollendete James Sirius Satz. „Und der wäre?“ „KITZELATTACKE!“ Mikako seufzte innerlich und lächelte. Das konnte ja mal ein spannendes Jahr werden... Die Fahrt war zwar lustig gewesen, aber Mikako war froh, als sie aus dem lauten Abteil draußen war. Sie konnte die vier ungleichen Jungen gut leiden, aber trotzdem fühlte sie sich nicht wirklich wohl bei ihnen... nicht richtig dazu gehörig. Sie beneidete die Vier um ihr Glück. Sie konnten einfach in den Tag hinein leben, hatten Eltern und Freunde. Zwei Dinge, die Mikako fehlten. Natürlich, ihre Eltern lebten, aber sie waren die meiste Zeit ihres bisherigen Lebens im Ministerium gewesen. Und Tom war zwar ein guter Freund, aber es war nicht dasselbe wie das, was James und die anderen hatten. Tom war erwachsen und war schon lang kein Kind mehr.. Mikako ein Mädchen, dass nie Kind sein konnte. Sie ließ ihren Koffer zurück im Abteil. Der Zug hatte angehalten und man hatte ihr gesagt, dass ihre Koffer in ihr Zimmer gebracht werden würden. Sie stieg aus dem Hogwartsexpress. „Erstklässler! HIER HER! Erstklässler!“ Ihr Kopf wandte sich nach rechts. Dort stand ein riesiger Mann, der etwas verwildert aussah. Er hatte langes, buschiges, braunes Kopf- und Barthaar, dass sein Gesicht fast vollständig bedeckte. Zwei dunkle, glänzende Augen sahen umher um darauf zu achten, dass auch ja jeder Neuling zu dem Mann kam. Mikako trat näher und musste ihren Kopf fast ganz nach oben strecken. Den konnte wirklich niemand übersehen! Er war mindestens doppelt so hoch wie ein ausgewachsener Mann und mindestens drei mal so breit. Mit seinen tellergroßen Händen klopfte er einer Schülerin auf die Schultern, die wiederum dabei fast einknickte. „Herzlichen Glückwunsch, Gwenog*“, sagte der Riese fröhlich. „Hab gehört, sie wollen dich in der Nationalmannschaft? Da wird Professor Slughorn aber begeistert sein.“ Gwenog war eine kräftige, junge Frau, die wohl in die siebte und damit letzte Klasse von Hogwarts ging. Sie hatte kurzes, rotbraunes Haar und ihr Gesicht ähnelte dem eines listigen Fuchses. Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Hagrid, die ‚Holyhead Harpies’ wollen mich ab Juli bei sich im Team. Das ist eine andere Mannschaft“, sagte sie bestimmt und versuchte offensichtlich nicht zu hochnäsig zu klingen. Auf ihrer Brust sah Mikako ein großes „V“ für Vertrauensschüler heften. „Na ja, auch egal“, meinte jener Hagrid, der unter seinem Bart leicht rosa angelaufen war. „Trotzdem Glückwunsch.“ „Danke“, meinte Gwenog und schritt erhobenen Hauptes vorbei, wobei sie ihren grün-silbernen Schal dicht um ihren Hals wickelte. Mikako hörte leise von Hagrid so etwas wie „Will man einmal nett sein...“ und wandte sich deshalb wieder zu dem Riesen um. „Seit ihr alle da?“, rief er fröhlich in die Runde. „Gut, dann lasst uns zu den Booten! Alle mitkommen, bitte!“ Gut gelaunt führte der Riese sie zu einem riesigen, schwarzen See in der Nähe eines Waldes. Die Schüler teilten sich die besagten Ruderboote auf, die schon für sie bereit standen, (James, Sirius, Remus und Peter besetzten eins für sich und Hagrid passte auch geradeso alleine in eins von ihnen.) und sobald alle drinnen waren, glitten sie auch schon lautlos über den See. In Mikakos Boot waren noch drei andere Schüler. Zwei hatten sich wegen der Kälte dicht aneinander gekuschelt und redeten intensiv auf einander ein. Die beiden – ein Mädchen und ein Junge – hatten beide kastanienbraunes Haar und eine knollenförmige Nase. Ihre mausgrauen Augen huschten immer mal wieder durch die Runde und sahen dann wieder einander an. Offensichtlich waren sie Zwillinge. Die letzte im Bunde hatte sich dicht an die Wand des Bootes gekuschelt. Das Mädchen mit dem blassen Mondgesicht sah aus, als ob ihm schlecht wäre. Aber selbst, wenn sie nicht so stark gezittert hätte, wäre sie Mikako aufgefallen. Sie war ein Albino und dem nach grelle, rote Augen und schneeweißes Haar, das fast so aussah, als ob man ihr einen Topf auf den Kopf gesetzt und alles herausragende abgeschnitten hatte. Mikako wollte sie gerade ansprechen, als sie Hagrids Stimme hörte. „Noch ’n paar Sekunden, dann seht ihr zum ersten Mal in eurem Leben Hogwarts.“ Alle wandten die Köpfe nach vorne und vielen klappten die Münder auf. Es war ein altes Schloss, das sicher schon knapp tausend Jahre dort stand. Es war einfach wunderschön mit seinen vielen Türmchen, Türmen, Toren und den großen Steinmauern. Grüne Flecken verrieten den neuen Erstklässlern, dass es von Efeu geradezu überwuchert war, was es allerdings nur noch traumhafter machte. Aus den Fenstern strömte das warme Licht brennender Kamine, die sie alle einladend zu sich riefen. Mikako kam es so vor, als wären nur Sekunden vergangen, doch dann kamen sie schon am anderen Ufer an. Von der Kälte noch ganz steif, trottete das ungleiche Grüppchen zum Schloss. Sie hielten in einem kleinen Zimmer, wo Hagrid sie erst einmal alleine ließ. Unsicher standen sie da ohne die geringste Ahnung, was jetzt passieren würde. Eine Tür ging auf und alles wurde still. Herein kam eine schwarzhaarige Lehrerin in einer smaragdgrünen Robe. Sie sah sehr streng aus, allerdings fair. Ihr Mund war winzig, sodass ihr das niemand so schnell nachmachen konnte. Ihre braunen, katzenartigen Augen funkelten kurz zu Mikako herüber und das Mädchen wusste, dass diese Lehrerin ihr nicht traute. „Ruhe, bitte!“, rief die Frau, die wohl Anfang dreißig sein musste, auch wenn dies schon längst nicht mehr nötig wahr. „Mein Name ist Professor McGonagall und ich bin die stellvertretende Schulleiterin. Wenn ihr nun in die Große Halle kommt, wird euch der sprechende Hut aufgesetzt, der euch auf eure Häuser verteilt. Nun, folgt mir!“ Nach dieser kurzen Ansage führe Professor McGonagall sie in eine riesige Halle. Die Decke war genauso schwarz, wie die Nacht draußen und es funkelten sogar einige Sterne an ihr. Entlang der Halle waren vier Tische parallel zu einander aufgestellt. Vorne stand waagrecht der Tisch, an dem die Lehrer saßen. In der Mitte: Ein alter Mann mit silbrigen Bart- und Kopfhaar, das er schon fast in seinen Gürtel hätte stecken können. Mikako kannte ihn. Er war manchmal zu Besuch bei den Tzukinos, aber sie hatte ihn nie wirklich kennen gelernt. Aber immer, wenn er da war, verschwand er mit Jeff und Hitomi gleich in ihr Büro oder die Bibliothek. Vielleicht hatte Mikako es sich eingebildet, aber es kam ihr so vor, als hätte er ihr zugezwinkert. Langsam merkte sie, das jeder zu einem alten Hut starrte, der auf einem Hocker stand. Mikako sah zu dem Spitzhut und kurz darauf begann er zu reden – besser: zu singen. „Willkommen, willkommen, junge Leut’ Ein neues Lied, erzähl ich heut’ Ein Lied voll Hass und voller Leid, Ein Lied von Freund’, Glückseeligkeit. Sie erzählt von Ravenclaw, Slytherin und Gryffindor, Und noch Hufflepuff zum Schluss, Dass man keinen missen muss. Den Büchern galt der Ravenclaws Herz, Sie minderten ihr manchen Schmerz, Deshalb liebt’ sie schlaue Leute Und die kommen in ihr Haus, noch heute. Slytherin war schlau und listig, Das reine Blut war ihm sehr wichtig, Er nahm nur Schüler von ‚seinem Stand’ – Heut’ nehm’ ich das in die Hand. Gryffindor war voller Mut, Er war im Herzen sanft und gut, Doch war auch er wählerisch Und nahm nur die mutigen zu sich. Doch Hufflepuff nahm den Rest, Denn Intoleranz hasst’ sie wie die Pest. Deshalb kam jeder Magier zu ihr Also seit beruhigt: Ihr bleibt alle hier. Hogwarts war ihr Lebenswerk, Das Unterrichten war ihre Stärk’ Doch bald ging dies auch schon vorbei, Denn täglich gab’s dann Kabbelei. Aus Freundschaft wurde ganz schnell Hass Und auf Zusammentun war kein Verlass. Doch die Häuser sind erhalten, Demnach ist alles noch beim Alten. Es gibt Ravenclaw, Slytherin und Gryffindor, Und noch Hufflepuff zum Schluss, Dass man keinen missen muss. Also steckt mich auf eure Schöpfe, Damit ich euch mir auch vorknöpfe.“ Danach verstummte der Hut. Professor McGonagall zog eine Rolle Pergament hervor, rollte sie auf und begann die Namen darauf vorzulesen. Alphabethisch wurde jeder neue Schüler aufgerufen. Sie gingen vor, setzten sich auf den Hocker und bekamen den alten, sprechenden Hut aufgesetzt. Manche Schüler konnte er sofort einem Haus zuordnen, bei anderen brauchte er Minuten. Sie sah zu wie Narzissa Black nach Slytherin eingeteilt wurde, Peter, Sirius, James und Remus nach Gryffindor kamen und viele andere Schüler, die sie noch nicht kannte, auf die anderen Häuser aufgeteilt wurden. „Mikako Tzukino“, ertönte es. Wieder wurde Mikako von Professor McGonagalls Funkeln erfasst. Sie setzte sich zögernd auf den Hocker und spürte, wie sie den Hut aufgesetzt bekam, der ihre Augen gänzlich verdeckte und fast bis zur Nasenspitze reichte. „Hm, schwierig“, piepste eine Stimme in ihr Ohr. „Du bist klug, keine Frage. Du hast das Bedürfnis zu lernen... und dich zu beweisen. Aber ich sehe auch eine Menge Mut. Vielleicht sollte ich dich nach Slytherin stecken.“ *Im sechsten Harry Potter Band ist Gwenog Jones die Mannschaftskapitänin einer Profi-Quidditchteams namens „Holyhead Harpies“. Sie ist eine der vielen berühmten Bekanntschaften Slughorns. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sooooo, endlich mal ein n bisschen längeres Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen? Es ist nämlich für n Filler doch recht lang geworden .___. ehrlich gesagt freu ich mich ja eher auf die folgenden Kapitel, aber ich hoff, man hat das nicht zu sehr bemerkt. @ Rumi: Vielen Dank für deine letzten beiden Kommentare =) Freut mich wirklich, das es dir gefällt. @ Baku: Ich liebe deine Vermutungen xD Ganz ehrlich, ich find das toll. Das sich jemand so mit meinen Geschichten auseinandersetzten kann ist das größte lob o//o Schön, dass du Zeit findest, sie zu lesen ^^ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Slytherin? Sie, Mikako Tzukino, sollte nach Slytherin? Nicht, dass sie an sich etwas gegen das Haus hatte – schließlich war Tom dort gewesen – aber warum ausgerechnet Slytherin? Sie dachte an die Vorfälle in letzter Zeit: Die Todesser und ihren „Lehrmeister“, wie Jeff ihn nannte. Waren die nicht alle aus Slytherin? Waren sie dort alle so „böse“? Gehörte Mikako da dazu? „Nein“, sagte sie so leise, dass nicht einmal Professor McGonagall in ihrer Nähe hören konnte.“ „Nein?“, fragte die piepsige Stimme nah an ihrem Ohr. „Du willst nicht nach Slytherin? Dabei war selbst dein Vater dort. Aber gut... wie du willst. Dann wohl besser... GRYFFINDOR!“ Das letzte Wort hatte er so laut gesagt, dass es jeder in der Halle hören konnte. Sie spürte, dass ihr der Hut abgenommen wurde, sah den teils verwirrten, teils erleichterten Blick von Professor McGonagall. Kurz drehte sie sich zu Professor Dumbledore um, der ihr kaum merklich zulächelte. Mikako nickte ihm kurz zu und schritt dann zum Tisch der Gryffindors. Sie hörte Bemerkungen wie „Gut gemacht“ oder „Herzlich Willkommen!“, aber sie registrierte sie nicht. Sie spürte, dass ihr jemand auf die Schultern klopfte, aber auch das schien sie nicht zu bemerken. Jeff Tzukino war in Slytherin gewesen? Ihr hatte er immer erzählt, er war in Ravenclaw! „Hey“, sagte eine sehr süße, mädchenhafte Stimme neben ihr. Mikako wandte ihren Kopf nach rechts. Da saß das Albinomädchen aus dem Boot! „Hey“, antwortete Mikako verdutzt. „Hast du vielleicht meine Katze gesehen? Sie haut immer wieder ab und ich weiß einfach nicht wohin...“, meinte das rotäugige Mondgesicht verzweifelt. Mikako überlegte und schüttelte dann den Kopf. „Nein, tut mir Leid. Aber du findest sie sicher wieder.“ „Na ja, wenn du meinst...“, murmelte sie und häufte sich einen riesigen Haufen mit Bratkartoffeln und Würstchen auf ihren goldenen Teller. „Mein Name ist übrigens Naara. Naara McGory. Und du bist Mikako Tzukino, nicht wahr?“ „Ja, aber woher weißt du...?“ „Tja, ich hab eben aufgepasst, als die McGonagall die Namen vorgelesen hat.“ Naara lächelte spitzbübisch. „Willst du nicht langsam auch was essen?“ „Was? Oh... oh, ja!“ Die Uhr schlug zwölf. Ein Uhu schuhute leise in die Nacht. Eine sanfte Briese strich durch die Kronen der Bäume und ließ deren Blätter rascheln. Der Vollmond hüllte alles in einen silbrig glänzenden Schimmer. Hogwarts war dunkel. Nirgends brannte noch Licht, denn jeder schien schon zu schlafen. Jeder bis auf Mikako. Mikako nämlich saß auf ihrem großen Himmelbett im Schlafsaal der Gryffindor Mädchen, die in der ersten Klasse waren. Naara, die neben ihr schlief, atmete ruhig. Das schwarzhaarige Mädchen gab sich Mühe, keine der anderen zu wecken. Schließlich schliefen außer ihr und Naara noch vier andere Mädchen im selben Zimmer: Hazel Glore, Rachel Quinnett, Abigail Underdue und Lily Evans. Bisher waren Mikako alle vier recht sympathisch vorgekommen, auch wenn sie sicher ihre Macken hatten. Hazel war ein Mädchen, mit dunkelblonden, buschigen Locken. Ihre Augen waren graublau wie die Farbe eines seichten Flusses. Sie war zwar recht mollig und vielleicht manchmal etwas unbeholfen, aber ein liebes Mädchen, dem es an Selbstvertrauen mangelte. Das sah man einerseits daran, dass sie wohl nie raus ging und somit recht blass war, andererseits daran, dass sie kaum mit jemandem sprach. Am Abend als sie schlafen gingen hatte sie erzählt, dass sie bei Muggeln aufwuchs und irrsinnig stolz war nun nach Hogwarts zu kommen. Insgeheim hoffte Mikako, dass sie dadurch über ihren Schatten springen konnte. chließlich war sie nicht umsonst in Gryffindor! Rachel und Abigail schienen sich schon ewig zu kennen. Auch wenn sie beteuerten, dass sie nicht verwandt waren, sahen sie einander doch recht ähnlich, was aber vielleicht auch an ihren Sommersprossen lag. Sie hatten beide kurzes, hellbraunes Haar, das bis zu den schultern ging und dunkelblaue Augen. Abigail aber hatte sich die Haare kunstvoll zu einem Zopf geflochten und ihre Schuluniform ein wenig mit Schleifen und Rüschen „abgeändert“. Rachel hielt nichts davon, doch wagte sie nicht zu widersprechen, auch wenn ihr das niemand übel genommen hätte. Sie war vom Wesen Hazel sehr ähnlich: Ruhig und introvertiert. Abigail dagegen war eher launisch und ichbezogen. Trotzdem konnte sie sehr lieb sein und scheute sich nicht jedem ihre Meinung ins Gesicht zu sagen. Lily hatte Mikako noch kaum kennen gelernt. Das Mädchen mit dem flammenroten Haar und den smaragdfarbenen Augen wollte sich gerade hinlegen, als die anderen Mädchen hereinkamen. Sie wusste nur eins: Lily Evans war ebenfalls ein Mädchen, dass von Muggeln abstammte, denn sie hatte sich ein wenig erschreckt, als Abigail einen Schokofrosch aufgemacht hatte, der versucht hatte ihr wegzuhüpfen und sie ihm wiederum den Kopf abgebissen hatte. Genau das schrieb Mikako auf ein Blatt Pergament. Sie schilderte jede klitzekleine Kleinigkeit, die ihr an ihren Zimmergenossinnen aufgefallen war. Erst als sie damit fertig war schrieb sie Tom – denn für ihn war der Brief gedacht – die Fragen auf, die sie so beschäftigten. Sag mal, Tom, hat Papa dir gegenüber jemals geäußert, dass er in Slytherin war? Der sprechende Hut hatte nämlich so etwas erwähnt. Er meinte, dass „selbst mein Vater dort gewesen sei“. Oder verwechselt er mich vielleicht mit jemandem? Außerdem hab ich das Gefühl, dass mich die McGonagall nicht mag. Andauernd beobachtet sie mich, wirft mit seltsame Blicke zu und sieht immer recht sauer aus, wenn sie mich sieht. Hast du eine Ahnung wieso? Viele Grüße aus Gryffindor und gute Nacht Mika Sie faltete sorgfältig den Brief und gab ihn ihrer Eule Anduriel. Ob sie ihrem Vater auch noch schreiben sollte? Sie sah kurz zur Wand, tippte zwei Mal mit ihrem Zeigefinger auf ihr Kinn und schüttelte den Kopf. Nein. Die Eule an Jeff hatte noch Zeit bis morgen. Gleich nach ihrer Überlegung schickte sie Anduriel los und legte sich in ihr Himmelbett. Es war ein schöner Tag gewesen, auch wenn Hitomi sich nicht von ihr verabschiedet hatte. Sie war in dem Haus von Hogwarts, in dem sie immer sein wollte, hatte gut gegessen und in Naara gleich schon eine Freundin gefunden. Was wollte sie mehr? Sie schloss die Augen und fiel kurz darauf in einen tiefen, traumlosen Schlaf. „Mika! MIKA! Mikako Tzukino, steh endlich AUF!“ Verschlafen öffnete Mikako ihre Augen und blickte direkt in die roten ihrer neuen Freundin Naara hinein. Naara sah sie ein wenig säuerlich an. „Komm schon, ich will frühstücken bevor wir zum Unterricht gehen!“ Neben dem Albinomädchen stand nun Lily Evans mit ihren feuerroten, seidigglatten Haaren. Auch sie schien auf Mikako zu warten, welche sich gähnend aufsetzte und den Schlaf aus ihren Augen rieb. „Schon gut“, murmelte sie. „Ich bin ja schon wach.“ Unter Aufsicht von Naara und Lily, die sich wohl eher angeschlossen hatte um nicht allein zu sein, ging sie ins Bad und zog ihre Schuluniform an. Langsam trotteten die drei runter in die Große Halle. „Erzähl mal was über dich, Lil“, meinte Naara. Sie hatte sehr schnell einen Spitznamen für Lily gefunden. Diese sah mit einem scheuen Rehblick zu den beiden. „Ach schon gut, wir beißen doch nicht“, meldete sich Mikako zu Wort. „Und du musst auch nicht, wenn du nicht willst“, ergänzte Naara. Lily nickte zögernd. „Tut mir Leid, normalerweise bin ich nicht so es ist alles nur so...“ „...neu“, vollendete der Albino schon wieder einen Satz. „Ach keine Sorge, du gewöhnst dich schnell ein.“ „Na, wenn du meinst... ich hoffe, ich hinke nicht allen hinterher.“ „Ach was!“, rief Mikako. „Wir haben doch alle kaum Ahnung, auch wenn wir in Zaubererfamilien geboren worden sind. Informier dich ein bisschen über unsere Kultur und schon weißt du genauso viel wie wir. Wir können schließlich auch noch nicht zaubern, deshalb sind wir ja in Hogwarts.“ Lily schien um einiges beruhigter zu sein. Sie setzte sich mit den Dreien an den Gryffindortisch, wo Mikako schon vier bekannte Gesichter sah. „Hey, Mikako“, begrüßte sie James. „Hab ja noch gar nicht richtig mitbekommen, dass du auch in Gryffindor bist! Wer sind denn die beiden Mädchen in deiner Begleitung?“ Mikako lächelte. Er war zwar recht frech und neugierig, aber irgendwie machte es ihn sympathisch. „Das sind Naara McGory und Lily Evans, James“, antwortete sie und setzte sich. Sie stellte Naara und Lily einen nach dem anderen vor. Wie Mikako erwartet hatte, verstanden sie sich wunderbar! Nur Lily schien gegenüber James etwas zurückhaltend zu sein, was aber niemanden weiter störte, bis auf James vielleicht. Vier Wochen waren bereits in Hogwarts vergangen und Mikako hatte weder eine Antwort von Tom, noch von Jeff, dem sie auch noch geschrieben hatte, erhalten. Zu ihrem Trost wich Naara nie von ihrer Seite und sie wurde zu der besten Freundin, die sie jemals hatte. Sie war richtig froh darüber, endlich Freunde in ihrem Alter gefunden zu haben bei denen sie sich einfach ohne Bedenken fallen lassen konnte. Zu diesen besondern Menschen zählten vor allem Naara und Lily, aber auch James, Sirius, Remus und Peter. Sie alle hatten sich gut in Hogwarts eingelebt und dachten, dass nichts und niemand ihr Glück stören konnte. Klar hatten vor allem James und Sirius Probleme, weil sie immer und immer wieder die Schulregeln brachen um ihre Streiche zu spielen, aber die waren ja nicht sonderlich gravierend. Somit bemerkten sie fast gar nicht, dass es außerhalb von Hogwarts immer schlimmer zuging. Das Oberhaupt der Todesser hatte sich endlich gezeigt: Lord Voldemort. Niemand in der Außenwelt wagte es auch nur seien Namen auszusprechen, denn würden sie das tun, würden sie die Todesser finden. Jeder nannte ihn nur „Du-weißt-schon-wer“. Einen Namen, den man aber auch oft hörte war „der dunkle Lord“ oder ähnliches. An einem kalten Oktoberabend saßen Mikako, Lily und Naara über dem Tagespropheten und lasen einen düsteren Artikel über die vielen Morde, die jene Todesser schon begangen hatten. Vor allem Muggelstämmige, Muggel und „Blutsverräter“ gehörten zu ihren Opfern, darunter auch viele Auroren. Mikako machte sich Sorgen. Zwar bekam sie immer wieder Briefe wie Uns geht es gut – Mama, aber mehr nicht. Ob es ihnen wirklich gut ging? Das Portraitloch ging auf und herein kam – Professor McGonagall! Alles verstummte und sah sie verwirrt an. Professor McGonagall aber ging zielsicher auf Mikako zu. „Miss Tzukino?“ „Ja, Professor?“ „Kommen Sie bitte mit.“ Mit Herzklopfen stand Mikako auf und folgte der strengen Hauslehrerin Gryffindors, denn eins wusste sie: Widerspruch war nicht gestattet. Die Professorin führte sie durch einen der vielen Gänge von Hogwarts, die das Mädchen immer noch nicht kannte. Mikako versuchte sich den Weg zu merken: Links... rechts... geradeaus... wieder links... rechts... Schon bald hatte sie die Orientierung verloren. Sie hielten in einem dunklen Gang, der nur von einer Fackel beleuchtet war. Professor McGonagall Mikako machte eine schwere Holztür auf, trat in ein ebenso dunkles Zimmer und schloss die Tür hinter sich, nachdem auch Mikako eingetreten war. „Mama!“, entfuhr es dem Mädchen. Sofort lief sie auf die saphiräugige Frau zu und umarmte sie. Sie war alt geworden. Innerhalb von wenigen Wochen sah sie um einiges erschöpfter aus. Sie hatte tiefe Augenringe und ihr sonst seidigglattes Haar war ein wenig zerzaust. Natürlich wusste Mikako, dass sie schon weit über vierzig war, aber so sehr wie heute waren ihr ihre dünnen Fältchen noch nicht aufgefallen. „Hallo, meine Kleine...“, hauchte Hitomi ihrer Tochter ins Ohr. Sie drückte sie ein wenig fester an sich, als es nötig gewesen wäre. „Tut mir Leid, dass ich dir noch keine richtige Nachricht hinterlassen habe... Ich hatte angst, dass der Brief abgefangen wird.“ Sie lächelte matt. „Schon gut, Mama... Dir geht’s ja gut. Und wo ist Papa?“ „Er arbeitet. Du kennst ihn ja... er ist ganz vertieft.“ Mikako nickte. Sicher hatten die beiden mit all den Todessern und Morden viel zu tun. Hitomi war lange da. Mikako erzählte ihr alles. Sie redete vom Unterricht, von den Lehrern, ihren neuen Freunden und auch noch von Tom. Sie fragte ihre Mutter, ob sie denn etwas von ihm wusste. „Mikako“, hatte sie gesagt. „Tom gehört nicht mehr zu unserer Familie. Schlag ihn dir aus dem Kopf.“ „Habt ihr euch gestritten?“, fragte Mikako sofort besorgt. „Antwortet er mir deshalb nicht, Mama?“ Hitomi sah sie lange ernst an. Dann flatterte eine Schleiereule zum Fenster herein. Sie landete auf Hitomis Schoß. Diese nahm dem Vogel einen Brief ab, öffnete ihn und las ihn durch. „Tut mir Leid, Mika... Ich muss wieder los“, sagte sie nun, zerknüllte den Brief und schmiss ihn ins Kaminfeuer. „Du hast mir meine Fragen noch nicht beantwortet!“, stellte das Mädchen fest. Hitomi schüttelte nur den Kopf. Dann wandte sie sich zu Professor McGonagall. „Ist dieser Kamin mit dem Flohnetzwerk verbunden, Minerva?“ „Natürlich“ Sofort stand Hitomi auf, nahm eine Prise eines Pulvers aus Professor McGonagalls Hand und verschwand im Feuer... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hallo ihr lieben Leser =) Ein weiteres Kapitel ist zu Ende - vier Kapitel in sechs Wochen Sommerferien, ich glaub ich hab einen neuen Rekord xD Leider muss ich aber auch sagen, dass jetzt die Schule am 8.9. ja wieder anfängt. Deshalb werden neue Kapitel leider nicht ganz so schnell folgen, aber ich versuche mich trotzdem zu sputen ^^ Was mich wirklich interessieren würde: Wie denkt ihr von Hazel, Rachel und Abigail? Kenn ihr die vielleicht woher? ;) Zugegeben, ihr könnt nur eine richtig erraten... aber alle drei beruhen auf Menschen, die ich sehr gut kenne. Ich habe zwar nicht vor sie alle drei groß raus zu bringen, aber vielleicht - und mit vielleicht mein ich, ich bin mir nicht sicher - kommen sie irgendwann noch mal vor... außerhalb von Hogwarts eben. Das Kapitel hat mehr Spaß gemacht als das letzte ^^ Ich konnte wieder mehrere ungelöste Fragen einbringen ;) Hoffe ihr seht das auch so? @ -_Moony_-: Ich nehm dich beim Wort, ich erwarte noch heute einen Kommentar *eg* Nee, quatsch... hauptsache, du ließt es irgendwann ^^ Das gilt auch für dich little_Baku-chan! Hauptsache ihr lest es irgendwann ^^ Ich denke aber, Rumi, du hattest mit deiner Vermutung recht wo Mika hinkommt? Kein Wunder xD *aufs RPG deut* Schönen Herbst wünsch ich euch *juhuuuu, es wird kalt und neblig~* Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Dieses Gespräch mit ihrer Mutter verfolgte Mikako Wochen lang. Sie konnte sich nicht erklären, was geschehen war und ihre Eltern schienen ihr auch nichts erzählen zu wollen. Zu ihrer Erleichterung lenkte Naara sie ab: Die Quidditchsaison hatte begonnen und für das weißhaarige Mädchen gab es kein anderes Thema mehr. Sie erzählte von den vielen verschiedenen Flugmanövern, den Fouls und erklärte Lily die Spielregeln. Mikako hörte ihr zu um sich abzulenken und vollendete währenddessen ihre Hausaufgaben. Professor Binns hatte ihnen einen langen Aufsatz über die Hexenverbrennung aufgegeben und sie wollte natürlich eine gute Note. Naara wiederum schien das nicht zu kümmern. Sie aß fröhlich eine Kürbispastete und redete zum hunderttausendsten Mal auf die arme Lily ein, die nicht wusste, wie sie ihre Hausaufgaben machen konnte, ohne Naara zu sagen, dass sie ruhig sein sollte. „Gryffindor hat ja seit Jahren keine fähige Mannschaft mehr aufgestellt und Hufflepuff hat seit Jahrzehnten keinen Quidditchpokal mehr gewonnen. Ravenclaw haben eine wirklich gute Chance dieses Jahr, vor allem, weil sie nun einen neuen Mannschaftskapitän haben. Allerdings glaube ich, dass Slytherin dieses Jahr wieder gewinnen wird. Sie spielen nun mal einfach unfair und egal wie viele Strafen sie deshalb bekommen, kommen sie letzten Endes doch durch. Und – “ „Naara“, begann Lily zögernd. „Was?“ „Ich möchte den Aufsatz zu Ende schreiben!“ „Und das solltest du auch tun“, fügte Mikako hinzu. „Schließlich willst du doch nicht noch einmal nachsitzen, oder? „Oh man, ihr Spielverderber!“ Naara schob ihre Unterlippe hervor und verschränkte die Arme. Lily und Mikako ignorierten sie. Mittlerweile kannten sie diese Masche und auch Naara verstand so langsam, dass sie damit nicht weit kam und begann ihren bisher fünf Zeilen langen Aufsatz weiter zu schreiben. Minuten lang harrten die drei Erstklässlerinnen über ihren Aufsätzen aus bis ein Klopfen sie aus ihrer Konzentration riss. „Jetzt hatte ich mir gerade so einen guten Satz zurecht gelegt und hab ihn wegen diesem blöden Geklopfe gleich wieder vergessen“, beschwerte sich Naara laut stark. Mikako beachtete sie nicht. Sie blickte zum Ursprung des störenden Geräusches und erkannte einen großen, dunklen Uhu am Fenster sitzen, der darauf wartete, dass man ihn rein ließ. Während das weißhaarige Mondgesicht noch leise etwas in sich hinein brummelte, öffnete Mikako das Fenster und wurde dabei neugierig von Lily beobachtet. Sie saphiräugige, junge Schönheit nahm dem großen Uhu, der aussah, als lägen ihm ein paar Eulenkekse zu schwer im Magen, einen Brief ab und erkannte die feine Schrift eines Menschen, den sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. „Von Tom!“, rief sie aufgeregt. Und riss den Brief auf. „Von Tom!“, äffte Naara sie nach. „Was ist denn so besonders an deinem tollen Tom, hm? Seit Wochen erzählst du uns, wie toll er ist, aber warum meldet er sich dann erst jetzt?“ Mikako lief rosa an. Natürlich hatte Naara irgendwo recht, aber sie war sich ganz sicher, dass Tom dafür einen guten Grund hatte und den würde er ihr auch früher oder später erklären. Schließlich war Tom ihr bester Freund. „So spät ein Brief? Hast du denn schon einen heimlichen Verehrer?“, hörte sie eine Stimme hinter sich und wandte sich um. Sirius Black stand lässig an die Wand gelehnt hinter ihr und hatte ihr innerhalb von wenigen Millisekunden den Brief weggeschnappt. „Gib her!“, rief sie sofort. „Erst wenn wir wissen, was da drin steht!“, hörte sie noch eine Stimme rechts von ihr. Sie musste nicht einmal hin sehen um zu wissen, dass das James sagte. „Jungs, ich sag’s euch ja, aber erst möchte ich meinen Brief lesen!“, erklärte Mikako angesäuert. Manchmal hatten die beiden einen Humor, für den Mikako sie erschießen konnte. „James, hör auf mit dem Blödsinn!“, rief Lily verärgert. Sofort sah er zu ihr. „Aber – “ „Kein aber, ihr gebt jetzt Mikako den Brief zurück!“ „Es ist doch nur ein Spaß...“ „Für mich nicht!“ Stur funkelten Lilys leuchtend grüne Augen James böse an. Er zögerte, verwuschelte sein Haar mit seinen Fingern und kaute eine Zeit lang auf der Unterlippe bis er sagte: „Sirius, gib ihr den Brief.“ Dieser sah aus, als hätte James gesagt, dass er von nun an bei den Slytherins leben müsste. „Na los!“, rief James, aber Mikako kam ihm zuvor und schnappte dem dunkelhaarigen Jungen den Umschlag aus der Hand. „Danke“, meinte sie mürrisch. Dann erst nahm sie das raue Pergament aus dem Umschlag und entfaltete es. Hallo Mikako, Es tut mir Leid, dass ich dir so lange nicht antworten konnte, aber einige Ereignisse haben mich davon abgehalten. Ich habe nicht viel Zeit, drum gehe ich gleich auf deine wichtigste Frage ein: Die Frage zu deinem Vater. Meines Wissens war Jeff Tzukino immer in Ravenclaw gewesen, aber vielleicht irre ich mich auch. Aber eins merke dir: Der sprechende Hut hat immer recht und das ausnahmslos. Frag deine Eltern einmal danach, ich kann dir nämlich auch nicht helfen. Und um Professor McGonagall mach dir keine Sorgen: Ich glaube, sie ist seit dem Aufstieg des dunklen Lords etwas übervorsichtig. Lass dich nicht unterkriegen! Tom Etwas ratlos stand Mikako im Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Natürlich war sie froh, dass es Tom anscheinend gut ging, aber wenn sie ehrlich zu sich selbst war, war sie nun genauso schlau wie zuvor. Aber vor allem die Bemerkung über den sprechenden Hut irritiere sie. Was wollte Tom damit andeuten? „Na?“, hörte sie eine neckische Stimme, die sie wieder in die Realität rief. „Was, na?“ „Was stand jetzt da drin?“ „Du musst nicht alles wissen, Sirius.“ Mikako steckte den Brief ein und sammelte ihre Feder, Tintenfass und den Aufsatz auf. „Ich gehe schlafen, gute Nacht!“, meinte sie schnell und verschwand in den Schlafsaal. „Das war wohl nicht die Antwort, die sie von ihrem Tom erwartet hatte...“, hörte sie noch Naara laut überlegen. „Guten Morgen. Wie wär’s mit einer Runde Zauberschach?“, begrüßte Lily Mikako freundlich am nächsten Morgen, als diese verschlafen in die Große Halle kam. Es war knapp sechs Uhr morgens. Mikako war immer eine Frühaufsteherin gewesen und war demnach meistens eine der ersten in der großen Halle. Naara und Lily schliefen meist länger und sie trafen sich dann beim Frühstück. Heute war das nicht so. Lily hatte ihren Wecker früh gestellt um Mikako noch abfangen zu können bevor Naara wach war. Das geschah meistens, wenn die beiden ein Gespräch führen wollten, das im großen und ganzen ernst verlaufen sollte, wozu Naara leider sehr selten fähig war. „Gerne“, gähnte Mikako und setzte sich Lily gegenüber. Diese baute das Schachbrett auf und stellte die Figuren, die eigentlich Naara gehörten aber nun sich anscheinend lediglich in Lilys Besitz befanden, auf ihren richtigen Platz. Mikako schnappte sich ihre Figuren und hörte die Königin etwas wie „Wurde auch Zeit, dass wir wieder spielen dürfen“ grummeln. Die Figuren waren aus edlem Mahagoni geschnitzt und gehörten zuvor ihrem Vater. Allerdings schien die Hochwertigkeit auch Einfluss auf ihren Charakter auszuüben: Sie maulten gerne rum und waren schlechte Verlierer. „Wie lang ist dein Aufsatz in Geschichte der Zauberei geworden?“, fragte Mikako lässig während sie sich ein Marmeladenbrötchen schmierte um dann genüsslich rein zu beißen. „Zweieinhalb Pergamentrollen. Und deiner? Bauer nach C3.“ „Bauer nach D6. Fast drei. Wie viel sollten wir noch einmal schreiben?“ „Ich glaube eineinhalb Seiten... Bauer nach D4.“ „Springer nach D7. Dann sind wir ja gut im Rennen. Was machst du zu Weihnachten?“ Mikako sah das Mädchen mit dem flammendrotem Haar gespannt an. Es zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich fahren wir wieder zu meinen Großeltern. Ach und... äh... Bauer nach A3“, antwortete sie. „Und was machst du?“ „Na ja, ich weiß nicht ob ich heim kann“, versuchte Mikako zu erklären und schickte ihren Springer weiter. „Wie, du weißt es nicht?“ „Na ja... meine Eltern haben mir vor ein paar Tagen geschrieben, dass sie um Weihnachten rum nach Norwegen müssen... Sie sollen dort irgendwas für das Ministerium herausfinden“, erkläre Mikako leise. „Warum hast du das nicht früher gesagt?“ Lily vergaß vor Aufregung alles um sich herum sogar, dass Mikako sie mit ihrem nächsten Zug in Schach setzte. „Nun, ich wollte euch keine Sorgen machen und – “ „Nichts und! Naara und ich bleiben jetzt natürlich mit dir hier über die Ferien! Weihnachten verbringt man nicht allein!“ „Oh... also... in Ordnung“, strahlte Mikako glücklich. Es war nur eine kleine Geste Lilys aber sie erfreute das schwarzhaarige Mädchen sehr. Niemand von den Menschen, die sie vor Hogwarts kannte, hätte für sie ein Weihnachtsfest mit der gesamten Familie aufgegeben. „So früh spielt ihr schon Schach?“, fragte Naara gähnend, die gerade in die Halle gekommen war. „So früh bist du schon wach?“, meinte Lily neckisch. „Na ja, ich muss noch den Aufsatz von euch abschreiben...“ „Vergiss es!“, grinsten Lily und Mikako. Angel we have heard on high Sweetly singing o’er plains: And the mountains in reply, Echoing their joyous strains. Mikako öffnete verschlafen die Augen. Was war das nur für ein Krach? Konnte man nicht einmal ausschlafen? Schließlich war es nun schon Dezember und sie hatten Ferien! Gloooria In excelsis Deo! Gloooria In excelsis Deo! Ach, das war ja kein Krach. Sondern... ein Weihnachtslied? Verschlafen setzte sie sich auf. Sie rieb sich die Augen und blickte danach auf den Kalender auf ihrem Nachtkästchen. Ein ziemlich realistisch gezeichneter Weihnachtsmann winkte ihr fröhlich zu und rief leise immer wieder: „Ho, ho, ho!“ Der verhexte Kalender umkringelte immer wieder aufs neue den heutigen Tag, den 25. Dezember. Shepherds, why this jubilee? Why your joyous strains prolong? What gladsome tidings be Which inspire your heav'nly song? Schnell stand sie auf und zog sich ihren Umhang an. Weihnachten ohne ihre Eltern kam ihr gar nicht vor wie Weihnachten. Seit Monaten machte sich das Mädchen sorgen um Jeff und Hitomi Tzukino. Aber was sollte sie denn schon groß tun, wenn ihr niemand sagte, was eigentlich los war? Sie band ihren Umhang fest an sich und schritt die Treppe hinab. „Na endlich bist du da!“, rief Naara. „Hab mir schon sorgen gemacht. Sonst schläfst du ja nie so lange.“ Sie saß in einem Sessel am Kamin, Lily neben ihr. Sie öffnete soeben ihre Geschenke. Gloooria In excelsis Deo! Gloooria In excelsis Deo! „Ach, halt die Klappe”, meinte Naara und nahm eine kleine Fee, die neben ihr auf der Lehne saß. Anscheinend hatte sie so laut gesungen, aber nun fiepte und piepte sie energisch, dass man sie endlich loslassen sollte. Naara dagegen stand auf, machte das Portraitloch, das zu den Gryffindorturm führte, auf und schmiss die Fee raus. Dann machte sie auch das Loch wieder mit dem Portrait der fetten Dame zu. „Irgendein Trottel hat einen Haufen von diesen Mistviechern im Schloss ausgesetzt“, erklärte Naara ihr verärgert. Sie setzte sich wieder in den Sessel und Mikako setzte sich auch dazu. Anscheinend hatten Naara und Lily Mikakos Geschenke nach unten transportiert. „Naara, das sind Feen, keine Mistviecher!“, empörte sich Lily, die gerade feststellte, dass das letzte Geschenk, das sie aufmachte, ein großer Kesselkuchen war. „Ja gut, von mir aus, aber ihre Gesangsstimme ist grauenhaft“, erklärte Naara. Mikako öffnete ihre Geschenke: Von Tom bekam sie ein Buch namens „Schwarze Magie – Ist sie manchmal doch nötig?“. Tom hatte ihr gerne solche Bücher geschenkt, die Schwarzmagie behandelten, aber Mikako nahm das nicht ernst und beschloss jedes mal insgeheim sie nie zu lesen. Ihre Eltern hatten ihr einen Haufen Süßigkeiten geschickt: Druhbels Bester Blaskaugummi, Lakritz-Zauberstäbe, Kesselkuchen, Kürbispasteten, Bertie Botts Bohnen, Schokofrösche, Sirupbonbons und sogar eine Flasche Butterbier. Lily hatte ihr ein Buch geschenkt, dass einfache Haushaltszaubersprüche beinhaltete, die den Alltag erleichterten. Naara wiederum hatte ihr ein paar Selbstmischende Spielkarten und einen Handspiegel geschenkt, bei dem ihr eigenes Spiegelbild Kommentare zu ihrem Aussehen abgab. Sogar James, Sirius, Remus und Peter hatten zusammengelegt und ihr eine Packung Zischende Wissbies gekauft. Leider waren sie am Tag zuvor abgereist, aber sobald sie wieder da waren, würde sie sich bedanken. „Danke für eure Geschenke“, meinte Mikako verlegen. „Danke für deine Rechtschreibfeder. Die kann ich gut gebrauchen“, grinste Naara. Mikako schmunzelte. Und nickte. „Kommt schon, gehen wir endlich frühstücken, Ich hab einen Mordshunger!“ Naara und Mikako nickten und standen mit Lily auf. Sie schlüpften aus dem Portraitloch und gingen laut lachend und scherzend hinunter zum Frühstück. Gerade wollten sie die Treppe zur Eingangshalle hinunter gehen, als... „Kommt doch rein Jeff... Hitomi. Was verschafft mir denn die Ehre? Oder wollt ihr zu Mikako?“, hörten sie Dumbledores ruhige Stimme fragen. Mikako blieb stehen und erklärte den Anderen per Handzeichen, dass sie es ihr gleich tun sollten. Sie glaubte nicht, dass sie wegen ihr hier waren, sonst hätte auch sie zu Weihnachten nach Hause gekonnt. Würde sie jetzt runtergehen, würde sie niemals erfahren, was nun eigentlich los war, also lauschte sie und hielt sich hinter einer Steinsäule versteckt. „Nein, Albus. Wir müssen reden. Über Tom.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, nun kommt endlich das nächste Kapitel! In den letzten Wochen und Monaten kam ich einfach immer nur sehr schleppend voran, aber ich denke nun wird es besser ;) Hats euchgefallen? Ich hab versucht die Freundschaft zwischen Naara und Lily deutlicher zu machen .___. Ists gelungen? @ : Schön, dass dir das Kapitel gefallen hat ;) Über Abigail und Rachel habe ich dich ja aufgeklärt? Ich glaub ja... ^^ Hat dir das jetzige Kapitelchen gefallen? @ : Nun, meine Beschreibungen kennst du ja mittlerweile ;) Ich mache sie gerne lang und niemals abgehackt und versuche sie nicht langweilig wirken zu lassen. Blöderweise hat mir ein Verlag eben deshalb abgesagt, weil der eher auf kurze, präzise Beschreibungen steht. Kann man wohl nichts machen. Aber ob du richtig geraten hast bei Mikas Vater.... ;) Hab ich dir schon erklärt, wer Abigail, Rachel und Hazel waren? Ich glaub schon, oder? ^^° Ich werde versuchen sie noch irgendwann einzubringen. Vielleicht passts ja ;) Bis zum nächsten Kapitel! Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- „Nun gut“, sprach Dumbledore ernst, „wenn ihr mir nun folgen wollt...“ Er ging die Treppen hoch, direkt auf Mikako, Lily und Naara zu! Wie versteinert standen Lily und Mikako da, aber Naara packte die Hände der beiden und zog sie mit. Sie lief zielstrebig die Treppen hinaus in den dritten Stock. „Was willst du hier?“, rief Lily, die Probleme hatte Schritt zu halten. „Na überleg mal: Dumbledore geht sicher zu einem Ort, wo ihn kein Schüler stört“, erklärte Naara. Sie hielt vor einer großen, schwarzen Eichertür und öffnete diese. „Und wo stört ihn kein Schüler?“ „Im dritten Stock“, antwortete Mikako. Sie erinnerte sich daran, dass der Professor neulich erst ein Verbot allen Schülern gegenüber geäußert hatte in den dritten Stock zu gehen. James und Sirius hatten das natürlich schon längst überschritten, aber sie beide hatten nichts interessantes gefunden. „Und wo sind wir jetzt?“ „Im dritten Stock“, wiederholte Mikako. „Naara!“, rief Lily begeistert. „Manchmal scheinst du sogar einen größeren Intelligenzquotienten als Merlin zu haben!“ Naara drängte die beiden ins Zimmer und versteckte sich mit ihnen in einem übergroßen Kleiderschrank. „Einen größeren Intelli-WAS?!“, fragte Naara. Lily verdrehte die Augen. „Vergiss es.“ „Aber ich will es jetzt wissen!“ „Ruhe ihr beiden! Ich höre Schritte!“ Mikako hatte recht. Es kamen tatsächlich eilige Schritte auf das Zimmer zu. Naara hatte wohl gar nicht so falsch mit ihrer Vermutung gelegen. Das Trio verstummte sofort als die Tür aufging und lauschte angespannt den ihnen so vertrauten Stimmen. „Wir können das nicht mehr, Albus“, begann die unruhige Stimme Jeffs zu erklären. Mikako vernahm das nervöse Trippeln von Stöckelschuhen. Wahrscheinlich würde ihre Mutter nun währenddessen unruhig auf ihrer Lippe rumkauen. Naara und Lily standen neben ihr wie Statuen. Sie wagten nicht einmal zu atmen, denn auch sie wollten endlich wissen, was im Umfeld ihrer besten Freundin eigentlich los war. „Ich dachte, ich habe euch aufgeklärt.“ Dumbledores Stimme war so ernst wie noch nie. „Tom Vorlost Riddle aka Lord Voldemort ist ein grausamer Mörder und Verbrecher.“ „Das ist er nicht!“, rief Hitomi. Hätte sie es nicht getan, wäre ihr ihre Tochter zuvor gekommen. „Tom ist... Tom könnte... Tom kann niemals jener dunkle Lord sein, der für all diese schrecklichen Dinge, die seit einem Jahr geschehen, verantwortlich ist! Tom Riddle ist ein höflicher, hübscher, überaus freundlicher junger Mann und – “ „Der Erbe von Slytherin, der einst die Kammer des Schreckens geöffnet hat“, ergänzte Dumbledore. „Das war der Wildhüter!“, schrie Hitomi schrill. „Hagrid hat lediglich einen Hang gefährliche Tiere aufzuziehen. Er würde niemals freiwillig diese auf Menschen hetzen.“ Nun wusste Hitomi kein Argument mehr. Sie stapfte heftig mit dem Fuß auf und ging ein paar Schritte hin und her. „Schau mal, Albus“, versuchte Jeff wieder ruhig zu erklären. Trotzdem konnte er den Zorn kaum verbergen. „Tom ist sozusagen ein Teil unserer Familie. Er gehört zu uns und nicht zu diesen Todessern. Als Hitomi Mikako aus den toten Armen ihrer Schwester riss, haben wir uns geschworen unsere Nichte aufzuziehen wie unsere Tochter.“ „Und das habt ihr auch“, meinte Dumbledore. „Und das nur durch Tom! Tom hat uns Mikako anvertraut, ob wohl es seine Tochter war! Tom hat uns unter Tränen zu seiner getöteten Frau Kyoko geführt! Tom hat sich, obwohl er wenig Zeit hatte, liebevoll um Mikako gekümmert – und zwar so oft er konnte!“ „Und warum hatte Tom so viel Zeit?“, fragte der Schuldirektor leise. „Wir müssen uns keine Unterstellungen anhören, Professor“, sagte Hitomi eingeschnappt. „Suchen Sie ruhig weiter nach dem dunklen Lord, aber Tom werden sie nichts anhaben können!“ Ein leises Seufzen war von dem alten Mann zu vernehmen. Er sagte lange nichts. Mikakos Hände hatten sich zu Fäusten verkrampft. Tom Riddle: Ihr Vater. Und Jeff und Hitomi waren nur Onkel und Tante gewesen? Sie spürte, wie Lily eine Hand auf ihre Schulter legte und Naara bedrohlich laut schluckte. „Du nennst mich wieder Professor, Hitomi? Sind wir drei einander so fremd geworden?“ „Wir haben verschiedene Ansichtsweisen und die passen einfach nicht zu einander“, erklärte die falsche Mutter Mikakos. „Versteh uns nicht falsch, Albus. Wir sind dir sehr dankbar für die langjährige Hilfe, aber... wir wollen aus dem Orden des Phönix austreten.“ „Nun, ich kann euch nicht zwingen zu bleiben.“ Wieder hörten die drei Schritte. Die Tür ging auf und Hitomi und Jeff schienen zu gehen, was das laute Seufzen Dumbledores signalisierte. „Eigentlich wollte ich nicht, dass das hier ein Schüler mitbekommt“, hörten sie Dumbledore sagen. „Kommt raus, ihr drei.“ Naara öffnete die Tür vorsichtig und lugte aus dem großen, hölzernen Schrank. „Woher wissen Sie, dass wir da sind, Professor?“ Auch Lily lugte nun vorsichtig raus. Nur Mikako nicht. Sie stand da wie eine Salzsäule. Tom Riddle war ihr Vater. Ihre eigentliche Mutter war ermordet worden. Und die Menschen, die sie bisher für ihre Eltern gehalten hatte, waren zwar Blutsverwandte, aber Onkel und Tante? Wer war dann aber ihre Mutter gewesen? Ihre Mutter... nein... Hitomi Tzukino hatte niemals etwas von ihrer toten Schwester erzählt. Nein, Mikako wusste nicht einmal, dass sie eine Schwester gehabt hatte. Wie ein schlafwandelndes Kind trat sie aus dem Schrank heraus, an den besorgen Schülerinnen und dem ebenso besorgten Professor vorbei, und wanderte ziellos durch dass Schloss. „Warte, Mika!“, hörte sie Lily aus weiter Ferne rufen. „Lasst sie erst einmal allein...“, meldete sich Dumbledore zu Wort. Sie wollte nur noch weg. Ohne aufzusehen ging sie an zwei Siebtklässlern mit feuerrotem Haar vorbei, die rumturtelten und sich küssten, ihre Hochzeitspläne machten und beschlossen, der Familie Black den Rücken zu kehren. Mikako hatte Molly Prewett und Arthur Weasley waren oft im Gemeinschaftsraum der Gryffindors und verbreiteten eine glücksselige Stimmung. Heute färbte sie allerdings nicht auf die Elfjährige ab. Sie ging einen dunklen Korridor entlang, der kaum noch von Schülern verwendet wurde. „Hast du dich verlaufen?“, meinte eine grünlich aussehende Hexe, die in einem der vielen Bilder von Hogwarts ihr Unwesen trieb. Sie ignorierte sie und ging weiter. Wie sehr sie sich wünschte das nicht gehört zu haben! Nun wusste sie, warum der sprechende Hut meinte, ihr Vater sei auch in Slytherin gewesen, warum Tom eigentlich zur Familie gehörte, warum die Tzukinos sich mit ihm gestritten hatten. Und je mehr ihr klar wurde, desto mehr wünschte sie sich in eine Zeit zurück, in der noch Frieden herrschte. Sie dachte an ihr großes Zimmer in der Villa Rosenstein. Sehnsüchtig wünschte sie sich in ihren alten Kinderbüchern zu schmökern, von ihrer bisherigen Mutter französisch beigebracht zu bekommen oder an ihrem alten Flügel die Mondscheinsonate rauf und runter zu spielen. Plopp. Mikako wandte ihren Kopf nach rechts. Seit wann war denn dort eine Tür? Sie trat näher. Komisch. Die Tür war anders als alle anderen Türen in Hogwarts. Sie schien kaum benutzt und war auf Hochglanz poliert worden. Zögernd legte sie ihre dünnen, langen Finger auf den Türknauf. Sie überlegte kurz, dann öffnete sie sie. Doch was sie sah, versetzte sie in freudiges Staunen. Das war ihr Zimmer. Ein riesiger Kleiderschrank stand neben dem noch riesigeren Himmelbett, dessen Vorhänge aus feinster Seide bestanden. In der Ecke stand der wunderschöne Elfenbeinflügel, den noch ihre Großeltern verwendet hatten. Rechts daneben war der Schreibtisch aufzufinden, der mit Büchern übersäht war. Sogar der rote Teppich sah aus wie ihrer, denn er hatte am Rand einen großen, schwarzen Brandfleck, weil Mikako als Dreijährige mit Jeff Tzukinos Zauberstab gespielt hatte. Mit einem Teil des Teppichs hatte damals sie leider auch Hitomis Rock versenkt... Ein leises Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie trat ein und schloss die Tür hinter sich. Danach setzte sie sich ganz langsam an den Flügel. Zärtlich strich sie über die Tasten als ob diese unter einer größeren Last zusammenbrechen würden. Ihr Vater hatte ihr das Klavier spielen beigebracht, doch mit jedem Jahr hatten sie immer weniger gemeinsam geübt. Jeff hatte soviel Liebe zu seiner Arbeit errichtet, dass ihm manchmal alles andere gleich war. Mit zehn Jahren hatte Mikako dann alleine gespielt. Jedes Mal nur für sich, damit sie den leisen Klang der himmlischen Musik vernehmen konnte. Sie hatte auf dem Elfenbeinflügel jeden Tag gespielt und ihren Emotionen freien Lauf gelassen. Liebevoll schlug sie die Melodie des Stücks „Für Elise“ an und versank dabei völlig in ihren Gedanken... Der Da-und-fort-Raum war nun erfüllt von der himmlischen Musik, die Ludwig van Beethoven einst komponiert hatte. „Hitomi?“ Die leise Stimme von Jeff Tzukino war unsicher. Er saß mit seiner Frau. in der Villa Rosenstein und hatte sich einen Drink eingeschenkt während er nun schon seit einer halben Stunde ins Feuer starrte. „Ja?“, fragte sie fast ebenso leise. „Was... wenn Albus recht hat?“ Schweigen. Die schwarzhaarige Japanerin stand auf und schritt den Salon erschreckend ruhig entlang. „Das glaube ich nicht“, meinte sie schließlich. „Wieso nicht? Also... du... musst ja zugeben, dass Tom niemals ein großartiger Muggelfreund war oder sich von irgendwem etwas hat sagen lassen.“ „Das ist wahr.“ Sie nickte. „Aber dann frage ich mich, warum er Mikako nicht selbst aufgezogen hat... um ihr seine Ideale zu vermitteln.“ „Das weiß ich nicht. Aber... ich erinnere mich noch, dass Kyokos Todesumstände sehr seltsam waren.“ Hitomi wandte sich zu ihrem Mann um. Auch er blickte zu ihr auf und strich sich sein braunes Haar zurück. „Inwiefern?“, fragte sie nun. „Erinnerst du dich nicht? Am... Tag vor Kyokos Tod war sie an einem Anschlag Augenzeugin. Die Todesser wollten eine muggelstämmische Hexe töten, die für die Rechte der Hauselfen kämpfte. Kyoko war zu Besuch. Sie selbst hat die Todesser verjagt, konnte sie aber nicht daran hindern die Hexe zu töten und dann... kam doch Tom zu uns nach Hause. Er fragte uns, ob Kyoko da wäre, weil er noch etwas wichtiges mit ihr besprechen müsse. Drei Stunden später haben wir sie tot aufgefunden.“ „Tom hat sie nicht getötet“, erwiderte Hitomi fest. „Er hat sie abgöttisch geliebt, genauso wie sie ihn.“ „Warum hatte Kyoko als sie aufgefunden wurde aber Mikako dabei? Und einen Koffer, den wir komischerweise nur leer auffanden?“ „Es war ein Todesser, Jeff! Erinnere du dich doch einmal! Tom hat geweint, als er uns zu ihr brachte. Er hat auch an ihrem Begräbnis laut geschluchzt!“ Eine Minute lang schien Jeff nicht zu reagieren. Er sah sie einfach nur stumm an bis er seinen Kopf wieder zum Kamin wandte. „Ja, du hast recht Schatz. Es war nur ein dummer Gedanke von mir, tut mir Leid.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ein kurzes Kapitel, tut mir Leid. Oh man, sind Hitomi und Jeff mir unsympathisch geworden -.- *grrrrrr* Naja... so die "Helden" waren sie eh nie, trotz des Ruhmes. Ich entschuldige mich für die Kürze! Es hätte einfach nicht gepasst, hätte ich nun noch weitergemacht ^^° @ : Den Fehler hatte ich gleich ausgebessert, danke ^^ Ich hoffe in diesem Kapitel ist kein soooo gravierender vorhanden? Aufgeklärt hat sich nun ja, glaube ich, erst einmal alles. Jetzt muss ich mir neue Fragen einfallen lassen xD @ : Aber JETZT habe ich dich aufgeklärt - per ENS xD Die drei haben leider aber wieder nicht reingepasst *sfzt* nächstes Mal vielleicht Hab sogar vier dicke, fette Kreuze gemacht und bin gespannt auf den nächsten Kommentar xD öhm... was muss ich denn noch erklären? hast du noch fragen? die muss ich mir aufschreiben, dass ichs ja nicht vergesse ^^° Also ich hab weder das eine, noch das andere gelesen, aber ich nehme mal das Kompliment dankend an xD Übrigens wird diese Fanfic etwa 35 Kapitel beinhalten - pro Teil also 15 Kapitel"chen"... ich werde mir erlauben nach jedem Teil eine Pause einzulegen ^^ möchte nun aber bis Feburar/März mal Teil 1 abschließen Bye, bis zum nächsten Kapitel~ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Das Feuer im Kamin flackerte leise und bedrohlich, als wollte es vor bevorstehender Gefahr warnen. Kleine Funken sprangen auf den Teppich um daraufhin wieder zu erlöschen. Die große Uhr an der Wand begleitete das Geschehen mit ihrem immerwährenden Rhythmus. Tick, Tack. Tick, Tack. Immer und immer wieder. Naara und Lily wussten nicht, wie lange sie nun schon warteten, obwohl die Uhr nun fünf mal schlug. Seit wann waren sie hier? Seit dem Abend sicherlich, aber seit wann? War es sieben oder acht Uhr gewesen, als sie beschlossen auf Mikako zu warten? Oder doch sechs Uhr? „Was glaubst du?“, begann das weißhaarige Mädchen nach Stunden ein Gespräch. „Wann kommt sie wieder?“ „Wenn sie sich beruhigt hat.“ „Was ist denn so schlimm daran?“ „Sag mal, verstehst du es wirklich nicht?!“, rief Lily. „Wie würdest du reagieren, wenn man dir sagen würde, dass deine Eltern nicht deine Eltern sind?“ „Ich wäre erleichtert“, sagte Naara ernst. Lily sah sie ungläubig an. „Ach, das war nur ein Scherz.“ Das smaragdäugige Mädchen wollte soeben etwas erwidern, als dann aber das Portraitloch zum Gemeinschaftsraum auf ging. Mikako war ein wenig blass und strich sich das seidig-schwarze Haar aus dem Gesicht. „Mika!“, stieß Lily aus und ging sofort zu ihr um sie zu umarmen. Naara folgte ihr und klopfte der eben eingetretenen Freundin auf die Schultern. Mikako aber drückte sie beide weg. „Ihr tut glatt so, als wäre mir etwas schlimmes zugestoßen“, meinte sie matt lächelnd und setzte sich auf einen der Sessel am Kamin. Naara und Lily folgten ihr und setzten sich jeweils rechts und links neben sie. „Na ja... das was du gehört hast...“ „... ändert rein gar nichts“, ergänzte die Schwarzhaarige den Satz der rothaarigen Freundin. „Meine Eltern sind immer noch Jeff und Hitomi Tzukino und Tom ist ein Freund. Mehr nicht. Die Drei haben sich bemüht in ihren Rollen zu bleiben und das werden sie meinetwegen auch.“ „Bist du dir da auch ganz sicher?“, fragte nun Naara. Mikako nickte. Wenn sie einmal einen Entschluss gefasst hatte, dann würde sich der auch nicht so schnell ändern. Und somit kehrten di Drei das Thema unter den Teppich und kramten es erst Jahre später wieder hervor... „Mika?“ „Ja?“ „Ich versteh das nicht.“ „Hättest du deinen Aufsatz in Zaubertränke gemacht, hättest du auch kein S bekommen. Streng dich doch etwas mehr an, Sirius! Ich erklär’s dir jetzt zum allerletzten Mal!“, tadelte die vierzehnjährige Mikako ihren Nachhilfeschüler. Seit zwei Wochen saßen sie nun jeden Montag und Donnerstag zusammen um ihm, Sirius Black, in die hohen Künste der Zaubertränke einzuweisen. Nicht, dass er ein schlechter Schüler gewesen wäre, nein. Er und James waren nach Mikako die Klassenbesten! Allerdings konnten sie beiden Professor Slughorn nicht leiden und benahmen sich dementsprechend: Sie machten nur Blödsinn. Da Sirius nun seit der ersten Klasse mehr als die Hälfte aller Zaubertränke-Stunden mit Unfug vergeudet hatte, war es nun an Mikako ihm beizubringen, wie er auch durch das vierte Schuljahr ohne ein „S“ im Zeugnis durchzukommen. „Ach, lass nur... ich bin heute nicht in Stimmung zu lernen“, erklärte ihr. Sie schüttelte energisch den Kopf. „Sirius“, begann die Schwarzhaarige kichernd, „das bist du doch nie!“ „Ach Ruhe, das mein ich nicht!“, fauchte er sie an. „Was dann?“ „Na ja... ich...“ „Spuckst du’s wohl aus?“ Es herrschte Schweigen. Sirius sah aus dem Fenster und Mikako folgte seinem Blick. Die peitschende Weide stand stumm auf den Ländereien. Der Kraken im See war nirgends zu sehen. Schüler tummelten sich draußen bei den ersten warmen Sonnenstrahlen dieses Frühlings. Auch James, Remus und Peter waren zu erkennen. James und Remus spielten Zauberschach und Peter sah James aufmerksam dabei zu, wobei er jedes Mal laut applaudierte, wenn James eine Figur von Remus schlug. Sirius seufzte laut. „Es geht um meine Familie“, begann er zu erklären. „Du kannst es dir ja vorstellen, deine kommt aus der selben ‚reinblütigen’ Ecke. Sie sind nun mal Blacks. Seit Jahrhunderten sind alle Mitglieder meiner Familie in Slytherin gewesen. Wenn nicht, wurde man ausgeschlossen.“ „Und wie ist es bei dir?“, fragte Mikako neugierig. „Nun, für mich gilt das gleiche. Ich bin Luft für meine Eltern und meinen Bruder seit ich nach Gryffindor kam. Es ist egal, ob ich da bin oder nicht.“ Er seufzte laut und strich sich sein schwarzes Haar aus dem Gesicht. Mikako beobachtete ihn genau. Er tat ihr Leid. Auch wenn sie nun schon seit Jahren befreundet waren, hatte sie nie vermutet, dass der sonst lebensfrohe Junge auch Probleme haben könnte. „Und was willst du dagegen machen?“ „Ich hab keine Ahnung“, antwortete er seufzend. Endlich sah er sie an. Seine Augen glänzten etwas weniger als sonst und irgendwie... traurig. „Wie wär’s, wenn du abhaust?“, schlug die Vierzehnjährige vor. Sirius sah sie verblüfft an. Dann lachte er so herzlich wie sonst. „Hey! Was ist so lustig daran, es war ernst gemeint!“, murmelte sie beleidigt und verschränkte die Arme. „Willst du mich etwa einladen zu dir zu ziehen?“ Sirius gluckste und auf Mikakos blassen Wangen schimmerte ein Hauch von rosa. „Ach, quatsch! Du kannst ja James fragen oder so...“ Sie stand auf. „Die Nachhilfestunde ist für heute beendet, du kannst dich ohnehin nicht konzentrieren!“ Mit diesen Worten ging sie hinaus, doch Sirius’ Lachen verfolgte sie noch lange. Warum machte er sich nur über sie lustig? Sie hatte ihm nur helfen wollen. Sie hatte nur ein Lächeln auf seinem Gesicht sehen wollen. Dann hatte sie es auch nicht verdient ausgelacht zu werden. Beleidigt ging sie in den Gryffindorturm und setzte sich an den Kamin. Dann... Lachen. Eine ihr vertraute Stimme lachte herzlich. Schnell und überaus zornig drehte sich Mikako um und fixierte die rötlichen Augen ihrer Freundin. Naara war inzwischen um einiges älter geworden und hatte sich deutlich verändert. Weder Lily noch Mikako selbst wussten weswegen. Es war ganz plötzlich geschehen. Nach den Sommerferien ihres dritten Schuljahres war Naara um einiges kälter als sonst. Ganz plötzlich spielte sie keine Streiche mehr, sackte in der Schule ab und hing mit einer Hand voll Slytherins herum. Unter ihnen waren Lucius Malfoy, Narzissa und Bellatrix Black, Rodolphus Lestrange und Schniefelus, dessen eigentlicher Name Severus Snape war, doch seit James und Sirius ihm diesen Namen gaben, wurde er ihn nicht mehr los. Das Albinomädchen hatte sich allmählich von ihren eigentlich besten Freundinnen abgeschottet. „Warum lachst du denn? Mondgesicht?“, fragte Mikako bissig. Am Tag zuvor hatten sich die Beiden gestritten. Naara behauptete, dass Menschen mit „reinem“ Blut etwas besseres waren als Halbblüter oder sogar als Muggelstämmige. Lily wurde dadurch natürlich ziemlich verletzt von Naara und Mikako hatte sie verteidigt, obgleich sie eigentlich auch – zumindest nach ihren Adoptiveltern – „reinen Blutes“ sein müsste. Da das schwarzhaarige Mädchen wusste, dass Naara die Bezeichnung „Mondgesicht“ hasste, nannte sie sie nun aber erst recht so. Naara gefiel das natürlich überhaupt nicht und ihr höhnisches Lachen wandelte sich sofort in eine zornige Grimasse um. „Scheint fast so, als ob du dich aufregst... über einen Jungen.“ Mikako wurde rot und das Albinomädchen grinste schlagartig wieder. „Och, wer ist es denn? Einer deiner Schlammblutfreunde?“ „Erstens: Nenn sie nicht so, Naara. Sie sind auch deine Freunde – oder sie waren es bis vor kurzem. Zweitens: Halt dich endlich von den Slytherins fern. Sie tun dir nicht gut. Und drittens – “ Mikako holte tief Luft. „Ich hab mich nur über Sirius geärgert. Mehr nicht.“ Schweigen. Naara sah zur Seite. Auch in ihren Augen lag tiefe Trauer wie zuvor bei Sirius. Sie strich sich eine weiße Haarsträhne aus dem Gesicht. „Über Sirius... so, so.“ Dann ging sie hinaus. Ein wenig verdattert sah die ehemalige beste Freundin Naaras ihr hinterher. Was war denn nun passiert? Wahrscheinlich war sie mit dem falschen Fuß aufgestanden. Sie zückte den Handspiegel, den Naara ihr einst zu Weihnachten geschenkt hatte und öffnete ihn. Manchmal erinnerte er sie an die Zeit, in der sie, Naara und Lily noch ein Trio waren. Sie waren unzertrennlich gewesen und machten sogar den Rumtreibern – so nannte man seit kurzem Remus, Sirius, James und Peter – Konkurrenz. Natürlich keine ernsthafte, denn dafür waren Lily und Mikako zu vernünftig gewesen, aber manchmal stellten sie doch manch guten Streich auf die Beine. Und die Schulnoten litten nicht darunter. Beliebt waren sie auch und selbst die Slytherins ließen sie in Ruhe. Aber seit jenen Sommerferien war alles anders. Naara war plötzlich weg und Lily und Mikako spürten, dass sie niemals ihre beste Freundin wieder haben würden. Natürlich hatten sie versucht mit Naara zu reden, doch sie blockte sie ab. Dennoch hofften sie, dass das einst spitzbübische Mädchen irgendwann zur Besinnung kommen würde, denn ihre Freunde aus dem Hause Slytherin hatten sie wirklich verdorben. Eins schwor sich aber das nun verbliebene Duo: Wenn Naara Hilfe benötigte, so würde sie diese auch erhalten, schließlich waren sie Freunde fürs Leben. „Mikako!“ Das Portraitloch öffnete sich schlagartig. Hitomi stürzte hinein. Sie war in den letzten Jahren sehr alt geworden und sogar beinahe ein wenig verwahrlost. Seit dem Aufstieg des dunklen Lords schlief sie kaum, ebenso wie Mikakos Adoptivvater, Jeff Tzukino. Demnach sah sie auch aus: Sie hatte tiefe Augenringe und das Haar war nur notdürftig zusammengebunden worden. „Mikako, du musst mir helfen. Es geht um Leben und Tod.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hah, endlich gehts weiter :D Habt ihr mich schon vermisst? >3 @ : Hoffentlich gabs auch hier keine gravierenden Fehler =3 Hoffentlich hats dir gefallen ^.~ @ : Hoffentlich hast du zur Zeit weniger stress? Ich wünsch es dir ^^ Na Gott sei dank gefällts dir xD Dann dürfts ja im großen und ganzen nicht schlecht sein ^.~ Ich versuche, wie du weißt, immer weitesgehend die Charaktere handeln zu lassen, wie sie's auch im Buch tun würden... denk ich xD Oh, falls es dich interessiert: Kapitel 8 handelt nur von Jeff und Hitomi ^.~ Also wenn dir Jeffs Art irgendwie gefällt... xD Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- „Beruhig dich doch, Mum...“ Mikako setzte ihre völlig verstörte Mutter auf einen der Sessel am Kamin. Sie beschwor mit einer Handbewegung zwei Tassen Tee. Nonverbale Zauber waren zwar noch nicht dran, doch ihre Eltern hatten alles daran gesetzt, dass Mikako alles lernt, was sogar manch ein Zauberer nicht kann oder weiß. „Immer wachsam“, sagte ihr Vater jedes Mal, wenn sie ihn sah. Ein Spruch, den Moody noch übernehmen würde. „Sei immer wachsam, Mikako. Du weißt nie, wann ein Todesser hinter dir steht und deine Seele fordert.“ Beide Elternteile waren mit den Jahren paranoid geworden. Hinter jeder Ecke lauerte für sie ein Gegner. Ohne noch einmal alle Flüche herunter zu rattern, traute sich das Ehepaar nicht mehr aus dem Haus. Tatsächlich gab es ungewöhnlich viele Angriffe auf die Beiden, was sie mit höchster Wahrscheinlichkeit ihrer Liebe zum Beruf verdankten und sich dazu noch von ihrer eigentlichen Familie – der Familie Black – abgewandt hatten. Mikako währenddessen wurde als keine Gefahr angesehen. Zwar wurde sie versteckt und hatte zu Hause immer einen Auror, der auf sie aufpassen sollte, dennoch hatte es noch nie ein Attentat gegeben. Dies war höchst bizarr, zumal Mikako sich mit ihrer Einstellung auch gegen den dunklen Lord verschwor. Jeff und Hitomi Tzukino schienen eine Ahnung zu haben, warum der dunkle Lord sie in Ruhe lassen könnte, doch sie sagten sie nicht. Mikako wiederum war klar, was die Beiden dachten: Sie dachten Tom Riddle, ihr Vater, sei der dunkle Lord. Aber das war unmöglich! Tom Riddle wäre zu so etwas nicht fähig. Mikako jedoch war der ganze Trubel und die Nachdenkerei zu viel. Viel lieber hielt sie sich im Hintergrund und half ihren vom Verfolgungswahn verfressenen Eltern so gut sie konnte. Sie regelte den Haushalt, schickte den Hauselfen per Eule genaue Anweisungen, wie sie mit den Tzukinos umgehen sollten. Nebenher zeigte sie ihren Freunden eine glückliche Fassade. Niemals würde jemand auf die Idee kommen, dass alles so sehr an Mikako nagen könnte. Hitomi sah sich schnell um. „Ist hier jemand?!“ „Nein, Mum“, erklärte Mikako. „Die sind bei dem Wetter alle draußen.“ Sie tätschelte besorgt die Hand ihre Mutter. „Gut...“, nuschelte die verstörte Hitomi. „Worum geht’s? Mum?“ Sie nahm das alles nicht mehr so ernst. Fast jede Woche ging eine Angelegenheit um „Leben und Tod“. Die schwarzhaarige Frau mit dem zerzausten Haar sah sich unruhig um. Ihre Hand glitt langsam in die Umhangtasche. Sie verkrampfte sich um einen Gegenstand. „Streck deine Hand aus“, befahl sie leise. Ihre Adoptivtochter tat, was ihr gesagt wurde. Hitomis Hand glitt ganz langsam aus der Tasche heraus. Sie schien fast über Mikakos zu schweben, dann... ließ sie etwas fallen. Es war schwer und massiv für diese Größe, die etwa den Umfang einer großen Murmel hatte. Mikakos Augen huschten zu jenem Gegenstand hinab. Es war ein plumper Goldring, den ein schwarzer Stein zierte. Auf ihm war ein Kreis eingraviert, der von einem gleichseitigen Dreieck umfasst wurde. Ein gerader Strich trennte und vollendete dieses bizarre Symbol. „Was ist das?“, flüsterte Mikako. Das Ding machte ihr angst. Es strahlte irgendetwas... Dunkles aus. Am liebsten wäre sie fort gerannt. Sie wollte nichts mit den Dingen zu tun haben, die für Hitomi und Jeff so sehr von Belangen waren. „Ich weiß nicht“, meinte ihre Mutter. „Aber dem dunklen Lord ist es wichtig. Deshalb möchte ich, dass du es behältst.“ „WAS?!“ Mikako sprang auf. „Du spinnst wohl! Ich will nichts – hörst du? Gar nichts – mit diesem ganzen gefährlichen Mist zu tun haben! Ich bin froh, wenn ich meine Ruhe habe!“ „Dieser Krieg betrifft uns alle, Mikako. Auch dich“, begann Hitomi, aber ihr wurde das Wort abgeschnitten. „Oh nein. Dieser ‚Krieg’ wird vorüber gehen! Wie jeder andere auch. Es ist nur eine Frage der Zeit und dieser dunkle Lord wird gestürzt werden!“ Hitomi lachte. „Nun, wenn du der Überzeugung bist, warum hast du dann Probleme einen einfachen Ring eines Mannes, der ohnehin gestürzt wird, zu behalten?“ Schweigen. „Na siehst du. Außerdem wird ihn niemand bei dir vermuten insofern du ihn niemandem zeigst. Finde heraus, was dieses Ding ist und du bist es los.“ Mit den Worten stand Hitomi auf. Sie blickte sich noch ein paar mal um, dann schritt sie aus dem Raum. Mikako sah ihr eine Weile lang hinterher. „Sie ist wahnsinnig“, murmelte sie nur und steckte dabei den Ring unauffällig in die Umhangtasche. „Die Frau ist wahnsinnig und ich muss dafür hinhalten.“ Ein weiteres Mal schritt Albus Dumbledore in seinem Büro auf und ab. Er kraulte seinen langen, weißen Bart, strich über seine schon mehrmals gebrochene Nase und ließ sich von Fawkes’ fragenden Krächzen nicht aufhalten. Die Lage wurde immer ernster und er scheute sich seine Asse auszuspielen. Ob das daran lag, dass seine Karten doch nicht ganz so gut waren, wie er dachte? Vielleicht. Aber viel eher dachte er immer mehr an die Familie Tzukino. Er hatte das Gefühl, dass Jeff und Hitomi sich blindlings immer mehr in etwas hinein ritten, woraus sie niemals ungeschadet raus kämen. Er machte sich sorgen um sie, denn einerseits schienen sie ein gewisses Misstrauen gegen Voldemort alias Tom Riddle zu haben, aber trotzdem schützten sie ihn, weil sie seine schwerwiegende Veränderung nicht wahr haben wollten. Langsam wurde es aber Zeit sich zu entscheiden. Für oder gegen Voldemort. Es gab nichts dazwischen und langsam wurde Albus klar... dass er sie gegebenenfalls bekämpfen müsste. Doch viel quälender war der Gedanke an Mikako. Das Kind Toms, dass wie seine Adoptiveltern hin und her gerissen war. Und wenn sie auf Toms Seite wäre, könnte Albus Dumbledore wohl kaum ein Kind bekämpfen! Ebenso wenig konnte er zulassen, dass jenes Kind gegen den eigenen Vater war. Mikako also musste sehr schnell untertauchen, wenn sie alles gut überstehen sollte. Aber wie? Er konnte Jeff und Hitomi nicht einfach bitten sie nach Japan zu ihren Großeltern zu bringen. Dazu fehlte es Albus an der einst guten Freundschaft zwischen den Dreien. „Fawkes, mein Freund...“, murmelte er. „Die Situation wird von jedem Tag an schwieriger.“ „Vielen Dank für die Kooperation...“, flüsterte Mikako leise. Achtlos ließ sie den Leichnam los, der sofort zu Boden fiel. Plötzlich: Lachen. Ein kaltes, hohes Lachen einer Frau. Es hörte sich grausam und gefühlskalt an. Dann merkte Mikako, dass sie selbst so lachte. Sie sah zu dem gesichtslosen Leichnam hinab, konnte aber nicht erkennen, wer jener Mann gewesen war. Ihr wurde fast schlecht. Hatte sie ihn etwa getötet? Ohne es zu wollen schritt Mikako zu einem alten Spiegel. Sie war eine erwachsene Frau. Ganz in schwarz gekleidet und mit einer Maske, die einem Totenkopf ähnelte. Das war nicht Mikako! Ganz langsam nahm die Frau ihre Maske ab. Glutrote Augen funkelten der 14-jährigen entgegen und ließen sie starr vor Schreck werden. „Mikako! Mikako wach auf!“ Warum hörte sich Lily so aufgebracht an? Und wer schrie da so? Mikako kam langsam zu sich und das Schreien verstummte. War es etwa sie selbst gewesen? Sie konnte sich gar nicht daran erinnern. Sie schlug die Augen auf. Lily stand direkt an ihrem Bett und hatte sie wach gerüttelt. Naara – daneben. In der Nähe: Hazel, Rachel und Abigail. Mikako setzte sich auf. „Keine Ahnung, warum ich mich so anstarrt“, meinte sie. „Hallo?“, meinte Naara, als ob sie ganz die Alte wäre. „Wer hat hier geschrieen wie am Spieß?!“ „Ich ja nicht, Mondgesicht“, antwortete die Schwarzhaarige bissig. Naaras Miene wirkte sofort wie versteinert, als würde sie sich daran erinnern, wie sehr sie Mikako doch seit neustem nicht mochte. „Gut. Dann geh ich wieder schlafen“, meinte sie und legte sich sofort hin. „Wirklich alles okay, Mika?“, nuschelte Hazel leise. „Es klang, als hättest du schlecht geträumt.“ „Ach, sag bloß!“, rief Abigail spöttisch woraufhin Hazel sich schnell in ihr Himmelbett verzog. Rachel schien der Ansicht zu sein, dass sie das eh nichts anginge und verzog sich genau so schnell. „Also meine Mutter macht mir ja immer einen zuckersüßen Tee mit ein paar Tropfen Zitrone, wenn ich schlecht geträumt habe“, meinte Abigail breit lächelnd. „Deshalb sind ja auch deine Zähne so gelb“, meinte Hazel genervt und drehte sich in ihrem Bett auf die andere Seite um zu schlafen. Abigail währenddessen holte sofort einen Handspiegel unter dem Kissen hervor und beäugte ihre schneeweißen Zähne misstrauisch, als ob Hazel ihr gerade die schlimmste Hiobsbotschaft erteilt hätte, die Abigail hätte erreichen können. „Na dann, ist ja alles klar. Ich leg mich wieder hin“, meinte Mikako und kuschelte sich sofort in das weiche Himmelbett. „Mika, du hast im Schlaf geschrieen. Ist wirklich alles klar?“, fragte Lily leise. „Jaha, mir geht’s gut. Ich brauch nur noch ein wenig Schlaf. Gute Nacht, Lily.“ Missmutig schritt auch Lily langsam zu ihrem Bett, während sie von Mikako beobachtet wurde. Morgen. Sie würden morgen darüber reden. Jetzt brauchte sie erst mal ein wenig Zeit für sich um zu begreifen, was soeben passiert war. Sie war eine Frau gewesen, die gerade jemanden ermordet hatte. Langsam und schmerzhaft. Vermutlich um an Informationen zu kommen. Aber wieso? Das war doch nicht sie, Mikako Tzukino, Tochter einer der bekanntesten und erfolgreichsten Aurorenfamilien der Zaubereigeschichte. Mikako runzelte die Stirn. Sie sah die Frau im Spiegel. Sie war ganz in schwarz und hatte eine Maske auf. War das nicht die eines Todessers? Laut den detaillierten Beschreibungen ihres Vaters könnte es tatsächlich so sein. Und dann? Ah, richtig... Sie hatte die Maske abgenommen, hatte ein Gesicht gesehen und war dann aufgewacht. Aber was für ein Gesicht? Mikako dachte angestrengt nach. Die Frau hatte... volles, schwarzes Haar gehabt, dass allmählich ergraute. Ihre Augen waren so dunkelblau, wie Saphire... Sie erschrak. War das sie selbst gewesen? Sie schüttelte dem Kopf. Niemals, niemals würde sie so sein wie die Frau in ihrem Traum. Eher würde sie sterben. Die linke Hand Mikakos wanderte langsam unter ihr Kopfkissen und umschlang den seltsamen Ring, den ihre Mutter ihr noch heute gegeben hatte. Währenddessen, ohne es zu bemerken, wurde Mikako von der anderen Zimmerseite aus von den glutroten Augen ihrer ehemaligen Freundin Naara fixiert. Das weißhaarige Mondgesicht zog die Decke etwas höher als sie merkte, dass Mikako langsam einschlief. Ihr Blick fiel zum Fenster. Es war eine klare Vollmondnacht. Ein Wehrwolf heulte in den tiefen des Verbotenen Waldes. Hogwarts war dunkel. Lautlos schlich eine muskulöse Korat-Katze in den Schlafsaal. Sie sprang auf Naaras Bett und sah sie erst Mal eine ganze Weile durch die stechendgrünen Augen an. Dann legte sie sich zu ihr und schmiegte das silbergraue Fell an ihre Brust. Die Katze war zum ersten Schultag ein Geschenk von ihrem Vater gewesen. Von ihrem Muggelvater. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ @ : Naara war so ein spontaner Einfall xD Aber ich hab meine Pläne mit ihr *muhaha* Die Situation wird immer besch.... verzwickter uu @ : Öh... okay o.o so lang hat das Kapitel nicht auf sich warten lassen... ;) Sry für die kurzen Rekommis... bin total müde und muss jetzt Reli schreiben *gg* Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- „...Und dann wäre da noch die Sache mit den Hamiltons. Beide verschwunden und der schon erwachsene Sohn ist tot“, vollendete die monotone Stimme Rufus Groyses die langwierige Erzählung. Rufus war nun seit Jahren schon der Assistent Jeffs und Jeff wusste auch, dass Rufus, so sehr er sich auch anstrengte, immer gelangweilt klang, aber manchmal trieb es ihn zur Weißglut! Wie konnte er über einen Haufen Morde des letzten Monats so gelangweilt klingen? Jeff starrte mit seinen sturmgrauen Augen auf seinen massiven Schreibtisch aus Mahagoni und presste die schmalen Lippen aufeinander, als wollte er versuchen sie zu verschlucken. Unter dem Tisch auf seinem Schoß ballten sich seine Fäuste. Sekunden später strich die rechte Hand seiner Frau über seine linke Faust. Hitomi hatte den Gemütszustand ihres Mannes bemerkt. „Danke, Rufus. Du kannst nun Feierabend machen“, sagte sie leise. Rufus lächelte kurz dankbar zu ihr herüber und ging dann aus dem Büro. „Du weißt doch, dass er es nicht so meint.“ Die dunkelblauen Smaragde sahen in die sturmgrauen Augen ihres Mannes. „Ich könnte ihn trotzdem jedes Mal einen Beinklammerfluch an den Hals hetzen“, meinte er barsch. Hitomi kicherte vergnügt und Jeff strich sich beleidigt ein paar graue Strähnen aus dem Gesicht. Das einst braune Haar hatte schon größtenteils seine Farbe verloren. Die Frisur saß nicht mehr, wie früher. Vor Jahren noch hatte Jeff jeden Morgen eine viertel Stunde damit verbracht sein Haar ordentlich zurückzukämmen, sodass es ihm in egal welcher Situation niemals behindern konnte. Heute Morgen war mal wieder keine Zeit dafür gewesen. Es gab wichtigere Dinge als die Frisur eines Mannes. Klopf. Klopf. „Ja?“, fragte Jeff. Ein sehr zerschlissen aussehender Mann trat herein. Er hatte scheinbar hunderte von Narben im Gesicht, ein Holzbein und ein Teil seiner Nase fehlte. Alastor Moody war einer der größten Feinde des dunklen Lords und einer der treusten Freunde der Familie Tzukino, auch wenn er dem Orden des Phönix angehörte. Gemeinsam hatten die drei schon so manchen Todesser in die Flucht geschlagen, aber wenn Moody nicht besser aufpassen würde, wäre es kein Wunder, wenn er eines Tages eines seiner braunen Augen verlöre. Dennoch war er ein ausgezeichneter Auror. „Ich stör doch nicht etwa, Jeff?“, brummte er freundlich. „Nein, komm rein. Setz dich doch.“ Moody tat wie geheißen, schloss die Tür hinter sich und setzte sich vor Jeff und Tzukino. „Du schaust so grimmig, Alastor? Was ist passiert?“, fragte Hitomi. Murrend zog Moody ein Pergament aus der Umhangtasche und legte es entfaltet vor die beiden auf den Tisch. Sie beugten sich darüber und lasen. „Dolohow will dich in den Ruhestand schicken?!“, rief Jeff entsetzt. „Das kann er nicht tun!“, meinte Hitomi sofort. „Na ja, vom Alter her hat er recht“, murrte Moody. „Aber ich hab ihm gesagt, dass ich nicht eher gehe bis jeder Todesser bei den Dementoren in Askaban verreckt.“ Moody lachte und Jeff stimmte mit ein. Nur Hitomi blieb ernst. „Das ist nicht lustig!“ Sie wurde ignoriert. „Wie hat er reagiert?“, wollte Jeff stattdessen wissen. „Er hat mich angesehen, als ob du-weißt-schon-wer ihm gerade gesagt hätte, dass er als Todesser untauglich ist. Dann ist er kreidebleich geworden“, erklärte Moody gelassen. „Ich freue mich schon endlich Beweise gegen ihn zu haben.“ Hitomi und Moody nickten zustimmend. „Ich glaube, er wird mich in Ruhe lassen. Ich bin zu Crouch gegangen und der hat mir versichert, dass ich meine Stelle behalten kann“, erklärte Moody. „Dann werden sie dich aber verfolgen, Alastor“, erklärte Hitomi streng. „Immer wachsam!“ Das Trio nickte. Jeff beschwor ein paar Tassen Tee herbei. Hitomi beugte sich wieder über den Stapel Unterlagen, den sie zu verrichten hatte. Moody schwieg und starrte eine Weile ins Leere. „Neulich haben Albus und ich wieder mit einander gesprochen... über euren Austritt aus dem Orden.“ Jeff und Hitomi schnaubten laut. Moody kümmerte das nicht. „Wir waren beide den Ansicht, dass es euch nicht gut tat. Seid ihr weg seid, kümmert ihr euch nur noch um eure Arbeit. Ihr seid darauf versessen uns zu beweisen, dass Tom Riddle nicht ihr-wisst-schon-wer sein kann. Nein, lasst mich ausreden!“, ermahnte Moody seine beiden Freunde, die darauf hin ihren Mund wieder schlossen und die Arme verschränkten. „Es gibt zig Beweise dafür. Das wisst ihr. Vor allem ist doch merkwürdig, dass Riddle immer verschwindet und kurz darauf der dunkle Lord auftaucht, nicht?“ „Hör auf Tom etwas zu unterstellen“, knurrte Hitomi. „Tom ist wie ein kleiner Bruder für uns. Als Kyoko starb hat er uns angefleht, dass – “ „Er hat es gespielt!“, fauchte Moody. „Wann begreift ihr es endlich? Riddle ist nicht der scheinheilige Mensch, für den ihr ihn haltet. Er gab sich schon zu Schulzeiten den Namen, den heute keiner mehr auszusprechen wagt. Er tötete die drei Muggel, die angeblich sein Onkel tötete. Warum sonst hat der Mann so viele Gedächtnislücken gehabt? Vergessenszauber!“ „Du hast kein Recht Tom all diese Dinge zu unterstellen. Es gibt keine Beweise!“, schrie Jeff und sprang auf. Die sturmgrauen Augen blickten direkt in die dunkelbraunen Moodys. Sekunden vergingen, doch es schien fast so, als wären es ewig lange Minuten gewesen. Jeff schritt zur Tür. „Ich brauche einen Kaffee“, murmelte er leise und ging hinaus. Hitomi sah Jeff kurz nach, funkelte dann aber Moody wieder wütend entgegen. Auch sie stand auf. „Ich glaube dir nicht“, meinte sie nur. „Dann“, flüsterte er leise, „dann erklär mir, warum er das hier verloren hat.“ Moodys Hand wanderte ein weiteres Mal in seine Umhangtasche. In ihr ballte er die Faust und umschloss einen Gegenstand fest. Langsam zog er die Hand hervor. Hitomi Tzukino streckte ihm seine entgegen. Wie in Zeitlupe bewegte Moody seine Hand über die der schwarzhaarigen Frau. Er öffnete die Hand. Das kleine Ding, das sich als ein Ring herausstellte, viel in die faltigen Hände seines Gegenübers. Hitomi wusste was es war. „Nein“, flüsterte sie. Sie wagte es nicht hinab zu sehen und sich zu versichern. „Nein, dass ist nicht ihr Ring.“ „Oh, Tzukino? Seit wann machen Sie freiwillig Mittagspause?“ Bartemius Crouch grinste den Auror an. Er hatte ähnlich braunes Haar wie Jeff, das allmählich ergraute. Sein Scheitel schien fast so gerade, als hätte es mit einem Lineal gemessen, ob auch nur die kleinste Abweichung bestehen könnte. Steif wie ein Stockfisch stand er da, wie immer. Er war nun Mal einer von den Menschen, die unbedingt Zaubereiminister werden wollten. Jeff mochte ihn nicht sehr, trotzdem versuchte er mit ihm klar zu kommen. Crouch hatte sehr viel Macht im Ministerium und könnte Jeff und Hitomi sehr schnell ohne Grund „vor die Hunde werfen“. „Nun, ich hatte Lust auf einen starken Kaffee. Der soll bekanntlich Wunder wirken, nicht wahr?“ „Sieh ihn dir an, Hitomi. Du wirst ihn erkennen.“ Langsam senkte sich der Blick der schockierten Frau. Er war es. Das Familienerbstück der Familie Tzukino. Hitomis Mutter hatte ihn der ältesten Tochter gegeben. Sie wiederum Kyoko. Und Kyoko gab ihn Tom Riddle. Als Verlobungsgeschenk. „Fürwahr, fürwahr“, bestätigte Crouch. „Tzukino, sie würden mir doch sicherlich einen Gefallen tun, nicht wahr?“ „Kommt darauf an welchen“, erklärte Jeff in höflichen Ton. „Nun, wir haben von verschiedenen Spionen eine Meldung, dass der, dessen Name nicht genannt werden darf, Dorcas Meadowes sucht. Sie hat ihn um einige Todesser erleichtert.“ Dorcas Meadowes. Ein Mitglied des Ordens. „Dieser... dieser Ring... gehört Tom“, gab Hitomi leise zu. Moody nickte. „Ich weiß. Kyoko erzählte mir damals von ihren Plänen ihn Tom zu verschenken.“ Auch Hitomi nickte nun. Ihre Hand umschlang den Ring und drückte ihn so fest, als solle er zerbrechen. Er war es. Die ganze Zeit hatten Jeff und sie unrecht gehabt. Ihr Schwager, Tom Vorlost Riddle war Lord Voldemort, der dunkle Fürst, der die ganze Welt zu unterwerfen drohte. Der kleine Bruder, den sich Hitomi immer gewünscht hatte, der Freund und Vater ihrer Tochter, der engste Vertraute der Familie: Es war Lord Voldemort. Wie lange schon musste er sie nun ausspioniert haben? Wie viele Dinge hatte die kleine Familie ihm schon verraten? „Und was soll ich machen?“ „Nun, unsere eigentlichen Aufpasser fallen heute aus. Den einen haben die Drachenpocken erwischt, der Andere ist unauffindbar.“ „Ich soll Aufpasser spielen?!“, fragte Jeff ungläubig. „Nicht Sie. Sie und ihre Frau. Wir gehen nicht davon aus, dass etwas passiert. Dennoch wollen wir sicher gehen. Mrs. Meadows ist eine sehr nützliche Gegnerin des dunklen Lords und noch dazu eine brillante Kräuterhexe, die die Zaubertrankforschung weiterführen könnte. Nebenbei: Wie viel verdienen sie noch mal? Eine Galleone die Stunde?“ „Schon gut, schon gut“, meinte Jeff murrend, darauf bedacht, dass Crouch keine Gehaltskürzung vornahm. „Wir gehen ja schon. Wie lautet die Adresse?“ „Ich muss sofort zu Jeff!“, rief Hitomi. Moody hielt sie ab. „Beruhig dich Hitomi. Überstürztes Handeln hilft jetzt niemandem.“ „Er hat uns ausspioniert!“, fauchte sie außer sich. Sie riss sich los. Moody sah ihr nach. Er hatte ein merkwürdiges Gefühl im Magen. Hätte er ihr das nicht zeigen sollen? Plötzlich kam ihm ein Gedanke: „Immer wachsam.“ Hoffentlich hielt sich Hitomi an ihren Vorsatz. „Hogsmead, Falkenweg 7“, antwortete Crouch. „Die Adresse ist nicht gesichert, wie wir es uns vorstellen, aber Mrs. Meadows lehnte jeglichen Bannzauber ab. Nur die Auroren in ihrer Nähe ließ sie zu.“ „Gut, wir brechen sofort auf.“ Ohne auch nur einen Schluck seines Kaffees getrunken zu haben machte Jeff kehrt und wollte zurück in sein und Hitomis Büro, doch seine Frau kam ihm schon entgegen gelaufen. „Jeff, wir müssen reden, jetzt!“, rief sie aufgeregt. „Jetzt? Wir haben jetzt wenig Zeit, Schatz. Crouch hat uns so einen Aufpasserjob aufgehalst, den wir sofort erledigen müssen.“ Er seufzte theatralisch. „Arme Mrs. Meadows! Wie oft hatte sie eigentlich schon Aurorenschutz? Sieben Mal im letzten Jahr?“ „Jeff, es ist wirklich wichtig!“ „Erzähl’s mir, wenn wir vor Langeweile fast einschlafen. Komm jetzt, lass uns gehen. Flohpulver oder apparieren?“ „Jeff – “ „Hitomi, es ist immer furchtbar wichtig, wenn du mir was erzählst. Es geht um Leben und Tod oder ähnliches. Unsere Tochter hat recht. Wir werden langsam paranoid. Glaubst du nicht, dass wir alles wieder ruhiger angehen sollten? Wie früher?“ „Jeff, darum geht es jetzt nicht!“ Hitomi schrie fast. Warum wollte er nicht zuhören? Aber ihr Ehemann schien es sich in den Kopf gesetzt zu haben ihr diesmal nicht zuzuhören. Schon tausendmal hatte sie in den Letzten Jahren gemeint, dass etwas wirklich wichtig sei. Tausendmal waren tausendmal zu viel. Sie hätte nicht wegen jeder Kleinigkeit panisch zu ihrem Mann oder ihrer Tochter rennen müssen. „Gut, ich bin auch für Flohpulver. Ist irgendwie komfortabler, nicht wahr?“ Er schritt zu einem Kamin, stellte sich hinein, nahm eine Hand Flohpulver, rief die Adresse und verschwand in den Flammen. Hitomi tat es ihm gleich und wenige Sekunden später tauchten sie in Hogsmead auf. „In Ordnung, ich erzähle es dir nachher. Aber dann hörst du mir auch zu, ja?“ Jeff konnte die Frage nicht mehr beantworten. Viel mehr war er damit beschäftigt einem Todesfluch auszuweichen. Er sah nach rechts. „Todesser!“ Sofort zückte er seinen Zauberstab wie auch Hitomi. „Lange nicht gesehen, Tzukino“, hauchte eine Stimme hinter der Totenkopfmaske. Hinter der Person, die sprach, hatten sich weitere fünf Todesser versammelt. Neben ihnen: Dorcas Meadows. Sie war tot. „Wir haben euch bereits erwartet“, flüsterte die Frauenstimme eines weiteren Todessers. Es war eine Falle. Crouches Spione waren anscheinend teilweise auch Todesser. Unauffällig wanderte Jeffs Hand in seine Umhangtasche. Er aktivierte einen kleinen Zweiwegespiegel, dessen Gegenstück Moody besaß. Sobald Moody die Geräusche des Kampfes hören würde, würde er mit einem kleinen Aurorentrupp den beiden zu Hilfe eilen. „Und? Wie lautet der Auftrag?“, fragte Hitomi spöttisch. Sie hatte mitbekommen, was Jeff tat. „Finden... und töten.“ Die Todesser griffen an. Einer nach dem anderen. Der Raum war erfüllt von Funken verschiedener Flüche. Stimmen schrieen durcheinander verschiedene, fremdartige Begriffe. Jeff und Hitomi hatten keine Chance. „Jeff! Links!“, schrie Hitomi. Jeff wich gerade noch einem der zahlreichen Todesflüche aus. „Danke!“, schrie er zurück. „Scharf rechts!“ Auch Hitomi wich aus. Jeff hatte keine Zeit mehr sie zu beobachten. Er duellierte sich gleichzeitig mit drei Todessern. Er hörte nur Stimmen und einen lauten Knall. Moody tauchte auf. „Das wurde auch Zeit, Alastor!“, schrie Hitomi über den Lärm hinweg. „RECHTS!“, war nur die Antwort des Angesprochenen. Jeff schleuderte seine Gegner weg. Er wandte sich um. Hitomi stand drei Meter weiter, sie hatte ihm den Rücken zugewandt. Als wäre die Zeit um ein vielfaches langsamer wandte sie ihren Kopf wie in Zeitlupe nach rechts. Ein grüner Lichtblitz kam immer näher. Die strahlendblauen Saphire der schwarzhaarigen Asiatin weiteten sich. Dann wurden sie matter. Hitomi brach zusammen. Jeffs Augen weiteten sich. Irgendeine warme Flüssigkeit rann seine Wangen hinab. Waren es Tränen? „Hitomi...“, wisperte er atemlos. „HITOMI!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Na wenn das keine Rekordzeit war! Ich hab mich seid WOCHEN auf dieses Kapitel gefreut *juhu* Und... ;D wie wars? @ : So eine Unterhaltung? Wäre doch langweilig, das erwartet man ;D Da gefiel mir das mit dem Ring besser Das mit dem Anfang kann gut sein - sorry deswegen YY Bin gespannt, wie du auf dieses Kapitel reagierst ^^ Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Mikako und Lily saßen zu zweit beim Frühstück. Um sie herum plapperte jeder fröhlich, öffnete seine Post und schlang das Frühstück runter. Nur die beiden nicht. Auf den goldenen Tellern waren die Marmeladebrötchen kaum angerührt und auch der Kürbissaft schien ihnen heute nicht zu schmecken. Lily hörte Mikako schon zu, seit sie da waren. „Ein merkwürdiger Traum“, sagte sie schließlich. „Merkwürdig?“ „Ja, merkwürdig. Es wirkt fast schon wie eine mögliche Zukunft, oder?“ Lily nahm einen Schluck aus ihrem goldenen Becher. Mikako schwieg eine Weile. Sie starrte zum Lehrertisch. Professor Dumbledore flüsterte leise mit Professor McGonagall, der Hauslehrerin Gryffindors. Sie hatte Mikako noch nie wirklich leiden können, doch Mikako hatte nie gewusst, wieso. Dann schien Dumbledore sie zu bemerken. Er setzte sich auf und nickte ihr freundlich lächelnd zu. McGonagall wiederum beschloss sie zu ignorieren und aß ihr Frühstück auf. Nach kurzem Zögern nickte auch Mikako dem Schulleiter höflich zu. „Eine mögliche Zukunft?“, fragte sie nun leise ihre beste Freundin. Sie wandte den Blick wieder zu ihr. „Todesser? Nein. Das scheint mir wie eine Horrorversion meines Lebens. Ich glaube nicht, dass die Zukunft so etwas für mich bereit hält. So tief, werde ich niemals sinken.“ „Ich wusste, dass du das sagen würdest“, erklärte Lily lächelnd. „Deshalb bist du auch eine wahre Gryffindor! Nicht so... wie... andere unter uns.“ Naara hatte sich soeben an den Tisch gesetzt. Seit sie Lily „Schlammblut“ genannt hatte, sprachen sie nicht mehr miteinander. Naara funkelte Lily nur an, aber ansonsten schien sie nichts machen zu wollen. Stattdessen nahm sie sich ein Toast und ein wenig Marmelade. Sie hatte wohl beschlossen jegliche Kommentare zu ignorieren. Mikako beobachtete sie eine Weile. Naara war gestern Abend wie früher gewesen. Sie war besorgt um Mikako. Sie schüttelte den Kopf. Selbst wenn Naara sich auf Dauer bessern würde, wüsste sie nicht, ob sie ihr so leicht vergeben würde. Es würde Zeit brauchen. Lange Zeit. „Lily...“, meinte sie nach langem Zögern. „Lass uns schon mal zum Unterricht gehen, ja? Ich hab keinen Hunger.“ Sie stand auf. Lily sah fragend zu ihr hoch, dann zum Frühstück der beiden. „Gut. In Ordnung“ Auch sie stand auf. Lily ging vor und Mikako wollte ihr gerade folgen. Sie ging ein paar Schritte, stoppte dann aber. Sie drehte sich noch mal zu Naara um. „Danke.“ Verwirrt sah Naara zu ihr hoch. Sie musterte Mikako genaustens, als wolle sie genau wissen, ob sie sie nicht irgendwie verspotten wollte. „Für was?“ „Du hast dir gestern Abend Sorgen gemacht.“ „Dafür braucht man sich nicht bedanken!“, keifte sie Mikako an. Die Schwarzhaarige seufzte. Es hatte sich wohl doch nichts geändert. Warum auch? Warum sollte sich Naara noch mal so plötzlich ändern? „Ich wollte mich nur bedanken“, begann sie um dieses Gespräch vielleicht doch noch gut enden zu lassen. „Das hast du ja jetzt.“ Sie wollte gerade wieder etwas erwidern als – „Mika! Kommst du endlich?“, hörte sie Lily rufen. Sie drehte sich zu ihr um und nickte. Schnellen Schrittes ging sie zu Lily. „Was wolltest du von der?“, fragte ihre Freundin nun abfällig. „Nur etwas klären. Mehr nicht. Komm, gehen wir.“ Sie nickten beide und gingen los. Sie gingen langsam die Treppen hinab in die Kerker. Professor Slughorn bereitete sicher schon den Unterricht vor. Schon seit Jahren versuchte er Lily und Mikako dazu zu bringen in den so genannten „Slug-Klub“ beizutreten. Erst letzte Stunde hatten sie zugestimmt, aber beschlossen niemals zu einem dieser Treffen zu erscheinen. Sie waren keine Trophäen, deren Bilder der Professor eines Tages stolz in sein Regal stellen könnte und sie würden es auch niemals sein. Lily und Mikako diskutierten noch einmal über die Hausaufgaben. „Ja, genau, fein gehackte Affodillwurzel, Wermut, der Saft einer Schlafbohne und noch eine Baldrianwurzel und rühren bis die Flüssigkeit ganz klar wird. Richtig?“, fragte Lily noch einmal nach. „Ja, ja, richtig“, erwiderte eine Stimme neben den beiden. James Potter. Mikako war mit dem bekannten Quartett, bestehend aus Sirius, Peter, Remus und natürlich James, gut befreundet, aber Lily konnte James nicht ausstehen. Sie gab sich lieber mit Severus Snape, einem Slytherin ab. Mikako hatte das nie verstanden, aber sie wäre keine gute Freundin, würde sie Lily ihre Kindheitsfreunde verbieten. Sie sagte lediglich, dass sie diesen Slytherin nicht leiden konnte und Lily wissen müsse mit wem sie sich abgab. „Was willst du denn so früh schon hier?“, fragte Lily murrend. „Ich habe auch Unterricht?“ „Ja, aber sonst kommst du immer zu spät.“ „Ausnahmen bestätigen die Regeln.“ Mikako verdrehte die Augen. Es waren immer dieselben, sinnlosen Diskussionen, wenn James und Lily sich begegneten. Warum konnten sie einander nicht einfach aus dem Weg gehen? Das wäre leichter für alle Beteiligten. Im Hintergrund erkannte Mikako allmählich auch Remus, Peter und Sirius. Remus schien Peter genervt etwas erklären zu wollen, was dieser partout nicht verstand. Sirius lehnte sich cool wie immer an die Wand. Sein rechter Arm hing locker hinab und mit der linken Hand spielte er mit einem Sickel. Dann sah er auf. Er erkannte Mikako in der Nähe, grinste sie kurz an, ließ die Münze in seiner Umhangtasche verschwinden, stieß sich von der Wand ab und ging zu ihr. Fragend beobachtete das Mikako. „Ist was?“, fragte sie als Sirius vor ihr stehen blieb. „Nun, ich hab mir gedacht, ich hab mich für die Nachhilfe noch nie so richtig revanchiert “, begann er. Er grinste sie lieb an wie jedes Mal, wenn er irgendetwas wollte. „Das ist nicht der Rede wert“, erklärte Mikako sofort. „Doch, doch. Also dachte ich – “ „Mikako!“ Das Mädchen drehte sich sofort um. Ein Mann lief auf sie zu. Er hatte kurzes, blondes Haar und eine riesige Brille auf der Nase, die ihm immer wieder herunter rutschte. Er lief so schnell er konnte auf sie zu, wobei er immer wieder über seine Füße stolperte. In seinen eisblauen Augen spiegelte sich das pure entsetzen. „Ähm... und wer ist das?“, fragte Sirius nun genervt. Er wollte ihr wohl eben irgendetwas wichtiges sagen, aber das hatte das Mädchen schon vergessen. „Rufus Groys?“, fragte sie nun. Sie kannte den Assistenten ihrer Eltern gut aber zum ersten Mal klang seine Stimme nicht so monoton und gelangweilt wie bisher. Viel eher panisch. „Was machen Sie denn hier?“ „Egal“, meinte er knapp. „Pack sofort deine Sachen, du... du musst mitkommen hörst du?“ Er schien nicht recht zu wissen, was er ihr sagen sollte. Schien nicht zu wissen, warum das Geschehene geschehen war. Schien nicht zu wissen, was nun noch kommen würde jetzt, wo... „Warum? Ist etwas passiert?“ „Ja, nun, also... Wie soll ich dir das sagen?“ Er raufte sich die Haare. Mikako hob fragend eine Augenbraue. „Ich höre?“, fragte sie in einem Ton, der Hitomis ähnlich war, wenn ihr die Reden des Assistenten zu langwierig waren. Er schluckte. „Sie... waren auf einem Auftrag, was sehr einfaches eigentlich. Nur Überwachung. Aber da waren Todesser... Sie haben schon gewartet und... und deine Mutter...“ Er brach ab als er sein Gegenüber genauer betrachtete. Mikako war totenbleich. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, der Blick starr. Alle starrten zu den beiden hinüber. Mikako hörte noch einmal Hitomis Worte in sich. „Mikako, du musst mir helfen. Es geht um Leben und Tod“. Das hatte sie ihr gesagt und ihr dann einen Ring anvertraut, dessen Bedeutung Mikako immer noch nicht kannte. Ging es etwa einmal wirklich darum? Hatte ihre Mutter einmal nicht übertrieben und Mikako hatte ihr nicht geglaubt, weil sie die Worte schon so oft gehört hatte? Ohne ein Wort zu verlieren lief sie los, rannte in den Mädchenschlafsaal des Gryffindorturms. Ohne viel darüber nachzudenken, schmiss sie alles in ihren Koffer, was sie besaß. Sie sperrte ihre Eule Anduriel in ihren Käfig. Schon nach einer Viertelstunde war alles gepackt und Mikako lief runter in den Aufenthaltsraum des Turms. Sie ging sofort zum Portraitloch. „Mika?“, fragte eine Stimme neben ihr. Sie wandte sich zu ihr. Da stand Sirius. Wieso er? Wieso stand er da? Sah er nicht, dass sie jetzt anderes zu tun hatte als sich seine Dankesrede oder sonst etwas anzuhören? Sie musste sich ohnehin schon zurückhalten nicht loszuweinen, sie wollte nun niemanden sehen. „Ich kann jetzt nicht Sirius!“, schrie sie ihn an. „Ich brauche jetzt weder einen aufmunternden Witz, noch einen Kommentar, dein Beileid oder sonst irgendetwas!“ Sie ging einen Schritt weiter. Sirius nahm ihre Hand und hielt sie fest. Verwirrt sah sie zu ihm. „Es dauert eine Minute.“ „Was dauert eine Minute?!“ Er öffnete ihre Hand und legte ihr eine Steinschale in die Hände. Sie war groß wie ein Teller und flach. Sie war mit Runen verziert und ein komisches Leuchten ging von ihr aus. „Sirius... so was kann ich doch nicht annehmen. Also wirklich... so etwas wertvolles“, stotterte sie nun. Ihr Gegenüber schüttelte den Kopf. „Hey, dieses Denkarium hab ich bei uns auf dem Dachboden gefunden. Zugegeben, es ist nicht as größte, aber ich hab extra noch die Erinnerungen meines Dads daraus geleert. Er braucht es sowieso nicht und ich dachte, damit du nichts vergisst...“ Er grinste sie aufmunternd an und zwinkerte. Eine Weile sah Mikako ihn an. Sie umarmte ihn. „Danke“, flüsterte sie. „Meld dich einfach... wenn du was brauchst.“, entgegnete Sirius. Mikako nickte und ließ ihn los. „Das werde ich... vielen Dank.“ Alastor Moody saß mit Jeff zusammen in der Villa Rosenstein. Jeff hatte ein Glas Feuerwhiskey in der Hand, das er in einem Zug austrank. Seit Stunden starrte er nun auf den Boden. Ab und an sah er zur Tür, als ob er glaubte, dass Hitomi sogleich herein käme. Alastor wusste: Sie hatten Glück gehabt. Wären nicht sofort mehr Auroren gekommen, wäre nun wohl auch Jeff Tzukino tot, was wiederum den Verlust Hitomis noch schlimmer machte. Er hatte Jeff sofort nach Hause gebracht und Mr. Crouch gebeten, ihm sofort Urlaub zu geben. Er tat es ohne zu widersprechen. Danach hatte er sich sogleich um die Beerdigung gekümmert. So sehr ihn Hitomis Tod schmerzte, so wusste er auch, dass Jeff nun nicht fähig war sich darum zu kümmern. Und einer musste alles in die Gänge leiten. Wenn nicht ihr Mann, dann ihr bester Freund. Jeff war gebrochen. Das musste der dunkle Lord wissen. Ohne Hitomi war Jeff nur ein kleines Häufchen Elend. Das war genauso, als sie nach Kyokos Tod eine Beziehungskrise hatten. Jeff hatte es nicht verkraftet und erst als sie sich versöhnten wieder gefangen. Und dann war da noch Mikako. Wie sollte Alastor nun beiden erklären, dass Tom Riddle Hitomis Tod zu verantworten hatte? Wie sollte er es ihnen nur klar machen? Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Mit dem „Fahrenden Ritter“ gelangen Rufus Groys und Mikako zur Villa Rosenstein. Noch immer hatte sie keine einzige Träne vergossen. Sie sagte sich, dass sie nun stark sein müsse, wenigstens, so lange sie nicht alleine war. Rufus nahm ihr Gepäck und stellte es behutsam in der Eingangshalle ab während Mikako sich umsah. Eine bedrückende Stille lag über dem Anwesen. „Little Miss!“, fiepte eine Stimme. Sie sah hinab. Da war Miu, ihre Hauselfe. Sie hatte sich bisher immer um die Familie gekümmert und sie schien es gerne zu tun und nicht nur, weil sie „ihrem Herren“ eben dienen musste. Ihre fledermausartigen Ohren waren sehr klein für einen Hauself, aber wie jeder andere hatte sie riesige, grüne, tennisballgroße Augen. Schon längst hatten die Tzukinos ihr Kleidung angeboten, aber jedes Mal lehnte sie beleidigt ab bis die Familie es schließlich nicht einmal mehr versuchte. Demnach kleidete sie sich immer noch in alte Kissenbezüge, zerrissene Lappen oder Ähnliches. „Hallo, Miu“, antwortete Mikako tonlos. Sie setzte sich zu der Elfe in die Hocke, sodass beide auf Augenhöhe waren. „Miu hat Little Miss vermisst! Little Miss hat sich schon lange nicht mehr gemeldet“, erklärte Miu traurig. Wenn es so etwas wie eine Freundschaft gab zwischen einem gewöhnlichen Hauself und einer Hexe, dann bestand sie zwischen den beiden. Schließlich hatte Mikako sogar als Baby die Elfe öfter gesehen als ihre Eltern. Nun... das würde sich wohl auch nicht mehr ändern können... „Das tut mir Leid, ehrlich. Aber jetzt bin ich ja hier.“ Mikako sah sich noch einmal in dem alten Haus um. „Wo ist Dad?“ „Sir hat sich im Salon eingeschlossen, Little Miss. Miu und Sir Moody haben schon die ganze Zeit versucht ihn herauszuholen, aber Miu hat es einfach nicht geschafft.“ Sie ließ ihre Ohren hängen und die Augen füllten sich mit Tränen. „Jetzt wo Misses nicht mehr da ist, weiß Miu nicht, wie sie Sir helfen kann.“ Mikakos Hände ballten sich zu Fäusten. Als ob sie es wüsste! Viel lieber würde sie sich einmal um sich kümmern als um ihren Vater. Sie schluckte all ihren Ärger herunter. Es brachte nichts, wenn sie sich aufregte. „Schon gut, Miu. Ich kümmere dich darum“, erklärte sie der Elfe freundlich lächelnd. Diese sah hilflos zu ihr auf. „Und... und was soll Miu machen, Little Miss?“, fragte sie schüchtern. „Du könntest dich um das Mittagessen kümmern. Dad wird sicher hungrig sein.“ Die Elfe strahlte. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und lief gleich in die Küche um ihrem Herren das beste Essen kochen, dass er je gegessen hatte. Mikako wiederum richtete sich auf. Sie sah zu dem Assistenten ihrer Eltern. „In Ordnung, Mr. Groys. Ich komme nun auch allein zurecht.“ „Bist du sicher? Ich kann auch bleiben und – “ „Haben Sie nicht gehört, Mr. Groys? Das Mädchen kommt auch ohne Sie zurecht. Nehmen Sie sich für heute frei!“ Alastor Moody humpelte soeben zu Mikako und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Wie eine hungrige Bulldogge sah er Groys an. „Auf Wiedersehen, Mr. Groys“, sagte er barsch. Dieser nickte und ging sogleich aus der Tür. „Hat er etwas falsch gemacht, Sir?“, fragte Mikako und blickte zu dem bekannten Auror hoch. Er grinste halb amüsiert, halb traurig. „Nein, aber Jeff würde ihm den Kopf abreißen, wenn er sein monotones Gemurmel ausgerechnet jetzt hören müsste“, erklärte er. Mikako nickte. „Wie seid ihr so schnell her gekommen?“ „Fahrender Ritter“, antwortete Mikako. „Fahrender Ritter“, bestätigte Moody leise. Er schien zu überlegen. Dann sagte er: „Ich kümmere mich erst mal um Jeff, muss aber spätestens morgen wieder ins Ministerium.“ Mit den Worten ging er weiter Richtung Salon. Mikako sah ihm nach. Verloren stand sie nun in einer riesigen Eingangshalle. Es war dunkel und leer und natürlich auch sehr ruhig. Wie in Zeitlupe nahm sie ihren Koffer und den Käfig ihrer Eule. Langsam ging sie die marmornen Stufen hinauf, bog rechts in den Flur ein, ging ein paar Schritte und machte dann die dritte Tür auf der linken Seite auf. Direkt vor ihr war eine große, gläserne Tür, die zu einem kleinen Balkon führte. Rechts und links davon befanden sich zwei ebenso große Fenster. Neben dem rechten Fenster war ein Himmelbett aufgestellt, das denen des Gryffindorturmzimmers glich. Am Fußende des Betts befand sich ein Schreibtisch aus Mahagoni mit etlichen Büchern und voll geschriebenen Pergamentblättern. Auf der linken Seite befand sich eine Tür, die zum Badezimmer führte, daneben ein riesiger Kleiderschrank, der ebenfalls aus Mahagoni bestand. Das war Mikakos Zimmer. Viel zu teuer, viel zu luxuriös, viel zu pompös. In dieser Sache war und blieb ihr Vater wohl doch einer der fernen Verwandten der Familie Black: Wenn er es bekam, wollte er nur das Beste. Mikako seufzte laut. Sie stellte ihren Koffer ab und ließ Anduriel aus dem Käfig. Die Eule flatterte gleich auf ihre Schulter und kniff ihr sanft ins Ohr, wie sie es immer tat, wenn Mikako sich schlecht fühlte. Das schwarzhaarige Mädchen hob den Koffer aufs Bett und öffnete ihn. Da war das Denkarium, das Sirius ihr soeben geschenkt hatte. Es kitzelte in ihren Fingern, als sie es sah. Ihr Kopf war voller Erinnerungen, schöne und traurige zugleich. Alle waren etwas besonderes. Sie überlegte. Sollte sie es schon benutzen? Aber für minderjährige Hexen und Zauberer war das Zaubern außerhalb von Hogwarts verboten! Wenn man es allerdings genau nahm, war es eine Benutzung eines magischen Gegenstandes, nicht des Zauberstabs. Der Zauberstab reagierte beim antippen eines Denkariums auf eben dieses, nicht auf einen Zauber, den der Mensch vollführte. Jedenfalls nicht direkt. Oder? Sie seufzte laut. „Das Ministerium hat auch andere Dinge zu tun als sich um eine minderjährige Hexe zu kümmern, die ein Denkarium benutzt“, murmelte sie leise. Eben in Zeiten wie diesen würde es dem Ministerium sicherlich mehr oder weniger egal sein. Also hob Mikako den Zauberstab an, tippte an die Schale, führte den Zauberstab zu ihren Schläfen und führte dann einen seidenen Erinnerungsfaden hinab in die steinerne Schale. Über dem Denkarium erschienen nebelhafte Gestalten: Da war sie und Hitomi. Statt sie zu Hause zu unterrichten, hatte Hitomi ihre Tochter auch eine Muggelschule angemeldet um ihr dort die Grundkenntnisse von Mathematik, Rechtschreibung und Grammatik zu vermitteln. Hitomi brachte sie an ihrem ersten Schultag hin. Stopp. Nächste Szene. Hitomi beglückwünschte Mikako zu ihrer ersten, bestanden Prüfung. Stopp. Nächste Szene. Hitomi tröstete Mikako, weil sie stolperte und sich das Knie aufschlug. Stopp. Nächste Szene. Hitomi versorgte Mikako als sie Scharlach hatte. Stopp... Mikako rannen die Tränen hinab. Immer wieder sah sie die vielen Szenen mit ihren Eltern, vor allem mit ihrer Mutter. Sie lächelte traurig. Sie war nicht da. Sie würde nie wieder da sein. Sie würde nie wieder auf Mikako aufpassen können. Sie würde nie wieder von der Arbeit berichten, das Frühstück machen, lachen, weinen, lächeln... Albus Dumbledore saß an seinem Schreibtisch. Allein. Nur Fawkes saß auf seiner Stange und sah erwartend zu dem Schulleiter hinüber. Wenn Dumbledore gewusst hätte, was nun zu tun war, hätte er es schon längst in die Wege geleitet. Aber stattdessen bedrückte ihn eine andere Tatsache: Hitomi Tzukino. Sie war tot. Ermordet von den Todessern Tom Riddles. Tot wegen ihrer Sturheit nicht sehen zu wollen, wer Lord Voldemort wirklich war. „Albus“, hörte er eine weibliche Stimme sagen. Er sah nicht auf, sondern stützte seinen Kopf weiterhin mit den Händen ab. Er raufte sich das silberne Haar. „Ich weiß nicht, was wir tun sollen, Minerva“, erklärte er ruhig. „Ich weiß wirklich nicht, ob wir Jeff Tzukino noch helfen können. Ich weiß nicht, ob er sich nun erst recht verbarrikadiert.“ Minerva McGonagall nickte und setzte sich vor ihm an den Schreibtisch und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Du hast alles versucht, Albus“, meinte sie beschwichtigend. „Dann ist alles nicht genug.“ „Albus – “ „Nein, Minerva“, erwiderte er bestimmt. Er sah durch seine leuchtend blauen Augen zu ihr. „Ich würde Jeff in Ruhe lassen, würde er seine Tochter nicht in alles hineinziehen.“ „Himmel, Albus, was ist an dem Kind so wichtig, dass du sie vor allem zu beschützen versuchst?“ „Nichts.“ „Nichts?“ „Nichts“, bestätigte er. „Ich denke nur, dass ein Kind nicht durch die Hand beider Väter leiden sollte.“ Minerva seufzte. Natürlich war es schrecklich, dass ihr Vater Tom Riddle selbst war. Natürlich war es auch schrecklich, wie sehr sich Jeff und früher auch Hitomi, gegen jegliche Hilfe des Ordens wehrten. Aber selbst mit aller Hilfe der magischen Gesellschaft würde Albus Dumbledore nicht verhindern können, dass Mikako Tzukino in den Krieg hinein geriet. Jeder war betroffen. Es gab keine Ausnahme. Endlich hatte sie sich ausgeheult. Endlich. Sie hatte es ja eigentlich kaum erwarten können einmal alleine zu sein. Sie hasste es in der Öffentlichkeit zu weinen. Man bekam nichts außer Mitleid und Mitleid war ein Wort, dass sie wirklich nicht hören wollte. Mitleid war nur eine Art von Heuchelei und das hasste sie wie die Pest. Wenn ihr Tom irgendetwas vermittelt hatte, dann das. Sie runzelte die Stirn. Tom! Von ihm hatte sie ja eine Ewigkeit nichts mehr gehört. Sein letzter Brief kam zu Ostern. Das war im April. Jetzt war schon Ende Mai. Sicher würde ihre Mutter wollen, dass auch er zur Beerdigung käme. Sofort kramte sie Pergament, Feder und Tintenfass aus ihrem Koffer und begann ihm zu schreiben. Hallo Tom, Wie geht es dir? Wo bist du? Vielleicht hast du es schon gehört, ich kann wetten der Abendprophet wird es auf die Titelseite schreiben: Mum ist tot. Wurde von Todessern ermordet. Es wäre schön, wenn du zur Beerdigung kommst. Dad geht es schlecht und ich weiß nicht, was ich tun soll. Bitte komm bald heim. Mika Sie legte die Feder Beiseite. Ja, so konnte man das lassen. Es war kein langes Gerede, keine Ausführlichen Ausschweifungen. Es waren schlicht und einfach die Tatsachen. Sie nickte. „Anduriel“, wisperte sie leise. Sofort kam der Vogel zu ihr geflogen. Die Maskeneule fiepte fröhlich, als sie sah, dass Mikako einen Brief hatte. Schon lange hatte sie keinen Brief mehr überbracht. Behutsam band Mikako an den Fuß der Eule den kurz gehaltenen Brief. „Das geht an Tom, hörst du?“, fragte das Mädchen leise. Der Vogel kniff ihr zutraulich in den Finger, was wohl so etwas wie ein „Ja“ bedeutete. Dann ging Mikako zu der großen Glastür, hin zum Balkon. Sie öffnete es und sofort flatterte Anduriel davon. „Ich wünschte, ich hätte deine Flügel“, flüsterte sie. „Engelsflügel.“ Danach schloss sie wieder die Tür. Sie hatte keine Flügel, also konnte sie nicht einfach irgendwohin fliegen, auch wenn sie es gerne getan hätte. Am liebsten würde sie weg aus England, weg aus Großbritannien, irgendwohin. Vielleicht zu ihren Großeltern, nach Japan. Die Tzukinos würden sie sicher aufnehmen. Aber was dann? Konnte sie ohne schlechtes Gewissen einfach alle zurücklassen? Alles hinter sich lassen? Nein. Plötzlich hörte sie ein lautes Knarren unten. Eine Tür schlug zu. Wahrscheinlich war Moody soeben gegangen. Um sich zu vergewissern ging sie die Stufen hinab und bog dann rechts in den Flur zum Salon ein. Zwei Mal klopfte sie. Niemand antwortete. Also öffnete sie die Tür. Tatsächlich saß dort nur Jeff Tzukino, Moody war gegangen. Er sah trostlos aus. Wenige braune Strähnen zierten sein graues Haar. Er hatte tiefe Augenringe und die Augen selbst waren rot geweint. Der sonst so prächtige, rote Umhang, den er am liebsten trug, schien schlaff und kraftlos an ihm herunter zu hängen. Auch die sonst so prächtige, schwarze Robe schien nicht so sehr zu glänzen wie bisher. Die sturmgrauen Augen, die einst jeden und alles durchbohrten waren glasig. Mikako sah sich weiter um. Die Minibar stand offen und mindestens eine Flasche Feuerwhiskey war bereits ausgetrunken. Sie wollte nicht einmal wissen wie es mit der zweiten Minibar in der Küche aussah. Langsam ging sie auf ihn zu und setzte sich auf das elegante Ledersofa neben ihn. „Dad...“, murmelte sie. Er sah zu ihr und stellte fest, dass er nicht der einzige mit rot geweinten Augen war. Natürlich nicht. Sie hatte mit Hitomi auch jemand wichtigen verloren. Langsam legte er einen Arm um sie und strich mit der anderen Hand ihre Tränen fort. „Ich bin ja da“, flüsterte er beschwichtigend. „Ich bin ja noch da.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hallihallo! Sicher habt ihr euch am Anfang des Kapitels gesagt: "Die spinnt. Sich zwei Monate nicht melden und dann in drei Tagen zwei Kapitel rausbringen - tz!" Berechtigt QQ Grund ist einfach, dass ich Teil 1 endlich abschließen will, was trotzdem keinesfalls an Qualität zu wünschen lassen wird. Es sind jetzt noch fünf Kapitel, dann ist endlich der erste Teil fertig - wird auch Zeit! Wirklich spannend wirds erst in Teil 2! Ich werd mich bemühen das Tempo von jetzt erst mal beizubehalten, gebt mir n Arschtritt, wenn nicht ^.~ Oh, das Kapitel letztes Mal war etwas kurz? Nun, ehrlich gesagt nicht kürzer als die Kapitel bisher. Allerdings war a.) Wenig Story drinnen und b.) hab ich den Anhang vergessen (also das mit dem euch Schreiben und so ^.~). Na ja. Ich denke, dass war besser ^.~ @ : Jaha, wie es weiter geht... darauf musstest du ja nicht lange warten, häh? xD Oh verdammt, meine Kapitelenden scheinen so langsam durchschaubar zu werden... hm! Jeder Autor hat so seine Eigenart... denk ich. Aber ich hab da mal ne Frage: Wie soll ich enden, wenn nicht so? » Ich wüsste es echt nicht. Als Leser fänd ich es uninteressant, wenn nicht noch ein Höhepunkt kommt und dann...... muss ich warten uu Spornt, denk ich, zum LEsen an *Gg* Zu Naara kann ich nur eins sagen: Schlag mal das Wort "gory" nach ---> Naara McGory. Und zum Mörder Hitomis... da bin ich mir ehrlich gesagt selbst noch nicht sicher ob es von Bedeutung sein soll oder nicht. Egal wie mans dreht: Schuld ist letztenendes Voldemort. @ : Das mit dem Satzbau kan wirklich sein, dass es an den Differenzen unserer Heimatländer liegt. Hoff ich zumindest xD Aber hey, keine Sorge! An Mika macht sich so schnell keine ran... *hehe* Und ob Rem oder Siri...: Sirius. Remus kommt in der Geschichte so gut wie gar icht vor. (Bzw. ich habs nicht vor, aber mal sehen). Wer dagegen noch vorkommen wid, sind wohl Hazel, Abigail und Rachel. Wie weiß ich aber noch nicht. Das Geschenk von Sirius find ich toll :D ich auch! xD wunderbare Erklärung woher Harry eigentlich ein Denkarium von Mika hat, wirklich... muss ich mir nicht mehr viel ausdenken... xD thx 4 reading~ Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- Drei Tage später war es soweit. Es war Hitomis Beerdigung. Die ganze Nacht hatte Mikako schlecht geschlafen. Sie träumte jedes Mal jenen Traum, der sie und Lily so beunruhigt hatte. Um vier Uhr morgens hatte sie dann genug gehabt. Sie war gestanden und hatte nach einer Weile den Sonnenaufgang beobachtet. Sie fühlte sich nicht gut. Ihr tat alles weh, sie war leichenblass und noch dazu war ihr kalt. Aber sie sagte sich, dass sie nun stark sein müsse. Sie wollte ihrer Mutter die letzte Ehre erweisen, auch wenn es ihr schwer fallen würde. Gedankenverloren spielte sie mit jenem Ring, den Hitomi ihr gegeben hatte. Diese seltsame, schwarze Stein hatte etwas besonderes. Aber allgemein schien dieses kleine Ding sie anzuziehen. Manchmal kam es ihr so vor, als hörte sie ein flüstern, aber jedes Mal, wenn sie untersuchte, woher es kam, fand sie es nicht. Was war das für ein Ring, den ihre Mutter ihr hinterlassen hatte? Eine Weile lang ruhte ihr Blick darauf. Manchmal fiel es ihr unheimlich schwer dieses Ding bei sich zu tragen. Manchmal kamen ihr die unmöglichsten, grausamen Gedanken, die sie erschreckten. Ob dieser Ring dafür verantwortlich war? Ob sie auch deshalb schlecht träumte? Mikako nickte. Vielleicht sollte sie ihn nicht ständig bei sich tragen. Sie erhob sich von ihrem Bett und ging zu ihrem Koffer hinüber. Sie öffnete ein Fach und steckte den Ring dort hinein. Ihre Mutter hatte gesagt, sie solle auf ihn aufpassen. Mikako hatte vor ein Konto in Gringotts zu errichten solange sie nicht wusste, was das für ein Ring war. Er könnte gefährlich sein. Sicherlich könnte sie ein Hochsicherheitsverlies beantragen. Nur reiche, reinblütige Familien hatten diese. Und da gehörte sie dazu. Das war wohl der Vorteil zu den Blacks zugehören. Aber das Verlies konnte warten bis... nach der Beerdigung. Schweren Herzens schritt sie zu dem großen Kleiderschrank, der sich neben dem Bad befand. Sie öffnete ihn und legte eine schwarze Robe, sowie einen ebenso schwarzen Umhang heraus. Eine pechschwarze Hose lag schon auf ihrem Bett. Langsam, sehr langsam, verschwand sie ins Bad unter die Dusche. Das kalte Wasser strömte ihr entgegen. Es durchtränkte ihr Haar und nur bei genauem hinsehen konnte man erkennen, dass unter den vielen Wassertropfen auf ihrem Gesicht einige auch nur Tränen waren, nicht das Duschwasser. Die letzten Tage waren schwer gewesen. Sie hatte die ganze Zeit über ihren Vater versorgen müssen. Er hatte nun mindestens ein dutzend Flaschen Feuerwhiskey geleert. Wenn er nüchtern war, dann nur am Morgen bis er dann zur nächsten Flasche greifen konnte. Mikako schämte sich für ihn. Der einst so stolze, starke Auror Jeff Tzukino lag nun am Boden und hatte nicht mehr die Kraft sich von alleine aufzurichten. Ihr Hand griff nach einer nach Rosen riechenden Seife. Sie rieb sie ein paar mal mit Wasser ein und schon schäumte ihre Oberfläche. Hitomi hatte diese Luxusseifen geliebt. Trotz aller magischen und technischen möglichen Hilfsmittel, hatte sie noch immer jene handgemachte Luxusseife bevorzugt. Ebenso der Rosenduft. Sie hatte Rosen geliebt. Vor allem weiße Rosen. Aus weißen Rosen bestand auch ihr Sarggesteck. Ein letztes Mal wischte Mikako ihre Tränen weg. Sie duschte sich ab und schaltete das Wasser aus. Dann wickelte sie sich in ein Handtuch. Ihr war so kalt und schwindelig. Aber sie musste sich zusammenreißen. Wenige Minuten später hatte sie sich angezogen und ging aus ihrem Zimmer. Sie taumelte ein wenig, dann erst schritt sie die Treppen hinunter. „Guten Morgen, Miu“, begrüßte sie leise die Hauselfe, als sie ihr entgegen kam. „Little Miss sieht wunderschön aus“, erwiderte diese. „Und überaus passend für diesen Tag.“ Die holte ein schmutziges Taschentuch hervor und schnäuzte sich. Mikako sah mitleidig zu ihr. Sie hatte keine Ahnung, wie sie Miu trösten konnte. Sie vermochte noch nicht einmal selbst ihre Trauer in den Griff zu kriegen. „Miu wird das Essen für die Trauerfeier vorbereiten“, erklärte Miu nachdem sie aufgehört hatte zu weinen. „Miu wird sich so viel Mühe geben, dass Misses stolz auf sie wäre!“ Wild entschlossen lief die Hauselfe in die Küche, Mikako in das Esszimmer. Stumm setzte sie sich an den dunklen Tisch, der aus massivem Holz bestand und begann zu essen, doch trotzdem schien ihr das Toast nicht zu schmecken. „Schmeckt Little Miss etwas nicht?“, hörte sie Miu besorgt fragen. „Es schmeckt wie immer sehr gut, Miu. Ich habe nur keinen Hunger“, erklärte die Schwarzhaarige schlicht. „Oh... Miu versteht Little Miss. Kann Miu sonst noch etwas für Little Miss tun?“ Treuherzig sah die Hauselfe ihre junge Herrin an. Sie wollte anscheinend alles tun, damit es Mikako besser ging. Das Mädchen lächelte. „Nein, danke. Kümmere dich lieber um Dad.“ „Sir kam noch nicht aus seinem Gemach, Little Miss.“ „Er ist noch nicht wach?“ „Nein, Little Miss.“ Mikako stand auf. Dann musste sie ihn eben wecken. Schnellen Schrittes ging sie wieder die Treppen hoch. Sie klopfte an, wartete auf kein „herein“ und öffnete die Tür. Da lag er. Jeff Tzukino. Er hatte einen Dreitagebart. Sein Haar war total verwuschelt. Sein rot-goldener Schlafanzug total verknittert. Auf seinem Nachttisch lag eine leere Flasche. „Dad“, sagte Mikako eindringlich. „Steh auf.“ Müde setzte er sich auf. Er tastete nach der Flasche und stellte fest, dass sie leer war. Wütend schnappte seine Tochter die Flasche weg. „Mum wäre entsetzt, wenn sie dich so sehen könnte!“, ermahnte sie ihn. „Ich weiß“, sagte er bedrückt. Er strich sich das Haar so glatt wie möglich und betrachtete die Unordnung in dem luxuriösen, dunklen Schlafzimmer. Mikako bemühte sich zumindest ein wenig aufzuräumen. „Wie spät ist es?“, fragte er nun. „Spät genug. Wir müssen in einer Stunde los“, erklärte ihm Mikako. „Eine Stunde...“, flüsterte er. „Komm schon Dad, steh auf.“ Ihre Stimme klang beinah flehend. „Dusch dich, rasier dich und zieh dich an. Ich lege dir derweil die Sachen raus.“ Jeff nickte langsam. Er erhob sich und trottete ins Bad. Mikako schüttelte den Kopf. Das war der große Auror Jeff Tzukino. Sie ging zu einem Kleiderschrank, der noch größer war als der, der in Mikakos Zimmer stand. Wie fast jeder Gegenstand bestand er aus Mahagoni. Auch ihrem Vater legte Mikako, wie sich zuvor, eine schwarze Hose, Robe und einen schwarzen Umhang auf einen Stuhl an seinem Schreibtisch zurecht. Danach machte sie das Bett und versorgte die Feuerwhiskeyflaschen. „Ei-eine... wirklich schöne Beerdigung“, flüsterte Jeff Tzukino nachdem der Sarg herab gelassen wurde. Er strich sich unauffällig eine Träne aus den Augenwinkeln. Es waren wirklich viele Leute gekommen. Auroren, Journalistin, Politiker... und Ordensmitglieder. Sie sah Arthur und Molly Weasley mit ihrem vierjährigen Sohn Bill und dem zweijährigen Charlie.. Noch in der ersten Klasse hatte sie die beiden gesehen wie sie rumturtelten Noch im selben Jahr gebar Molly Bill, nachdem sie die Schule abgeschlossen hatte. Sie hatten gleich nach der Schule geheiratet. Daneben waren Mollys Brüder, die Mikako nur vom sehen kannte: Gideon und Fabian Prewett. Sie erkannte auch Edgar Bones, Dädalus Diggel, eine alte, schrullige Dame, die „Fogg“ oder „Figg“ hieß, und Rubeus Hagrid, der Wildhüter in Hogwarts war. Sie alle waren Mitglieder des Ordens. Bevor Jeff und Hitomi sich vom Orden abwandten, waren sie gute Freunde gewesen. Damals. Nun hatte Mikako Jeff erst beruhigen müssen. Er konnte ihre Anwesenheit nicht leiden, behauptete, sie wollten nur ihre Familie zerstören. Nun, er war betrunken. Er sagte ohnehin zu viel. Unter den Anwesenden waren natürlich auch Alastor Moody, der der einzige war, mit dem Jeff mit Ausnahme von Mikako an diesem Tag noch redete, und Albus Dumbledore. „Ja, Dad... eine wirklich schöne Trauerfeier“, meinte Mikako atemlos. Sie unterdrückte die Tränen, denn irgendwie machte ihr das alles zu schaffen. Noch immer war ihr kalt und schwindelig. „Sie... sie hätte Hitomi gefallen. Das hätte sie doch, oder?“, vergewisserte sich Jeff. „Ja, Dad. Ja, das hätte sie.“ „Sie hätte auch Tom gefallen“, murmelte er. „Guter Junge. Wo steckt der eigentlich?“ „Ich weiß nicht Dad. Vielleicht hat er meine Eule noch nicht bekommen.“ „Ja. Kann sein.“ Er schien nachzudenken. „Vielleicht sollten wir zur Trauerfeier zurück, Dad. Es beginnt gleich zu regnen.“ „Selbst der Himmel weint um sie.“ Jeff lächelte traurig. „Aber wieso? Jetzt hat er sie doch bei sich... seinen schönsten Engel.“ Danach disapparierte er. Mikako seufzte. Toll. Sie hatte er vergessen. Sie war weder volljährig, noch wusste sie, wie man apparierte. Sie sah sich um. Die meisten Zauberer folgten Jeffs Beispiel und apparierten zur Trauerfeier. Die anderen gingen heim oder verwendeten Portschlüssel. Langsam ging Mikako zu dem noch offenen Grab ihrer Mutter. Ganz langsam kniete sie sich davor. Mit einer Hand fuhr sie die Inschrift nach. Hier ruht Hitomi Tzukino. Sie lächelte, doch es sah eher wie eine Grimasse aus. Möge ihre Seele in Frieden ruhen. „Sie war eine wirklich vorbildliche Frau“, sprach eine sanfte Stimme hinter ihr. Sie drehte sich gleich um. Albus Dumbledore lächelte ihr aufmunternd zu. Er hatte eine schwarze Robe und einen nachtblauen Umhang an. Seinen Kopf zierte ein schwarzer Spitzhut. „Ja. Ja, das war sie“, antwortete Mikako. Sie stand auf und wischte sich den Schmutz von der Kleidung ab. Sie hatte nur einmal mit dem Schulleiter geredet: An dem Tag, an dem sie erfuhr, dass sie adoptiert war. Natürlich waren sie sich immer wieder begegnet, hatten sich höflich zugenickt und gelächelt, aber bisher hatten sie keinen Kontakt gehabt. Nicht mal, als Dumbledore noch häufig Jeff und Hitomi in der Villa Rosenstein besuchte. „Es erscheint mir wie gestern, als sie nach Hogwarts kam“, fuhr Dumbledore fort, ohne Mikakos Verwirrung zu bemerken. „Damals war ich noch Stellvertretender Schulleiter und Hitomi kam in mein Haus: Gryffindor. Sie war eine sehr gute Schülerin, schaffte ihren Abschluss mit Auszeichnung, wurde schnell eine hoch angesehene Aurorin und bekämpfte bis zu letzt Lord Voldemort.“ Mikako zuckte kaum merklich zusammen. „Nennen Sie nicht seinen Namen“, korrigierte sie. „Angst vor einem Namen steigert nur die Angst vor der Sache selbst. Hast du Angst, Mikako?“ „Wie jede normale Hexe in Großbritannien.“ Dumbledore seufzte. Er strich durch seinen langen, silbernen Bart und sah zum Himmel herauf. „Angst zu haben ist etwas sehr natürliches, Mikako. Aber wahrer Mut ist nicht, keine Angst zu haben, sondern sich unseren Ängsten zu stellen und sie zu überwinden. Das ist der Mut eines wahren Gryffindors. Und der Hut hat dich dahin geschickt.“ Dumbledore nickte und sah zu der Vierzehnjährigen. Es begann zu regnen. Mikako sah zum Himmel hinauf. Jeff hatte recht. Selbst der Himmel weinte um Hitomi Tzukino. „Der Hut wollte mich nach Slytherin schicken. So mutig kann ich also nicht sein, Professor.“ Sie sah wieder zu ihm. „Und nun entschuldigen Sie mich bitte. Dad wird sich sicherlich sorgen machen.“ Zwar glaubte sie das nicht, aber sie wollte dieses Gespräch nicht fortsetzen. Dumbledore beschuldigte Tom an allem. Und das war nicht wahr. Sie ging langsam zur Straße. Dann würde sie eben den Fahrenden Ritter nehmen! Sie bemerkte kaum, dass ihre Schritte immer unsicherer wurden. Erst, als sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, schien sie zu begreifen: Es war in den letzten Tagen alles zu viel gewesen. Dann brach sie zusammen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ @ : Sehr schade, dass dir die traurigen Szenen nicht so gefallen, aber gut, kann man nichts machen: Das ist wohl Geschmackssache. Allerdings musste das auch mal sein ;) @ : Ich weiß, du hast grad nicht so viel Zeit, vielleicht schaust du aber doch mal hier rein... ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)