Von Berichten und anderen notwendigen Dingen von queermatcha (Kakashi x Iruka) ================================================================================ Kapitel 1: [One-Shot] --------------------- “Entschuldigt, dass ich zu spät komme!” An diesem Tag hatte ich meinen Wecker einfach überhört und eine geschlagene halbe Stunde länger geschlafen als sonst. Wie von der Tarantel gestochen bin ich die Treppen, die hinauf zu meiner kleinen gemütlichen Wohnung führen, hinunter gehastet, um noch rechtzeitig zu meiner ersten Unterrichtsstunde zu kommen. Knapp zehn Minuten nach Beginn jener Unterrichtsstunde schlidderte ich - tropfnass aufgrund des Regens - ins Klassenzimmer und zog damit verwunderte Blicke meiner Schüler auf mich. “Och nööö! Hätten Sie nicht noch länger verschlafen können, Iruka-Sensei?”, maulte Konohamaru direkt los, “Dann hätte man uns wieder nach Hause geschickt!” Ich wollte gerade eine Schimpftirade auf den kleinen Frechdachs loslassen, als aus der letzten Reihe der Schüler eine tiefe Stimme zu vernehmen war. “Das glaube ich weniger, Kleiner. Hokage-sama hätte euch garantiert eine Vertretung zugeteilt.” Mein Blick wanderte verwirrt nach oben und ich erblickte Hatake Kakashi, welcher mehr auf seinem Stuhl lag als saß. Ich sah ihn fragend an. “Nichts für ungut, Hatake-san, aber was machen Sie hier? Meines Wissens sind Sie schon ein wenig zu alt für die Akademie.” Der Jou-Nin lachte kurz, stand auf und schlenderte zu mir hinunter. “Gut beobachtet, Umino-kun. Aber ich bin nicht hier, um was zu lernen, sondern und deinen Unterricht zu beurteilen.” Etwas verwirrt kratzte ich mich am Kopf. “Ach wirklich?” Er nickte und legte mir eine Hand auf die Schulter. “Ich dachte schon, du kommst heute nicht mehr... und ich muss deinen Unterricht übernehmen!” Daraufhin grinste er und lachte, als hätte er einen unglaublich komischen Witz gemacht. Leicht verlegen lächelte ich. Ausgerechnet heute, wo ich zu spät gekommen war, musste er hier sein! Ich war vorher noch nie zu spät gekommen! So ein Mist aber auch...! Ich versuchte, meine Verlegenheit zu überspielen und lief hinüber zum Lehrerpult. “Dann nehmen Sie doch bitte Platz, Hatake-san.”, sagte ich und legte meine Unterrichtsmaterialien ab. Er nickte erneut und schlenderte wieder an den leeren Platz zurück. Dort angekommen ließ er sich auf den Stuhl fallen und packte eine leere Schriftrolle und eine Feder aus. Es war nicht zu übersehen, dass er sich Notizen machen wollte. Ich räusperte mich kurz und merkte, wie aufgeregt ich war. Schon seit längerem war mir Hatake Kakashi aufgefallen... innerlich schüttelte ich den Kopf. Ich konnte, nein, wollte einfach nicht glauben, dass ich mich in einen Mann verguckt haben sollte! Ich strich diesen Gedanken aus meinem Kopf und wendete mich endlich meinen Schülern zu. “Heute werde ich euch noch mehr über das Chakra erzählen. Moegi, was hatten wir in der letzten Stunde darüber besprochen?” Nachdem ich die Hälfte der ersten Unterrichtsstunde damit verbracht hatte, mit Konohamaru darüber zu diskutieren, auf welcher Seite unseres Lehrbuches wir in der letzten Stunde gewesen waren, klappte ich genau jenes Buch zu und schlug es auf den Tisch, um die Aufmerksamkeit meiner Schüler wieder auf mich zu richten. In dem Moment war es mir völlig egal, dass jemand im Raum war, der meine Unterrichtsmethoden beurteilen sollte - anders waren diese Rabauken - ganz besonders der Enkel des Hokages - einfach nicht ruhig zu bekommen. Ich seufzte. “Wir machen jetzt eine Shuriken-Trainingsstunde!”, sagte ich bestimmt und sofort fingen alle Schüler wieder an, sich angeregt zu unterhalten. Oder besser gesagt: Rumzumeckern. Shurikentraining war bei Schülern ungefähr genauso beliebt wie Hausaufgaben - beides wurde nur mit größter Abscheu erledigt. “Meckern könnt ihr später! Jetzt ab und raus mit euch auf den Übungsplatz!” Mit einer schnellen Bewegung meiner beiden Hände scheuchte ich die Rasselbande aus dem Raum. Nur Hatake-san war noch da und kam auf mich zu, während ich einige Blätter stapelte und diese in einen Ordner abheftete. “Eine sehr aufgeweckte Bande.”, sagte er und sah zur Tür. Ich nickte. “Schlimmer als ein Sack Flöhe.” Er lachte wieder und lief, die Hände in den Hosentaschen, auch zur Tür hinüber. Ich folgte aufmerksam jeder seiner Bewegungen. Nur aufgrund seines Verhaltens wäre man niemals auf die Idee gekommen, dass er einer der Elite-Ninjas des Dorfes sein könnte. Die Tatsachen, dass der stetig eine Maske trug und das Stirnband sein linkes Auge verdeckte, machten ihn sehr undurchsichtig. Ich fragte mich schon seit geraumer Zeit, warum er sein Gesicht so versteckte. Ich hatte gehört, dass er ein Sharingan besaß, also war mir klar, warum sein Stirnband so über seinem Gesicht lag, aber diese Maske... zu gern hätte ich nachgesehen, was sich darunter verbarg. Ob er sehr vernarbt war? Oder ob er dort ein Mal hatte, das niemand sehen sollte? Während ich so vor mich hin träumte, merkte ich nicht, wie er sich zu mir umdrehte und mich ansah. “Willst du die Kinder etwa allein auf dem Übungsplatz lassen und hier Wurzeln schlagen, Umino-kun?”, fragte er plötzlich und ich wurde jäh aus meinen Tagträumen gerissen. Ich schüttelte schnell den Kopf und hoffte, dass er die Rötung meiner Wangen nicht mitbekommen würde. Ein Lächeln zeichnete sich unter der Maske ab und er setzte sich wieder in Bewegung. Mit einem Sicherheitsabstand folgte ich ihm und versuchte, mein rasendes Herz wieder in den Griff zu bekommen. Als wir draußen auf dem Übungsplatz ankamen, warteten meine Schüler schon ungeduldig. “Da seid ihr ja endlich! Wird ja auch mal Zeit!”, meckerte Konohamaru wieder einmal und Moegi griff nach seinem Ärmel. “Bitte, Konohamaru-chan, sei nicht so gemein. So lange haben sie doch gar nicht gebraucht.”, sagte sie leise und ich lächelte. Moegi und Udon waren die einzigen, auf die Konohamaru wenigstens halbwegs zu hören schien. Die drei waren das Chaotentrio meiner Klasse. Ich stellte den Karton voller Wurfmesser und -sterne ab und scheuchte die Meute ein wenig auseinander. “Zielt auf diese Baumstämme”, sagte ich und zeigte in die Richtung jener Übungsgegenstände, “Und wenn ihr nicht trefft, lauft auf keinen Fall einfach hin! Ihr könntet getroffen werden. Holt euch einfach ein neues Kunai oder Shuriken bei mir ab.” Nachdem mir ein genervtes “Ja, das wissen wir schon!” entgegengeschleudert wurde, bewaffneten sich meine Schützlinge mit den scharfen Gegenständen - immer mit Vorsicht darauf bedacht, sich nicht in die Finger zu schneiden - und stellten sich auf. Erst dann bemerkte ich, dass ja Kakashi die ganze Zeit neben mir gestanden hatte. “Hast sie ja trotzdem gut im Griff.”, sagte er, während er die Bewegungen der Kinder verfolgte. Ich nickte und lächelte. “Auch wenn sie etwas schwierig sind, ich würde sie gegen keine andere Klasse tauschen wollen.” Kakashis Blick wanderte zu mir. “Das merkt man. Ich wette, sie würden dich auch nicht gehen lassen.”, lachte er und wieder schlich sich dieses atemberaubende Lächeln auf sein Gesicht. Ich sah zu Konohamaru und den anderen hinüber. Ja, wir verstanden uns gut. Konohamaru erinnerte mich sehr an Naruto und ich wollte, dass er die Schule gut abschloss. “Der kleine Hokage-Enkel ist Naruto sehr ähnlich.”, sagte Kakashi daraufhin und ich musste schmunzeln. “Können Sie Gedanken lesen, Hatake-san? Ich habe gerade genau das Gleiche gedacht.” Der Jou-Nin schüttelte amüsiert den Kopf. “Kannst du das Siezen bitte lassen? Ich komm’ mir da immer uralt vor.” Bevor ich antworten könnte, ließ er sich auf den Rasen nieder. Ich tat es ihm gleich und setzte mich neben ihn. “Ok, also, ähm-”, stotterte ich. “Nenn’ mich einfach Kakashi.”, lenkte er ein. “Gut, Kakashi-san.”, sagte ich. Er schmunzelte, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und ließ sich nach hinten ins Gras fallen. Ich blieb sitzen und beobachtete meine Schüler. Viele stellten sich schon ziemlich gut an, aber Udon zum Beispiel traf fast keines der Ziele. Er war eher der Theoretiker. Ich lächelte. Aus ihm würde ich schon noch einen Ninja machen. Nach einer geschlagenen Stunde waren meine Schüler fix und fertig. Ich stand auf, klopfte mir kurz die Hose ab und lief zu ihnen hinüber. Ich klatschte in die Hände und alle wandten sich mir zu. “So, hört jetzt bitte auf zu werfen. Sammelt die Kunai und Shuriken wieder ein und werft sie bitte zurück in den Karton. Wenn ihr alles eingesammelt habt, dürft ihr gehen.” Allgemeines Gejubel und das Getrappel von vielen Kinderfüßen war zu hören und ich musste erneut lächeln. Ich liebte meinen Job. “Auf Wiedersehen, Iruka-sensei!”, rief Moegi fröhlich und ich tätschelte ihr kurz übers Haar. “Das hast du gut gemacht heute, Moegi. Bis morgen.” Fröhlich winkend entfernten sich Konohamaru, Udon und Moegi, die immer als Letzte gingen. Ich hatte die drei sehr ins Herz geschlossen und winkte ihnen nach. Wieder erschien Kakashi an meiner Seite. “Ich bring’ das schnell hoch ins Klassenzimmer.”, sagte ich und zeigte auf den Karton. Der Shinobi nickte. “Ich begleite dich.” Also liefen wir schweigend wieder hinauf in den Klassenraum und ich verstaute den Karton voller Waffen im Schrank, welchen ich natürlich gut abschloss. Es sollte sich schließlich keiner an diesem durchaus gefährlichen Inhalt zu schaffen machen. Danach drehte ich mich wieder zu Kakashi um. Er stand mit verschränkten Armen im Türrahmen und sah mich an. “Und zu welchem Schluss bist du gekommen?”, fragte ich ihn und fuhr nervös mit dem Zeigefinger über meine Narbe. “Die Kinder können froh sein, einen guten Lehrer wie dich zu haben.”, sagte er und lief ein paar Schritte auf mich zu. “Ich habe nichts zu beanstanden.” Sofort merkte ich, wie die mir Schamesröte ins Gesicht stieg. “Dankeschön.”, sagte ich, sichtlich verlegen. Wieder lächelte Kakashi und kam mir noch näher. Er fixierte mich mit seinem rechten Auge und ich wusste nicht recht, wie ich mit der Situation umgehen sollte. Ich blieb einfach stehen und erwiderte seinen Blick. Plötzlich streckte er seine rechte Hand aus und legte sie über meine Augen. Ich zuckte kurz zusammen und war total verwirrt. Was hatte er vor? Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Noch nie zuvor hatten wir uns berührt... Es geschah einige Sekunden nichts und das einzige, was ich hören konnte, war das laute Pochen meines Herzens, das in jedem Augenblick zu zerspringen drohte. Dann spürte ich etwas... es waren Kakashis Lippen, die sich langsam auf die meinen legten. Ich keuchte leise auf. Darauf war ich nicht gefasst gewesen! Doch es fühlte sich gut an... sehr gut sogar. Ich verlor mich völlig in diesem Moment und konzentrierte mich ganz und gar auf seine sanften Berührungen. Ich haschte ein wenig nach seinen Lippen und ich spürte, dass er diese zu einem Lächeln verzog. Das machte mich so glücklich! Der Gedanke, dass Kakashi wegen mir lächelte, dass er für mich lächelte... dieser Gedanke erfüllte mich mit einem unglaublichen Glücksgefühl. Und mit einem anderen Gefühl... mit tiefer Zuneigung. So tiefer Zuneigung - es konnte nur Liebe sein. Ja, ich liebte ihn und er hatte es mir gezeigt. Ich spürte, wie seine Zunge meine Oberlippe entlang fuhr und sie sacht anstupste. Daraufhin öffnete ich leicht den Mund und legte meine Hände blind auf seine Schulter. Er zog mich zu sich und begann, mit seiner Zunge meine Mundhöhle zu erforschen. Ich versank gänzlich in dem Kuss und umspielte seine Zunge mit meiner. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis wir uns voneinander lösten und er die Hand von meinen Augen nahm. Doch ich hielt sie immer noch geschlossen - ich wollte diesen wunderschönen Moment so lange wie möglich gefangen halten. Als ich meine Augen dann wieder aufschlug, hatte er seine Maske schon wieder über sein Gesicht gelegt und lächelte mich an. Erneut erwiderte ich den Blick und wusste nicht, was ich sagen sollte. Er hob dann erneut die Hand und strich mit seinem Zeigefinger meine Wange entlang. Ich tat es ihm gleich, hob meinen linken Arm und strich mit meinem Finger die Konturen seiner Maske entlang. “Du möchtest wissen, was unter der Maske ist, stimmt’s, Iruka?”, fragte er dann und ich nickte langsam. Er kam mir wieder näher, legte die Arme um mich und drückte mich an sich. “Das zeige ich dir das nächste Mal.”, flüsterte er, ließ mich los und verließ den Raum. Einige Zeit später stand ich vor der Tür des Hokages. Meine Gesichtsfarbe schwankte noch immer zwischen Tomaten- und Kirschrot und ich räusperte mich kurz, bevor ich anklopfte. Ich hörte von drinnen ein “Herein!” und öffnete leise die Tür. “Ach, du bist es, Iruka.”, sagte der ältere Herr, legte seine Feder beiseite und verschränkte die Finger ineinander. “Ja, Hokage-sama.”, sagte ich. “Ich wollte den Bericht über meine heutigen Unterrichtsstunden abgeben.” Er nickte und nahm meine Schriftrolle entgegen. Er öffnete sie und las nach. “Macht Konohamaru Fortschritte?”, fragte er mich dann und ich nickte eifrig. “Ja, er ist sehr geschickt im Umgang mit den Wurfmessern.” Der Hokage lächelte, unterzeichnete die Schriftrolle und legte sie auf einen Stapel anderer. Ich wollte mich umdrehen, um zu gehen, als mir noch etwas durch den Kopf schoss. “Ach, Hokage-sama, hat Kakashi-san seinen Bericht schon abgegeben?” Das Oberhaupt unseres Dorfes sah mich fragend an. “Da musst du etwas falsches gehört haben, Iruka. Kakashi hatte heute keine Mission.” “Achso. Sie haben Recht, da werde ich wohl etwas falsch interpretiert haben. Auf Wiedersehen, Hokage-sama.” Ich drehte mich um. “Auf Wiedersehen, Iruka.”, sagte der ehrenwerte Hokage noch und ich schloss die Tür hinter mir. Ich lehnte mich leicht dagegen. “Soso, keine Mission heute, was?”, grinste ich und machte mich auf den Weg nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)