Zwei Schicksale, ein Weg 1 von Lesemaus (Geknüpfte Bande (One-Shot zu Hinata & Neji in meiner One-Shot-Sammlung bitte lesen^^)) ================================================================================ Kapitel 16: Schwieriger Anfang ------------------------------ Schwieriger Anfang Die Hoteldame hatte Neji und mich in Zimmer 402 verfrachtet. Der einzige Nachteil, wie ich empfand: eine Hochzeitssuite. Ich wusste selbst, dass ich verheiratet war, sie brauchten mich nicht jede Minute daran erinnern. Die Dame ließ uns alleine, nachdem sie uns die ganze Suite gezeigt hatte. Während ich mich daran machte aus zu packen, setzte Neji sich auf einen Stuhl und beobachtete mich dabei. Ich ließ mich davon nicht stören und machte weiter. Wieder einmal fiel mir auf, wie verschieden wir waren, selbst jetzt als Mann und Frau. Ich verstaute in wenigen Minuten meine gesamte Kleidung im gemeinsamen Kleiderschrank. Unsere Räume waren in einem hellen gelben Ton gehalten, nur das Badezimmer koppelte sich mit seinem weiß ab. Unser Schlafzimmer war mit dem Wohnzimmer und der Küche verbunden. Ihm aus zu weichen war demnach extrem schwierig. Ich würde ihn jede Minute sehen, es sei denn er schlief. Da es noch recht früh am Tag war ging ich hinaus auf den Balkon, der Teil unserer Suite war. Ich schloss säuberlich die Glastür hinter mir, damit mein Mann nicht alles von mir mit bekam. Unser Balkon zeigte Richtung Meer. Das fand ich am Besten des ganzen Urlaubs. Ich war bisher nur einmal am Meer gewesen, damals fand ich es schon wunderschön, geradezu faszinierend, so blau und unscheinbar. Der Strand befand sich nicht einmal fünfzig Meter vom Hotel entfernt. Ich war wirklich versucht hinunter zu gehen und meine Füße in das kühle, erfrischende Nass zu tauchen. Die Temperaturen ließen es locker zu. Ich legte überlegend meine Stirn in Falten. Sollte ich das Risiko eingehen oder nicht? Die Entscheidung fiel mir leicht und sprach sich für den Ozean aus. Leise schlüpfte ich wieder in die Wohnung. Sie lag leise und still da. Misstrauisch schlich ich ins Schlafzimmer. Ich brauchte mich nicht lange umschauen, bis ich Neji entdeckte. Er saß noch immer auf dem Stuhl, auf dem er sich vor gut zehn Minuten gepflanzt hatte, mit einem Unterschied: Er schlief, oder tat zu mindestens so. Sein dunkles Haar fiel ihm Strähnenweise ins Gesicht, ein süßer Anblick fand ich. Da ich ihm nicht mehr Beschied sagen konnte, dass ich zum Strand ging, nahm ich eine Decke und legte sie ihm behutsam um die Schultern, damit er nicht fror. Lautlos verließ ich die Suite, jedoch nicht ohne mir einen der zwei Schlüssel mit zu nehmen, die uns die Dame vorhin gebracht hatte. Das Hotel entpuppte sich als Labyrinth. Ich musste mehrere Gänge probieren, bis ich nach draußen kam. Das Hotel bewohnte zur Zeit anscheinend wenig Gäste, da ich kaum eine andere Menschenseele entdeckte. Am Strand schien die Sonne. Die gelben Strahlen ließen den Sand in einem matten Gold erscheinen. Meeresrauschen war zu vernehmen, das angenehm in den Ohren klang. Einige Seemöwen flogen am Horizont und kreischten über die Gegend. Das Meerwasser war tief blau, fast durchsichtig. Ich konnte bis zum Grund klar gucken. Vereinzelt spazierten Menschen am Strand entlang, für die Jahreszeit war der Strand regelrecht leer gefegt. Ich ging bis zum Ufer und tauchte meine Füße ins Wasser, die ich zuvor von meinen Schuhen befreit hatte, um den Sand deutlich auf meiner Haut zu spüren. Mit langsamen Schritten watete ich den Grad zwischen Meer und Strand entlang. Ein Lächeln umspielte meine Mundwinkel, vielleicht würden diese Flitterwochen doch nicht so schrecklich werden, wie ich angenommen hatte. Die Gegend gefiel mir schon mal sehr gut. Eine sanfte Brise herrschte hier, die mein Haar auf und ab wippen ließ. Ich ging den Strand entlang, bis ich mich bereits außerhalb des Hotelgeländes befand. Ich bemerkte es erst, als ich fast, tief in Gedanken versunken, gegen einen Baum lief. Ich blickte den Strand hoch, dass Hotel konnte ich noch sehen, aber nur noch relativ klein. Ich war schon ganz schön weit gewandert. Bevor ich noch weiter ging, beschloss ich um zu drehen, nicht das Neji sich noch Sorgen machte und ich mir später, wenn ich zurückkam, eine Strafpredigt anhören durfte. Darauf hatte ich echt keine Lust. Ich benötigte fast eine komplette Stunde im Marschtempo zum Hotel. Es war bereits Nachmittag. Was Neji und ich heute wohl noch machen?, überlegte ich. Vielleicht ließ er sich ja heute Abend zu einem Spaziergang überreden. Ein Versuch war es zu mindestens Wert, mehr als nein sagen konnte er eh nicht. Oben im Zimmer versuchte ich so leise wie möglich zu sein, da ich dachte mein Mann schliefe noch. Als ich jedoch ins Schlafzimmer kam, fand ich nur noch den Stuhl mit der Decke wieder. Suchend sah ich mich um und entdeckte die gesuchte Person in der Wohnstube auf einem der hell gehaltenen Sofas sitzen, in meine Richtung blickend. Sein Ausdruck in den Augen gefiel mir überhaupt nicht, sie sahen so dunkel aus, als wären sie voller Zorn. „Wo warst du?“, fragte er mich, noch in einem ruhigen Tonfall. „Ich war draußen spazieren.“, antwortete ich wahrheitsgemäß. „Das Wetter war so schön.“ „Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt, wo du hingehst?“, hielt er mir vor. „Du hast geschlafen.“, entgegnete ich. „Ich wollte dich nicht wecken.“ „Das nächste Mal sagst du mir Bescheid, wo du hingehst.“, sprach er weiter. Ich glaubte mich verhört zu haben. „Warum sollte ich das machen? Du sagst mir schließlich auch nicht immer, wo genau du hingehst, also was soll das?“, fragte ich aufgebrachter. „Du bist meine Frau.“, gab er lässig zurück. „Und du mein Mann. Trotzdem hast du nicht das Recht über mich zu bestimmen. Ich weiß selbst, was ich mache und was nicht.“ „Hinata,“, warnte er mich. „Du bist meine Frau und hast mir auch zu gehorchen.“ „Genau, deine Frau, aber nicht deine Leibeigene. Nur weil du etwas sagst, habe ich nicht gleich zu springen.“, zischte ich ihm aufgebracht zu. Er erhob sich vom Sofa und stellte sich bedrohlich mir gegenüber hin. Er überragte mich um gut einen Kopf, aber davon ließ ich mich nicht einschüchtern. „Ich bin dein Mann und du hast mir als Frau zu gehorchen.“, stellte er mich vor vollendete Tatsachen. „Hörst du dir eigentlich mal selbst beim Reden zu?“, fragte ich in provokant. „Jedes Mal, aber du lehnst dich zu weit aus dem Fenster raus.“, gab er zurück. Leicht dränge er mich an die Wand zurück und stemmte eine Hand neben meinem Kopf ab. „Wenn du glaubst, dass du mir so Angst machst, unterliegst du einem fatalen Irrtum.“ Ein kleines Lächeln erschien auf den Lippen meines Mannes. „So vielleicht nicht.“, sagte er. „Aber ich hätte da etwas anderes im Sinne.“, hauchte er mir in mein Ohr, als er sich zu mir runterbeugte. „Wag es ja nicht!“, drohte ich ihm. Ich wusste mit Sicherheit, dass er nur das eine wollte. „Was solltest du dagegen tun, wenn ich es will? Ich glaube kaum, dass du die Kraft dazu hast.“, spottete er und legte seine andere Hand an meinen Bauch, wo er mein Oberteil leicht hochschob. Ich stemmte mich gegen ihn, indem ich meine auf seine Brust legte und ihn versuchte von mir zu schieben. Er tat es mit einem amüsierten Lächeln ab, bevor er anfing meinen Hals entlang zu küssen. „Was bezweckst du damit?“, fragte ich ihn. Ich war darauf aus, ihn mit der Wahrheit zu konfrontieren. Schließlich wusste ich schon seit einigen Tagen davon, dass ich so schnell es möglich war, schwanger werden sollte. „Was meinst du?“, entgegnete er, während er seine Hand unter mein Oberteil gleiten ließ und über meinen Bauch strich. „Bist du wirklich nur auf das Eine aus? Geht es dir nur um die Befehle, die dir unser Clanoberhaupt gegeben hat?“, fragte ich mit gekränkter Stimme. Abrupt ließ er von mir ab, sah mich mit erstaunten Augen ab. „Verwundert wie? Ihr wart nicht gerade leise, als ihr darüber gesprochen habt.“, äußerte ich mich, senkte dabei betreten meinen Blick. „Wie lange hast du uns belauscht?“, fragte er mit Unterton in der Stimme, den ich nicht deuten konnte. „Ich…ich soll so schnell wie möglich Schwanger werden. Wolltest du das hören?“, fragte ich mit unterdrücktem Zorn in der Stimme. „Bin ich für euch nichts anderes? Nur eine minderwertige Frau, die eine Gebärmaschine sein soll?“, fuhr ich ihn an und stieß ihn von mir. „Ich bedeute dir doch nichts! Du willst nur meinen Körper!“, warf ich ihm vor. Mittlerweile hatten sich Tränen in meinen Augen gebildet, die sich einen Weg über meine Wangen suchten. „Hinata…“, sprach Neji beruhigend und kam langsam auf mich zu. Ich stolperte ein paar Schritte zurück. Er sollte einfach weg von mir bleiben! „Tu nicht so, als würde ich eine Irre sein, die es zu beruhigen galt!“, schrie ich. Energisch wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um zu heulen. Es galt meinem Mann die Leviten zu lesen, die längst überfällig waren. Ich sprang zur Seite, als Neji wieder auf mich ansetzte. Elegant machte ich mehrere Räder hintereinander, bis ich zum stehen kam. Zufälligerweise landete ich neben einer Kommode, auf die ich zuvor zufällig meine Kunaitasche abgelegt hatte. Schnell schnallte ich sie mir um den Oberschenkel und zog ein Kunai heraus. Mit ernstem Blick taxierte ich mein Gegenüber, eine falsche Bewegung oder ein falsches Wort und ich würde ihm sonst etwas antun, das schwor ich mir. Ich war längst nicht mehr das kleine, schüchterne, unsichere Mädchen von früher und ein Kind ließ ich mir nicht einfach mal so andrehen, nur weil es irgendein Oberhaupt so wollte. Neji erkannte die momentane Lage sofort. Seine Frau war wütend, aber mehr wütend auf ihre Verwandtschaft, als auf ihn, er würde jedoch ihre Wut zu spüren bekommen. Er musste sie stoppen, bevor sie sich etwas tat. Er könnte sie als Gegner stoppen, aber nicht ohne die Einrichtung der Wohnung erheblich zu verändern. „Kanns ruhig Hinata.“, sprach er versöhnend. „Leg das Kunai weg und lass uns in Ruhe darüber reden.“ Ich umschloss das Kunai noch fester, sodass es schon schmerzte. Mit einer schnellen Bewegung schleuderte ich es in Nejis Richtung, der es gerade noch mit einem anderen abwehren konnte. „Na gut, Hinata, wie du willst, dann machen wir es auf die komplizierte Art.“ Kampfbereit stellte er sich in Position. „Aber ich garantiere für nichts.“, gab er noch von sich, bevor er mich musterte, was ich als nächstes tat. Langsam zog ich ein weiteres Kunai aus meiner Waffentasche, bevor ich losrannte. Er tat es mir gleich, sprang aber über mich hinweg, ich duckte mich extra und schlitterte auf dem Boden entlang. Meine Waffen schloss ich auf ihn ab, er blockierte sie aber. Meinen langen Pulli zog ich eiligst aus, da dieser nur beim Kämpfen störte. „Hinata, beruhige dich doch. Wir können doch darüber reden.“, versuchte es Neji wieder. „Können wir nicht!“, zischte ich. „Es war ein Fehler diese Ehe ein zu gehen, hätte ich nicht an meine Familie gedacht, wäre ich jetzt besser dran.“ „Ich hab dich nicht drum gebeten meine Frau zu werden.“, sagte Neji, nun auch deutlich verärgert, dass ich unser Eheversprechen in Frage stellte. „Hätte ich dich doch bloß nicht geheiratet!“ „Bitte, du kannst ja gehen, wenn du so scharf darauf bist weg zu kommen!“, sagte mein Mann zu mir, wütend. Schweigend steckte ich meine Kunais zurück, was ihn verwundert aufsehen ließ. „Gut. Dann gehe ich.“, gab ich von mir und marschierte geradewegs ins Schlafzimmer. Eiligst holte ich meine Reisetasche hervor und stopfte meine Klamotten in sie. Neji kam ebenfalls zu mir, hinderte mich allerdings am Packen, da er mich von hinten am Bauch packte und von meiner Tasche wegzog. Ich strampelte mit den Beinen und versuchte mich von ihm zu befreien, vergebens. Ich schlug mit den Armen nach ihm, doch er hielt meine mit seinen in einem eisernen Griff fest. Er drückte mich mit seinem gesamten Körpergewicht nach unten auf den Boden. Viel rühren konnte ich mich nicht mehr. „Jetzt sei mal vernünftig Hinata.“, redete Neji auf mich ein. „Mir gefällt diese Vorstellung auch nicht, aber es nützt nichts, wenn du das jetzt mit mir diskutierst, wenn dann solltest du das mit dem Oberhaupt des Clans besprechen.“ Es stimmte. Er hatte ja Recht, nur war er grad der Einzige in der Nähe, an dem ich meine angestaute Wut auslassen konnte. Ich konnte mich mit der Rolle bald Mutter zu sein, einfach nicht abfinden. Ich fand mich noch zu unreif dafür. „Lass mich los.“, bat ich ihn, meine Stimme wieder unter Kontrolle. „Hast du dich beruhigt?“, fragte er mich noch Mal zu seiner eigenen Sicherheit. Schweigend nickte ich. Langsam ließ er mich los. Ich blieb weiterhin auf dem Boden liegen, als er sich von mir erhob. Ich drehte mich zur Seite und blieb so liegen. „Tolle Flitterwochen.“, murmelte Neji, ehe er mich im Schlafzimmer allein ließ, damit ich meine Gedanken und Gefühle ordnen konnte. Irgendwie tat es mir in meinem Inneren weh, ihm mit meinen Worten verletzt zu haben, aber ich fühlte mich einfach benutzt, wie ein Stück Fleisch, das nur für einen Zweck lebte. Im Endeffekt siegte mein schlechtes Gewissen, wie sooft. Ich ging zögerlich in die Wohnstube, sah aber niemanden. Erst als ich beim Sofa stand, entdeckte ich Neji auf dem Balkon, beide Arme aufs Geländer gestützt. Lautlos schlich ich hinter ihm, beobachtete ihn eine Weile, wie er angestrengt aufs Meer starrte. Vorsichtig berührte ich ihn an der Schulter, er zuckte dabei leicht zusammen und drehte sich überrascht zu mir. „Ähm…ich…“ Ich versuchte einen vernünftigen Satz aus mir heraus zu bringen, doch es wollte mir nicht wirklich gelingen. „Schon gut.“, sagte er. „Ich weiß, dass du nicht mich gemeint hast.“ Er setzte eine kurze Pause dazwischen, bedeutete mir dann aber, mich mit ans Geländer zu stellen. Ich folgte seiner stummen Geste. Er trat hinter mich, während ich aufs Meer hinaussah. Leicht lehnte sich Neji an mich, als wollte er sich mit dieser stummen Geste bei mir entschuldigen. Wir sahen uns zusammen noch lange die offene See an. Es war zwar ein schlechter Start in den Urlaub, aber weiß, was am Ende darauß wurde. Es tut mir super sorry leid, dass ich so lange mit dem Kapi gebraucht habe, mir ist einfach nichts eingefallen >-< Meine Schreibblockade müsste aber jetzt eigentlich behoben sein Viel Spaß beim Lesen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)