Dein Spiegelbild von Lesemaus (Zwei Brüder vom gleichen Schlag (extra One-Shot von Yoh & Zeke in meiner One-Shot-Sammlung, bitte lesen^^)) ================================================================================ Kapitel 4: Ausflug ins Schwimmbad --------------------------------- Ausflug ins Schwimmbad Stumm zählte ich die letzten Minuten der Schulstunde. Der Lehrer von Zekes Klasse war wieder anwesend, sodass wir wieder getrennt Unterricht hatten. Sehnsüchtig starrte ich auf die Uhr, dessen Zeiger sich immer weiter Richtung Schulschluss bewegte. Zeke und ich wollten nach der Schule etwas zusammen unternehmen, was genau wusste ich nicht, aber ich ließ mich gerne überraschen. Das ersehnte Klingeln der Glocke ließ mich aufseufzen. Endlich vorbei, dachte ich fröhlich. Munter verstaute ich meine Papiere in meine Schultasche und ging aus dem Klassenzimmer. Suchend sah ich mich um, doch entdeckte ich nirgendwo Zeke. Viel dachte ich mir nicht dabei, schließlich wurde er in einem anderen Teil des Gebäudes unterrichtet, so beschloss ich vorne am Eingangstor der Schule auf ihn zu warten. Ich beobachtete die Schüler, die an mir vorbei nach Hause eilten. Einige kannte ich vom Sehen, andere Gesichter sagten mir überhaupt nichts. Der, Recht kalte Wind für den Herbst, strich durch meine Haare und ließ sie auf und ab wippen. Nachdenklich schaute ich in den Himmel. Er war bewölkt, hoffentlich regnete es nachher nicht, wenn Zeke und ich unterwegs waren, dass wäre wirklich übel gewesen. Ich wollte mich gerade entspannt an die Mauer lehnen, als mir von hinten plötzlich die Augen verdeckt wurden. Erschrocken hielt ich den Atem an, meine Schultasche ließ ich achtlos vor Panik fallen. Wer war das? Ich fühlte einen Körper hinter mir, der mich jedoch nicht berührte. Diese Hände, die meinen Augen das Licht verbargen, kamen mir bekannt vor, vertraut durch ihre Berührung. Durch eine leichte Ziehbewegung meines Angreifers lehnte ich im nächsten Augenblick an seinem Körper. Es war eindeutig ein Mann, spürte ich das doch an den kräftigen und breiten Schultern. Innerlich ging ich bekannte Personen durch, die es hätten sein können. Die Person musste an mir Interesse gezeigt haben, als Junge, doch niemand richtiges fiel mir ein, außer…Naja, einen Versuch war es Wert. „Zeke?“, fragte ich leise, fast nur gehaucht. Angespannt wartete ich auf eine Erwiderung, vielleicht irrte ich mich auch und die Person, war nicht der, den ich bereits sehnsüchtig erwartet hatte. „Richtig.“, hauchte mir eine bekannte Stimme ins Ohr, die einen Schauer über meinen Rücken fahren ließ. Seit wann war ich so empfindlich gegen flüsternde Worte? Irgendetwas stimmt nicht mit mir seit einigen Tagen, eigentlich, wenn ich genau darüber nachdachte, seit mein Spiegelbild aufgetaucht war. Kurze Zeit später erhielt ich wieder freie Sicht auf meine Umgebung. Automatisch drehte ich mich der Person zu, die mich vorher noch an sich drückte. Tatsächlich stand Zeke mir gegenüber, wie gewohnt in Schuluniform. Sein keckes Lächeln entlockte mir ebenfalls ein kleines. Seine Anschleichkünste waren vortrefflich, ich hatte mir schon ernsthaft Sorgen gemacht, wer mich denn überfiel. „Du bist spät.“, warf ich ihm vor und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. So leicht sollte er es nicht bei mir haben. „Verzeih, aber meine Anwesenheit beim Lehrer wurde noch benötigt.“, erklärte er mir in verdrehtem Satzbau, den man früher im Mittelalter benutzte. Wollte er ein Wortspiel mit mir ausfechten? Neugierig sah ich an, sein Lächeln vertiefte sich bei meinem forschendem Blick, was das alles zu bedeuten hatte. Wenn er darauf anspielte, bitte, ich war auch ein gekonnter Redner. „Wohl war sind Eure Anwesenheit nur aus wichtigen Gründen gepriesen.“, spielte ich mit. „Doch trotzdem muss ich Euch strafen einen Freund warten zu lassen.“, ließ ich verlauten. „Du bist geschickt im Umgang mit alten Worten.“, lobte er. „Ich hatte viel Übung und Zeit dazu.“, entgegnete ich. „Wollen wir weiter?“, fragte er mich und reichte mir die Hand. Zögerlich nahm ich diese entgegen, aber nicht ohne vorher meine heruntergefallene Tasche auf zu heben. Mit einem Gefühl von tausend Schmetterlingen im Magen machte ich mich mit ihm auf den Weg. In der Stadt beachtete uns kaum einer. Für Außenstehende waren wir nicht mehr als zwei Jungs, die zusammen durch die Straße gingen. „Wo wollen wir eigentlich hin?“, fragte ich Zeke, da ich ja keine Ahnung hatte wo es genau hinging. „Das erfährst du schon noch, wenn wir da sind.“, gab er zurück. Na super, Informationen würde ich vorher also nicht bekommen. Danke auch. Wir gingen durch für mich vertraute Straßen. Es befanden sich viele Geschäfte in der Nähe, in die wir hätten gehen können, doch keins sagte ihm zu. Angestrengt versuchte ich unseren Weg voraus zu berechnen, um zu mindestens eine Spur zu ahnen, wo es denn hin ging. Nach einer Weile erkannte ich dann ein großes, vertrautes Gebäude in der Ferne. Das äußerlichste von allen, kein anderes Geschäft gab es mehr hinter ihm. Tatsächlich steuerte mein Begleiter direkt auf das Schwimmbad zu. Innerlich fragte ich mich, warum wir gerade hierher gingen. Ich hatte schließlich keine Badesachen oder sonstiges mit, aber wie ich Zeke kannte, würde ich darauf schon bald eine plausible Antwort bekommen. Wir bezahlten wie alle anderen am Schalter, bevor wir uns ins innere des Schwimmbads begaben, zu den Umkleidekabinen. Zu meiner eigenen Verwunderung war wenig los. Nur ab und an hörte man Stimmen von Leuten unterschiedlicher Altersklassen. Zeke zog mich mit in eine der Umkleidekabinen, die maximal für zwei Personen gebaut waren. Irgendwie war es mir dann doch ziemlich peinlich mit ihm alleine zu sein. Zeke wühlte kurz in seiner Tasche, bevor er zwei Badehosen und Handtücher herauskramte. Das alles passte in seine Schultasche?, fragte ich mich innerlich überrascht. Unsere heutigen Schultaschen waren nicht gerade die Größten. Als er begann sich seine Jacke aus zu ziehen, drehte ich mich mit rotem Kopf um. Verdammt war mir das unangenehm. Eine deutliche Röte zeichneten sich von meinen Wangen ab. Zeke drehte sich verwundert um, als er nichts mehr von Yoh hörte. Sein Bruder stand Stock steif hinter ihm, den Rücken ihm zu gewandt. Was war denn mit ihm los?, fragte sich der nur wenige Jahre ältere. Mit unbedecktem Oberkörper trat er vorsichtig an Yoh heran und legte ihm eine Hand auf die Schulter, worauf dieser zusammenzuckte. Wie ein Elektrostoß schoss seine Berührung durch meinen Körper. Erschrocken über die plötzliche Berührung wandte ich mich zu ihm um. Er hob irritiert eine Augenbraue, als er den verschreckten Ausdruck in meinen Augen las, sein freier Oberkörper half mir zum Negativen meine Röte zu verbergen. „Was ist denn mit dir los?“, fragte mich mein Spiegelbild. Um mehr Abstand zu gewinnen, ging ich einen Schritt zurück, spürte aber nach diesem bereits die Wand der Umkleidekabine in meinem Rücken. Anscheinend sickerte die Erkenntnis langsam durch Zekes Gehirn, ich konnte förmlich sehen wie es bei im Pling machte. Beruhigend sah er mich an. „Das brauch dir nicht peinlich sein. Momentan sind wir schließlich nur zwei Jungs, die gemeinsam Schwimmen gehen wollen. Also komm, dass Wasser wartet nicht ewig.“, sprach er beruhigend auf mich ein. Er überließ mir die Wahl, ob ich mich in seiner Anwesenheit umzog oder nicht. Tatsächlich wartete ich, bis er draußen war, zu unangenehm war mir die Situation, zu neu. Als ich dann auch endlich in Badehose ankam, wurde es mir schon wieder peinlich, seine wandernden Blicke auf meinem Körper zu wissen. Wir verstauten unsere Sachen in einem gemeinsamen Schließfach. Mit den Handtüchern beladen gingen wir zu den Schwimmbädern. Zu meiner Überraschung waren die kleineren Becken kaum belebt, das große Becken stand vollkommen leer. Betriebseinsamkeit, schimpfte ich in Gedanken. Die meisten Bewohner Manhattans hatten anscheinend keine Lust direkt nach der Schule das Schwimmbad auf zu suchen, Glück für uns. Naja, wie man es sieht. Wir verzogen uns in eine kleine, abgelegenere Ecke des Schwimmbads, wo sich die kleineren Becken befanden. Unsere Handtücher legten wir auf zwei Stühle, bevor wir ins Wasser tauchten. Ich blieb weites gehend am Rand sitzen, da mir die Situation noch nicht wirklich geheuer war. Ich fühlte, dass dies kein einfacher Ausflug war. Zunächst passierte nichts Ereignisreiches. Wir schwammen unbeschwert herum, tauchten und ärgerten uns gegenseitig, indem wir den anderen unter Wasser zogen oder ihm eine kräftige Ladung Wasser ins Gesicht spritzten. Ich überlag Zeke, er ließ mich zu mindestens in dem Glauben, doch das änderte sich, als ich ihn wieder Mal nass spritzen wollte. Mit Leichtigkeit fing er meine Hände ein und nagelte sie am Beckenrand fest. Ohne weiteres kam ich nicht mehr von ihm los. Seine forschenden Blicke glitten über mein Gesicht und Oberkörper, welche ich intensiv wahrnahm. Er wartete nur darauf los schlagen zu können, seine Muskeln schienen zum Reißen gespannt zu sein. Ein kleiner Satz von mir würde genügen, um mich entweder meinen Gefühlen hin zu geben oder mir arge Probleme zu bereiten. „Was willst du wirklich?“, fragte Zeke mich hauchend und stricht mit seiner Nasenspitze meine Wangen entlang. Diese Geste war so unglaublich zärtlich, für mich so ungewohnt, in diesem Punkt war ich echt noch „jung“. Mir blieben zunächst die Worte im Hals stecken, selbst als ich begann zu sprechen traten nur stotternde Worte aus meiner Kehle. „Ich…ich...weiß nicht.“, gestand ich ehrlich. „Denke nach. Horche in dich hinein, was sagt dir dein Gemüt? Deine Seele? Dein Geist? Versuche dich nur auf dich selbst zu konzentrieren. Lass alles andere außer Acht. Mich, das Schwimmbad, einfach alles.“, gab er mir als Ratschlag und verhielt sich danach stumm. Konzentriert folgte ich seinen Anweisungen. Restlos alle Geräusche und Gedanken zu verbannen, war ein schwieriges Unterfangen. Still lauschte ich in mich hinein, wo momentan nur eine dämmrige Leere herrschte. Die Fragen, die ich mir selbst stellte, wurden jedes Mal mit einem Ja beantwortet, doch die Frage, was ich wirklich wollte, konnte ich nicht lösen. Ich begehrte diesen Jungen, der mir so ähnlich sah, ja, aber war da auch mehr im Spiel, als ich zugeben wollte? Innerlich meinen Konflikt mit mir selbst beendend, kuschelte ich mich leicht an mein Gegenüber, der immer noch meine Handgelenke im Zaum hielt. Zeke seufzte leise und drückte sich leicht gegen mich. Ich spürte seinen schnelleren Herzschlag. Warum war er denn so aufgeregt? Sein Gesicht befand sich nahe meines Ohres, als er plötzlich begann meinen Hals entlang zu küssen. Mir war diese Berührung so unbekannt, dass ich mich gegen seinen Griff an meinen Händen stemmte. Er presste sie weiterhin gegen die Wand des Beckens, entkommen konnte ich ihm vorerst nicht. „Für was hast du dich entschieden?“, erklang seine Stimme flüsternd. Ich warf ihm einen Seitenblick zu, den er sofort erwiderte. „Für dich.“, erwiderte ich leise, ehe ich überhaupt über die möglichen Konsequenzen nachdenken konnte. Ein schelmisches Grinsen umspielte Zekes Mundwinkel, bevor er fordernder meinen Hals küsste. Ich spürte, wie sich sein Körper stärker an den meinen presste. Die Berührungen waren unbekannt, aber dennoch nicht abstoßend für mich, irgendwie fühlten sie sich wie Balsam für meine Seele an, die mich nur schützen wollten, vor allem Übel. Doch musste ich mir ins Gedächtnis rufen, wo wir uns genau aufhielten. Zu groß war das Risiko, dass uns doch jemand in dieser versteckten Nische antraf. „Nicht hier.“, murmelte ich eindringlich zu Zeke, der sich ganz mir widmete. „Doch hier.“, konterte. „Ich kann dir nicht mehr widerstehen.“, gab er zu. Seine Augen hatten einen verschleierten Anblick angenommen, als wäre er nicht mehr Herr seiner Sinne. Probeweise wand ich mich in seinem Griff, der zu meiner Überraschung auch nachließ. Jedoch wanderten seine Hände weiter nach unten, zum Bund meiner Badehose. Nun wurde es brenzlig. In mir löste sich eine Reihe von Wellen aus, eine unterschiedlicher als die Andere. Entweder ich ging voll auf ihn ein, gab mich ihm hin und nahm dafür das Risiko in Kauf, dass uns jemand entdeckte oder ich löste mich von ihm. „Zeke.“, sprach ich mit warnendem Unterton aus. Er antwortete mir nicht, blickte mich kurz von der Seite an, ehe er mich in einen Kuss verwickelte, den ich nicht zu lösen vermochte. Federleicht strich er mit seiner Zunge über meine Lippen, ich hätte ihm gerne nachgegeben, aber es war einfach der falsche Ort. Drängender griff mein Ebenbild auf einen fiesen Trick zurück: Er griff mir an den Bauch und kitzelte mich. Ich war überaus empfindlich, wenn es darum ging. Ein Lachen konnte ich unterdrücken, aber nicht, dass ich meinen Mund geschlossen hielt. Einen kleinen Spalt öffnete ich ihn, der Zeke schon reichte, um seine Zunge in meine Mundhöhle gleiten zu lassen. Auffordernd stupste er meine Zunge an, doch ich reagierte nicht darauf, was ihn auch ein bisschen zu ärgern schien. Hoffentlich kam er bald wieder zur Vernunft. Tappende Schritte ließen mich das Schlimmste erahnen. Mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, zog ich Zeke mit mir unter Wasser, bevor uns die Person, die gerade vorbeikam, zusammen erwischte. Unterwasser löste sich Zeke gezwungener maßen von mir. Er sah mich beleidigt an, doch ich entgegnete es nur mit einer entschuldigenden Miene. Als wir zusammen auftauchten war niemand mehr zu sehen. Für heute reichte es mir, ich wollte nur noch aus dem Wasser, fühlte ich mich doch plötzlich ausgelaugt und müde. Ich stieg aus dem Becken, gefolgt von meinem Spiegelbild. Mit einem Seufzer nahm ich mein Handtuch und begann mich notdürftig ab zu trocknen. Zeke stellte sich dicht hinter mich, ich spürte seinen Atem an meinem Nacken, dessen Haare sich aufstellten. „Nachher entkommst du mir nicht.“, flüsterte er mir zweideutig zu, ehe er bereits vorging zu den Umkleidekabinen. Ich sah ihm erstaunt über seine Offenheit hinterher, setzte mich dann aber doch in Bewegung. Ein Haufen Probleme wartete demnächst auf mich, den ich mich wohl oder übel stellen musste. Naja, hoffe das Kapi hat euch gefallen^^ War eine Spontanidee von mir Ich versuche möglichst bald weiter zu schreiben^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)