Voodoo von Junior-Einstein (-Shop für Beschwörungen, Flüche und Liebeszauber-) ================================================================================ Kapitel 1: Eine höhere Macht ---------------------------- Diese Idee kam mir, als ich Voodoo von Subway to Sally gehört habe. ^^ Geiles Lied und gute Band. Naja, diese Kurzgeschichte habe ich noch VOR meinem Computerproblem geschrieben und kann sie hochstellen. Damit möchte ich eure Wartezeit ein wenig versüßen. ^^ Na denn, viel Spaß! Disclaimer- Naruto, sowie alle auftauchende Charaktere in dieser FF sind nicht mein Eigentum. Die Idee wiederrum ist ganz allein mein! Muahahahaha!!!! XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx Sakuras Tag konnte einfach nicht besser werden. Erst hatte ihr Wecker den Dienst aufgegeben und das mitten in der Nacht, dann hatte ihr arbeitslo-, Entschuldigung, ihr ‚arbeitssuchender’ Vater vergessen etwas Essbares zu kaufen und Sakura musste ohne irgendwas im Magen zu haben, zur Schule gehen. Während sie auf dem Weg zu ihrem alten, verbeulten und verrosteten Ford war, hatte ihre Tasche beschlossen ein erfrischendes Bad in einer Schlammpfütze zu nehmen, während sämtliche Hausaufgaben freudig dazugesprungen waren. Das Wasser hatte jegliches Schriftstück unlesbar und damit unbrauchbar gemacht, aber das Papier hatte einen schönen Kuraufenthalt in einer Pfütze. Durch diese ungewollte Koorperation von Wasser und Hausaufgaben würde Sakura mächtig Ärger bekommen, vor allem mit Anko Mitarashi, der komplett durchgeknallten Geschichtslehrerin, die jedesmal einen halben Orgasmus bekam, sobald sie ihre merkwürdigen japanischen Kullern essen konnte, die sie ‚Dango’ nannte. Aber, da das nicht reichte, musste ihr Wagen mitten auf dem Weg zur Schule auch noch absaufen. Der Motor gab ein ungesundes Geräusch von sich und plötzlich rollte Sakura über den Asphalt in Richtung Fußweg, ohne es direkt zu wollen. Nur durch einen netten, autoliebenden Passanten hatte sich ihr Wagen dazu überreden lassen, sich wieder in Bewegung zu setzen und sein Frauchen zur Schule zu bringen. Trotz der hilfreichen Gutmütigkeit des Mannes, war sie zu spät in der Highschool erschienen. Das führte dazu, dass sie von der, nicht so netten, Gangpatrouille erwischt worden war. Da sie keinen Passierschein und damit keine Erlaubnis sich auf dem Gang aufzuhalten besaß, wurde sie direkt in das Büro des Rektors geschleift. Aber, da ihr Tag vorher schon voller Glück war, wurde ihr mitgeteilt, dass der Rektor krank war und sein Stellvertreter sich ihrer annahm. Der schlangenliebende, leicht pedophil angehauchte Ekel hatte ihr gleichmal den Nachmittag versaut, indem er sie nachsitzen ließ. Dabei hatte sie noch Schwein gehabt, dass sie eine seiner Lieblingsschülerinnen war und nicht gleich eine Woche Nachsitzen aufgebrummt bekommen hatte. Nach diesem, leicht traumatischen und gruseligen, Zwischenfall war sie die Gänge hinuntergerast, um wenigstens noch die letzten fünf Minuten von Biologie mitzubekommen. Aber, der liebe Gott musste sie mal wieder hassen, der Hausmeister hatte vergessen ein ‚Achtung! Rutschgefahr!’-Schild aufzustellen und Sakura hatte sich ungewollt auf den Gang gelegt. Ihre Tasche war durch die Luft gesegelt und der gesamte Inhalt hatte sich auf dem Boden ergossen. Doch, da das nicht reichte, hatte ihr Hinterkopf harte Bekanntschaft mit dem Linoliumboden gemacht, Ihre Beine waren nach oben gegangen und ein schriller Schrei, der die Toten wiederbeleben konnte, war ihrer Kehle entkommen. Hätte jemand sie gesehen, er hätte sich wahrscheinlich eingepisst vor Lachen. So war Sakura, mit dunkler Miene und einer Beule am Hinterkopf, zu ihrer Klasse gehumpelt, deren Tür sie gerade erreichte. Sie hob die Hand und klopfte, nein, falsch, hämmerte ihre Faust gegen das Stück Holz, welches sich beträchtlich unter ihren Schlägen durchbog. Mit einem lauten ‚BAMM’ krachte die Klinke in die Wand, die sich im Zimmer befand und vor dem Mädchen baute sich ein Schatten auf. Sakura zuckte, durch das Geräusch und die mörderische Aura, erschrocken zusammen und sofort wandelte sich ihre Wut und schlechte Laune in Scham und Unsicherheit. Sie begegnete dem wütenden Blick ihres Biolehrers, der auf den Namen Ibiki Morino hörte. Jedoch wandelte sich sein Gesichtsausdruck in dem Augenblick, in dem er einen guten Blick auf seine miserabel aussehende Schülerin bekam. „Haruno?“, kam es ungläubig von dem großen, beängstigend muskulösen Mann. Das rosahaarige, 18-jährige Mädchen kratzte sich verlegen am Hinterkopf, wobei sie leicht zusammenzuckte, während ihre Wangen einen seichten Rotton annahmen. „Mr.Morino... Wie geht’s?“ Hinter seinem Rücken wurde Gekicher laut, was er durch einen einzigen eisigen Blick zum Schweigen brachte. „Wo waren Sie Ms.Haruno? Der Unterricht endet in weniger als fünf Minuten. Meine Stunde beginnt aber eher.“ Sakura streckte ihre Zunge raus, während sie draufbiss und kicherte verlegen. „Naja, ich habe versucht rechtzeitig zu kommen, aber heute habe ich einfach kein Glück. Ich hätte wirklich gern Ihrem Unterricht von Beginn an beigewohnt, doch eine höhere Macht hat mir einen Strich durch die Rechung gemacht.“ Ein nervöses Kichern unterstrich ihre Erklärung. Hinter Ibiki konnte man jetzt ein unterdrücktes Lachen hören. Mr.Morino drehte sich, mit einem entnervten Gesichtsausdruck, herum und warf dem Verursacher dieses Lachens einen vernichtenden Blick zu. „Uzumaki! Klappe halten, oder Sie dürfen den stellvertretenden Direktor sehen!“ Diese Drohung ließ den Blondschopf augenblicklich verstummen, doch Sakura glaubte ein ‚Spielverderber’ gehört zu haben. „Und was Sie betrifft, Ms.Haruno, diese Entschuldigung ist nicht besonders überzeugend für einen Lehrer, der die Evolutionstheorie vertritt. Diese Ausrede sollten Sie sich für Ihren Religionslehrer vorbehalten.“, kam es scharf und merkwürdig erschöpft von Ibiki. Er rieb sich die Seiten seines Nasenrückens und schloss dabei die Augen. „Haben Sie wenigstens Ihre Hausaufgaben?“ Sakura lächelte nervös und hielt ihre feuchte Tasche hoch. „Wie ich schon sagte, heute ist einfach nicht mein Tag...“ Sie schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln und verschränkte die Arme hinterm Rücken. Dabei sah sie so niedlich und unschuldig aus, dass sich die Wangen des hartgesottenen Biolehrers rot färbten, er seinen Blick abwenden musste und sich räusperte. „Dieses eine Mal, Haruno. Sollte sich das noch einmal wiederholen, bekommen Sie Nachsitzen. Verstanden?“ Sakuras entschuldigendes Lächeln verwandelte sich in ein Strahlen und ihre jadegrünen Augen glitzerten begeistert. „Danke, Mr.Morino! Sie sind der Beste!“, rief sie vollkommen happy und wäre ihm sicherlich um den Hals gefallen, hätte in diesem Augenblick nicht die Klingel ihren Auftritt gehabt. „Okay! Sie werden mit Ihre Aufsätze nächsten Montag geben! Haben wir uns verstanden?!“ „Natürlich, Mr.Morino!“, kam es synchron und völlig lustlos von den Schülern. Bevor Ibiki weitere Aufgaben erteilten konnte, stürmten die 18-Jährigen an ihm, vorbei und ließen den Lehrer allein. Nicht einmal Haruno war noch da. Der glatzköpfige Mann fuhr, mit einer Hand, über seinen Kopftuch und seufzte. Irgendwann würden ihn diese Bälger noch ins Grab bringen. Naruto konnte ein Lachen nicht länger zurückhalten und brach nun in schallendes Gelächter aus. Sakuras Wangen brannten vor Scham und Gaara trug ein Grinsen auf den schmalen Lippen. Das Trio befand sich, im Augenblick, auf dem Weg zu ihrer Englischklasse, die sie mit ihrem Lieblingslehrer Kakashi Hatake hatten. „Das war die beste Ausrede, die ich jemals gehört habe! Hahahahaha! ‚Eine höhere Macht’! Ahahaha! Wow, du könntest sogar Neji damit Konkurrenz machen!“ Sakuras Gesicht nahm ein noch tieferes und intensiveres Rot an und sie zog, unbewusst den Kopf ein. Dabei funkelte sie ihren blonden besten Freund an. „Das war keine Ausrede! Weißt du eigentlich, wie beschissen mein Morgen war? Erst setzt mein Wecker aus, dann hat mein geliebter Vater vergessen irgendwelche Fresssalien zu kaufen, dann fällt meine Tasche in eine Pfütze, die sich direkt vor meiner Tür befindet, obwohl es schon seit drei Wochen nicht mehr geregnet hat und dann macht mein Auto schlapp! Und dabei habe ich noch nicht mal die Begegnung mit Orochimaru und seinem Schoßhündchen Kabuto aufgezählt! Das. War. Keine. Verdammt. AUSREDE!!!! Mein Tag kann einfach nicht beschissener werden!“ Alle Schüler, die sich zufällig gerade auf dem Flur befunden hatten, drehten sich zu der wutschnaubenden Sakura und ihrem hilflosen Opfer um. Das rosahaarige Mädchen hatte Naruto kurzerhand am Kragen gepackt und ihn auf wenige Zentimeter an ihr Gesicht gerissen. Dabei blitzten ihre Augen mit reinster Mordlust und ihre Lippen waren zu einem schmalen Strich gepresst. „Noch ein beschissener Kommentar... Einer!... und dich kann der Hausmeister mit einem Spachtel von der Wand der Cafeteria abkratzen. Verstanden?“ Der Blondschopf kicherte nervös und kratzte sich am Hinterkopf. „Kein Grund gleich auszurasten! Gaara! Hilf mir mal!“ Den ersten Teil sagte Naruto beschwichtigend, doch den Rest zischte er dem rothaarigen Schüler zu. Gaara grinste nur und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du hast dir die Suppe selbst versalzen.“, erwiderte er und beobachtete das Geschehen mit einem amüsierten Glitzern in den Augen. „Verräter!“ „Heul doch, Dobe.“, kam es von einer angenervten, dunklen Stimme, die ein Schauer über Sakuras Rücken jagte. Das Mädchen blickte über Narutos angespannte Schulter und ihre Augen wurden mit dem Bild ihres festen Freundes belohnt. Schwarze, eiskalte, tiefe Augen legten sich auf Sakura und schenkten ihr einen verachtenden Blick. „Ich würde ihn nicht anfassen. Du weißt nicht, wo er vorher schon war.“ Sakura ließ Narutos Kragen langsam los und konnte Gaaras tiefes, bedrohliches Knurren hören und Narutos unterdrückte Wut spüren. Sie legte beiden Jungs eine beruhigende Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf. Dann funkelte sie die umstehende, gaffende Menge an und eine dunkle Aura bildete sich um sie. Sofort machten sich die Gaffer aus dem Staub und ließen das Quartett zurück. „Sakura, ich muss mir dir sprechen. Jetzt. Allein.“ Das Wörtchen ‚Allein’ wurde von ihm gestreckt und er sah dabei die anderen beiden männlichen Wesen auf diesem Gang an. Naruto knurrte genervt und wütend und Gaaras rechtes Augenlid zuckte. Das war ein Warnzeichen. Wenn dies passierte, sollte man besser rennen und nicht zurück schauen. Der Letzte, der dieses Zeichen missachtet hatte, lag immer noch im Krankenhaus und würde für die nächsten drei Monate auch nicht wieder rauskommen. „Was du Sakura sagst, kannst du auch genauso gut uns sagen! Wir sind ihre besten Freunde! Jackass!“, platzte es aus dem, normalerweise, freundlichen und witzigen Jungen heraus. Jetzt konnte man nichts mehr von diesen Eigenschaften sehen, nur eine Maske aus Hass und heißer Wut. Sakura schaute erschrocken zu Naruto und dann wieder zu ihrem festen Freund, der nur die Arme vor der Brust verschränkte und eine Augenbraue anhob. Sein Gesicht zeigte nicht ein Gefühl, wofür er in der Highschool berühmt war. Man konnte einfach nie sagen, was er gerade dachte. „Okay. Es betriff sowieso auch euch.“ Diese Aussage sendete einen Schauer über den Rücken, der dem vorherigen in nichts glich. Ein ungutes Gefühl der Vorahnung machte sich in ihr breit. Ihre Augen weiteten sich um wenige Millimeter und ihre Körper spannte sich an, was sich anfühlte, als würde sich ihr Muskelfleisch in Drahtseile umwandeln. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, was jetzt dem Hämmern eines Presslufthammers gleichkam, während sich ihre Atmung vertiefte. „Sakura, ich stelle dich vor eine Entscheidung, die du besser richtig triffst. Wählst du diese beiden Idioten oder mich?“ Sakura starrte den schwarzhaarigen, jungen Mann fassungslos an, genau wie auch Naruto und Gaara. Selbst der schwer zu beeindruckende Rothaarige konnte seinen Gesichtsausdruck nicht beherrschen und dazu brauchte es wirklich eine Menge. „Was geht denn mit dir, Bastard? Reicht es dir nicht, dass Sakura fast jeden Nachmittag bei dir ist und uns versetzt? Willst du sie uns nun entgültig wegnehmen?“ Narutos Körper wurde mit so viel Adrenalin durchflutet, dass sich seine Muskeln anspannten und wieder entspannten, was Zuckungen hervorrief, die seiner Rage Ausdruck verliehen. „Mir gefällt es nicht, dass meine Freundin mit Freaks, wie euch, abhängt.“ „Du nennst uns Freaks? Was bist du dann? Aus dem Horrorhaus entlaufen, oder aus dem Zirkuswagen gefallen?“ Überraschenderweise hatte Gaara seine Stimme erhoben und funkelte den schwarzhaarigen Schüler herausfordernd an. Dieser spannte seine Muskeln an und seine Lippen pressten sich zu einem schmalen Strich zusammen. „Stimmt! Diese Haare sehen wirklich ein wenig merkwürdig aus, Chickenbutt. Hast du etwa mit der Steckdose gespielt, während Papi nicht hingeschaut hat?“ Sakuras Augen gingen zwischen den drein hin und her und die Ungläubigkeit musste einfach auf ihr Gesicht gemeißelt sein, denn so überwältigend hatte sie dieses Gefühl noch nie gespührt, selbst, als ihre Mutter sie, zusammen mit ihrem Vater, sitzen gelassen hatte. Seit wann war Naruto so aggressiv? Und so verletzend? Normalerweise war ein aufgedrehter, herzensguter und liebenswerter Mensch, der fair mit seinem Gegner umging, selbst wenn dieser es nicht verdiente. „Halt die Klappe, du Dobe! Sakura, entscheide dich endlich!“, schnappte der dunkelhaarige Junge düster und kurz vor einem Wutausbruch stehend. Sakura zuckte zusammen und blickte ihren Freund verzweifelt an. Was sollte sie tun? Sie war mit ihm schon seit drei Jahren zusammen und schon im Kindergarten hatte sie ihr Auge auf ihn geworfen. Es war völlig überraschend gekommen, als er sie gefragt hatte, ob sie seine Freundin werden wollte. Natürlich hatte sie sofort eingewilligt und seit dem war jeder Tag noch schöner für sie gewesen. Klar, er war nicht gerade der Gesprächigste und sein Sinn für Humor war fast gar nicht vorhanden, aber sein Aussehen glich diese Mängel gut aus. Auch, dass er so besitzergreifend und eifersüchtig war, war, in ihren Augen, irgendwie niedlich. Doch, was sie am meisten an ihm störte war, dass er nicht einmal die magischen drei Wörtchen gesprochen hatte. Sie konnte gar nicht zählen, wie oft sie ihre Liebe zu ihm beteuert hatte und nur ein Schweigen oder ein ‚Hn’ zurückbekommen hatte. Ihre Freunde waren das komplette Gegenteil zu ihm. Naruto und Gaara waren ihre Nachbarn, seit sie geboren wurden. Ihre Eltern waren allesamt miteinander befreundet und so waren die Zwerge in Kontakt gekommen. Sakura hatte immer noch die ganzen Babyfotos, die es von dem Trio gab und Abends holte sie diese gern mal raus. Die beiden Jungs waren, zusammen mit ihr, in den gleichen Kindergarten gekommen und ab diesem Zeitpunkt hatte sich ihre Freundschaft richtig entwickelt. Damals hatten Jungs Scherze über ihre Stirn gemacht und Mädchen hatten sich geweigert mit ihr zu spielen. Da kamen Naruto und Gaara ins Bild Sie verprügelten die Jungs, die sich über sie lustig gemacht hatten und spielten den Mädchen Streiche. Schnell wurden die drei unzertrennlich und gingen gemeinsam durch dick und dünn. Schon in der Grundschule warf man ihnen schräge Blicke zu, die von Jahr zu Jahr zahlreicher worden. Das war auch zu verstehen, immerhin waren diese drei nicht gerade normal. Naruto Uzumaki war eine typische Blondine. Wenn man ihn in ein paar Wörtchen beschreiben sollte, dann würde es wie folgt lauten: laut, idiotisch, hyperaktiv und besessen von Ramen, japanischer Nudelsuppe. Er würde seine beiden besten Freunde mit seinem Leben verteidigen und sein ganzes Wesen drehte sich nur um sie. Wenn es erforderlich war, dann konnte er auch ernst und weise sein, doch den Großteil des Tages war er ein idiotisches Großmaul. Gaara Sabaku war sein komplettes Gegenteil. Er war ruhig, in sich gekehrt und hoch intelligent, wenn nicht sogar ein Genie. Der rothaarige Sohn eines großen Geschäftsmannes hatte zwei ältere Geschwister, die ihn ständig aufzogen und ihn in allem unterstützten und eine Stiefmutter, die wirklich versuchte mit den Geschwistern klarzukommen. Jedoch machten es ihr die drei nicht einfach. Gaara hatte nicht nur mit seiner Stiefmutter Probleme, sondern auch mit seiner Psyche. Er litt unter Schlaflosigkeit und einer minder schweren Form von Schizophrenie, was ihn ungewöhnlich aggressiv auftreten ließ. Noch in der Junior-Highschool war er als gefährlichster Schüler bekannt gewesen. Nur Naruto und Sakura hatten ihm vom Schlimmsten abhalten können. Vor allem dem rosahaarigen Mädchen hatte Gaara seine neue Einstellung zu verdanken. Ohne sie würde er immer noch jeden Satz, der an ihn gerichtet war, als Beleidigung auffassen und dem Sprecher den Kopf einschlagen. Jetzt war er die Ruhe in Person, doch konnte gewalttätig werden, wenn seine Freunde bedroht wurden. Sakura Haruno war, die meiste Zeit über, ein nettes, höfliches, selbstsicheres, aufgeschlossenes und wohlerzogenes Mädchen, das sagte was es dachte und andere Mitmenschen respektierte. Jedoch brach die Hölle los, wenn jemand ihre Freunde oder ihren Vater beleidigte oder bedrohte. Dann wurde sie gewalttätig, reizbar und verdammt laut, wie auch ausfallend. Man durfte ihr in dieser Zeit nicht in die Quere kommen, wenn man unverletzt bleiben wollte. Man durfte sich ihr auch nicht nähern, wenn sie genervt war, außer man trug den Namen Gaara. Sonst konnte man schnell als unidentifizierbare Masse enden. Selbst Naruto blieb davor nicht verschont, denn meistens war er der Auslöser für ihre Ausbrüche. Sakura sah zwar fragil und unschuldig aus, doch sie besaß die Kraft eines ausgewachsenen Mannes und das Temperament eines Tasmanischen Teufels. Diese drei ergänzten sich perfekt und waren zusammen unschlagbar. Keiner konnte ihnen das Wasser reichen und niemand, wirklich niemand, konnte sie auseinander bringen. Sakura wusste also, wie ihre Atnwort lauten würde. „Tut mir leid, Sasuke, aber ich lasse meine beiden Jungs nicht hängen. Sorry...“ Sasuke starrte seine neue Ex-Freundin, wie vom Donner gerührt, an bis er ihr einen mörderischen Blick zuwarf und sich sein Gesicht zu einer Fratze verzog. „Ich bin sowieso froh, dass du endlich loslässt. Du bist viel zu nervig und eine laufende Klette. Ino und Karin können sich wenigstens noch zusammenreißen, im Gegensatz zu dir, Memme! Halt dich ja von mir fern, du Freak!“ Sasuke drehte sich auf dem Absatz um und wollte davonstürmen um seinen verletzten Stolz zu verstecken, jedoch machte ihm Gaara einen Strich durch die Rechnung, indem er ihm einen Schlag ins Gesicht verpasste, was ihn zurücktaumeln ließ und ihn direkt in die Arme Narutos schickte. Dieser packte ihn von hinten und trat ihm direkt in die Kniekehle, so dass er vor Sakura kniete. Naruto zerrte an Sasukes Haaren und ließ ihn in Sakuras Augen sehen. Diese schimmerten mit ungeweinten Tränen und hinter ihnen konnte man die Gefühle und Emotionen wirbeln sehen. „Sakura, du hast die Ehre.“, sagte Gaara eisig und der Blondschopf zog noch einmal kräftig an den pechschwarzen Haaren. Sasuke funkelte die rosahaarige Schülerin bösartig und warnend an, in der Hoffnung sie einzuschüchtern. Jedoch hatte Sakura vor wenigen Sekunden ihren Respekt vor ihm verloren. Ihre jadegrünen Augen verdunkelten sich und nahmen ein klares, frostiges Smaragdgrün an. „Ich bin eine Klette? ICH?!“, fragte sie eiskalt und die Raumtemperatur schien um einige Grad zu fallen. Naruto grinste leicht und zeigte seine angespitzten Eckzähne. Er kannte diese Ausstrahlung und wusste, was passieren konnte. Wenn sich Sakura so verhielt, dann kannte sie keine Gnade mit ihren Feinden, auch wenn dieser Feind der Ex-Freund war. Naruto beugte sich vor, so dass sein Mund neben Sasukes Ohr war und kicherte, mit einer dämonischen Stimme, hinein. „Arschkarte gezogen, Chickenbutt. Du hast gerade dir gerade dein eigenes Grab geschaufelt.“ Sakura musterte den schwarzhaarigen Senior und die Wut, die sie in diesem Moment verspürte, war deutlich in ihren Augen zu sehen und wenn man nicht aufpasste, konnte man ganz leicht der Funke werden, der sie explodieren ließ. „Soll ich dir zeigen, was für eine Klette ich sein kann? Oder willst du deinen Arm behalten?“ Sogar Gaara rann ein Schauer über den Rücken, bei der Stimmlage, die sie benutzte. Jedoch, bevor etwas passieren konnte, erklang die Schulklingel und kündete die nächste Stunde an. Das Trio warf sich schnelle Blicke zu, bis die beiden Jungs ihr zunickten und Naruto Sasuke losließ. Bevor der Uchiha auf die Füße kommen konnte, hallte ein Klatschen durch den Gang und sein Gesicht wurde zur Seite gedreht. „Glaub mir, ich bekomme meine Rache noch, Uchiha.“ Schon stürmten die drei den Gang hinunter und verschwanden um die nächste Kurve, um zu ihrer Englischklasse zu kommen. Zurück ließen sie einen ungläubigen und wütenden Uchiha, der vorsichtig seine rote, brennende Wange betastete. Der restliche Schultag verlief ohne Probleme, außer, dass Asuma, ihr rauchender Mathelehrer, ihnen einen Vortrag über Zuspätkommen gehalten hatte. Jetzt begleiteten Gaara und Naruto Sakura zu ihrem Nachsitzen. Der blonde, hyperaktive Senior konnte ein Kichern nicht zurückhalten und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Sakura, ich bin ja soooo stolz auf dich! Endlich machst du es wie wir! Endlich bist du im Club der Nachsitzer!“ Naruto wischte sich die Tränen weg, die drohten über seine Wangen zu rollen und zog den Rotz seine Nase hoch. Sakura schaute ihn angeekelt und gleichzeitig fasziniert an, bis Gaara Naruto von ihr wegzerrte und sie stoppte. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und musterte sie durchdringend, was sie ein wenig nervös werden ließ. „Dir geht es gut?“ Das Mädchen lächelte leicht und nickte gerühert. „Bin ich. Ich bin nur wütend, dass dieses Aas so hinterhältig war. Er hat es in unserer Beziehung immerhin mit Karin und Ino getrieben. Das nehme ich ihm wirklich übel. Sonst geht es mir hervorragend.“ Gaara beäugte sie misstrauisch, bis er aufseufzte und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. „Wir werden ihn uns noch schnappen. Er muss nur an einer dunklen Gasse vorbeigehen...“ Sakura lachte auf und schüttelte den Kopf. „Lass mal. Es gibt bessere Methoden, ich muss sie nur noch finden. Los, geht jetzt.“ Naruto wuschelte ihr aufmunternd durchs Haar und rannte schreiend davon, bevor Sakura ihm einen Kinnhaken verpassen konnte. Gaara blieb schweigend neben ihr, bis der Blondschopf um die Ecke verschwunden und außer Hörweite war. Dann drehte er sich wieder zu seiner besten Freundin und schloss kurz die Augen. „Temari und Kankuro lassen dich grüßen. Sie werden Uchiha kastrieren, wenn sie ihm auf der Straße begegnen. Und, wenn du Uchiha wirklich schaden und ihm nicht zu nahe kommen willst, dann fahr zu dieser Addresse. Das ist der Laden von meinem Cousin. Er heißt Sasori und ich glaube, dass er dir vielleicht helfen kann. Fahr nachher einfach bei ihm vorbei.“, mit diesen Worten drückte Gaara ihr einen Zettel in die Hand, wuschelte ihr noch einmal durchs Haar und folgte seinem männlichen besten Freund. Zurück blieb Sakura, die ihm einige Sekunden hinterhersah, bis sie sich an ihr Nachsitzen erinnerte und in die entgegengesetzte Richtung rannte, als ihre beiden Freunde. „Oh Mist! Ibiki reißt mir den Kopf ab!“ Sakura lief, mit düsterem Gesicht, über den Parkplatz der Schule und näherte sich ihrem alten Ford, der einsam in der Dunkelheit stand und vor sich hinrostete. Sie hätte diese Rostlaube ja schon längst irgendwo entsorgt, doch der Wagen war ein Geschenk von Naruto und Gaara zu ihrem 17. gewesen. Die beiden hatten ihr schwer verdientes Geld dafür ausgegeben. Klar, Gaaras Vater war reich, jedoch verzichtete der rothaarige Schüler auf Taschengeld und verdiente sich sein Geld lieber selbst. Naruto musste sich sein Geld sowieso allein verdienen, da seine Eltern gestorben waren, als er 12 war. Das war keine schöne Zeit, weder für ihn noch für seine beiden Freunde. In dieser Zeit hatte auch Sakuras Mutter ihren Vater verlassen. Also, eine Doppeltragödie, die die drei nur fester zusammengeschweißt hatte. Sakura sank in den Fahrersitz und startete den Motor, indem sie das Gaspedal durchtrat und den Schlüssel rumriss. Mit einem lauten Heulen sprang der alte Motor an und das Mädchen rollte über den Asphalt. Sobald sie von der Schule entfernt war, entspannte sie sich wieder und schloss, für wenige Sekunden, die Augen und ließ sich alles noch mal durch den Kopf gehen. Heute war wirklich der beschissenste Tag in ihrem Leben gewesen. Alles, was sie angefasst hatte, war irgendwie kaputt gegangen, sie war zu jeder Stunde zu spät gekommen, jeder Lehrer hatte heute einen Überraschungstest schreiben müssen, ihr Freund hatte mit ihr Schluss gemacht und in ihrer Beziehung mit irgendwelchen Schulschlampen rumgevögelt. Oh ja, das hob ihr Selbstbewusstsein ungemein. Irgendwie schienen sich alle Götter, die es irgendwo gab, gegen sie verschworen zu haben. Wetten, die hatten eine ‚Macht Sakura fertig’-Kampanie am laufen? Zum Glück hatte sie noch Naruto und Gaara. Die beiden würden sie für nichts in der Welt verlassen und würden ihr immer zur Seite stehen! Das war wenigstens ein schöner Gedanke an diesem verfuckten Tag. Sakura zuckte zusammen, als es ein Autofahrer besonders eilig hatte und sie mit Lichthupe und Auffahren nervös machte. Sie schaute in den Rückspiegel und erkannte einen schwarzen Mercedes, der verdammt nah an ihrer Heckstoßstange hing. „Ist der bescheuert? Die linke Spur ist doch frei! Was will dieser Kunde denn?“, murrte sie und setzte den Blinker, um in eine Straße zu biegen. Zu ihrer Überraschung, setzte auch der Mercedes den Blinker. Sakuras Augen verengten sich und sie trat etwas das Gas runter. Das schien der Fahrer hinter ihr als Aufforderung zu sehen und tat das Gleiche. „Jetzt reichts mir aber! Was will dieser Idiot?!“ Sie wäre ihm sicherlich ausgewichen, oder in eine Seitenstraße abgebogen, doch gab es diese Ausweichmöglichkeit nicht. Hier gab es nur abgefrackte Wohnhäuser und Gassen, in die gerademal eine Person reinpasste. Jedoch kam ihr ein Schild zur Rettung, das in der Dämmerung wie ein Rettungssignal erschien. Sakura gab noch mehr Gas und bog, ohne zu Blinken, nach rechts ab, was ihr Gefährt um die Kurve driften ließ und den Mercedes abhängte, der nun davonbrauste. Das Mädchen schnaubte zufrieden und wollte auf dem Parkplatz wenden, doch ihr Motor machte da nicht mit. Ihr Wagen machte ein Satz nach vorn, dann gab er völig den Geist auf und heißer Rauch stieg unter der Motorhaube auf. Sakura schlug mit den Fäusten auf das Lenkrad und schrie auf. „Verdammte Scheiße! Was soll dieser Mist?! Wieso passiert mir immer so eine Scheiße?! Was habe ich euch beschissenen Göttern nur getan?!“ Sie stieß die Tür auf und sprang aus dem Ford, trampelte um das Gehäuse und packte ihre Motorhaube, doch zog ihre Hände, mit einem Schrei, zurück. Die Haube war kochend heiß und würde sich demnächst sicher nicht abkühlen. Gefrustet blickte sich Sakura um und ihre Augen blieben auf dem Haus hängen, das sich vor ihr befand. Es beinhaltete einen Laden, genauer gesagt, einen unheimlich aussehenden Laden, der nicht gerade Vertrauen erweckte. Vielleicht lag es ja an der Überschrift, die einem mit schwarzen, großen Buchstaben etwas abschreckte. „Voodoo, Shop für Beschwörungen, Flüche und Liebeszauber... Oookay... Vielleicht haben die da drin ein Telefon. Ich kann es nicht fassen, dass der beschissene Akku von meinem Handy gerade jetzt schlapp machen musste!“ Sakura machte einen unsicheren Schritt nach vorn und musterte misstrauisch die Fassade des Ladens. Altes, dunkles Backsteingebäude, das geradezu nach Geistern und Horror schrie. Also, wenn da drin ein Geist hausen würde, wäre es nicht überraschend. Das ganze Haus war so klischeemäßig und doch hatte es den Gänsehauteffekt. Zwei große Glasfenster waren in die Front eingesetzt und man konnte in das Innere sehen. Jedoch machte sich Sakura erst gar nicht die Mühe hineinzusehen, denn sie wusste, es würde sie nur noch nervöser und schreckhafter machen. Das Mädchen drehte den Türknauf der roten, alten Tür herum und das Stück Holz schwang, quietschend, zur Seite und machte ihr den Weg ins Innere frei. Unsicher setzte sie einen Fuß auf den Dielenboden und zuckte zusammen, als das Holz unter ihrem Gewicht knackte. „Äh... Hallo? Ist hier jemand?!“ Sakura ließ die Tür hinter sich auf und ging durch den Gang, der direkt zu einer Theke führte, auf der eine alte, metallene Kasse stand, die glatt aus einem alten Westernfilm stammen konnte. Ihr Blick schweifte über die Regale, die sich an den Wänden befanden und Gänsehaut machte sich auf ihren Armen breit. Die Härchen auf ihren Nacken stellten sich auf und sie zog, unbewusst, den Kopf ein, während sie sich weiter umsah. In den Regalen standen die merkwürdigsten Dinge, wie schwarze Kerzen, Verpackungen, in denen sich Lehm befand, merkwürdige Strohpuppen, Nadelsets, Amulette und, was Sakura den größten Schreck verpasste, Köpfe, die nicht gerade menschlich aussahen. „Sind das... Schrumpfköpfe?“, kam es leise und völlig verängstigt von ihr. Als etwas hinter ihr knirschte, fuhr Sakura herum, doch konnte nichts erkennen. Langsam sah sie wieder zur Theke, aber auch dort war niemand. Das Mädchen zuckte durch ein lauteres Knacken zusammen und wirbelte herum, nur um von graubraunen Augen begrüßt zu werden. „Hallo im Voodoo! Shop für Beschwörungen, Flüche und Liebeszauber. Was kann ich für dich tun?“ Sakuras Augen rollten in den Hinterkopf und ihr Körper gab den Dienst auf. Tja, das war doch mal wirklich ein beschissener Tag. Kapitel 2: Was man nicht alles für die Liebe Rache macht -------------------------------------------------------- Erstmal: Hallöchen! Hier bin ich wieder und mit mir habe ich ein neues Kapitelchen gebracht. ^^ In diesem Kapitel erkläre ich ein paar Begriffe des Voodoos. Falls ich etwas falsch habe, oder Anhänger des Voodoos beleidige, bitte schreibt mir ein Review. Ich habe mich im Internet informiert, aber da kann man auch nicht, zu 100%, von der Richtigkeit überzeugt sein. Also, wer nicht zufrieden ist, schreibt mir. Dem Rest, viel Spaß und ihr könnt mir auch einen Kommentar hinterlassen. ^^ Na denn, bis denne und Tschüßikovski! XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx „Oooh... Verdammte Scheiße...“ Sakura erwachte aus ihrer, unfreiwilligen, Ohnmacht und ihr Kopf schmerzte, als wenn sie ihren Hinterkopf mindestens dreißig mal gegen eine Betonwand gehämmert hätte. Woher sie wusste, wie sich das anfühlte? Nun, sie hatte einmal eine Wette mit Gaara abgeschlossen und die bestand aus einer Wand und ohnmächtig werden. Reimt euch den Rest einfach selbst zusammen. Ihre Augenlider zitterten, als sie sie anhob und ihre Sicht kam einem unscharfen Film gleich. Sie sah nur Umrisse und Farben, die absolut keinen Sinn ergaben. „Ich werde blind!“, mit diesem Schrei fuhr Sakura auf und knallte mit der Stirn gegen etwas Hartes und sank wieder zurück. Tränen sammelten sich in ihren Augen und ihre Hände flogen zu dem Krisengebiet, was jetzt pulsieren zu schien. „Ich glaube, ich kann dich beruhigen. Du wirst nicht blind. Du bist nur... etwas angeschlagen.“, kam es von einer ruhigen, männlichen Stimme, in der deutliche Belustigung mitschwang. „Ha, ha, ich lach mich schlapp...“, murrte das Mädchen angenervt und blinzelte ein paar Mal, um ihre Sicht auszubessern. Und tatsächlich gelang es ihr und die Konturen wurden schärfer, bis sie alles wieder klar sah. In diesem Moment wünschte sie sich, wieder ohnmächtig zu werden. Über ihr hingen drei Schrumpfköpfe und sahen stur nach vorn, direkt die Wand an. An der sie gelehnt saß und sich so direkt im Blickfeld der Köpfe befand. „Keine Panik! Die beißen nicht... mehr. Sie sind nur dazu da, um deine negative Energie abzusaugen. Dir wird es im Nu wieder besser gehen. Das verspreche ich dir!“ Langsam drehte sie ihren Kopf zur Seite und entdeckte einen rothaarigen, jungen Mann, mit schläfrigen, graubraunen Augen und einem unwiderstehlichen Grinsen auf den Lippen. Kurz herrschte Ruhe zwischen beiden, bis Sakura ausholte und ihm die flache Hand über den Schädel zog. „Sag mal, bist du total bekloppt?! Du kannst doch nicht einfach von einem Balken hängen und die Leute erschrecken! Glaubst du, dass diese Umgebung noch nicht genug ist, um dich zu vergraulen?!“ Sakura funkelte ihn wütend an und atmete schwer. Dieser Idiot hatte sie doch tatsächlich so sehr erschreckt, dass sie einfach umgekippt war! Das hatte noch keiner geschafft! Nicht mal die gruseligsten Horrorfilme! Der junge Mann rieb sich den Kopf und schaute Sakura schmollend an. Ja, er sah sie schmollend an! Ungewöhnlich für einen erwachsenen Mann. Diese Geste war ja wohl eher für Naruto vorbehalten, aber nicht für diesen Schnuckel! Ein Schnuckel mit einem Faibel für Horror! „Entschuldigung, aber ich musste oben noch etwas erledigen. Ich habe die Dielen knirschen gehört und dann einen Ruf. Ich wollte doch nach meinem Kunden sehen! Es tut mir leid, dass du dich gerade dann umdrehen musstest, als ich runterkam.“, verteidigte er sich und grinste sie überheblich an. Das Gesicht des Mädchens wurde ausdruckslos und ihre Augen fuhren über sein makelloses Gesicht. „Dude, du hingst kopfüber von einem Balken. Du hättest so jeden geschockt, selbst Freddy Krüger hätte wie ein Mädchen geschrien und sich bepisst. Selbst wenn du runtergekommen wärst und dich dann gemeldet hättest, wäre ich in Ohnmacht gefallen. Dieser Shop ist nicht für schnelle und lautlose Auftritte geschaffen. Du hättest Leuten mit einem schwachen Herzen sicher ’ne Herzattacke beschafft.“ Er schaute sie belustigt an und senkte die Schrumpfköpfe. Dann griff er hinter sich und holte etwas hinter seinem Rücken vor. Sakura kniff, vorsichtshalber, die Augen zusammen und verkrampfte sich. Wer wusste schon, was er dieses Mal aus dem Hut zaubern würde. Als jedoch nichts passierte, hob sie vorsichtig ein Augenlid und starrte einen Eisbeutel an. Erleichtert seufzte sie auf, doch nahm den Beutel mit einem misstrauischen Gesichtsausdruck entgegen. „Was? Auch ich bin nur ein Mensch! Glaubst du wirklich, dass ich dich nur mit Voodoo behandle?“, fragte er, leicht angenervt, nach. „Da fragst du noch? Sag mal, wie viele sind dir hier schon zusammengeklappt?“ Der rothaarige Jüngling grinste amüsiert und in den Augen funkelte das Schelmische. „Mehr als genug, um einen Eisbeutel parat zu haben. Also? Was kann ich für dich tun? Du bist doch hier nicht ohne Grund, oder?“ Sakura zischte auf, als das Eis Kontakt mit ihrem Hinterkopf machte, doch ihr Gesicht glättete sich wieder, als der Schmerz nachließ. „Um ehrlich zu sein, ich wollte eigentlich nur fragen, ob ich mal das Telefon benutzen darf. Meine Schrottkarre hat den Geist aufgegeben und ist völlig überhitzt.“ Er rieb sich nachdenklich das Kinn und schwieg einige Sekunden, bis er mit den Schultern zuckte. „Ich habe eine Werkstatt in der Nähe angerufen. Sie haben dein Auto vor wenigen Minuten abgeholt.“, sagte er leichthin und war nicht auf den Schlag gefasst, der seinen Kopf dem Boden ein Stück näher brachte. „Au! Wofür war das denn?!“ „Du Idiot! Du kannst doch nicht einfach ein fremdes Auto abschleppen lassen! Da drin waren meine ganzen Hefter und meine Hausschlüssel! Super! Und genau heute muss mein Vater mit Mr.Sabaku zum Abendessen gehen! Jetzt muss ich doch tatsächlich bei mir zu Hause einbrechen!“ „Du weißt schon, dass du gerade laberst, oder? Das interessiert keinen Menschen.“, murmelte der Mann gelangweilt, doch bewahrte sich davor, es lauter zu sprechen. Sakura kaute auf ihrer Unterlippe und ihr angeschlagener Kopf versuchte mit Ideen zu kommen, doch dabei entstand nur heiße Luft. Stöhnend ließ sie ihren Kopf zurück an die Wand sinken und ihre Augen klappten zu. Jetzt war es ihr egal, ob sie in einen unheimlichen Laden saß und einen idiotischen Typen als Gesellschaft hatte. Naja, vielleicht sollte sie aus dieser Situation das Beste rausholen. „Sakura Haruno.“ Sie hielt ihm die Hand hin, die nicht den Eisbeutel gepackt hatte und lächelte ihn leicht an. Er schaute zwischen den dargebotenen Hand und ihrem Gesicht hin und her und schien die Situation genau zu analysieren. In Wirklichkeit fragte er sich nur, ob sie ihm wieder Eine scheuern würde, oder ob sie diesmal friedliche Absichten hatte. Schließlich griff er die Hand und schüttelte sie sacht. „Sasori Akasuna, stolzer Inhaber des ‚Voodoo’ und voll ausgebildeter Bokor. Stets zu Diensten!“ Sakura schaute Sasori musternd an, bis ihr etwas klar wurde und sich ihre Augen weiteten. „Bist du nicht der Cousin von Gaara Sabaku?!“ Ein roter Schimmer legte sich auf die Wangen und über den Nasenrücken von Sasori und er rieb sich verlegen den Hinterkopf. „Wie ich sehe eilt mir mein Ruf vorraus...“ „Blödsinn! Ich bin Gaaras beste Freundin! Zusammen mit Naruto Uzumaki.“ Sasoris Hand sank wieder herunter und die Röte verschwand auch völlig. „Wäre auch zu schön gewesen...“, murmelte er und stieß die Luft aus. Er sah sie wieder an und legte etwas den Kopf schief. „Wieso hat mich Gaara eigentlich erwähnt? Er und ich hatten schon seit Jahren keinen Kontakt mehr und er spricht nicht gern über seine Familie. Wenn er mich ins Spiel bringt, ist es wichtig. Also? Was ist es? Womit kann ich dir helfen?“ Sakura runzelte die Stirn und musterte ihn einige Sekunden, bis sie wieder zu Boden schaute und seufzte. „Wenn du etwas von psychologischer Kriegsführung verstehst, dann bist du mein Mann.“ Sasori hob eine Augenbraue an. „Nun, ich bin kein Experte, aber ich würde glatt sagen, dass du dich an jemanden rächen willst. Was ist passiert?“ „Soll ich mich wirklich einem Fremden anvertrauen?“, fragte sie ihn. „Ich bin kein Fremder! Du kennst meinen Namen, ich kenne deinen. Du bist die beste Freundin meines Cousins, vor dem ich, zugegebenermaßen, ein wenig Angst habe. Ich habe dir gerade ein Geheimnis anvertraut, also kannst du mir jetzt auch deins erzähle.“ „Oh, das ist gar kein Geheimnis. Ich wette mit dir, dass es morgen schon in der Schülerzeitung steht. Aber danke für die Info. Die werde ich sicher noch gegen dich verwenden können.“ Sakura grinste Sasori an und senkte den Eisbeutel, um die neue Beule zu betasten. Sie musste ganz schön hart auf den Brettern gelandet sein. „Erpressung bringt dir bei mir rein gar nichts. Also? Erzähl schon!“ „Okay! Meine Güte, du bist ja fast wie ein Kleinkind! Du würdest dich sicher super mit Naruto verstehen!...“ „Sakura, fang einfach an.“ „Okay... Also, mein Tag ist schon bescheuert losgegangen...“ Sakura erzählte ihm von den agnzen Vorfällen, die ihr an diesem Tag passiert waren und Sasori verfolgte ihre Erzählung mit einem besorgten Gesicht. Anstatt, dass er am Ende loslachte, rieb er sich die Schläfen und kniff die Augen zusammen. „Und dann hat mich dieser Idiot von einem Freund vor die Wahl gestellt! Ich sollte entweder ihn oder meine besten Freunde wählen! Als ich ihm gesagt habe, dass ich Gaara und Naruto nehme, hat er mir ins Gesicht geworfen, dass ich eine Klette wäre und die beiden Schulschlampen viel weniger nervig wären, als ich! Er hat mich, in unserer Beziehung, mit Karin und Ino betrogen! Weißt du, wie niederschmetternd das ist?!“ Sakura holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. Kleine Tränchen hatten sich in ihren Augenwinkeln gesammelt und drohten über ihre Wangen zu rollen. Vielleicht war Sasuke ihr doch nicht so egal gewesen, wie gedacht hatte. Als sie keine Reaktion von Sasori bekam, schaute sie zu dem rothaarigen Ladenbesitzer, der nachdenklich die Stirn in Falten gelegt hatte und versunken in seinen Gedanken zu Boden sah. Sakura beugte sich etwas vor und schnippste neben seinem Ohr mit ihren Fingern. Als sie darauf keine Reaktion bekam, wurde sie besorgt. Sie holte Luft um etwas zu sagen, doch genau in diesem Augenblick sprang Sasori auf und sprang über seine Theke. Durch diese plötzliche Aktion erschrocken, knallte Sakuras Hinterkopf gleich nocheinmal gegen die Wand und ihr entfuhren unflätige Flüche, die jeden Matrosen und Bauarbeiter blass aussehen ließ. „Verdammt noch mal! Ich habe dir doch erklärt, was dieser Laden mit einem normalen Menschen macht! Hast du nicht zugehört?!“ Sasori ignorierte ihre Schimpftirade und verschwand hinter der Theke, wo man nur das Klappern von Glas und das dumpfe Scharren von Holz hören konnte. „Wo habe ich es nur hingetan? Es müsste sich genau hier befinden... Ich weiß es einfach!“ Sakura rappelte sich auf und kämpfte sich auf die Füße, wo sie einige Sekunden mit ihrem Gleichgewicht zu tun hatte. Als sich das Schwindelgefühl gelegt hatte, beugte sie sich über die Theke und beobachtete Sasori, wie er alte Marmeladengläser herumschob und irgendwas zu suchen schien. Schließlich schnaubte er triumphierend und zog er ein Glas hervor, das eine dickflüssige, schwarze Substanz enthielt. „Ich hab doch gewusst, dass ich es nicht weggeworfen habe!“ Das Mädchen beäugte es misstrauisch und verengte die Augen etwas. „Was soll uns ein Glas Farbe bringen?“, fragte sie ungeduldig und ein wenig angenervt. Das Grinsen, was Sasori ihr daraufhin schenkte, war mehr als beängstigend und einschüchternd. Sakuras Arme, die sie vorher vor der Brust verschränkt hatte, glitten langsam ihre Seiten hinunter und blieben dort reglos hängen, während ihr Gesicht zunehmend an Farbe verlor. „Was genau ist in diesem Glas?“, erkundigte sie sich mit zitternder Stimme. Sasori kicherte und schraubte den Deckel ab. Ein süßer, metallener Geruch kam ihr entgegen, der ihren Magen zum Rebellieren brachte. „Ist.. ist das Blut?!“ Der Ladenbesitzer grinste ein wenig breiter und kam hinter dem Thresen hervor, um durch eine Seitentür zu verschwinden. „Komm mit, wenn du wieder Glück haben willst. Wenn du weiterhin vom Pech verfolgt werden willst, dann bleib hier. Du hast die Wahl.“ Sasori verschwand in dem Zimmer und ließ eine angepisste und zutiefst verunsicherte Sakura zurück. Angepisst, weil sie heute irgendwie jeder vor eine Wahl stellen wollte und verunsichert, weil ihr dieser Sasori nicht ganz geheuer war. Er verstrahlte eine finstere Aura, die nichts Gutes verhieß. Sollte sie ihm folgen und vielleicht das Opfer eines Serienkillers werden, oder sollte sie raus auf die Straße rennen und sich irgendwo ein Taxi besorgen? Naja, schlimmer konnte ihr Tag doch sowieso nicht werden. Die Schülerin atmete tief durch und folgte Sasori in das dunkle Hinterzimmer, was wahrscheinlich noch unheimlicher war, als der Laden an sich. Und tatsächlich, als sie durch den Türrahmen trat, schien es fast, als wäre sie in eine fremde Welt getreten. Die Wände waren allesamt mit alten, dunklem Holz verkleidet, Schränke standen an zwei Seiten und waren mit Gläsern und Schälchen gefüllt, die alles mögliche beinhalteten. Der Boden war aus schwarzen Stein gemacht und glatt poliert, so dass einem sein eigenes Spiegelbild zuwinken konnte. Jedoch zeichnete Sasori ein merkwürdiges, großes, weißes Zeichen auf dem Boden und das Glas mit dem Blut, stand auf einem kleinen Tisch, neben ihm. Von den Balken, die das obere Geschoss stützten, hingen lange Ketten herunter, an denen Federn, Perlen, Knochen und andere Dinge befestigt waren und ein leises Klackern vertrieb die unheimliche Stille, die in diesem Raum herrschte. Und auch hier gab es Schrumpfköpfe, die die Gesichter zu Grimassen verzogen hatten und Sakura anzugrinsen schienen. Ein kalter Schauer rann über ihren Rücken und Gänsehaut machte sich auf ihrem ganzen Körper breit. In diesem Raum herrschte eine merkwürdige Atmosphäre, die meistens in Kirchen existierte, oder in Gegenden, die etwas mit Religionen und alten Heiligtümern zu tun hatten. „Was machst du da?“, kam es leise und irgendwie ehrfürchtig von ihr. Normalerweise war sie nicht gläubig und glaubte nicht an Geister und solchen Quatsch. Sie war eher ein Mensch der Wissenschaft, nicht des Glaubens. Sasori blickte nicht auf, als er ihr antwortete. „Ich zeichne ein Veve auf den Boden. Damit kann ich einen Loa rufen und ihn darum bitten, dich weniger ‚hart’ zu bestrafen.“ Sakuras Augenbrauen näherten sich ein wenig und Falten wurden auf ihrer Stirn sichtbar. „Was ist ein Veve? Und was ist ein Loa? Und vor allem, warum machst du das überhaupt? Ich glaube nicht an solchen Hokus Pokus!“ Sasori schaute nun auf und auf seinem Lippen spielte ein mysteriöses Grinsen, was seinen Augen einen unheimlichen Glanz verlieh. „Du wirst daran noch glauben, Sakura. Da gebe ich dir mein Wort als Bokor.“ „Und was ist jetzt schon wieder ein Bokor?“ Der rothaarige Jüngling wendete sich wieder seinem Gekritzle zu und schien Sakura zu ignorieren, bis er sich doch dazu entschloss sie ein wenig aufzuklären. „Ein Bokor ist das Gegenteil eines Houngan. Ein Bokor benutzt seine Kräfte für das Böse und kommt dem europäischen Schwarzmagier gleich. Ein Veve ist ein magisches Siegel, welches zur Beschwörung eines Loas genutz wird. Jeder Loa hat sein eigenes Veve und wenn du nur einen Strich falsch setzt, dann wird deine Beschwörung nichts. Loas sind mächtige Geister, die verehrt werden. Jedem Loa wird eine andere Eigenschaft zugeordnet, wobei sich einige davon überschneiden. So gibt es mehrer Loas, die für die Fruchtbarkeit zuständig sind. Und jeder Loa möchte ein anderes Opfer. Ich werde einen Petro-Loa beschwören, also einen bösen Geist. Meistens sind diese Geister für das Unglück eines Menschens verantwortlich. So auch für deines. Ich möchte einen bestimmten Loa mit einer Opfergabe besänftigen und für dein Glück bitten. Das kann ein wenig dauern, also mach es dir bequem.“ Sakura starrte Sasori fassungslos an und ihr Unterkiefer würde wahrscheinlich in diesem Moment am Boden hängen, wäre er nicht mit ihrem Schädel irgendwie verankert gewesen. „Du willst mir doch nicht wirklich weißmachen, dass soetwas funktioniert, oder?“ Er grinste nur und erhob sich. Er nahm eine kleine Steinschüssel aus einem Regal und stellte sie vorsichtig in die Mitte des Veves. Dann nahm er das Glas mit dem Blut und goß ein wenig von der Flüssigkeit in die Schüssel. Anschließend fügte er noch eine andere Flüssigkeit hinzu, die Sakura nicht identifizieren konnte, bis Sasori die staubige, alte Flasche absetzte. „Rum? Wofür brauchst du Rum?“, fragte sie irritiert und beobachtete, was der Bokor, vor ihr, tat. „Um Petro-Loas zu besänftigen muss man entweder Kohle, Alkohol oder Blut opfern. Ich mache es gleich mit zwei Opfergaben. Außerdem, Blut lässt sich besser mit Alkohol verbrennen.“ Sakuras Augen weiteten sich schon wieder. Wenn sie nicht aufpasste, dann würde sie bald nur noch mit riesigen Glubschern rumrennen. „Hast du auch irgendwo einen Abzug? Willst du das wir hier drin ersticken?“ „Vertrau mir einfach. Dir wird nichts passieren. Ich habe dieses Ritual schon mehrmals ausgeführt und meinen Kunden ging es danach immer besser. Du siehst, es ist völlig ungefährlich.“ Ein warmes Lächeln unterstrich seine Aussage und er legte leicht den Kopf schief. Dabei schloss er die Augen und die mysteriöse und unheimliche Aura verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Die 18-Jährige biss sich auf die Unterlippe und sah ihn unschlüssig an, bis sie aufseufzte, sich niederließ und ihm zunickte. „Aber wenn wir ersticken, werde ich dein Leben nach dem Tod richtig verderben.“ Sasori lachte amüsiert auf und schüttelte den Kopf. „Keine Panik! Ich regle das schon. Jetzt entspann dich und verfolg die Show.“ Sakura funkelte ihn an und ein leises Knurren hallte von den Wänden wieder. Sasori kicherte leise und wendete sich dann wieder der Schüssel zu. Er schob seine rechte Hand in die Tasche seiner schwarzen Jeans und zog eine kleine Schachtel hervor. Er nahm ein Streichholz aus der Schachtel, entzündete es an der Seite und schnippste es in die Schüssel. Sofort flammte der Inhalt auf und Sasori ließ sich auf die Knie nieder. Leises Gemurmel sprang von seinen Lippen und durchriss die Stille. Sakura hielt sich eine Hand vor Mund und Nase und ihre Augen begannen mit tränen. Der Gestank, der von dem flüssigen Mix ausging, konnte einem sicherlich die Schleimhäute wegätzen. Jedenfalls kam es dem Mädchen so vor. Außerdem hielt ihr Magen nicht sonderlich viel von diesen Düften und zog sich schmerzhaft zusammen, wobei er nebenbei seinen Inhalt in ihre Speiseröhre presste. Es war schwer für sie, den Würgreflex zu unterdrücken und sich nicht einfach zu übergeben. Die Windspiele, die von den Balken hingen, klackerten plötzlich sanft und die Federn bewegten sich, ohne das ein Wind ging. Jedenfalls konnte Sakura keinen Luftzug spüren. Und diese Tatsache beunruhigte sie mehr, als alles andere was an diesem Tage schon passiert war. Sasori verstummte und in den Raum kehrte eine unheilvolle und spannungsgeladene Ruhe ein, die einem unter die Haut ging. Dann, völlig unerwartet, züngelten die Flammen, aus dem Steinbecken auf und eine Rauchwolke ließ das ganze Zimmer neblig erscheinen. Sakura keuchte auf, doch bereute es sofort wieder, als sie den Rauch einatmete. Ihre Lungen schrien nach frischer Luft und ihr Körper wurde durch einen Hustanfall durchgeschüttelt. Das Mädchen konnte durch den Nebel erkennen, wie Sasori weiterhin am Boden kniete und sich dann vor dem Feuer verbeugte. Dann, als wäre nie etwas gewesen, verschwand das Feuer und der Rauch und ließ ein unheimliches Zimmer zurück, in dem sich zwei Menschen befanden. Die Windspiele hingen wieder still von den Balken und die Luft roch nicht anders, als auch schon vorher. Sasori drehte sich zu ihr um und lächelte sie an. „Er wird dich in Zukunft nicht mehr belästigen. Er wollte nur etwas Spaß haben. Und? Glaubst du jetzt an diesen ‚Hokus Pokus’?“ Sakura starrte den jungen Mann mit riesigen Augen an und ihr Mund war ein Spalt breit offen. Dass sie überrascht, geschockt und überwältigt war, war eine Untertreibung. Sie konnte nur die Schüssel anstarren und nahm gar nichts mehr war, außer das Veve und die Schüssel. Verübeln konnte man es ihr nicht. Soetwas passierte immerhin nicht jeden Tag. Das sah auch Sasori so, denn er erhob sich seufzend und kniete sich vor ihre erstarrte Gestalt. „Sakura? Geht es dir gut? Du siehst ein wenig... blass aus.“ Das riss das Mädchen wieder in die Wirklichkeit und sie funkelte den rothaarigen Bokor an. „Ich würde dich gern mal sehen, wenn etwas, vor deiner Nase passiert, was du dir einfach nicht erklären kannst!“, fauchte sie. Sasori grinste schläfrig und legte den Kopf schief. „Es ist doch ganz leicht. Ich habe gerade einen Loa beschworen. Schluß. Aus. Ende.“ „Schieb dir deine Klugscheißerei in deinen Arsch, du... du... du Hirni!“ Sasori legte sich die Hände, in gespielter Erschütterung, auf die Brust, doch grinste sie dabei an. „Au! Pass auf, sowas tut weh!“ Sakura warf ihm einen wütenden Blick zu, bevor sie sich aufrappelte und sich von der Wand abstützte. Ihre Beine hatten sich wohl noch nicht gefasst... „So, um jetzt auf dein kleines Problem mit deinem Ex-Freund zurückzukommen... Wie du weißt, bin ich ein Bokor. Ich stehe auf der bösen Seite...“ Sasoris rechter Mundwinkel zog sich in die Höhe und ein berechnender Glanz trat in seine Augen. Sakura wusste, worauf er hinaus wollte und in diesem Moment war die Verführung vorhanden. Das rosahaarige Mädchen biss sich auf die Unterlippe und senkte den Blick. Sollte sie Sasukes Leben vermiesen, indem sie ihm einen Loa auf den Hals hetzte? Sollte sie sich noch weiter in diese Geschichte reinreiten, als sie ohnehin schon drin saß? Dieser ganze Voodookram konnte einfach nicht legal sein und es war gefährlich, jedenfalls, soweit sie es mitbekommen hatte. Man konnte Menschen damit wirklich schwer schaden und ihnen das Leben zerstören. Das war ein gefährliches Spiel auf das sie sich da einlassen könnte. Zu schade, dass die Gefahr Sakura magisch anzog. „Kannst du ihm einen Loa auf den Hals hetzen?“, fragte sie und schaute ihn mit einem entschlossenen Blick an. Sasori grinste amüsiert, müde und, komischerweise, befriedigt. „Nein. Das kann ich nicht.“ Sakura sah ihn an, als hätte etwas sie gerade am Kopf getroffen. „Wie, Nein? Ich dachte, du bist ein Bokor und kannst soetwas!“ Der Ladenbesitzer schüttelte den Kopf, wobei die roten Strähnen umherwirbelten und ihm leicht in die Augen fielen. „Du musst wissen, mein Wunsch ihm zu schaden ist nicht groß genug. Je mehr du ihm wirklich schaden willst, umso stärker wird der Fluch. Wie es aussieht, muss ich dich wohl zu einer Mambo ausbilden. Eine Mambo ist eine Magierin. Die weißen, sowie schwarzen Magierinnen werden so genannt. Da gibt es keinen Unterschied.“ Sakura blinzelte einmal und dann gleich noch einmal. „Wie jetzt? Sowas kann man lernen?“ Sasori kicherte leise in seine Faust. „Natürlich kann man soetwas lernen. Was denkst du denn, wie ich ein Bokor geworden bin? Glaubst du wirklich, dass ich mit diesem Wissen auf die Welt gekommen bin?“ Sakuras Wangen nahmen einen sanften Rotton an und sie lächelte beschämt. „Naja, ich hätte nicht erwartet, dass man es einfach mal so jemanden beibringen kann.“ Plötzlich verwandelte sich Sasoris Gesichtsausdruck von amüsiert zu todernst. „Ich bringe es dir nicht einfach nur so bei. Ich bilde dich zu einer Mambo aus und die wirst du dann dein ganzes Leben lang bleiben. Du wirst die Loas verehren und ihnen Opfer bringen. Du wirst Rituale durchführen, Amulette herstellen und dein Wissen für andere Dinge einsetzen. Du wirst dem Voodoo treu bleiben und ihn praktizieren. Du unterschreibst, sozusagen, einen Vertrag auf Lebenszeit. Wenn du erstmal eingeführt wirst, wird dich Voodoo nie mehr loslassen, egal wie sehr du es probierst. Ist dir das klar?“ Die Senior blickte ihn für einige Minuten schweigend an und in ihren Kopf überflogen die ganzen Konsequenzen, die sie tragen würde, wenn sie bei Sasori in die Lehre ging. War die Rache an Sasuke wirklich so einen Aufwand wert? Sollte sie ihr Leben wegen dieses Arsches so umstellen? War er es wirklich wert? Ihr ging noch einmal durch den Kopf, was er ihr an den Schädel geworfen hatte. Wie er sie mit Ino und Karin betrogen hatte und sie als Freak ansah. Dass sie sich ja von ihm fernhalten sollte. Sakuras Augen leuchteten mit Entschlossenheit, als sie Sasori ansah und ihm zunickte. „Ich will, dass du mich zu einer Mambo ausbildest. Sasuke will in mir einen Freak sehen? Dann wird er einen Freak bekommen.“ Sasori grinste und sein Gesicht entspannte sich wieder. „Das ist gut. Du wirst jetzt jeden Tag zu mir in den Laden kommen und mir aushelfen. Zur Belohnung werde ich dich ausbilden. Du kannst mein Handy benutzen und dich von irgendwem abholen lassen. Ich muss den Boden sauber machen.“, mit diesen Worten warf er ihr ein schwarzes Mobiltelefon zu und durchschritt den Raum, um zu einer Ecke zu gelangen, in der ein Eimer mit Wasser stand. Sakura starrte ihm sprachlos hinterher, bis ihr klar wurde, was er gerade gesagt hatte. „Wieso muss ich in deinem Laden arbeiten?!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)