In the Night of Hell! von Flippi (Es ist die Hölle...) ================================================================================ Kapitel 6: Eine Nacht in Fjodors Zimmer! ---------------------------------------- Ich wartete noch eine Weile bis ich mich dann auf den Weg machte. Fran war immer noch sauer auf mich und ich konnte ihn gut verstehen. Aber ich kam halt nun mal aus einer guten und nicht gerade so armen Familie und das Leben hier war für mich einfach nicht gemacht. Darum hatte ich auch so Probleme mich hier ein zu leben und mich mit den anderen an zu Freunden. Aber mein Vater war nie ein Freund von Ausländer gewesen und Schwule mochte er auch nicht gerade. Also von wo hätte ich den Umgang mit den Jungen hier lernen sollen? Ich hatte mich nämlich nie mit solchen Leuten abgegeben, ausser vielleicht Arik, aber den kannte ich ja auch nur sehr kurz. Gut, wen ich das Fran erzählt hätte dann hätte ich wohl auch kein Mitleid von ihm bekommen. Vielleicht hätte er mich schräg angesehen und dann so was wie, deine Familie ist ja krank oder so was in der Art gesagt. Aber na ja, es war jetzt zu spät und ich würde auch nichts daran ändern können. Ich verlies mein Zimmer und ging dann gleich durch die nächste Tür. Fjodor war da, aber von Maarten fehlte jede Spur. Er lag einfach im Zimmer und rauchte eine Zigarette. Neben sich hatte er eine Flasche Wodka, die schon halb lehr war. Ich trat dann ein wenig näher und blickte ihn an. Sein Auge war jetzt wirklich total zugeschwollen, hingegen hatte er seine Wange und die Nase gut gekümmert. Er sah mich dann an und nahm wieder einen kräftigen Schluck aus seiner Flasche. „Was machst du den hier?“; fragte er mich. „Ich wollte mich bloss für mein Verhalten von heute und gestern entschuldigen. Es war nicht nett von mir, und darum bin ich jetzt hier. Es tut mir leid.“, erklärte ich ihm. Er lachte mich aus und blickte mich an: „Du bist ein lustiger Kerl Miles. Ich habe dir eine reingeschlagen und heute bin ich dir so richtig auf die Pelle gerückt und du sagst Entschuldigung.“ Kaum hatte er das aber gesagt musste er wirklich lachen, bekam einen richtigen Lachkrampf. Gut, dachte ich ein bisschen boshaft, er muss da wohl wirklich schon eine Menge getrunken haben, und ich fühlte mich jetzt ein bisschen doof. Aber ich sagte dieses Mal lieber nichts. Als er auf gehört hatte zu lachen blickte er mich wieder ernst an und sagte dann zu mir: „Miles komm setzt dich doch, ich will nicht mir dir reden wen du die ganze Zeit stehst.“ Ich blickte mich hastig um, aber ich fand einfach keinen Stuhl im Zimmer und darum schaute ich ihn total irritiert an. Aber er lachte mich wieder mal aus und erklärte: „Du musst dich schon zu mir auf das Bett legen.“ Ich war entsetzt. Aber ich wollte nun wirklich nichts sagen und machte einfach was er von mir wollte. Er war eh stärker las ich und darum konnte er sich ja alles holen von mir was er wollte. Darum war es wohl gleich auf seine Bitten einzugehen einfach viel besser. So legte ich mich neben ihn hin und blickte hinauf zur Wand. Er hingegen rauchte munter weiter und ich hatte einfach nur ein ganz doofes Gefühl. Geschweige musste ich wohl jetzt wirkliche in Gesprächsthema finden und dachte angesträngt nach, bis ich dann sagte: „Fjodor, was hast du den verbrochen das du hier her gekommen bist?“ Er lachte wieder mal, und frage mich dann gleich: „Hat dir das noch niemand erzählt?“ Fjodor klang sehr verwundert und ich musste ihm dann sagen das Fran zwar Andeutungen gemacht hatte, ich aber es lieber von ihm hören wollte. Jetzt blickte er auch die Decke an, nahm wieder einen Zug aus seiner Zigarette und fing dann an: „Eigentlich gibt es da nicht viel zu erzählen. Ich habe mich mit meinem Kumpel gestritten und dann ist unser Streit halt ein bisschen aus dem Ruder gelaufen. Am Schluss haben wir uns wirklich bekämpft und ich habe halt zum Messer gegriffen. Ohne Rücksicht bin ich dann auf ihn los und habe ihn tödlich verletzt. Er ist dann im Spital gestorben. Vielleicht hätte ich ihn ja noch retten können, aber es war mir damals so was von egal. Heute weiss ich dass wir zwei nicht so gute Freunde waren wie wir immer gedacht haben. Den Maarten könnte ich nie verletzten, auch nicht wen ich noch so sauer auf ihn wäre.“, dann schwieg er einfach, und rauchte. Ich hingegen wusste nicht was ich sagen sollte und lag einfach da, blickte die Decke an und dachte nach. Ich war müde und ich bemerkte ganz langsam wie mir die Augen dann zu vielen. So schlief ich in Fjodors Bett ein und als ich nach ein par Stunden wohl wieder aufwachte hörte ich zwei Stimmen. Ich war aber noch viel zu benommen als das ich aufstehen wollte und darum horchte ich einfach. „Miles ist süss.“, hörte ich Maarten sagen, „Ich mag den Kleinen einfach. Geschweige bin ich froh das ihr euch jetzt so gut versteht.“ Fjodor lachte. Er lag wohl immer noch neben mir im Bett. Geschweige hatte ich so einen ekligen Geschmack in der Nase, der mir sagte das Minimum Fjodor rauchte. Gut, es war ja auch sein Zimmer und innerlich dankte ich wieder dass mein Zimmergenosse nur Fran war. „Na ja, ich habe da wohl auch sehr viel Glück gehabt. Ich mein ja nur was ich heute mit Juris abgezogen habe war keine Leichte Kost. Auch wen ich nicht vorhatte ihn zu verletzten. Doch war es leider ein bisschen hart.“, gab Fjodor zu. „Oh, ein bisschen! Glaube das hat ihn noch sehr hart getroffen. Aber jetzt mal zu was andrem.“, sagte Maarten. „Was den?“ „Fjodor, ich will mit dir schlafen.“, gab Maarten jetzt zu. „Es geht aber schlecht.“, knurrte Fjodor, „Oder willst du das Miles alles mitbekommt? Dann hält er uns doch nur wieder für krank.“ „Aber ich will doch mit dir schlafen.“, jammerte Maarten weiter, „Wen du mich schon nicht lieben kannst, dann kannst du wenigstens meine Wünsche ein bisschen entgegenkommen. Geschweige schläft der Gute doch tief und fest.“ Kaum hatte ich das gehört, spürte ich eine Hand die mir durch die Haaren führ. Es war die von Maarten, da war ich mir ganz sicher. Er stank nach Zigaretten und für mich war es jetzt wirklich schwierig meine Maske vom schlafenden Miles bei zu halten, der Gestank war unerträglich. „Maarten kannst du nicht zu jemandem anderen gehen? Ich meine Juris oder so würden sich bestimmt darüber freuen.“, wollte Fjodor ihn umstimmen. „Aber ich liebe dich, auch wen ich weiss dass du das nicht tust. Doch bist du immer noch der Typ mit dem ich am meisten Sex habe. Fjodor, ich liege mit dir fast jeden Tag Minimum einmal mit dir im Bett. Also kannst du mir doch mal diesen Gefallen tun. Miles wird schon nichts mitbekommen und heute Abend bin ich eh nicht da. Darum entscheide dich. Entweder jetzt oder gar nicht.“, motzte ihn Maarten an. „Wieso musst du dich am Abend mit Juris träfen? Ich mein ja nur ein bisschen spass könntest du auch hier haben, mit mir. Aber nein, du willst zu ihm. Dann muss ich dir sagen, dass meine Antwort nein sein wird. Ich werde nicht mit dir schlafen.“, entgegnete Fjodor. Maarten war ein bisschen entsetzt, sagte jedoch nichts dazu. Ging einfach auf die Tür zu und drehte sich erst um als er schon fast draussen war. „Ich kann dich nicht verstehen Fjodor. Wieso verbiegst du dich so für diesen Miles?“, fragte Maarten weiter. „Es ist nicht wegen Miles. Ich mag es einfach nichts wen du dich immer mit Juris und Co voll laufen lässt und das einmal pro Woche. Jeden Sonntagabend ist es das Selbe.“, knurrte Fjodor in an. „Oh ja.“, schnauzte Maarten, „Du bist da ja ganz anders! Du trinkst ja nie was! Verdammt noch mal, du trinkst jeden Tag eine halbe Flasche Wodka und ich darf nicht mal einmal pro Woche! Du bist nicht mein Vater Fjodor!“ „Ja, ich bin nicht dein Vater. Aber dein Vater hat deine Mutter im Stich gelassen als du noch nicht einmal auf der Welt warst und dein Stiefvater kann man kaum als liebenden Vater bezeichnen! Ich will dir doch nur helfen. Ich habe meine Familie verloren du musst deine nicht auch noch!“, erwiderte er auf Maartens Ausraster. „Ich werde sie schon nicht verlieren! Da musst du dir keine Sorgen machen Fjodor.“ Kaum hatte er das gesagt, trat er durch die Tür und schlug die Tür hinter sich laut zu. „Er ist sauer.“, meinte dann Fjodor einfach und tippte mich an, „Ich weiss dass du nicht schläfst.“ Ich war verwirrt und blickte ihn an. „Also dumm bin ich nicht Miles.“, erklärte mir Fjodor. „Das dachte ich auch nicht. Aber ich hoffte das es nicht so auffallen würde.“, erklärte ich ihm. Er lachte wieder und blickte mich an: „Dich verstehe ich einfach nicht.“, war seine Antwort, „Du bist wirklich total anders als der Rest hier. Du versuchst es immer allen recht zu machen und du glaubst so richtig an das Gute.“ „Tu ich nicht!“, knurrte ich zurück, „Du kennst mich einfach nicht. Sonst kannst du ja mal mit Fran reden, der wird dir schon sagen wie ich über euch denke!“ Fjodor legte sich dann wieder auf das Bett und sprach weiter: „Wieso muss ich Fran fragen wen du gerade in meinem Zimmer bist? Ich weiss dass ich ein Mörder bin und mit dieser Tatsache muss ich auch selber klar kommen, doch was meine Familie betrifft kann man es von zwei Seiten betrachten. Erstens sie wollten mich loswerden und haben mich darum in so ein Camp gesteckt damit ich einfach so weit weg von ihnen bin wie es geht, oder sie hatten mich lieber als ich dachte. Ich mein ja nur, ich hatte den Sohn vom Geschäftspartner meines Vaters erstochen. Das einfachste und billigste wär immer noch gewesen das er mich ihm ausgeliefert hätte. Zwar hätte der Tod dann auf mich gewartet aber das hätte er wohl im Gefängnis auch. Blutrache ist dort wo ich her komme noch sehr verbreitet, und vielleicht auch der Grund wieso meine Familie keinen Kontakt mit mir will. Ich weiss nicht ob man den Verlust eines Menschen mit Geld wieder weg machen kann und meinen Tod wird er sich wohl wünschen. Seinen einzigen Sohn zu verlieren kann schon hart sein. Vielleicht wollte mir meine Familie bloss ein neues Leben ermöglichen. Aber ich werde sie wohl nie danach fragen können.“ Ich drehte mich um und blickte dann wie Fjodor zur Decke und sagte dann zu ihm bloss: „Ich würde bei einem Zweifelsfall immer die schönere Variante wählen. Es ist schade wen man wegen so einer kleinen Frage verbittert.“ Kaum hatte ich das Gesagt hörte ich Fjodor lachen. Zwar hörte ich dort schön seine Bitterkeit heraus, aber seine Worte waren für mich wirklich hart. „Mag sein.“, sagte er dann, „Aber vielleicht bist du auch hier damit mir was von dir lernen können? Zwar ist es für mich wohl ein bisschen zu spät, aber die Anderen könnten noch so viel von dir lernen. Bei mir hättest du wohl eineinhalb Jahre früher kommen müssen. Ich bin schon verbittert und daran wird sich auch nichts ändern. Aber wen ich dich um was bitten kann, dann würde ich darum bitten dich um Maarten zu kümmern. Er ist ein guter Junge. Ich will nicht das er so wird wie ich.“ „Aber ich glaube nicht dass es bei dir schon zu spät ist, du kannst dich noch immer ändern.“, war meine Antwort. „Miles, bitte lass das. Du kennst mich nicht. Lerne mich zuerst richtig kennen bevor du über so eine Tatsache berichten willst. Ich kenne mich selber wohl immer noch am besten. Ich bin nicht so mutig wie alle denken, töricht vielleicht, aber nicht mutig.“, knurrte er wieder. „Fjodor, aber man kann immer was ändern.“, erklärte ich ihm weiter. Er lachte wieder auch wen es dieses mal wohl eher aus Freude war: „Du hörst dich an wie ein sprechender Glückkeks. Hast wohl für jede Tragödie einen schönen aufstellenden Spruch auf Lager.“ Ich blickte ihn verwirrt an. Aber kaum hatte er meinen Blick bemerkt sagte er total locker: „Miles, eines musst du verstehen. Du kannst nicht allen Menschen helfen.“ „Du willst also nicht das ich oder jemand anders dir hilft?“, fragte ich ihn dann. Fjodor blickte hinauf zur Decke und dachte angesträngt nach. Bis er dann endlich zu seinem Satz kam: „Ich kann nicht einen anderen Menschen darum bitten mir zu helfen, dazu muss ich alleine in Stande sein.“ „Aber wozu hast du Freunde? Auch wen wir uns noch nicht lange kennen, ich würde dir helfen.“, war meine Antwort. Auf meine Antwort lachte er wieder und meinte nur: „Du weisst ja nicht einmal über welches Problem wir reden. Als wie willst du mir helfen.“ Ich setzte mich wieder auf, blickte ihn an und liess mich dann auf seiner Hüfte nieder. Zwar hoffte ich dass niemand der anderen ins Zimmer kam, denn das war jetzt wirklich bisschen sehr zweideutig. Aber das genügte mir noch nicht ganz. Ich legte mich der Länge nach auf ihn, so das sich unsere Gesichter wieder gegenüber standen und sagte ihm: „Fjodor, heute Nachmittag hatte ich vor dir Angst und nicht nur ein bisschen Angst sondern panische Angst. Ich meinte wirklich du wolltest mich Vergewaltigen, und jetzt bin ich in deinem Zimmer. Nicht um mit dir Sex zu betreiben, sonder um dir zu helfen. Ich meine es total ernst. Also sag mir dein Problem und wir werden es beheben!“ Er lachte wider und meinte dann bloss: „Ich trinke einfach zu viel. Aber wen ich es nicht tue bin ich einfach unausstehlich. Also hast du ein schönes Problem zu beheben.“ Nach dem ich es gehört hatte dachte ich nach. Aber er hatte recht, sein Problem war wirklich nicht so einfach. Ich hatte keine Ahnung wie man mit Alkoholiker umgehen sollte. Aber nach meinem Erinnerung fand ich es wohl am besten ihn dann gleich trocken zu lägen. Doch ich zweifelte noch daran ob es für jemand wie ihn gut gehen würde. So dachte ich eine Weile nach und schlummerte ich ein. Zwar schlief ich nicht, aber ich döste einfach ein wenig vor mich hin. Keine Ahnung wie lange ich so verweilte, aber eine halbe Ewigkeit ging es schon. Bis dann die Tür aufging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)