In the Night of Hell! von Flippi (Es ist die Hölle...) ================================================================================ Kapitel 17: Das Leben ist einfach nie einfach… ---------------------------------------------- Ich saß mit Ryan zusammen am Tisch, als ich dann Maarten erblickte, der mich bloß musterte und dann wieder verschwand. „Es ist komisch“, sprach Ryan dann mit mir weiter, „Seit du hier bist hat sich so viel geändert. Maarten und Fjodor hatten sich wirklich nie gestritten oder nur selten.“ „Mag sein“, war meine knappe Antwort. „Aber es ist eine Verschwendung von Maarten, der hat was Besseres verdient als ihn.“ „Ja, er muss da schön leiden der Arme, dafür kann er ja gar nichts dafür in wen er sich verliebt. Das ist da wohl wirklich nur eine Glückssache. Ich mag Maarten sehr und doch ist dieser nicht wirklich bereit für eine Beziehung zu mir.“ „Das kannst du ihm nicht übel nähmen. Du bist selbst nicht bereit es Marvin gegenüber zu sagen, das du auf Kerle stehst“, flüsterte ich leise. „Marvins Freundschaft ist mir halt wichtig. Ich mag ihn, und er würde es wirklich nicht verkraften. Du warst die letzten Tage nicht hier, aber er hat mir die ganze Zeit böse Blickte zugeworfen“, erklärte Ryan dann mir gleich. „Das ist aber Maarten gegenüber auch nicht fair. Du liebst ihn und Marvin ist dir noch wichtiger! Da musst du dich nicht wundern wen Maarten dich nicht als Festbeziehung will“, war dann auch wieder meine Antwort. „Mag sein. Marvin ist halt nun wirklich nicht gut auf Schwule zu sprechen, da kann ich nicht viel machen und solange er nicht eine wirklich Festbeziehung will, bleibt er wohl für mich einfach nur eine kleine Schlampe“, sprach Ryan weiter. „Wieder so super nette Worte“, knurrte ich, „Du siehst ihn als kleine Schlampe, Fjodor sieht das genau gleich und Juris wohl auch. Da ist es kein Wunder das Maarten so ist, und früher oder später werdet ihr ihn wohl noch ganz kaputt machen!“ Kaum hatte ich das gesagt stand ich auf und ging aus der Mensa. Die Luft draußen war noch schön kühl und ich setzte mich dann einfach an einem Ort hin. Ich hatte noch eine ganze Stunde Zeit bis die Schule dann anfing und ich wollte nun wirklich mal nachdenken. Ryan war ja wirklich ein netter Typ, aber er war einfach nicht fähig seine eigene Meinung zu vertreten. Er mochte Maarten, war aber nicht bereit dazu Marvin gegenüber zuzugeben, dass er ihn liebte. Ich hatte jetzt wirklich Mitleid mit ihm. Eigentlich bewunderte ich ihn fast dafür das er diese erniedrigen Bedingungen so gut zu erleiden schien. Er war einer der fröhlichsten Menschen hier, auch wen er von allen ausgenutzt wurde. Fran schien mir hier wirklich der Einzige zu sein, der wirklich noch als einigermaßen Normal einstufbar war. Ich war wirklich froh darüber, dass er mein Zimmerpartner war. Aber wo er gerade steckte, hatte ich jetzt wirklich gerade keine Ahnung. Bisschen geistesabwesend blickte ich mich um, und dann erblickte ich auf einmal Fjodor. Er trat aus der Tür und blickte mich ganz kurz an und wandte sich dann wieder ab. Zündete sich eine Zigarette an und rauchte. „Fjodor“, flüsterte ich dann. „Wieso ignorierst du mich?“ Er blickte mich dann wieder an und sprach leise: „Du sprichst ja wieder. Dann zicken Fran und Maarten um sonst rum.“ Bisschen irritiert blickte ich ihn an. Fjodor war da wirklich sehr merkwürdig, besonders hätte ich mit ein paar anderen Worten gerechnet außer das ich wieder reden kann und Maarten und Fran sich bei ihm beschwert haben. Fjodor kam dann auf mich zu und blickte mich an, setzte sich dann aber gleich zu mir auf den Boden. Nahm wieder einen Zug aus seiner Zigarette und sprach dann weiter. „Am liebsten würde ich mir wünschen das Gestern wär nie geschehen. Hätte mich Juris lieber an einen Lehrer oder sonst was verraten, Bestrafungen sind besser zu ertragen als die Person zu sehen, der man weh getan hat. Sergej habe ich nach seinem Tod nicht mehr gesehen, aber dich werde ich jeden Tag Minimum in der Schule sehen.“ „Es schmerzt mich nicht so sehr, wie du denkst. Ich mag dich immer noch auch wen mein Geist bisschen auf Abstand zu dir ist. Aber es wird vermutlich nichts sein was nicht mit der Zeit wieder vergehen könnte. Ich habe da wohl einfach für eine schön lange Weile keine Lust auf eine Beziehung. Geschweige bist du zu Maarten auch nicht gerade fair.“ Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen schwieg Fjodor. Erst nach einer Weile flüsterte er leise: „Mag sein, aber ich stehe nun halt wirklich nicht auf Kerle. Mehr als Spaß mit ihm will ich nicht haben. Nur weil er bisschen wie ein Mädchen aussieht, wird er noch lange keines. Ich will mich nicht noch mehr in Grund und Boden schämen, als ich es jetzt schon tue. Ich tu den Menschen in meinem Umfeld einfach immer so oft weh.“ „Dann würde ich aufhören ihn flachzulegen“, warf ich ihm dann weiter an den Kopf. „Nein. Wen ich mich mit ihm nicht Verstritten hätte, wär das alles jetzt nicht passiert. Hätte Maarten wegen dieser Monique nicht so ein Theater gemacht, wärst du jetzt wohl noch heil“, zischte er fast boshaft. „Jetzt ist es Maartens Schuld, dass du dich nicht beherrschen konntest?“, fragte ich total verwirrt. „Nein“, knurrte er. „Maarten sollte verdammt noch mal einfach einsehen das er eine kleine verdammte Hure ist. So jemanden liebt man nicht. Geschweige macht es ihm ja auch Spaß.“ „Du bist ein gefühlsloses Monster“, beschimpfte ich ihn dann. „Du kümmerst dich kein bisschen um dein Umfeld für dich gibt es immer nur etwas: Nämlich dich! Was anderes als das Wort ‚Ich‘ kennst du wohl nicht!“ „Nein, das kenne ich nicht“, gab Fjodor zu, „Geschweige kümmert sich hier kein Schwein um die Gefühle von Maarten! Vielleicht bist du ja Blind, aber er ist uns egal. Fran, Juris, Ryan, Alejandro und ich wollen doch nur das eine von ihm. Also werf mir nicht so was vor. Fran ist da der Einzige der sich ansatzweise für ihn interessiert. Aber wen er dir so wichtig ist, solltest du dich wohl mehr mit ihm abgeben. Du wirst schon erkennen was er ist und dann wird es dir früher oder später auch verleiden. Er ist selbstzufrieden mit seinem Posten. Er will selbst nicht mehr als Sex.“ „Mag sein“, flüsterte ich dann schon wieder viel leiser. „Es ist aber auch so schade genug. Das Leben geht nicht nur um das eine.“ „Da hast du recht. Kümmere dich mal eine Weile um Maarten und du wirst sehen was der Kerl will. Aber jetzt sollten wir zur Schule sonst verpasst du schon wieder einen Tag. Du hast die Zeit mehr im Bett verbracht als im Klassenzimmer.“ Ich nickte dann bloß und stand dann auf. Fjodor war eigentlich wirklich komisch. Ich konnte weder genau seine Gedankenvorgänge, noch sonst was von ihm erahnen. Eigentlich sollte ich ihn ja hassen und auch verachten dafür was er mir angetan hat, aber ich konnte irgendwie nicht. Ich hasste seine Berührungen und eine Nacht mit ihm in ein und demselben Zimmer wär wohl für mich eine Qual, aber so ging es. Ich merkte ja, dass es ihm leid tut und wen er es irgendeinmal nochmals versuchen würde, dann wär er für mich wirklich gestorben. Doch ich rechnete nicht damit das er es nochmals versuchen könnte, vielleicht hatte er nun wirklich was gelernt, aber das würde ich erst später genau sagen können. Als Fjodor und ich ins Klassenzimmer traten waren alle schon da. Fran saß neben Maarten und Alejandro neben Ryan. Juris saß noch alleine und lächelte uns zwei an. Fjodor sah mich dann an und flüsterte leise: „Kannst du neben Marvin sitzen? Ich will das nicht.“ Auf diese Frage nickte ich nur und machte mich gleich auf zu Marvins Pult. Er schien nicht gerade so erfreut zu sein mich als Partner zu haben, aber über Fjodor hätte er sich noch weniger gefreut. So setzte ich mich zu ihm und packte meine Schulsachen aus. „Läuft da zwischen dir und Fjodor eigentlich mehr?“, fragte er mich dann plötzlich. Bisschen verwundert schaute ich ihn an und sagte dann ganz einfach: „Nein. Wieso denn?“ „Es spricht sich hier viel herum was in den Zimmern so getrieben wird und daher weiß ich genau was du und Fjodor so gemacht habt“, knurrte Marvin böse. „Ich weiß“, flüsterte ich zurück, „Aber es war wirklich keine Absicht.“ „Absicht oder nicht, es ist passiert. Aber du bist wenigstens eine Spur besser als Ryan, der hat mich die ganze Zeit belogen. Er hatte die ganze Zeit was mit Maarten am Laufen und sagte nie ein Wort“, fauchte Marvin leise weiter. „Du hast was gegen Schwule?“, fragte ich dann bisschen verwundert. „Ja, habe ich“, war dann nur seine ganz knappe Antwort. Ich hätte ihn wirklich gerne mehr gefragt, aber ich merkte jetzt schon dass er mir wohl kaum mehr erzählen würde. Es schien allgemein so als ob weder Alejandro noch Ryan was wussten und ich war da bloß der Neue. So saß ich eigentlich stumm neben Marvin und wir lösten beide schön unsere Physikaufgaben. Es war zwar eigentlich Gruppenarbeit, aber wir machten es wohl lieber beide alleine, auch wen ich da wohl nur die Hälfte von dem verstand was ich eigentlich hätte lösen müssen. Aber Marvin zu fragten hätte ich mich nun wirklich nicht getraut, ich hatte allgemein das Gefühl er mochte mich nicht. So quälte ich mich einfach weiter mit den Aufgaben ab, und sagte nichts. Ich ackerte mich nun einfach weiter mit den Aufgaben ab und hoffte wirklich das ich bis ende Unterrichtszeit die einigermaßen fertigbekomme. Unser Lehrer, Herr Maurer, wollte diese Aufgaben alle anschauen und benoten und wie ich mich kenne versaute ich eh alles was nur annähernd mit Physik zu tun hatte. Doch dann stieß mich plötzlich jemand an. Es war Marvin der mich anblickte und dann leise Frage: „Brauchst du Hilfe? Du hast noch nicht mal die Hälfte der Aufgaben gelöst.“ Total verwirrt schaute ich ihn an und musste dann wirklich zuerst begreifen was er mich gerade gefragt hatte. Er wollte mir helfen? Dachte ich verwirrt. Fast schon stockend sagte ich dann ja. Kaum hatte ich das gesagt, nahm Marvin mein Blatt und schaute es schnell mal durch. „Du hast locker die Hälfte der Aufgaben falsch gelöst“, sprach er dann zu mir, „Was lernt ihr eigentlich in der Schweiz?“ „Physik war noch nie meine Stärke“, gab ich dann zu. „Geschweige bin ich wegen einer doofen Physiknote hier. Wen ich die angenommen hätte und das nächste Mal mehr gelernt, würde ich noch schön brav zu Hause sitzen und wär nicht hier inhaftier, weil ich das Schulhaus in bannt gesteckt habe. Gut, eigentlich ist es ja mein Kumpel gewesen, und ich habe nur den PC geknackt, aber was soll‘s. Ist trotzdem Schuld der Physiknote.“ Marvin kicherte und meinte dann aber gleich zu mir: „Das ist wirklich mal was, aber kümmern wir uns lieber um deine Aufgaben du scheinst wirklich nicht gerade so gut in dem Fach zu sein.“ So fingen wir beide an uns durch die Physikaufgaben durchzuarbeiten und er half mir wirklich. Zwar hätte er mir einen dummen Mist erzählen können, aber ich glaube Marvin, dass er es ernst meinte. Aber das schönste Gefühl war immer noch die Tatsache als ich endlich das Blatt abgeben konnte und raus konnte. Zwar gab es noch Mittagessen und dann am Nachmittag wieder Schule, aber ich hatte mein Hass-Fach mal wieder überstanden. Ich saß mit Fran und Maarten an einem Tisch. Fjodor und Juris an einem anderen zusammen mit Ryan und Alejandro und Marvin saß alleine. Wieso konnte ich nicht sagen. Eigentlich war er ja nicht durch und durch schlecht, das hatte er gerade heute gezeigt. Aber er schien wirklich nicht gut auf Schwule zusprechen zu sein. Sie waren ein halbes Jahr seine Freunde und nun plötzlich nicht mehr. Aber mit mir sprach er noch. Doch zurzeit hatte ich Mitleid mit ihm, auch wen es seine Schuld war. Er hatte seine Freunde verstoßen und nicht sie ihn. Aber nun stand ich auf einmal auf und ging zu ihm. Wieso konnte ich nicht sagen und auch Fran und Maarten schauten uns komisch an, aber es war mir egal. Ich wollte es ihm wenigstens sagen, dass er, wenn er will, zu uns an den Tisch kommen konnte. Als ich vor ihm stehen blieb, schaute er mich komisch an. „Was ist?“, fragte er mich verwirrt. „Ich wollte dir nur was sagen“, sprach ich leise. „Wen du willst kannst du auch zu uns an den Tisch kommen. Also mir wär es egal.“ „Was glaubst du eigentlich was ich bin? Ich setzte mich nicht an denselben Tisch wie diese mieser kleinen Schlampe Maarten“, zischte er finster. „Bist du eifersüchtig?“, fragte dann Maarten plötzlich. „Keine Freunde, aber solche großen Sprüche?“ „Glaubst du wirklich du hast mehr Freunde als ich?“, zischte Marvin zurück. „Ja, habe ich. Zuerst mal Fran und dann noch Miles. Du hast nur noch Miles. Also habe ich einen mehr als du!“, plapperte Maarten freudig weiter. Marvin stand dann nur auf, warf Maarten einen bösen Blick zu und ging. Sagte nichts und machte sonst auch nichts mehr. Ich schaute ihm nur nach und hatte Mitleid mit ihm. Er war zwar nicht nett, aber so was hat auch er nicht verdient. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)