Petunia´s Story- von Beere (Good girl gone bad..) ================================================================================ Kapitel 1: Neid und Abschied ---------------------------- Hallu~ Das ist das erste Kapitel, das ist sehr an die Szene im Kapitel "Die Geschichte des Prinzen" des Buches "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" angelehnt. Wenn ein Text so steht: »text« , dann bedeutet das, dass ich die wörtliche Rede aus dem Buch übernommen habe. Ich hoffe es gefällt euch, viel Spaß =33 ------------------------------------------------ Petunia hatte die Arme verschränkt und versuchte ihre kleine Schwester so gut es ging zu ignorieren. Sie wollte nichts von dem hören, was diese ihr zu sagen hatte. Konnte Lily einfach nicht verstehen, dass Petunia nicht über das Thema reden wollte, dass sie einfach Ruhe und nicht immer an ihren Neid erinnert werden wollte? Sie hatte sich überreden lassen mit zum Bahnhof zu kommen. Aber sie hatte es sich nicht so ausgemalt. Diese ganzen Menschen. Die Menschen, die magische Fähigkeiten besaßen. Und ihre tolle kleine Schwester gehörte jetzt zu ihnen. Petunia und Lily waren immer mehr als nur Schwestern gewesen, sie waren wirklich gute Freundinnen. Hatten alles geteilt, ihre Geheimnisse, ihre Sorgen, einfach alles. Doch nun hatte ihre Schwester etwas, was sie nie haben würde, was sie nie würden teilen können. Und Petunia war eifersüchtig, sie hätte es nie zugegeben, aber sie fand es einfach ungerecht. Warum hatte Lily etwas, was sie nicht hatte? Warum hatte sie es verdient und ihr blieb der Wunsch verwehrt? »...es tut mir leid, Tunia, es tut mir leid! Hör zu-«, Lily flehte sie an und ergriff ihre Hand. Petunia versuchte sie ihr wegzuziehen, doch Lily hielt sie fest. „Nein. Ich will da nichts drüber hören, Lily!“, zischte sie ihrer Schwester zu. »Vielleicht kann ich, wenn ich erst mal da bin – nein, hör zu, Tunia! Vielleicht kann ich, wenn ich da bin, zu Professor Dumbledore gehen und ihn überreden, dass er es sich anders überlegt!« Petunia funkelte ihre Schwester zornig an. »Ich will – nicht – dahin!“, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch und riss ihre Hand frei. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich in einem blöden Schloss leben will und lernen, wie ich eine, eine...“, Petunia, die den Blick die ganze Zeit über den Bahnsteig hatte gleiten lassen, um die anderen zu beobachten, blickte bei ihren weiteren Worten direkt in die grünen Augen ihrer Schwester, die sie jetzt bittend betrachteten, »-meinst du, ich will ein – ein Spinner sein?«. Sie sah wie die Smaragdfarbenen Augen sich mit Tränen füllten und verspürte plötzlich Mitleid. Sie mochte es nicht, wenn Lily weinte, sie war doch ihre kleine Schwester und sie sollte nicht weinen, schon gar nicht wegen ihr! Aber die Wut überlagerte in dem Moment das Mitgefühl, außerdem wollte sie sich nicht geschlagen geben. Sie wollte diese Tränen jetzt auskosten. »Ich bin kein Spinner. Es ist schrecklich, so was zu sagen.« Petunia lächelte sie kalt an. Sie hasste sich dafür, aber das war es, was sie gerade brauchte und sie genoss es. »Da gehst du doch hin. In eine Sonderschule für Spinner. Du und dieser Snape-Junge...Verrückte, das seid ihr beide. Es ist gut, dass man euch von normalen Leuten trennt. Das ist zu unserer Sicherheit.« Die zuvor so flehenden Augen weiteten sich geschockt, bevor sie sich wieder vor Wut verengten. »Als du dem Schulleiter geschrieben und gebettelt hast, dass er dich aufnimmt, hast du nicht gedacht, dass es so eine Spinnerschule ist.« Petunia lief rot an und betrachtete ihre kleine Schwester zornig. »Gebettelt? Ich hab nicht gebettelt!« »Ich habe seine Antwort gesehen. Sie war sehr nett.« „Wie – wie konntest du nur? Das hättest du nicht lesen dürfen, das war vertraulich!“ Wie konnte Lily sie nur hinter gehen? Wie konnte sie ihre Post lesen?! Petunia wollte nicht, dass Lily erfuhr wie neidisch sie auf sie war, auch wenn es nicht schwer zu erraten gewesen wäre. Sie schämte sich dafür, dass Lily den Brief gelesen hatte. Er war nur für sie gewesen und der Inhalt hatte ihre kleine Schwester nicht zu interessieren. Sie wollte nicht, dass Lily wusste, wie sehr sie deren Kräfte begeehrte. Sie schämte sich für sich selbst, was war sie nur für eine schlechte Schwester? Als sie bemerkte wie Lily betreten zu Snape hinüber blickte, keuchte sie wütend auf. »Dieser Junge hat ihn gefunden! Du und der Junge, ihr habt in meinem Zimmer rumgeschnüffelt!« Lily schüttelte schnell den Kopf. »Nein – nicht geschnüffelt – Severus hat den Umschlag gesehen, und er konnte nicht glauben, dass ein Muggel nach Hogwarts geschrieben hat, das war alles!« Petunia schnaubte. Wie sie diesen Jungen verachtete. Wie er rumlief – zu kurze Jeans, ein abgetragener, zu großer Mantel, ein merkwürdiges, kittelartiges Hemd. Er war es der einen Keil zwischen sie und ihre Schwester getrieben hatte. Erst durch ihn hatte Lily erfahren, was sie war. Er interessierte sich nur für ihre Schwester, weil sie eine Hexe war und Petunia, ein normaler „Muggel“, war ihm egal – er wollte die Schwestern trennen. Wie sie ihn verabscheute. Sie liebte ihre kleine Schwester doch, aber er hatte alles zerstört, vielleicht hätte Lily noch nicht mal Besuch von der Schule bekommen, wenn sie nicht erfahren hätte was sie war. Vielleicht wäre alles noch wie früher. Vielleicht. Petunia fauchte ihr noch ein verletztes „Spinner“ zu, dann stürzte sie zu ihren Eltern, die ein paar Meter weiter standen und die Leute fasziniert betrachteten. Sie wollte nicht weiter mit Lily reden. Dafür war sie zu verletzt und beschämt, außerdem wollte sie ihre kleine Schwester nicht noch mehr verletzten, schließlich liebte sie sie trotz allem. Doch sie wusste, dass sie, in ihrem Zorn und Neid, Dinge sagte, die sehr kränkend wirkten und auch unter die Gürtellinie zielten. Schließlich konnte Lily selbst nichts dafür, dass sie eine – eine Hexe war. Lily ließ den Kopf hängen. Sie umarmte ihre Eltern zum Abschied und auch bei Petunia versuchte sie es, diese sträubte sich allerdings, worauf Petunia einen vorwurfsvollen Blick ihrer Eltern kassierte. Lily stiegen die Tränen in die Augen und setzte sich in den Zug. Seufzend schaute Petunia zu ihrer kleinen Schwester. Sie saß am Fenster und blickte nach draußen zu ihr und ihren Eltern. Tränen rannen über ihre Wangen. Sie legte eine Hand auf die Fensterscheibe, ihr Blick war traurig, gekränkt. Wieder überkamen Petunia Schuldgefühle, aber sie war noch stark, sie wollte ihnen nicht nachgeben. Als Lily nochmal zu ihr hinüber blickte, lächelte sie ihr ganz leicht zu, aber sie war sich nicht sicher ob Lily es durch den Tränenschleier sehen konnte. Dann fuhr der Zug ab und Petunia blickte ihm sehnsüchtig nach. Wie gern würde sie jetzt bei ihrer Schwester sein. In diesem Zug. Auf dem Weg nach Hogwarts. Aber sie war nun mal bloß ein Muggel. Und was war ein Muggel schon wert? Ob ihre Schwester sich auch gegen sie stellen würde? Weil sie ja bloß ein Muggel war? Es musste doch eine Möglichkeit geben, magische Kräfte zu bekommen. Dann könnte sie wieder mit ihrer Schwester vereint sein. Dann hätte sie ihre beste Freundin wieder. Könnte in einer Welt leben, die sie sich schon immer erträumt hatte... ------------------------------------------------ so ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen, und ihr lasst mir einen kleinen Kommi da? Konstruktieve Kritik ist erwünscht. =3 lG eure Beere Kapitel 2: Ungebetener Gast --------------------------- Petunia lag auf ihrem Bett und, trommelte nervös mit ihren Fingern auf der Bettdecke. Draußen vor dem Fenster fielen sanft die Schneeflocken. Ihre Lily würde bald wieder zu Hause sein. Endlich. Sie war noch nie so lang von Lily getrennt gewesen, doch da diese die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei besuchte, und Petunia dagegen eine Schule für nicht-magische Menschen, nur wenige Minuten von ihrem Elternhaus entfernt, hatten sie sich seit Wochen nicht mehr gesehen. Petunia seufzte, sie hatte sich immer noch nicht mit der Tatsache abgefunden, dass Lily eine Hexe und sie selbst nur ein Muggel war. Doch Petunia wollte Lily damit nicht belasten, das wäre ungerecht, weil Lily nichts für ihre Kräfte konnte. Petunia würde es auch ohne Lilys Hilfe schaffen. Sie wird magische Kräfte besitzen, davon war sie überzeugt. Nur wie, das stand wohl noch in den Sternen. Sie hatte in der Schulbibliothek geschmöckert, aber sie war nicht fündig geworden. Diese ganzen Bücher, über irgendwelche magischen Welten, waren doch totaler Schund. Wenn sie sich Beschreibungen in den Briefen ihrer Schwester durch las, und dann ein Buch zur Hand nahm. Schund – einfach nur Schund. Petunia hatte überlegt, ob sie sich an Dumbledore wenden sollte. Aber diesen Plan hatte sie schnell wieder verworfen. Sie glaubte kaum, dass man einfach so Kräfte schaffen konnte, diese Kräfte müssten wohl irgendwo her stammen. In ihren Augen wäre es eine schwarz-magische Handlung - und weil sie wusste, dass Dumbledore ein Anhänger der guten, weißen Magie war, glaubte sie kaum, dass er ihr helfen würde. Nein, sie musste eine andere Lösung finden. Und Lily durfte nichts davon erfahren, Petunia wusste nicht wie sie reagieren würde, darum wollte sie es ihr erst verraten, wenn sie es geschafft hatte und nicht mehr nur ein Muggel war. „Tunia? Kommst du? Wir wollen los!“, ertönte die Stimme von ihrer Mutter. Petunia atmete tief durch und stürmte nach unten. Sie war richtig aufgeregt, sie konnte kaum fassen, so lange von Lily getrennt gewesen zu sein, wo sie doch früher fast unzertrennlich waren – aber sie würden es wieder werden – irgendwann. Ungeduldig trat Petunia von einem Fuß auf den anderen. Wo blieb denn der Zug? Sie konnte es kaum erwarten, ihre kleine Schwester in die Arme zu schließen. Sie schämte sich immer noch dafür, dass die beiden sich im Streit getrennt hatten, doch zum Glück, hatte Lily ihr das nicht übel genommen. Endlich fuhr der Zug ein und kam kreischend zum Stillstand. Angespannt hielt Petunia den Atem an, vielleicht war sie ja doch sauer, und hatte sie in den Briefen nur getäuscht. Vielleicht hatte sie jetzt neue Freunde gefunden, bessere Freunde, Freunde die zaubern konnten. Vielleicht brauchte Lily sie jetzt nicht mehr, noch nicht mal als Schwester. Schweißperlen traten auf ihre Stirn und ihr wurde heiß und kalt. Sie hatte Angst, Angst als Muggel von ihrer Schwester verstoßen zu werden. Erst als sie den Kopf ihrer Schwester, der durch die Zugtür schaute, erblickte und ihre Augen, die als sie ihre große Schwester erkannten, freudig blitzten, sah, fiel ihr ein Stein vom Herzen und sie lächelte sie warm an. Lily stürmte auf Petunia zu und umarmte sie stürmisch. „Ich hab dich vermisst, Tunia. Schön, dich endlich wieder zu haben“, schniefte sie zu Tränen gerührt. Dann begrüßte sie ihre Eltern. Erst jetzt fiel Petunia auf, dass der vor Freude strahlenden Lily ein Junge gefolgt war. Severus Snape. Abschätzig musterte sie ihn. Was wollte der denn hier? Warum waren seine komischen Eltern nicht gekommen um ihn abzuholen? Und warum musste er ausgerechnet bei ihnen warten? Petunia hatte gehofft, dass Lily andere Freunde finden würde. Sie hatte gedacht, Lily würde sich nur mit Snape abgeben, weil er ein Zauberer war und sie neugierig, aber nicht, dass sie ihn wirklich mochte. Aber anscheinend waren sie immer noch befreundet. Auch ihre Mutter hatte Snape bemerkt. „Hallo, Severus. Lily hat mir erzählt, dass deine Eltern verreist sind, und wir sind wirklich glücklich dich über die Ferien als Gast zu haben. Ich hoffe du wirst dich bei uns wohl fühlen.“, ihre Mutter lächelte dem kleinen Jungen freundlich zu. Der Junge schaute beschämt auf den Boden, dann blickte er sie an und rang sich sogar ein dezentes Lächeln ab. „Danke, Mrs. Evans. Ich habe mich wirklich sehr über ihr Angebot gefreut. Die Ferien werden bestimmt gut.“ Petunia schnappte nach Luft. Das konnte nicht sein, sie musste sich verhört haben. Er, Severus Snape, würde nicht die Ferien bei ihnen verbringen. Das konnte nicht sein, sie wollte das nicht. Diese Ferien waren für sie und ihre Schwester bestimmt, und nicht, dass sich ein Störenfried bei ihnen einnistete. Denn genau das war Snape, ein Störenfried. Er mochte Petunia nicht, und er würde bestimmt keine Gelegenheit auslassen, um sie, Lily und Petunia, gegeneinander aufzubringen, da war sie sich sicher. Sie seufzte betrübt, na das waren ja berauschende Ferienaussichten. Sie wendete sich von Snape ab, und lächelte ihre Schwester herzlich an. „Na, Schwesterchen, erzähl doch mal. Ist es wirklich so toll, da?“ „Natürlich ist es toll, es ist mehr als toll, aber du würdest nie in den Genuss davon kommen“, sagte eine kalte Stimme. Wütend fuhr Petunia herum und das hämische Grinsen Snapes blickte ihr entgegen. „Dich hat niemand nach deiner Meinung gefragt!“, zischte sie ihm zu. Als ihr bewusst wurde, wie sie sich eben verhalten hatte, warf sie einen schnellen Blick auf ihre Schwester. Sie wollte nicht, dass sie sich wegen diesem Jungen stritten, und genau das würden sie tun, wenn sich Petunia nicht besser unter Kontrolle hätte. Doch Lily wirkte nicht sauer. Sie verdrehte nur die Augen und grinste. „Ja, es ist wirklich toll. Das Schloss ist großartig – atemraubend, so was hast du noch nicht gesehen! Naja es ist einfach total spannend, es ist alles noch so neu für mich.“ „Und wie siehts mit dem Zaubern aus?“ „Wunderbar. Zauberei ist ja so nützlich. Aber mein Lieblingsfach ist „Zaubertränke“. Was man mit Zaubertränken alles machen kann, das ist unglaublich – eine Welt für sich. Und wie lief es bei dir so?“ Petunia seufzte und rollte mit den Augen. „Unspektakulär wie immer. Aber ich hab dich vermisst. Ohne dich ist das so ungewohnt, schließlich waren wir unzertrennlich, es war schwer. Aber wie du siehst: Ich habe überlebt!“ Lily lachte und umarmte ihre größere Schwester. „Wie sehr ich das vermisst hab!“ „Ich auch, ich auch..“, murmelte Petunia leise und drückte Lily an sich. Mrs. und Mr. Evans lachten. „Na kommt ihr drei, fahren wir erst mal nach Hause und trinken eine Tasse heiße Schokolade, oder was auch immer ihr wollt“, sagte ihr Vater und schob seine beiden Mädchen in Richtung Ausgang, Snape und ihre Mutter folgten ihnen. Petunia sah wie ihre Mutter versuchte ein Gespräch mit ihm zu beginnen und zu ihrer Verwunderung antwortete er ihr sogar. Auch wenn Snape die Ferien bei ihnen verbrachte, er würde es nicht schaffen sie zu verderben, dieses Vergnügen würde Petunia ihm nicht gönnen. Petunia nahm Lily an die Hand und lief lachend mit ihr zum Auto. Die Ferien waren Petunia und Lily-Ferien, egal wer sonst noch bei ihnen herumlungerte. ------------------------------------------------------ Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und es war unterhaltsam. Würde mich freuen, wenn ihr mir einen Kommi da lasst -auch wenns euch nicht gefallen hat- lG Beere Kapitel 3: Bettgeflüster ------------------------ Nach dem Abendessen brachte Lily Severus hoch in ihr Zimmer. Lily würde die Ferien mit in Petunias Zimmer schlafen, und Severus bekam währendessen ihr Zimmer. Als ein paar Minuten vergangen waren, und es nicht zu auffällig war, stand auch Petunia auf und stieg leise die Treppe zu ihrem -und nun auch Lilys- Zimmer hoch. Sie schlich an Lilys Zimmer vorbei, schlüpfte in ihr Eigenes und stellte sich in ihren Kleiderschrank. Hätte man nicht gewusst, dass Lily und Petunia vor ein paar Jahren ein kleines Loch durch die Zimmerwand und die Wand des Kleiderschrankes gebohrt hatten – natürlich ohne das Wissen ihrer Eltern- , dass sie sich auch nachts – wenn sie eigentlich schon schlafen sollten – unterhalten konnten, hätte das wohl sehr komisch gewirkt. Petunia legte ihr Ohr an das kleine Loch und lauschte den Stimmen aus dem Nebenzimmer. Lily lachte gerade. Als sie sich gefangen hatte, fragte sie: "Und wie gefällts dir hier bei uns?" Ein paar Sekunden war nichts zu hören, dann antwortete Snape. :"Ach weißt du, deine Eltern sind ja ganz nett, aber ich weiß nicht ob ich hier schlafen kann, wenn mich von überall irgendwelche Typen mit ihren leblosen Augen anstarren.." "Severus!", quitschte Lily und lachte. Petunia hörte einen dumpfen Aufprall und einen leisen, gekünstelten Aufschrei von Snape. "He, hör auf mit Kissen zu werfen!" "Ich meinte das ernst! Wenn dich die Poster so stören, kann ich sie auch abhängen..aber jetzt sag doch mal, wie du es hier findet. Ich will schließlich, dass es dir gefällt.." "Ach Lily, du machst dir viel zu viele Gedanken." "Das heißt: Ich finde es hier ätzend, aber weil ich dich nicht verletzten will, sag ich einfach nichts?" Petunia hörte erneut abermals einen dumpfen Aufprall und nun war es Lily die lachend aufschrie. "Nein, Lily. Mir gefällts wirklich. Es ist nur so – ungewohnt." "Ungewohnt?" "Ja, ihr seid wie eine richtige Familie, meine Familie dagegen..." Snape seufzte. "Ach, Severus. Du hast ja mich." "Ja..." Eine Weile war es still und Petunia bedauerte es, dass das Loch in Lilys Zimmer von einem Bild verdeckt wurde, sonst hätte sie die beiden vielleicht auch beobachten können. "Du, Severus?" "Hrm..?" "Wegen Petunia.." "Was soll mit ihr sein?" Petunia drückte sich enger gegen die Schrankwand, sie musste unbedingt hören, was Lily ihm sagen wollte. "Ich weiß, dass du sie nicht sehr magst, aber kannst du versuchen dich mit ihr zu verstehen? Mir zu liebe?" Wieder entstand eine kleine Pause. "Ja, wenn du willst. Aber das kannst du auch deiner lieben Schwester sagen, ich hab keine Lust, die ganze Zeit von einem verachtenden Blick durchbohrt zu werden." Lily seufzte. "Du weißt doch wie sie ist, sie meint das nicht so. Aber wenn du willst rede ich mit ihr." Petunia seufzte leise und lehnte sich an die Wand. Sie war froh, dass sie Lily wichtig war, aber anscheinend war es Snape auch, und das gefiel ihr weniger. Petunia hatte genug gehört, sie wollte doch eigentlich gar nicht spionieren, aber sie konnte sich einfach nicht zurück halten. Jetzt allerdings knabberten die Schuldgefühle leicht an ihr. Sie richtete sich auf und verließ den Schrank, dabei fiel ihr Blick auf Lilys provisorisches Bett. Es war ein einfaches Metallgestell mit einer Matratze – unbezogen. Petunia seufzte und lief in das Schlafzimmer ihrer Eltern. Mit dem Bettzeug beladen, machte sie sich auf den Weg zurück, wobei sie auf dem Flur ausversehen in Snape reinrannte und dabei die Bezüge fallen ließ. "Kannst du nicht aufpassen?!", zischte er ihr wütend zu. Petunia errötete leicht. Das hielt er also für ein freundliches Benehmen ihr gegenüber? Wie könnte Lily ihn nur mögen, sie verstand es einfach nicht. "´tschuldigung, ich hab dich nicht gesehen.", als Erklärung deutete sie mit dem Kopf auf den Haufen Bettwäsche, der vor ihr lag. Snape setzte an um etwas zu sagen, schloss dann allerdings den Mund und verschwand kopfschüttelnd im Bad. Petunia grinste selbstgefällig, anscheinend hatte er sich an das Gespräch mit Lily erinnert, und sich einen dummen Kommentar verkniffen. Beladen mit der Bettwäsche, die nun nicht mehr ordentlich zusammen gelegt war, sondern eher an ein Knäuel erinnerte, tapste Petunia in ihr Zimmer, wo Lily schon dabei war, ein paar ihrer Klamotten aus dem Koffer zu räumen. "Ich hab dir Bettwäsche geholt", Petunia warf das Knäul auf Lilys Bett und ließ sich dann selbst auf ihr Eigenes fallen. Lily lächelte ihr dankbar zu und verschwand dann wieder halb in ihrem Koffer. "Wie hast du dieses riesen Teil überhaupt in den Zug gekriegt?", fragte Petunia lachend. "Ach weißt du, uns wurde so ein Schwebe-Zauber beigebracht, den hab ich benutzt. Ist ganz praktisch. Und danach hatte ich ja Papa als Packesel", ertönte Lilys Stimme aus dem Koffer. Petunias Augen verengten sich kurz. So einfach ließ sich etwas durch Magie lösen. Sie spührte den Neid kurz in sich hochflammen, verdrängte ihn allerdings gekonnt, bald würde sie ja selbst Kräfte haben, da konnte sie ihre kleinen Probleme auch mit Magie lösen. Lily hatte von Petunias kleinem Anfall von Neid, beziehungsweise Schwäche, wie Petunia es betrachtete, nichts bemerkt, da sie immer noch im Koffer verschwunden war. Als Lily wieder auftauchte, hatte sie einen Stapel Bücher in der Hand. "Kann ich die irgendwo hinstellen?" Petunia deutete Schulter zuckend auf eins der Regale, in dem ein Fach leer war. "Da kannst du dich austoben. Wofür brauchst du denn die ganzen Bücher?" Lily rollte mit den Augen, während sie ihr erklärte, dass diese für ihre Hausaufgaben seien. Petunia blickte erstaunt auf den Stapel Bücher. "Und die musst du alle in den Ferien lesen?!" Lily kicherte – wahrscheinlich über Petunias Gesichtsausdruck: "Quatsch. Nur ein paar Kapitel oder Seiten oder so. Kommt halt immer drauf an." Petunia versuchte gegen den Drang, sie speziell nach ihren Kräften und Kostproben zu fragen, anzukämpfen, es wäre wieder ein Zeichen von Schwäche, aber sie war so neugierig. Letztendlich musste sie sich geschlagen geben. "Du, Lily?" Lily, die schon wieder im Koffer verschwunden war, blickte über den Rand des Koffers zu ihrer Schwester. Grüne Augen trafen auf braune. "Was denn?" Petunia errötete und senkte ihren Blick, während sie nervös an der Bettdecke spielte. Sie hatte Angst Lily würde es falsch verstehen, würde wütend sein. "Ich hab mich gefragt, ob du – mir vielleicht mal – was zeigen möchtest – also zaubern..", rückte sie endlich mit der Sprache raus. Lily antwortete nicht, und Petunia befürchtete sie verärgert zu haben. Zögerlich blickte sie von ihrer Bettdecke auf – in das Grinsen ihrer kleinen Schwester. Sie grinste sie an. Sie grinste tatsächlich – bevor sie in Lachen ausbrach. "Ach, Tunia! Das muss dir doch nicht unangenehm sein." Lily betrachtete sie ein wenig betrübt, deshalb dachte Petunia, sie hätte es doch mit ihr verdorben, schon am ersten Tag. "Ich würde dir wirklich gerne etwas vor zaubern. Aber ich darf nicht, das ist verboten weißt du. Erst wenn ich 17 bin, darf ich außerhalb der Schule zaubern. Tut mir leid." Petunia fiel ein Stein vom Herzen, zwar bedauerte sie es zutiefst, dass Lily nicht zaubern durfte, aber sie war erleichtert, dass ihre Schwester nicht sauer war. "Ich könnte dir höchstens einen Zaubertrank brauen, aber ich weiß nicht. Dafür bräuchte ich erst mal ein paar Zutaten.", schlug Lily anschließend vor. "Das würdest du tun?", Petunia konnte nicht anders, aber sie klang total entzückt, wofür sie sich am liebsten eigenhändig den Kopf abgerissen hätte. "Klar", meinte Lily schulterzuckend. Als die beiden später im sanften Licht des Mondes in ihren Betten lagen, durchlöcherte Petunia ihre kleine Schwester mit Fragen, nicht was ihre Kräfte anging, sondern über Hogwarts, die Lehrer, den Unterricht, die Leute, ihre Freunde. "Hast du schon viele Freunde gefunden?" "Es geht. Ich verstehe mich mit fast allen gut. Aber ob ich alle zu meinen Freunden zählen würde? Am besten verstehe ich mich mit Mary. Sie ist ein kleiner Sonnenschein, immer gut gelaunt und freundlich. Leider kann sie nicht verstehen, warum ich mit Severus so gut befreundet bin." "Das kann ich auch nicht", murmelte Petunia so leise, dass ihre Schwester sie nicht hören konnte. "Naja, das können die meisten aus meinem Haus nicht verstehen. Was ist schon so schlimm, wenn jemand zu Slytherin gehört? Das spielt doch keine Rolle, finde ich", seufzte Lily. Petunia blickte ratlos zu dem Knäul auf Lilys Bett, welches ihre Schwester selbst war und das aus dem fenster schaute. "Ich – ich weiß nicht", sagte Petunia leise, eine Tatsache, die sie zu frustrieren schien, aber Lily, die in Gedanken immer noch bei dem Konflikt Griffindor-Slytherin war, bemerkte es nicht. Die beiden Mädchen hingen einige Zeit ihren jeweiligen Gedanken nach. Petunia war es die nach längerer Zeit des Schweigens endlich etwas sagte: "Und wie sind die Jungs so? Schon wen ins Auge gefasst?" "Tunia!", kicherte Lily und Petunia bekam ein Kissen an den Kopf geworfen. "He! Das war jetzt aber keine Antwort!" Lily lachte immer noch. "Nein, die sind alle bescheuert." Petunia zog zweifelnd die Augenbraue hoch, wenn ihre kleine Schwester so lachte, dann hatte sie garantiert etwas zu verheimlichen. Doch sie würde es herausbekommen – und sie wusste auch schon genau wie. Ohne Vorwarnung sprang Petunia aus ihrem Bett, zu Lily herüber, und kitzelte sie durch. Lily kreischte und schlug um sich, Petunia wusste genau, wie kitzelig ihre Schwester doch war. "Nein. Halt – aufhören! Das ist – ja Folter!", japste Lily durch ihr Kichern hindurch. "Na, willst du gestehen?", raunte Petunia ihr, während einer kurzen Erholungspause, ins Ohr. "Ja! Ja! Ich gestehe! - Was denn überhaupt?" "In wen du verliebt bist, Dummerchen!" "Aber ich bin doch überhaupt nicht verliebt." Petunia starrte sie sie ärgerlich an, bevor sich auf ihrem Gesicht ein teuflisches Grinsen ausbreitete, und sie die Hände hob, als würde sie gleich von neuem angreifen. "Stop!", kreischte Lily und wand sich unter Petunia hervor. "Ich bin nicht verliebt! Das sind doch alles Idioten." "Idioten – so so? Und du willst jetzt wirklich, dass ich dir das glaube?" "Natürlich. Naja aber anscheinend ist so ein Idiot an mir interessiert..", Lily seufzte und ließ sich zurück in ihr Kissen fallen. "Ein gutaussehender Idiot?", fragte Petunia neugierig. "Wenn du´s unbedingt wissen willst: Ja, ein dämlicher, arroganter, kindischer, verdammt gutaussehender Idiot." Petunia kicherte und zuckte unschuldig mit den Schultern: "Naja, solang er gut aussieht." "Aussehen ist nicht das Wichtigste, Tunia. Es gibt viel wichtigeres.." "Sicher? Was denn?" Dafür kassierte Petunia einen leichten Schlag auf die Schulter und ein Kopfschütteln. "Okay, du hast schon Recht. Solang er nicht aussieht wie Snape.." "Tunia!" Nun schubste Lily die Ältere lachend aus dem Bett. Petunia war allerdings auch aufgefallen, dass Lily ihr nicht zugestimmt hatte. Das gefiel der großen Schwester überhaupt nicht, was wenn ihre kleine Schwester sich in Snape verliebte? Diesen Gedanken fand sie abstoßend – sehr abstoßend. "Ich weiß gar nicht was ihr alle gegen Severus habt. Wenn ihr ihn kennen würdet, würdet ihr ihn auch mögen. Kannst du versuchen über die Ferien ein bisschen nett zu ihm zu sein?" Petunia, auf dem Boden liegend, seufzte zwar tief, versprach es aber trotzdem. "Und was machst du jetzt mit deinem Idioten?", fragte sie Lily schließlich und bekam als Antwort ein Kissen ins Gesicht. "Das ist nicht mein Idiot! Und nun lass uns schlafen, die Zugfahrt war ganz schön anstrengend, außerdem ist morgen Weihnachten." "Und außerdem nerve ich dich gerade, stimmts?", grinste Petunia und kroch zu ihrem Bett, begleitet von Lilys Lachen. "Schlaf schön, Tunia" "Danke du auch. Ich hab dich vermisst" "Ich dich auch.." Petunia lauschte den ruhigen Atemzügen von Lily. Sie war glücklich, dass Lily wieder da war. Die Zeit ohne sie war ihr so leer vorgekommen. Als hätte etwas gefehlt. Leider würde das Gefühl nur noch ein paar Wochen halten. Dann würde Lily zurück nach Hogwarts gehen, und Petunia war gefangen. Gefangen in der Welt der Muggel. Kapitel 4: Weihnachten ---------------------- Petunia öffnete die Augen und blickte sich verschlafen im Zimmer um. Wo war Lily? Es war zwar dunkel, aber trotzdem konnte sie erkennen, dass das Bett ihrer Schwester einen verlassenen Eindruck machte. Petunia richtete sich auf, streckte sich gähnend und tapste zum Fenster, um die Morgensonne zu begrüßen, während sie sich den Schlaf aus den Augen wischte. Der morgendliche Gruß fiel allerdings nicht so sanft wie erwartet aus. Petunia blickte in eine weiße Landschaft, überall war die Umgebung mit einem weißen Flaum überzogen. Das Sonnenlicht, das genau in ihr Fenster fiel, wurde von der Schneeschicht reflektiert und blendete sie. Murrend zog Petunia wieder die schwere Gardine vor das Fenster – es würde wohl noch eine Weile vergehen, bis sie den Schnee richtig realisiert hatte und bereit war, sich darüber zu freuen. Plötzlich knallte etwas gegen ihr Fenster, gefolgt von einem dumpfen Geräusch ein paar Sekunden später – vermutlich war das etwas im Schnee gelandet. Misstrauisch zog Petunia den Vorhang zurück, während sie das immer noch grelle Sonnenlicht mit ihrer Hand abschirmte und öffnete vorsichtig das Fenster, um hinaus zu spähen. Unten erkannte sie ein kleines Loch im Schnee, doch von dem Auslöser desselben war nichts zu sehen. Verwundert richtete sich Petunia auf und sah aus den Augenwinkeln etwas auf sich zu kommen. Ohne nachzudenken duckte sie sich und eine kleine Kugel schoss über ihren Kopf hinweg in das Zimmer. Das fliegende Ding stieß einen kreischenden Schrei aus und flog wieder auf sie zu – direkt zu ihrem Kopf. Zu geschockt um davon zu laufen, verbarg Petunia verängstigt ihr Gesicht unter ihren Armen und kniff die Augen zu. In ihrer Wirbelsäule kribbelte es unangenehm, und sie machte sich auf den Aufprall der Kugel bereit. Sie wusste es würde wehtun, obwohl sie noch nicht einmal wusste was gerade geschah. Doch es konnte nichts Gutes bedeuten, wenn sie von fliegenden Kugeln attackiert wurde. Als der erwartete Schmerz ausblieb, sondern nur irgendwas an ihren Haaren zog und weitere schrille Schreie ausstieß, blinzelte Petunia verwirrt, um dann langsam und mit einem flauen Gefühl im Magen ihre Arme zu senken. Da erkannte sie, was die Kugel in Wirklichkeit war, und lachte erleichtert auf. Es war nur eine Eule. Eine Eule. Sie hatte einen richtigen Schock bekommen, schließlich kam es ja nicht allzu häufig vor, dass Kugeln in der Luft umher flogen. Aber wenn man bedachte,dass hier eine Hexe zu Hause war, sollte man mit allem rechnen, da gehörte eine kleine Eule, selbst wenn sie zuvor nur als fliegender Ball angesehen wurde, noch zu dem Normalsten. Die Eule flatterte aufgeregt um Petunias Kopf, die sie schon schnappen und ihr den Brief abnehmen wollte, doch die Eule ließ sich ihren Auftrag nicht nehmen. Anscheinend musste sie ihn wohl persönlich bei Lily abliefern. Petunia kicherte, öffnete schließlich die Zimmertür für das zierliche, immer noch kreischende Federknäul, das auch sofort die Treppe hinunter flog, wo Lily schon vor einem Berg Geschenken wartete bis Petunia endlich kam und sie sich endlich auf die Geschenke stürzen dürfte. Lilys Augen leuchteten auf, als Petunia eintrat und ihre grünen Seelenspiegel begannen noch mehr zu strahlen, als sie die kleine Eule entdeckt hatte. „Mir wollte sie den Brief auch nicht geben“, meinte Petunia schmunzelnd, als sie bemerkte, wie die Eule ein Spielchen mit Lily trieb. Sie flog nah an sie heran, so dass sie in ihrer Reichweite war, und streckte ihr Bein mit dem Brief aus, aber immer, wenn Lily ihn an sich nehmen wollte, sprang sie wieder zurück und kreischte vergnügt. Nach ein paar Minuten verlor die Eule aber anscheinend die Lust an dem Spielchen, weil sie sich auf Lilys Schulter sinken ließ, um dann bereitwillig ihr Bein aus zu strecken, ohne weg zufliegen. Petunia beobachtete aus den Augenwinkeln, während sie nun ebenfalls begann Geschenke aus zu packen, Lily, wie sie kurz die Zeilen überflog und dabei leicht grinste. Schließlich legte sie ihn mit den Worten „Idioten“ kopfschüttelnd beiseite. Interessiert wandte sich Petunia Lily zu und sah sie fragend an. „Hier lies selbst“, meinte Lily lachend und warf ihrer Schwester den Brief zu. Neugierig faltete sie den Brief auseinander und begann zu lesen: Hey Lils, Na, wie geht’s? Ich hoffe doch mal gut, zumal wir heute Weihnachten haben. Ich hoffe du bekommst alles was du dir wünschst und verbringst schöne Feiertage mit deiner Familie und Freunden. Snape ist bei dir oder? Sirius und ich sitzen gerade in James Wohnzimmer und packen unsere Geschenke aus. Peter kommt erst die Tage, da er sich von seiner Familie nicht loseisen kann – naja du weißt ja wie seine Mum ist. James und Sirius wollten dir schon ein riesiges Paket zu Weihnachten schicken, aber ich konnte sie davon überzeugen, dass du von Scherzartikeln eher wenig begeistert gewesen wärst. Um ehrlich zu sein musste ich das Zeug auf die beiden selbst losgelassen, sonst hätten sie es dir wirklich noch geschickt. Ich hoffe doch mal, es lag in deinem Interesse. Sonst hätten deine Eltern dir womöglich jeglichen Kontakt mit meinen schwachsinnigen Freunden verboten – auch wenn dich das wohl gar nicht mal so stören würde, zumal du dann eine Ausrede hättest um ihnen zu entfliehen. Ich habe grad eben einen Brief von Mary bekommen. Oh man, dass ihr aber auch immer so Dinge passieren müssen. Ich hätte zu gerne Malfoys Gesicht gesehen, als sie ihm ihr Eis ins Gesicht geschleudert hat. Zum Glück konnte sie schnell genug entwischen, schließlich ist mit Malfoy nicht gut Kirschen essen. Und so was nennt sich Vertrauensschüler. Lächerlich. Auf jeden Fall sollten wir in den ersten Wochen nach den Ferien ein Auge auf Malfoy werfen, nicht dass er auf schlechte Ideen kommt. James' Eltern rufen uns zum Frühstück, aber ich denke wir werden noch in den Ferien von einander hören. Wir wollten nächste Woche vielleicht eine kleine Party organisieren und ich wollte fragen ob du nicht Lust hast zu kommen. Ob du es glaubst oder nicht, James meinte ich könne sogar Snape einladen, allerdings sollte ich dich warnen, dass er für nichts garantieren könnte, wenn Snape sich irgendwie falsch benimmt. Du kennst James' Temperament ja zu Genüge... Würden uns freuen, wenn du kommst, natürlich kannst du auch gerne deine Schwester mitbringen, Sirius freut sich immer (Entschuldigung, aber er fand es so überaus lustig, dass ich es halt geschrieben hab). Schick mir einfach eine Eule. Noch ein schönes Fest. Liebe Grüße, Remus Erstaunt blickte Petunia auf die Einladung zur Party, die auch ihr galt. Sie hätte nicht geglaubt, dass Lily ihren Mitschülern überhaupt von ihr erzählt hatte. Schließlich war sie ein einfacher, unbedeutender Muggel. Doch anscheinend bedeutete sie Lily mehr als sie vermutet hatte, weil es schien als habe sie ihren Freunden nicht nur von ihr erzählt, sondern auch gut über sie gesprochen. Sofort formten ihre Lippen ein glückliches Lächeln und ihre Augen, an denen man die Verwandtschaft zwischen den beiden Schwestern besonders gut sehen konnte, weil sie zwar unterschiedliche Farben hatten, aber ihre Gefühle über die Seelenspiegel nicht verstecken konnten, begangen zu leuchten. Gerührt betrachtete Petunia ihre kleine Schwester, die verwundert den Kopf hob und sie verschmitzt angrinste, als sie spürte, dass Petunias seliger Blick auf ihr lag. „Wirst du hingehen?“, fragte Petunia leise, doch Lily schaute sie nur verunsichert an und strich sich nachdenklich die Haare glatt, während sie unauffällig Snape, der konzentriert in ein Buch starrte, besorgt musterte. „Ich weiß nicht genau. Mal gucken wer sonst noch kommt, aber wahrscheinlich schon. Ich will nur nicht, dass sich Sev unwohl fühlt. Zwischen ihm und Potter besteht eine Feindschaft seid sie sich das erste Mal gesehen haben und ich bin mir nicht sicher, ob die Stimmung so toll ist, wenn die zwei versuchen in einem Raum zu feiern, beziehungsweise weiß ich nicht, ob Sev das will. Aber ich werde ihn schon überredet kriegen, schließlich musste du meine Freunde auch kennen lernen – eh, natürlich nur wenn du willst.“, raunte ihr Lily so leise, dass niemand anderes außer ihrer Schwester sie verstehen konnte, zu. Petunia nickte lächelnd. Niemals hätte sie gedacht, dass die kleine Hexe sich etwas aus ihrem ehemaligen Leben machte. Sie dachte es wäre ihr egal, dass sie bloß in den Ferien nach Hause kam, weil ihre Eltern es wünschten, aber sonst alles aus der Muggelwelt, und somit auch Petunia selbst, aus ihrem neuen Leben verdrängte. Doch Lily wollte ihre große Schwester immer noch bei sich haben. „Danke, Lils“, hauchte Petunia gerührt und wandte sich wieder ihren Geschenken zu. Von ihren Eltern hatte sie ein neue Kleider bekommen, ihre Großeltern hatten ihr Geld geschickt, Lilys Geschenk war ein wundervolles, magisches Buch, sonst hatte sie noch einige Süßigkeiten bekommen und sogar Snape hatte ihr etwas geschenkt, wenn auch nur eine Packung Schokofrösche, hinter denen Petunia jetzt lachend herlief, um sie wieder einzufangen. Ihre Mutter schmunzelte: „Und dabei predige ich euch schon seit ihr klein seid, dass ihr nicht mit eurem Essen spielen sollt...“ Später saßen Petunia, Lily und Snape im Wohnzimmer auf dem Sofa und schauten fern, während Mr. Evans in seine Zeitung versunken war und Mrs. Evans in der Küche das Essen zubereitete. Als der Film von einer Werbung unterbrochen wurde, wendete sich Lily Snape zu nachdem sie tief durch geatmet hatte. „Sev? Du hast doch vorhin bestimmt mitbekommen, dass Remus mir geschrieben hat?“, fragte sie ihn unsicher. Snapes Augen weiteten sich um Millimeter und ein verachtender Ausdruck erfüllte sie: „Ja, warum?“ „Sie haben uns auf eine Party eingeladen.“ „Sie? Wer ist uns?“ „Sie ist Remus, aber auch Potter und Black. Und uns sind du, Tunia und ich.“ Snape hob erstaunt eine Augenbraue „Du willst, dass ich mit zu Potter komme?“ „Och, Sev. Bitte. Remus hat uns eingeladen und es kommen ja noch mehr. Außerdem möchte ich Tunia mal meinen Freunden vorstellen. Und Potter ist auch brav – versprochen.“, erklärte ihm Lily, während sie ihn bittend an sah. „Wenn es unbedingt sein muss, komm ich mit. Aber du kennst meine Meinung zu Potter und seinen Freunden!“, Snape sprach die Worte 'Potter' und 'Freunde' so voller Hass aus, dass Petunia ihn erstaunt anstarrte. „Danke, Sev. Und hey, ich kenne deine Meinung, schließlich teile ich sie!“, lachte Lily und umarmte Snape freudig. Petunia selbst strahlte. Selbst wenn sie kein Mitglied der Magischen Welt war, vielleicht konnte sie trotzdem Kontakte knüpfen und wäre mit ihr verbunden. Verbunden mit Lily, so dass sie nie wieder von einander getrennt würden. ---------------------------------------------------------------------- Würde mich sehr über Reviews freuen =3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)