Spiegelbild von -black-wolf- ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel3 ------------------- 3. Kapitel „Jessy , Jessy!“ Sie rief mich, diese Stimme. „Jessy, wach auf Jessy!“ Sie kam mir so traurig vor. Langsam öffnete ich die Augen. Es war so hell hier, es schien keinen Boden zu geben. Nicht nur keinen Boden, keine Wände, keine Decke. Ich war im großen nichts gelandet . Doch so ganz stimmte das nicht, sie war da. Die Frau, die nur ein paar Meter von mir weg zu schweben schien. „Dich habe ich gesucht. Dein Blut ist unser Bündnis.“ Ich schaute auf, rallte jedoch gar nichts. „Was? Wer bist du?“ fragte ich, meine Stimme klang heiser. „Wir sind die Spiegel, du musst wissen, dass wir in unserer eigenen Welt leben. Genau wie du. Wir sind wie Geschwister du und ich. Daher erlauben wir dir, dich frei in unserer Welt zu bewegen.“ Langsam begriff ich, ich musste irgendwie mit den Spiegel verbunden sein. Vielleicht wieder so eine Fähigkeit von der Keika geredet hatte. „Keika, oh nein.“ Sorge stieg in mir hoch. „Ich muss sofort gehen. Jemand den ich sehr mag steckt in Schwierigkeiten.“ „Der dessen Blut an dir klebt?“ fragte sie. Zu gerne hätte ich sie gefragt warum sie in der Mehrzahl sprach, doch ich ließ es lieber. Meine Aufmerksamkeit richtete sich jetzt auf meine Hose und mein T-Shirt. Sie waren voller Blut, das stammte wohl von Keika. „Ich werde dir neue Kleidung geben.“ Bevor ich etwas sagen konnte trug ich eine neue Hose und ein Top. Ich fragte erst gar nicht wie sie das gemacht hatte. „Wie komme ich hier wieder heraus?“ Es war die Sorge, die sich wieder bei mir gemeldet hatte. „ Schaue in eine beliebige Richtung und stelle dir den Ort vor, wo du hin möchtest, der Rest erledigt sich von allein. Der Spiegel der dem Ort am Nächsten ist wir dich hinaus lassen. Doch bevor du gehst möchte ich dir das hier geben.“ Sie hielt mir einen Pfeil hin. Ich nahm ihn aus ihren kleinen kindlich wirkenden Händen. „Was soll ich mit einem Pfeil, wenn ich keinen Bogen habe?“ Mal ganz abgesehen davon, dass ich von Waffen grundsätzlich keine Ahnung hatte. Mein Blick lag auf dem Pfeil der anstatt einen Stein, einen Glassplitter an der Spitze trug. „Du musst ihn bloß werfen, er wird sein Ziel nie verfehlen. Nun geh!“ Ich wollte gar nicht länger hier bleiben, in meinen Gedanken grub ich nach dem alten Haus. Ein dunkler Fleck tat sich vor mir auf und spuckte mich aus dem Spiegel ins Schlafzimmer des Hauses. Die Zeit war eindeutig gegen mich. Ich hechtete aus dem Haus, doch ich brauchte gar nicht weit zu gehen. Denn vor dem Haus wartete schon Keika auf mich. Er war nicht in der besten Verfassung. Der Kampf hatte ihm kleinere Blessuren gebracht. Irgendwie konnte ich mir ein Grinsen und einen Freudenschrei nicht verkneifen. Ich wollte geradewegs auf ihn zu laufen und ihn umarmen, doch er drehte sich um. Ich nahm das mal als ein: „Nein ich möchte bitte nicht umarmt werden.“ „Komm mit!“ Sagte er und lief los, ich folgte gehorsam. „Wo gehen wir hin?“ Er betrachtete mich aus den Augenwinkeln. „Hast du dich umgezogen?“ fragte er. „Das erzähle ich dir später.“ Er schien meine Antwort seltsam zu finden, erwiderte jedoch nichts. Wir gingen quer durch den Wald, bis ein Haus in Sicht kam. Es war riesig. Keika trat ein und hielt mir die Tür auf. Ich war vor der Treppe stehen geblieben. „Sag mal, denkst du das ist richtig, wenn wir da einfach so rein spazieren. Der Besitzer findet das bestimmt nicht gut.“ Meine Stimme zitterte. Keika hob eine Augenbraue und lächelte sanft. „Weißt du was Jessy? Du bist das komischste Mädchen was ich je gesehen habe. Das ist MEIN Haus.“ Die Betonung lag auf dem Wörtchen MEIN. Ich schwieg und folgte ihm ins Haus. „Das ist sein Haus. Jess wie kannst du nur so dumm sein.“ In Gedanken strafte ich mich selber. Ich musterte ihn von oben bis unten. „Keika? Hast du Verbandszeug da?“ fragte ich mit Besorgnis in der Stimme. Er drehte sich zu mir um. „Das ist nichts. Morgen ist das verheilt.“ Ich hatte keine Lust auf Diskussionen legt also nur etwas den Kopf schräg und fragte wieder: „ Hast du Verbandszeug, oder nicht?“ Keika verdrehte die Augen. „Im Schlafzimmer!“ An seiner Stimme und seinen Tonfall erkannte ich, das es ihm nicht gut ging. Ich machte mich auf die Suche, des Schlafzimmers. Im Obergeschoss wurde ich fündig und mir blieb der Mund offen stehen. Es war riesig total aufgeräumt und schien einen Balkon zu haben. Keika war hinter mir aufgetaucht. „WOW du scheinst echt Geld ohne Ende zu haben.“ Das Bett war der Hammer es war so groß, dass fünf Mädchen von meiner Sorte hätten darauf schlafen können. Keika grub irgendwo in den Tiefen seines Schrankes einen Verbandskasten aus. „Du kannst hier in meinem Bett schlafen. Ich schlaf draußen.“ Ich dachte ich hätte mich verhört. „Draußen?“ Das war mir so heraus gerutscht. „Ja, Frauen wollen doch ihre Privatsphäre. Oder?“ Beinahe hätte ich gelacht. Da besitz ein Mann ein riesiges Haus und will doch draußen schlafen. „Nix da du bleibst. Oder gehe ich richtig in der Annahme, dass du dich wegen einer Frau nicht traust drinnen zu schlafen?“ Jetzt musst er lachen. „Denk was du willst, ich schlafe draußen.“ „Ahh, so ein stur Kopf.“ Dachte ich mir, doch wenigstens lies er mich seine Wunden verbinden. Er hatte deutlich untertrieben, er hatte nicht nur Kratzer und blaue Flecken. Ich entdeckte ein paar Fleischwunden, tiefe Fleischwunden. Seinen rechten Arm, hätte ich am liebsten ganz in Gips gelegt. Verzweifelt suchte ich ein Gesprächsthema und fand auch eines. „Keika du hast gesagt, ich muss durch das Tor zurück durch das ich gekommen bin. Doch da gibt es ein Problem!“ Er sah mich fragend an. „Und welches?“ „Ich bin durch das selbe Tor gekommen, wie Dan und Mark. Als sie zurück gereist sind muss ich ins Tor gefallen sein. Bedeutet ich muss zurück in ihr Haus, das Tor finden und natürlich ohne das die Wachen mich sehen. Hilfst du mir.“ Mein Blick schien flehend zu sein, denn er riss seine wunderschönen Augen zu einer unnormalen Größe auf. Erst jetzt bemerkte ich, dass der schöne Goldrand um seine Iris dunkler geworden war. Schnell senkte er den Blick und stand auf. „Ja ich helfe dir. Doch jetzt solltest du schlafen.“ Er eilte zur Tür und schloss sie hinter sich. Schlafen war eine gute Idee, doch wie ohne Schlafanzug? Mein Blick wanderte über die saubere weiße Bettdecke. Es half alles nichts. „Ich werde nicht mit meinen Anziehsachen ins Bett gehen.“ Also stand ich auf und begab mich zu dem Schrank, indem Keika vorhin den Verbandskasten gesucht hatte. Irgend ein Teil würde ich schon finden, ein T-Shirt oder so etwas in der Art. Meine Hände umfassten den Schrankgriff und öffneten die Tür. Mein Mund hing mir bis zu den Knien. Von wegen T-Shirt, eigentlich hätte ich mir ja denken können, dass so wie er angezogen war, ich wohl nicht mir bekanntes finden würde. Schöne seiden Kimonos lagen da im Schrank. Hätte ich nicht in Geschichte so gut beim Thema Japan aufgepasst, dann wüsste ich wohl nicht was das für Dinger sind. Meine Finger glitten über einen Mit rot- schwarzen Mustern. Ich nahm nur das Oberteil heraus und zog es an. „Scheiße wie bindet man so ein Ding.“ Es gab weder einen Reisverschluss noch Knöpfe zum zumachen. Kurz entschlossen, band ich mir ein Seidentuch um die Hüfte. Das würde seinen Zweck schon erfüllen. Mein Blick wanderte erneut durch den Raum und hielt bei einem großen Spiegel inne. Mein Spiegelbild kam mir jetzt schon wieder vertrauter vor. Der Kimono stand mir, er betonte mein Körperform sehr gut, mein langes schwarz gelocktes Haar reichte mir schon fast bis zum Hintern. Ich wandte mich von meinem Spiegelbild ab. Ich brauchte frische Luft daher öffnete das Fenster. Kühle Nachtluft blies mir ins Gesicht. Das Fenster lies ich offen, dann legte ich mich ins Bett. Ich hatte es schon geahnt, ich drehte mich von einer Seite auf die andere, doch schlafen konnte ich nicht. In solchen Momenten musst ich dann an meine Mutter denken. Trauer stieg in mir hoch und ich konnte , wollte jetzt nicht mehr alleine sein. Als ich das Zimmer verlies stiegen mir schon Tränen in die Augen. Ich lief in den Garten und suchte Keika, schließlich entdeckte ich ihn unter einen Baum sitzend, eine Decke über die Schultern gelegt. Langsam ging ich auf ihn zu. Er schlief nicht, da war ich mir sicher. Als ich nur noch ein paar Meter von ihm entfernt war schaute er auf. Erst wollte er was sagen, doch da bemerkte er meine Tränen und klappte den Mund wieder zu. Ich lies mich in seinen Schoß sinken und vergrub mein Gesicht in seinen Kimono. Er legte die Decke um mich. Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben doch er blieb ganz ruhig. Er fing an leise zu summen, eine unbekannte Melodie bei der ich endlich einschlief. Happy end? Wohl ehr nicht! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)