New Family von Snaked_Lows (Reita x Ruki [Cousin x Cousin]) ================================================================================ Kapitel 17: Second Step ----------------------- Vorwort: Es tut mir sehr Leid, dass es so lange gedaurt hat. Aber nach Japan, kam direkt mein Umzug und plötzlich war alles so neu wegen der Uni >__< Kapitel 17 Second Step Der beste Beweis der Liebe ist Vertrauen „Soll ich dich ein wenig ablenken?“, fragte Reita leise in die Dunkelheit. Kurz zog ich die Luft ein, nachdem mir bewusst wurde, auf was mein Cousin anspielte. Sachte drehte ich mich zu ihm um, konnte ihn aufgrund des mangelnden Lichtes nur grob erkennen. „Wenn ich einen Coconut Kiss bekomme?“, antwortete ich und wenig später konnte ich den leichten und bitteren Kokosnussgeschmack auf meiner Zunge ausfindig machen. Er war wie immer vorsichtig, als hätte er Angst, ich könnte einfach das Weite suchen. Aber wer wollte das schon, wenn man so hingebungsvoll geküsst wurde? Mittlerweile hatte sich der Kokosnussgeschmack mit dem Geschmack der Zahnpasta vermischt. Da die Temperaturen in den letzten Wochen noch einmal enorm angestiegen waren, schliefen wir seit den letzten Tagen nur noch in Shorts. Die Erfahrung, dass Kai komplett nackt schlief, hatte ich vor wenigen Tagen machen müssen, als ich einmal vor ihm aufgestanden war, um noch duschen zu gehen und ihn danach wecken wollte. Am Ende hatte ich schnell wieder das Zimmer verlassen und mit hochrotem Kopf so lange an der Türe geklopft, bis er wach geworden war. Das Bild ging mir immer noch nicht aus dem Kopf. Den Tag und den darauf hatte ich ihm und Miyavi irgendwie auch kaum in die Augen schauen können. Ich hatte vorher nie darüber nachgedacht, aber anhand von ihrem Verhalten, so vertraut wie sie mittlerweile miteinander umgingen, war ich mir ziemlich sicher, dass sie schon miteinander geschlafen hatten. Unweigerlich fragte ich mich, wie bei ihnen die Rollenverteilung war und versuchte den Gedanken und das dazu gehörige Bild genauso schnell wieder aus meinen Kopf zu bekommen. Ich hatte schon bei Reita Bedenken, dass das wirklich alles so klappte, aber nachdem ich Kai so gesehen hatte... Jegliche Gedanken an Kais und Miyavis intime Stunden verschwanden mit einem Mal, als mich Reitas Zunge anstupste. Auch wenn ich ihn, den Regeln nach, nicht anfassen durfte, so war es mir immerhin erlaubt die Küsse zu erwidern. Genüsslich schloss ich die Augen, öffnete meinen Mund noch ein wenig mehr und drückte ihm meine Zunge entgegen. Augenblicklich spürte ich zusätzlich eine Hand an meiner Seite. Langsam und schon fast ein wenig zitternd berührte er mich. Es kitzelte zwar ein wenig, aber ich riss mich zusammen und konzentrierte mich auf den leidenschaftlichen Kuss. Unsere Zungen kämpften nicht miteinander, so wie ich es bei vielen im ‚Crystal’ gesehen hatte, sondern sie schienen viel mehr miteinander zu schmusen. Nur ganz langsam verstärkte Reita den Druck und ließ den Kuss intensiver werden. Auch wenn er eine gleichmäßige Steigerung war, so atmete ich trotzdem recht schnell verstärkt ein und aus. Mir wurde nicht direkt schwindelig, aber in meinem Kopf zog langsam ein leichter Nebel auf, welcher die unwichtigen Dinge um mich herum auszublenden schien. Eigentlich hatte ich mein Handy noch aufladen wollen und den Müll aus der Küche sollte eigentlich auch diesen Abend von mir nach draußen gebracht werden. All so etwas, selbst meine Prüfung vom Mittag verschwand hinter dem Nebel und schien mit einem Mal nichtig zu sein. Spätestens als Reitas noch etwas kühle Finger meine Brust streiften und ich die Luft einziehen musste, war alles vergessen. Mein Cousin stoppte für einen Moment in seiner Bewegung und bevor er fragen konnte, murmelte ich ein leises „alles okay“, in die Stille, welche nur gelegentlich von dem Rascheln der Bettwäsche unterbrochen wurde. Reita küsste mich noch einmal auf den Mund, ehe er sich meinem Hals widmete. Meine Nackenhärchen stellten sich aufgrund der Gänsehaut auf, die er mit seinem warmen Atem auf meiner Haut verursachte. „Mach die Augen zu“, wisperte er mir zu und küsste meinen Hals erneut. Ich atmete noch einmal aus, ehe ich die Augen schloss und dadurch in die Dunkelheit eintauchte. Für einen Moment passierte gar nichts. Ich konnte lediglich meinen rasenden Herzschlag ausmachen, welcher sich bis unter meine Kopfhaut zog. Urplötzlich spürte ich Reitas Finger an meinem rechten Fuß. Ich zuckte kurz zusammen, weil ich dort nicht damit gerechnet hatte. Langsam und auch nur ganz leicht, glitten seine Finger weiter nach oben. Augenblicklich breitete sich wieder eine Gänsehaut auf meinem Körper aus, welche im starken Kontrast zu der Hitze stand, welche sich ebenfalls langsam in mir ausbreitete. An meinem Knie angekommen, machte er einen kleinen Schlenker und berührte meine Innenschenkel. Automatisch zog ich meine Beine ein wenig an und biss mir auf die Unterlippe. „Shh“, meinte Reita mit gehauchter Stimme, die mein Herz direkt noch schneller zum Schlagen brachte, „bleib ganz ruhig, ich mach nichts Schlimmes“. Ich nickte und ließ weiterhin die Augen geschlossen. Reitas Finger, welche mittlerweile ebenfalls warm waren, zogen noch kleine Kreise auf meiner unberührten Haut der Innenschenkel, bevor sie meine Lenden erreichten. Dort verstärkte er den Druck und fuhr den Knochen genau nach. Augenblicklich entwich mir ein Keuchen, was mich selbst erschreckte. Reita legte wenig später eine Hand über die Augen und küsste mich kurz aber intensiv. „Da scheinst du eine erogene Zone zu besitzen“, meinte er in einem Ton, der mich fast ein zweites Mal zum Aufkeuchen gebracht hätte. Ich konnte deutlich spüren, wie er jede Kontur meiner Rippen nachzeichnete. Wieder kitzelte es etwas, weswegen ich mich ein wenig unter den leichten Berührungen wand. Ganz sachte flossen seine Finger weiter, als bestünden sie aus Wasser, über meine Brust und streiften meine mittlerweile aufgestellten Brustwarzen. Augenblicklich bäumte sich mein Körper automatisch ein wenig nach oben, wurde jedoch von einem bestimmenden Kuss von Reita wieder in das zerwühlte Lacken gedrückt. „Dreh dich um“, wisperte er mir plötzlich ins Ohr. Obwohl es eigentlich ein Befehl war, kam er nicht als dieser an, sondern vielmehr als Bitte. Reitas Blick drückte dies ebenfalls aus. Weil mir mein Körper kaum noch gehorchen wollte, schaffte ich es erst nach dem zweiten Anlauf mich auf meinen Unterarmen abzustützen. Unsere Gesichter schwebten nur wenige Zentimeter voreinander und ich konnte deutlich sehen, dass Reitas Lippen von dem wilden Geknutsche ganz rot waren und in dem fahlen Licht glänzend schimmerten. Mit meiner rechten Hand griff ich in seinen Nacken und gab wenig später die letzten paar Zentimeter zwischen uns auf, als ich ihn noch einmal feste küsste, ehe ich mich auf den Bauch legte. Mein Herz hämmerte mit so einer Intensität gegen meinen Brustkorb, dass ich mich kaum traute normal zu atmen. Desweiteren kribbelte mein ganzer Körper vor lauter Spannung. Reita war völlig aus meinem Blickwinkel verschwunden, sodass ich nur abwarten konnte bis etwas passierte. Am Rande konnte ich das Aufklappen einer Tube hören und danach einen leicht süßlichen Geruch ausfindig machen. Kurz darauf setzte sich Reita leicht auf meine Hüften, was mich von jetzt auf gleich zum Aufkeuchen brachte, weil er dadurch meinen Unterleib tiefer in die Matratze drückte. Augenblicklich hatte ich einen beruhigen Kuss in meinem Nacken und kurz darauf zwei Hände auf meinen Schultern, welche diese sanft kneteten. Im ersten Moment war ich etwas irritiert, weil ich damit wirklich alles andere als gerechnet hatte. Aber nach wenigen Minuten war mir klar, dass das keine normale Massage war, welche Reita an mir praktizierte, weil mir immer heißer wurde und ich mich mittlerweile unruhig in das Laken krallte. Seine Hände waren irgendwie überall und mein Körper sprang sofort auf die Berührungen an, sodass ich mir irgendwann keine Töne mehr verbieten konnte. Mein Körper spielte verrückt. So etwas in der Art hatte ich zuvor noch nie gefühlt. Reita fasste mich noch nicht einmal fest an, es waren viel mehr leichte Berührungen, die er mit schenkte, aber sie schlugen ein wie eine Bombe. Als mein Cousin dann auch noch plötzlich leicht kreisende Bewegungen mit seinem Becken andeutete und sich das auf meinen Erregung auswirkte, stöhnte ich so laut auf, dass ich kurz Angst hatte, dass es die anderen gehört haben konnten. Reita hielt kurz mit seinen Bewegungen inne und beugte sich tief zu mir runter. Sein Atem war genauso warm wie meiner und ich konnte die leichte Minze der Zahncreme riechen. „Soll ich aufhören?“, fragte er und strich mir eine verschwitzte Strähne von der Schläfe. Es dauerte einen Moment bis seine Frage ihren Weg durch den mittlerweile dichten Nebel in meinem Kopf, hin zu meinem Gehirn gefunden hatte. „Ich... weiß nicht“, keuchte ich und ließ das Laken wieder los, in welches ich mich die ganze Zeit über gekrallt hatte. Reita hatte sich mittlerweile neben mich gelegt und strich mir erneut die verschwitzten Haare aus dem Gesicht. Obwohl sich unsere Körper nicht berührten, konnte ich deutlich die Wärme spüren, die von ihm ausging. „Wie fühlt es sich denn an?“, flüsterte Reita leise und spielte abwesend mit meinen Fingern. Ich überlegte einen kurzen Moment, ehe ich ihm antwortete. „Gut...“, gab ich schließlich zu, „zu gut“. Beschämt schaute ich etwas auf die Seite und kaute auf meiner Unterlippe herum. „Das muss dir nicht peinlich sein“, lächelte Reita und drückte mir einen Kuss auf, „es ist Sinn der Sache beim Tantra, dass dein Körper so reagiert“. „Tantra?“, fragte ich ihn und sah ihn aus großen Augen an. „Ja. Uru wollte unbedingt nen Kurs für Aoi belegen und alleine wollte er nicht“, knirschte mein Freund, „und deswegen hatte er mich einfach mit angemeldet“. „Was ist Tantra?“, fragte ich ihn noch einmal und sah ihn weiterhin mit großen Augen an. „Tantra ist eine Art von Massage und soll die körperliche Lust steigern“, gab Reita plötzlich in einem Ton von sich, der stark an einen meiner Professoren in der Schule erinnerte, sodass ich nicht anders konnte als leise zu lachen. „Und so einen Kurs musstest du mit Uruha machen?“, meinte ich amüsiert. „Ja, er hat mir aufgezählt wie oft er mich schon im betrunkenen Zustand nach Hause geschleppt hat und das ich ihm somit was schulde“, grummelte mein Cousin, „Gott das war so peinlich. Aber das ist auch schon ewig her“. „Scheints dich ja noch gut dran zu erinnern“, nuschelte ich. „Soll ich weiter machen?“, fragte Reita sofort und seine Augen funkelten ein wenig. Zaghaft nickte ich. Die Bettdecke raschelte für einen Moment, ehe sich Reita wieder vorsichtig auf meine Hüften setzte. Automatisch zog ich wieder die Luft ein. „Egal was mit deinem Körper passiert“, hauchte er mir beruhigend ins Ohr, „es ist völlig normal. Also entspanne dich einfach und lass dich gehen“. Ich nickte und atmete noch einmal zittrig aus, um mich auf das Kommende vorzubereiten. Jedoch kribbelte wieder mein gesamter Körper schon nach den ersten einfachen Berührungen. Reita fing wieder ganz normal mit meinen Schultern an und massierte sie, wie bei jeder anderen Massage auch. Ich seufzte leicht wohlig auf und entspannte mich immer mehr. Er wusste wirklich, wo er den nötigen Druck ausüben musste, damit ich mich wohl fühlte. „Das tut so gut“, nuschelte ich und schloss die Augen. „Gleich wird es noch besser“, hauchte mir Reita ins Ohr und kurz darauf spürte ich seinen heißen Atem auf meinen Schulterblättern, Wirbelsäule und Rippen. Sofort bekam ich eine Gänsehaut. Nur am Rande bekam mich mit, wie sich der Druck auf meinen Hüften abnahm, umso deutlicher spürte ich plötzlich seine Hand an meinem rechten Innenschenkel. Reflexartig zuckte ich etwas mit meinem Bein. Reitas Hand war angenehm warm, als sie mich langsam berührte. Erst waren es nur die Fingerkuppen, die meinen Innenschenkel immer weiter nach oben krabbelten, wenig später die ganze Hand, welche fast meinen gesamten Oberschenkel einzunehmen schien. Ohne es wirklich zu merken, drückte ich mich der Matratze entgegen. Ich wurde nervöser. Vielleicht war sich Reita dessen nicht bewusst, aber mir war bis jetzt noch nie jemand körperlich so nahe gewesen. Ich hatte es ihm nie gesagt, aber mit Masuru war es recht schnell zu Ende gewesen, schneller als das irgendwas großartig hätte passieren können. Je weiter Reita seine Hände in meiner Boxer verschwinden ließ, desto wärmer wurde mir und desto schwieriger fiel mir das normale atmen. Er hatte zwar gesagt, ich solle nichts unterdrücken, aber die anderen waren ja auch nur ein oder zwei Räume entfernt. Und als ob Reita meine Gedanken lesen konnte, flüsterte er ein „lass dich gehen, keiner außer mir wird es mitbekommen“. Irgendwo war es mir peinlich, was ich für Geräusche wegen so einfachen Berührungen von mir gab, aber je intensiver und intimer sie wurden, desto weiter schoben sich meine Gedanken ins Nirgendwo. In meinem Kopf herrschte wieder dieser seltsame Nebel, welcher alles verschluckte und nur noch Reita und mich übrig ließ. Mein Atem ging nur noch stoßweise und zwischenzeitig verkrampfte ich mich immer mehr, aber es war in dem Moment einfach egal. Unbewusst drückte ich mich der Matratze wieder entgegen, rieb mich sogar ein wenig an ihr, um dadurch Reitas Hände besser wahrnehmen zu können. Mit Erfolg, denn ich spürte sie deutlicher denn je auf mir. Wie sie mir weiter einheizten, mich zum Glühen brachten, wie ein hilfloser Wassertropfen, der auf eine heiße Herdplatte tropfte und sich dabei zischend auflöste. Vor meinem inneren Auge wurde es langsam heller. Meine Augenlider hatten sich schon seit Ewigkeiten geschlossen, weil mir mein Körper im Ganzen nicht mehr gehorchte. Langsam wurde das Pechschwarz von bunten Sprenkeln durchzogen. Erst tauchten sie nur hier und da auf, ehe sie durch meinen ganzen Kopf schwirrten und sich zu bündeln schienen. Und dann mit einem Mal explodierten sie und mein Körper wurde zeitgleich schwer wie Blei. Jetzt war der Nebel auch so dick, dass ich selbst Reita nicht mehr wahrnahm, nur ganz langsam lichtete er sich wieder, sodass ich seine Hand an meiner Wange spüren und seine Stimme zu mir durchdringen konnte. „Alles okay?“, fragte er und hatte ein warmes Lächeln auf den Lippen. „Ja...“, hauchte ich nach einiger Zeit und genoss das kurze und unbeschreibliche Gefühl in mir, welches jedoch schnell wieder nachließ. Reita legte sich dicht neben mich, sodass seine Stirn meine berührte. Blondes Haar vermischte sich mit schwarzem. Schwerfällig drehte ich mich zu ihm um. Als mich sein Atem traf, fiel mir auf, dass er viel ruhiger atmete als ich. Langsam wanderten Reitas, vom Bass spielen, raue Finger mein Gesicht hoch und spielten mit meinen mittlerweile wild abstehenden Haaren. Kurz darauf küsste er mich sanft. „Geht’s dir auch gut?“, fragte ich leise und nahm auch eine Haarsträhne in die Hand. Augenblicklich fing mein Cousin an zu grinsen, schnappte sich meine andere Hand und drückte sie sich ungeniert in den Schritt. Heiß und... „Mir geht’s sehr, sehr gut“, meinte er weiterhin grinsend und schien meinen geschockten Gesichtsausdruck zu genießen. Mittlerweile befand sich meine Hand wieder völlig harmlos in seiner. Irgendwie war es ein merkwürdiges Gefühl, zu wissen, dass ich anscheind eine so große Anziehungskraft auf Reita hatte, dass er selbst bei so was körperlich reagierte. Je genauer ich darüber nachdachte, desto roter wurde ich im Gesicht. „Alles nur, weil ich dich liebe“, nuschelte jetzt plötzlich Reita und sah mir dabei direkt in die Augen. Ich öffnete den Mund, um irgendwas zu sagen, aber kein Wort verließ meine Lippen. Mir war plötzlich wieder so heiß und mein Herz klopfte irgendwo in meiner Halsgegend, sodass ich kaum schlucken konnte. Seine Hand auf meiner Wange machte den Zustand nicht besser, sodass ich plötzlich keine Stimme mehr zu haben schien. Schweigend küsste ich Reita, welcher sich augenblicklich an mich drückte, eher er sich locker über mich beugte. Und jetzt konnte ich deutlich spüren, dass Reitas Körper nicht minder erhitzt war, wie mein eigener. Seine nackte Brust drückte sich meiner entgegen und ich konnte jedes abgehackte Atmen von ihm spüren, während er mich um den Verstand küsste. Während seine linke Hand meine weiterhin fest umschlossen hielt, streichelte seine rechte meine Seite herunter, sodass ich mich ihm weiter entgegen streckte, während er mich mit seinem Becken immer wieder erfolgreich zurück drückte. Unsere verklebten Shorts, welche kalt an uns hafteten, interessierten uns in unserem Wahn nicht. Im Vordergrund stand einfach so viel wie möglich von dem jeweils anderen spüren zu können. Vergessen waren die Regeln vom Spiel, dass ich ihn nicht anfassen durfte. Ich musste ihn einfach berühren. Meine freie Hand krallte sich in seine Nackenhaare und zog ihn weiter zu mir herunter, während die andere eine von Reita feste drückte. Der Kuss wurde immer heftiger, sodass mir zunehmend schwindelig wurde. Mein Brustkorb bebte unter dem von meinem Cousin und auch er atmete, als würde er einen Marathon laufen. Mein Körper schrie quasi nach mehr Kontakt und schaltete dadurch meinen Kopf völlig aus. Ich hatte das Gefühl sterben zu müssen, wenn Reita sich von mir plötzlich entfernen würde. Bis heute weiß ich nicht warum ich das getan hatte, aber es war so als würden meine Beine ein Eigenleben entwickeln, als sie sich plötzlich um das Becken meines Cousins schlangen und ihn dadurch zu mir heran zogen. Und er schien nicht minder verwundert zu sein, wie ich. Denn auch er konnte sich ein lautes Aufstöhnen nicht verkneifen. Und dann löste er sich plötzlich von meinen Lippen und saugte sich an meinem Hals fest und verstieß somit genau wie ich gegen die Regeln des Spiels. Und augenblicklich hallte ein lautes Keuchen meinerseits durch unseren kleinen Raum, welcher zuvor immer von den leidenschaftlichen Küssen verschluckt wurde. Ich fühlte mich wie ein Fisch auf dem Trockenen, als ich mich mehr und mehr unter ihm wand. Immer wieder wollte ich mich aufbäumen und immer wieder drückte mich sein heißes Becken zurück in die Matratze, was mich nur noch mehr erregte. Unter normalen Umständen wäre mir das peinlich gewesen, aber jetzt war es mir schlichtweg egal. Reita war mittlerweile an meinem Schlüsselbein angekommen und küsste sich zu meiner rechten Brust runter. Als seine Lippen meine Brustwarze fanden, entfloh mir ein so lautes Stöhnen, dass ich mich für ein paar Sekunden ernsthaft erschrak. Auch Reita schien meine plötzliche Reaktion verwundert zu haben, denn er stoppte kurz in seinen Bewegungen und Berührungen, ehe er wieder weiter nach oben krabbelte und mir den verschwitzten Pony aus dem Gesicht strich. Seine Augen hingen auf Halbmast und schauten mich erregt an. Ich konnte nichts anderes machen als ihn mit geöffnetem Mund anzuschauen. Das Bild war er in dem Moment abgab war so fesselnd und faszinierend, dass ich mich noch nicht einmal zu einem Kuss zu ihm hoch bewegen konnte. Seine Hand befand sich immer noch an meinem Kopf und strich schon fast abwesend die verschwitzten Haare nach hinten, während er langsam anfing sein Becken leicht auf meinem zu bewegen. Augenblicklich schoss eine Welle der Erregung durch meinen Körper und meine Lippen flogen tonlos auseinander. Reitas Hände hatten von meinen Haaren abgelassen und lagen noch ruhig neben meinem Kopf. Noch hielten ihn auch seine Unterarme aufrecht. Seine Augen fokussierten mich weiterhin, wodurch mir noch wärmer wurde. Es dauerte auch nicht lange und sein Mund öffnete sich ebenfalls tonlos und augenblicklich spürte ich wieder seinen heißen Atem auf meinem Gesicht. Meine Augen wollten zufallen, aber ich versuchte sie offen zu lassen, weil ich weiterhin sein Gesicht sehen wollte. Er leckte sich immer wieder über seine Lippen, worauf die im fahlen Licht kurz, aber verführerisch schimmerten. Lange Zeit, um darüber nachzudenken hatte ich jedoch nicht, weil Reita plötzlich seine Position ein wenig veränderte und sich dadurch unsere Erregungen durch den dünnen Stoff unserer Shorts berührten. Sofort streckte sich mein Körper seinem entgegen und wurde direkt wieder zurück gedrückt. Er bewegte sich nun gezielter gegen mich und jedes Mal, musste ich erneut nach Luft schnappen. Meine Hände krallten sich genau wie seine in das Laken und auch sein Körper schien mit jeder Bewegung leicht zu erzittern, wenn er wieder den Richtigen Winkel getroffen hatte. Obwohl wir nicht völlig nackt waren, war der Moment so intim, dass ich mich ernsthaft fragte, wie es sich anfühlen würde, wenn wir richtig miteinander schlafen würden. Allein das hier ließ mich schon eine Achterbahnfahrt der Gefühle erleben, wie ich es zuvor noch nie erfahren hatte. Reita war mir gefühlsmäßig so nahe. Ich konnte sehen wie sich seine Pupillen zwischenzeitig vergrößerten und seinen Atem spüren, der mir verriet, dass sein Herz in dem gleichen Rhythmus wie meines schlagen musste. Plötzlich legte er seine Stirn auf meiner ab und erst jetzt merkte ich, wie warm diese war. Seine Arme zitterten auch stärker als noch vor ein paar Minuten und er atmete ebenfalls lauter. Anscheinend versuchte er sich auch zurück zu halten, was mittlerweile aber kaum noch möglich war. Es war so, als wüsste sein Körper von alleine, was er machen musste, als wäre er perfekt auf meinen abgestimmt. Denn immer wieder breiteten sich diese Hitzewellen in meinem Körper aus, welche mir die Luft zum Atmen nahmen. Und als ob mir mein Körper nicht selbst gehörte, drückte er sich Reitas auf einmal entgegen, was uns beide zum Stöhnen brachte. Es war ein unbeschreibliches Gefühl welches mich durchflutete, als mir klar wurde, dass ich der Grund für die Reaktion von Reita war. Zittrig schloss ich meine Arme um seine Schultern und zog ihn näher zu mir heran. Arme knickten einfach ein, wie dünne Äste bei einem Sturm. Seine Stirn rutschte auch von meiner runter, sodass wir uns nun gegenseitig genau ins Ohr keuchten. Automatisch musste ich mich ihm stärker entgegen drängen. Ich wollte mehr von diesen Geräuschen. Und ich bekam sie, als ich einen Rhythmus fand, welcher Reitas glich. Unsere Körper taten einfach etwas, ohne dass der Kopf wirklich dabei war. Es passierte einfach. In meinen Gedanken herrschte nur noch ein dicker Nebel und mein Herz klopfte so stark, dass ich das Blut rauschen hören konnte. Die Augen waren mir mittlerweile zugefallen und wieder flogen die bunten Punkte umher. Nur dieses Mal kümmerte ich mich nicht darum, sondern konzentrierte mich nur auf Reitas Körper, welcher mir alles abverlangte. Und plötzlich zitterte sein Körper anders als vorher. Es war irgendwie unkontrollierter und heftiger. Auch sein Stöhnen war tiefer. Nur meinen Namen rief er mit so einer Hingabe, dass mir schwindelig wurde und ich nicht anders konnte, als seinen Namen ebenfalls zu rufen. Gerade das unkontrollierte Zucken brachte mich immer weiter dem Abgrund näher. Die bunten Punkte nahmen weiter zu und schwirrten stärker umher. Sie waren irgendwie heller als beim letzten Mal. Und auf einmal drückte sich Reitas Körper so stark an meinen, dass es für einen ganz kleinen Moment weh tat, ehe es so schien, als hätte man ihm alle Lebensgeister ausgehaucht. Mein gestöhnter Name hallte im ganzen Raum nach, ehe sich Reitas Körper langsam wieder bewegte. Als erstes hob er seinen Kopf und sah mich wieder an. Seine Augen flackerten immer noch und waren so dunkel, dass ich kaum den Übergang von Pupille und Iris ausmachen konnte. Seine Haare klebten ihm verwirrt an der Stirn, als er sich zu mir herunter beugte und küsste. Hungrig zogen unsere Lippen aneinander und nachdem er sein Becken wieder bewegte und ich automatisch nach Luft schnappen musste, plünderte er zusätzlich noch meinen Mund. Meine Sinne an meinem ganzen Körper wurden so extrem beansprucht, dass sich die bunten Punkte wenig später wieder anfingen zu bündeln. Reitas Tempo war jetzt ein ganz anderes. Es war schneller und irgendwie härter und dadurch auch viel intensiver. Ob und vor allem wie laut ich geschrien habe, weiß ich nicht, weil in dem Moment so viel mit mir passierte, dass ich es einfach nicht mitbekam. Erst als mir plötzlich langsam kalt wurde, realisierte ich wieder die Situation. Reita lag mittlerweile halb auf mir und halb auf der Matratze. Von meinen Armen befand sich nur noch einer auf seinem Rücken. Aber er atmete mir immer noch direkt und weiterhin warm ins Ohr. Mein Körper fühlte sich schwer wie Blei an und wenn ich nicht gefroren hätte und mich kurz hätte schütteln müssen, hätte ich mich wohl nicht weiter bewegt und wäre einfach eingeschlafen. Von dem Schütteln fand auch Reita wieder zurück in die Realität. Auch ihm schien es nicht leicht zu fallen sich zu bewegen. „Wir sollten duschen“, nuschelte er leicht abwesend, „es wird kalt und wir sind dreckig“. Er hatte Recht. Unsere Körper kühlten fühlbar aus und ein Blick auf meine Shorts verriet mir, dass er auch mit seiner anderen Behauptung Recht hatte. Und trotzdem wollte ich mich nicht bewegen, sondern einfach nur liegen bleiben und schlafen. „Komm schon“, säuselte er mir irgendwann ins Ohr, wodurch ich kurz erschauderte, ehe ich mich dazu aufraffen konnte, mich aufzurichten. Reita hatte sich eine meiner Hände geschnappt und zog mehr oder weniger in Richtung Badezimmer. Der Dielenboden knarzte unter unseren Schritten, obwohl wir versuchten uns leise zu bewegen. Erst als wir im Badezimmer ankamen und ich ein Blick auf die Uhr werfen konnte, sah ich, wie spät es wirklich war. Mir war alles viel schneller vorgekommen. Während ich weiterhin unschlüssig und auch etwas durcheinander in der Mitte des Bades stand, war Reita schon unter dem warmen Wasserstrahl getreten und testete die Temperatur. „Kommst du?“, fragte er und hielt die Türe auf. Leicht zitternd, da ich mittlerweile wirklich fror, schlüpfte ich aus meinen Shorts und betrat die Dusche. Augenblicklich schloss er die Türe und drehte den Hahn weiter auf. Ich zuckte kurz zusammen, als mich der warme Wasserstrahl traf, entspannte mich aber sofort. Deutlich konnte ich spüren, wie meine Muskeln weicher wurden. Ich seufzte leise auf und öffnete meine Augen wieder. Reita lächelte mich an und legte vorsichtig eine Hand auf meine Wange. Es war irgendwie merkwürdig ihm einfach so gegenüber zu stehen. In meinem Kopf spürte ich seine Berührungen immer noch. Langsam zog mich Reita zu einem Kuss heran, welchen ich sofort mit geöffnetem Mund erwiderte. Danach legte er einfach seine Arme um mich und drückte mich nur ganz leicht an sich. Ebenso langsam schlangen sich meine Arme um seine Hüfte. Keiner von uns sagte etwas. Sein Kinn lag auf meiner linken Schulter auf, auf welche er kurzerhand noch einen Kuss hauchte und meine Stirn lag an seiner Brust. Das Wasser war immer noch angenehm warm und mittlerweile fror ich auch nicht mehr. „Alles okay bei dir?“, fragte mein Cousin irgendwann leise, strich sanft mit seinen Fingern über meinen nassen Rücken. „Ja“, murmelte ich leise, „mir geht es prima“. „Das beruhigt mich“, meinte Reita und ich konnte spüren, wie er erleichtert ausatmete. Ich lockerte den Griff ein wenig um ihn ansehen zu können. Seine Haare waren triefend nass und der fein säuberliche gezogene Kajalstrich war verlaufen. „Es war schön“, sagte ich ehrlich, streckte mich ein Stückchen nach oben und drückte ihm einen Kuss auf die nassen Lippen, welcher direkt erwidert wurde. Wenig später spürte ich zum wiederholten Male seine flinke Zunge in meinem Mund. Und automatisch drückte ich mich seinem warmen Körper entgegen. „Ich liebe dich“, sagte ich zwischen zwei Küssen und grinste ihn an, „so unglaublich sehr“. Irgendwie war es ein befreiendes Gefühl ihm das sagen zu können. Einfach so, weil man es sagen wollte. „Und ich dich erst“, erwiderte Reita und grinste mich nun auch an, ehe er mich noch einmal umarmte. Und es tat so unbeschreiblich gut. Wiederholt auf leisen Sohlen schlichen wir uns nach der Dusche zurück in unser Zimmer. Auch wenn wir alle morgen keine Uni hatten, so mussten doch einige arbeiten und Uruha zum Beispiel musste sehr früh dafür aufstehen. Ich betete still, dass wir ihn nicht beim Schlafen in irgendeiner Art und Weise gestört hatten. Vorsichtig liefen wir durch Reitas Chaos, welches schon wieder oder immer noch auf dem Fußboden verteilt war. „Ich beziehe das Bett noch eben neu“, meinte mein Cousin und kramte in seinem Schrank nach neuer Bettwäsche. Ich nickte nur und suchte während dessen meine Sachen vom Fußboden zusammen, damit ich sie ordentlich weg legen konnte. „Shou hat mir ne SMS geschrieben“, flüsterte ich nachdem ich mein Handy neben meiner Hose gefunden hatte, „er lädt mich für morgen Mittag zu sich nach Hause ein. Geht das oder haben wir was vor?“. Reita schien einen Moment lang zu überlegen, ehe er den Kopf schüttelte. „Nein, morgen ist nichts geplant“, antwortete er. „Okay“, meinte ich freudig, „er will mir seine Freundin und seinen Mitbewohner vorstellen“. „Seinen Mitbewohner?“, fragte mein Cousin augenblicklich skeptisch. „Keine Angst, Schatz“, meinte ich leicht lachend und im Scherz, „so geil kann er gar nicht sein, dass ich dich für ihn stehen lassen würde“. Reita sah mich einen Moment verdutzt an, ehe er ein fast undeutliches „dann ist gut“ nuschelte. Jetzt war ich derjenige der etwas dümmlich aus der Wäsche schaute. Mit wenigen Schritten war ich bei ihm und sah ihn fragend an. „Glaubst du wirklich, dass das passieren könnte?“, wollte ich von ihm wissen. Reita fummelte weiterhin an dem Kopfkissen herum und schien auch meinem Blick auszuweichen. Ich wollte gerade noch einmal nachfragen, als er endlich etwas sagte. „Das hat nichts mit dir zu tun“, rückte er mit der Sprache heraus, „ich vertraue dir da in jeder Hinsicht...“. „Aber?“, meinte ich. „Ich hab Angst, dass du plötzlich jemand anderen toller finden könntest“, murmelte er und ließ das Kopfkissen sinken, „und ich sehe ja, wie andere dich anschauen und so. Und ich will dich nicht an irgendeinen von denen verlieren, weil... ich dich ernsthaft liebe. Auch wenn viele sagen ich wäre nicht der Mensch dafür, ich tue es wirklich!“. Mittlerweile hatte sein Blick schon fast etwas Verzweifeltes, was mir das Herz brach. „Das weiß ich doch“, meinte ich und stellte mich genau vor ihn, „und ich liebe dich doch auch. Für mich gibt es wirklich nur dich. Du brauchst keine Angst haben ja? Ich will wirklich nur dich. Ich bin so froh dass du mich überhaupt haben willst. Und ich laufe dir sicherlich nicht weg. Glaub mir das bitte“. Entschlossen schlang ich meine Arme um meinen Cousin und sofort tat er es mir gleich. Für einen Moment blieben wir einfach so stehen. „Wir sollten ins Bett“, murmelte Reita irgendwann und drückte mir noch einen Kuss auf. Ich nickte und hob das Kissen vom Boden auf, um es aufs Bett zu werfen. Im Bett sog ich zuerst den Geruch der frischen Wäsche und Reitas Shampoo auf, ehe ich mich näher an meinen Cousin kuschelte. Ich war schon fast weggedöst, als ich ihn noch sagen hörte: „Ich mag es wenn du mich ‚Schatz’ nennst“. „Gute Nacht... Schatz“, murmelte ich noch grinsend und schmiegte mich dem warmen Körper entgegen. Aoi war es am nächsten Morgen, welcher uns zum Frühstück weckte. „Ich hab keinen Hunger“, grummelte Reita und drehte sich einmal um. „Bist du sicher?“, meinte Aoi und lehnte sich grinsend in den Türrahmen, „Kai hat gestern Abend von der Arbeit ein paar Thunfisch-Onigiri mitgebracht. Aber wenn du sie nicht willst, erbarme ich mich und esse sie auf“. „Woah das wagst du nicht“, kam es darauf direkt und Reita war mit einem Satz auf den Beinen. „Du willst sie ja anscheinend nicht haben“, sagte Aoi, zuckte mit den Schultern und setzte schon zum Gehen an. Wenig später saßen wir zusammen mit Aoi am Frühstückstisch. Uruha war noch auf der Arbeit und Kai hatte direkt die Nacht bei Miyavi verbracht, weil dieser heute einen einigermaßen freien Tag hatte. So cool sich sein Leben auch anhörte, es war sicherlich kein Zuckerschlecken. „Wann musst du denn los?“, wollte Reita plötzlich mit vollem Mund wissen. Ich schaute zur Küchenuhr und überschlug kurz die Zeit. „In einer Stunde sollte ich mich auf den Weg machen“, meinte ich und nahm einen Schluck von meinem Orangensaft. „Wo geht es denn hin?“, fragte jetzt auch Aoi, jedoch mit leerem Mund. „Shou hat mich zu sich eingeladen, weil er mir seine Freundin und seinen Mitbewohner vorstellen möchte“. Kurz drückte ich Reitas Hand und bekam auch prompt einen Gegendruck zurück. „Wo wohnen die denn?“, kam es noch einmal von Aoi. „Shou will mich in Shinjuku treffen. Denke mal, dass sie nicht weit vom Bahnhof wohnen. Saga scheint da auch sein Apartment zu haben“. „Shinjuku? Nicht schlecht“, meinte Aoi noch und richtete sich dann an Reita, „hast du Lust und Zeit auf eine kleine Probe heute?“. „Lust auf jeden Fall“, war die schnelle Antwort, „gib mir ne Stunde und ich hab den Kram für die Uni auch fertig. Danach können wir los“. „Ist gut“, sagte Aoi und stellte sein Geschirr in die Spüle, „könnt euer Zeug nachher einfach reinstellen. Ich spüle das später weg, weil ich eh nichts zu tun hab“. „Danke“, meinte ich sofort. Reita hob kurz seine Hand zum Ausdruck seiner Dankbarkeit. „Kein Ding“, sagte Aoi und verließ die Küche. Nach meinem letzten Bissen stellte ich auch mein Geschirr in die Spüle, küsste Reita noch einmal und sagte noch schnell: „Ich spring eben unter die Dusche und mache mich fertig“. Unter der Dusche schweiften meine Gedanken noch einmal kurz zu der gestrigen Nacht ab, was mich urplötzlich grinsen ließ. Ich konnte nicht leugnen, dass es mir mehr als nur gefallen hatte, was wir gemacht hatten. Mittlerweile kam mir der Gedanke, dass wir miteinander schlafen würden, auch nicht mehr so fremd und komisch vor. Vielmehr wurde mir bei dem Gedanken warm ums Herz. Kopfschüttelnd verließ ich die Dusche, trocknete mich ab und setzte den Föhn in Betrieb. Mit dem Glätte Eisen bändigte ich die restlichen Haare und zog noch schnell zwei Kajalstriche. In unserem Zimmer schlüpfte ich in die Klamotten vom Vortag. Reita saß mittlerweile mit seinen Unisachen an dem Küchentisch, während Aoi spülte. „Kommst du voran?“, wollte ich wissen und kraulte meinen Cousin etwas im Nacken als ich neben ihm stand. Sofort lehnte er sich genussvoll nach hinten. „Joar geht soweit. Analyse halt“, meinte Reita und seufzte leise, „musst du los?“ „Ja, so langsam sollte ich mich auf den Weg machen“, antwortete ich ihm. „Wann bist du wieder hier?“, wollte er danach wissen und schaute zu mir hoch. „Wahrscheinlich erst heute Abend“, sagte ich, „je nachdem was Shou alles geplant hat. Wenn es sehr spät wird, dann schreibe ich dir eine Mail. Dann brauchst du nicht auf mich zu warten“. „Ja melde dich bitte, wenn du in der Bahn bist“, meinte Reita direkt. „Mach ich Schatz“, murmelte ich noch und drückte ihm einen Kuss auf, „viel Spaß beim Proben“. Schnell verabschiedete ich mich noch von Aoi, ehe ich im Flur in meine Schuhe schlüpfte. Mittlerweile war die wärmste Saison vorbei, sodass es ein angenehmes Gefühl war, wenn man raus ging. Vor ein paar Wochen fühlte es sich noch so an, als würde man gegen eine Wand laufen. Ich war ein wenig zu früh am vereinbarten Treffpunkt, jedoch dauerte es nicht lange und Shou kam grinsend auf mich zu. Freundschaftlich nahm er mich kurz in den Arm. „Alles okay bei dir?“, fragte er besorgt, „wegen der Prüfung gestern“. Ich sah ihn einen Moment verdutzt an, ehe ich verstand was er meinte. „Ja alles okay“, meinte ich. „Hat Reita dich auf andere Gedanken gebracht?“, wollte Shou danach wissen und lief langsam mit mir im Schlepptau los. Prompt lief ich rot an, was meinen Freund direkt noch breiter grinsen ließ. „Oha oha“, schmunzelte er, „war wohl ne heiße Nacht was?“. Mir wurde noch wärmer im Gesicht. „Nicht direkt das, was du denkst“, nuschelte ich. „Aber so was in der Art was?“, kam es direkt darauf. Ich nickte lediglich und war immer noch rot im Gesicht. „Das muss dir doch nicht peinlich sein“, lachte Shou laut, „ist doch schön, wenn ihr euch näher kommt. Bei mir wird es glaube ich auch langsam... intimer“. Jetzt war es mein Freund, welcher leicht rot um die Nase wurde. „Aha aha“, grinste ich, „wie kommst du darauf?“ „Sie ist seit kurzem irgendwie anders drauf“, erzählte Shou, „und sie macht zwischenzeitig ein paar Andeutungen“. „Wie fühlst du dich dabei?“, wollte ich wissen und vergrub meine Hände in meinen Hosentaschen. „Auf der einen Seite bin ich nervös“, gestand er, „aber auf der anderen Seite... es ist halt das Intimste was es gibt und ich liebe sie einfach und will das gerne mit ihr teilen“. In dem Moment sprach er mir so aus der Seele, dass ich ihm einfach nur verstehend auf die Schulter klopfte. „Ich bin gespannt wie sie so ist“, meinte ich. „Ayame ist auch schon auf dich gespannt“, lachte Shou, „Hiroto ist glaube ich etwas nervös“. Jetzt lachte er noch lauter. „Wieso ist er nervös?“, fragte ich verwundert. „Ist er immer, wenn er neue Leute kennenlernt“, antwortete Shou, „er ist sehr schüchtern, wenn er jemanden nicht kennt. Aber mach dir keinen Kopf. Sobald er dich besser kennt, taut er sichtlich auf“. Von der Station aus war es nicht mehr so weit zu Shous und Hirotos Apartment. An sich war das Wohnviertel ähnlich wie unseres. Nicht das Nobelste, aber auch nicht das Heruntergekommenste . Guter Durchschnitt, würde ich sagen. Im Gegensatz zu uns wohnte Shou jedoch im sechsten Stock, sodass wir den Aufzug nehmen mussten. Die gleich aussehenden Haustüren reihten sich, wie auch bei uns, an einem langen offenen Flur auf. Ohne zu Klopfen öffnete Shou eine der Türen und trat ein. „Bin wieder da!“, rief er durch das kleine Apartment. Etwas zögernd trat ich ein und zog meine Schuhe aus. Shou hatte mir schon ein Paar Besucherpantoffeln zu Recht gestellt. Es dauerte auch nicht lange und ein Mädchen mit langen braunen Haaren kam auf uns zu. „Willkommen zurück“, meinte sie zu meinem besten Freund und küsste ihn ganz kurz. „Hallo, ich bin Ayame“, stellte sie sich danach mir vor und hielt mir ihre Hand entgegen. Ohne zu zögern nahm ich sie und stellte mich mit „Ruki“ vor. „Shou hat schon viel von dir erzählt“, meinte sie, weswegen sie von ihrem Freund einen leichten Stoß mit der Hüfte bekam. „Nur Gutes natürlich“, lachte sie darauf, „bei euch scheint es in der Uni ja nie langweilig zu sein“. Jetzt musste auch ich grinsen. Das stimmte definitiv. Wir zwei hatten immer unseren Spaß. „Poooooon!“, rief Shou plötzlich durch die Wohnung. „Ich glaube, er ist in seinem Zimmer, zumindest ist er dort ein paar Minuten vor eurem Ankommen reingestürmt“, klärte uns Ayame auf. „Ich komm schon, ich komm schon“, kam es aus einen der Zimmer zurück und kurz darauf wurde die Schiebetüre aufgezogen. „Hallo, ich bin Hiroto“, haspelte mein Gegenüber schon fast und verbeugte sich sogar förmlich. Shou hatte anscheinend echt recht gehabt. Er schien wirklich nervös zu sein, denn er verhakte seine Finger immer wieder aufs Neue ineinander. „Ich bin Ruki und du bist Shous Mitbewohner richtig?“, fragte ich freundlich um die Stimmung aufzulockern und hielt ihm einfach die Hand hin. Er zögerte einen Moment, ehe er sie vorsichtig schüttelte und ein leises „Ja ich bin sein Mitbewohner... seit fast einem Jahr“ antwortete. „Dann musst du echt starke Nerven haben, wenn du ihn schon so lange aushalten konntest“, meinte ich und erntete von Shou direkt einen empörten Blick. „Ich bin nicht so schlimm“, verteidigte er sich, „sag’s ihm Pon! Ich bin ein toller Mitbewohner oder?“ Plötzlich schien der braunhaarige noch nervöser zu sein. „Du... bist der beste Mitbewohner den ich mir wünschen kann“, meinte er und für einen kurzen Moment dachte ich, dass er leicht rot im Gesicht wurde. „Da hast du es!“, triumphierte Shou und legte seinen Arm auf Hirotos Schulter ab. „Aber du bist mega unordentlich“, grinste dieser plötzlich und wich noch schnell genug seinem Mitbewohner aus. „Jetzt fällst sogar du mir in den Rücken“, schniefte Shou gespielt, „das bricht mir echt das Herz“. „Nimm es wie ein Mann“, meinte ich und klopfte ihm kurz die Schulter. Augenblicklich grinste er mich dreckig an. „Ich könnte jetzt was sagen, aber ich lass es lieber“, flötete er und grinste noch breiter. Es dauerte einen Moment, bis ich begriff worauf er anspielte und prompt lief ich rot an. Ayame und Hiroto schauten nur fragend zwischen uns hin und her. Ich war froh, dass sie Shous Wortwitz nicht verstanden hatten. Aber immerhin hatte er damit die Stimmung endgültig aufgelockert, sodass wir wenig später mit Wii-Konsole auf dem großen Sofa saßen und gegeneinander bei den unterschiedlichsten Sachen antraten. Mein Ding war das eindeutig nicht. Und Ayame schien auch etwas überfordert, während sich Shou und Hiroto zu echten Gamern entpuppten. Die gingen zu zweit bestimmt auch öfters ins Game-Center schoss es mir durch den Kopf. So ein Reaktionsvermögen konnte man sonst gar nicht haben. Vor allem im Team waren die zwei unbesiegbar. Nach der gefühlten unendlichen Niederlage meiner und Ayames Seite aus, drängte sie uns dazu was anderes zu unternehmen. Ich war ihr nicht böse drum. Ich konnte nichts dafür, aber ich war ein schlechter Verlierer. Hiroto machte den Vorschlag, dass sie mir Shinjuku zeigen konnten und dass wir in einem bei Saga vorbei schauen konnten, wenn er zu Hause war. Reita und die anderen waren zwar auch schon einmal mit mir in Shinjuku gewesen, jedoch war das damals nicht lang gewesen und außerdem war ich irgendwie auf Sagas Wohnung gespannt. Nachdem wir alle noch einmal schnell ins Badezimmer verschwanden, um unser Styling zu überprüfen und auszubessern, zogen wir los. Shou hatte sich schon nach den ersten paar Metern Ayames Hand geschnappt. Bei dem Anblick wünschte ich mir urplötzlich, dass Reita jetzt hier wäre. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass Hiroto ebenfalls merkwürdig auf die Hände von Shou und seiner Freundin schaute. Wahrscheinlich vermisste er entweder seine Freundin die er hatte, oder er wollte ebenfalls gerne eine, war mein Gedanke. „Bist du schon einmal in Kabuki-cho gewesen?“, fragte Shou irgendwann grinsend, als wir nach unserem großen Rundgang durch Shinjuku bei ‚Mister Donut’ eine Pause machten und die Leute beobachteten. Ich kramte für einen kurzen Moment in meinem Gedächtnis. „Das ist das Host-Viertel oder?“, fragte ich nach und mein bester Freund nickte. „Nein, war ich noch nicht“, antwortete ich ihm. „Na dann mal los“, lachte Shou, „du musst doch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von deiner neuen Heimat kennen“. Wir liefen nicht lange und von jetzt auf gleich waren wir auch mitten drin, obwohl wir lediglich nur um eine Ecke gebogen waren. Aber die vielen Werbeplakate an den zahlreichen Clubs zeigten unmissverständlich, um was für einen Club es sich handelte. Neugierig schaute ich mich um. Shou lief weiterhin mit Ayame vorweg, während Hiroto mit den Händen in den Hosentaschen schräg neben mir mitlief. Er machte wieder einen nervösen Eindruck. War wohl absolut nicht seine Welt hier. Aber irgendwie war es hier schon interessant, auch wenn ich mir das ganz einfach hier anders vorgestellt hatte. Irgendwie... schlimmer. Wenn man es aber genau nahm, war es auch nur eine Straße mit zig Kerlen auf großen Werbeplakaten und an sich normalen Angestellten vor der Türe, die für ihren Club Flyer verteilten. Shou lief zielstrebig durch die zahlreichen Gassen, bis ich wie vom Donner gerührt stehen blieb. „Du hast es also entdeckt“, lachte er und stellte sich neben mich. „Was macht... also“, wollte ich wissen und deutete auf Sagas riesengroßen Kopf, welcher mich auf eindeutige Art und Weise von einem sehr, sehr großen Werbeplakat anlächelte. „Das war mal sein Club“, erklärte mir mein bester Freund, „also er hat hier mal gearbeitet“. „Saga hat mal als Host gearbeitet?“, fragte ich und je länger ich darüber nachdachte, desto normaler schien es mir, denn es war immerhin Saga. „Japs. Er war sogar richtig bekannt hier in der Gegend. Deswegen hängt sein Bild da auch noch, obwohl er da schon längst nicht mehr arbeitet“, meinte Shou, während ich weiter das Plakat vom ‚Club Passion’ anstarrte, „er hat damals aufgehört, als das mit Tora was Ernstes und Festes wurde. Deswegen arbeitet er jetzt nebenbei als Friseur. Aber wohnen tut er hier immer noch“. Fragend schaute ich ihn an. „Siehst du den Wohnblock da vorne? Der mit der roten Tür?“, wollte er wissen, worauf ich nickte, „da wohnt Saga, beziehungsweise da hat er sein Apartment. Die meiste Zeit über, ist er eh bei Tora zu Hause“. „Schauen wir jetzt, ob er da ist?“, fragte ich nach. Irgendwie interessierte es mich, wie Saga so eingerichtet war. „Er ist da, aber wir können jetzt nicht zu ihm“, antwortete mir Shou. Verständnislos schaute ich ihn an. „Er hat gerade... Besuch“, klärte er mich auf. „Woher weißt du das?“ „Wegen der Rollladen“, kam es unerwartet von Hiroto, „wenn sie unten sind... sollen wir nicht stören“. Ein Blick zu den Fensterreihen bestätigte mir, dass bei einem Zimmer wirklich die Rollladen unten waren. „Oh okay“, murmelte ich. Es war merkwürdig zu wissen, dass Saga dort oben gerade Sex hatte, während wie hier unten standen. „Naja. Vielleicht auch besser so“, sagte Ayame, „immerhin ist es ja auch schon spät“. Ich kramte nach meinem Handy um die Zeit zu checken. Spätestens beim Wii-spielen hatte ich mein Zeitgefühl total verloren. Und als wir losgezogen waren, war es auch schon am Dämmern gewesen. Außerdem war es durch die zahlreiche Leuchtreklame generell nie dunkel in Tokyo. 0:49 Uhr. Ich stutzte. „Ich glaube ich sollte wirklich nach Hause fahren“, meinte ich, „es ist echt schon spät“. Die anderen nickten verstehend. „Du fährst ja auch noch ein gutes Stückchen“, sagte Shou, „wir bringen dich noch eben zur Bahn“. Ohne die drei hätte ich mich bestimmt auch hoffnungslos verlaufen. Shou verabschiedete mich mit einer einfachen und kurzen Umarmung und einem gegrinsten „Wir sehen uns übermorgen“, während Ayame und Hiroto mir jeweils ihre Hand reichten. Ich bedankte mich noch für den tollen Tag, bevor ich durch die Absperrung lief. Leise und vorsichtig schloss ich unsere Wohnungstüre auf. Drinnen war es dunkel und still. Meine Schuhe stellte ich lediglich auf die Seite und nicht in den dafür vorgesehenen Schuhschrank, um unnötigen Lärm zu vermeiden. Auf Zehenspitzen ging ich durch den Flur und ins Badezimmer, um mich noch schnell abzuschminken und die Zähne zu putzen. Bepackt mit meinen Klamotten im Arm, schlich ich mich in das Zimmer von Reita und mir und bekam augenblicklich den Schock meines Lebens, als mein Cousin plötzlich die kleine Lampe neben unserem Bett anknipste. „Da bist du ja“, meinte er müde und strich sich die Haare einmal nach hinten. „Tut mir Leid, dass es so spät geworden ist“, entschuldigte ich mich bei ihm und krabbelte zu ihm unter die Decke. „Ich wollte dich die ganze Zeit anrufen“, nuschelte mein Freund und zog mich zu sich ran. „Und warum hast du nicht?“, wollte ich wissen. Jetzt fiel mir auch ein, dass ich gar keine Mail geschrieben hatte, als ich in die Bahn eingestiegen war. „Aoi und Uru haben gesagt, ich solle mich nicht wie ein Stalker benehmen“, grummelte Reita. „Und deswegen hast du nicht angerufen und bist die ganze Zeit wach geblieben, obwohl du total müde bist?“, fragte ich ihn erstaunt. „Ich musste ja wissen, dass du gut nach Hause gekommen bist“, gab mein Cousin von sich, „aber spätestens in einer halben Stunde hätte ich dich angerufen“. Reitas Worte brachten mein Herz zum Rasen. „Das ist lieb von dir“, murmelte ich und küsste ihn kurz, „aber beim nächsten Mal kannst du auch gerne anrufen“. „Okay“, nuschelte mein Freund nur noch. Er musste wirklich extrem müde sein. „Ich liebe dich“, flüsterte ich ihm noch ins Ohr, „schlaf gut“. „Mh...ich dich auch“, kam es nur noch abwesend zurück. Gedanklich ließ ich mir noch einmal Reitas Worte durch den Kopf gehen. Dass er extra für mich wach geblieben war, freute mich wirklich. Ich hatte eindeutig nicht nur den coolsten Freund von ganz Tokyo, sondern auch eindeutig den Niedlichsten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)