Silently touching the mood... von -juujun- ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Es war mir sofort aufgefallen. Ruki hatte es natürlich nur belächelt, Uruha hatte nicht darauf geachtet und Reita hatte sowieso nur Augen für unseren Gitarristen. Kai, hielt sich nur ganz zittrig auf den Beine, lies sich gleich auf den ersten Sitz im Tourbus fallen der ihm zur Verfügung stand. Er verzog das Gesicht schmerzhaft als er sich setzte. Reita war hinter mir und drückte mir einen sanften Kuss in den Nacken, als ich stehen blieb um mich neben unseren angeschlagenen Schlagzeuger zu setzen. Reita selbst verschwand mit Ruki im hinteren Teil des Busses um zu zocken, natürlich in der Hoffnung, dass sein Angebeteter sich zu ihnen gesellen würde. Das tat er. Und so war ich mit Kai allein. Ich legte sofort sanft einen Arm um ihn, lehnte mich an seinen schmalen Körper anstatt ihn an mich zu ziehen, aus Angst ich könne ihm wehtun. „Möchtest du mir nicht erzählen was passiert ist?“, fragte ich vorsichtig. Dennoch schien es genau das Falsche gewesen zu sein. Kai schüttelte meinen Arm mit zusammengebissenen Zähnen ab, suchte selbstständig Abstand. „Kannst du dir das denn nicht schon denken?“, fauchte er mich übereilt an, aber ich nahm es ihm nicht übel. In der Tat, ich konnte mir wirklich denken was passiert war. „Ich will das der Schmerz aufhört… ich ertrag ihn nicht mehr…“, hörte ich ihn leise wimmern und ich hörte sofort das er kurz davor war zu weinen. Wieder legte ich einen Arm um ihn und sofort verbarg er den Kopf in meiner Halsbeuge. Ich spürte wie Tränen auf meine Haut tropften. Aber es waren nur wenige. Kai war eigentlich viel zu erschöpft um zu weinen, das merkte ich ihm an. Von hinten drang das Lachen von Uruha und Reita zu uns. Ruki grummelte etwas. Was sollte ich nur tun? Ich konnte nichts tun und das wussten sowohl ich, als er auch. „Ich kann nicht mehr sitzen…“, nuschelte er nach einer Weile und als ich ihn ansah, merkte ich, dass seine Wangen rot glühten. „Hey…“, es war natürlich ein peinliches Thema, denn ich wusste ja jetzt eindeutig in welche Richtung das Gespräch ging. „Kai, ich kann dir helfen ich hab was da… wenn ich das jetzt richtig verstanden hab…“ Ich war zugegebenermaßen etwas verwirrt von seinen ständigen nur andeuten, vielleicht verstand ich ihn ja doch falsch. „Hast du...“, nuschelte er leise, vermied es aber mich anzusehen. „Komm… ich helfe dir.“, erklärte ich leise, und versuchte ihm beim Aufstehen zu helfen. Der Schwarzhaarige sah mich aber nur mehr als verwirrt an und versuchte mich von meinem Tun abzuhalten. Das ließ ich aber gewiss nicht zu. „Komm schon, unsere Jungs zocken hinten die bekommen eh nichts mit…“, versuchte ich ihn zu beschwichtigen, was auch noch funktionierte. Gut, eigentlich war es doch etwas auffällig so einfach auf die kleine Toilette im Bad zu verschwinden, da eine ihrer Wände den Bus in eine Dritte Hälfte teilte. Ganz vorne waren einige normale Sitzplätze, dann zwei Tische, ebenfalls mit Sitzgelegenheiten. Dem folgte nahtlos der Bereich der Schlafkojen, wo auch eine kleine Küche eingearbeitet war. Dann gab es ein kleines Bad. Es bildete die Abtrennung zu einer kleinen Lounge, in der es ein bequemes Rundsofa, einen niedrigen Tisch und einen großen Fernseher an der Wand gab, inklusive Konsolen und DVD-Player, versteht sich. Dort hielten sich Uruha, Reita und Ruki gerade auf, aber ja, ich war wirklich überzeugt davon ad sie uns nicht bemerken würden. Immerhin spielten sie ja gerade. Also verschwand ich mit Kai ins Bad, bevor ich noch eine verräterische Tube aus meinem Gepäck geholt hatte. Was Aoi nicht wusste war, das Uruha in diesen Moment Reita anstubste, ihn kurz ansah und dann in Richtug Toilette zeigte, worin die beide gerade verschwanden. Ruki grinste schon jetzt. Aus dem kleinen Raum waren Geräusche zu hören. Leises Gestöhne von Kai. Durchaus schmerzerfüllt, aber allein das Verschwinden der beiden im Raum war viel zu eindeutig, um noch etwas anderes vermuten zu können. Reita sah die geschlossene Tür noch immer entgeistert an. „Das kann doch gar nicht sein…“, nuschelte er leise. Seine Augen waren ungewöhnlich groß und er wusste kaum wie er reagieren sollte – immerhin – Aoi hatte jedes Recht es zu tun, aber sie waren ja ein Paar, und Paare durften so etwas nicht. Kai hatte große Schmerzen, stöhnte immer wieder auf, während ich ihn einrieb. Mir blieb jeder dieser Schreie im Gedächtnis und ich ließ schnell von ihm ab, drehte ihn um und legte meine Arme um ihn. „Es tut mir leid…“, erklärte ich immer wieder leise und spürte unseren Leader gegen meine Schulter nicken. „Wird es langsam besser? Wirkt es?“, fragte ich ebenso leise und spürte ihn wieder nicken. Ich entzog mich der Umarmung und half ihm sich wieder anzuziehen. „Wir sollten wieder hier raus so langsam – vielleicht legst du dich ein bisschen hin.“, fragte ich sanft. Unser Drummer nickte mir zu und schob sich in der engen Kabine an mir vorbei, öffnete ohne weitere Absprachen die Kabinentür und nahm wohl an, dass ich ihm zu den Schlafkojen folgte. Tat ich natürlich. Schon in diesem Moment, als ich aus der Tür trat, bemerkte ich das Ruki alleine spielte, also Uruha und Reita vertrieben haben musste. Augenblicklich stellte ich mir vor das die beiden hier irgendwo zusammen saßen und ich hoffte das mein Lieblingsbassist jetzt gerade glücklich war. Natürlich drehte ich mich nicht um, um mich dessen zu bestätigen. Vielleicht würde ich mich einfach zu Ruki setzen wenn ich Kai versorgt hatte, so konnte ich sie ungestört lassen. Ich musste Kai etwas helfen damit er in seine Koje kam, die Gott sei dank nicht weit oben war. Aber das störte mich nicht. Als ich mich kurz nach Rei und Uruha umsah musste ich unweigerlich grinsen. Die beiden waren sich ja schon ziemlich nah gekommen. Reita lehnte an Uruhas Schulter und dieser hatte einen Arm um ihn gelegt. Sah ja alles bestens aus. Bis ich mir das Bild genauer ansah. Reita … weinte? Aber warum? Und ja, Uruha tröstete ihn. Doch warum weinte er? Schnell war ich wieder im vorderen Teil des Busses und versuchte an ihn heranzukommen. Merkwürdigerweise schenkte mir Uruha einen wahrlich hasserfüllten Blick und ich sah auch das Reita wirklich weinte. Hatte der andere Gitarrist ihm etwas getan? Oder etwas Schlimmes gesagt? Nein, das ergab keinen Sinn, denn warum tröstete er ihn dann? „Reita? Was ist passiert?“ Mehr brachte ich nicht hervor, denn ich konnte mir einfach keinen Reim aus der Situation machen. Uruhas Blick wurde auf meine Frage hin noch düsterer und ich fragte mich unweigerlich warum. „Das solltest du eigentlich wissen!“, gab er gehässig von sich, bevor er aufstand und sich vor mir aufbaute. Er war größer als ich und das ließ er mich unweigerlich spüren. Er schnaubte noch einmal verachtend, murmelte irgendetwas in die Richtung: „verdammtes Arschloch!“, dann verschwand er erst einmal. Ich war froh, dass er ging, denn jetzt konnte mir Reita alles erklären. Ich setzte mich sofort auf seinen Platz und wollte meine Arme um Reita schlingen, ihn trösten, doch er schüttelte mich einfach ab. Und er weinte sogar noch mehr – und ich wusste immer noch nicht warum! Das machte mich langsam aber sicher ungeduldig! „Bitte Rei! Sag mir was los ist!“. Der bettelnde Unterton kam ganz automatisch. Langsam war es wahrlich Zeit für etwas Aufklärung. „HAU EINFACH AB!“, schrie er mich plötzlich an und ich wich sofort einen Schritt zurück. Was war den passiert? Hatte ich ihm etwas getan? War er am Ende doch verletzt weil ich Uruha mit ihm schlafen lassen habe? Nein, das konnte doch nicht sein- Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen als Reita mich, nachdem er sich kurz umgesehen hatte an sich zog und mir etwas ins Ohr flüsterte: „Spiel mit – Spiel einfach mit, okay?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)