Die Auserwählten von Schattenphoenix (Licht und Schatten) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Vor sehr langer Zeit Zwei Kinder im Alter von zwei Jahren spielten miteinander. Das Zimmer war sehr groß und stellte eine Art Waldlichtung da - an den Wänden standen echte Bäume (vorrangig Laubbäume) und der Boden schien eine Wiese zu sein. Wenn der Raum keine Tür gehabt hätte, so hätte man vermutlich tatsächlich geglaubt in einen Wald zu sein. Den beiden Jungen gefiel das Zimmer sehr. Sie spielten mit merkwürdigen Stäben, die eine Kugel an der Spitze hatten. Jeder der beiden, hatte einen in der Hand. Sie taten so, als würden Energiestrahlen von den Stäben ausgehen. Tatsächlich leuchteten sie jedoch nur leicht. Das eine Kind hatte schwarze Haare und bis auf die schwarze Pupille komplett weiße Augen. Es hielt einen weißen Stab mit einer gelben Kugel am oberen Ende in der Hand. Sein ungleicher Zwillingsbruder, welcher schneeweißes Haar und tiefblaue Augen hatte, hielt einen schwarzen Stab mit einer weißen Kugel fest. Die Beiden lachten und quietschten vergnügt. Der Vater der Jungen, ein hochgewachsener Elb mit schneeweißen Haar und blauen Augen schaute ins Zimmer hinein und lächelte. „Papa!“, rief der Sohn, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten war. „Na ihr Zwei. Spielt ihr wieder mit den Elbenstäben?“ „Jaaaa!“, kam die vergnügte Antwort von den schwarz-haarigen Jungen, der seiner Mutter sehr ähnelte, die gerade eben in das Zimmer gekommen war. Sie war kleiner als der Elbenvater und trug im Gegensatz zu den anderen drei, welche helle Kleidung an hatten, schwarze Kleidung. Sie hatte schwarze Haare und ebenfalls weiße Augen, wie der eine Sohn, sie jedoch hatte noch schwarze Flügel. „Einer von euch erbt später den Stab des Vaters.“, sagte sie, wobei ihr Blick auf dem schwarz-haarigen Kind ruhte. „Der Andere erhält einen völlig Neuen.“, mit diesen Worten blickte sie zu den weißhaarigen Jungen. „Mama und Papa müssen jetzt fort. Aber es wird ab und zu jemand nach euch sehen. Er müsste eigentlich bald hier sein. Seid schön lieb, okay?“, erklärte der Vater. Die Kleinen nickten und umarmten ihre Eltern zum Abschied. „Bis später.“, sagte die Mutter und so verließen die Eltern das Zimmer und dann die Burg, welche aus weißen Marmor-artigen Gestein zu bestehen schien. Es dämmerte und die Sonne ließ die Umgebung rot glühen. Kaum waren die Eltern verschwunden, betrat ein schwarz-haariger Mann mit schwarzen Augen das Zimmer der Jungen. Der weißhaarige Junge knurrte, doch der Andere lächelte ihn an. „Aber, aber, wer wird denn gleich so böse schauen kleiner Mann? Man könnte glatt denken, du magst mich nicht, dabei bin ich doch gerade erst angekommen.“ „Böser Onkel.“, grollte der Kleine. „Nein. Lieber Onkel.“, kam es daraufhin von den anderen Jungen. „Genau, ich bin lieb. Kommt wollen wir raus gehen?“ „Ja!“, freute sich der Schwarzhaarige, währende der Weißhaarige noch wütender knurrte. „Du bist eine kleine Raubkatze. Komm mit raus.“ „Nein!!!!!“ „Gut, dann gehe ich eben mit deinen Bruder alleine. Komm mein Junge.“ Das folgsame Kind nahm die Hand des Mannes und tapste ihn hinter her aus dem Zimmer hinaus. Sein Bruder wollte ihn folgen, konnte aber noch nicht so gut folgen, so dass er viel langsamer war als der Mann, der vor hatte seinen Zwilling zu entführen. Als der Kleine nun also endlich aus dem Zimmer getapst, hatte der Mann seinen Bruder bereits einen Schlaftrunk verpasst und ihn aus der Burg getragen, wo er ihn einer schwarz-haarigen Frau mit roten Augen überreichte. Den Stab des Jungen trug er in der Hand. „Ist das seiner.“ „Ja, aber meines Wissens ist er noch zu jung und zu schwach um ihn richtig zu benutzen.“ „Mmh. Wo ist der Zweite?“ „Ich fürchte, dass ich ihn mit Gewalt holen muss.“ „Lass ihn lebendig, tot nützt er uns gar nichts.“ Der Mann nickte und wandte sich zur Burg um, wo er den anderen Jungen entdeckte, der seinen Zwilling leblos in den Armen der Frau entdeckte und nun richtig wütend wurde. Er verwandelte sich in einen ausgewachsenen Schakal und griff den Mann an, der ihm jedoch so schnell und geschickt auswich, dass der Kleine die Bewegung gar nicht wahrnahm. Der Mann verpasste ihn mit rasanter Geschwindigkeit einen Fußtritt gegen den Kopf und für mit seinen Krallen über den Rücken des Schakals. Der Junge verwandelte sich zurück und sah den Mann mit flackernden Augen ins Gesicht, dann nach einen kurzen Aufleuchten seines Körpers, den eine Art Druckwelle folgte, blieb er reglos liegen. Die Luft flimmerte. „Was ist das?“, fragte die Frau misstrauisch und gleichzeitig verwirrt. „Er hat seine Eltern verständigt!“ „Wie?“ „Das ist der Schutz den Elbenkinder haben und jetzt verschwinde schnell. Ich komme nach.“ Die Frau tat wie ihr geheißen, und verschwand mitsamt den Jungen im Arm von einer Sekunde auf die andere. Der Mann wollte sich gerade den Zwilling schnappen, als ihm ein Schwert von hinten den Kopf abtrennte. Elora, der Todesengel und die Mutter der Jungen, hob ihren Sohn hoch. Seine Kleidung war am Rücken zerrissen und blutig. Die Wunde war tief und es würde eine Narbe geben, doch der Junge lebte und allein das zählte. Zu dieser Zeit wusste noch keiner, was mit dem Bruder des Jungen geschehen war. War er tot, lebendig oder zu einem Leben als Untoter verbannt? Das sollte sein Zwillingsbruder erst einige Jahre später erfahren. Kapitel 1: Die Suche -------------------- Vorwort: So meine bzw. unsere erste Fanfic. Viel Spaß beim lesen! Mfg Phönix und das treue Wölfchen^^ "blabla" = reden *denkdenk* = Gedanken §blabla§ = Telepatie +++++++Ortswechsel+++++++ Kapitel 1 - Die Suche Auf einen hohen Berg, der sich vor einer großen Stadt aus der Erde emporragte, stand ein junger Mann mit schneeweißen Haar und blauen Augen. Es dämmerte und der Vollmond war bereits zu sehen. Er schaute sich eine Weile lang um, auf der Suche nach einem Zeichen, welches für gewöhnliche Menschen unsichtbar blieb. Als er es nach einiger Zeit entdeckt hatte, stieß er sich vom Boden ab und schwebte auf ein Baumhaus zu, welches sich inmitten des Stadtparks befand. Er landete auf der Plattform und blickte durch das nächstliegende Fenster. Im Inneren des Hauses saß ein Junge, dessen Haar abgesehen von einer roten Strähne kohlrabenschwarz war. Seine traurigen himmelblauen Augen schauten sehnsuchtsvoll auf ein Foto. Der Mann klopfte vorsichtig an die Tür. Das plötzliche Geräusch holte den Jungen zurück in die Gegenwart. „Wer ist da?“, fragte er misstrauisch. „Mein Name ist Giorno und bin der Fürst der Lichtelben.“ „Sicher ein Elb und ich bin der Papst von China.“ „Soweit ich weiß, hat China gar keinen Papst.“ „Eben! Das war ironisch gemeint. Was wollen Sie?“ „Also erst einmal werde ich dir helfen und dich bitten mit mir zu kommen.“ „Wieso sollte ich das tun? Ich kenne Sie doch gar nicht.“ „Vertrau mir!“ „Pah, was glauben Sie, wie viele das schon gesagt haben.“ „Ich weiß, dass du oft verletzt wurdest und, das dir viel Schmerz …“ „Gehen Sie, SOFORT!!!“, schrie der Junge und plötzlich kam ein heftiger Wind auf. Der Mann lächelte sanft, hob die linke Hand und ein schwarzer Stab erschien in dieser. Er berührte mit diesem dem Türknauf, woraufhin sich das Schloss entriegelte und die Holztür aufging. „Hey, was soll das? Ich habe gesagt , dass sie gehen sollen!“, rief der Junge nun zornig. „Ich werde gehen, aber nicht ohne dich.“ „Was?“, fragte der Junge verblüfft. „Du bist auserwählt die Welt zu retten.“ Daraufhin schüttelte der Junge ungläubig den Kopf und sah sich nach dem Kalender um. „Hören Sie, wir haben den 21.März und nicht den ersten April.“ „Das ist mir klar Raven, aber dies ist kein Scherz.“ „Woher kennen Sie meinen Namen?“ „Du bist ein Auserwählter – ich kenne alle Namen.“ „Wieso glauben Sie, dass ausgerechnet ich ein Auserwählter bin? Ich hab keine Freunde und selbst meine Eltern wollten mich nicht. Sie haben mich ausgesetzt als ich fünf war.“ „Ich weiß. Es tut mir Leid, aber es ist deine Bestimmung.“ Raven atmete tief ein und sah den Lichtelb in die Augen. Der Wind legte sich, denn er hatte erkannt, dass er diesem Mann trauen konnte. Giorno berührte die Schulter des Jungen mit dem Ende des Stabs, woraufhin ein goldenes Amulett mit einem eingravierten Raben um Ravens Hals erschien. Zudem trug er plötzlich einen himmelblauen Umhang aus Drachenleder. „Wow. Der ist toll.“ „Ja allerdings. Komm gehen wir.“ „Wohin?“ „Zur Burg Whitestone.“ Mit diesen Worten wandte sich der Lichtelb zur Tür und ging hinaus. Raven folgte ihm, sprang geschickt von der Plattform und landete leichtfüßig auf dem Boden. Giorno folgte ihm und streckte seinen Stab nach vorn. Ein goldenes Tor erschien. Der junge Mann legte die rechte Hand auf Ravens Schulter und sagte: „Komm gehen wir.“ So gingen sie gemeinsam durch das Tor und ein strahlend helles Licht blendete den Jungen. „Ah…“, stöhnte er. Der Lichtelb jedoch war an dieses plötzliche Licht gewöhnt und sagte keinen Ton. Wenige Sekunden später war das Licht verschwunden. Raven öffnete die Augen und seine Kinnlade machte Bekanntschaft mit dem Erdboden. Sie standen vor einer riesigen Festung, deren Eingang von zwei geflügelten Löwen bewacht wurde. „Nun denn. Willkommen auf meiner Burg. Ich habe im Moment leider keine Zeit dir hier alles zu zeigen. Wir müssen deine Mitstreiter finden. Komm mit zur Waffenkammer.“ Raven wollte etwas sagen, ließ es jedoch bleiben und folgte ihm. Sie gingen durch die Eingangshalle und stiegen eine schmale Wendeltreppe hinab. Die Beiden befanden sich nun in den Kerkern, dessen Wände zu Ravens Erstaunen schneeweiß waren. Der Lichtelb ging den Gang entlang, bis er zu einem Buchentor kam, auf welchem zwei gekreuzte Speere eingraviert waren. Giorno stieß die Tür au und zum Vorschein kam eine riesige Waffenkammer mit allen möglichen Kampfutensilien. In der Mitte der Waffenkammer befand sich ein Kreis. „Nun denn Raven. Tritt in den Kreis.“ Der Junge betrat den Kreis, woraufhin ihn goldenes Licht einhüllte. Dann kam ein Schwert mit weißem Griff auf ihn zugeschwebt. Als es in Ravens Griffweite war, streckte er seine Hand aus und nahm es an sich. Als das Licht erlosch sprach Giorno: „Sieh an, das Schwert der Reinheit.“ +++++++Ortswechsel+++++++ Viele Kilometer entfernt, lief eine hagere Gestalt im schwarzen Kapuzencape durch eine düster Gasse. Sie steuerte auf ein schäbig gekleidetes Mädchen zu, welches am anderen Ende saß und mit einer Schlange sprach.„Wenigstens du hörst mir zu und hältst zu mir.“, flüsterte sie der geisterhaft wirkenden Schlange zu, die aufmunternd zischelte. „Ich werde dir auch zuhören.“, sagte die schwarzgekleidete Gestalt mit sanfter Stimme. Ohne mit der Wimper zu zucken fragte das Mädchen: „Wer sind Sie?“ „Ein Freund.“ Die Gestalt nahm die Kapuze ab und zum Vorschein kam ein junger Mann mit pechschwarzen Haar und roten Augen. Die Schlange zischte böse und das Mädchen wich erschrocken zurück. „Ich tue dir nichts. Ich will dir helfen.“ Er streckte seine Hand nach ihr aus. „Du bist kein Freund. Etwas Dunkles ist an dir.“ Der Dunkelelb lachte: „Ja klar. Meine Haare. „Wie siehst aus kommst du mit mir?“ Das Mädchen schnaubte und antwortete: „Nein!“ „Wie du willst, da muss ich wohl Gewalt anwenden.“ Er holte einen weißen Stab aus seinem Umhang und drehte ihn dreimal gegen den Uhrzeigersinn. Dann murmelte er: „Gehorche!“ Für wenige Sekunden nahmen die grünen Augen des Mädchens einen leeren Ausdruck an. Die Schlange stieß nach vorn und grub ihre rasiermesserscharfen Fangzähne in den rechten Arm des Dunkelelbs, der den Stab hielt. „Ah, du verdammtes Mistvieh! Wie kannst du mir wehtun, du bist doch nur ein Geist!“ Auf Burg Whitestone wollten Giorno und Raven gerade die Waffenkammer verlassen, als letzterer stöhnend zu Boden sank. Der Lichtelb kniete sich neben den Jungen und fragte besorgt: „Was siehst du?“ „Ich sehe eine dunkle Gasse. Ein Mann ganz in schwarz gekleidet mit rubinroten Augen und schwarzen Haar steht vor einem Mädchen mit fuchsroten Haaren und grünen Augen. Eine Schlänge schlägt ihre Reißzähne gerade in den Arm des Mannes.“ „Sehr gut. Ok. Halt dich an meinen Arm fest.“ Raven tat, wie ihm geheißen und sie verschwanden von der Burg, nur um wenige Sekunden später in eben jener Gasse wieder aufzutauchen. Der Dunkelelb wollte gerade eine Attacke auf die Schlange ausüben, als Giorno knurrte: „Ich warne dich Nott!“ „Sieh an, sieh an, wenn das nicht unser Oberlichtelb ist. Wen hast du denn da mit gebracht?“ „Lass die Kinder in Ruhe!“ „Wieso? Du willst mich mit ihnen vernichten. Er nutzt dich nur aus mein Junge.“ „Sie würden das natürlich nie tun.“ „Natürlich nicht.“ „Hör nicht auf ihn Raven. Hol Samara.“ Mit diesen Worten deutete der Lichtelb auf das Mädchen. „Sie gehört mir!“ „Irrtum!“ Giorno errichtete eine Barriere zwischen Nott und dem Mädchen. „Beeil dich Raven!“ Der Junge rannte zu Samara, als er ihr jedoch hochhelfen wollte, sprang ein Vampir aus den Schatten. Ohne lange darüber nachzudenken, zückte Raven sein Schwert und schlug zu. Der Vampir kreischte und zerfiel zu Staub. „Danke.“, sagte Samara und ließ sich aufhelfen. Die Schlange verschwand mit einem hellen Aufleuchten. „Komm. Gehen wir zu Giorno.“ Raven lief voran und fasste den Lichtelb am Arm. Samara tat es ihm gleich und wieder verschwanden sie. +++++++Ortswechsel+++++++ Diesmal landeten sie an einen Strand. „Wo sind wir?“ „An der Küste von Victoria, Samara.“ „Nordamerika? Giorno, warum sind wir nicht in der Burg, um…“ „Wir müssen uns beeilen Raven. Nott der Dunkelelb und Fürst derer will euch entführen.“ „Das tun Sie aber auch.“, sagte Raven und grinste. „Ja , wohl oder übel. Seht, dort am Strand.“ Samara und Raven folgten Giornos Blick und sahen 50 Meter vor ihnen einen Jungen, welcher Fische beobachtete. Er hatte buschiges braunes Haar und wirkte etwas plump. Obwohl es ziemlich kühl war, stand der Junge barfuß und mit kurzen Hosen bis zu den Knöcheln im Wasser. „Der sieht irgendwie nach einer Robbe aus.“ „Im Vergleich zu uns dürren Gehopsen eher wie ein Walross.“ „Raven! Was soll das?“ „Was denn? Ich meine Samara hat auch gesagt, er würde wie eine Robbe aussehen.“ „Du bist echt schrecklich.“ „Nein. Raven.“ „Wie bitte?“ „Ich bin Raven, nicht schrecklich. Also echt wir kennen uns schon ne Weile und Sie haben meinen Namen vergessen.“ Samara lachte und Giorno brummte: „Ha ha, wirklich witzig Raven.“ Dieser zuckte grinsend mit den Schultern und ging auf den Jungen zu. „Hi. Ist dir nicht kalt?“ „Ich bin´s gewohnt.“ „Na ja. Ich würde vermutlich erfrieren. Aber du hast ja noch Wärmepolster.“ „Mmh. Wo kommst du eigentlich her?“ „Ah. Das ist kompliziert zu erklären.“ „Nur zu. Die Lehrer sagen, ich bin intelligent.“ Bevor Raven etwas erwidern konnte, sagte Giorno, der hinter ihnen stand: „Dafür haben wir jetzt leider keine Zeit. Wir müssen uns beeilen.“ „Womit?“ „Junge, hast du die Ruhe weg. Egal was Sie sagen Giorno. Das ist eindeutig ein Walross.“ „Klappe Raven! Ruben, ich erklär dir alles, sobald wir fertig sind. Aber jetzt musst du erst mal mitkommen.“ „Wohin?“ „Auf ein Abenteuer.“ „Cool, ich bin dabei.“ „Ich weiß.“ „Was er nicht sagt.“ „Raven! Herr Gott nochmal.“ „Sorry, aber ich Atheist.“ Die anderen beiden Auserwählten grinsten. „Los nehmt mein Arm.“ Die Jungen und das Mädchen packten den Arm des Lichtelbs und verschwanden und weg waren sie. +++++++Ortswechsel+++++++ Diesmal tauchten sie auf einer Klippe wieder auf. „Wow!“, kam es von Raven. „Ah!“, schrie Samara und klammerte sich an Giorno fest. „Oh. Hast du Höhenangst?“, fragte dieser. „Ich würde eher sagen, dass sie Angst hat den Boden unter den Füßen zu verlieren.“ „Das auch Raven.“ „Ok. Rabenjunge. Finde ein Mädchen.“ „Verzeihen Sie, aber wie soll ich das machen?“ „Benutz das Amulett.“ „Ah. Äh… und wie soll ich das machen?“ „Benutz das Amulett!“ „Äh. Und wie?“ „Sieh es dir an.“ Raven nahm daraufhin das Amulett in die Hand und betrachtete es. Der Rabe wirkte beinahe echt, während der Junge das dachte, erschien ein ebensolcher, wenn auch durchscheinender Vogel auf seiner Schulter. „Oh hi. Kannst du mir helfen? Ich soll ein Mädchen finden.“ Der Rabe krähte und flog in die Luft. Raven sah ihn nach bis er nicht mehr zu sehen war. „Warum bist du ihn nicht gefolgt.“ „Weil er es jetzt machen wird Ruben.“, sagte Giorno und stieß Raven von der Klippe. Samara und Ruben schrien entsetzt auf und auch Raven stieß einen überraschten Schrei aus. „Sie haben ihn umgebracht!“, schrie Samara. „Um den ist es nicht Schade.“ „Das war fies Ruben.“, kam es plötzlich von Raven, welcher in Gestalt eines riesigen Rabens vor ihnen erschien. „Ach du Sch….“ „Tja Ruben das passiert, wenn man sarkastische Jungs von der Klippe schmeißt.“, grinste Giorno. Raven folgte nun seinen Schutzraben und bald hatten sie ein Mädchen mit rehbraunen Haaren und bernsteinfarbenen Augen entdeckt. Raven ging im Sturzflug hinab und verwandelte sich vor den Augen des Mädchens zurück. „Wow. Wer bist du denn?“ „Gestatten, Raven mein Name.“ „Raven, der Rabenjunge. Stammst du auch von Indianern ab?“ „Bedaure, aber ich bin ein Bleichgesicht.“ „Mmh. Ein nettes Bleichgesicht.“, das Mädchen wurde rot. „Und du scheinst die Tochter eines Häuptlings zu sein.“ „Ja. Allerdings. Woher weißt du das?“ „Weiß nicht. Ich hatte es irgendwie im Gefühl.“ „Bist du allein?“ „Nein, ich muss dich ver… äh sorry entführen.“ Raven war knallrot im Gesicht und wurde ganz verlegen. „So, und warum das?“ „Ich muss dich meinem Boss vorstellen… also Auftrag vom Chef quasi.“ „Na dann. Führ mich zu ihm.“ Gemeinsam liefen sie den Weg zurück bis sie auf einen Felsen gelangten der über den anderen war. „Hi Leute. Ich habe sie gefunden.“ Raven und das Mädchen sprangen hinunter und landeten leichtfüßig vor Giorno. „Also schön was tut ihr hier?“ „Wir tuten nicht.“ „Raven! Verzeiht mir junge Dame. Er kann es nicht lassen. Tut mir Leid, dass wir in euer Reich eindringen. Wir kommen im Frieden.“ Raven flüsterte: „Ich weiß nicht, ob man es Frieden nennen kann, wenn man jemanden entführen will.“ Giorno stieß den vorlauten Jungen den Ellebogen in die Seite. „He!“ „Nun. Was ist euer Anliegen.“ „Du bist etwas Besonderes Topasia.“ „Das bist du allerdings.“, murmelte Raven und sein Gesicht war nun knallrot. Giorno konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und Ruben knurrte etwas unverständliches . Ich bin die Tochter des Häuptlings, mehr nicht.“ „Irrtum! Du bist auserwählt die Welt zu retten.“ „Ok. Jetzt bin ich baff.“ „Ich weiß, dass kommt etwas plötzlich, aber ich habe im Moment keine Zeit dir alles zu erklären. Du musst mit ins kommen.“ “Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Ich soll nämlich morgen verheiratet werden. Das was ihr vorhabt klingt viel besser.“ „Das seh ich auch so.“, meinte Raven. „Also gut, wenn wir das geklärt haben, fasst ihr jetzt bitte wieder meinen Arm.“, sagte Giorno und wenige Sekunden später waren sie verschwunden. +++++++Ortswechsel+++++++ Ein Junge untersuchte an der Südostküste Australiens einen Seehund. Er hatte weißblondes Haar und graue Augen. „Also. Bei dir ist alles in Ordnung.“ Er stand auf, just in den Moment wo fünf Gestalten vor ihm erschienen. „Ah! Was zum Henker?“ „Hi.“, sagte Raven. „Sorry, dass wir dich erschrecken. Nein, du bist nicht verrückt.“, sagte Giorno zu den Jungen, der energisch den Kopf schüttelte und sich die Augen rieb. „Du hast nur Halluz…“ „Nein! Er hat keine Halluzinationen. Geh in die Ecke und schäm dich!“ „Äh. Giornooo, welche Ecke?“ „Ach. Vergiss es! Du wirst gebraucht Seal. Du wirst viele Leben retten.“ „Echt? Werde ich ein Team anführen?“ „Nein, du Schwachmat.“, knurrte Samara. „Genau. Wenn die Welt einen Führer braucht, hätte sie Jack Norris ausgesucht.“, witzelte Raven. „Hört auf! Sofort!“ Der Lichtelb wurde allmählich richtig sauer. „Ihr fasst jetzt alle wieder meinen Arm! Du auch!“ „Okay.“ Der Befehl wurde von allen schnell befolgt und so waren sie wenige Sekunden später fort. +++++++Ortswechsel+++++++ Plötzlich befanden sie sich in einen Gebirge. „Nicht meinen Arm loslassen und schön die Klappe halten.“ Verwundert sahen sich die Auserwählten an. Kurz darauf kam ein Mädchen um die Ecke geschlichen. Giorno sprang vor, riss die anderen mit und packte das Mädchen am Arm. „He…!“ Weiter kam sie nicht, denn sie verschwanden erneut. ------------------------------------------------------------------------------ Tbc Kapitel 2: Lehren und Erkenntnisse ---------------------------------- So mal wieder ein Lebenszeichen von uns^^ Da mein Schreibprogramm gerade streikt, wissen wir nicht, wann wir die zweite Hälfte des Kapitels fertig abtippen können. In der Zwischenzeit wird aber fleißig weiter geschrieben. So genug mit der Vorrede! Viel Spaß mit dem Anfang des Zweiten Kapitels^^ Kapitel 2 – Lehren und Erkenntnisse Sie waren nun wieder auf Burg Whitestone. „Was soll das? Hast du ein an der Klatsche. Du tickst… Wo bin ich denn hier eigentlich?“ „Auf einer Burg.“ „So schlau war ich auch alleine. Wieso bin ich hier.“, knurrte das Mädchen und sie sahen Reißzähne in ihren Mund auf blitzen. „Tja, weil du eine Auserwählte bist, genau wie wir.“, antwortete Raven an Giornos Stelle. „Das sagt mir jetzt alles.“ „Folgt mir. Ich werde euch alles erzählen.“ Diesmal lief Giorno die Treppe nach oben. Die Kinder folgten den Lichtelben in den Thronsaal. Er setzte sich auf den Thron und bedeutete den Kindern sich an einen Tisch mit sieben Stühlen zu setzen. Als sie sich hingesetzt hatten, begann Giorno: „Einst gab es nur ein Reich. Das Reich der Elben. Doch es gab noch dunkle Gestalten, auf die die sie keinen Einfluss hatten. Diese entführten eines Tages einen Elben, als er noch ein Baby war – dieser Elb war Nott. Sie erzogen ihn zum bösen und so wurde er der erste Dunkelelb. Das Böse wurde seitdem immer stärker, das Gute immer schwächer. Nun wurde vor zwei Jahren eine Prophezeiung gemacht. Sie lautete in etwa so: Sieben Auserwählte werden kommen, die Welt vor der ewigen Dunkelheit zu retten. Jeder von ihnen hat eine besondere Gabe. Wenn die Zeit reif ist, wird der Fürst der Lichtelben sie finden.“ „Das erklärt aber nicht, warum wir bloß sechs sind.“ „Ich habe bisher nur eure Zeichen erhalten.“ „Ich will ja mal nix sagen, aber wie sollen wir die Bösen besiegen…ich meine wir sind…noch Kinder.“ „Kommt Zeit, kommt Rat, Seal. Ich werde euch so gut es geht führen. Doch es wird eine schwere Zeit auf euch zukommen.“ Raven ließ sich unter den Tisch fallen. „Äh, was soll das?“, fragte Seal verwirrt. „Ist doch easy. Ihm wurde die Sache zu schwer.“, meinte Topasia. „Komm wieder hoch Raven. Ihr bekommt jetzt eure Kampfkleidung.“ „ECHT??? Ich liebe Kampfkleidung.“, sagte Ruben. „Folgt mir.“ Der Elb stand auf und führte die Kinder in einen Raum, welcher hinter dem Thronsaal lag. Dort hingen auf sieben Bügeln verteilt eben so viele Tunikas. Jeweils zwei blaue, ockerfarbene und weiße. Hinzu kam eine rote auf dem letzten Bügel. „Also gut. Raven und Topasia ihr nehmt weiß, Ruben und Seal blau und ihr, Tiama und Samara ocker.“ „Was ist mit der Roten?“, fragte Tiama. Noch bevor Giorno etwas erwidern konnte, fiel ihm Raven ins (noch unausgesprochene) Wort. „Ist doch klar. Die ist für den noch fehlenden.“ „Woher willst du wissen, das es sich bei der fehlenden Person um einen Jungen handelt?“, fragte Topasia. „Nenn es männliche Intuition.“ „Ihr habt so was auch?“, gab Samara mit einem breitem Grinsen zurück. „Es ist doch ein Junge, nicht wahr?“, fragt Raven etwas unsicher. „Zu viel Neugier ist ungesund, Raven.“ „Also ich bin (noch) gesund.“ „Fragt sich nur, wie lange noch.“ „War das eine Drohung, Ruben?“, fragte Raven. „Und wenn’s so wäre?“ „Nun ja. Wenn das so ist, werde ich mich wohl verteidigen müssen.“ Noch bevor die beiden aufeinander losgehen konnten, ging Giorno dazwischen, während der Rest wie Tennismach dem Gespräch folgte(wir hoffen, ihr wisst was wir damit meinen). „Das reicht!“ Wie von einem Peitschenhieb getroffen, zuckten die beiden Streithähne zusammen. „Nun, ihr habt eure Kleidung. Folgt mir jetzt zur Waffenkammer.“ Sie liefen die Kerker hinab. Raven, der bereits sein Schwert hatte, stellte sich mit stolz geschwellter Brust neben Giorno. „Seal, tritt bitte zuerst in den Kreis.“ Seal tat, wie ihm geheißen und genau wie Raven wurde auch er in Licht gehüllt. Auf ihn kam ein Schwert mit grauen Griff zugeschwebt. „Siehe da, das Schwert der Weisheit.“ Seal lächelte und nun nahm Ruben seinen Platz ein. Er erhielt das Schwert der Hoffnung, welches einen grünen Griff hatte. „Hervorragend. Besser kann es nicht laufen.“ „Was bekommen wir?“, fragte Topasia. „Natürlich bekommt ihr auch Waffen. Nämlich Pfeil und Bogen. Auch diese Geräte haben bestimmte Namen. Topasia tritt in den Kreis.“ Topasia trat entschlossen in den Kreis. Wieder kam das Licht und das Mädchen erhielt einen hellblauen Bogen. „Der Bogen der Veränderung.“, meinte Giornio und nickte zufrieden. „Samara du darfst.“ Samara erhielt einen braunen Bogen der Standfestigkeit. Tiama, die als letzte dran kam, erhielt einen türkisfarbenen Bogen. „Der Bogen der Heilung.“ „Der Heilung?“ „Du wirst schon bald erfahren, was es damit auf sich hat Tiama. Ihr solltet wissen, dass alles magische Waffen sind. Ihr könnt damit zu stechen, ohne den Körper zu verletzen. Solange ihr im Herzen gut seid vernichtet ihr nur böses.“ „Ich habe kein Herz.“ Giorno lachte so heftig, dass alle und vor allem Raven vor Schreck einen Schritt nach hinten sprangen. „Du und kein Herz Raven. Dein Herz ist so rein wie ich es noch nirgendwo sah.“ „War das ein Kompliment?“ „Nein, eine Tatsache.“ „Äh… also eine komplimente Tatsache.“ „Hä?“, Giorno schüttelte verwirrt den Kopf. „Das heißt nicht 'Hä?‘, sondern 'Wie bitte?'.“ „Habt ihr Lichtelben denn sowas nicht gelernt?“ „Ach du bist… Lassen wir das. Eine solche Lehrer- Schüler- Beziehung wie wir sie momentan führen ist ungesund.“ „Tss. Pervers ist das.“, meinte Ruben. „Das habe ich überhört – ich würde mich niemals an Kindern vergehen. Hast du verstanden?“ „Ja. Tut mir Leid.“ „Schon gut. Kommt ich werde euch nun eure Schutzengel vorstellen.“ „Schutzengel?“ „Ja, Topasia. Ihr habt Schutzengel.“ Der Lichtelb verließ das Zimmer, die Halbwüchsigen folgten ihm. Die Tür der Waffenkammer fiel ins Schloss und Giorno öffnete eine Tür, die sich genau gegenüber befand. Der Raum wirkte irgendwie heilig – vielleicht lag es an dem Altar in der Mitte des Raumes und den vielen Kerzen, die in der Luft schwebten. „Voll krass.“, staunte Seal. „Sollen wir jetzt beten?“ „Nein Raven, geh vor zum Altar und leg deine Hände darauf.“ „Wieso?“ „Mach bitte. Dann weißt du`s.“ Raven zuckte mit den Schultern und ging vor zum Altar, legte seine Hände darauf und erschauerte. Vor ihm erschien plötzlich ein seltsames schwarzes Wesen. Es hatte den Körper eines Goblins mit Engelsflügeln (natürlich weiße). „Hallo Raven – ich bin Nigra – dein Engelsdämon.“ „Hi! Du bist klein.“ „Größe heißt noch lange nicht Stärke. Auch ein Kleiner kann einen Großen schlagen.“ „Da hast du recht.“ Raven lächelte und lief zu den Anderen zurück, wobei Nigra ihn folgte. Das Engelsdämonweibchen begrüßte Giorno mit einen Kopfnicken. „Ruben, du darfst.“ Ruben erhielt einen grünen Engelsdämon namens Cana. Sie hatte einen weißen Engelsflügel und einen schwarzen fledermausartigen Flügel. Ruben sah den Lichtelben fragend an. „Der schwarze Flügel wird auch noch weiß. Mach dir keine Sorgen.“ „Okay.“ Als nächstes war Seal an der Reihe – sein Dämon war blau und hieß Caerula. Samaras grüner Dämon hieß Vividis, Topasias gelber- Flavus und Tiamas silberner – Albus. Alle Dämonen mit Ausnahme von Ravens hatten alle genau die selbe Flügelfarbe wie Rubens.„Gut. Fragt nicht. Ich werde euch ohnehin nicht sagen, warum Nigra als Einziger weiße Flügel hat. Es ist spät ihr solltet schlafen gehen. Aber zuvor: Engelsdämonen übergebt euren Schützlingen die Amulette – Raven hat seines schon.“ Jeder Engelsdämon überreichte seinen Schützling ein Amulett, ähnlich den Ravens, nur das immer ein anderes Tier darauf war. Ruben hatte eine Robbe, Seal einen Seehund, Samara eine Schlange, Topasia einen Adler und Tiama einen Schneeleopard. „Cool, so etwas wollt ich schon immer haben.“, sagte Seal. „Nun hast du es ja.“, meinte Giorno. „Aber nun ist es wirklich an der Zeit, dass ihr schlafen geht. Wir haben morgen viel zu tun.“ „Und was?“ „Genug Raven. Jungs und Mädchen schlafen getrennt.“ „Hab ich mir schon gedacht.“, sagte Topasia. Die Auserwählten wurden von den Engelsdämonen in ihre Schlafzimmer geführt. Die Jungen erhielten ein Zimmer im zweiten Stock. Darin waren zwei Doppelstockbetten und vier Schränke. Beleuchtet wurde es von Fackeln. „Ich schlaf oben.“, verlautbarte Raven. „Ich ziehe unten vor.“, meinte Ruben. „Ich auch.“ So lagen die Jungs bald in ihren Betten und schliefen beinah sofort ein. Die Mädchen hingegen quatschten noch eine Weile. In ihrem Zimmer stand nur ein Doppelstockbett und ein gewöhnliches Bett. Topasia beschloss oben zu schlafen, während Tiama und Samara unten bevorzugten. Immerhin waren ihre Elemente die Erde. Da ist es nur ganz verständlich, dass sie lieber unten schliefen. „Was haltet ihr von den Jungs?“, fragte Topasia. „Wieso?“, stellte Samara sofort die Gegenfrage. Topasia wurde rot, was den anderen Beiden nicht verborgen blieb. „Nur so.“ „Na wer ist es denn?“ „Ich wette, es ist der Blauäugige mit den Strähnchen.“ Topasia drehte sich zur Wand und zog sich um. „He Topasia! Du bist uns noch eine Antwort schuldig.“, sagte Samara. Diese drehte sich, mittlerweile knallrot im Gesicht, mit einem Ruck um und schrie fast: „Ok, ok. Ihr habt ja recht.“ Woraufhin die zwei Anderen sich angrinsten. Schließlich meinte Samara: „Seal ist so ein Idiot- so etwas von arrogant.“ „Also magst du ihn?“ „Nein Tiama, aber Ruben ist mir sympathisch. Wie sieht‘s eigentlich bei dir aus? Wen magst du am meisten?“ „Natürlich den, der noch nicht da ist – der hat so etwas geheimnisvolles.“ Cana und Nigra kamen plötzlich durch die Tür geschwebt. Die Mädels schrien entsetzt auf, was garantiert die Jungs wieder weckte. „Um Himmels Willen! Schreit doch nicht so laut rum. Die Jungs schlafen schon.“, erklärte Cana. „Oh wie süß.“ „Schnauze Flavus. Im übrigen wäre es sehr nett, wenn ihr im Allgemeinen ruhig sein könntet. Auch wir wollen schlafen.“, wies Nigra die Mädchen zurecht.“ „Ha… Habt ihr alles … gehört.“, fragte Topasia, woraufhin Nigra lächelnd antwortete: „Natürlich. Wir werden aber nichts sagen, es sei denn, ihr seid nicht auf der Stelle ruhig.“ Die Mädchen ließen sich sofort in die Betten fallen und gaben keinen Ton mehr von sich.„Wehe ihr schnarcht.“, witzelte Cana und verschwand gemeinsam mit Nigra kichernd aus dem Zimmer. Es war Mitternacht, als ein gellender Schrei aus den Jungenzimmer sie wieder alle weckte. Die Ursache war Seal, der sich panisch im Bett hin und her warf. Die Decke hatte sich fest um seinen Hals geschlungen. Er rief mit Mühe und Not: „Hilfe! ... Hilfe!!!“ Ruben sprang aus den Bett, ließ wie von Zauberhand einen Eimer voll Wasser in seiner rechten Hand erscheinen und schüttete ihn über Seal, der daraufhin nur noch lauter schrie. Caerula fluchte: „Du verdammter Depp.“ Mit Hilfe ihrer magischen Kräfte entfernte sie die Decke von Seals Hals, der nun endlich, am ganzen Körper bebend, erwachte. Raven legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ganz ruhig, das war nur ein Traum.“ Samara, die von den Krach wach geworden war, kam ins Zimmer. „Was ist los?“ Seal sprang entsetzt auf und rollte sich unter sein Bett. Nun kam auch Giorno herein. „Samara geh in dein Zimmer. Ruben, Raven zurück in die Betten. Seal, du kommst bitte mit mir.“ „Ok.“, antwortete der blonde Junge zaghaft und kam aus seinem Versteck hervor gekrochen. Er zitterte immer noch, als Giorno ihm die Hand auf die Schulter legte. Dann bugsierte er ihn sanft in sein Büro, welche sich hinter den Gemälden einer Schneeeule befand. Das Büro war, anders als Seal erwartet hatte, relativ schlicht eingerichtet. Es hatte einen Kamin, einen großen Schreibtisch hinter dem ein Stuhl aus… Sandstein stand. Hinzu kamen noch Giornos Bett und ein riesiger Spiegel. Der Lichtelb ging hinter den Schreibtisch und setzte sich auf den Stuhl. Er schnippte mit den Fingern der linken Hand und ein Stuhl, ebenfalls aus Sandstein erschien für Seal. „Setz dich.“ Als der Junge sich hingesetzt hatte, fragte er: „Was hast du geträumt?“ „Also… ähm…“ „Du kannst es mir ruhig erzählen. Ich lache dich nicht aus und ich werde es auch nicht den Anderen verraten.“ Seal holte tief Luft und begann zu erzählen: „Ich träumte, dass ich von einer riesigen schwarzen Schlange gewürgt wurde.“ „Du hast diese Schlange schon mal in der Realität gesehen, nicht wahr?“ „Ja…“ Seal senkte den Kopf und holte nochmals tief Luft, bevor er weiter sprach. „Eine solche Schlange tötete vor fünf Jahren meinen Cousin, Sam. Er war erst vier… Seitdem… habe ich panische Angst vor Schlangen.“ „Verstehe. Tut mir Leid. Willst du diese Angst los werden?“ „Ja natürlich.“ „Gut. Geh wieder in dein Zimmer, ich habe da so eine Idee.“ Der Junge überlegte kurz, ob er den Elben fragen sollte, wie diese Idee aussah, ließ es dann jedoch bleiben und ging zurück ins Jungenzimmer. „Alles ok Seal?“ „Ja. Danke Raven.“ Bald darauf waren alle wieder eingeschlafen. Am nächsten Morgen wurden alle Engelsdämonen von ihren Engelsdämonen geweckt. Die Sonne ging gerade auf und färbte den Himmel in einen wunderbaren Rotton. Da die Auserwählten den Sonnenaufgang genau beobachten konnte, bedeutete das, dass ihre Zimmer in Richtung Osten lagen, vorausgesetzt die Himmelsrichtungen waren hier genauso wie in ihrer Welt. „Oh Mann, ich will gar nicht wissen, wie spät es ist.“, sagte Tiama, als die Mädchen im Korridor auf die Jungen trafen. „Es ist genau 5.45 Uhr.“, gab Seal daraufhin zur Geltung. „Vielen Dank.“ „Keine Ursache Tiama.“ „Sag mal hast du sie noch alle? Wenn ich sage, dass ich etwas nicht wissen will, dann meine ich das auch so!“ „Ah die wunderbare Stimme eines Morgenmuffels.“, dieser Satz kam von Raven. Tiama wollte sich auf ihn stürzen, doch Seal ging dazwischen und schubste da Mädchen beiseite, was Samara dazu bewegte sich in eine riesige smaragdgrüne Schlange mit roten Augen zu verwandeln. Seal schrie entsetzt auf und kauerte sich auf den Boden. Caerula versetzte der Schlange einen elektrischen Schlag, mit der Folge, dass die verwirrte Samara wieder ihre menschliche Gestalt annahm. „Kann man euch denn keine Sekunde aus den Augen lassen? Wut ist das falsche Mittel um anzugreifen. Wut ist böse und böse ist schwach.“ „Tut mir Leid Giorno.“, entschuldigte sich Samara und senkte beschämt den Kopf. „Wenn böse so schwach ist, wie kommt es dann, dass das Böse stärker ist als das Gute.“ „Ganz einfach Raven - das Gute tötet nicht.“ „Aber wir sollen töten, oder wie?“ „Nein Ruben… eure Waffen töten nicht. Ihr müsst noch viel lernen. Kommt frühstücken.“ So gingen sie alle gemeinsam in den Thronsaal, wo der Tisch bereits gedeckt war. Es standen alle möglichen Gebäcksorten und Brotaufstriche zur Auswahl. „Wow. Giorno, warst du das?“ „Nein, das waren eure Engelsdämonen Raven.“ „Cool. Danke Leute… äh Dämonen.“ „Ihr seid zu dünn, wir müssen euch mästen.“ „Hör nicht auf Nigra, Ruben. Sie macht gern blöde Witze.“, beruhigte Cana ihren Schützling. Nigra kugelte sich vor Lachen auf den Boden. Sie frühstückten und als alle fertig waren, klatschte Giorno dreimal in die Hände, woraufhin sich die Tische lehrten. „Heute wollen wir mit eurer Ausbildung beginnen. Ich werde euch zu Zweierteams zusammen stellen und ihr werdet ein Training in virtuellen Räumen absolvieren. Also gut, die Teams sehen folgendermaßen aus: Ruben und Raven, Tiama und Topasia, Seal und Samara.“ Seal wurde kreidebleich, als er erfuhr, dass er mit Samara im Team war und schüttelte sich. „Giorno, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.“ „Och… ich denke schon Seal. Nun… folgt euren Engelsdämonen.“ Hinter den Elben tauchte plötzlich ein oranger Engelsdämon mit weißen Flügeln auf. „Morgen Luteus. Gibt’s was Neues?“ Luteus nickte und flüsterte Giorno etwas ins Ohr. Die anderen Engelsdämonen schienen gehört zu haben, was er gesagt hatte, denn sie wirkten plötzlich - genau wie Giorno - leicht beunruhigt. „Also gut. Wie gesagt, ihr folgt euren Engelsdämonen und wagt es ja nicht, das Schloss zu verlassen. Engelsdämonen - passt auf sie auf.“, mit diesen Worten verschwand er gemeinsam mit Luteus. „Ich wusste gar nicht, das Giorno auch einen Engelsdämonen hat.“ „Alle Wächter haben einen Dämonen. „Wächter? Ich dachte wir wären…“, setze Seal an. „Kommt. Das ist jetzt unwichtig.“, unterbrach Vividis ihn. Damit war die Sache vorerst erledigt und die Auserwählten folgten ihren jeweiligen Dämonen. Kapitel 3: Die Trainingskatastrophe ----------------------------------- Kapitel 3 - Die Trainingskatastrophe Raven und Ruben befanden sich nun mit ihren Engelsdämonen in einen vollkommen leeren Raum. „Ähm.. Was sollen wir jetzt machen? „Ihr könnt anfangen, mit euren Schwertern zu üben.“ „Klasse Idee Cana.“ Ruben zog sein Schwert, während Raven seinen Umhang ablegte. „Raven, was tust du da?“ „Nun ja Nigra, er hat doch hauch keinen Umhang an. „Hmm. Das nächste Mal, hast du ihn bitte dabei Ruben. Dann üben wir das später mit Umhängen. Gut, fangt an.“ Das ließ sich Ruben nicht zweimal sagen und stürzte sofort auf Raven los (Ruben hat wohl zu viele Ritterfilme gesehen ?) Der andere Junge tat zunächst nichts, erst als Ruben ihn fast erreicht hatte, ging er mit seinen Schwert in die Abwehrhaltung. Das Schwert seines Gegners traf sehr kraftvoll. Die Folge war, dass sich beide Jungen überschlugen. Während Raven sich geschickt über die Schulter abrollte und wieder auf seinen Füßen zu stehen kam, landete Ruben auf den Rücke und verlor sein Schwert. Nigra lachte daraufhin so heftig, dass sie sich dabei wieder mal auf den Boden kugelte. Raven hob das Schwert auf, lächelte seinen Kameraden aufmunternd zu und reichte Ruben die Hand um ihn aufzuhelfen. „Danke. Ich dachte schon du lachst mich aus, wie die da.“ Ruben deutete auf Nigra, die sich nur mit Mühe wieder einkriegte. „Wir lernen noch, da passiert sowas schon einmal. Aber dein Schlag ist super.“ Ruben lächelte Raven daraufhin mit einen seltsamen Glitzern in den Augen an. „Ähm… versuchen wir es noch einmal?“ „Klar.“ Wieder griff Ruben zuerst an und Raven blockte. Diesmal blieb er stehen - beide blieben stehen. Sie versuchten nun den anderen von sich wegzudrücken. Die Jungen standen bestimmt drei Minuten mit zitternden Armen da. Schließlich schloss Raven die Augen. Sein Haar bewegte sich, obwohl kein Wind wehte und plötzlich leuchtete sein Schwert vollkommen weiß.“ „Was zum..“ Weiter kam Ruben nicht, denn er wurde von einer unsichtbaren Macht von Raven weg und gegen die Wand geschleudert. Er rutschte an ihr herunter und blieb reglos liegen. Eine Blutspur war an der Wand zu sehen. Raven öffnete die Augen und sah, dass die Engelsdämonen ihn mit offenen Mäulern anstarrten. Dann erblickte er Ruben. „Oh nein, Ruben!“ Er rannte zu ihm. Auch Tiama und Topasia befanden sich mit ihren Dämonen in einen leeren Raum. „Also gut. Versucht eure Seelentiere hervor zu bringen.“ „Unsere was?“ „Ich glaube Flavus meint sowas wie Ravens Raben.“ „Oh. Ach so.“, Tiama hatte verstanden. Flavus setzte sich auf seine vier Pfoten, Albus tat es ihm gleich. „Ok. Also Raven hat sich einfach das Amulett angesehen.“ „Oh, du solltest dir das nicht so einfach vorstellen Topasia. Raven ist… naja er ist anders als ihr.“ „Oh ja Albs, da hast du recht. Raven ist anders, er ist so… Also was ich sagen wollte ist, ich mag ihn.“ Topasia wurde rot du sah verlegen grinsend zu Boden. Die Engelsdämonen rollten mit den Augen und dachten Weiber. Tiama kicherte nur, woraufhin sich Topasia räusperte und ihr Amulett hervorholte. Sie sah es an. Auch für sie wirkte der Adler echt, doch er kam nicht hervor. „Stell dir vor, er würd um dich herumfliegen.“, meinte Albus. Das Mädchen kniff die Augen zusammen und stellte sich bildlich vor, wie der Adler um ihren Kopf Kreise zog. Tatsächlich erschien eine Art Geisteradler, wenn auch schwach, der um sie herum schwebte. „Ja! Ich hab's geschafft. Tiama versuch du’s.“ Auch Tiama schaffte es, ihr Seelentier hervorzuholen. Ein Leopard stand nun neben ihr. „Sehr gut. Das ist schon mal ein Anfang. Aber ihr müsst es noch besser hinbekommen. Im Ernstfall müsst ihr sie sofort heraufbeschwören. Dies erfordert aber, dass ihr eins mit euren Seelentier werdet.“, berichtete Flavus. „Sind wir das nicht bereits?“ „Nein Topasia. Wirklich eins seid ihr erst, wenn ihr euch aller Stärken und Schwächen die ihr habt bewusst seid.“ „Oh. Das heißt, wir müssen bis an unsere eigenen Grenzen gehen?“, stellte Tiama fest. „Genau. Es wird kein leichter Weg, aber am Ende werdet ihr froh sein, euch selbst zu kennen.“, erklärte Flavus. „Dann sollten wir sofort mit dem Training fortsetzen.“, kam es entschlossen von Tiama. „Freut mich zu hören. Wenden wir uns doch mal euren Waffen zu. Tiama, du hast das Schwert der Heilung. Testen wir, ob du es schon beherrscht.“ Mit seinen letzten Worten hatte Albus Topasia in Augenschein genommen. „Moment mal. Albus, wenn du das vorhast, was ich denke, dann solltest du dir das ganz schnell aus den Kopf schlagen.“ „Ne.. Also ich persönlich steh nicht auf Schmerzen, wieso also sollte ich mich dann selbst schlagen?“ Flavus knurrte. „Äh Jungs… könnt ihr uns mal bitte aufklären, von was ihr da redet?“ „Sicher Topasia. Er will dich… he!“ Albus sprang auf Topasia zu und schlug seine Krallen in ihren rechten Arm. Das Mädchen schrie vor Schmerzen laut auf, woraufhin ihr Seelentier auf Albus losging und mit den Schnabel auf seinen Kopf einhakte. „Lass das du Mistvieh.“ „He… Sie verblutet.“ „Nein, wird sie nicht. Du musst mit deinen Schwert zuschlagen.“ „Mit den Schwert?“ „Ja.“ „Bist du wahnsinnig Albus? Das schafft sie nicht. Sie können ihre Kräfte noch nicht freisetzen.“ „Doch, du schaffst es Tiama.“ „Nein, das lasse ich nicht zu.“ Flavus wollte sich vor Topasia stellen, doch Albus griff ihn an und so kämpften sie miteinander. „Tiama… mach… schon!“ Tiama schlug mit den Schwert zu und striff damit die rechte Schulter. „Nein!“ Topasia schrie und krümmte sich vor Schmerzen, doch Heilung trat nicht ein. „Siehst du, was du angerichtet hast Albus?“ „Ich wusste es nicht Flavus… Ich dachte…“ „Dann hör auf zu denken.“ „So redest du nicht mit mir. Ich bin ranghöher als du.“ Während die beiden Engelsdämonen der Mädchen sich stritten, kriegten sich Caerula und Vividis vor lachen fast nicht mehr ein. Seal hatte sein Seelentier - einen Delfin - heraufbeschworen und als, Samara dann ihres - eine Schlange - erscheinen ließ, rannte der Junge panisch durch den leeren Raum und suchte nach einen Versteck. „Oh Mann. Wie krank ist das denn?“, fragte Samara. „Ich glaube, dass mit euch zwei im Team wird nichts.“ „Ach echt nicht? Vividis ich glaub jetzt haben wir ein Problem.“ „Wieso denn?“ „Naja, wenn Giorno die Beiden trennt, dann sind auch wir zwei wieder getrennt. Das ist so traurig.“ Caerula schluchzte und Vividis legte seine Pfote auf ihre Schultern, dann sagte er: „Egal, wie weit die Entfernung zwischen uns auch sein mag. Im Herzen sind wir immer vereint.“ Daraufhin lächelte das blaue Weibchen und leckte Vividis über die Nase. „Du Verräter!“, kam es gleichzeitig von Samara und Seal. „Ich kann diese Reaktion zwar nicht gut finden, aber wenigstens in dieser Sache seid ihr euch einig.“ „Ach halt den Rand Vividis.“ „He, so redest du nicht mit meinen Engelsdämon du arroganter Affe.“ „Wie hast du mich genannt?“ „Arroganter Affe, und ich meine es auch so.“ Seal kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und stürzte sich auf das Mädchen. Die Beiden rauften sich so heftig, dass die Fetzen flogen. Just in diesen Moment ruppte jemand die Tür auf. Es war Giorno, der die beiden Streithähne erblickte und sofort mit seinen Elbenstab auf den Boden stapfte, woraufhin Seal und Samara von einer unsichtbaren Kraft voneinander getrennt wurden. „Das reicht! Wie wär’s, wenn ihr Engelsdämonen endlich mal eingreift, oder habt ihr keine Kraft mehr?“ „Tut uns Leid Meister.“ „Schon gut Caerula. Bringt die Beiden jetzt in den Thronsaal. Ich sehe nach den anderen.“ „Ja wohl Sir.“ So verließen alle den Raum, während Giorno in Richtung des nächsten Trainingsraums lief, gingen die anderen Vier in die Gegenrichtung zum Thronsaal. Gerade, als der Lichtelb die Tür zum Trainingsraum auf machen wollte, in den Tiama und Topasia trainierten, wurde die Tür auch schon von innen aufgerissen. Ein kreidebleiches Mädchen, das am ganzen Laibe zitterte, fiel ihm in die Arme. „Tiama, um Himmels Willen, was ist denn passiert?“ Das Mädchen wurde ohnmächtig. Albus kam heraus, gefolgt von Flavus. „Giorno, wir brauchen deine Hilfe.“ „Was ist geschehen Flavus?“ „Topasia ist verletzt.“ Albus senkte seinen Kopf. „Sie mir in die Augen Albus.“, befahl Giorno. Albus tat wie ihm geheißen und der Lichtelb schien irgendetwas von seinen Augen abzulesen, denn er sagte: „Wir reden später. Bring Tiama bitte in den Thronsaal.“ Giorno legte das Mädchen auf Albus Rücken und der Engelsdämon machte sich mit ihr auf in den Thronsaal. Giorno ging nun eiligen Schrittes in den Trainingsraum und auf Topasia zu, die in der Mitte auf den Boden lag. Der Lichtelb kniete sich neben sie und legte die Hände über ihre Wunden. Sofort verheilten diese. „Bleib noch kurz liegen.“ „Ich wusste gar nicht, dass du das kannst.“ „Jetzt weißt du es ja.“ Er reichte ihr die Hand und half ihr auf. „Ok. Du kannst jetzt auch in den Thronsaal gehen.“ „Ich begleite dich.“ „Danke Flavus.“ Flavus verschwand mit Topasia in Richtung Thronsaal, unterdessen machte sich Giorno auf den Weg zum letzten Trainingsraum. Raven rannte ihm entgegen und fiel keuchend vor ihm auf die Knie. „Was ist los?“, fragte der Elb, wobei er das Schlimmste befürchtete.“ „Ich… ich… ha… habe - Ruben…“, plötzlich fing der Junge krankhaft panisch an zu kichern und konnte erst aufhören, als Giorno ihm eine Ohrfeige verpasste. „Also… ich glaub, ich habe ihn umgebracht.“ Der Elb starrte ihn an, blinzelte und rannte los. Im Zimmer angekommen, sah er Ruben, der nur noch mit den Kopf schlaff an der Wand lehnte und darüber das Blut. Cana kauerte neben ihn und Nigra scharrte nervös auf den Boden herum. „Giorno… Ein Glück. Er atmet noch, allerdings sehr schwach.“ „Uuh… Mein Kopf tut weh.“ „Ah! Du lebst, du lebst!“, rief Raven, der mittlerweile auch in den Raum zurückgekehrt war. Er rannte auf Ruben zu und fiel ihm stürmisch um den Hals. „He… Nicht so stürmisch. Der Junge hat eine Platzwunde am Kopf.“ „Oh natürlich. Verzeihung.“ Raven ließ von Ruben ab und machte Giorno so den Weg frei, dass dieser die Wunde heilen konnte. Sie war ziemlich groß, aber eine Narbe gab es nicht. „Vielen Dank Giorno. Raven hat sich wohl etwas unterschätzt. „Ja allerdings. Tut mir Leid Ruben.“ „Ist schon okay.“ Die Jungen gaben sich die Hand. „Jungs, würdet ihr mir bitte jetzt in den Thronsaal folgen?“ „Na klar.“ Ruben und Raven liefen Giorno hinterher. Lächelnd betrachtete Ruben seinen Kameraden von der Seite. Als sie alle im Thronsaal versammelt waren, begann der Lichtelb: „Also schön, eigentlich hatte ich erwartet, dass eure Engelsdämonen das gemacht hätten, was ich jetzt mit euch mache. Ihr werdet mir nun von euch erzählen. Tiama fang an.“ Das Mädchen war inzwischen natürlich aus ihrer Ohnmacht erwacht. „Also gut. Wie ihr wisst, lebe ich für gewöhnlich im Gebirge, doch ich wurde ja entführt in diese Welt voller Wunder und… na ja. Ehrlich gesagt, bin ich ganz froh hier zu sein. Denn ich wurde ständig von meinen Volk geärgert, hatte kaum… nein gar keine Freunde. Ich hatte schon überlegt, von der Klippe zu springen. Mein Vater starb an einen Unfall, als ich noch klein war.“ „Gut. Also das ist nicht gut, meine ich, aber ich bin froh, dass du es uns erzählt hast. Topasia…“ „Ich bin die Tochter eines Sioux- Häuptlings und sollte mit jemanden verheiratet werden, den ich nicht ausstehen konnte. Er war auch gar nicht an meinen Charakter interessiert, so viel ich sagen kann. Ansonsten war meine Familie aber ganz okay.“ „Samara.“ „Meine Eltern starben, als ich fünf war. Seitdem lebte ich auf der Straße. Eigentlich sollte ich in ein Heim, doch es war dort so scheußlich, dass ich gleich am ersten Tag wieder abhaute.“ „Erstaunlich, dass du so jung alleine auf der Straße überlebt hast.“ „Ich habe einen starken Überlebenswillen.“ „Das denk ich auch. Ruben.“ „Über mich haben sich alle immer lustig gemacht, weil ich so plump und ungeschickt bin. Sogar meine Eltern haben mich ausgelacht.“ „Das ist echt mies. Du kannst dir sicher sein, hier lacht keiner mehr über dich.“ „Sicher?“, fragte Ruben und warf einen Blick zu Nigra, die beschämt den Kopf senkte.“ „Raven du bist dran.“ „Ich bin von zu Hause abgehauen, als ich fünf war. Damals starb mein Bruder, als er mich vor einen Triebtäter rettete. Meine Eltern haben mir das immer vorgehalten, dabei waren wir früher eine so tolle Familie.“ Der Junge senkte den Kopf und Topasia, die links neben ihm saß, legte ihre Hand auf seine Schulter. „Du bist nicht schuld an seinen Tod.“ „Wenn ich nicht gewesen…“ „Nein! So darfst du nicht denken.“ Raven wollte seine Tränen unterdrücken, doch es klappte nicht so recht. Er lehnte sich an Topasia die ihn in den Arm nahm. „Raven, ich möchte, dass du weißt, dass es nicht deine schuld war. Das war der Lauf der Dinge.“ Raven richtete sich auf und schrie: „Der Lauf der Dinge, ja? Mein Bruder war zehn als er starb. Er hatte sein ganzes Leben noch vor sich. Wenn ich nicht gewesen wäre…“ Giorno hatte den Kopf schief gelegt und Nigra wich vor seinen Herren zurück, dessen Augen rot geworden waren. „Tut mir Leid. Aber so grob das auch klingen mag…“, weiter kam der Lichtelb nicht, denn er wurde nach hinten geschleudert, wobei sein Thron umkippte. Raven zog sein Schwert und griff Giorno an, der Mühe hatte, den Angriff mit seinen Elbenstab zu blocken. „Du bist gut. Noch besser wärst du, wenn du dich nicht von deiner Wut leiten lassen würdest.“ Raven senkte das Schwert, seine Augen wurden wieder himmelblau. „Tut mir Leid. Ich habe die Kontrolle verloren.“ „So was passiert Raven. Aber deswegen bist du noch lange kein schlechter Mensch.“ „Aber ich…“ „Du lernst noch.“ „Apropos lernen… haben alle Elben so größere und spitze Ohren?“, fragte Tiama. „Diese Ohrenform ist typisch für Elben. Wieso?“ „Raven hat…“ Der Lichtelb ging einen Schritt auf Raven zu und strich ihm die Haare hinter die Ohren zurück. Hervor kamen tatsächlich Elbenohren. „Interessant.“ „Interessant? Mehr fällt dir nicht dazu ein?“, fragte Seal. „Was soll ich deiner Meinung sagen? Das er ein Halbelb ist?“ „Ja, das wäre wohl eine Möglichkeit.“ „Ich bin ein Halbelb?“ „Ja, so wie es aussieht.“ „Mein Vater war ein Elb?“ „Oder deine Mutter, obwohl ich auch mehr zum Vater tendiere.“ „Du weißt etwas über meinen Vater?“ „Deine Eltern, von denen du geglaubt hast, dass es deine Eltern wären, sind nicht deine Eltern.“ „Du lügst.“ „Manchmal ist eine Notlüge besser. Aber in diesen Fall bin nicht ich es, der eine benutzt hat.“ „Ich will wissen, wer ich wirklich bin.“ „Glaub mir Raven, das wollen wir alle - der Eine mehr, der Andere weniger.“ „Ich fange gleich an mit der Suche.“ „Nein. Du wirst ein Zeichen erhalten, wenn die Zeit reif dafür ist. Aber jetzt ist diese Ausbildung wichtiger.“ „Ich werde meine wahren Eltern aber finden, wenn sie noch leben.“ „Das bezweifle ich nicht. Nun gut Seal, du bist mit erzählen dran.“ „Ich habe sechs Brüder und bin der Jüngste, da wird man schon ganz schön hart rangenommen und ist immer der Blöde.“ „Du musst halt schneller wachsen, als deine Brüder.“ „Ha, ha Samara, wie witzig.“ „Ok. Ihr kennt euch jetzt alle einigermaßen. Ihr könnt euch jetzt irgendwie beschäftigen. Es gibt übrigens auch eine Bibliothek. Raven, Nigra ihr kommt bitte mit mir.“ „Ähm… Giorno. Es tut mir Leid, aber wir Engelsdämonen haben Versammlung… Luteus hat uns zusammen gerufen.“ „Gut, dann gehe ich mit Raven allein. Komm.“ Der Junge folgte den Elben nach draußen in den Wald. „Wo gehen wir hin?“ „Zur Lichtung der Wahrheit.“ „Was ist das?“ „Ich habe mich um entschieden. Es ist besser, du erfährst sofort, wer du bist, sonst lenkt dich das nur ab. Sowas können wir nicht gebrauchen.“ „Ist es weit?“ „Wenn wir laufen ja. Aber ich habe da einen Freund, der schneller ist.“ Mit diesen Worten streckte er seinen Stab empor, der zu leuchten begann. Eine Gestalt schoss heran. „Oh, was ist das?“ „Mein Name ist Silver. Ich bin ein Drache.“, sagte das silberglänzende Wesen „Das ist ja genial. Was gibt es denn hier noch für Wesen?“ „Mehr, als du dir vorstellen kannst. Steig auf.“ Raven setzte sich hinter die Flügel des Drachens und Giorno nahm den Platz hinter ihm ein. Der Drache stieß sich vom Boden ab und flog schnell wie ein Pfeil los. „Wuhuh. Das ist echt cool.“ „Du sagst es.“ Sie flogen ungefähr zehn Minuten in Richtung Norden, dann landete der Drache auf einer Lichtung. „Nun, wir sind da. Bitte alle aussteigen.“ Geschickt sprangen Beide auf den Boden. „Ich verschwinde wieder, wenn ihr mich braucht, ruft mich einfach.“ „Bis später.“, erwiderte Raven. Kapitel 4: Die Wahrheit ----------------------- Kapitel 4 - Die Wahrheit Die Lichtung sah aus, wie eine vollkommen gewöhnliche Lichtung und doch ging eine seltsame Magie von ihr aus. „Bereit Raven?“ „Ja.“, kam es entschlossen von den Jungen. „Gut. Geister der Vergangenheit, ich rufe euch!“ Urplötzlich wurde die Lichtung in weißes, nicht blendendes Licht getaucht und vor den Beiden erschien der Geist eines uralten Elbs. „Willkommen auf der Lichtung der Wahrheit. Sprich mein Junge.“ „Wir sind…“ „Nicht du Giorno. Raven soll sprechen.“ „Ich bin auf der Suche nach meinen wahren Eltern.“ „Ich verstehe. Du bist ein Auserwählter und fandest heraus, das du kein Mensch bist. Ich kenne deine Mutter. Sie lebt, genau wie dein Vater. Allerdings werde ich nur deine Mutter rufen und die Entscheidung ihr überlassen.“ Raven nickte. Der Geist verschwand, genau wie das Licht. „Wo geht Ihr hin?“ „Er holt deine Mutter.“ „Wer ist sie?“ „Ich bin es Raven.“, ertönte eine glockenklare Stimme hinter ihnen. Der Junge drehte sich um. Vor ihm stand eine zierliche Frau mit langen blonden gelockten Haaren und denselben himmelblauen Augen wie Ravens. Sie trug ein weißes Kleid, das ihr bis zu den Füßen reichte, an denen sie keine Schuhe trug. Jeder, der ihr Gesicht betrachtete, wurde von Glück und Frieden erfüllt. „Du bist ein Engel.“ „Ja mein Sohn. Da hast du recht.“ „Wer ist mein Vater.“ „Ein dunkler Elb, befürchte ich.“ „Nein! Sag mir bitte, dass das nicht wahr ist.“ „Was Giorno? Wovon redet ihr?“ „Hör mir zu Raven. Ich gab dich in eine Menschenfamilie um dich zu schützen. Dein Vater weiß nichts von dir. Er hätte dich nur zum Bösen erzogen. So wie er es bei seinen anderen Sohn getan hat.“ „Moment mal, was soll das heißen, bei seinen anderen Sohn.“ „Er hat noch einen Sohn, der zwei Jahre älter ist als Raven. Er hat weißes Haar, so wie du.“ „Wie ist sein Name?“ „Eros.“ „Eros…“ „Hallo? Könntet ihr mich mal bitte aufklären?“ „Wer ist mein Vater und wie heißt er?“ „Nott. Ich hatte von vorn herein das Gefühl, dich irgendwo her zu kennen.“ Raven erschauerte und schüttelte den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht. Ich bin ein Dunkelelb?“ „Irrtum. Jeder Elb, wird als Elb geboren. Es liegt nicht an den Genen, was man letztendlich wird. Du bist definitiv ein Lichtelb.“ „Nein, du bist ein Elbenengel.“ Die Mutter nahm ihren Sohn in den Arm. „Darf ich nach deinen Namen fragen?“ „Ja. Ich bin Gloria.“ „Ich will ihn sehen.“ „Wie bitte?“ „Meinen Vater - ich will ihn sehen. Ich möchte, dass er weiß, dass es mich gibt. Meinen Halbbruder auch.“ „Er ist nicht dein Halbbruder. Er ist mein Sohn… also dein Cousin.“ „Nott ist dein Bruder?“, fragten Gloria und Raven gleichzeitig. „Das heißt, du bist mein Onkel?“ „Ich fürchte ja.“ „Dann soll das Schwein sofort herkommen. Nott! NOTT! Scher dich mit …“ „Shh. Bist du Irre? Wir sind hier im Niemandsland zwischen den beiden Reichen. Außerdem sollte Eros noch nichts erfahren.“ „Was? Er ist dein Sohn.“ „Versprich es mir, dass du nichts erwähnst.“ „OK. Nott!“ „Siehe da, wen haben wir denn hier?“ Nott war auf der anderen Seite der Lichtung erschienen. „Spar dir deine Reden… Dad.“ „Wie hast du mich gerade genannt?“ „Ich bin dein Sohn.“ „Raven, halt bitte den Mund.“, murmelte Giorno. „Was ist die Wahrheit? Glaubst du sie zu kennen, Kind.“ „Ja allerdings, Eros ist nicht dein Sohn.“ Nott griff Raven an, doch Nigra, die plötzlich erschienen war, errichtete einen Schutzwall um Raven. „Bist du schon so tief gesunken? Gegen Kinder zu kämpfen ist eine Schande.“ „Oh, wie tragisch. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich bin böse.“ „Eros ist nur dein Neffe.“ „Und du bist nur ein armer irrer Junge.“ „Vielleicht sollte ich dich von meinem Können überzeugen.“ „Nein!“, riefen Giorno und Gloria gleichzeitig. Doch Raven zog sein Schwert und stellte sich Nott. „Raven, du bist noch nicht stark genug, deine Ausbildung hat gerade erst begonnen.“, warnte Nigra, jedoch sammelte Raven bereits Energie und ließ einen Sturm entstehen. Dann schlug er mit seinen Schwert zu, ohne dass Nott fähig war, eine Bewegung zu erkennen, aber er fühlte plötzlich ein entsetzliches Brennen an seiner Schulter. „Ah… Was zum Teufel ist das?“ „Das, mein lieber Bruder ist Reinheit.“ Nott lachte: „Und ihr wollt mir ernsthaft weiß machen, dass das da mein Sohn ist?“ „Sie ihn dir an. Er sieht dir sehr ähnlich.“ „Da hat sie recht und ich wette Eros sieht Giorno ähnlich.“, meinte Nigra. „Ich gehe. Aber wir werden uns wieder treffen.“ „Da bin ich mir sicher.“, erwiderte Giorno. Nott löste sich in Luft auf und auch Nigra verschwand wieder. Der Lichtelb sank zu Boden und vergrub das Gesicht in den Händen. Seine Schultern zuckten. „Giorno…“, sagte Raven sanft und legte ihm die Hand auf den Arm seines Onkels. Gloria kniete sich neben den Lichtelben, der den Kopf hob. Er wischte sich die Tränen schnell aus den Augen. „Giorno. Es tut mir so leid. Ich kann verstehen, dass du traurig bist. Das wäre ich auch, wenn ich erfahren hätte, das aus meinen verloren geglaubten Sohn etwas Böses geworden ist.“ „Du verstehst nicht Gloria. Er ist nicht nur mein Sohn. Er ist der Siebente. Wir sind zum Scheitern verurteilt…die Welt wird in ewigen Schatten versinken.“ „Der siebente Auserwählte?“ „Genau Raven.“ „Ach du meine Güte.“ „Du sagst es.“ „Was sollen wir jetzt tun?“, fragte Gloria verzweifelt. „Abwarten und Tee trinken.“ „Raven die Sache ist ernst.“ „Wir kommen aber auch nicht weiter, wenn wir uns in die Ecke setzen und uns einfach nur noch erhängen wollen. Wenn wir nichts tun, wird das Böse garantiert siegen und die Welt versinkt im ewigen Schatten, so wie du es gesagt hast. Also würde ich vorschlagen, dass wir uns wappnen so gut es geht. Außerdem bin ich sicher, dass dieser Eros noch auf unsere Seite kommen wird.“ „Woher willst du das wissen?“ „Ich hab da so ein Gefühl Giorno.“ „Du bist ein Seher.“ „Ich bin ein was Mum?“ „Das hast du von mir geerbt. Du kannst in die Zukunft sehen, oder besser, du spürst, was passieren wird.“ „Alle Engel können das Raven.“ „Oh, das wusste ich nicht.“ „Woher auch? Ok. Wir müssen zurück zu den Anderen.“ „Gut. Ich gehe zurück ins Himmelsreich. Auf Wiedersehen.“ „Bis bald Mum.“ Raven umarmte seine Mutter, die ihn sanft über die Haare strich. Giorno rief den Drachen Silver. Unterdessen spielten auf Burg White Stone Seal, Topasia und Tiama im Thronsaal Rommé. Die Engelsdämonen trafen sich im Kerker, wo sie gemeinsam in den heiligen Raum gingen. Luteus stellte sich auf den Altar. „Der Grund, weshalb ich euch zusammen rief, ist eine Neuwahl. Albus hat einen schweren Fehler begangen und rückt damit in der Rangordnung nach unten. Damit ist er kein Betatier mehr.“ „Jeder macht mal Fehler.“ „Albus, ich habe dich gewarnt, dass die Auserwählten noch nicht so weit sind. Aber du dich hast trotzdem nicht darum geschert.“ „Willst du mich jetzt von der Gruppe ausschließen Flavus? Du bist bloß ein Gamma…“ „Solche Diskussionen führen wir hier nicht Albus. Wir haben diese Rangordnung nur eingeführt, weil es Tradition ist. Und wir uns bei den Versammlungen der Welt so vertreten müssen. Also gut. Kommen wir zur Neuwahl. Wer soll Alphatier sein?“ „Du Luteus.“, riefen alle einstimmig. „Gut. Wer Beta?“ „Nigra.“, sagte Flavus, gleichzeitig kam von ihr: „Flavus“ „Wer ist für Nigra?“ Cana, Caerula, Flavus und Albus hoben die Pfote. „Klare Mehrheit für Nigra. Du bist das neue Betatier.“ „Ok Chef.“ „Hör auf mich ständig Chef zu nennen.“ „Ja Chef.“ „Nigra…“ „Schon ok. Wollt dich nur ein bisschen necken.“ „He, he. Du willst doch nicht etwa fremd gehen?“ „Nein Flavus, ich liebe nur dich.“ Luteus rollte mit den Augen. „Man merkt eindeutig, dass Frühling ist. Also gut. Die Sitzung ist beendet.“ „Das ist gut… mein Schützling braucht mich grad.“ „Dann schnell Nigra.“, sagte Luteus. Samara war mit Ruben in die Bibliothek gegangen. „Wie geht’s deinem Kopf?“ „Ach ganz ok. Giorno hat die Wunde ja schnell verheilen lassen. Raven hat sich ziemlich erschrocken.“ „Ich hätte mich, glaube ich auch so erschrocken.“ „Sollen wir euch allein lassen?“ „Cana lass den Blödsinn. Wir müssen jetzt sowieso zur Versammlung.“, sagte Vividis. Die beiden Dämonen hatten ihren Schützlingen gezeigt, wo sich die Bibliothek befand und nun verließen sie diese wieder. „Und weg sind sie. Was ist eigentlich bei dir und Seal gelaufen?“ „Frag bloß nicht, als Giorno reinkam, waren wir gerade dabei uns wie Kinder zu raufen.“ „Oh.“ „Na ja, Seal ist schon ziemlich abgedreht. Der hat ja echt panische Angst vor Schlangen.“ „Ha, ha. Da hast du recht. Aber Raven ist toll.“ „Mmh. Du bist aber auch ganz nett.“ Ruben senkte kurz den Kopf und sah Samara dann direkt in die Augen. „Samara, kann ich dir etwas anvertrauen?“ „Ja. Klar. Ich werde es niemanden erzählen.“ „Gut. Also was ich sagen will ist… also naja… ich bin schwul.“ Das Mädchen sagte kurz nichts, dann: „Warum sind eigentlich immer die netten Kerle schwul? Ne lass mal. Ich habe es schon geahnt. Außerdem bist du ein guter Freund. Ich werde niemanden etwas sagen.“ „Danke. Aber ich musste es jemanden erzählen. Du bist die einzige Person, der ich das bisher erzählt habe.“ „Wie gesagt, ich werde es keinen sagen… die Entscheidung liegt ganz bei dir. Du stehst auf Raven, nicht wahr?“ „Ja, aber er ist nicht… er hat sich in Topasia verguckt.“ „Ich weiß. Topasia übrigens auch in ihm.“ „Dann wird ja vielleicht sogar was draus.“ „Wir werden sehen.“ Inzwischen waren auch Giorno und Raven wieder auf der Burg angekommen. „Da wären wir. Hör mir zu. Wir sagen den Anderen nichts von der Begegnung mit Nott. Hast du verstanden?“ „Ja Onkelchen.“ „Lass das.“ „Wieso? Du bist doch mein Onkel.“ Giorno schnaubte. Sie liefen gemeinsam zurück in den Thronsaal, wo alle anderen Auserwählten bereits zusammen saßen. Kaum waren sie eingetreten, fragte Tiama an Raven gewandt: „Na, was habt ihr gemacht?“ „Wir haben meine Mutter gefunden, und ihr?“ „Moment, was soll das heißen?“ „Ganz einfach Sam. Wir waren auf der Lichtung der Wahrheit und haben den Geist eines Elbenfürsten um Rat gefragt. Dieser hat gesagt, er kenne meine Mutter. Ihr Name ist Gloria. Sie ist ein Engel aus den Himmelreich.“ „Himmelreich? Die Welt ist wirklich größer, als ich bisher glaubte. Hast du auch erfahren, wer dein Vater ist?“ „Ja Topasia… es ist Nott.“ „Nott?“, fragte Ruben entsetzt und auch die anderen vier starrten ihn entsetzt an. „Ja.“ „Du… du bist nicht wie er. Du bist… lieb.“ „Danke Topasia.“, murmelte Raven, der genauso rot wie Topasia geworden war. „Ähm. Was habt ihr in der Zwischenzeit gemacht?“, lenkte Giorno vom Thema ab. „Och dies und jenes. Gerade, bevor ihr kamt, haben wir über euer Handeln spekuliert.“, erklärte Samara. „Aha. Entschuldigt mich, mir geht’s momentan nicht so gut.“, mit diesen Worten verschwand der Lichtelb aus den Raum. „Was ist los mit ihm? Raven, ist irgendetwas passiert?“ „Er hat Kopfschmerzen Topasia. Ich sehe mal nach ihm. Luteus, kommst du mit?“ „Nein, besser du gehst allein.“ „Ok.“ Nun verließ auch Raven den Thronsaal, ging die Treppe nach oben und folgte den Gang zu Giornos Gemächern. Er klopfte an die Geheimtür - von drinnen kam kein Laut. „Giorno? Onkel?“ „Er ist nicht da.“, ertönte eine Stimme neben ihn und der Junge wandte seinen Kopf nach links. An seiner Seite schwebte der Geist eines etwa vierjährigen Mädchens. Es hatte rote Augen und ihre Augen waren braun mit einen blauen Rand. „Wer bist du?“ „Mein Name ist Amara. Ich bin Giornos Tochter, besser gesagt der Geist seiner Tochter.“ „Giorno hat eine Tochter? Dann bist du meine Kusine.“ „Ich weiß. Ein Glück, dass du das vollkommene Gegenteil von Nott bist.“ „Danke. Kannst du mir sagen, wo Giorno ist?“ „Ja, folge mir.“ Raven folgte den Geist Amaras. Während sie schwebte, stieg der Junge die vielen Treppen des Westturms hinauf. Als sie oben waren, öffnete Raven die Tür nach draußen aufs Dach. Giorno stand in der Mitte und betrachtete den Sternenhimmel, während er in der Sprache der Elben redete. Seine Tochter sagte nun ebenfalls etwas auf elbisch. „Amara!“ „Hallo Dad.“ Das Mädchen nahm nun plötzlich eine feste Gestalt an. „Es ist wieder so weit. Ich habe drei Stunden Zeit.“ „Komm her.“ Amara rannte auf ihren Vater zu, der sie in seine Arme schloss. „Ich hab dich so vermisst… so sehr.“, flüsterte der Lichtelb. Raven lächelte. „Die, die wir lieben, werden immer in unseren Herzen weiterleben - ganz gleich wie lange sie tot sind. Man ist erst dann richtig gestorben, wenn auf Erden niemand mehr an einen denkt.“, gab Amara zurück. „Ich wünschte, deine Mutter wäre auch hier.“ „Aber ich bin es doch.“ „Wo bist du?“ „Hier. Neben deinen Neffen.“ Raven zuckte zusammen und blickte neben sich. Dort stand eine rothaarige Elbenfrau mit braunen Augen. „Du kennst ihn?“ „Ja, er ist ein wunderbarer Junge. Unser Sohn wird das Blatt wenden.“ „In welchen Sinne?“ „Hör auf deinen Neffen.“ „Warte…“ Doch die Elbenfrau war verschwunden. „Raven… Was machst du hier?“ „Ich wollte nach dir sehen. Und es gibt eine Reihe von Dingen, die ich nicht ganz verstehe… die mit meinen Eltern zu tun haben.“ „In diesen Fall solltest du deine Mutter um Rat fragen.“ „Das war nicht alles, oder Raven?“ „Da hast du recht Amara. Also ich will wissen, was passiert ist. Ich meine, deine Frau ist tot, deine Tochter ist tot und dein Sohn wurde offensichtlich entführt.“ Giorno holte tief Luft und begann zu erzählen: „Also gut. Es war der Tag von Eros Geburt - ein stürmischer Herbsttag. Mein Bruder hatte Waffenstillstand vorgeschlagen und so machte ich mich auf den Weg zu ihm. Doch es war eine Falle.“ „Genau. Denn er tauchte bei uns auf, während Dad weg war. Er wollte Eros. Meine Mutter wehrte sich, sie wollte uns beschützen. Nott köpfte sie und wollte meinen kleinen Bruder nehmen. Ich stellte mich ihm in den Weg und so wandte mein Onkel, also dein Vater, seine Magie gegen mich an. Ich flog aus dem Fenster und zer… also ich landete unten und war sofort tot.“ „Als ich wieder kam, waren meine Frau und Tochter tot… und Eros war tot. Ich hatte die Vermutung, dass Nott es war, konnte es aber nie beweisen.“ „Das ist ja entsetzlich.“, sagte Raven mit trockenen Mund. „Ja. Vielleicht sollten wir dich allein lassen, damit du mit deiner Mutter reden kannst. Komm Amara.“ Die beiden Elben gingen zur Tür. Bevor das Elbenmädchen mit ihren Vater nach drinnen ging, umarmte sie Ravens Knie, der sie daraufhin hochhob. „Ich hab dich gern - kleiner Kusin.“ „Ich dich auch Amara.“ Er ließ sie wieder runter und sie verschwand mit Giorno in der Burg. „Mum, kannst du mich hören?“ „Natürlich.“, kam die Antwort und Ravens Mutter kam vom Himmel geschwebt. „Ich hörte, dass es Dinge gibt, die du nicht ganz verstehst.“ „Nun ja. Als erstes frage ich mich, wie es kam, dass du auf Nott trafst und mit ihm… na du weißt schon.“ „Ich bin ein Seraphim - ein Engelskrieger. Ich traf auf Nott, als ich in einen Auftrag unterwegs war. Er half mir und ich… nun ja verliebte mich in ihn. Erst viel zu spät erkannte ich sein böses Wesen. Ich floh - zurück zu Gott, dessen Lieblingsseraphim vor kurzen ums Leben kam. Ich berichtete ihm, was geschehen war, obwohl er es bereits wusste. Er war nicht böse, doch er meinte, dass es sicherer sei, wenn ich dich in eine Menschenfamilie gebe. Ich willigte ein und gab dich gleich nach der Geburt ab. Es war schwer, aber auch besser so, dachte ich. Ich stieg zu Gottes Lieblingsseraphim auf.“ „Gott gibt es wirklich?“ „Er verkörpert den Glauben der Menschen. Sollten die Menschen je ihren Glauben verlieren - so wird es ihn nicht mehr geben.“ „An Gott glauben?“ „Es ist egal, an was du glaubst… alles verkörpert sich in Gott.“ „Hast du noch Fragen?“ „Eine noch. Bin ich ein Halbengel und habe Flügel wie du, wenn du fliegst?“ „Mhh… Ja, die hast du. Du musst nur glauben.“ „Nur glauben, aber angenommen alle glauben, dass sie Engel sind…“ „Oh, ich weiß was du denkst. Nein. Nur die, die reinen Herzens sind oder von Gott zu Engeln bestimmt werden, haben Engelsflügel.“ „Ich muss also nur glauben.“, murmelte Raven und ging an den Rand des Daches. Seine Mutter folgte ihn und nahm seine Hand. „Komm. Versuchen wir’s gemeinsam.“ Ihr Sohn nickte, schloss die Augen und lies sich nach vorne fallen. Die Flügel der beiden kamen gleichzeitig, doch Raven leuchtete golden. „Ich glaub‘s ja nicht.“, sagte seine Mutter verblüfft. „Du bist der legendäre Krieger. Großes ist von dir zu erwarten.“ „Glaubst du?“ „Ha- ha, natürlich glaube ich.“ „Ja, die Frage war dumm.“ „Es gibt keine dummen Fragen. Was immer du tust, hör auf dein Herz. Es wird dir immer den richtigen Weg zeigen.“ „Das hoffe ich.“ „Ich glaube fest daran.“ „Dann glaube ich auch fest daran.“ „Nun sind wir uns ja einig.“ „Jep. Also wie siehts aus? Wo fliegen wir hin?“ „Also du fliegst jetzt ins Bett.“ „Ach menno.“ „Ha- ha auch Krieger brauchen ihren Schlaf.“ „Ach so, du wolltest schlafen gehen.“ „Nein, mit Krieger habe ich dich gemeint. Und jetzt ab in die Falle.“ „Ok.“ Raven flog zum Jungenschlafsaal und klopfte gegens Fenster. Seal öffnete. „Wow. Wie hast du das denn hinbekommen?“ „Tja, ich bin halt ein halber Engel. Wo ist Ruben?“ „Im Bad.“ „Ach so.“ Raven nahm wieder seine Menschengestalt an und zog sich um. Kaum, dass er fertig war, öffnete sich die Zimmertür und Ruben kam herein. „Oh, hi. Wieder da? Wie geht’s Giorno.“ „Erstens: Ja ich bin da, wie du siehst. Zweitens: Ich denke es geht ihm wieder relativ gut.“ „Das ist gut.“ „Oh Mann. Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich bin hundemüde.“ „Könnte daran liegen, dass du in deinen früheren Leben ein Hund warst.“ „Danke für das Kompliment Raven.“ „Nichts zu danken. Hab ich doch gern gesagt.“ „Du Raven - ich glaube, das war ironisch gemeint.“ „Ne echt? Sag bloß… also das, hätte ich jetzt echt nicht gedacht.“ „Sag mal, war das jetzt auch Ironie?“ „Nein Ruben, das nennt man Sarkasmus.“ „Oh.“ „Aber lass mal Seal, ich bin auch müde.“, sagte Raven. So legten sich die Jungen hin und schliefen sogleich ein, währenddessen im Schlafsaal der Mädchen wieder einmal diskutiert wurde. „Samara, was hast du eigentlich die ganze Zeit allein mit Ruben getrieben?“ „Wir haben uns unterhalten Tiama.“ „Unterhalten- so, so. „Ja Topasia, wir haben uns nur unterhalten.“ „Du magst Ruben sehr, nicht wahr?“, hinterfragte Topasia. „Ja, ich glaube, wir werden sehr gute Freunde werden.“ „Freunde? Mehr schwebt dir nicht vor?“ „Nein.“ „Sicher?“ „Ja, Tiama, ganz sicher.“ „Dann stehst du auf Seal.“ „Seal? Mach dich nicht lächerlich Pasi. Seal hasst Schlangen.“ „Ich habe nicht gefragt, ob Seal dich mag, sondern ob du ihn magst. Außerdem hast du seinen Namen gerade zweimal in deiner Antwort erwähnt.“ „Mir war halt so. Wie läufst eigentlich mit dir und Raven Tiama?“ „Wie meinst du das?“ „Na ja, hast du ihn schon deine…“ „Nein. Ich geh schlafen.“ „Samara und Topasia grinsten sich an und legten sich nun ebenfalls zur Ruhe. Hosted by Animexx e.V. 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