Amnesie von LagoonAris (Wie kann ich meine Erinnerung wieder erlangen?) ================================================================================ o3 - Wissen ist nicht immer gut ------------------------------- Sodala, mal wieder Abend, aber auch egal... Vielleicht wird bereits nächste Woche ein neues Kapitel kommen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ichs schaffe^^" Für mich war von vornherein klar, dass die gesamte Strohhutbande eine Hauptrolle bekommt [von Chopper mal abgesehen]. Und Pairings habe ich auch schon im Kopf, aber dazu sage ich mal nichts xD" Dann wünsche ich mal Viel Spaß beim Lesen! ______________________________ Lysop war sichtlich erleichtert, als sie wieder aus dem Kino herausgingen. Das Kaya ein sehr emotionsvoller Mensch war, war dem Jungen bereits aufgefallen, aber nun schwor er sich innerlich, nie mehr mit diesem Mädchen in eine Schnulze zu gehen. Zwar war der Film tatsächlich sehr nett gewesen, er hatte so manch lustige Stelle und war recht romantisch, aber am Ende war es doch zu einem Drama mit einem traurigen Ende geworden. Hatte Lysop sich schon einen dummen Kommentar verkneifen müssen, als Kaya bei besonders kitschigen Stellen immer etwas wie „Hach, wie süß!“ gesagt hatte, war es ihm dann doch zuviel geworden, als sie begonnen hatte, zu weinen. Spätestens ab dem Zeitpunkt hatte Lysop alle zwei Sekunden ‚Ich will hier weg!’ gedacht. Nun standen sie beide draußen vor dem Kino und der Schwarzhaarige reichte Kaya ein Taschentuch. „Hier, putz dir die Nase damit.“ „Danke...“ Die Blondine schnäuzte in das Tuch, wischte sich dann noch die letzten Tränen aus dem Gesicht. „Hach, das war doch ein toller Film, findest du nicht, Rei?“ Lysop musste sich sehr beherrschen, nicht die Wahrheit zu sagen und beließ es so mit einem einfachen „Ganz okay...“ Nach einem kurzen Blick in den bereits roten Himmel, meinte er dann auch noch: „Ich glaube, wir sollten so langsam wieder zurückgehen, oder?“ „Ja, du hast Recht!“, pflichtete Kaya dem Langnasigen bei, hängte sich zum dritten Mal an diesem Tag an seinen Arm und zog ihn in einem mäßigen Tempo wieder nach Hause. Dabei hatten sie ein gewisses Mädchen mit orangefarbenen Haaren, welches keine drei Meter entfernt dagestanden hatte, nicht bemerkt. Verdutzt blickte Nami ihren beiden Klassenkameraden nach. ‚Dieser Rei geht direkt am ersten Schultag mit Kaya in eine Romanze? Ist ja interessant...’ In ihrem Kopf begannen die Gedanken bereits Pläne zu schmieden. Was wohl die anderen Jungs dazu sagen würden! „Duuu, Rei?“ „Ja, was ist denn?“ „Kannst du mir vielleicht hier bei den Hausaufgaben helfen?“ „Klar, bei welchem Fach denn?“ „Mathe.“ „Und wo liegt das Problem?“ „Hier, ich verstehe den Rechenweg nicht. Warum muss man da denn mit...“ Meri kam eher zufällig am Arbeitszimmer vorbei und er erblickte Kaya und Lysop. Der Langnasige hatte gerade in einem Buch, welches er aus dem Regal genommen hatte, gelesen, als das Mädchen zu ihm gekommen war. Nun erklärte der Gedächtnislose ihr den Schulstoff noch einmal haargenau. ‚Der hat wirklich etwas im Köpfchen. Ein kleines Genie!’, dachte Meri sich, ehe er weiter ging. Nach dem Abendessen, zu welchem der Butler nur kurze Zeit später gerufen hatte, saßen alle drei Hausbewohner im Wohnzimmer. Lysop hatte das Buch von vorhin in den Händen und las darin. Kaya nähte an dem Kissenbezug weiter, welchen sie vor wenigen Wochen angefangen und bereits fast fertig hatte und Meri flickte gerade noch eine alte Socke. „Was liest du da eigentlich für ein Buch, Rei?“ Fragend sah Kaya den Jungen an. „Ein Wissensbuch namens ‚Das Geheimnis unserer Wahrnehmung – Warum wir wissen, was wir wissen’. Ist ganz interessant.“ Unweigerlich hob Meri eine Augenbraue und sah verwundert auf. Dieser Junge schien echt klug zu sein. Dieses Buch hatte Mister Lindson einst einmal von einer Reise mitgebracht, weil er selbst gedacht hatte, es könnte ein netter Lesestoff sein. Doch noch nicht einmal vor dem Ende des ersten Kapitels hatte Mister Lindson aufgehört darin zu lesen, weil es zu verwirrend gewesen war und seitdem verstaubte es im Bücherregal des Arbeitszimmers. Wie konnte ein siebzehnjähriger Junge bereits dieses Buch verstehen, wenn es ein vollends ausgebildeter Professor nicht gänzlich schaffte? „Ach echt? Du hast es aus dem Arbeitszimmer, oder? Kannst du überhaupt verstehen, was darin gesagt wird? Die Bücher, die im Arbeitszimmer stehen sind nämlich oft sehr schwere Lektüre.“, meinte Kaya. Als Lysop nickte und seinen Blick wieder den Buchstaben zuwandte, war Kaya endgültig fasziniert von ihrem neuen Mitbewohner. Er war nicht nur klug, er hätte Einstein Konkurrenz machen können! Da war sich die junge Lindson nun endgültig sicher. Nicht lange danach gingen die beiden Teenager schließlich schlafen, immerhin war am nächsten Tag ja Schule. „Rei, sag bloß, du hast gestern noch bis in die Nacht hinein gelesen?“ „Darf ich das denn nicht?“ Lysop gähnte. Erst gegen zwei Uhr nachts hatte er das Buch beiseite gelegt und sich aufs Einschlafen konzentriert. Dementsprechend müde war er auch, als Kaya ihn am Morgen um sechs Uhr aus dem Bett geschmissen hatte. Nun standen die Zwei auf dem Schulhof und warteten auf das Ankommen ihrer Freunde und das Läuten der Glocke. Wie Ruffy, Nami und die Anderen ankamen, bekam der Langnasige schon gar nicht mehr mit. Er war schon längst wieder eingeschlafen. Aus diesem Grund wurde er auch verwundert von der restlichen Clique gemustert, als diese auftauchte. „Er hat gestern bis spät noch gelesen und nur wenig Schlaf bekommen.“, erklärte Kaya ihnen. Dass Lysop sich noch kurz vor dem Unterricht ein wenig ausruhte, konnte man ja noch verstehen, aber dass er mitten im Unterricht auch noch einschlief, war dann doch eine Sache für sich. „Mister Rei!“ Wamm! Mister Fullbody haute mit der Faust auf den Tisch und Lysop schreckte hoch. „Wa-?“ „Vielleicht können sie mir ja sagen, wie die Lösung für dieses Problem ist!“ Lysop blickte verdutzt an die Tafel. Wie lange hatte er geschlafen? Eben war die Tafel doch noch leer gewesen. Innerlich seufzend überflog der Langnasige blitzschnell den Text, der angeschrieben war. Noch während des Überfliegens, begann es in seinem Kopf zu rattern und er setzte zur Antwort an. „Die Lösung ist ganz einfach. Sobald man...“ Und nach einem dreiminütigen Aufsatz sahen alle mit aufgerissenen Mündern zu Lysop und waren fassungslos. Sogar Mister Fullbody konnte nicht glauben, dass ein Schüler, der die gesamte Stunde über bereits geschlafen hatte, doch tatsächlich die richtige Antwort geben konnte. So etwas war noch nie zuvor vorgekommen. Fast im selben Moment ertönte schließlich die Schulglocke, welche die Stunde beendete. Die Schüler packten ihre Sachen zusammen, da sie als nächstes fernab der Chemieräume Mathe bei Mister Beckman hatten. Bevor es sich jedoch jemand versehen konnte, war Lysop mitsamt seiner Tasche aus dem Raum gestürzt. Kaya sah ihm missmutig hinterher. Im Matheunterricht angekommen, stellte die Klasse dann fest, dass Lysop nicht anwesend war. Auf Mister Beckmans Frage hin, wo er denn sei, wusste niemand eine Antwort. Da Mister Beckman auch der Klassenlehrer war, fragte er natürlich auch, ob man Lysop irgendwie beleidigt oder anderweitig verletzt hätte. Aber auch das war nicht der Fall. Schließlich war es Kaya, die sich gemeldet hatte und die von den Geschehnissen in Mister Fullbodys Unterricht berichtete. Aber selbst danach konnte sich niemand zusammenreimen, wieso der Langnasige nun nicht mehr da war. Worauf niemand gekommen war, war, dass sich Lysop direkt nach dem Schluss der Stunde in die Toilette geflüchtet hatte. Ohne große Beherrschung übergab er sich direkt ins Klo. War ihm gestern nur unangenehm gewesen, wenn man von seiner Klugheit und seinem Wissen sprach, so wurde ihm heute deswegen übel. Und obwohl er nicht wusste, warum, so war er sich sicher, dass es etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hatte. Irgendetwas Schlimmes war mit seinem Wissen verbunden. Etwas Schlimmes, was ihm sehr zu schaffen gemacht hatte. Als es ihm wieder etwas besser ging, lehnte er sich zurück, mit dem Kopf an die Kabinentür. Seit er unter dieser Amnesie litt, hatte er sich pausenlos gefragt, wer er wohl war und woher er kam. Jetzt wollte er es nicht mehr wissen. Jetzt hatte er Angst davor, sich zu erinnern. Er wollte am liebsten für ewig der gedächtnislose Rei bleiben! ______________________________ Oha, was kann nur so schlimm sein, dass Lysop nun diese Einstellung zu seinen Erinnerungen kriegt? Das Geheimnis darum wird auf jeden Fall nur Stück für Stück gelüftet^^ Bis zum nächsten Kapitel Nicola Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)