Ein Traum wird wahr von LadyShihoin (Ein Zwilling kommt selten allein) ================================================================================ Kapitel 13: Warum? ------------------ „Was soll das heißen, er ist verschwunden?“, fragte eine aufgebrachte Tsunade den, gerade anwesenden, Hiashi Hyuga. „Er ist gestern in den Wald gegangen um zu trainieren und ist nicht mehr wieder gekommen. Deswegen dachte ich, dass er vielleicht eine Mission bekommen hat und vergessen hat, sich bei mir abzumelden.“ Lisa hörte erstaunt zu, denn auch sie war in Tsunades Büro. Neji konnte doch nicht einfach von gestern auf heute verschwunden sein. Lisa musterte stillschweigend die Unterhaltung. Irgendetwas stimmte nicht, das konnte sie förmlich spüren. Aber was war es? Es war dasselbe Gefühl, was sie gehabt hatte, als Carina plötzlich verschwunden war. „Nein, er hat keine Mission erhalten. Keine Sorge Hiashi, vielleicht ist das nur ein Missverständnis. Ich werde ein paar Anbu losschicken, die Neji suchen sollen.“ Hiashi nickte Tsunade dankend zu und verließ mit einem kurzen Blick auf Lisa das Büro. Tsunade richtete, nachdem sie die Anbu benachrichtigt hatte, ihre Aufmerksamkeit aus Lisa. „Und was ist mit dir? Du schaust so traurig. Ist es immer noch wegen Carina?“ Lisa nickte leicht: „Tsunade, sie ist jetzt schon über einen Monat weg. Langsam kannst du es nicht mehr leugnen, dass meine Sorgen Einbildungen sind.“ Tsunade seufzte. „Na gut, wenn du dich besser fühlst, schicke ich ein paar Anbu los, die holen Carina, stellen sie hier ab und dann kannst du dich davon überzeugen, dass sie noch atmet. Okay?“ Lisa wusste genau, dass Tsunade sie verarschte, dennoch nickte sie. „War es das dann? Ich muss noch Akten bearbeiten“, sagte Tsunade genervt und drehte sich mit ihrem Stuhl zum Fenster. Lisa drehte sich kopfschüttelnd um und sagte: „Wohl eher Sake trinken und dann am Tisch einpennen.“ Keine Sekunde später wich sie einem Glas aus, das sofort an der Wand zerbrach. So schnell sie konnte, flüchtete sie aus dem Büro und schlug die Tür hinter sich zu. Heute war echt nicht ihr Tag. Leise schloss Lisa die Tür zu der gemeinsamen Wohnung von Carina und ihr auf. Noch immer beschäftigte sie die Frage nach Carinas Aufenthalt. Und jetzt war auch noch Neji verschwunden. „Ach, ich mache mir wie immer unnötig Sorgen. Carina geht es bestimmt gut und Neji auch. Die Beiden werden bestimmt gesund und munter wieder kommen.“ Wie auf Kommando ertönte hinter Lisa plötzlich eine weitere Stimme: „Er wird nicht wiederkommen!!“ Erschrocken drehte Lisa sich um und staunte nicht schlecht, als Carina hinter ihr am offenen Fenster gelehnt stand. Sie hatte sie gar nicht kommen hören. „Carina“, entfuhr es Lisa erleichtert und sie richtete sich vom Bett auf. Carina blieb weiterhin stumm, ihr Blick wirkte merkwürdig leer. Sofort ergriff Lisa ein ungutes Gefühl, das auch nicht nachließ, als sie einen Schritt in die Richtung ihrer Schwester tat. Dann realisierte sie die Worte von Carina. Verwirrt fragte sie: „Was soll das heißen, er kommt nicht zurück? Meinst du Neji? Ist etwas passiert?“ Die letzte Frage kam ein wenig zittrig aus ihrem Mund. Neji und sie hatten sich schon ein bisschen angefreundet, da er sie die Grundzüge des Byakugan gelehrt hatte, die sie für die medizinischen Jutsus brauchte. Es waren nur drei Worte, die Carinas Mund verließen und dennoch drehte sich Lisa mit einem Ruck der Magen um. „Er ist tot!!“ Lisa starrte sie an, aber Carina wich ihrem Blick aus. Langsam setzte sich Lisa wieder auf das Bett. Ein schwaches, fast gekrächztes „Was?“ verließ ihren Mund und alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. Einige Momente war es still in dem Zimmer, dann fing sich Lisa und fragte leise: „Wer? Wer hat das getan? Und warum?“ Dann schaute sie wieder Carina an und sah, wie diese zögerte. Doch dann verließ doch etwas ihre Kehle, ein einziges Wort. „Ich!“ Sie wich zurück, starr vor Entsetzen über die Aussage ihrer Schwester. Ein schwaches Lachen entkam ihr und sie schüttelte den Kopf: „Carina, so was ist nicht lustig. Hör auf, so etwas…“ „Es ist wahr, jedes einzelne Wort. Ich habe Neji getötet. Ich habe trainiert, ich war sehr wohl in der Lage es mit ihm aufzunehmen. Es war nicht geplant. Ich wollte ihn nicht töten.“ Lisa starrte sie an und Carina zerriss es fast das Herz, sie so zu sehen. Aber sie wollte es Lisa selbst sagen, bevor sie es womöglich noch von Tsunade erfahren würde. Sie konnte nicht mehr, verstand es einfach nicht. Ihre Knie gaben nach und Lisa sank wie ein nasser Sack zu Boden. „Nein“, keuchte sie wie hypnotisiert. „Warum denn nur?“ Carina hatte diese Frage schon erwartet. „Er hat mich mit meinem Sensei gesehen und mich daraufhin angegriffen. Er wollte mich töten, also habe ich mich gewehrt. Mir blieb sozusagen keine andere Wahl.“ „Das ergibt doch keinen Sinn. Warum sollte Neji so etwas tun?“, wollte Lisa wissen. Sie erhielt keine Antwort. „Ich werde Konoha verlassen, Lisa. Ich werde Konoha verlassen und nie wieder zurückkehren können.“ Lisa schwankte leicht, als sie aufsprang und ihre Schwester am Kragen packte. Carina ließ es zu und Lisa schüttelte sie leicht. „Was redest du da für einen Unsinn?“ „Ich habe getötet, dass kann ich nicht rückgängig machen. Ich bin nun ein Nuke-nin, sobald sie Nejis Leiche gefunden haben. Ich kann jetzt nicht mehr zurück! Und ich will es auch, ehrlich gesagt, nicht mehr. Konoha ist mir schnuppe.“ „Wieso sagst du so etwas? Du liebst Konoha, schon seit wir angefangen haben, diese Serie zu gucken. Wieso sagst du dann jetzt so etwas? Du lügst, verdaAAAHH“, schrie Lisa auf, als Carina plötzlich mit einem harten Griff ihr Handgelenk umfasste. „Ich weiß etwas, was du nicht weißt, Lisa. Mir wurden die Augen geöffnet. Ich kenne die Wahrheit. Die Wahrheit über das Massaker des Uchiha Clans.“ „Wovon redest du da?“, keuchte Lisa und versuchte sich los zu reißen. Doch genau in diesem Moment erschien ein Schatten neben Carina und sagte mit dunkler Stimme: „Wir sollten nun gehen, bevor die Anbu kommen.“ Lisa brauchte nur eine Sekunde, um die orangefarbene Maske zu identifizieren. „DU“, schrie sie und wurde noch bleicher. Madara warf ihr einen kurzen Blick zu. „Die Ähnlichkeit zwischen euch ist wirklich beeindruckend, Carina.“ Ein Schmunzeln legte sich auf die Gesichtszüge der Angesprochenen und sie nahm die Aussage ohne Erwiderung zur Kenntnis. „ER ist dein Sensei? Das kann nicht dein Ernst sein, Carina. Er ist ein Akatsuki, ihr Anführer.“ „Dessen bin ich mir vollends bewusst“, antwortete Carina und sah Lisa weiterhin an. Lisa wusste, dass Carina sie nicht anlog. Was würde ihr das auch bringen? Carina wandte sich an Madara. „Lass uns allein, Sensei. Ich komme gleich nach.“ Madara schaute sie einen Moment lang an und nickte schließlich. So schnell wie er gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Carina trat einen Schritt auf Lisa zu, diese wich jedoch verängstigt zurück. „Verzeih mir“, flüsterte Carina und näherte sich Lisa um einen weiteren Schritt. Diese blinzelte kurz und verengte dann ihre Augen zu Schlitzen, als sie sich des bekannten Spruches bewusst wurde. „Geht es dir darum? So zu sein, wie Itachi? Er ist der Mörder unserer Eltern und ein verdammter Verräter. Wie kannst du nur etwas für ihn empfinden?“ Lisa war so wütend, dass sie auf Carina zu rannte und mit ihrer Faust ausholte. Diese wurde jedoch mit Leichtigkeit abgefangen und befand sich nun erneut in einem festen Griff. Lisa erschrak, als zwei blutrote Augen sie anfunkelten. „Sag das nie wieder“, zischte Carina. „Ich lasse es nicht zu, dass du so über Itachi redest. Das meinte ich damit, als ich sagte, dass du keine Ahnung über Konoha hast.“ Lisa war erstarrt. Die Sharingan ihrer Schwester starrten sie an und versetzten sie in eine Starre. „Du Verräter. Du Mörderin!“, flüsterte Lisa hasserfüllt. Dieses Mädchen vor ihr war nicht mehr ihre Schwester. Nicht mehr ihr Zwilling, ihre andere Hälfte. Das Sharingan rotierte und dann sank Lisa ohnmächtig in Carinas Armen zusammen. „Es tut mir so leid“, sagte Carina und legte Lisa behutsam auf ihr Bett ab. Ein letztes Mal sah sie in das friedlich schlafende Gesicht, bevor sie sich umdrehte und nach kurzer Zeit mit Madara durch die Wälder flüchtete. „Der Schmerz geht vorbei“, sagte Madara, als er Carinas schuldbewussten Blick sah. Carina glaubte ihm nicht. Während sie sich weiter und weiter von Konoha entfernten, sah Carina immer wieder Lisas verletzten Gesichtsausdruck vor ihrem inneren Auge und hörte ihre Stimme, die sagte: „Warum Carina?“ So, dass war das neue Kapitel. Hoffe, es hat euch gefallen. Bis zum nächsten Mal, euer itachi-girl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)