Ein Traum wird wahr von LadyShihoin (Ein Zwilling kommt selten allein) ================================================================================ Kapitel 14: Geständnisse ------------------------ Wie durch einen dichten Schleier hörte sie Stimmen um sich herum. „Sie sind sich also ganz sicher, Tsunade?“ Diese Stimme fühlte sich so… vertraut an. „Kakashi“, krächzte Lisa und schaffte es endlich, ihre Augen zu öffnen. Sofort schoben sich zwei bekannte Gesichter vor ihr Eigenes. „Lisa“, sagte Tsunade und aufrichtige Besorgnis blitzte in ihren Augen auf, als sie Lisa vorsichtig in eine sitzende Position brachte. Doch Lisa beachtete sie gar nicht. „Kakashi“, sagte sie erneut und plötzlich, ohne jede Vorwarnung, schlang sie ihre Arme um seinen Hals und umarmte ihn. Dann waren erste Schluchzer zu hören. Kakashi war im ersten Moment erstarrt und konnte einfach nur das weinende Mädchen an seiner Brust anstarren. Doch dann erwiderte er die Umarmung leicht und flüsterte: „Es ist gut, Lisa. Du bist in Sicherheit, wir haben dich bewusstlos in deiner Wohnung gefunden. Was ist passiert?“ Lisa konnte zuerst nicht antworten, „Ist etwas mit Carina?“, fragte Tsunade steif. Lisa zuckte so heftig zusammen, dass es gar nicht verständlicher hätte sein können. Tsunade und Kakashi warfen sich einen wissenden Blick zu, der auch Lisa nicht verborgen blieb. Aufmerksam hob sie den Kopf, als Tsunade das Wort ergriff. „Ich weiß, dass wird jetzt vermutlich ein Schock für dich sein Lisa, aber Neji ist…!“, „Tot?“, unterbrach Lisa ihre Meisterin monoton. Tsunade zögerte kurz und nickte dann. Lisas Hals war staubtrocken, als sie Tsunade und Kakashi berichtete, was passiert war. Als sie geendet hatte, herrschte Stille. Kakashi sah sie an und schluckte leicht. „Carina war es also… tatsächlich?“ Lisa nickte unter Tränen. „Madara Uchiha lebt? Und er ist der Anführer von Akatsuki? Ich glaube, ich spinne!! Ich muss das sofort Jiraiya mitteilen, wenn er wieder in Konoha ist. Wenn Carina wirklich Madaras Schülerin ist, dann liegt die Vermutung nahe, dass er sie mit zu Akatsuki genommen hat!“ „Zu Akatsuki? Sie ist doch gar nicht stark genug, um dort zu bestehen“, erwiderte Kakashi. Tsunade widersprach ihm: „Immerhin hat sie es geschafft Neji zu töten und der war ein ziemlich talentierter Jonin mit dem Byakugan!“ „Sie hat das Sharingan“, zog die Lisa die ganze Aufmerksamkeit der Erwachsenen auf sich. „WAS?“, kreischte Tsunade entsetzt. „Das ist doch jetzt wohl nur ein schlechter Scherz, oder?“ Lisa schüttelte den Kopf. „Sie hat mich betäubt und ihr Sharingan hat schon alle drei Tomoe in beiden Augen.“ Kakashi konnte es kaum glauben. Vor gut zwei Monaten konnte Carina das Sharingan noch nicht einmal aktivieren. Außerdem hatte es noch nie ein weibliches Mitglied des Uchiha Clans gegeben, das die Kraft des Kekkei Genkai entfesseln konnte. Anscheinend gab es immer ein erstes Mal. Lisa stand immer noch unter Schock, wurde es Tsunade bewusst. Sie fasste einen Entschluss. „Lisa, du wirst für eine Weile bei Kakashi wohnen. Ich glaube, du solltest in deinem momentanen Zustand nicht alleine sein. Ist das für dich okay, Kakashi?“ Kakashi nickte, er würde ein Auge auf seine neue Schülerin werfen. Lisa, die eigentlich Freudensprünge machen würde, reagierte kaum. Sie stand auf, nicht fähig auch nur ein Wort hervorzubringen, folgte ihrem heimlichen Schwarm und schloss leise die Tür hinter sich. Zurück blieb Tsunade, in deren Brust es verräterisch laut pochte. Ihre Nägel krallten sich in den Schreibtisch und, neben ihrer Trauer, die sie für Lisa empfand, schäumte sie über vor Wut. „Carina“, knurrte sie. ^^ In der Nähe von Ame ^^ Carina klatschte erneut kaltes Wasser ins Gesicht, als sie in eine weitere Pfütze trat. Seit sie die Grenze von Ame Gakure überquert hatten, war es ununterbrochen am regnen. Sowohl Madara, als auch sie selbst waren bis auf die Knochen durchnässt. „Wenn ich mir wegen Pain eine Erkältung einfange, raste ich aus!“, dachte Carina genervt und seufzte. „Wir sind gleich am Ziel. Wir müssen in das Gebäude da vorne“, erklärte Madara ihr und deutete mit seinem Finger auf das höchste Haus von Ame. Nein, Haus konnte man es nicht mehr nennen. Es war ein großer Turm, der ganz Ame überragte. „Den habe ich schon mal im Manga gesehen“, dachte sie, „da hat Pain immer mit Konan drauf gehockt. Da hat man auch zum ersten Mal von Madaras wahrer Identität erfahren.“ Sie stiegen die Stufen der vielen Treppen nach oben und Carina war froh, endlich wieder mal im Trockenen zu sein. Doch langsam wurde sie nervös. Sie würde auf die Akatsuki treffen, das war unausweichlich. Und somit auch auf Itachi. Bei dem Gedanken wurde ihr noch mulmiger. Endlich erreichten sie die Spitze des Turmes und schon spürte Carina wieder den kalten Regen auf ihrer Haut. Doch ein Seufzen blieb ihr im wahrsten Sinne des Wortes im Halse stecken, als sie eine Person am Ende des Turmes ausmachte. Diese Person trug genau wie Madara den Akatsuki Mantel und hatte orangene Haare. Er war in einer sitzenden Position und drehte sich nicht einmal um, obwohl Carina sich sicher war, dass er schon längst wusste, dass sie hier waren. „Pain“, sagte Madara monoton und immer noch gab Angesprochener kein Lebenszeichen von sich. „Was kann ich für dich tun, Madara? Wer ist das Mädchen?“, erklang plötzlich eine klare, aber kühle Stimme, die Carina schlucken ließ. Über Madaras Gesicht huschte ein Grinsen, was man Dank seiner Maske nicht sehen konnte. „Sachlich wie immer. Gerade wegen ihr bin ich hier. Sie ist das neue Mitglied von Akatsuki.“ Nun erhob sich Pain endlich und drehte seinen Kopf in Carinas Richtung. Diese erstarrte innerlich, als sie in das tiefe Violett seiner Rin’negan sah. „Sie sind wunderschön. Einfach umwerfend“, schoss es Carina durch den Kopf. „Dieses Mädchen?“, erklang erneut seine Stimme und Carina fühlte sich wie ein Kleidungsstück auf einer Modemesse. Madara nickte. Pain besah sich das fremde Mädchen ganz genau. Stark sah sie nicht gerade aus. Sie war wahrscheinlich noch nicht einmal volljährig, vielleicht 15 oder 16 Jahre alt. „Was macht dich sicher, dass sie dafür geeignet wäre?“ Carina unterdrückte ein Schnauben. Na vielen Dank für dieses übermäßige Vertrauen. „Sie ist meine Schülerin. Ich selbst habe sie ausgebildet.“ Pain zog eine Augenbraue hoch, was darauf schließen ließ, dass er überrascht war. Madara drehte den Kopf in Carinas Richtung und nickte ihr zu. Sie verstand sofort und drehte nun ihren Kopf zu Pain, um ihn direkt anzusehen. Er erwiderte ihren Blick kühl und sie musste sich zusammenreißen, um ihren eigenen Blick nicht woanders hinschweifen zu lassen. Dann aktivierte sie ihr Bluterbe, das Sharingan. Für einen Moment blitzte etwas in Pains Augen auf, aber genau so schnell gewann er wieder seine Fassung zurück. „Ist sie deine Tochter?“, fragte er Madara unvermittelt und Carina unterdrückte ein Kichern. Eine Uchiha kicherte nicht. „Nein“, auch Madara schien belustigt. Carina behagte es zwar nicht, als Madara Pain die Geschichte erzählte, wie sie das Massaker des Uchiha Clans überlebt hatte, unternahm aber nichts dagegen. „Diese Geschichte bleibt aber unter uns“, sagte Madara; machte Pain mit einem Blick in sein Sharingan klar, dass es sich dabei um einen Befehl handelte. Pain nickte und drehte sich nun wieder weg von Carina und Madara, um sein Dorf zu beschauen. Madara machte einen Schritt in die Richtung seiner Schülerin und flüsterte: „Ich werde jetzt gehen, er wird dich zu einem von den Akatsuki Verstecken bringen was sich hier in Ame befindet. Hier interessiert es die Leute relativ wenig, was Nuke-Nin treiben. Wir sehen uns später.“ Carina schluckte und ein panisches „Was“ entfuhr ihr. Einen Moment starrte Madara sie an und dann kicherte er. „Keine Sorge, er wird dir nichts tun.“ Da war Carina sich leider nicht so sicher. Madara schaute sie noch einen Moment lang an, bevor er sich quasi in Luft auflöste, als er sein Raum-Zeit Jutsu anwandte. Carina fühlte sich von den einen auf den anderen Moment irgendwie verlassen. „Immer ich. Womit habe ich das eigentlich verdient. Hab ich ein Schild mit der Aufschrift „Idiot“ auf der Stirn kleben oder was?“, dachte sie genervt, als Pain plötzlich ihre Aufmerksamkeit erregte. Seine Lippen bewegten sich und sagten den Namen seiner Gefährtin. „Konan“, sprach er leise und keine Sekunde später stand plötzlich eine wunderschöne Frau mit schulterlangen Haaren neben ihm. „Bring das Mädchen ins Quartier und berichte den Anderen davon.“ Konan nickte, ohne ein Widerwort zu geben und wandte sich nun Carina zu. Für einen kleinen Moment erhellte sich ihre Miene. „Hat wohl gemerkt, dass ich ein Mädchen bin“, dachte Carina und stellte sich vor, wie es für eine Frau sein musste, jahrelang alleine unter Männern zu leben. Das sie das überhaupt überlebt hatte war unglaublich. „Komm mit!“, sagte sie und sprang auf ein, mindestens 30 Meter, kleineres Haus. Carina zögerte kurz, folgte ihr aber dann. ^^ Bei Lisa und Kakashi ^^ Langsam schlürfte Lisa erneut an der Tasse, die Kakashi ihr vor ein paar Minuten in die Hand gedrückt hatte. Die warme Suppe wärmte ihren Körper auf, dennoch merkte sie es kaum, Allein, wenn sie schon an ihre Schwester dachte, stiegen ihr die Tränen in die Augen. Kakashi seufzte schwer, als er Lisa so sah. Irgendwie kam er sich hilflos vor. Er wusste nicht so recht, was er nun machen sollte. „Sie müssen nicht auf mich aufpassen, Sensei. Mir geht’s gut. Ich komm schon klar“, sagte Lisa mit belegter Zunge. Kakashi schüttelte den Kopf: „Du lügst, Lisa. Dir geht es mehr als nur schlecht. Vielleicht hilft es dir, wenn du darüber redest?“ Lisa entfuhr ein Lacher, der aber mehr als verzweifelt klang. „Meine Schwester hat einen meiner Freunde ermordet, ist mit einem der stärksten Nuke-Nin, die es jemals gegeben hat, auf der Flucht, tritt wahrscheinlich gerade Akatsuki bei und interessiert sich einen Dreck darum, wie es mir geht. Was soll ich denn bitte dazu sagen? Wie werde ich mich wohl fühlen?“, den letzten Satz schrie sie förmlich. Kakashi hatte sie noch nie so ausrasten sehen. Lisa wischte sich über ihre Augen, als erneut Tränen ihre Wangen überfluteten. „Und jetzt fang ich auch schon wieder mit dieser scheiß Heulerei an. Ich hatte mir schon Sorgen um Carina gemacht, als wir gerade erst in diese Welt gekommen waren, ich hatte schon vorher Angst, dass sie zu Akatsuki gehen wollte, aber ich dachte, dass wären nur lächerliche Hirngespinste von mir.“ Nun verstand Kakashi gar nichts mehr. „Was soll das heißen, du hast so was geahnt? Wieso denn?“ Lisa erschrak und bemerkte, dass sie gerade mal wieder ihre Klappe zu weit aufgerissen hatte. „Vergessen sie einfach, was ich gesagt habe, Sensei!“, sagte sie schnell und versuchte ihre Unsicherheit zu überdecken. „Nein, das werde ich nicht. Ich will wissen, was du damit gemeint hast“, sagte Kakashi laut und packte Lisa an den Schultern. „Vertrau mir!“ Lisa zögerte. Kakashi sah sie so eindringlich an, dass sich ihre Lippen schon geöffnet hatten, bevor sie überhaupt nachgedacht hatte. „Es ist wegen Itachi. Carina liebt ihn schon seit sie ihn das erste Mal im Fernsehen gesehen hat. Genau wie ich auch meinen Traumtypen habe.“ Sofort schlug sie sich die Hand vor den Mund, doch es war schon zu spät. Kakashi starrte sie an, so intensiv, dass es ihr fast schon unangenehm war. Langsam ließ er sie los, taumelte zurück und setzte sich auf einen Stuhl. „Itachi“, brachte er hervor und fuhr sich mit einer Hand durch die silbernen Haare. Lisa schluckte leicht, nickte aber. „Dann hoffen wir, dass dein Traumtyp nicht so ist. Wer ist es denn? Jetzt kann mich nichts mehr erschüttern.“ „Wenn du dich da mal nicht täuschst“, dachte Lisa und seufzte leise. Wenn ihr Leben schon im Arsch war, dann konnte sie es sich auch richtig versauen. Sie holte tief Luft, nahm ihren ganzen Mut zusammen und stieß ein einzelnes Wort hervor: „Du!!!“ So, dass war das neue Kapitel. Hoffe, es hat euch gefallen und ihr schreibt mir eure Meinung. Bis zum nächsten Mal, euer itachi-girl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)