Ein Traum wird wahr von LadyShihoin (Ein Zwilling kommt selten allein) ================================================================================ Kapitel 33: Herzschmerz ----------------------- Schweigend stand sie auf und verließ das Zimmer, ließ das weinende Bündel am Boden zurück. Sie würde herausfinden, was passiert war. „Warum trainierst du sie?“, fragte Itachi monoton, als er und Madara durch das HQ schritten. Er würde seinem früheren Sensei erstmal nichts davon erzählen, dass er über das Sharingan von Carina Bescheid wusste. „Itachi, ich wusste ja gar nicht, dass du so neugierig bist“, kicherte Madara und beendete somit das Gespräch. Er ließ Itachi mitten im Flur stehen und hörte nicht mehr das Knurren, das den Mund des Uchiha Genies verließ. Dieser machte sich nun auf den Weg zu Pains Büro, um ihn über die Informationen zu informieren, die sie auf der Mission gesammelt hatten. Der Uchiha hatte ein schlechtes Gewissen, das musste er zugeben. Immer noch geisterte das Liebesgeständnis von Carina in seinem Kopf herum, auf das er ihr keine Antwort gegeben hatte. „Wie kann sie sich auch nur in einen, wie mich verlieben?“, dachte er, als Pains Tür in Sicht kam. Gerade, als er anklopfen wollte, ertönte von drinnen eine empörte Stimme. „Konan, ich habe keine Ahnung.“ „Ich will wissen, warum Carina aussieht, wie eine lebende Leiche und sich in unserem Zimmer die Augen aus dem Gesicht heult. Wenn du es nicht weißt, werde ich eben solange die Anderen ausfragen, bis ich meine Antworten habe.“ In Itachis Kopf ratterte es, bis er begriff, was er da gerade gehört hatte. Sofort machte er kehrt und schlug die Richtung in das Zimmer der beiden Frauen ein. So konnte es nicht weitergehen. Er ging ins Zimmer, ohne vorher anzuklopfen, doch das Zimmer war leer. Seine Augen huschten über den Boden, der vereinzelt kleine, nasse Tropfen aufwies. Seine Finger strichen darüber. „Sie sind noch feucht. Sie ist noch nicht lange weg“, dachte er und hörte plötzlich ein ersticktes Geräusch. Sein Kopf ruckte in die Richtung einer weiteren Tür, welche das Badezimmer beinhaltete. Er versuchte sie zu öffnen, doch sie war verschlossen. „Carina, ich weiß, dass du da drin bist“, sagte er, aber hinter der Tür war es nun mucksmäuschenstill. Carina, die im Badezimmer in einer sitzenden Position an der Tür lehnte, presste sich die Hand auf den Mund, um ihr gelegentliches Schluchzen zu unterdrücken. „Mach die Tür auf“, sagte er, aber Carina rührte sich nicht. Neben der Trauer stieg auf einmal eine unbändige Wut in ihr hoch. Für eine Nacht war sie ihm also gut genug gewesen. „Verschwinde“, sagte sie mit versucht fest klingender Stimme, aber ihre Stimme zitterte merklich. Jetzt wurde Itachis Gewissen noch schwerer. Dieses Mädchen kannte ihn besser, als jeder Andere und er hatte sie einfach kalt abblitzen lassen. Seine nächsten Worte fielen ihm ziemlich schwer. „Carina, lass mich alles erklären.“ Doch Carina hatte anscheinend keine Lust auf ein klärendes Gespräch, denn sie warf ihm etwas entgegen, was er als ein ziemlich wütend klingendes „Fick dich doch“ interpretierte. Ohne eine Miene zu verziehen wartete er weiterhin vor der Tür, das Mädchen konnte ja nicht ewig da drin bleiben. Nachdem er drei Stunden vor der Tür gewartet hatte, überdachte er seine Aussage. Carina hatte, wie es schien, ein unglaubliches Durchhaltevermögen. Carina dachte indessen dasselbe von Itachi, der immer noch vor der Tür auf sie wartete. „Der kann lange warten, ich will ihn weder sehen, noch mit ihm reden. Mistkerl!“ Ihr Magen rebellierte stark und plötzlich drehte es sich in ihrem Kopf. Die zwei Schritte, die sie bis zur Toilette brauchte, waren schon fast zu fiel. Sie schaffte es gerade noch, den Klodeckel hochzuklappen, als sie auch schon damit anfing, sich die Seele aus dem Leib zu kotzen. Itachi presste sein Ohr noch fester an die Tür, als das Würgen aufgehört hatte. Was war nur los? Er schreckte zurück, die Tür öffnete sich und Carina stürmte an ihm vorbei, wollte ihn nicht sehen. Doch einen Itachi Uchiha konnte man leider nicht so ohne weiteres stehen lassen. Er stürmte ihr hinterher und auf der Mitte des Flures holte er sie ein und packte sie am Handgelenk. Seine Augen weiteten sich kurz und seine Hand zuckte erschrocken zurück, als er einen elektrischen Schlag bekam. „Raiton“, schoss es ihm durch den Kopf. Carina drehte sich nun zu ihm herum, ihre Augen waren immer noch stark gerötet und ihr Gesicht war leichenblass. „Fass mich nicht an“, fauchte sie ihn an und riss sich endgültig los, nur, um wenige Sekunden später in Pains Büro zu verschwinden. Pain schaute ziemlich verwirrt aus der Wäsche, noch nie hatte eines seiner Mitglieder es gewagt, ohne anzuklopfen in sein Büro zu kommen. Bevor er aber auch nur ein Wort dazu sagen konnte, fing Carina schon an zu reden: „Es tut mir leid, sie zu stören, aber ich brauche Urlaub und zwar sofort. Sie wissen gar nicht, wie nah ich dran bin, eine große Dummheit zu begehen, nämlich einen meiner Kollegen in die Hölle zu schicken. In einer Woche bin ich wieder da, falls mein Sensei nach mir fragt, sagen sie ihm dasselbe. Bis später.“ Und ohne auf seine Antwort zu warten, rauschte sie schon wieder aus seinem Büro. Pain presste die Lippen fest aufeinander, um nicht zu fluchen. „Noch unverschämter als ihr Sensei!“ Als Carina Pains Büro verließ, stand Itachi immer noch wie bestellt und nicht abgeholt an der Stelle, wo er eben auch gestanden hatte. Seine Hand war verbrannt, aber Carina verspürte relativ wenig Mitleid. „Nein, das werde ich erst verspüren, wenn ich hier raus bin“, dachte sie genervt und drehte sich auf dem Absatz um, um das HQ zu verlassen. Doch etwas hielt sie noch zurück. Itachi sah auf, als sie das Wort ein letztes Mal erhob: „Du bist mein Leben, Itachi. Ohne deine Liebe ist mein Leben ohne Bedeutung“, schwor sie und Itachi erstarrte. Carina verließ den Flur, Itachi lief ihr nicht nach. „Das war die Wahrheit, Itachi. Mein Schwur an dich“, flüsterte sie leise. ^^ Bei Lisa ^^ Sie blinzelte. Einmal. Zweimal. Dreimal. Dann schlug sie die Augen auf. Das Licht blendete sie und so schloss sie die Augen wieder. Ihr war immer noch übel, aber dieser extreme Herzschmerz war verschwunden. Zurückgeblieben war nur ein leichtes Pochen. Draußen hörte sie die besorgte Stimme von Kakashi. „Bitte, Tsunade-sama. Sie ist immer noch nicht wach. Es muss doch einen Grund für ihren Anfall geben.“ Sie hörte Tsunade seufzen und leise Schritte auf die Tür zu kommen. Dann wurde die Klinke runtergedrückt und Tsunade kam, gefolgt von Kakashi, herein. Als er sah, dass Lisa wach war, drängte er sich an Tsunade vorbei. „Lisa“, rief er überrascht und nahm vorsichtig ihre Hand. „Mir geht’s gut, Kakashi. Ehrlich.“ Ihre Stimme klang nicht so schwach, wie sie gedacht hatte. Sanft zog sie ihn zu sich ins Bett und bettete ihren Kopf auf seine Brust. Dann sah sie Tsunade an. „Dieser Anfall kam durch Carina. Ich habe Ihnen doch schon einmal davon erzählt, dass ich ihren Schmerz fühlen kann, wenn er sehr stark ist.“ Kakashi lauschte interessiert, hatte sie ihm doch davon nie erzählt. „Sie“, Lisas Stimme begann zu zittern, „sie muss furchtbar traurig gewesen sein. Für mich war es dasselbe Gefühl, als hätte Kakashi mich verlassen.“ Tsunade sah sie forschend an, während Kakashi ihr sanft über die Haare strich. „Was vermutest du?“, fragte die Hokage. „Ich weiß nicht, was passiert ist. Aber ich denke, es hat etwas mit Itachi zu tun. Ich denke, er hat sie sehr verletzt“, brachte Lisa ihren Satz zögernd zu Ende. Tsunade sah sie an, als wüsste sie nicht, was sie dazu sagen sollte. Dann öffnete sie zögernd den Mund. „Wie meinst du das?“, fragte sie. „Ich…“, Lisa sah zu Boden und biss sich auf die Lippe. Sollte sie Carina verraten? Zum zweiten Mal? Das konnte sie doch nicht machen! Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. „Sie…sie liebt Itachi“, sagte die Brünette leise. „Sie...WAS???“, fragte Tsunade entsetzt. „Sie ist ernsthaft in Itachi Uchiha verliebt? Das ist kein Witz?“ Lisa nickte nur. Tsunade schüttelte den Kopf, wie um diesen Gedanken abzuschütteln. „Na ja, wenn dein Anfall daher kommt, können wir wohl nicht viel dagegen machen. Ruh dich noch ein wenig aus.“ Und damit ließ Tsunade das Pärchen alleine. „Tsunade hat Recht, schlaf noch ein wenig“, murmelte Kakashi sanft und Lisa schloss erschöpft die Augen, bevor sie langsam in einen erholsamen Schlaf abdriftete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)