Ein Traum wird wahr von LadyShihoin (Ein Zwilling kommt selten allein) ================================================================================ Kapitel 41: Eine angenehme Überraschung --------------------------------------- „Wieso hab ich mich darauf eingelassen?“, fragte sich Lisa schon zum tausendsten Mal. „Weil dir Carina wichtig ist und du sie nicht unglücklich machen willst“, antwortete ihre Begleitung. „Stimmt, das war es. Jetzt fällt es mir auch wieder ein“, seufzte die Hyuga und folgte ihm durch die Baumkronen. „Kannst du nicht mal den Mantel ablegen? Ich weiß doch jetzt, wer du bist.“ „Ja schon, aber falls wir Madara über den Weg laufen, sollte er mich nicht erkennen.“ Lisa seufzte. Immer wieder dieser Madara!! „Wir müssen uns beeilen, sonst kommen wir noch zu spät!“ „Ja“, antwortete sie, mehr als nur ernst, und erhöhte ihr Tempo. ^^ Wenige Tage später ^^ Carina befand sich momentan in einem kleinen Dorf in der Nähe von Taki-Gakure, um ihre Vorräte aufzufüllen. Außerdem ließ sie sich in einem Krankenhaus durchchecken, ob auch alles in Ordnung war. Dies war anscheinend auch der Fall. „Wunderbar, dann sollte ich mich noch bis morgen ausruhen und dann weiterreisen.“ Sie war zum Arzt gegangen, weil sie seit gestern ein ungutes Gefühl verspürte. „Lag wohl doch an was anderem. Hoffentlich ist Lisa nichts passiert“, dachte die Schwangere besorgt und strich sich über den, schon leicht gewölbten, Unterleib. Sie zuckte innerhalb einer Sekunde dermaßen heftig zusammen, als sie ein ihr bekanntes Chakra fühlte. Und da war nicht nur eins. Da waren mehrere, die sie kannte. Carina versuchte Ruhe zu bewahren. Ihr Chakra unterdrückte sie erfolgreich und ihr Körper befand sich momentan in dem Jutsu der Verwandlung. „Was machen diese 8 denn in einem Gasthaus wie hier?“, dachte sie und nippte an ihrem Tee. Ihr Blick fiel auf die Tür und tatsächlich. Sie kamen hinein und setzten sich nur einen Tisch von ihr entfernt hin. „Ungewöhnliche Zusammenstellung. Das muss ja eine ziemlich wichtige Mission sein, wenn Tsunade gleichzeitig Naruto, Kakashi, Sakura, Yamato, Sai, Shino, Kiba und Hinata in ein Team steckt“, dachte die Uchiha und versuchte möglichst unauffällig etwas von dem Gespräch mitzubekommen. Naruto sah sehr niedergeschlagen aus, ebenso Sakura und Kakashi. „Du kannst nichts dafür Naruto.“ „Wenn wir nur ein bisschen früher da gewesen wären, hätten wir Sasuke noch erwischen können!“, zischte er wütend und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Sie haben nach Sasuke gesucht. Aber was soll das heißen „früher“?“ „Komm Naruto, wir werden ihn schon noch erwischen“, versuchte Kakashi den Uzumaki aufzumuntern. „Sie lügen, Sensei“, murmelte der Blonde und vergrub das Gesicht in den Händen. „Jetzt, wo Itachi tot ist, wissen wir nicht einmal was Sasuke vorhat, geschweige denn, wo er sich aufhalten könnte.“ Carinas Gehirn hatte schon ab dem 5. Wort abgeschaltet. Es war, als hätte sich ein Seil um ihre Kehle gelegt und würde ihr jegliche Luft abdrücken. Benommen erhob sie sich, bezahlte und verließ das Gasthaus. Dann begann sie zu laufen, bis sie sich sicher sein konnte, dass sie alleine war. Vollkommen fertig lehnte sie sich an einen Baum und erst jetzt begriff sie, was Naruto da gesagt hatte. „Itachi…“, flüsterte sie und begann zu zittern. „Nein. Nein. NEIN!“, ihre Hände vergruben sich in ihren Haaren, aber keine Tränen verließen ihre Augen. Er konnte nicht tot sein. Sasuke war nie im Leben stark genug, um Itachi das Licht auszuknipsen. „Das ist ein Traum. Ein Albtraum“, flüsterte sie vor sich hin, aber sie wusste, dass es real war. Ja, die grausame Realität, die sie immer wieder einholte. Es tat so weh. Es fühlte sich an, als würde ihr Kopf schmelzen. Sie verstand es nicht. Sie hatte gewusst, dass Itachi niemals etwas für sie empfinden würde. Sie hatte es gewusst. Warum tat es dann jetzt nur so weh? Sie fühlte den Schmerz, die Trauer und die Wut. Wut auf Sasuke, Wut auf Itachi und die Wut auf sich selbst. „Es tut weh, nicht wahr?“, sagte eine Stimme vor ihr und Carina sah überrascht auf. Kakashi stand vor ihr, sein Gesichtsausdruck war verschlossen. Das Verschwinden von Lisa musste ihm schwer zu schaffen gemacht haben. „Zu wissen, dass man den wichtigsten Mensch in seinem Leben verloren hat“, fügte Kakashi hinzu und bewegte sich auf Carina zu. Die Uchiha rührte sich nicht. Ihr fehlte die Kraft, die Energie, vielleicht auch der Lebenswille. Dann wurde sie von einem festen Griff um ihren Kragen in die Höhe gerissen und gegen den Baumstamm gepresst. Aber sie wehrte sich nicht. Sie dachte gar nicht daran. „Jetzt weißt du, wie ich mich fühle. Lisa ist nur wegen dir gegangen. Wärest du nicht gewesen, wäre sie noch in Konoha, dann wäre sie noch bei mir.“ Ein harter Schlag traf sie ins Gesicht. Es tat weh, körperlich, das würde bestimmt ein Bluterguss werden. Dennoch war es nicht mit dem Schmerz in ihrem Inneren zu vergleichen. Ein blauer Fleck würde verheilen. Kakashi hob erneut die Faust. Rein aus Reflex legte die Uchiha eine schützende Hand vor ihren Bauch. Was mit ihr geschah war ihr egal, aber das Baby …! Kakashi war die Geste nicht entgangen. Mit leicht geweiteten Augen sah er seiner ehemaligen Schülerin ins Gesicht, zog ihre Hand weg und registrierte die leichte, aber sichtbare Rundung. „Du bist schwanger?“, murmelte er, Carina schwieg, nickte dann. Sogleich ließ Kakashi sie los, sodass sie wieder zu seinen Füßen saß. Dann drehte er sich weg, ging ein paar Schritte und erhob dann noch einmal das Wort. „Wenn du kein Kind in dir tragen würdest, dann würde ich dich jetzt töten. Du hast also noch mal Glück gehabt. Wobei ich Mitleid mit deinem Kind habe. Der Vater ein Massenmörder und die Mutter eine Verräterin. Trete mir nie wieder unter die Augen.“ Auf Carinas Gesicht bildete sich ein trauriges Lächeln. „Ihr geht es gut, Kakashi. Sie hat nur Angst, dir unter die Augen zu treten. Sie liebt dich, glaube mir, sie wird zu dir zurückkehren. Gib ihr Zeit!“ Kakashi erstarrte und drehte sich zu der Schwarzhaarigen um, doch diese war verschwunden. Carina sprintete durch den Wald und ihre Tränen wurden mit dem Wind fort getragen. Was sollte sie jetzt nur machen? Sie war wegen dem Zugehörigkeitsgefühl, das sie zu der Serie Naruto verspürt hatte in diese Welt gekommen. Wegen Konoha, Naruto und seinen Freunden, wegen Lisa und vor allem wegen Itachi. Und was hatte sie jetzt noch? Aus Konoha war sie verbannt, Naruto und die Anderen hassten sie, weil sie Neji getötet hatte. Lisa war weit weg von ihr und konnte ihr nicht helfen, die Hyuga hatte ja selbst genug Probleme. Und Itachi war tot. Sie hatte alles verloren. Sie blieb stehen, atmete tief ein und aus. Sie war am Ende. Mit ihrer Kraft, ihren Nerven und ihrem Latein. „Was soll ich denn jetzt nur machen?“, sagte sie verzweifelt, als vor ihr eine Stimme ertönte. „Ich hätte da vielleicht eine Idee.“ Sofort fuhr ihr Blick nach oben. Ein Mann mit einem blauen Umhang stand wenige Meter von ihr entfernt. Sein Gesicht war in die Schatten seiner Kapuze gehüllt, aber seine Haltung drückte keinerlei Kampfeswille aus. Carinas Augen verengten sich. Diese Person hatte etwas an sich, was ihr ein mulmiges Gefühl bescherte. „Was willst du von mir?“, fragte sie ihn und ein Lachen ertönte. „Komisch, die meisten Leute fragen mich zuerst, wer ich bin. Aber du bist eine Ausnahme“, stellte er belustigt fest und Carina verengte berechnend die Augen. „Als ob du mir verraten hättest, wer du bist, nur, weil ich dich gefragt hätte. Ansonsten würdest du wohl kaum den Umhang tragen, wenn du wollen würdest, das man dich nicht erkennt.“ Die Uchiha konnte förmlich spüren, wie der Mann unter der Maske grinste. „Du hast viel gelernt, auch, wenn dein Trainer Madara war. Das muss ich neidlos anerkennen. Auch wenn mein Hass auf ihn ziemlich groß ist.“ „Ich wiederhole meine Frage nur noch einmal. Was willst du von mir?“ Die Uchiha wurde die ganze Sache zu gefährlich, ihre Augen verfärbten sich rot und sie ging in eine Abwehrhaltung. Sie durfte das Leben ihres Kindes nicht gefährden. Der Fremde schien kurz zu zögern, doch dann fuhr seine Hand zu seiner Kapuze und streifte eben diese ab. Carina beäugte ihn misstrauisch. Kurze schwarze Haare waren zum Vorschein gekommen, ebenso wie ein Stirnband mit dem Zeichen von Kiri-Gakure und als der Junge seine Augen öffnete, blitzten ihr die pupillenlosen Augen des Hyuga Clans entgegen. „Das ist unmöglich“, dachte sie. Der Junge war kaum älter als sie, nein, wahrscheinlich jünger. Dennoch, ein komisches Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit und ohne zu wissen wieso, entspannte sie ihren Körper und sah ihn einfach nur an. „Dieses Gesicht …“, dachte sie und ihre Augen weiteten sich, als eine Erinnerung in ihrem Kopf auftauchte, die sie zuerst nicht zuordnen konnte. ^^ Flashback ^^ „Papa“, murmelte das kleine Mädchen und ihr Vater setzte sie auf seinen Schoß. „Wo ist Mama?“, fragte sie und ihr Vater lächelte sie liebevoll an. „Aber Carina, das habe ich dir doch gesagt. Mama liegt im Krankenhaus.“ „Geht es ihr gut?“, fragte nun auch Lisa, die schüchtern an seinem Hosenbein zupfte. „Natürlich geht es Mama gut“, lachte er. „Wir gehen sie und euer kleines Brüderchen morgen besuchen.“ „Brüderchen?“, fragten die Zwillinge gleichzeitig und ihr Vater nickte. ^^ Flashback Ende ^^ Andere Bilder erschienen vor ihrem inneren Auge, ein kleines Baby mit schwarzem Flaum auf dem Kopf, sie und Lisa als kleine Kinder, wie sie einem Jungen versuchten, das Sprechen beizubringen. Und sein Name. „Tobias“, flüsterte sie und auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. „Komisch, Lisa hat länger gebraucht, um sich an mich zu erinnern. Was zum…uahh." Carina hatte sich auf ihn geworfen und vergrub nun ihren Kopf in seiner Halsbeuge. „Es tut mir leid“, flüsterte sie und umarmte ihn. Er zögerte, legte dann seinerseits die Arme um seine Schwester. „Dir muss nichts Leid tun." „Wie konnte ich dich nur vergessen?“, sagte sie und ein Lachen ertönte. „Unsere Eltern kannten Jutsus, die unglaublich stark waren. Wahrscheinlich haben sie versucht, die Erinnerung an mich, euch zu nehmen. Tja, hat wohl nicht so gut funktioniert.“ „Aber wie kommt es, dass du hier bist? Haben dich unsere Eltern nicht ebenso weggeschickt?“ „Nein“, erwiderte der Byakuganträger und klärte die Situation auf. „Weder Madara, noch Itachi wussten, dass unsere Eltern einen Sohn hatten, also bestand für mich nicht dieselbe Gefahr wie für euch. Ich blieb in Kiri-Gakure und wuchs dort unter falschem Namen auf, bis ich vor wenigen Jahren einen Brief unserer Eltern gefunden habe, wo sie mir die Situation erklärten. Aber dazu erst später, Lisa sollte die Wahrheit ebenfalls erfahren!“ „Wahrheit?“, dachte die Uchiha verwundert, sagte aber nichts. „Also geht es Lisa gut? Das ist gut. Wenigstens etwas.“ Tobias entging der zutiefst geknickte Blick von Carina nicht. „Da gibt es etwas, was du vielleicht wissen solltest“, begann er und Carina hob verwundert den Kopf. „Was denn?“, fragte sie ihn neugierig und Tobias konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Itachi lebt!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)