Ein Traum wird wahr von LadyShihoin (Ein Zwilling kommt selten allein) ================================================================================ Kapitel 52: Wer bist du? ------------------------ „Ich hätte nicht gedacht, dass du dich trauen würdest, mir jemals wieder unter die Augen zu treten“, sagte der Maskierte und sofort bildete sich ein schwerer Klos in Carinas Hals. Sie war ja gar nicht freiwillig hier. „Ich bin ja nicht Lebensmüde“, dachte sie und schluckte einmal kurz. Sie ging jedoch nicht auf ihn ein, sondern startete sofort den Gegenangriff. „Du wirst mit deinem Plan nicht durchkommen.“ Carina konnte beinahe spüren, wie er hinter seiner Maske eine Augenbraue in die Höhe zog. „Ach und wer soll mich davon abhalten? Du etwa? Deine Freunde aus Konoha? Die Ninja-Allianz? Egal, wie viele Shinobi sich gegen mich auflehnen werden, ich werde jeden erledigen, der mir in die Quere kommt. Und mit dir fange ich an.“ Trotz ihrer aktivierten Sharingan konnte sich die Uchiha gerade noch rechtzeitig zu Boden werfen. Eine Sekunde später fegte ein regelrechter Feuersturm über sie hinweg. Sofort richtete sie sich wieder auf und begann Fingerzeichen zu formen, doch sie sollte gar nicht dazu kommen, sie zu beenden. Seine Hand ergriff ihre Kehle und im nächsten Moment knallte sie mit voller Wucht gegen einen Baum, während der Uchiha ihr weiterhin die Luft abdrückte. Carina hörte Lisas entsetzten Schrei und gleich darauf Madaras Stimme. „Noch einen Schritt näher, Naruto und ich breche ihr das Genick.“ Naruto, der sich anscheinend auf sie zu bewegt hatte, zischte einen Fluch und blieb abrupt stehen. Carina keuchte, als sich Madaras Faust in ihren Magen bohrte. Verzweifelt wollte sie aus Reflex Luft holen, doch der Schwarzhaarige drückte ihr immer noch die Kehle zu. Der nächste Schlag traf sie ins Gesicht und sofort riss die Haut, die über ihren rechten Wangenknochen gespannt war, auf. „Eigentlich müsste ich dich viel qualvoller töten, aber da es mir an Zeit mangelt, mache ich es schnell. Zu schade, dabei hättest du noch eine ganz neue Generation Uchihas hervorbringen können. Aber warte, eine Frage habe ich noch.“ Sein rotes Auge funkelte sie zornig an. „Wo ist Itachi?“ Carina erstarrte für einen kurzen Moment, stellte sich dann aber auf dumm. „Wovon sprichst du? Sasuke hat Itachi getötet.“ Erneut traf sie ein Schlag ins Gesicht, dieses Mal mit der flachen Hand. „Du warst mir gegenüber schon immer ein miserabler Lügner. Sag mir, wo er ist.“ „Eher friert die Hölle zu“, knurrte sie, langsam begannen ihre Lippen blau anzulaufen. Seine Augen verengten sich unheilvoll. „Gut, wie du willst.“ Nun schloss sich seine Hand komplett um ihren Hals, die Kunoichi zappelte panisch in seinem Griff. „Lass sie los“, brüllte Lisa, während sie versuchte, sich von Kakashi loszureißen. Doch sie wusste, dass sie niemals rechtzeitig bei ihrer Schwester ankommen würde. Doch in letzter Sekunde, als sich Carinas Pupillen bereits nach hinten drehten, riss Madara den Kopf herum und ließ seine Schülerin los. Carina sog begierig Sauerstoff in ihre Lungen und betrachtete das Kunai, das vor ihr im Boden steckte. Eine Sekunde später und der Akatsuki hätte sich von seinem rechten Arm verabschieden können. Doch als er die Person erkannte, die ihn angegriffen hatte, konnte selbst Kakashi aus weiter Entfernung sehen, wie sich die Augen des Maskierten schockiert weiteten. „Das ist nicht möglich“, hörte er sich selbst sagen, der Hyuga starrte ihn mit hasserfüllten Augen an. „Wag es nie wieder meine Schwester anzufassen, du elender Bastard.“ „Tobias“, keuchte Carina erleichtert, rieb sich vorsichtig über die Würgemale auf ihrem Hals. Madara nahm es ausdruckslos zur Kenntnis, dass Carina den Totgeglaubten kannte. Wie zum Teufel hatte dieses verflixte Genie es angestellt, ihn damals hinters Licht zu führen? Genugtuung durchflutete Tobias, der genau sah, dass Madara nicht hinter sein Geheimnis kam. „Jetzt kann ich mir wenigstens denken, wer hinter Sasoris frühzeitigem Ableben steckt“, dachte der Mann und wurde langsam aber sicher so richtig wütend. Erst gefährdeten diese verdammten Zwillinge seinen Plan, indem sie in dieser Welt auftauchten. Er hatte sich doch wirklich alle Mühe gegeben, die Beiden voneinander zu trennen und gegeneinander aufzubringen. Dann hinterging Carina ihn und machte seinen ganzen schönen Plan zunichte. Und nun tauchte schließlich auch noch der Bruder der Beiden auf, der viel zu talentiert für sein Alter war und ihm vor Jahren schon andauernd in die Quere gekommen war. Auf Tobias Gesicht spiegelte sich der ganze Hass wieder, den er für Madara empfand. Dieser Bastard hatte seine Familie zerstört und fast wäre er auch damit durchgekommen. Doch zum ersten Mal fühlte der Hyuga, dass der Uchiha auf der Verliererseite stand. Denn im Gegensatz zu ihm hatten die verschiedenen Dörfer verstanden, woran das friedliche Zusammenleben gescheitert war. Und genau deswegen hatten sie sich zu einer Allianz verbündet und kämpften nun mit vereinten Kräften. „Sieh es endlich ein, Madara. Du hast verloren. Du magst mächtiger sein, als jeder Einzelne von uns, aber gegen uns alle kommst du nicht an.“ „An deiner Stelle würde ich mich nicht zu früh freuen“, erwiderte der Maskierte und plötzlich begann die Luft neben ihm zu leuchten. Zur gleichen Zeit konnten sie wieder alle die Stimme des Naras in ihren Gedanken vernehmen. „Die Kage wurden von Madara besiegt.“ Lisa rutschte das Herz in die Hose. War Tsunade etwa...? Carina beschäftigte eine ganz andere Frage. „Wovon redet er denn? Madara ist doch hier“, dachte sie, doch als sich das Licht neben ihrem Sensei plötzlich verformte, blieb ihr jeglicher weitere Gedanke im Halse stecken. Das war unmöglich. Neben dem Uchiha konnte nicht Madara stehen. Hatte sie Halluzinationen? Aber auch Lisa wirkte geschockt, also irrte sie sich tatsächlich nicht. Obwohl es Ewigkeiten her war, dass sie diesen einen Manga gesehen hatte, konnte sie sich noch ganz genau an das richtige Gesicht von dem Gründer des Uchiha-Clans erinnern. Also hatte sich Shikamarus Vater sich doch nicht geirrt. Aber wenn das da Madara war, wer zum Teufel war dann ihr Sensei? „Wer bist du?“, flüsterte sie, aber natürlich erhielt sie keine Antwort. Verunsicherung machte sich in ihr breit. Gab es noch einen Uchiha? Oder hatte sich dieser Mann, den sie nicht kannte, einfach ein Sharingan transplantiert? Doch mit ihrer Unsicherheit kam auch die Wut. Die ganze Zeit hatte er sie alle zum Narren gehalten. „Ist sie das? Deine Schülerin?“, fragte der echte Madara und der Akatsuki nickte. „Wirklich beeindruckend. Ich lebe schon so lange, aber es ist tatsächlich das erste Mal, dass ich eine Frau mit unserem Bluterbe sehe. Es hat was, findest du nicht?“ Carina hätte sich am liebsten übergeben. Was für ein arroganter Arsch!!! „Was ist mit Tsunade? Was hast du mit ihr gemacht, du Mistkerl?“, brüllte Lisa auf einmal neben ihrer Schwester, diese starrte die Hyuga sowohl erstaunt, als auch beeindruckt an. Lisa hatte sich in dieser Welt so sehr weiterentwickelt. Es machte sie stolz, ihre kleine Schwester so zu sehen. „Meinst du diese schwache Nachfahrin von Hashirama? Keine Sorge, ich habe sie am Leben gelassen, jedenfalls vorerst.“ Lisa knirschte mit den Zähnen. Was für ein elender Drecksack!!! „Mach dir keine Sorgen, Lisa. Tsunade würde sich doch niemals von so einem Idioten umbringen lassen“, zischte die Uchiha und Madara lächelte kalt. „Aber sie ist ganz schön frech.“ „Weißt du, was wirklich eine Frechheit ist? Das ich von jemandem wie dir abstamme. Und, dass ich mal auf eurer Seite gestanden habe. Ich war taub und blind, aber jetzt können meine Ohren wieder hören und meine Augen wieder sehen. Und deshalb werde ich auch alles in meiner Macht stehende tun, um eure Pläne zu durchkreuzen.“ Madaras Mundwinkel formten sich nun zu einer graden Linie. „Du magst zwar eine Uchiha sein, aber du redest wie jemand vom Senju-Clan.“ Ein Grinsen stahl sich auf ihre Lippen. „Sollte das jetzt etwa eine Beleidigung sein? Falls ja, kannst du sie dir sparen. Macht mag zwar befriedigend sein, aber sie macht nicht glücklich. Ganz im Gegenteil. Sie zerstört einen von innen heraus. Ich bin lieber schwach, wenn ich dafür mein Leben mit anderen teilen kann.“ Carina lächelte und sah zu Lisa hinüber, die ihr Lächeln sofort erwiderte, denn ihre Schwester hatte gerade für sie beide gesprochen. Plötzlich legte sich eine Hand von hinten auf Carinas Schulter. Sie drehte sich um und sah Naruto, der sie mit seinem allseits bekannten Grinsen ansah. „Du hast vollkommen Recht. Machen wir sie fertig.“ Sein aufrichtiges Lächeln machte ihr sofort mehr Mut und sie drehte ihren Kopf wieder zu ihren Gegnern. „Ja. Machen wir sie fertig!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)