Am Anfang war das Ei von DemonCaedes
(Die Geschichte der Eihexen)
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Kapitel 1:
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Hi leute! Das ist meine erste Fanfiction, die ich schreibe. Ich hatte zuerst nur
eine lustige Idee mit einem Festival gehabt, aber dann ergab sich daraus eine
ernstere Story, von der ich mittlerweile schon 12 Seiten geschrieben hab. Ich
bin froh, wenn ich Comments von euch bekomme, da ich so etwas noch nie gemacht
habe.
Viel Spaß beim lesen. caedes-chan ^-^
"Harry Potter und die Eihexe"
1. Kapitel
Der Morgen dämmerte schon, als Harry durch ein Geräusch wach wurde, was sich
wie ein leises Schnarchen anhörte. Im ersten Moment war ihm nicht bewusst, wo
er sich befand und wie er dort hingekommen war, doch nach einer Weile klärten
sich seine schlaftrunkenen Gedanken und ihm fiel ein, das er sich nicht wie
sonst bei den Dursleys befand, sondern, dass er bei seinem besten Freund, Ron
Weasley, war.
Er sah noch Onkel Vernon aufgebracht und mit vor Zorn gerötetem Gesicht im
Fensterrahmen stehen und Tante Petunia, die verzweifelt versuchte ihren Mann
davon abzuhalten, nicht hinter Harry herzuspringen.
Die Dursleys, bei denen er seit dem Tod seiner Eltern lebte, legten immer sehr
viel Wert auf ein nicht aus der Reihe fallendes Benehmen und waren damals auch
nicht gerade zufrieden damit, dass Harry auf eine solch unnormale Schule namens
Hogwarts kommen sollte. Es war schließlich eine Schule für Hexerei und
Zauberei. Harry fühlte sich dort jedoch sehr wohl und genoss immer die
Schulzeit, während er die Sommerferien, die er bei den spießigen Dursleys
verbringen musste, hasste. Es war auch diesmal nicht anders gewesen. Sie
schikanierten ihn andauernd und machten ihn bei jeder kleinsten Gelegenheit
fertig. Am liebsten hätten sie ihn in einem Keller eingesperrt und nie wieder
hinausgelassen.
Das einzige, was Harry dabei tröstete, waren die Briefe von Ron und Hermine,
die er beide gut aus Hogwarts kannte und die seine besten Freunde waren. Und
natürlich die Briefe von Sirius Black, seinem Paten, der sich leider durch
unglückliche Anschuldigungen vor der Öffentlichkeit verstecken musste.
An einem Abend hatte er einen Brief von Ron bekommen, in dem er ihm schrieb,
dass er doch den Rest der Ferien wieder bei ihnen verbringen könnte, da sie
durch Rons älteren Bruder Bill an Karten für das M:O:A rangekommen seien.
Leider wüssten sie diesmal nicht, wie sie Harry zum Fuchsbau bringen sollten,
da sie nicht wieder das Auto nutzen konnten und die Sache mit dem Flohpulver war
schon einmal daneben gegangen. Aber sie hätten dennoch eine Lösung gefunden,
über die sich Harry sehr freuen würde.
Harry wusste noch nicht, was ihm bevorstand. Er wusste nur, dass er an einem
Abend mit gepackten Koffern am Fenster warten sollte.
An dem besagten Abend kam jemand, den Harry dort nie erwartet hätte. Es war
Sirius, den er schon von weitem mit einem in der Luft schwebendem Motorrad
ankommen sah. Ihm fiel vor Freude fast der Koffer aus dem Fenster, doch er
schaffte es ihn im letzten Moment noch festzuhalten.
"Harry! Das ist ne Überraschung, was? " Sagte Sirius mit einem breiten Lächeln
und fuhr so nah wie möglich an das Fenster ran.
"Bin ich froh dich zu sehen." Stammelte Harry nur und umarmte ihn, als hätte er
einen verschollenen Bruder wiedergefunden.
"Hey," Sirius wirkte etwas nervös, "Du musst dich beeilen. Man darf mich hier
auf keinen Fall sehen. Gib mir den Koffer und vergiss Hedwig nicht." Und deutete
dabei auf einen Käfig mit einer schneeweißen Eule.
Hedwig. Fast hätte Harry sie in der ganzen Aufregung vergessen. Leider merkte
sie das und ließ ein lautes und beleidigtes Kreischen hören. Das hatte ihm
noch gefehlt. Im selben Moment noch hörte er Onkel Vernon, der durch den Lärm
aufgeschreckt war, zu seiner Zimmertür poltern. Mit einem Satz schnappte Harry
sich Hedwig und sprang noch rechtzeitig, als Vernon ins Zimmer rannte, auf
Sirius Motorrad und schon waren sie Auf und Davon.
Die Nacht war sternenklar und die Häuser unter ihnen wirkten wie
aneinandergereihte Bausteine. Bald folgten kleine Wiesen und Wäldern, die sich
bis zum Horizont ausbreiteten. Harry hatte sich an Sirius geklammert und wagte
nicht, ihn die Dinge zu fragen, die ihm wirklich auf dem Herzen lagen.
Vielleicht auch, weil er diesen Augenblick genoss und er wusste, dass es nur
eine Frage der Zeit war, bis Sirius wieder verschwinden würde.
"Sirius, bist du eigentlich auch auf diesem...." Harry war der Name des
Festivals entfallen und im selben Moment wurde im Bewusst, was für eine blöde
Frage, er da stellen wollte.
Sirius drehte sich kurz um und grinste.
"Auf das M:O:A gehen? Leider werde ich das wohl in meiner momentanen Lage nicht
machen können."
Er blickte wieder nach vorne und sagte dann leise, "Auch wenn es schöne
Erinnerungen an Früher wecken würde. Aber zur Zeit wäre es für mich zu
riskant."
"Erinnerungen?" fragte Harry, "was für Erinn....", doch Sirius unterbrach ihn.
"Du weißt noch gar nicht was das M:O:A ist, oder Harry? Das Magic Open Air. Ein
riesiges Festival mit guten Bands und vielen Ständen. Die ganze Welt trifft
sich dort. Es findet nur alle 20 Jahre statt. Als ich das letzte mal dort war,
war ich ungefähr in deinem Alter und....." Sirius brach plötzlich ab und
schwieg.
Harry wusste, was er sagen wollte. Sein Vater, James Potter, war damals bestimmt
auch dort gewesen. Sirius erinnerte sich sicher an die gemeinsame Schulzeit.
Harry stellt sich vor, wie es damals gewesen sein musste. Sein Vater, Sirius,
Remus und Peter, die über das Festival rannten oder die Lieder der Bands
mitsangen.
Diese Zeiten waren schon lange vorbei und Harry konnte sich vorstellen, wie
schmerzhaft die Erinnerungen für Sirius sein musste und wagte es nicht ihn noch
etwas zu fragen, bis sie beim Fuchsbau ankamen und er sich von ihm
verabschiedete.
Harry rieb sich die Augen und sah sich im Zimmer um. Ron schien noch zu
schlafen, dreht sich aber gefährlich Nahe an die Bettkante, sodass er im
nächsten Augenblick mit einem Poltern aus dem Bett fiel.
"AU! Was zum...?" Ron rappelte sich auf und blickte zu Harry, der sich nur
schwer ein Grinsen verkneifen konnte.
"Morgen Ron."
"Harry!" quiekte Ron, " wann bist du denn gestern Nacht gekommen? Warum hab ich
das nicht mitbekommen?"
"Ich war einfach ins Haus geschlichen und wollte dich wecken. Du hast aber
geschlafen wie ein Stein, da hab ich mich hier hingelegt." Harry stand nun auch
auf und klopfte sich in den schmerzenden Rücken.
"Der Boden ist ganz schon hart." Murmelte er.
"Wenn du mich geweckt hättest, hätte ich noch ne Matratze geholt, aber egal.
Lass uns runter gehen und frühstücken! Die werden sich freuen, wenn sie dich
sehen."
Am Frühstückstisch begrüßte Mrs. Weasley Harry schon herzlich und bot ihm
eine riesige Portion Pfannkuchen an, die er nicht ablehnte. Harry sah sofort,
dass etwas los sein musste, denn auch Rons Brüder Charly und Bill saßen am
Tisch und schienen sich mit Percy über irgendwelche Bands zu streiten, während
Fred und George wieder aussahen als würden sie etwas aushecken. Ginny, die dem
Streitgespräch zuhörte, blickte, als sie Harry bemerkte, nervös in eine
andere Richtung. Es war einfach herrlich wieder bei den Weasleys sein zu
dürfen und sich nicht jeden Tag mit den Dursleys abzuplagen.
Wenige Tage später war es dann auch schon so weit. Sie hatten sich Zelte und
Verpflegung mitgenommen und machten sich auf den Weg zum Festival.
Bill erzählte auf dem Weg, wie er an die letzten Karten rangekommen war und wie
er sich schon darauf freute seine Lieblingsband zu sehen, die sich "Blinde
Gardinen" nannte. Es muss eine recht rockige Band sein, dachte sich Harry, als
er Bills Lederkluft, die Stiefel und seine langen Haare betrachtete.
"Nichts geht über NightWitch!" warf Rons Mutter ein.
"Ja," murrte Bill," aber die sind mir doch etwas zu kitschig."
"Sie haben aber dieses Festival gegründet." Verteidigte sich Mrs. Weasley, "
Sie waren die erste Band, die dort gespielt hat."
"Mum! Das ist doch Blödsinn! Dieses Festival gibt es seit über 700 Jahren! Die
können damals gar nicht gespielt haben."
"Natürlich haben sie das!"
"Also mir gefällt ja RammaGay am besten" meinte Percy auf einmal.
"Dich hat keiner gefragt!"
"Das geht jetzt schon seit Tagen so.", sagte Ron genervt zu Harry und rollte mit
den Augen.
Harry war schon ganz gespannt auf dieses Festival. Er kannte keine einzige Band
und konnte sich auch nicht vorstellen, wie es dort zu gehe. Bis auf das große
Quidditch Turnier, hatte Harry noch keine anderen magischen Veranstaltungen
erlebt und mit jedem Schritt wuchs seine Vorfreude darauf.
Mit Hilfe eines Portschlüssels kamen sie schließlich auf dem Zeltplatz des
Festivals an.
Es war riesig. Tausende von Zelten reihten sich aneinander. Kleine und Große,
Bunte und Graue, Krumme und Grade, Zelte so weit das Auge reichte. Harry sah
Zauberer und Hexen mit den merkwürdigsten Frisuren und ausgefallensten
Kleidungen rumlaufen, hörte die verschiedensten Sprachen und kam sich vor, wie
am Treffpunkt der Welt. Hier und da sangen und lallten die Leute Lieder und
Melodien, diskutierten über die Kleidung verschiedener Gruppen und stritten
sich über die bessere Band.
Er und Ron konnten es kaum erwarten, dass Zelt aufzubauen und auf das
eigentliche Festivalgelände zu gehen. Als sie losmarschierten, hörten sie auf
einmal eine vertraute Stimme.
"Harry? Ron? Hört ihr mich?"
Die Stimme war ziemlich schwach und sie brauchten eine Weile, bis sie kapierten,
dass die Stimme aus ihren Zauberstäben kam.
"Ihr seid doch auch auf dem Festival? Wir treffen uns gleich an dem Met-Stand
rechts vom Eingang. Bis gleich!"
"Das war doch Hermine, oder spinne ich?", sagte Ron verblüfft. "Wie hat sie das
denn wieder gemacht?" und schaute verwundert auf den Zauberstab.
"Bestimmt hat sie wieder einen neuen Zauber gelernt."
Das war typisch für Hermine. Sie war fast immer mit Büchern zu sehen in
Hogwarts und lernte bis zum umfallen, was sich auch in ihren guten Noten
widerspiegelte.
Und wie versprochen stand Hermine am Met-Stand und winkte ihnen zu. Diesmal aber
ohne Bücher.
"Na, wie findet ihr den Plauder-Zauber? Man kann wie mit einem Telephon
miteinander reden. Man muss nur loquaculus und den Namen der Person sagen, mit
der man sprechen will."
"Hast du das in den Ferien gelernt?" Fragte Ron erstaunt.
"Natürlich," antwortete Hermine überrascht," Solche Zauber sind doch
wichtig!."
Somit war es für Harry perfekt. Seine beiden besten Freunde, Ron und Hermine,
waren dort und ihn erwartete ein wunderbarer Tag auf einem riesigen Festival,
was durch nichts mehr gestört werden konnte.
Dachte er, als noch im selben Moment eine ebenfalls vertraute Stimme auftauchte.
Diesmal aber nicht aus den Zauberstab, sondern genau hinter ihnen.
"Sie mal an, Potter, Granger und sogar Weasley! Was musstet ihr denn diesmal
verkaufen? Deine Schwester, Weasley?"
Es war natürlich Draco Malfoy, der sie mit seinem spöttischen Blick musterte
und hinter ihm standen wie immer Crabbe und Goyle, die hirnloser denn je
aussahen.
"Und Malfoy? Was willst du hier? Hat dein Vater die Schnauze voll von dir?",
konterte Harry und ging einen Schritt auf ihn zu.
Malfoy, der etwas irritiert von Harrys Reaktion war, blickte ihn zornig an.
"Halt bloß die Klappe, Potter. Mein Vater ist auch hier und wir können sogar
Backstage!" Dann wandte er sich zu Hermine, die ihn trotzig ansah.
"Was ist Granger? Haben sie deine Schlammbluteltern nicht auf 's Gelände
gelassen?"
Er lachte laut auf und ging mit seinen beiden Schoßhunden davon und wirkte wie
ein König, der über seine Ländereien stolzierte.
"Grrr. Dieser Malfoy," brummelte Ron und ballte die Fäuste, " irgendwann hau
ich ihm eine rein. Aber so richtig!"
Harrys Stimmung war zwar etwas gedämpft, doch hatte er keine Lust sich von
Malfoy die Laune und die Freude auf dieses Festival zu vermiesen. Schließlich
war es ihr erstes Festival und Harry hatte die ganze Zeit das Gefühl, das
Gleiche wie sein Vater zu erleben.
Während sie über das Gelände schlenderten, mal hier an einem Stand stehen
blieben um sich die Angebote anzusehen, mal da an einer Bude standen um sich ein
Butterbier zu holen, hellte sich Harrys Stimmung immer mehr auf. Im Hintergrund
hörten sie ab und zu Bands spielen, dessen Namen ihnen selten was sagten.
Manchmal erzählte Ron etwas zu einer Band, was er von seinen Eltern oder seinen
Brüdern gehört hatte.
Gegen Abend sah Harry ein paar Leute mit Plakaten rumlaufen, auf denen stand.
,Hansi kommt, der Mond geht auf!', was er zuerst nicht verstand. Als er dann
aber die "Blinden Gardinen" auf der Bühne sah, musste er lachen.
Der Sänger war ein stattlicher Mann mit einem breiten Mondgesicht, dessen
Zauberhut auf dem Kopf aussah wie ein umgeknickter Baum. Seine Stimme aber war
beachtlich. Zuerst klang sie wie die eines Barden und er sang ein Lied von
Merlin und König Arthus, als sie dann plötzlich in ein rauchiges und tiefes
Brüllen verfiel, wurde die Musik schneller und rockiger. Und natürlich sahen
Harry, Ron und Hermine von weitem, wie Bill mit seinen Freunden mitten in der
Menge herumsprang. Harry sah aber auch noch andere Bands, die teilweise leicht
mittelalterlich klangen, aber immer passend das fröhliche Geschehen auf dem
Gelände begleiteten.
Als sie zusammen an einem Stand mit Bandartikeln stöberten, tippte jemand auf
Harrys Schulter.
"Hallo Harry! Das nenne ich eine Überraschung!"
Als Harry sich umdrehte, erkannte er ihn sofort an seinem geflickten Umhang und
den grauen Haaren. Es war Remus Lupin und Harry und die anderen wären vor
Freude fast in die Höhe gesprungen.
"Was machen sie denn hier, Lupin?" fragte Hermine, die immer noch nicht
begreifen konnte, dass ein ehemaliger Lehrer von Hogwarts auf solch einem
Festival war. Für sie war es absurd, dass ein Lehrer sich hier amüsierte.
"Wieso?" fragte Lupin mit einem etwas verdutztem Gesicht, "Als Lehrer wird man
doch wohl auch seinen Spaß haben dürfen, oder ?"
Er lachte bei den Worten und blickte sich um zu einem Stand, der hinter ihm
war.
"Severus ist auch hier," und deutete zu der Bude," Er beschwert sich gerade
über die Zaubertränke, die sie dort anbieten. Meint, dass sei alles falsch
zusammengebraut."
Lupin schüttelte den Kopf, "Versteht einfach keinen Spaß."
Das war jetzt für Harry absurd und er hätte es auch nicht geglaubt, wenn er
Snape nicht am Stand gesehen hätte, wie er gerade mit einem Zaubertrank vor dem
Budenbesitzer rumfuchtelte und sichtlich sauer zu seien schien.
Es war das Letzte, was Harry jetzt erwartet hätte. Ein riesiges Festival auf
dem abermillionen Menschen rumliefen und er musste ausgerechnet Snape dort
treffen.
Ron fiel vor Schreck eine Kiste mit ,Seilbahn to Sally' Steckern runter und auch
Hermine sah ziemlich überrascht aus. Ihr Weltbild war schließlich ganz
zerstört, als Lupin, der bemerkte, wie die Stimmung sich Richtung Null Punkt
bewegte, noch hinzufügte:
"Ach, Dumbledor ist auch hier. Der amüsiert sich prächtig bei den Stand mit
den Umhängen, die ihre Schrift und Farbe verändern."
"Was?" ,sagte Harry überrascht," Dumbledor ist hier auf diesem Festival?"
"Sicher, der will sich doch auch NightWitch ansehen. Ich weiß noch als wir sie
das erste mal gesehen haben. Da waren James, Sirius und Peter noch da. Wir waren
in eurem Alter und...oh!" Lupins Blick wanderte zu einer großen Bühne, die
mit Fackeln und kleinen schwebenden Kerzen beleuchtet wurde. Eine große
Menschenmenge fing an sich dort zu sammeln.
"Ich glaube wir sollten uns beeilen, wenn wir noch einen guten Platz bekommen
wollen." Er lächelte zu Harry und sah dann etwas genervt zu dem Trankstand.
"Severus, hör auf zu meckern, und beweg dich, sonst verpasst du das Beste!"
Harry wollte bloß weg und sich nicht durch Snape die Laune verderben lassen.
"Ähm, wir gehen schon mal vor und suchen uns dort hinten einen Platz."
Die drei winkten Lupin noch einmal zu und verschwanden dann schnell in den
Massen des Publikums. Sie fanden einen guten Platz, der nicht zu sehr in der
Menge war, aber von dem man die Bühne wunderbar sehen konnte. Harry erkannte
sogar ein paar Schüler aus Hogwarts und meinte ein oder zwei andere Lehrer zu
erkennen, aber er wusste noch nicht, wer und was ihm an diesem Abend noch alles
begegnen würde.
Kapitel 2:
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So jetzt geht es weiter, hoffentlich gefällt es euch *hoffhoff* ich geb mir
mühe es so gut wie möglich zu schreiben ^-^:
Allmählich wurde es ruhiger um sie herum. Harry sah noch ein paar Leute, die
sich eilig nach vorne drängten und welche, die sich auf ihre Besen gesetzt
hatten um die Bühne besser sehen zu können, aber von verärgerten
SecurityZauberern dazu aufgefordert wurden, ihre Besen abzugeben, da sie auf dem
Gelände verboten waren.
Als dann eine kleine Gestalt mit wallendem dunklen Haar auf die Bühne trat,
wurden auch die letzten, die noch plapperten, still.
"Willkommen meine lieben Damen und Herren zum 35. Magic Open Air!", brüllte der
Mann mit einer Stimme, die nach Harrys Meinung nicht zu seiner kleinen Statur
passte. Lautes Klatschen und Pfeifen war die Antwort des Publikums, wobei man
aus einigen Reihen Rufe hörte, wie "Runter von der Bühne, David!" und "Gut
gebrüllt, BabyLion!"
"Er ist ein Animagus.", sagte eine Stimme neben Harry.
Es war Lupin, der sich zu ihnen gesellt hatte und hinter ihm stand kein anderer
als Snape, der Potter wie immer finster ansah.
"Sieh mal einer an, Mr. Potter.", war das einzige, was er sagte und Harry war
froh darüber, dass er sich gleich von ihnen abwand und einige Schritte weiter
vorne hinstellte.
"Ich weiß, ich weiß." Sagte der kleine Mann auf der Bühne wieder und blickte
etwas schmollend in die Runde," Ihr wollt mich nicht sehen, aber diesmal mach
ich nun mal die Ansage und meine Stimme ist auch nicht zu verachten und...."
"Dann mach zu, BabyLion! Wir wollen NightWitch sehen!" Jubel war zu hören und
David, der immer noch auf der Bühne stand verabschiedete sich mit einem
gemurmelten "Na gut, bitte, da habt ihr sie".
Doch konnte er es wohl nicht unterlassen, sich etwas aufzuspielen und
verwandelte sich in einen Löwen. Einen ziemlich kleinen Löwen, der mit seiner
puscheligen Mähne eher wie eine zu groß geratene Katze aussah. Schallendes
Gelächter war zu hören und nun verließ er endlich mit eingekniffenem Schwanz
die Fläche.
Es wurde schlagartig still. Harry hatte das Gefühl, die Luft anhalten zu
müssen um nicht aufzufallen und er sah, wie sich die dunkle Wolkendecke über
ihnen wie auf Befehl öffnete und einen hellen Sichelmond zum Vorschein
brachte.
Auf der Bühne erschien ein Frau, die in einem dunkelrotem Schleppenkleid und
einem schwarzen mit Edelsteinen verzierten Diadem, das wie eine Krone aus
schwarzen Dornen auf dem Haupt saß, bis zum Ende der Bühne schritt.
Die Fackeln waren erloschen und auch die Kerzen brannten nicht mehr. Nur der
weiße Mond erleuchtete die Bühne wie mit einem Scheinwerfer.
Ihr Gesicht, was Harry erst erkennen konnte, als sie zum Rande der Bühne trat,
war blass und schmal, ihre Augen waren unnatürlich dunkel und schwarz
geschminkt und ihr weißes Haar schimmerte silbern und war mit kleinen
Kristallen geschmückt. Was ihm aber besonders auffiel, war, dass sie weder jung
noch alt wirkte. Es war einfach nicht einzuschätzen. Sie war fast etwas
unheimlich und unmenschlich, aber strahlte dennoch eine mysteriöse Schönheit
aus. .
"Man sagt, sie sei eine Eihexe", flüsterte Lupin ihm zu, als hätte er seine
Gedanken gelesen.
"Eihexe?", fragte Harry. Er hatte dieses Wort noch nie gehört und wusste damit
nichts anzufangen. Bevor Lupin ihm aber eine Antwort geben konnte, fing sie an
zu singen.
Es war als, würde etwas die Luft zerschneiden, so hell war ihre Stimme. Sie
sang ein Lied von einer Sonnenfinsternis und dass sie wie diese Sonne ruhen
möchte, doch wird man ihr diesen Wunsch nie erfüllen. Es war traumhaft und
Harry bemerkte, wie immer mehr Lichter im Publikum erschienen. Sie hatten ihre
Zauberstäbe wie Feuerzeuge in die Luft gehalten und schwangen sie im Takt der
Musik hin und her.
Als sie das Lied beendete, grölte und applaudierte die Menge. Hermine und Ron
waren nicht weniger begeistert als Harry und besonders Ron, der seinen Blick
nicht von der Sängerin abwenden konnte, pfiff und klatschte so laut er konnte.
Die nächsten Lieder waren nicht mit der Ballade am Anfang zu vergleichen. Sie
behielt zwar ihre Opernstimme bei, aber die Musik war schneller und rockiger.
Die Sängerin, deren Name Agan Zalaggah war, motivierte die Fans zum Mitsingen
und Klatschen. Auch Lupin schien alle Texte auswendig zu können und sang, oder
eher gesagt, jaulte die Lieder mit, wobei Harry jetzt verstand, warum sich Snape
einige Schritte von ihm entfernt hatte.
Es folgten mehrere Zugaben und das Konzert schien kein Ende zu nehmen, doch nach
dem Lied "Over the hills and far away" sah Zalaggah recht erschöpft aus und
verkündete, dass sie nun das letzte Lied gespielt hätten und zur Überraschung
vieler Fans gab sie auch bekannt, dass dies erst einmal ihr letztes Konzert
sei.
Trotz der enttäuschten Gesichter gaben sie noch einmal Alles an Applaus und
NightWitch verließ die Bühne.
Der Platz leerte sich schnell und Harry erfuhr von Lupin nur noch, dass er
dieses Jahr nicht der neue Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste
würde, da sie schon einen Zauberer namens Mendax Skulker dafür genommen
hätten. Danach verloren sie sich durch das Gewühl des sich auflösenden
Publikums und Harry hatte nicht mehr die Gelegenheit ihn nach der Eihexe zu
fragen. Er konnte sich darunter nichts vorstellen und die Art, wie Lupin ihm das
zugeflüstert hatte, wirkte, als sei es etwas Verbotenes oder Geheimnisvolles .
Der Platz hatte sich gelehrt und es war schon recht spät, als Harry, Ron und
Hermine das Gelände verließen. Ron hatte sich eine Flagge mit einem NightWitch
Motiv gekauft und war völlig begeistert von Zalaggah.
"Wollen wir uns nicht ein Autogramm holen?", fragte er und sah Harry
erwartungsvoll an.
"Ich weiß nicht. Kommen wir denn überhaupt Backstage?"
"Wir können doch deinen Umhang benutzen." Ron war einfach nicht klein zu
kriegen und Harry war auch nicht abgeneigt von dem Gedanken ein Autogramm zu
bekommen. Er könnte ja Lupin eins mitbringen, dachte er sich.
Hermine gab nur ein verächtliches Schnauben von sich und grummelte ein leises
"Ihr spinnt doch", vor sich hin.
Ron hatte das bemerkt. "Du musst ja nicht mitkommen, wenn du nicht willst oder
Angst hast irgendwelche Regeln zu brechen."
"Euch alleine Backstag zu lassen wäre unverantwortlich!", antwortete sie
empört und blickte dann etwas verlegen zur Seite, "Aber meine Eltern werden
sich Sorgen machen, wenn ich jetzt nicht zu ihnen gehe."
"Ok!", sagte Harry nun und grinste," dann werden wir uns, wenn alle schlafen
gegangen sind am Eingang treffen. Wir sagen dir mit dem Plauderzauber Bescheid,
Hermine."
Sie war zwar nicht sehr begeistert davon, willigte aber schließlich ein und
eilte mit schnellen Schritten davon.
Ron war überglücklich von dem Gedanken Zalaggah persönlich zu sehen und Harry
stellte sich gerade das Gesicht von Draco vor, wenn er ihm das Autogramm unter
die Nase halten würde, als ihm einfiel, dass sie auch Backstage waren.
Aber was machten die Malfoys dort eigentlich? Es war doch nur den
Bandmitgliedern und ihren Familien gestattet den Platz zu nutzen und Bill hatte
erzählt, dass weder Karten noch die richtigen Beziehungen etwas brachten um
dort zu zelten.
Harry hatte auf einmal ein mulmiges Gefühl. Er wusste nur nicht, ob es am
Gedanken lag, Malfoy dort zu treffen oder ob es etwas anderes war, was ihm nicht
behagte. Aber jetzt würde er Ron nicht mehr davon abbringen können und somit
kehrten sie zu ihrem Zeltplatz zurück, wo die Weasleys noch wach waren und
eifrig über das Festival und die Bands diskutierten.
Es war stockfinster. Die Fackeln waren ausgegangen und der Sichelmond war von
einer dunklen Wolkendecke verhängt. In einigen Zelten brannten noch Lichter und
man hörte teilweise Stimmen und schwaches Gedudel von Musik. Harry und Ron
mussten aufpassen, dass sie bei dieser Dunkelheit nicht etwas umwarfen und die
anderen aufweckten. Charly und Bill waren die einzigen, die noch wach waren und
sich Verbesserungsvorschläge für das nächste Festival ausdachten.
Mit leisen Schritten schlichen sie sich davon und rannten, als sie außer
Reichweite des Zeltes waren, zum Festivaleingang, wo Hermine schon auf sie
wartete.
Um diese Zeit war hier wenig los. Einige merkwürdige und anscheinend betrunkene
Gestalten torkelten über das Geländer und die meisten Buden hatten schon
geschlossen. Am Backstageingang stand ein mürrischer SecurityZauberer.
"Glaubt ihr, der Tarnumhang reicht dafür aus?", fragte Hermine besorgt.
"Bill sagte, dass die von der Security recht luschig sind und um diese Uhrzeit
bekommen die eh nicht viel mit. Die passen eigentlich nur darauf auf, dass dort
niemand zeltet."
Harry warf ihnen den Tarnumhang um und sie gingen so leise sie konnten an der
Security vorbei. Und Ron hatte recht. Der Mann, der dort stand, nickte immer
wieder ein und schien nichts mitzubekommen.
Als sie ein Stück gegangen waren, sahen sie eine dunkle Gestalt auf sich
zukommen. Sie trug einen schwarzen Mantel und das dunkle Haar ging bis zu den
Schultern.
"Iiiek! Das ist doch Snape!", quiekte Harry fast etwas zu laut.
Ron schlug ihn an den Hinterkopf," Bist du bescheuert? Das ist Ossie! Das ist
ein genialer Musiker! Der sieht doch nicht aus wie Snape!"
Nun sah Harry auch, dass der Mann eine Sonnenbrille trug, was ziemlich
ungewöhnlich war in der Nacht, und die Spitzen der Haare rot gefärbt waren.
Da sie Angst hatten, bemerkt zu werden, entfernten sie sich schnell und fanden
sich in einem Feld mit lauter großen Zelten wieder.
"Und wie finden wir heraus, welches ihr Zelt ist?", bemerkte Harry.
"Ähhh...", Ron schaute ihn fragend an, "Tja, wir könnten
ja....vielleicht....ich weiß ni..."
Im selben Augenblick hörten sie eine Stimme nicht weit von ihnen entfernt.
"Sie können nicht zu Agan, Mr. Malfoy."
Alle drei schauten um die Ecke eines Zeltes und sahen Lucius Malfoy, der mit
einem Mann vor einem Zelteingang sprach und anscheinend nicht eingelassen
wurde.
"Sie möchte momentan keinen Besuch."
"kein Besuch von unwichtigen Personen." Lucius machte eine abwegige
Handbewegung," Aber bei mir ist das was anderes. Also lassen sie mich
gefälligst zu ihr."
"Tut mir leid, aber Agan sagte, dass sie später wiederkommen sollen. Sie ist
beschäftigt und das wüssten sie, Mr. Malfoy. Mehr hat sie mir nicht gesagt."
Lucius schien sauer zu sein, doch im nächsten Moment blickte er auf, als sei
ihm etwas eingefallen, und ging fort.
"Mann, haben wir ein Glück", sagte Ron und strahlte.
Doch Harry war sich da nicht so sicher und wusste nicht so recht, was das
sollte. Warum kannte Malfoy die Sängerin und warum wollte er so dringend zu
ihr?
Hermine stieß ihn an "Hey, schaut mal!" und deutete auf den Mann, der den
Eingang verließ.
"Er will wohl eine Runde um das Zelt machen. Das ist eure Chance!"
Harry und Ron sahen sie verdutzt an.
"Willst du nicht mitkommen?", fragte Ron.
"Ich bleibe hier und sage euch Bescheid, wenn irgendjemand kommt. Beeilt euch!"
Harry und Ron liefen schnell zum Eingang, ließen aber den Umhang bei Hermine
und schritten durch den dunklen Vorhang.
Von Innen war das Zelt natürlich viel größer als es von Außen zu sein
schien. Als sie es betreten hatte, sahen sie im Dunkeln eine Treppe mit
erloschenen Fackeln, die nach unten führte. Eine große Halle mit Säulen
eröffnete sich vor ihnen am Ende der Stufen. Es war eine Art Empfangsraum, in
dem eine lange Tafel und ein alter Karmin war. Die Glut war schwach und es war
kalt und düster.
"Was ist, wenn sie doch nicht so freundlich ist und uns rausschmeißt?", fragte
Harry unsicher.
Ron sah ihn enttäuscht an "Willst du jetzt etwa umkehren, wo wir so weit
gekommen sind?"
Harry sah fragend zu Boden, als er eine Tür erblickte, durch die ein leichter
Lichtschein fiel. Sie schlichen dorthin und spähten durch die halbgeöffnete
Tür.
Das Zimmer dahinter war leer.
"Wo ist sie? Sie muss doch hier irgendwo sein."
Sie sahen sich verwundert im Raum um. Er war mit allerlei merkwürdige Dingen
geschmückt. Bilder von Wesen, die Harry noch nie gesehen hatte, ein zerkratzter
Besen, der mit kleinen Symbolen verziert war, alte verstaubte Bücher, dessen
Umschläge sich bewegten, abstruse Geräte und Maschinen, die teilweise
verrostet und kaputt waren, und etwas, was Harry sehr irritierte und zugleich
erschreckte.
"Ein Ei?!"
Er sah auf ein riesiges Ei, das auf samtigen Kissen lag und so groß wie ein
Mensch war. Es schimmerte wie eine Perle und war mit schwarzen und goldenen
Streifen durchzogen, wodurch es wie ein wertvolles Schmuckstück wirkte.
"Was zum....," Ron sah es sich entsetzt an" Das ist doch kein Drachenei! Was ist
das?"
Harry lag das Wort auf der Zunge, doch er wagte es nicht, es auszusprechen und
stieß Ron an.
"Wir sollten hier lieber schnell verschwinden. Ich hab irgendwie das ungutes
Gefühl, dass wir hier nicht sein sollten."
Doch kaum hatte er das gesagt, bemerkten sie eine Bewegung im Ei. Es hatte sich
ein Riss gebildet und Harry und Ron starrten gespannt darauf, wobei sie jedoch
eher das Bedürfnis hatten, so schnell wie möglich wegzurennen.
Ron schaute mit aufgerissen Augen zu Harry," Was das wohl für ein Tier ist.
Vielleicht ein gefährliches Monster oder so?"
Sie zuckten zusammen. Mit einem lauten Knacken brach ein Stück der Schale
heraus und es war weder die Kralle eines hässlichen Monsters, noch die Klaue
eines wilden Tieres, die sich ihnen entgegenstreckte.
Es war eine menschliche Hand.
Sie griff nach ihnen und Ron wich zurück, so das Harry genau davor stand und
zwei leuchtend rote Augen aus dem Inneren funkeln sah.
"James....Potter?" zischelte eine schwache Stimme aus dem Inneren.
Doch ehe Harry oder Ron registrierten, was dort passierte, überkam sie die
Angst und sie rannten panisch zur Tür hinaus.
"Harry! Ron! Hört ihr mich? Ihr müsst euch sofort verstecken! Malfoy kommt!"
Es war Hermine, die sie mit Hilfe des Plauderzaubers warnte. In letzter Sekunde
warfen sich Ron und Harry auf den Boden und versteckten sich unter dem Tisch.
Malfoy eilte mit schnellen Schritten durch den Raum und als er hinter der Tür
verschwand, hasteten sie ohne zurückzublicken die Stufen hinauf und zum
Ausgang.
Alle drei liefen mit umgeworfenem Tarnumhang so schnell sie konnten zum
Securityeingang und rannten fast den eingenickten Wächter um.
Sie hatten den Eingang weit hinter sich gelassen und waren schwer atmend am
Zeltplatz angelangt.
"Und? Hab ihr ein Autogramm bekom.... was ist mit euch? Ihr seht so blass aus."
Hermine sah sie bekümmert an. Während Ron ihr aufgebracht die Geschichte
erzählte und immer wieder nach Atem ringen musste, machte Harry etwas anderes
Sorgen. Warum nannte es nicht seinen Namen, sondern den seines Vaters? Ron
schien es nicht gehört zu haben, er war nicht so nah an dem Ei dran wie Harry
und er wusste nicht, ob er es den anderen überhaupt erzählen sollte. Er wollte
nicht, dass sie sich Sorgen machten oder anfingen ihn zu belehren, was er
unternehmen könnte. Vielleicht hatte er sich auch nur verhört, aber es wäre
auch schon schlimm genug gewesen, wenn es nur seinen Namen genannt hätte. Aber
eine Frage lag ihm dennoch auf der Zunge.
"Wisst ihr, was eine Eihexe ist?"
Ron und Hermine, die eh schon einen skeptischen Blick drauf hatte, sahen ihn
verdutzt an.
"Was soll denn das sein? Ich hab davon noch nie gelesen oder gehört und ich
denke, dass ihr beide etwas durcheinander seid und..."
"Glaubst du uns etwa nicht?" brüllte Ron sie an," Wir haben eben so ein Monster
gesehen, das kam aus einem Ei und das war auf keinen Fall ein Drache oder
dergleichen!"
"Dann sagt doch der Security Bescheid, wenn ihr ein Monster dort unten gesehen
habt."Hermine schien sauer zu sein, weil Ron sie angebrüllt hatte.
"Wir sollten nicht darüber reden." Sagte Harry auf einmal. " Das würde nur
wieder für Aufregung sorgen. Die würden auch fragen, was wir dort zu suchen
hatten und vielleicht vertuscht Malfoy dort auch etwas."
Hermine nickte ihm zu. "Das finde ich auch. Das ist eine Angelegenheit, in die
wir uns nicht hätten einmischen sollen. Ihr könnt schließlich nicht beweisen,
was ihr dort gesehen habt."
Nun musste auch Ron zustimmen. Es hatte keinen Sinn weiter darüber
nachzudenken. Es gab keine Erklärung, obwohl Harry und die anderen gerne eine
dafür gehabt hätten.
Hermine verabschiedete sich und verschwand im Dunkeln zwischen den Zelten,
während Harry und Ron zu ihren Zelten stapften. Niemand war mehr wach und
keiner sah, wie die beiden schweigend und gedankenversunken das Zelt betraten.
Fortsetzung folgt ^-^
Kapitel 3:
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So hier ist der dritte Teil der Geschichte. Es ist diesmal nicht so viel, weil
ich in letzter Zeit nicht so zum schreiben gekommen bin, aber ich wollte Hagalaz
endlich mal einfügen. In den Ferien werd ich mehr schreiben. Achja, dieses mal
vergesse ich es nicht: Alle Personen bis auf Agan Zalaggah, Mendax Skulker und
Hagalaz N.Hagzissa, gehören natürlich J.K.Rowling....weiß natürlich jeder
^-^ ...auch, wenn sie mir gerne Lupin oder Snape schenken könnte *g*
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 3 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Den Rest der Ferien hatten Ron und Harry nicht mehr über den Vorfall jener
Nacht geredet, aber Harry war auf die Idee gekommen, Sirius einen zu Brief
schreiben und ihn dabei nach der Bedeutung der Eihexe zu fragen. Allerdings
hatte er noch keine Antwort von ihm bekommen und ihn beschlich langsam das
Gefühl, dass es nicht leicht sein wird darauf eine Antwort zu bekommen.
Sie hatten sogar schon Rons Eltern gefragt. Mr. Weasley äußerte sich gar nicht
darüber und Mrs. Weasley erzählte etwas von einer Märchengestalt, die kleinen
Kindern das Blut aussaugen würde und eine Mischung aus Frau, Schlange und
Monster sei. Das war Harry und Ron jedoch zu abstrus und sie nahmen sich vor,
erst einmal nicht mehr danach zu fragen.
Die Schulzeit begann und wie immer trafen sich alle Schüler von Hogwarts am
Gleis neundreiviertel. Harry, Ron und Hermine hatte sich schon am Eingang
getroffen und waren nun auf der Suche nach einem freien Abteil. Im hinteren
Bereich des Zuges wurden sie endlich fündig.
"Endlich!" seufzte Ron und verstaute seine Tasche über dem Sitz.
"Sagt mal," bemerkte Hermine und setzte sich am Fenster hin," Habt ihr schon
gewusst, dass wir dieses Jahr neue Schüler von einer anderen Schule bekommen?"
"Was? Wieder Austauschschüler?"
Harry schaffte es nicht seinen Tasche in das Fach zu quetschen und stopfte sie
nun mit Mühe und Not unter den Sitz.
"Naja, so was in der Art. Sie sollen wohl etwas länger bleiben. In unsere
Klassenstufe sollen zwei Schüler kommen und drei in die höheren Klassen."
Es klopfte jemand an die Abteiltür und im nächsten Moment blickte ein Mädchen
mit einem kleinen Raben auf der Schulter herein.
"Oh. Ist hier noch frei? Ich renn schon ne Ewigkeit durch den Zug." Sie lugte
fragend in das Abteil.
"Sicher," meinte Ron und deutete auf den freien Platz neben Harry.
Sie packte ihre Tasche, auf der mit silbernen Lettern H.N.Hagzissa geschrieben
stand, weg und setzte sich. Ihre langes Haar reichte bis zu den Oberschenkeln
und schimmerte in den Farben Rot, Lila und Schwarz und kleine Federn waren
hineingeflochten. Sie trug schwarze Kleidung und einen dunklen Umhang, was einen
starken Kontrast zu ihrer weißen Hautfarbe bewirkte und ihre Augenfarbe war
dunkelbraun mit einem Stich ins rote. Ihr Rabe flatterte etwas unbeholfen auf
eine der Ablagestangen.
"Mein Name ist Hagalaz Hagzissa. Ich gehöre zu den neuen Austauschschülern."
Ron und Hermine stellen sich vor und als Harry seinen Namen erwähnte, schaute
sie ihn verblüfft an.
"Du bist Harry Potter? Der Junge, der es so oft mit Voldemort aufgenommen hat?
Respekt.", sie grinste und sah Harry mit ihren dunklen Augen betrachtend an. Sie
hatte den Namen ganz ausgesprochen, bemerkte Harry erstaunt.
"Der Harry Potter", äffte auf einmal eine Stimme nach. Es war natürlich Draco,
der in der Abteiltür stand und mit seinen blass blauen Augen herablassend in
die Runde schaute.
"Na, so was. Hast du ne Schlammblutschwester mitgebracht, Granger?" Er sah
verächtlich zu Hagalaz.
Harry sprang auf," Halt die Klappe. Verpiss dich, Malfoy!"
"Malfoy?" sie hob eine Augenbraue, "Das sagenhaft hopsende Frettchen?"
Ron prustete los vor Lachen und auch Hermine musste sich das Grinsen verkneifen.
Malfoys Wangen wurden rot und er sah aus, als hätte man ihm gerade nen Tritt
gegeben, doch bevor er etwas erwidern konnte, sprach sie weiter.
"Grüß deinen Vater. Er...kannte meine Eltern sehr gut. Sag einfach den Namen
Hagzissa."
"Was?" Sagte Draco und sah sie skeptisch an, "Du bist aus der Familie Hagzissa?
Mein Vater würde sich schämen, wenn er sieht, mit was für einem Pack du dich
anfreundest!"
"Wieso? Ich bin doch gar nicht mit dir befreundet." Sie lächelte fies und auch
die anderen mussten grinsen.
Draco sah sie wütend an und zischte," Hoffentlich machst du nicht den gleichen
Fehler bei der Auswahl der Häuser. Wenn du nicht bei den Slytherins bist, wäre
das mehr als enttäuschend, Hagzissa." Er drehte sich um und knallte die Tür
zu.
"Was ist das für eine Familie? Ich hab noch nie was davon gehört." Fragte
Hermine sie gleich.
"Wie soll ich sagen," sie blickte abwesend aus dem Fenster," meine Familie
scheute das öffentliche Leben. Sie waren sehr traditionsbewusste Zauberer, die
viel Wert darauf legten, dass jemand reinblütig war. Deshalb sind sie auch mit
Lucius Malfoy befreundet gewesen. Ich halte jedoch nichts davon. Meiner Meinung
nach ist ein Zauberer in den seltensten Fällen reinblütig. Und eigentlich ist
es auch egal. Es sagt schließlich nichts über seine magischen Fähigkeiten
aus."
"Sind sie nicht mehr mit den Malfoys befreundet?" fragte Ron verwundert.
Sie senkte die Augen, "Nein, sie sind tot."
Schweigen.
Im nächsten Moment jedoch unterbrach eine lautes Plumsen die Stille. Ihr Rabe
war von der Stange gefallen und trudelte wieder in die Höhe um sich erneut zu
setzen.
"Oh," sie schaute zu dem leicht schwankenden Vogel, " Das ist Nero. Er ist zwar
etwas bekloppt, aber ein treues Wesen. Ich hab ihn vor ein paar Jahren verletzt
in der Winkelgasse gefunden. Meine Eltern waren zwar nicht begeistert davon,
aber ich fand die ganzen Eulen dort eh langweilig."
Ron sah sich den dunklen Raben an und musste an Krätze, seine alte Ratte,
denken, die sich im nachhinein als ein Animagus herausgestellt hatte. Es war
damals Peter Pettigrew gewesen, der sich in eine Ratte verwandelt hatte und von
dem man dachte, dass er durch Sirius Black getötet worden sei. Er war ein alter
Schulkamerad von James Potter und hatte diesen verraten, wodurch Sirius
fälschlicherweise als Schuldiger nach Askaban verbannt wurde, da man ihm die
Sache anhängte.
Harry musste an das Gleiche denken, fragte dann aber, was anderes.
"Auf welcher Schule warst du denn vorher?"
"Ich wurde zu Hause unterrichtet. Meine Eltern meinten, dass die Schulen nicht
gut genug sein für mich, aber jetzt hab ich Angst, dass mir neues Wissen fehlen
könnte. Ich hoffe, dass ich da hinterherkomme."
"Das wird schon." Hermine hob den Kopf, "Das wirst du sicher nachholen können,
was wir gemacht haben. Wenn du willst, helfe ich dir dabei. Ich kenne da einige
gute Bücher."
Ron rollte mit den Augen und machte eine würgende Geste. Hermine war mal wieder
voll und ganz in ihrem Element. Lesen und Lernen.
Den Rest der Fahrt erzählten sie von den anderen Schülern und Lehrern von
Hogwarts. Sie fragte immer wieder nach und wollte genaue Einzelheiten wissen und
was dort schon alles geschehen war: Sie war ziemlich Neugierig, fiel Harry auf,
aber sie schien auch schon viel zu wissen, besonders was Zaubersprüche und
-tränke und Magiegeschichte anging.
Es war eine angenehme Fahrt und Harry hatte das Gefühl, dass dieses Jahr
vielleicht einmal etwas ruhiger sein würde, ohne Voldemort und seine
Anhänger, aber konnte er sich da sicher sein, dass nicht wieder etwas auf ihn
lauerte?
Es war schon Abend, als sie ankamen und im hellen Schein des Mondes wirkte
Hogwarts noch viel schöner und größer, wenn auch ein wenig
furchteinflößend.
Harry winkte kurz Hagrid zu, der ,wie jedes Jahr, die neuen Schüler mit einem
Boot über den See zum Schloss brachte. Er war ein großer und kräftiger Mann
mit einem vollem Bart und einem etwas grimmigen Gesicht, aber man durfte sich
von seinem Äußeren nicht täuschen lasse, denn es war seine herzliche und
freundliche Art, die jeder mochte. Er war nun mal der Sohn einer Riesin und
eines Menschen.
Die anderen Schüler wurden mit Kutschen zum Eingang gebracht, auch die neuen
Schüler. In der Eingangshalle waren alle versammelt und warteten, dass die Tür
zum großen Speisesaal geöffnet wurde.
Endlich war es so weit. Alle Schüler stürmten in den riesigen Saal, in dem
Kerzen leuchteten und an dessen Decke ein sternenklarer Himmel zu sehen war.
Jeder suchte sich einen Platz an seinem Haustisch, nur die neuen Schüler
mussten warten, denn ihnen wurde ihr Haus erst durch einen sprechenden Hut
zugeteilt, der weiter Vorne auf einem kleine Stuhl aufgestellt wurde.
Der Reihe nach mussten zuerst die Jüngeren nach Vorne gehen und den Hut
aufsetzen, der ihnen ihr Haus nannte.
Es waren diesmal weniger Schüler als sonst, bemerkte Harry. Anscheinend hatte
die Sache mit Voldemort einige Eltern abgeschreckt.
"Bin ja mal gespannt." fing Ron an," In welches Haus wohl Hagalaz kommt?"
Der Hut schickte gerade einen Jungen zu den Ravenclaws und danach wurde Hagalazs
Name aufgerufen. Sie ging zum Hut und setzte ihn auf.
Es herrschte Stille. Sie sah auf einmal verwundert zu dem Lehrertisch und
betrachtete zuerst McGonogall , die Hauslehrerin der Gryffindors, und danach
Snape an, der für die Slytherins verantwortlich war. Ihr Blick schweifte nun zu
den Tischen der Häuser und als sie Harry, Ron und Hermine dort sitzen sah, gab
der Hut endlich eine Antwort.
"Griffindor!"
Sie nahm den Hut ab, eilte zu dem Tisch und setzte sich ihnen gegenüber.
"Mann, war das schrecklich!" sie sah sie entgeistert an, "quatscht der Hut einen
immer so voll? Der meinte, ich solle mich für ein Haus entscheiden, weil mir
alle Wege offen stehen. Schwachsinnig, nicht?"
"Kann mal passieren", sagte Harry und erinnerte sich noch, dass der Hut damals
zu den Slytherins schicken wollte. Aber er hatte sich für die Griffindors
entschieden, weil ihm die Slytherins zu unsympathisch waren. Besonders Draco und
Snape konnte er nicht leiden, was auf Gegenseitigkeit beruhte.
Die letzten Schüler waren gerade zugeordnet worden, als Dumbledor, der Direktor
der Schule, dessen langer weißer Bart und die Haare fast den Boden berührten,
aufstand und eine kleine Ansprach hielt.
"Ich will nicht lange rumschwafeln und euch gleich euren neuen Lehrer für
Verteidigung gegen die dunklen Künste vorstellen. Professor Skulker."
Er deutete auf einen jungen Mann, der neben Snape saß und das genaue Gegenteil
von ihm zu sein schien. Sein helles blondes Haar, das ihm bis zu den Ellenbogen
ging, hing ihm auf der einen Seite in die sanften grünen Augen und betonte
somit sein feines und freundliches Gesicht. Er lächelte zurückhaltend und hob
die Hand kurz zum Gruß.
Die meisten Tische klatschten und Harry sah, wie einige Mädchen anfingen zu
giggeln und zu tuscheln, was jäh durch den scharfen Blick von McGonogall
beendet wurde.
"Oh nein," raunte Ron," Nicht schon wieder so eine Art Lockhart!"
Hagalaz sah ihn verwundert an. Sie kannte die Geschichte von Lockhart nicht,
einem ehemaligen Lehrer, der ein Betrüger war und Hunderte von Büchern über
seine angeblichen Heldentaten geschrieben hatte und der Schwarm aller Hexen war.
Sogar Hermine war damals in ihn vernarrt.
Harry merkte, wie Snapes Blick sich verfinsterte und ihm blanker Hass ins
Gesicht geschrieben stand. Jeder wusste, dass er sauer war, wieder nicht der
neue Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu sein.
"Na denn," Dumbledor hatte wieder das Wort ergriffen," Haut rein. Es soll ja
nichts kalt oder schlecht werden. Letzte Woche hatte ich eine vorzüglich
Pastete gegessen und den Rest weggestellt. Leider hatte ich sie vergessen
und...." McGonogall räusperte sich laut und blickte scharf zum Direktor, der
daraufhin aufhörte und sich setzte.
Hier und da klatschten welche, doch im nächsten Augenblick deckten sich vor
ihnen die Tische mit den leckersten Speisen.
Alle begannen zu essen und Gespräche und Gelächter füllten die Halle, die mit
den vier Bannern der Häuser verziert war.
"Der Löwe für Gryffindor, der Dachs für Hufflepuff, der Adler für Ravenclaw
und die Schlange für Slytherin. Interessant." Sagte Hagalaz auf einmal. "Der
Ursprung dieser Schule ist immer wieder eine Entdeckung."
"Was?", sagte Harry mampfend, der gerade mit einem Hühnerschenkel kämpfte.
"Ach nichts" entgegnete sie, aber ihr Blick schweifte noch über die großen
Banner, die über den Tischen hingen.
"Kannst froh sein, dass er dich nicht zu den Slytherins geschickt hat."
Entgegnete Ron und griff nach einer Pastete.
Sie blickte nur zu dem Tisch an dem Draco saß und ließ ein verächtliches
"Genau wie sein Vater." hören.
Scheint so als hätten wir jemand neues in der Gruppe, dachte sich Harry und
freute sich innerlich.
Es war schon spät, als sie alle zusammen den Gemeinschaftsraum betraten. Und
dieses Jahr hatten sie wirklich das längste Passwort, weshalb Neville, der sich
immer alles so schlecht merken konnte, fast anfing zu heulen.
"Flatternde Fliegen fressende Riesenpflanze des Falatasiminom! Wer kommt auf so
ein bescheuertes Wort?" sagte Ron verblüfft," und wer zum Geier ist überhaupt
dieser Falatasiminom?"
"Tja, jetzt muss Neville wohl draußen schlafen," Fred und George gingen lachend
an ihnen vorbei und Neville sah ratloser, denn je aus.
Hagalaz schaute ihn betrübt an.
"Probier' s doch mit dem Vergissmeinicht-zauber." Sagte sie und schwang den
Zauberstab über Neville, während sie das Passwort sagte. Er wiederholte es
ohne Fehler und brüllte noch Stunden später ein "Ich kann es!" durch die
Gegend.
"Was war das denn für ein Zauber?" Hermine war sichtlich entsetzt, dass es
etwas gab, was sie noch nicht kannte.
Hagalaz lächelte nur und zuckte mit den Schultern.
"Um Menschen etwas einzutrichtern braucht man nicht immer Magie."
Hermine konnte damit nichts anfangen und war sauer, dass sie ihr nicht den
Zauber verraten wollte.
"Also ich geh jetzt ins Bett", sagte sie nur und stapfte die Treppenstufen zu
den Mädchenzimmern nach oben.
"Na denn, gute Nacht" Hagalaz hatte sich zu Ron und Harry gewandt und ging dann
Hermine hinterher.
Die beiden waren vom heutigen Tag ebenfalls erschöpft und schleppten sich zu
ihrem Schlafzimmer, während Fred und George unten im Gemeinschaftsraum saßen
und versuchten einen Farbveränderungs-Saft herzustellen, den sie auf dem W:O:A
gesehen hatten.
Am nächsten Morgen waren die anderen nicht weiter überrascht, als sie die
Weasley Zwillinge erschöpft auf einem knallbunten Sofa schlafen sahen, dass
jede Minute eine andere Farbe annahm. McGonogall wird sie umbringen, wenn sie
das sieht, dachte sich Harry, musste aber bei dem Gedanken an ihren entsetzten
Blick grinsen.
Alle machten sich nun auf dem Weg zum großen Saal um zu frühstücken.
Doch schon als Harry, Ron und Hermine reinkamen, merkten sie die Unruhe und ab
zu hörte man ein leises "Habt ihr schon gehört...? Habt ihr gelesen...?
Schrecklich..."
Die drei setzten sich an ihren Tisch und im nächsten Moment landete vor Harry
der Tagesprophet. Er erschrak, als er den Titel las.
'NightWitch Sängerin, Agan Zalaggah, ist tot! Öffentlichkeit erfährt es jetzt
erst!'
Bei dem Abschnitt stockte ihm der Atem und er fühlte sich, als habe man mit der
Faust in seinen Magen geschlagen.
Auf einem Bild war ihr Zelt abgebildet, aus dem dunkler Rauch kam und aufgeregte
Reporter und Security Zauberer wuselten an dem Eingang, neben dem auch Lucius
Malfoy stand, der aber nicht den Betrachter anblickte, sondern mit einem
betroffenem Gesichtsausdruck zu Boden schaute.
'.....Wie es scheint, war es Selbstmord."Sie hatte Schwierigkeiten mit der
Gesundheit und ihre Stimme fing an darunter zu leiden, deshalb hatte sie auch
wahnsinnige Angst um ihre Zukunft, aber das sie solch eine Dummheit begehen
würde, hätte ich nicht von ihr gedacht. Ich war wirklich entsetzt." Sagt
Lucius Malfoy, ein guter und langjähriger Freund der Sängerin, dem
Tagespropheten. Er hatte den Brand bemerkt und versuchte noch sie zu retten,
doch kam für sie jede Hilfe zu spät.....'
Auch Ron und Hermine sahen entsetzt auf den Zeitungsartikel. Konnte das möglich
sein? Sie waren doch in ihrem Zelt gewesen und sie hatten Malfoy dort gesehen,
aber da war kein Brand. Was vertuschte er dort?
"Einfach schrecklich.", Hagalaz riss sie aus ihren Gedanken, " Sie war eine so
großartige Sängerin."
Sie setzte sich und sah aus, als würde sie es nicht wirklich erschüttern. Mit
einer Hand kramte sie in ihrer Umhangstasche und holte drei kleine Karten
hervor. Erst bei näherer Betrachtung sah Harry, dass es Autogrammkarten waren
und auf jeder war Agan zu sehen, die mit einer schwarzen Rosen da stand und
versuchte zu lächeln.
"Ihr könnt sie gerne haben. Ich hatte mir von ihr jede Menge unterschreiben
lassen." Ron sah sie überrascht an, "Warst du auch auf dem W:O:A ?" Sie nickte
und gab jedem eine Karte.
"Ich bin gleich nach dem Auftritt zu ihr gegangen und hab sie auch gleich
erwischt." Eine Grinsen spielte auf ihrem Gesicht.
"Sag mal," Harry stutzte. Es war jetzt mehr als Neugierde, es war für ihn
wichtig, aber sollte er sie das wirklich fragen? Er kannte sie nicht einmal
richtig, doch aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Hermine ihm zunickte.
"Hast du schon mal etwas von einer Eihexe gehört? Ich meine, weißt du
vielleicht, was das ist?"
Hagalaz Grinsen erstarb. Sie blickte ihn fragend an, als habe sie ich nicht
verstanden, doch dann gab sie ihm zu seiner Verwunderung die erste Antwort, mit
der er wenigstens etwas anfangen konnte.
"Man spricht ja eigentlich nicht darüber und ich denke, die meisten wissen auch
nichts über sie, weil die Eltern sie tot schweigen." Sie senkte die Stimme und
ihre Augen blickten misstrauisch in den gefüllten Saal.
"Warum spricht man nicht darüber?" fragte Hermine und war nun auch
interessiert. Immerhin ging es hier um ein Thema, das ihr noch nicht bekannt
war.
"Na gut, ich weiß auch so gut, wie nichts darüber, nur dass es keine Eihexen
mehr gibt. Sie sind alle getötet worden. Aus welchem Grund man das gemacht hat,
haben mir meine Eltern nie erzählt. Alle machen ein großes Geheimnis darum,
weil anscheinend keiner die Wahrheit kennt. Weshalb fragt ihr danach?" sie
blickte fragend zu Harry und den Anderen.
"Ach," er schwenkte beiläufig die Hand," Ich hab das Wort nur irgendwo mal
gehört und wollt mal wissen, was das ist. Ist aber nicht so wichtig."
Hermine beugte sich über den Tisch, "Wir könnten doch mal einen Lehrer fragen?
Ich meine, vielleicht weiß ja Prof. Binns etwas. Er ist immerhin Lehrer für
Geschichte der Magie."
"Könnten wir mal versuchen." Antwortet Harry skeptisch. Wenn alle so ein
Geheimnis darum machten, warum sollt er ihnen das erzählen? Aber einen Versuch
könnte es Wert sein.
Das Frühstück verging schnell und sie bekamen ihre neuen Stundenpläne. Leider
hatten sie Geschichte der Zauberei erst am Donnerstag. Worauf sie aber nun eher
gespannt waren, war Verteidigung gegen die dunklen Künste mit ihrem neuen
Lehrer, Prof. Skulker. Hoffentlich ist der nicht wieder so eine Flasche wie
Lockhart, dachte sich Harry und wünschte sich für einen Moment, dass Lupin den
Job wiederbekommen hätte.
Fortsetzung folgt.... aber diesmal dauert es etwas ^_^" *drop*
Kapitel 4:
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Tadahhh. Ich habs geschafft etwas zu schreiben ^_^Hier ist die Fortsetzung:
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Alle standen vor dem Klassenzimmer und warteten gespannt auf ihren neuen Lehrer.
Einige Mädchen hatten sich hübsche Schleifen und Spangen ins Haar gemacht und
stritten sich um ihr Aussehen , was besonders Hermine albern fand und sich leise
mit Harry und Ron über die bekloppte Aufmachung lustig machte.
"Oh. Ihr seid schon da ?" Skulker kam aufgeregt mit einem Rucksack auf dem
Rücken angerannt und schien sich total in der Zeit verplant zu haben. Hastig
schloss er die Tür auf und bat die Schüler zum reinkommen.
"Das kann ja noch was werden," murmelte Ron und hob leicht die Augenbraue.
Sie suchten sich einen Platz weit hinten, während Hermine sich gleich in die
erste Reihe setzte.
"Und was wird das jetzt?" Hagalaz saß genau vor ihnen und deutete auf das Pult,
das am Ende des Klassenraums stand.
Ihr neuer Lehrer, der sich seine hellen Haare immer wieder aus dem Gesicht
strich, hatte seine Tasche auf den Tisch gepackt und wand sich nun zur Klasse.
"Was, denken sie, befindet sich wohl in dieser Tasche?" er sah fragend in die
Runde und niemand meldete sich.
"Na gut, eigentlich können sie auch nicht darauf kommen, aber ich werde ihnen
helfen." Er machte einen kleine Pause und sprach dann weiter," Welche Arten der
Verzauberung können sie mir nennen. Ich möchte keine einzelnen Zauber wissen,
nur Allgemeines."
Hermine meldete sich und wurde auch prompt drangenommen.
"Man kann jemanden durch Zaubersprüche, Tränke oder verhexte Gegenstände
verzaubern."
"Gut, Miss..." er blickte auf einen Zettel, "Miss Granger. Das war genau die
Antwort, die ich erwartet hatte. Schön." Sein freundliches Lächeln kam wieder
zum Vorschein.
"Was aber kann denn noch eine Person verzaubern? Die Sinne durcheinander
bringen? Und ich spreche nicht von der Liebe." Er lachte bei den letzten
Worten.
Natürlich, dachte sich Harry und ihm fiel in dem Moment ein, worauf er hinaus
wollte. Zum ersten mal beteiligte er sich aktiv am Unterricht und meldete sich.
Skulker sah wieder auf die Liste und stammelte erstaunt ein leises "Ach, das ist
Harry Potter. So was...", blickte dann aber wieder hoch.
"Ja, Mr. Potter?"
"Die Musik ?"er war sich zwar sicher, dass er das Wort suchte, sagte es aber in
einem leisen und vorsichtigem Ton.
"Genau! Die Musik!" Skulker freute sich und notierte sich etwas," Die Musik und
die Magie! Das ist die stärkste Mischung der Verzauberung. Ich möchte es euch
mal demonstrieren." Er kramte nun in der großen Tasche auf dem Tisch rum und
holte eine Laute hervor, die kunstvoll mit bunten Bändern und kleinen
Kristallen verziert war. Er holte noch ein paar Ohrschützer hervor, die Harry
und die anderen schon aus der Pflanzenkunde kannten. Sie mussten damals Alraunen
umpflanzen, dessen Schreie tödlich waren.
"Jeder nimmt sich welche!" er reichte die Schützer weiter an die Klasse.
"Jetzt brauche ich einen Freiwilligen. Das machst du doch sicherlich." Er
blickte ausgerechnet zu Neville, der wohl jetzt lieber unsichtbar gewesen wäre.
Er ging nach vorne und wollte sich gerade die Ohrschützer aufsetzten als
Skulker sie ihm aus der Hand nahm.
"Die brauchst du jetzt nicht. Nur die Anderen werden sie aufsetzten."
Als alle sicher waren, dass ihre Schützer richtig saßen, finge er an auf der
Laute zu spielen. Harry konnte jedoch nicht hören, ob sein Mund Zauberformeln
aussprach oder ob er sogar sang. Das einzige was er nun sah, war, dass Nevilles
Blick sich merkwürdig verschleierte und im nächsten Augenblick schlossen sich
seine Augen.
Skulker hörte auf zu spielen und deutete der Klasse, die Schützer abzunehmen.
Ein ernster Zug lag auf seinem Gesicht und sein Blick war auf Neville
konzentriert.
"Er wird jetzt alles, was ich verlange, machen können. Mit diesem Klangzauber
kann man auch Zugriff auf das Unterbewusstsein einer Person bekommen. Somit wird
er auch Dinge vollbringen können, die man nicht für möglich hält oder Sachen
wissen, die er vielleicht nur einmal gehört hat oder die er einfach in sich
trägt ohne es je bemerkt zu haben. Mach eine Luftrolle!"
Und er machte es wirklich. Alle staunten. Aus dem Stand heraus hatte er eine
Luftrolle gemacht und landete elegant auf den Füssen. Nun stand er wieder
leicht schwankend da. Skulker grinste.
"Mach einen Handstand! Aber auf einer Hand und wechsle sie!"
Neville tat, was ihm befohlen war und machte einen sauberen Handstand. Mal auf
der einen mal auf der anderen Hand und kam wieder mit den Füssen auf den Boden,
als Skulker es im sagte.
"So, das reicht aber, sonst bekomme ich noch Ärger," er lächelte wieder und
tippte ihm mit dem Zauberstab leicht auf die Stirn, "Erwache!"
Neville schreckte hoch und schaute verwirrt in die Klasse. "Hab ich was falsches
gemacht?"
"Nein, du warst ausgezeichnet! So wie es sein sollte. Da gibt natürlisch Punkte
für Gryffindor." Er notierte sich wieder etwas und Neville ging freudestrahlend
zu seinem Platz und setzte sich. Zu Harrys Verwunderung meldete sich Hagalaz.
Skulker schaute wieder auf die Liste und stutzte kurz. Sein Blick wanderte
wieder zu Hagalaz und er nickte.
"Wie lernt man so einen Zauber? Muss man da nur ein Instrument spielen können
und ein paar Zauberformel auswendig plappern?" sie fragte das ganze in einem
etwas zynischen Ton, den Harry nicht verstand.
"Tja, Miss Hagzissa. Man braucht eine gewisse musikalische Begabung dafür. Sie
konnten es ja nicht hören, dass ich dabei gesungen habe. Hätte ich eine
Stimme, wie eine krächzende Krähe, dann würde der Zauber auch nicht
funktionieren."
Hagalaz grummelte etwas vor sich hin und schien mit der Antwort nicht zufrieden
zu sein.
Den Rest der Stunde verbrachten sie damit, sich die Wirkungen unterschiedlicher
Tonhöhen aufzuschreiben, wobei Skulker immer wieder lustige Beispiele
erwähnte.
Harry und Ron hatten sich geirrt. Er war keineswegs ein zweiter Lockhart. Auch
wenn Hagalaz ihn nicht zu mögen schien.
"Dieses miese Grinsen und diese geheuchelte Freundlichkeit. Ist ja furchtbar."
Murmelte sie nach der Doppelstunde und stapfte neben Harry und den anderen her.
"Ich find ihn Ok." Meinte Ron," Auch wenn er nicht so gut ist wie Lupin, aber er
ist total nett. Er hat Neville Punkte gegeben. Das ist doch mal was?"
"Was haben wir jetzt eigentlich? ", fragte Harry und sah natürlich zu Hermine,
die prompt antwortete.
"Eine Doppelstunde Verwandlung mit McGonogall und danach haben wir leider noch
ne Doppelstunde Zaubertränke mit Snape."
Ron verdrehte die Augen, "Och nöö, muss das sein? Gleich am ersten Schultag
sollen wir den ertragen?!"
Sie alle gingen zu dem nächsten Unterrichtsraum, wo McGonogall schon wartend am
Pult stand.
"Heute werden wir erst mal etwas wiederholen, damit auch die neuen Schüler
mitkommen." Ihre Augen richteten sich auf Hagalaz, die verlegen auf ihre
Tischplatte blickte. "Ihre werdet eure Tiere heute in die Gegenstände
verwandeln, die ich an die Tafel geschrieben habe. Notiert es euch, wenn ihr
etwas falsch gemacht habt und worauf man achten muss. Fangt an!"
Während die anderen anfingen, ging McGonogall zu Hagalaz und erklärte ihr die
Bewegung des Zauberstabes und den Spruch, den sie dabei sprechen musste, fügte
aber noch hinzu, "Über den Raben sehe ich noch mal hinweg. Sie wissen ja
eigentlich, dass Katzen, Eulen oder Kröten eher erwünscht sind. Verstanden,
Miss Hagzissa?" Sie blickte sie zornig an und ging dann zu ihrem Pult.
"Ich glaub, die mag mich nicht." Meinte sie zu Harry und wand sich dann der
Aufgabe zu.
Hagalaz offenbarte in dieser Stunde ein andere Seite von sich. Sie beherrschte
die Verwandlungen perfekt und konnte Nero fließend von einem Gegenstand in den
nächsten verwandeln, jedoch hielt sie sich nie an die Regeln von McGongogall
und wenn diese ihr den Rücken kehrte, erlaubte Hagalaz sich immer wieder kleine
Späße mit ihrem Raben. Mal war er eine gefiederte Lampe, eine Flasche mit
Schnabel oder ein geflügeltes Buch. Als sich aber das geflügeltes Buch mit
seinen Krallen auf die Schulter der Lehrerin setzte, war Schluss mit lustig.
Endlich war die Stunde zu Ende und alle Schüler stürmten mit ihren zum Teil
noch verwandelten Tieren aus dem Klassenzimmer.
"Mann, ihr Blick war einfach genial, als sich das Buch auf ihre Schulter
setzte." Ron musste immer noch lachen, verstummte aber bei Hagalaz Blick, die
eben ziemlichen Ärger wegen der Sache bekommen hatte.
"Naja," sagte Harry, " es hätte schlimmer kommen können. Stell dir vor, du
hättest Nero in eine Kettensäge verwandelt."
Sie mussten alle lachen, aber leider blieb ihnen die gute Laune nicht lange
erhalten, denn jetzt wartete eine Doppelstunde Zaubertränke auf sie.
Vor den Kerkerräumen prahlte Malfoy mit seiner Autogrammkarte von Agan Zalaggah
rum.
"Mein Vater kannte sie total gut und sie war oft bei uns zu Hause." Fing er an,
"Sie hatte aber gar nicht so ne tolle Stimme, wie alle behaupten. Das hat sie
nur mit Hilfe von Magie geschafft. Ne totale Heuchlerin."
Hagalaz ging auf Malfoy zu, ihre Hände zu Fäusten geballt, sie schien vor Wut
zu kochen. Er hatte sie jetzt erst bemerkt und drehte sich erschrocken zu ihr
um. Genau vor ihm warf sie ihm einen Stapel Autogrammkarten vor die Füße.
"Wenn du dich nur mal hören könntest." zischte sie ihn an, "Lucius würde dich
umbringen, wenn er wüsste, wie du über sie redest. Außerdem schämst du dich
nicht so über eine Tote zu sprechen?!" Sie sah aus, als wolle sie ihm gleich
eine Ohrfeige verpassen, doch stattdessen ging sie zornig an ihm vorbei. Draco
war nun verstummt und deutete den anderen, nicht weiter darüber zu sprechen. Er
wirkte fast etwas eingeschüchtert, hatte Harry das Gefühl. Es schien fast so,
als habe sie ihn im Griff. Wusste sie etwas über die Malfoys, was die anderen
nicht wussten? Hasste sie seine Familie vielleicht deshalb so sehr?
Harry, Ron und Hermine hatten sich gerade zusammen mit Hagalaz in die letzte
Reihe gesetzt, als Snape in seinem schwarzen Umhang hereinrauschte und wie
üblich die Namensliste durchging. Er war schließlich am Ende angelangt und
legte die Liste beiseite.
"Ach ja, hier haben wir ja auch die neue Schülerin, Miss Hagzissa." Er wandte
sich an Hagalaz. "Es wundert mich sehr, dass sie nicht bei den Slytherins
gelandet sind, bei all dem was ich von Malfoys Vater über sie und ihre Familie
gehört habe. Ich zweifele eigentlich nicht an seinen Worten, aber ich möchte
mich da mal selbst überzeugen."
"Sicher.", sagte Hagalaz knapp und sah ihn gelangweilt an. Harry wusste schon,
dass Snape sie testen würde, so wie er es beim ihm damals in der ersten Stunde
gemacht hatte. Er würde sie Sachen fragen, die sie nicht wissen konnte oder die
einfach zu schwierig waren.
"Tja, dann können sie mir sicher verraten, was für einen Trank man erhält,
wenn man Gilgameschkraut mit Alraunensaft vermischt, oder?" er sah sie fordernd
an.
Selbst Hermine stutzte und überlegte, ohne sich zu melden.
"Gute Idee," antwortete Hagalaz gleich zum Erstaunen der Klasse, " Man hätte
einen Trank, mit dem man durch das Gilgameschkraut Unsterblichkeit erlangt und
der durch die Alraunen noch einen Schutz gegen Zauber bietet, die die
Bewegungsfreiheit einschränken, wie Versteinerung oder Lähmung."
Snape zog eine Augenbraue hoch, "und der Hacken an der Sache ist?"
Verdutzte Gesichter waren im Raum zu sehen und keiner schien die Frage zu
verstehen. Ihre Antwort ließ aber nicht auf sich warten.
" Wenn man zuviel Alraunensaft nimmt, ist es aus mit dem langen Leben und dazu
kommt noch das nebensächliche Problem, dass es kein Gilgameschkraut mehr gibt."
Bei den letzten Worten grinste sie.
"Nicht schlecht, "sagte Snape zögernd, "Wenn sie nicht bei den Gryffindors
wären, hätte ich ihnen glatt 10 Punkte dafür gegeben." Er grinste fies und
ging zum Pult.
"Mistkerl.", fluchte Harry, " Der hätte uns wirklich mal Punkte geben
können."
Ron sah ihn misstrauisch an, "Träum weiter Harry. Eher würde er mit Lockharts
Klamotten rumlaufen, als uns Punkte zu geben. Außerdem können wir froh sein,
dass wir keine verloren haben."
"Was sollte das?", sagte Hermine auf einmal, die Hagalaz verbissen ansah,"
Dieser Trank steht in keinem unserer Bücher drin."
"Wozu auch? Man kann ihn eh nicht mehr herstellen. Hab ich doch eben gesagt."
Hermine blickte sie zweifelnd an.
"Ich kenne ihn nur, weil meine Eltern mir mal davon erzählt haben." Fügte
Hagalaz hastig hinzu und schwieg nun, da Snape den Vieren einen zornigen Blick
zuwarf.
Die Stunde ging glücklicherweise schnell und problemlos vorüber und den Rest
des Tages verbrachten sie am See, wo die warme Abendluft am angenehmsten war.
Die nächsten Tage waren nicht besser und die Hitze war unerträglich in den
Räumen. Jeder wünschte sich nun den kühlen Herbst herbei, aber der ließ wohl
noch auf sich warten.
~~~~~~~~~~~~Fortsetzung folgt~~~~~~~~~~~~
Viel Spaß beim lesen und über Komments freu ich mich natürlich sehr ^_^
Kapitel 5:
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Sodele, viel Spaß beim lesen.^_^ hier kommt die Fortsetzung:
Es war mitten in der Nacht, als etwas am Fenster des Gryffindorturmes pochte.
Hedwig hockte mit einem Brief im Schnabel davor und schuhute leise, als Harry es
öffnete. Eine kühle und angenehme Nachtluft wehte ihm entgegen und ließ ihn
hellwach werden. Endlich, dachte er sich, ein Brief von Sirius.
Hi Harry.
Entschuldige, dass ich unser Gespräch an jenem Abend so abrupt beendet habe.
Die Erinnerungen an damals sind einfach noch zu schmerzhaft, als das ich so
einfach fröhlich darüber reden kann. Es war eine wirklich schöne Zeit mit
James und Remus und wir haben viel erlebt, aber diese Zeiten sind vorbei und ich
hoffe, dass es dir nicht so ergehen wird. Du sollst mit einem Lachen an deine
Jugend denken.
Sicher hattet ihr viel Spaß auf dem Festival. Es ist ja auch etwas besonderes,
da es so selten stattfindet. Habt ihr auch NightWitch gesehen? Remus ist ein
großer Fan davon, aber ich denke mal, dass er es nur wegen der Sängerin ist,
wenn du verstehst, was ich meine. Es wird ihm sicher das Herz brechen, wenn er
von ihrem Tod hört. Aber diese ganze Angelegenheit kommt mir doch etwas
merkwürdig vor.
Du hattest mich nach der Bedeutung der Eihexe gefragt. Ich kann dir nur sagen,
dass es ein Buch mit dem Namen "Verlorene, schlafende Kreaturen" in eurer
Bibliothek gibt, das dir darüber Auskunft geben kann. Ich warne dich aber,
solltest du auf eine Eihexe gestoßen sein, sei auf der Hut. Sie sind sehr
gefährlich und sollten eigentlich nicht mehr existieren. Am besten du
informierst mich gleich darüber.
Ich hoffe du genießt die Zeit in Hogwarts und amüsierst dich in Hogsmead.
Sirius
Harry war überrascht. Er hatte nicht erwartet, dass Sirius ihm etwas auf seine
Frage antworten würde und nun nannte er ihm sogar ein Buch darüber. Sie sind
gefährlich, las Harry wieder und ein Schauer überkam ihn, als er an das Ei und
an die Hand dachte, die nach ihm griff. Er wollte dieses Buch jetzt gleich holen
und warf sich den Tarnumhang über. Mit leisen Schritten schlich er aus dem
Gemeinschaftsraum und spähte in den Gang. Er war leer und es waren auch keine
Schritte zu hören. Doch auf einmal hörte er ein leichtes Knurren und
irgendetwas schien sich mit einem schleifendem Geräusch zu entfernen.
Als er vorsichtig um die nächste Ecke blickte, stockte ihm der Atem. Eine
riesige Bestie stand am Ende des Flures und starrte ihn mit leuchtenden Augen
an. Es sah aus wie ein Löwe, dessen Fell schwarz und mit silbernen Strähnen
durchzogen war. Die Mähne war aufgebauscht und ließ ihn noch viel größer
wirken als er es schon war. Sein Blick war voll und ganz auf Harry fixiert und
sein mächtiger Leib bewegte sich nun auf ihn zu. Die schweren Pranken krallten
sich in den Boden des Flures und Harry hätte am liebsten Geschrieen, wenn ihm
die Angst nicht die Kehle zugeschnürt hätte. Mit langsamen Schritten ging er
rückwärts zum Eingang des Gemeinschaftsraumes und prallte mit dem Rücken
gegen das Gemälde der alten Dame, die mit einem leisen Schnarchen
weiterschlief. Der Löwe blieb genau vor ihm stehen, aber er tat ihm nichts.
Seine gelben Augen starrten ihn nur an und es sah aus, als wolle er ihn
aufhalten oder zurücktreiben. Harrys Angst schwand allmählich und sein Herz
wurde ruhiger und dennoch wagte er es nicht diesem Tier näher zu kommen. Er tat
das einzige, was ihm übrig blieb. Er ging zurück in den Gryffindorturm und
schloss leise den Eingang.
Was war das, durchfuhr es ihn. Warum ist er zurückgegangen? Er wollte doch das
Buch holen und plötzlich taucht diese Bestie auf. Und dieses merkwürdige
schleifende Geräusch. Was war das, fragte er sich erneut. Die Gedanken in
seinem Kopf drehten sich und er fühlte, dass er sich nur noch schwer
konzentrieren konnte. Erschrocken blickte er auf die Uhr. Es war schon fast
Morgen. Harry musste ihn eine Ewigkeit angestarrt haben und wie in Trance, war
er zurück in den Raum gegangen. Er holte tief Luft und spürte die Müdigkeit,
die sich in seinem Körper ausbreitet. Sie war warm und schwer in der Lunge und
verstärkte das träge Gefühle. Es hatte keinen Zweck, dachte er sich. Es
würde nichts bringen weiter darüber nachzudenken und es wäre auch zu
gefährlich wieder hinauszugehen. Mit mühevollen Schritten ging er hinauf zum
Schlafsaal und legte sich in sein Bett. Morgen, dachte er, morgen werde ich Ron
und Hermine davon erzählen. Und im nächsten Moment fielen ihm die Augen zu.
Als Harry am nächsten Morgen erwachte, war ihm, als hätte er das Ganze nur
geträumt. Würden Ron und Hermine ihm überhaupt glauben? Er war sich jetzt
selbst nicht mehr sicher, ob es Wirklichkeit war oder nicht. Woher kam die
Müdigkeit? In solch einer Situation konnte man doch nicht einfach einschlafen.
Er schüttelte den Kopf und verwarf seine Bedenken. Vielleicht sollte er doch
nicht darüber reden.
Hermine wartete schon auf Harry und Ron, die verschlafen die Treppe
runterkamen.
"Wo ist Hagalaz?" fragte Ron verwundert. Doch im selben Moment kam sie die
Treppe hinuntergetrottet.
"Sorry, sind wir spät dran?", sie gähnte dabei und streckte sich.
Hermine betrachtet sie seufzend. "Wenn du nicht bis spät in die Nacht gelesen
hättest, dann wärst du jetzt auch nicht so müde. Kommt wir müssen los."
Kaum waren sie hinter dem Bild hervor getreten, sah Harry sie auf dem Boden.
Kleine Kratzspuren, die wohl niemandem aufgefallen wären, doch er erkannte sie
ganz genau und in seinem inneren Auge erschien das Tier wieder, wie es ihn
anstarrte.
"Ich.. ich muss euch was erzählen." Stammelte er. Die anderen sahen ihn
verdutzt an, doch Harry fing an ihnen die Ereignisse von letzter Nacht zu
schildern.
"Wir müssen Dumbledore informieren. Er muss es doch erfahren, wenn eine Bestie
in seiner Schule rumläuft." flüsterte Hermine leise. " Sonst wird es dich
töten."
Sie waren nun im Speisesaal und hatten ihre Stimmen gedämpft, damit niemand ihr
Gespräch belauschte.
"Ich weiß nicht." Zweifelte Harry und stocherte besorgt in seinem Haferbrei.
"Es sah nicht so aus, als ob es mich angreifen wollte. Sonst hätte es mich doch
schon getötet."
"Vielleicht will es dich vor etwas warnen, Harry." Hagalaz sah nachdenklich in
die Runde. "Ich meine, es hatte dich davon abgehalten in die Bibliothek zu
gehen. Wer weiß?"
"Wozu soll denn ein Löwe jemanden warnen?" bemerkte Ron skeptisch, "Woher soll
er denn überhaupt gewusst haben, dass Harry zur Bibliothek wollte?"
Hagalaz zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck aus ihrem Teebecher.
"Toll." Murmelte Harry, "Erst ne Eihexe und jetzt das. Was kommt als nächstes?"
Er blickte immer noch auf die graue, schleimige Masse vor sich ,die in seinen
Augen immer unappetitlicher wurde.
Das einzige was sie zuerst machen konnten war Prof. Binns nach der Eihexe zu
fragen und das Buch zu suchen. Vielleicht hatten sie damit Glück und eventuell
ließ sich die eine oder andere Frage endlich beantworten. Bei der ersten Sachen
stellten sich ihnen aber wieder Schwierigkeiten in den Weg.
Prof. Binns hatte die Klasse gerade aufgefordet ihre Bücher herauszunehmen,
damit sie die Hexenverfolgung des späten Mittelalters besprechen konnten.
Hermine meldete sich.
"Ich habe mal eine Frage, Sir." Fing sie an," Gibt es eigentlich verschiedene
Arten von Hexen und Zauberern?"
"Wie soll ich das verstehen?" Er sah sie verwirrt an. "Meinen sie jetzt
reinblütig und nicht reinblütig? Das ist eine alberne Sache, aber...."
Hermine unterbrach ihn.
"Nein, das mein ich nicht. Ich dachte eher an was anderes. Vielleicht könnten
sie uns ja mal erklären, was Eihexen sind."
Prof. Binns sah sie an, als hab sie ihn gerade nach dem Teufel gefragt. In der
Klasse wurde Gemurmel laut und fragende Gesichter waren zu sehen. Schließlich
gab er eine Antwort.
"Nun, eigentlich ist es sinnlos darüber etwas zu erzählen. Sie existieren zum
Glück nicht mehr." Er machte eine kleine Pause und wirkte, als überlege er,
wie man diese Sache am besten erklären kann. "Eihexen sind keine wirklichen
Menschen. Sie sind magische Geschöpfe, die das Aussehen von Menschen annehmen.
Ihre dunklen Kräfte waren überall bekannt und jeder fürchtete sie. Mord- und
Blutlustig waren sie. Haben sogar Kinder getötet um ihrem dunklen Herrscher zu
dienen. Ihr wisst, welchen dunklen Herrscher ich meine." Ein Zittern ging durch
die Reihen der Klasse und auch Harry wusste, dass er Lord Voldemort meinte.
Hagalaz meldete sich zu Wort.
"Woher will man denn überhaupt wissen, dass sie alle dem dunklen Herrscher
gedient haben? Das ist doch gar nicht belegt." Sie wirkte leicht gereizt und
ihre Stimme zitterte leicht. Harry verstand ihre Art nicht und wunderte sich
darüber. Sie schien doch mehr zu wissen, als sie verraten hatte.
"Das ist eben so gewesen. Dafür braucht es keine Beweise zu geben." Er fuhr
fort. "Dass sie einen Hang zur schwarzen Magie hatten, wusste jeder. Ihre Macht
war zu gefährlich. Niemand konnte sie kontrollieren, außer ihm, dessen Name
nicht genannt werden darf. Mit Hilfe einiger guter und mächtiger Zauberer und
Hexen konnte man sie glücklicherweise töten. Hätte man sie am Leben gelassen,
dann würden wir jetzt immer noch unter dieser Schreckensherrschaft leiden. Das
ist alles, was es darüber zu sagen gibt."
"Es gibt aber doch auch ein Buch, in dem etwas über sie drinsteht, oder?"
Hermine gab nicht nach und wollte nun alles wissen.
"Da werden sie schlecht rankommen, Miss Granger. Es steht nämlich in der
Verbotenen Bibliothek. Und jetzt würde ich gerne den Unterricht weiter
führen!" Ein scharfer Unterton war in seiner Stimme zu hören. Er würde ihnen
dazu keine weiteren Fragen beantworten, dass merkten sie sofort.
Hermine sagte auch nichts weiter. Sie wollte sich nicht mit einem Lehrer
anlegen, auch wenn sie genauso interessiert war wie Harry, Ron und Hagalaz.
Aber vielleicht hatten sie ja schon alles erfahren. Vielleicht war das Buch gar
nicht mehr notwendig. Es wäre eh zu riskant in die Verbotene Bibliothek zu
gehen. Es würde nur Punkteabzüge geben für Gryffindor, wenn man sie erwischen
würde. Aber Hermine wollte eine andere Lösung finden.
"Ich werde versuchen, einen der Lehrer zu bitten, dass er mir eine Erlaubnis
gibt.", schlug sie nach dem Unterricht vor, "So wie damals."
Harry schüttelte den Kopf. "Nein, das wird nicht klappen. Diesmal haben wir
keinen dummen Lockhart hier, den man überzeugen könnte."
"Aber versuchen kann sie es ja mal." Sagte Ron und Hagalaz stimmte dem zu.
Leider war es so, wie Harry es erwartet hatte. Keiner gab ihr die Erlaubnis.
Jeder wusste, dass Hermine es nicht nötig hatte Bücher aus der Verbotenen
Bibliothek zu lesen. Auch hatte er das Gefühl, dass die anderen Lehrer von der
Frage nach der Eihexe Wind bekommen hatten und ihnen deshalb auch keine
Erlaubnis gaben. Kurz bevor sie zu Bett gingen, beschloss Hermine am nächsten
Tag weiter zu machen. Schließlich hatte sie ja noch nicht alle Lehrer durch,
aber Harry und Ron machten sich da keine Hoffnung mehr.
Ein Knurren. Es war ganz deutlich zu hören. Ein leises Knurren kam aus dem
Flur. Harry war hellwach und stieg aus seinem Bett und ging hinunter in den
Aufenthaltsraum. Konnte es sein, dass die Bestie wieder vor dem Eingang stand?
Er fasste all seinen Mut zusammen und öffnete ihn langsam und da sah er ihn
wieder. Der Löwe. Er stand in einiger Entfernung und hatte seinen Kopf jemanden
zugewandt, den Harry zuerst nicht erkennen konnte, doch als er sich weiter aus
dem Eingang beugte, entdeckte er noch etwas, was ihm Kopfzerbrechen bereiten
würde.
Eine große Gestalt war zu sehen. Sie wirkte wie die eines Menschen, doch hatte
sie keine Schultern und der Kopf saß auf einem halslosen Rumpf. Es war zu
dunkel als, dass er mehr erkennen konnte. Nur diese schemenhafte Figur.
Schlitzige Augen blickten den Löwen an und eine Hand, die eher einer Kralle
glich, griff nach ihm. Mit einem Fauchen wies er die merkwürdige Gestalt
zurück und sein mächtiger Körper baute sich wie eine Mauer vor ihm auf. Harry
wollte einen Schritt näher rangehen um besser sehen zu können, doch mit einem
lauten Knacken einer Fußbodenfliese verriet er seine Position. Vier bedrohliche
Augen waren jetzt auf ihn gerichtet und mit einer unmenschlichen, fließenden
Bewegung näherte sich ihm die schwarze Gestalt. Die Augen waren weitaufgerissen
und die Pupillen waren nur dünne Schlitze. Harry war sich sicher auch eine
verzerrte Fratze erkannt zu haben. Doch im nächsten Moment fletschte der Löwe
die Zähne und riss die Kreatur um. Ein Kreischen erklang und sie wand sich aus
dem Griff des Löwen und verschwand rasch in der Dunkelheit des Flures. Nun
erkannte er auch das Schleifen wieder. Es kam damals von dieser eigenartigen
Gestalt, die unmöglich ein Mensch sein konnte. War es ein Monster?
Harry sah sich erschrocken um und es war das Gleiche wie letztes Mal. Der Löwe
schritt ihm entgegen und baute sich bedrohlich vor ihm auf. Seine leuchtenden
Augen starrten ihn eindringlich an und er knurrte, wirkte fast angriffsbereit.
Wie in Trance ging er wieder in den Gemeinschaftsraum und fühlte diese
unendliche Müdigkeit. Doch dieses mal war er verwirrter als zuvor. Was war das
wieder für ein Wesen? Wollte es ihn warnen? Oder hatte es vor, Harry zu töten?
Wollte sie beide ihn töten? Fragen über Fragen. Wieder drehten sich die
Gedanken in seinem Kopf und es blieb ihm nichts anderes übrig als ins Bett zu
gehen und zu schlafen.
Er träumte einen wilden Traum von Monstern, die aus Eiern schlüpften und mit
ihren Klauen nach ihm griffen. Ein Löwe, der wie das Wappentier der Gryffindors
aussah, versuchte ihn zu fressen und gleichzeitig waren dort Ron und Hermine,
die ihm unverständliches Zeug zuriefen, das ihm nicht weiterhalf, sondern ihn
noch mehr verwirrte. Und da war Hagalaz, die hinter Tausenden von Schleiern
stand, unerreichbar fern und mit einem ausdruckslosen Gesicht, schweigend das
Geschehen beobachtete.
Fortsetzung folgt und Komments sind gerne gesehen ;-)
Kapitel 6:
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Sodele. jetzt geht es endlich weiter ^_^. Hoffentlich gefällt es euch ;)
7.Geschichte der Eihexen (2.Teil)
Harry fühlte sich am nächsten Morgen schrecklich. Er hatte Augenringe, sein
Körper fühlte sich an wie Blei und beim Frühstück brachte er keinen Bissen
runter. Sollte das jetzt jede Nacht so zugehen? Ihm war elendig zumute bei dem
Gedanken, nie wieder richtig schlafen zu können, nur weil ein Löwe und ein
merkwürdiges Wesen vor seiner Tür lauerten. Doch er erzählte den anderen
nichts. Er wollte nicht, dass Hermine aufgebracht zu Dumbledore läuft und ihm
alles darüber berichtet. Dieses Mal wird man ihm nicht glauben, dachte er sich.
Es machte doch alles keinen Sinn, was er erlebt hatte. Die Schüler würden
über ihn lachen und der Direktor kann auch nichts machen, solange es keine
Beweise für diese Vorfälle gibt. Außerdem wollte er nicht, dass schon wieder
nur wegen ihm wieder alle in Schwierigkeiten stecken.
Es war schon später Nachmittag, als Hermine in die Bibliothek kam und sich zu
Harry, Ron und Hagalaz setzte.
"Es bringt nichts.", sagte sie und machte ein enttäuschtes Gesicht. "Die Lehrer
wollen mir einfach keine Erlaubnis geben. Ich habe wirklich jeden gefragt.
Nichts zu machen."
"Ach ist auch nicht so schlimm. Wir wissen ja eigentlich schon alles von Prof.
Binns." Meinte Ron, doch recht überzeugt schien er auch nicht zu sein.
"Vielleicht sollten wir die Sache lieber vergessen."
"Hast du wirklich jeden Lehrer gefragt?" erkundigte sich Hagalaz neugierig.
"Hast du auch keinen ausgelassen?"
Hermine sah sie verwundert an. "Ja. Na gut. Nein, Snape hab ich nicht gefragt,
aber bei dem lohnt sich das eh nicht."
"Tja, dann werden wir ihn eben jetzt fragen." Sie deutete zum anderen Ende der
Bibliothek, wo er gerade stand und dabei war den Ravenclaws Punkte abzuziehen.
Warum auch immer.
"Das macht er nie. Der wir dir eher ne Strafe aufhalsen, wenn du ihn fragst."
Sagte Ron entsetzt, doch Hagalaz war schon aufgestanden und marschiert zu ihm
hin. "Spinnt sie?"
Von weitem war zu sehen, wie sie auf ihn einredete und mit den Händen
gestikulierte. Sein sonst so kaltes Gesicht nahm einen merkwürdigen Ausdruck
an. Fast freundlich schaute er, als Hagalaz ihm ein Pergament reichte und er
etwas darauf schrieb. Mit eiligen Schritten kam sie zurück zum Tisch, an dem
Harry, Ron und Hermine sie verwirrt ansahen.
"Wie zum...?" staunte Ron und blickte auf das unterschriebene Pergament. "Wie
hast du das gemacht?"
"Naja, etwas Überredungskunst reicht aus. Schwärm ihm ein bisschen von
Zaubertränken vor und schon klappt es." Sie grinste breit. "Na gut, und etwas
Magie kann man auch gebrauchen.", fügte sie beiläufig hinzu.
"Du hast einen Zauber bei ihm angewendet?" Hermine blickte sie entsetzt an.
"Jemanden gegen seinen Willen zu verhexen, gehört zur schwarzen Magie. Das
weißt du ! Wenn das rauskommt, fliegst du oder fliegen sogar wir alle von der
Schule!"
Hagalaz Grinsen wirkte nun leblos und versteinert. Harry hatte fast das Gefühl
als stieg Zorn in ihr auf, doch hatte sie sich gut unter Kontrolle.
"Na und?." Sagte sie barsch und es war merkwürdig, dass sie so unfreundlich
reagierte. Sie war doch sonst nicht so. "Ihr werdet schon nicht fliegen und
außerdem hasse ich diese strengen Regeln. Schwarze Magie ist doch nicht immer
was gefährliches." Irgendetwas passte ihr nicht, oder war da ein Funken
Unsicherheit in ihren Augen? Dass sie gut zaubern konnte und ihr Zaubertränke
lagen, war ja nicht zu übersehen, aber dass sie auch schwarze Magie gut
beherrschte, war doch etwas beunruhigend. Ob ihre Eltern vielleicht was mit den
Todessern zu tun hatten? Vielleicht waren sie ja sogar selbst welche gewesen und
wurden deshalb hingerichtet? Schließlich bestand ja auch eine Freundschaft zu
Lucius Malfoy. Harry wusste es nicht, aber irgendwas stimmte nicht in diesem
Moment.
Ohne ein Wort zu sagen, ging Hagalaz in den verbotenen Bereich der Bibliothek
und kehrte mit einem großen verstaubten Buch wieder. "Verlorene, schlafende
Kreaturen-Lexikon der dunklen Geschöpfe" war darauf zu lesen und die Schrift
blätterte allmählich ab. Sie warf es auf den Tisch.
"Jetzt können wir ja mal nachlesen." Sagte sie wieder in ihrem normalen Tonfall
und schob es zu Hermine, die sie immer noch misstrauisch musterte. Sie schlugen
es auf und es war zuerst eine merkwürdige Gestalt zu sehen, die einer nackten
Frau ähnelte, aber die Klauen eines Monsters besaß.
"Ist das die Eihexe?" fragte Ron verwundert und sah neugierig über Hermines
Schulter in das Buch.
"Nein, das ist ein Succubus, du Idiot." Antwortete sie genervt und murmelte noch
ein "das ist ja obszön!" vor sich hin. Sie blätterte weiter und fand die
Seite, die sie suchten.
Es war ein Bild zu sehen, das ein Ei zeigte und in dessen Innern symbolisch die
Gestalt einer Frau gezeichnet war. Daneben stand ein Text, der recht unleserlich
geschrieben war. Es hatte den Anschein, als hätte jemand den Text absichtlich
löschen wollen.
Hermine schwang den Zauberstab und rief "Renovare". "Das ist ein Zauber mit dem
man alte Texte größtenteils wieder lesbar machen kann. Sehr nützlich."
Teile des Textes erschienen, doch schien viel Wissen verloren worden zu sein.
Sie las vor:
"(...)Eihexen waren seltene magische Geschöpfe. Sie lebten seit Anbeginn der
Zeit und verpuppten sich alle 10 Jahre in einem Ei um erneut geboren zu werden.
Dabei waren sie auch in der Lage ihr Aussehen zu verändern. Ihre Erscheinung
war stets auffällig und verspielt. Besonders ihre Augen hatten meist die Farben
des Feuers, des Smaragdes oder des Mondes. Sie selbst beherrschten jede Art von
Magie. Die Schwarze, wie die Weiße.(...) Damit sie ihr Wissen an andere
weitergeben konnten, sammelten sie diese meist in Büchern, was für viele
Zauberer wie ein Schatz war. Jedoch sind diese Bücher wie die Eihexen nicht
mehr vorhanden. Ihr Hang zur schwarzen Magie wurde ihnen durch den allseits
gefürchteten Lord Voldemort zum Verhängnis. Sie stellten sich unter seine
Herrschaft, da er es ihnen ermöglichte, dass sie ihre volle Macht nutzen
konnten.(...) Nach seinem Fall gelang es dem Zauberministerium eine Truppe von
sieben Zauberern und Hexen zusammen zu stellen, die die magischen Fähigkeiten
der Eihexen bannten, damit diese hingerichtet werden konnten. Diese Hinrichtung
wurde auch "die silberne Waldnacht" genannt, da das einzige, was von den Eihexen
übrig blieb, ihre silbernen Schlangenketten waren(...)"
Hermine machte eine Pause und blickte noch mal auf das Blatt. Unter dem Text
stand noch etwas, was nachträglich geschrieben wurde und somit neuer wirkte.
"Die Eihexen waren es, die Voldemort am meisten unterstützten. Er gab ihnen,
was sie für ihr ewiges Leben brauchten: Das Blut Unschuldiger. Ihre Gier nach
Macht und Reichtum war unersättlich und sie hätten alles dafür getan. Sie
waren ausnahmslos dem Bösen verfallen und nahmen auf niemanden Rücksicht. Wer
ihnen im Weg stand wurde getötet, selbst wenn es ihre eigenen Leute waren.
Moral und Sittsamkeit waren ihnen fremd, genau wie der Sinn das Gute von dem
Bösen zu unterscheiden. Weder Freund noch Feind war vor ihnen sicher. Sie taten
nur das, was zu ihrem Vorteil war. Gut, dass diese schreckliche Zeit vorbei ist.
Sie starben zu Recht."
Alle waren still. Sie hatten alles erfahren, was sie wissen wollten. Aber gerade
diese Information machte Harry Angst. Jetzt war er nicht mehr im Zweifel, ob er
in Gefahr sein könnte. Nein. Jetzt war er sich sicher, dass er in Lebensgefahr
steckte. Er hatte eine Eihexe gesehen und sie hatte ihn gesehen. Sie wird mich
finden, wenn sie es nicht schon getan hat, und mich töten, dachte er
beängstigt. War sie diese merkwürdige Gestalt? Vielleicht sollte er doch mit
Dumbledore reden? Harry konnte ja schlecht etwas gegen solch ein Monster
unternehmen. Sie würde ihn mit einem Fingerschnipsen auseinanderreißen oder
sogar Voldemort ausliefern und sich an seinem Leid erfreuen. Aber da war doch
noch Malfoy? Hatte er sie nicht getötet? Oder steckten die beiden unter einer
Decke? So war es sicher, dachte er sich, sie wollen mich beide töten.
"Wir stecken ganz schön in der Klemme, Harry." Ron schluckte und sah besorgt in
die Runde. Hermine sah nicht besser aus. Sie hatte sich auf die Lippe gebissen
und starrte auf die Seite vor sich.
"Sie wird euch töten und wir haben keine Chance." Murmelte sie leise und auch
sie schien Angst zu haben, auch wenn die Eihexe sie nicht gesehen hatte.
Doch auf einmal richtete sich Harrys Aufmerksamkeit einer anderen Sache zu, die
ihm jetzt erst auffiel. Er blickte zu derjenigen, die sich noch gar nicht dazu
geäußert hatte.
"Hagalaz?", fragte er verwundert, " Hagalaz, was hast du?"
Ihr Gesicht war kreideweiß und ihre Hände zitterten, als sie auf das Buch
zeigte und sie wirkte als deutete sie auf ein ekliges Insekt.
"Das... das ist....," stammelte sie und ihre Stimme war kaum mehr als ein
Flüstern, "Das ist eine Lüge. Eine verdammte Lüge!"
Harry hätte schwören können, dass ihre Augen in diesem Moment wie eine
feurige Glut leuchteten; rot wie Feuer.
8. Das erschreckende Erkenntnis
"Lügen!" Wiederholte Hagalaz nun aufgebracht und feuert das Buch mit einer
Handbewegung vom Tisch. Ihre Augen glühten vor Zorn und Harry spürte fast die
Wut, die sie ausstrahlte. Ohne ein Wort zu sagen nahm sie das Buch wieder auf
und schritt aus der Bibliothek.
"Was sollte das denn?" fragte Ron verwirrt.
"Denkt ihr auch, was ich denke?" stammelte Hermine und machte ein ernstes
Gesicht.
"Aber, dass kann doch nicht sein." Sagte Ron und merkte worauf Hermine hinaus
wollte. "Das würde Dumbledore doch nie zulassen."
Hermine schüttelte den Kopf." Das würde er sicher nicht, aber vielleicht weiß
er es nicht?"
"Außer, sie ist keine Eihexe." Harry blickte in die Runde. "Ich meine,
Dumbledore ist doch nicht so dumm, dass er das übersehen würde. Vielleicht ist
sie ja gar keine, jedenfalls benimmt sie sich nicht so. Sie hat uns nichts getan
und außerdem hatte sie Eltern, die...." Er stockte kurz.
"Das heißt doch nichts." Hermine sah ihn skeptisch an. "Schließlich wissen wir
das nur von ihr und Malfoy. Kein anderer scheint ihre Eltern wirklich zu
kennen."
"Aber sie hasst ihn doch. Sie kann eigentlich gar kein schlechter Mensch sein."
Faselte Ron und schwieg nach dieser dummen Bemerkung.
Harry stand auf. Er wollte sicher gehen, ob ihre Befürchtung stimmte.
Vielleicht konnte man sie darauf ansprechen oder Dumbledore fragen. Doch wie
könnte er das anstellen? Einfach auf sie zu gehen und auf gut Glück fragen.
"Hey, was hast du und noch was, bist du eigentlich ne Eihexe?" Nein, das wäre
zu plump. Er könnte es eher bei Dumbledore versuchen. Leider fand er weder die
eine noch den anderen und somit musste er mit seinen Fragen noch eine Weile
warten.
Erst beim Abendessen tauchte Hagalaz wieder auf. Sie sprach aber nicht mit den
anderen und mied sie. Es war fast so, als wollte sie nichts mit ihnen zu tun
haben, aber als sie an Harry und den anderen vorbeihuschte, hatte er fast den
Eindruck, als sähe er Angst oder Trauer in ihren Augen. Vielleicht irrten sie
sich? Womöglich taten sie ihr mit der Anschuldigung unrecht? Das einzige, was
darauf deutete, dass sie eine Eihexe ist, war ihr merkwürdiges Verhalten in der
Bibliothek, aber war das denn ein Beweis dafür, dass sie eine dieser
schrecklichen Kreaturen war. Sie konnten sie nicht einmal fragen, was sie mit
der Lüge meinte. Was wusste sie denn darüber, dass es sie so aus der Fassung
brachte? Vielleicht hatte sie das ganze auch nur an etwas Schreckliches
erinnert, was mit einer Eihexe zusammenhing. Harrys Schädel brummte. So viele
Sachen auf einmal. Alles wollte sich in seinen Gedanken verbinden und zu einer
Lösung werden und doch passte nichts zusammen, ergab keinen Sinn oder war
einfach zu absurd. Er wusste ganz genau, dass er diese Nacht wieder keinen
ruhigen Schlaf finden würde. Sicher wird da wieder der Löwe und dieses
merkwürdige Wesen sein, dachte er sich, und auch die Sache mit Hagalaz wird
mich nicht zur Ruhe kommen lassen. Er ging müde und verzweifelt in den
Schlafsaal. Doch hatte er keine Ahnung, was ihn diese Nacht wirklich widerfahren
würde und wie nah seine Antworten waren.
Es war wieder so weit. Das Geräusch war klar und deutlich zu hören. Es kam
wieder vom Flur. Diese Mal, dachte Harry, dieses Mal werde ich nicht zurück
gehen. Ich werde herausfinden , was das soll.
"Ron." Flüsterte er. "Ron, wach auf. Der Löwe ist wieder da."
Im Dunkeln regte sich etwas und Harry hörte Rons verschlafene Stimme. Sie
standen beide auf und gingen leise aus dem Schlafsaal.
"Wir sollten auch Hermine wecken." Meinte Ron und schlich zum Schlafsaal der
Mädchen.
Bis auf ein Bett war es dunkel. Ein leichtes Licht schimmerte dort durch die
Bettdecke, aber es war nicht Hermines Bett. Die schlief ruhig und wirkte recht
verärgert, als Harry und Ron sie weckten.
"Was macht ihr hier? Seid ihr bescheuert?" meckerte sie halb im Schlaf, war aber
sofort auf den Füssen, als sie von dem Löwen hörte.
"Hagalaz liest noch, wie immer." Flüsterte sie leise und ging zu ihrem Bett.
"Hagalaz? Hörst du nicht? Der Lö..... was zum?" Sie hatte die Decke
zurückgeschlagen und zum Vorschein kam ein leeres Bett. Nur ihr Zauberstab lag
dort leuchtend neben einem Buch. Harry sah gebannt auf die aufgeschlagene Seite.
Ihr muss es gelungen sein noch ein paar unleserliche Texte zu erneuern und ein
Satz fiel Harry sofort in die Augen.
....Eihexen waren ausgezeichnete Animagi. Mehr noch, sie konnten nicht nur die
Gestalt eines einzigen Tieres annehmen, sondern mehrere, auch die eines
Fabelwesens oder eines Monsters. Schlangenwesen waren bei ihnen sehr
beliebt.......
Natürlich, durchfuhr es Harry, dass merkwürdige Wesen war eine Schlange. Die
Augen, diese komische Gestalt. So musste es sein. Sie hatte die Gestalt einer
Schlange angenommen. Aber warum griff sie ihn dann nicht hier, innerhalb des
Gryffindorturmes an? Er ging mit schnellen Schritten aus dem Schlafsaal und
öffnete den Eingang. Ron und Hermine eilten ihm hinterher.
Und es war, wie er es erwartet hatte. Da war wieder der Löwe und das andere
Wesen, das Harry jetzt als Schlange erkannte. Jedoch machten sie durch den
Lärm, den Ron und Hermine verursachten, als sie aus dem Eingang kletterten, zu
sehr auf sich aufmerksam. Vier bedrohliche Augen waren nun auf sie gerichtet und
die Schlange zischelte drohend in seine Richtung. Doch dieses mal war es anders.
Der Löwe wurde von ihr umgerissen und sie schlängelte nun auf Harry und seine
Freunde zu. Harry wurde von Ron rasch zur Seite gerissen, doch sah er die
leuchtenden Augen an sich vorbeihuschen und spürte einen brennenden Schmerz in
seiner Schulter. Er schrie laut auf und als er wieder seine Umgebung wahrnahm,
waren der Löwe und die Schlange verschwunden. Ron und Hermine standen bei ihm
und auf einmal tauchte Hagalaz vor ihnen auf. Ihre Augen waren auf Harrys Wunde
gerichtet und sie ging entsetzt blickend auf ihn zu.
"Komm ihm nicht zu Nahe du Monster!" brüllte Ron und zückte den Zauberstab.
Auch Hermine hatte ihn auf sie gerichtet.
Hagalaz sah sie fassungslos an. Sie wollte etwas erwidern, doch im nächsten
Moment kamen aufgebrachte Schüler aus dem Gryffindorturm und auch die
Hauslehrerin tauchte auf und wunderte sich über den Lärm.
"Was geht hier vor?" raunte McGonogall erbost und blickte auf Harrys Verletzung.
Sie brannte höllisch und er musste sich zusammenreißen um bei Bewusstein zu
bleiben. Sie ging auf ihn zu und sah sich die Wunde genauer an.
"Gift? Das ist doch..."flüsterte sie entsetzt und beauftragte Ron und Hermine
ihn sofort zum Krankenflügel zu bringen.
"Und sie, Miss Hagzissa, kommen sofort mit zum Direktor." Fauchte sie und sah
Hagalaz wutentbrannt an. "Ich wusste doch, dass sie nur Ärger bringen werden!"
Als McGonogall sie am Arm packte, erschienen zu allem Überfluss auch noch Snape
und Skulker.
"Was soll der Lärm?" Snape musterte mit einem verwirrten Gesicht zuerst
McGonogall, die wütend Hagalaz gepackte hatte, und dann den verletzten Harry,
der schon fast nicht mehr bei Bewusstsein war. Der Schmerz breitete sich heiß
im ganzen Körper aus und er hatte allmählich kein Gefühl mehr in den Beinen.
"Mr. Potter!" rief Skulker entsetzt. "Sie sind ja verwundet! Wie ist denn das
passiert, Minerva?"
"Ein.... ein übler Streich von Miss Hagzissa." Sagte McGonogall gefasst. "Aber
das ist meine Angelegenheit und ich werde mich darum kümmern. Bringt ihn
endlich in den Krankenflügel!" sagte sie schließlich an Ron und Hermine
gewand.
Harry schwanden die Sinne. Der Schmerz war nun überall und er konnte seine Arme
und Beine nicht mehr bewegen. In seinem Kopf hämmerte es unerträglich. Doch
auf einmal fühlte er sich, als falle er in ein dunkles Loch. Der Schmerz
schwand, aber er spürte seinen Körper nicht mehr. Gift, dachte er, Gift der
Eihexe. Es ist lebensgefährlich. Es waren nicht seine Worte, sondern die von
jemand anderem, der weit weg zu sein schien; Jenseits dieser finsteren Schatten.
Etwas nahm Gestalt an in der Dunkelheit. Ein Mensch? Ja, es war Hagalaz, die auf
ihn zukam. Ihr Gesicht war von einem Schleier verdeckt, aber dennoch erkannte er
sie. Als sie näher kam wurde sie deutlicher und sie nahm den Schleier ab. Doch
dass war nun nicht mehr sie, sondern die Fratze der Schlange, die vor ihm war.
Die spitzen Zähne gefletscht und die Augen weit aufgerissen. Ein Biss.
Fortsetzung folgt bald. ich bin jetzt bei 61 Seiten, aber ich will euch ja Zeit
zum lesen geben ^-^ *dumdidum* Ich freu mich auf eure Kommentare
Kapitel 7: etwas Wahrheit muss sein
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Jetzt geht es endlich weiter ^_^
9. Die düstere Vergangenheit und der Wandel
Harry fuhr hoch. Er war im dunklen Krankensaal, der nur leicht beleuchtet war,
und zuerst recht verwirrt, dass er sich hier wiederfand, bis ihm einfiel, dass
Ron und Hermine ihn hier hergetragen hatten.
"Er ist wach." Hörte er neben sich jemand sagen. Es war Ron und er sprach mit
Hermine, die neben ihm saß.
"Was ist passiert?." Fragte Harry noch leicht benommen." Warum wurde mir so
komisch?"
"Das war das Gift der Eihexe, Harry." Hermine sah ihn besorgt an. "Hätte
Hagalaz dich richtig gebissen, dann wärst du jetzt nicht mehr am Leben. Madam
Pomfrey meinte, wir sollen darüber nichts den anderen erzählen. Dumbledore
würde das regeln."
"Hoffentlich schmeißt er sie sofort von der Schule.", fügte Ron hinzu. "Wenn
sie mit Voldemort in Verbindung steht, dann wird sie öfters versuchen dich
umbringen zu kö..." er wurde durch ein Klopfen unterbrochen.
Hermine sprang auf. Hagalaz stand im Rahmen der Tür. Ron stellte sich auch hin
und richtet den Zauberstab auf sie. "Was willst du hier? Lass Harry in Ruhe !"
Doch sie machte nur einen Schritt auf sie zu, sodass sie im Lichtpegel zu sehen
war. Und Harry war überrascht. Keine Wut, kein Zorn oder Hass war in ihrem
Gesicht zu erkennen. Nein, es war eher Verzweiflung und Traurigkeit, die ihr ins
Gesicht geschrieben stand.
"Ich..." stammelte sie und blickte betroffen auf den Boden. "Harry es tut mir
leid. Ich weiß nicht, ob ihr mir glauben werdet, aber ich möchte versuchen
euch die Wahrheit zu erklären. Die Sache mit meinen Eltern war gelogen. Ich bin
eine Eihexe, aber das wisst ihr ja bereits." Sie verstummte kurz und ihre Augen
fingen an zu glitzern.
"Warum wolltest du mich töten?" fragte Harry sie in einem vorwurfsvollem Ton.
"Was?" Hagalaz sah ihn entrüstet an." Ich wollte dich nicht töten, Harry."
"Ach, ja? Warum hast du dich dann in eine Schlange verwandelt und ihn gebissen?
War das nur ein Scherz, oder was?" schrie Ron sie an.
"Ich war nicht die Schlange! Ich habe extra die Gestalt des Gryffindorlöwen
angenommen um Harry zu schützen. Ich weiß nicht, wer diese Schlange ist. Sie
war mir in der ersten Nacht aufgefallen und auch Dumbledore weiß es und kann
nichts dagegen ausrichten. Und McGonogall glaubt mir nicht."
Alle drei blickten sie verdutzt an.
Hermine fasste als erste wieder ein Wort." Die Lehrer wissen, dass du eine
Eihexe bist und unternehmen nichts dagegen?"
"Nur der Direktor und McGonogall wissen es. Madam Pomfrey hat es jetzt auch
erfahren, aber die anderen sollen es lieber nicht wissen. Die Vorurteile und
Lügen sind noch zu sehr in ihren Köpfen verankert. Das ist bei euch doch nicht
anders. Nur Dumbledore kennt die ganze Wahrheit."
"Welche Wahrheit? Meintest du das mit den Lügen, die im Buch stehen?" Harry
hatte sich an die Bettkante gesetzt und sah sie fragend an.
"Nun, es waren nicht alle Eihexen Anhänger Voldemorts." fing sie an. "Ich
gehörte nie zu seinen Untertanen, aber bestreite nicht, dass viele von uns auf
seine Seite gewechselt sind, weil er ihnen Macht und Freiheit versprochen hatte,
die ihnen aber nach und nach genommen wurde. Er nutzte ihre Kraft aus um sich
selbst zu stärken. Sie hatten schließlich keinen eigenen Willen mehr und nach
Voldemorts Fall, waren sie zu schwach und hilflos um zu fliehen. Alle Eihexen
bekamen einen Nachricht vom Zauberministerium, in der man uns zu einer
Waldlichtung bat. Man wollte den Eihexen, die ehemalige Anhänger Voldemorts
waren, helfen und auch die anderen Eihexen, die sich ihm widersetzt hatten,
sollten dorthin kommen um sie zu unterstützen." Sie machte eine kurze Pause und
blickte traurig zum Fenster hinaus. Etwas quälte sie in ihrem Innern. Ein
Kummer, der nie vergehen würde, eine Erinnerung, die sich schmerzhaft in ihr
Gedächtnis gebrannt hatte.
"Ich ging auch dort hin. Ich wollte helfen, wollte sehen, was aus meinen
Schwestern geworden war. Doch nichts dergleichen passierte. Belogen haben sie
uns. Man hatte uns in eine hinterhältige Falle gelockt. Ehe wir uns versahen,
hatten sie die Bannzauber ausgesprochen und schickten uns die Dementoren auf den
Hals. Wenn sie denen entkommen konnten, lauerte ein Zauberer oder eine Hexe
hinter dem nächsten Baum und tötete sie. Wie wilde Tiere hat man uns durch den
Wald gejagt, wie Bestien abgeschlachtet, ohne dass wir uns verteidigen konnten."
Ihre Augen glühten wieder rot und glänzende Tränen rannen ihre Wangen runter.
"Ich hatte nur Glück und konnte fliehen. Später hörte ich, dass ich die
Einzige war, die überlebt hatte. Doch jetzt sehe ich, dass es nicht alles sein
sollte. Man verleugnet uns. Erzählt Lügen über uns und schreibt es sogar in
die Bücher. Reichte es denn nicht, dass man unsere Körper, ja uns selber
getötet hat? Muss man denn jetzt auch noch unsere Vergangenheit, unsere
Existenz löschen, damit wir ganz von der Welt verschwinden?!" Sie stand nun
wütend am Fenster und sah schluchzend hinaus in einen schimmernden Himmel, der
die Morgendämmerung ankündigte. Ihr Gesicht war bleich und ihre Augen schienen
in den Farben des Himmels nur das Rot des Blutes zu erkennen, das vor vielen
Jahren vergossen wurde. Sie wirkte nicht so selbstsicher wie sonst, sondern
bedauerlich und armselig. Die mächtige Eihexe, dachte sich Harry, da stand sie
nun, vor der er und die anderen solche Angst hatten. Ein uraltes Wesen in dem
Körper eines jungen Mädchens, das in Kummer und Leid versank, das sich selbst
verleugnen musste um zu leben... und ihm das seinige retten wollte.
Harry stand auf und ging auf sie zu. Ron und Hermine wechselten einen
verwirrten, aber auch betroffenen Blick. Sie waren sich noch nicht sicher, ob
sie diese Geschichte glauben wollten. Doch Harry war sich sicher.
"Danke." Sagte er leise zu ihr und legte vorsichtig eine Hand auf ihre Schulter.
"Danke, dass du mich vor dem Tod bewahrt hast."
Sie sah ihn mit einem erstaunten Gesicht an, doch dann legte sich ein leichter
Schleier der Freude auf ihr Gesicht und auch Hermine nickte ihr nun
verständnisvoll zu, während Ron beschämt zu Boden sah. "Entschuldige, wir
dachten du hattest vor ihn umzubringen. Wir wussten das über die Eihexen ja
nicht."
"Das ist nicht schlimm. Ich bin froh, dass ihr mir glaubt. Keiner weiß das
über die Eihexen bis auf Dumbledore, McGonogall und Madam Pomfrey, auch wenn
ich mir sicher bin, dass die letzteren beiden nicht überzeugt davon sind."
Hagalaz grinste und fügte ironisch hinzu. "Das Zauberministerium hat ganze
Arbeit geleistet, was den schlechten Ruf der Eihexen angeht. Aber was soll's.
Daran konnte ich in den letzten 15 Jahren nichts ändern und daran werde ich in
Zukunft wohl auch nichts ändern können. Wenigstens hier bin ich einigermaßen
frei und in Sicherheit vor Voldemort." Sie lächelte wieder und blinzelte in die
grelle Morgensonne.
Ihr Kummer war noch da, dass merkte Harry, aber sie wirkte offener und
natürlicher. Sie war keine Bestie und auch kein Monster. Sie war wie ein Mensch
und er konnte sich vorstellen, dass sie glücklich war, Freunde gefunden zu
haben, die sie, so wie sie ist, respektierten, die ihr Geheimnis kannten und
sich dennoch nicht von ihr abwanden. Vertrauen und Freiheit, zwei Dinge, die ihr
immer wieder schmerzlich und hinterrücks genommen wurden und die sie schon
lange aufgegeben hatte, aber immer noch wichtig für sie schienen. Diese zwei
Dinge bekam sie jetzt wieder zurück.
Es war wirklich ein Wandel. Hagalaz gab sich offener und erzählte ihnen alles,
was sie über die Eihexen wissen wollten. Sie war glücklich, neben Dumbledore,
Freunde gefunden zu haben, die ihr glaubten und denen sie vertrauen konnte.
"Wisst ihr, man unterscheidet sogar bei den Eihexen zwischen zwei Sorten." Fing
sie an einem Abend an, als sie zusammen im Gemeinschaftsraum saßen und Harry
und Ron sich ein Schachspiel lieferten, während Hermine ihre Hausaufgaben
machte.
"Was gibt es denn da für Unterschiede?" fragte sie und blickte kurz von ihrem
Pergament zu Hagalaz auf.
"Die goldenen und die silbernen Eihexen. So weit ich weiß, waren die goldenen
die Urmütter und ihre Kinder waren die silbernen. Die silbernen Verfügen über
eine geringere Macht, aber sie können auch gefährlich werden. Ich glaube, dass
sie die goldenen Eihexen nachträglich getötet haben, weil sie nicht so schwach
waren, aber so genau, kann ich mich nicht mehr erinnern."
"Und was für eine bist du?" fragte Ron, während er den Läufer von Harry
rauswarf.
Sie blickte auf einmal etwas abwesend aus dem Fenster. "Ich weiß es nicht."
Nun schauten auch Harry und Ron auf.
"Wie? Du kennst deine Vergangenheit nicht?" Harry sah sie verwundert an. "Du
hast doch auch von der "silbernen Waldnacht" erzählt."
"Ich hab nur einzelne Bilder im Kopf. Schreckliche Bilder. Ich glaube, dass mir
sogar jemand geholfen hatte aus dem Wald zu kommen, aber ich weiß nicht mehr,
wer es gewesen war. Wenn man so lange lebt wie ich, dann kann man sich nicht
mehr an alles erinnern. Nur die Zauber fallen mir ein, aber keine Personen oder
Namen."
"Aber du erinnerst dich an den Namen Malfoy?" fragte Hermine nun zweifelnd. "Du
hasst ihn doch, oder? Du musst doch wissen warum?"
Hagalaz sah sie scharf an und gab die gleiche Antwort wie sonst. "Ich hasse
seine ganze Familie. Dieser ganze Quatsch mit reinblütig. Hexen und Zauberer
können nie reinblütig gewesen sein, sonst wären sie schon längst
ausgestorben. Er soll sich nicht einbilden etwas besseres zu sein, nur weil er
die Nase so weit oben trägt. Bei mir würde er auf die Knie sinken, wenn ich
es..." sie verstummte schlagartig und schwieg eine Zeit lang. So war es immer,
wenn man sie auf das Thema ansprach. Sie wollte nicht darüber reden und das
machte die anderen etwas misstrauisch, ob sie nicht doch etwas im Schilde
führte. Solange sie nicht die ganze Wahrheit wussten, solange würde Hagalaz
die skeptischen Blicke von Harry, Ron und Hermine ertragen müssen. Doch sie
sträubte sich dagegen, es ihnen zu erzählen. Sie hatte Angst. Angst davor, das
Vertrauen, was sie gerade erlangt hatte wieder zu verlieren. Ein Vertrauen, was
ihr schon oft schmerzhaft genommen wurde.
"Hey, Hagalaz! Wir haben's endlich!"
Diese Stimmen rissen alle Vier aus ihrem gedankenverlorenen Schweigen, was sich
unangenehm über den bis eben leeren Gemeinschaftsraum gelegt hatte. Es waren
Fred und George und wie es schien, waren sie wieder dabei etwas anzustellen.
Jedoch war es mittlerweile so, dass Hagalaz ebenso schlimm sein konnte wie die
Weasley Zwillinge. Erst vor zwei Tagen hatte sie die Alraunen geschminkt und
dafür satt Ärger bekommen, aber der Anblick der aufgedonnerten Pflänzchen war
es wert, dachte sich Harry und musste ein kleines Grinsen verkneifen.
"Wir haben endlich die richtige Mischung hinbekommen." Fred (oder George, wer
wusste das schon so genau, wer, wer war?) hielt ein kleines Pulver in der einen
und ein paar Bonbons in der anderen Hand. "Wenn man die Bonbons isst, dann...
Ron komm mal her!"
Ron schaute auf und deutete ihm ein Vogel." So blöd bin ich nicht, dass ich
darauf reinfalle."
George machte ein beleidigtes Gesicht, doch im nächsten Moment lief ihnen das
nächste Opfer über den Weg.
"Neville, schau mal. Die sind echt lecker." Er reichte ihm einen, während Fred
kichernd hinter ihm stand. Kaum hatte Neville den Bonbon im Mund, bildeten sich
lauter bunte Flecken auf seinem Gesicht und seinen Händen. Er quiekte
erschrocken und rannte gleich zu Hagalaz, die ihn mit einem Schwung des
Zauberstabes wieder von dem Zauber erlöste.
"Bunte Flecken?" meinte sie verblüfft. "Ich dachte er sollte ganz bunt
werden?"
Fred blickte wütend auf die Bonbons. "Mist, das war doch die falsche Mischung.
Bei dem Pulver klappt das aber. Komm mal her Nero!"
Hagalaz pechschwarzer Rabe kam beim Ruf seines Namens sofort angeflogen und
setzte sich bei ihr auf den Arm. Seine dunklen Augen betrachteten neugierig das
glitzernde Pulver. Sie nahm etwas davon und streute es vorsichtig über den
Vogel. Zuerst passierte nichts, doch nach kurzer Zeit begann sich sein schwarzes
Gefieder zu färben. Es wurde pink.
"Wah! Nicht pink!" Brüllte Hagalaz und die anderen mussten sofort anfangen zu
lachen, als sie den knallpinken Raben sahen, der nun wie wild in der Luft
flatterte.
"Oh nein, der sollte eigentlich andauernd seine Farbe ändern, aber da passiert
ja gar nichts." Raunte George verärgert und warf das restliche Pulver in das
Karminfeuer, das kurz grün aufflammte.
"Habt ihr etwa doch noch die Libellenflügel hineingegeben?" fragte sie entsetzt
und George nickte.
"Wir dachten, dass verstärkt die Wirkung."
"Arrrrg, ihr Idioten!" schimpfte sie und haute sich gegen die Stirn. "jetzt
bleibt mein Rabe pink und ich kann das nicht rückgängig machen." Sie blickte
schmollend zu Nero, der sich nun auf eine Stuhlkante gesetzt hatte und vor sich
hindöste. "Na ja, ist mal was anderes. Wer hat schon so nen Raben?" Sie grinste
bei den Wort und strich ihm über den Rücken, wobei er vom Stuhl fiel.
"Ja, wer hat schon so nen bekloppten Raben." Lachten Fred und George und gingen
hinauf in den Schlafsaal. Hagalaz musterte schmunzelnd das auf dem Boden
hüpfende pinke Federknäuel.
Harry und Ron hatten ihr Schachspiel beendet. Natürlich hatte Ron gewonnen und
Harry streckte sich müde im Sessel. Hermine klappte ihr Buch zusammen und
schüttelte den Kopf, als sie auf den bedepperten Raben sah. Ihr Blick wanderte
auf die Uhr.
"Oh, es ist schon spät." Sie sah erwartend zu Hagalaz. "Du musst gehen oder?"
Ihr Blick wurde nun ernster. Sie nickte stumm und warf sich einen Überwurf um
und schlich leise aus dem Gemeinschaftsraum. Es war wieder so weit. Sie ging
hinaus um das Schlangenwesen aufzuhalten, das jede Nacht vor dem Gryffindorturm
lauerte. Niemand wusste, was es war. Nur Hagalaz war sich sicher, dass es sich
um eine andere Eihexe handeln musste. Sie spürte das, aber eigentlich konnte
damals keine überlebt haben und wenn es so wäre, müsste sie sich in Hogwarts
aufhalten, was Dumbledore doch aufgefallen wäre. Ob sie sich doch irrte? War es
vielleicht ein Todesser oder ein anderer Untergebener Voldemorts? Wenn dem so
war, dann hatten sie ihn ziemlich unterschätzt, was seine Anhänger angeht.
Hoffen wir nur, dass Hagalaz die Schlange in Schach halten kann und sie es
vielleicht irgendwann aufgibt ihn zu bedrohen, dachte sich Harry und ging
zusammen mit Ron in den Schlafsaal. Er hört das leise Knurren und das
schleifende Geräusch wieder, doch dieses Mal würde er nicht hinausgehen. Diese
mal fühlte er sich sicher. Er vertraute Hagalaz und sie schien ihre Aufgabe gut
zu erfüllen.
"Es ist meine Pflicht." Hatte sie damals gesagt, als sich herausstellte, das sie
eine Eihexe war. "Dumbledore liegt viel an dir, Harry. Und weil er mir hier
Schutz vor Voldemort gewährt, bin ich es ihm schuldig, seine Schule und seine
Schüler zu beschützen, so weit es in meiner Macht steht." In ihr schlug ein
gutmütiges Herz, doch war da noch etwas, was ihn und die anderen zweifeln
ließ. Sie hatte ihnen nicht die ganze Wahrheit erzählt und schien einen Teil
ihrer Vergangenheit bewusst vergessen zu haben. Oder lag es an dem schrecklichen
Erlebnis? Nun überkam ihn eine andere Frage. Sie hatte etwas von goldenen und
silbernen Eihexen erwähnt, aber warum wollte oder konnte sie sich nicht
erinnern? Hatte sie vor etwas Angst oder war es was anderes? Vielleicht brachte
es ja etwas, ihr einfach klar zu machen, dass sie ihnen wirklich vertrauen
konnte. Irgendwann musste sie ihnen doch die Wahrheit erzählen, die ihr so
schwer auf dem Herzen lag, doch was hinderte sie daran?
10. Der Ausrutscher
Hagalaz neues Interesse an Streichen und Schabernack war für die Lehrer eine
unerträgliche Last, die besonders McGonogall nicht gerne hinnahm. Andauernde
Ermahnungen folgten, wenn sie es mal wieder schaffte, die Lehrerin zur Weißglut
zu bringen. Es gab zum Teil auch Punktabzüge wegen ihr, was sie aber durch ihr
Wissen und ihre guten magischen Kenntnisse als Eihexe wieder wett machte.
Besonders in Verteidigung gegen die dunklen Künste sammelte sie Pluspunkte, da
sie über eine musikalische Begabung verfügte, über die ihrer Aussage nach
jede Eihexe verfügte. Skulker freute sich immer wieder, wenn er es schaffte,
ein paar Mädchen und sogar ein, zwei Jungs aus der Klasse zum singen zu
animieren. Er schien sein Fach sehr ernst zu nehmen und zeigte ihnen sogar
Sirenen, Meerfrauen, die auf der anderen Seite des Sees lebten und dort ihre
merkwürdigen Gesänge erklingen ließen, die ohne jegliche Vorbereitung zum
Verhängnis werden konnten und sie in die Tiefen des Wassers lockten.
Es war mal wieder soweit und es erwartete sie wieder eine schreckliche
Doppelstunde Zaubertränke mit Snape. Sie sollten diesmal einen Trank
herstellen, der Gegenstände zum leuchten bringt, wobei Snape diese Mal sich
wieder unerhörte Gemeinheiten ausgedacht hatte um den Gryffindors Punkte
abzuziehen, was ihm durch Hagalaz' guten Leistungen in der letzter Zeit schwer
gefallen war.
"Sie, Miss Hagzissa, werden dieses mal keinen Trank brauen. Ihre Aufgabe ist es,
die Arbeit von Mr. Longbottom zu überprüfen. Wenn er Fehler macht, notieren
sie es sich. Dafür gibt es nämlich Punktabzüge." Er grinste sie gehässig an.
"Und wenn sie sich nichts notiert haben, dann haben sie ihm geholfen. Dafür
gibt es ebenfalls Punktabzüge."
Er drehte sich zum Pult und Harry sah Hagalaz an, dass sie sich jetzt nichts
sehnlicher wünschte als Snape einen ordentliche Tritt zu versetzen. Es hätte
ihn auch nicht gewundert, wenn sie das in die Tat umgesetzt hätte. Doch sie
entschied sich für einen anderen Weg um seine Strafe zu umgehen.
"Er hat gesagt, dass ich ihm nicht helfen darf." Sagte sie ruhig und blickte zu
Hermine. "Aber er hat nicht gesagt, dass ihm kein anderer helfen darf. Oder was
meinst du Hermine?"
"Ich meine, dass wir trotzdem Punkteabzüge bekommen werden." Erwiderte Hermine
kopfschüttelnd, ließ sich aber zu dieser Lösung überreden und flüsterte
Neville immer wieder zu, was er zu tun hat, während Hagalaz an seinem Kessel
auf und ab ging. Ihr kleiner pinker Rabe, den sie verbotenerweise auch mit in
den Unterricht nahm, flog neben ihr her und setzte sich dann auf einen an der
Decke hängenden Kessel. Er sah wieder schrecklich verpennt aus und kippte immer
wieder gefährlich nach vorne.
Am Ende der Doppelstunde war es soweit. Snape betrachtete Nevilles Trank und
fing an zu meckern.
"Ich hatte ihnen doch gesagt, dass sie ihm nicht helfen sollen, Miss Hagzissa.
Dafür gibt es..."
"Ich habe ihm nicht geholfen, Sir." Unterbrach sie ihn und machte ein
ahnungsloses Gesicht. "Sie haben nicht gesagt, dass ihm niemand anderes helfen
darf. Also gibt es auch keine Punktabzüge. Oder wollen sie jetzt etwas anderes
behaupten? Ich denke mal, dass der Direktor es nicht gerne sieht, dass die
Lehrer seiner Schule ihre Regeln nach Lust und Laune ändern."
Bei dem letzten Satz biss sich Harry auf die Lippe. Hoffentlich überspannt sie
den Bogen nicht, dachte er sich, sonst würde es ihnen noch schlechter ergehen,
als es schon war. Doch zu seiner Erleichterung war das nicht der Fall. Snape
schien zwar sauer zu sein, weil sie sein Verbot untergraben hatten, doch ging er
nicht weiter darauf ein.
"Na gut." Sagte er langsam. "Dann wollen wir den Trank wenigsten testen. Wer
meldet sich freiwillig? Sonst nehme ich jemanden dran." Sollte das ein Scherz
sein, dachte sich Harry. Freiwillig? Doch die Frage nach einem Freiwilligen
wurde in der nächsten Sekunde beantwortet.
Mit einem lauten Klatschen fiel etwas Pinkes in den Kessel.
"Sagen sie, ist ihr Rabe eigentlich Selbstmord gefährdet?" Snape hob eine
Augenbraue und betrachtete den wild zappelnden Vogel.
Die ganze Klasse musst lachen und besonders die Slytherins machten sich über
das arme Tier lustig, was Hagalaz nun mit spitzen Fingern aus dem Kessel holen
musste. Er hatte sich weiß gefärbt und schimmerte leicht rosa.
"Tja, jetzt ist er wenigsten nicht mehr pink und leuchtet im Dunkeln. Ist doch
praktisch." Snape grinste amüsiert. "Leider sollte er einen grünen Schimmer
haben, dafür gibt es natürlich 10 Punkte Abzug. Ihre Hilfe scheint nicht viel
gebracht zu haben, Miss Granger." Er drehte ihnen den Rücken zu und ging seine
Runde.
"Dem würde ich gerne mal nen Fluch aufhetzen." Zischte Hagalaz wütend.
"Dann aber nen richtig Fiesen." Murmelte Ron leise. "Da kennst du doch sicher
welche, oder?"
"Oh ja. Aber ich kenne einen guten Trank, der noch viel schlimmer ist, als jeder
Fluch. Der lässt das Opfer die Schmerzen spüren, die es am meisten hasst."
Hermine blickte neugierig auf. "Wie heißt der?"
"Sanguis Ovi! Aber den können nur wir..." sie verstummte schlagartig.
"Was haben sie gesagt, Miss Hagzissa?" Snape stand hinter ihnen und sah sie
funkelnd an.
"Was? Nichts, Sir." Stammelte sie etwas erschrocken.
"Nichts also? Wollen wir doch mal sehen." Er ging zu seinem Pult und kramte ein
kleines dunkles Buch hervor, in das er etwas hineinschrieb. Nach einer Minute
schaute er auf.
"10 Punkte für Gryffindor!" sagte er plötzlich. " Was sie Miss Hagzissas
großem Wissen über spezielle Zaubertränke verdanken."
Es herrschte kurz stille und die Schüler schienen zu überlegen, ob das nun ein
Scherz war oder nicht. Doch dann jubelten einige und klopften Hagalaz nach der
Stunde auf die Schulter vor Dankbarkeit.
"Wow!" platzte Ron überrascht nach dem Unterricht raus. "Wer hätte es je für
möglich gehalten, dass der uns mal Punkte gibt?"
"Aber warum eigentlich? Warum gibt er uns Punkte für einen Gifttrank? Ist doch
irgendwie absurd." Sagte Hermine skeptisch.
"Er weiß es." Murmelte Hagalaz nachdenklich und biss sich auf die Lippen.
"Verdammt, warum kann ich nicht einmal meine Klappe halten."
Harry musterte sie fragend. "Was? Wie meinst du das?"
"Der Trank wird aus dem Gift der Eihexen hergestellt und nur wir kennen seine
Zubereitung. Der kann sich ja wohl denken, was das bedeutet. Das war reine
Schikane mit den Punkten um mir zu zeigen, das er es gecheckt hat." Sie machte
eine kurze Pause. "Aber egal. Wenn er sich an Dumbledore wendet, wird der es ihm
ja erklären können. Was mich eher wundert, ist, dass er den Trank kennt."
Alle Vier sahen sich schweigend an. Das Wissen der Eihexen war verloren gegangen
und auch nicht aufgeschrieben. Woher wusste er also von dem Trank?
"Vielleicht kennt er ihn ja von den Eihexen, die damals Voldemort gedient haben.
Schließlich ist er mal ein Todesser gewesen und somit auch einer seiner
Anhänger."
"Der ist ein Todesser gewesen und ist hier Lehrer?" Hagalaz sah ihn erstaunt an.
"Dumbledore muss ihm wirklich vertrauen, wenn er das zulässt."
Sie machten sich keine weiteren Gedanken darüber und gingen hinaus ins Freie um
Hagrid an diesem Nachmittag zu besuchen. Der Herbst hatte seine warme und
goldene Seite abgelegt und war nun stürmisch und ungemütlich geworden. Gegen
den Wind ankämpfend schafften sie es zu seiner Hütte, wo er sie schon mit
heißem Tee und steinharten Keksen erwartete. Sie erzählten ihm von Skulker,
wie sie seinen Unterricht fanden und wie das Festival war, doch verheimlichten
sie ihm die Sache mit der Eihexe und dem Monster. Hagalaz war nicht wohl bei dem
Gedanken, dass es noch mehr Leute erfuhren.
Die Fortsetzung ist schon fertig, aber ich lass euch erstmal Zeit zum lesen.
Hoffentlich haut ihr mich nicht, wenn ich euch schon mal erzähle, dass Draco im
nächsten Kapitel etwas "verkloppt" wird *drop*.
Naja, bis denn, Caedes
Kapitel 8: Hagalaz geht zu weit
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11. Eine kalte Seite
Am Abend trafen sie auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum auf jemanden, den sie
lieber nicht getroffen hätten und der ihnen viel Ärger erspart hätte.
"10 Punkte!" raunzte jemand verächtlich. "Denkt bloß nicht, das Gryffindor
diese Punkte verdient hat."
Sie drehten sich überrascht um und blickten gleich in das beleidigte Gesicht
Dracos, der dieses mal ohne seine beiden Schoßhunde Crabble und Goyle
erschienen war.
"Ach ja? Euer Haus hat keinen einzige Punkt verdient, Malfoy. Wir tun wenigsten
was dafür und bekommen sie nicht, weil wir uns wie Schleimer benehmen." Harry
ging einen Schritt auf ihn zu, doch Draco blieb dieses Mal stur stehen und sah
ihn scharf an.
"Pah. Arbeiten nennt ihr das? Sich von einer Eihexe was vorsagen lassen, würde
ich nicht arbeiten nennen!"
Hagalaz zuckte bei den Worten zusammen.
"Was? Woher weißt du das?" Sie blickte ihn überrascht an.
"Mein Vater hat es mir gesagt, als ich ihm deinen Namen nannte und er fand es
sei eine Schande, dass du dich nicht für Slytherin entschieden hast,
schließlich ist unser Wappentier euer Verdienst. Die Schlange des Salazar
Slytherins war eine Eihexe, die ihm auch den Vorschlag gab Hogwarts
mitzugründen um mehr Macht zu bekommen." Er stoppte kurz und sah sich um.
"Salazar hatte eine Vorliebe für Eihexen. In seinen Augen und auch in den Augen
anderer seid ihr die wahre reinblütige Rasse, was Voldemort natürlich
unterstützt hatte."
Hagalaz sah ihn nun wütend an und ihre roten Augen funkelten gefährlich. Sie
schien nicht sehr erfreut über Dracos Wissen zu sein. Er hatte seine Bodyguards
dieses Mal nicht dabei und er hätte wissen müssen, in was für einer Situation
er sich befand. Ein falsches Wort und sie würde sich vergessen; ohne
Rücksicht. Ihr Verlangen ihn zum schweigen zu bringen war zu groß, als dass
sie ihm weiter ruhig zuhören würde. Doch er überspannte den Bogen.
"Sie haben ihm freiwillig geholfen und das wirst du auch." Seine Stimme war fest
und ohne Scheu vor der Wirkung seiner Worte. Harry verstand nicht in welcher
Sicherheit sich Draco wiegte, doch musste es etwas sein, von dem er überzeugt
war. Überzeugt davon, dass sie ihm nichts tun würde. Doch er irrte sich
gewaltig. Ihr Geduldsfaden war bereits gerissen.
"Do Doloris!" brüllte sie zornig und machte eine Handbewegung, die Draco einen
Ruck nach hinten versetzte. Mit einem erstickenden Schrei sackte er zusammen und
fasste sich keuchend an die Kehle. Hagalaz hatte ihr Hand zu einer Faust geballt
und nun verstand Harry auch, was sie da tat. Was sie mit den Händen machte,
fügte sie ihm zu, ohne ihn zu berühren. Somit musste sie nur eine Faust machen
um ihn zu würgen.
"Hagalaz! Nicht!" Harry hielt sie am Arm und Hermine packte sie an der
Schulter.
"Lass das! Das bringt doch nichts!"
Doch sie ließ nicht locker. Sie holte aus um die beiden abzuschütteln und
machte dabei eine schlagende Bewegung, die Draco zwar aus dem würgenden Griff
befreite, ihn aber dabei so weit zurück schleuderte, dass er rücklings die
Treppe am Ende des Flures runterstürzte.
Es herrschte kurz stille und Hagalaz schien sich wieder zu fassen. Ihre Augen
waren entsetzt auf das Ende des Flures gerichtet und in ihrem Kopf wurde ihr
wohl jetzt erst klar, was sie getan hatte. Als sie die klagenden und
schmerzvollen Schreie von Malfoy vernahmen, eilten sie schnell hinunter, wo er
mit einem merkwürdig verdrehtem Bein und einer Platzwunde an der Stirn am
Boden kauerte.
"Mein Vater sagte, du würdest mir nichts tun." Jammerte er und bei jeder
Bewegung schossen ihm Tränen in die Augen vor Schmerz. "Er...er...."
"Dein Vater ist ein Narr." fuhr sie ihn an und kniete sich zu ihm nieder. Er
versuchte so nah wie möglich an die Wand von ihr weg zu rücken. Die Angst
stand im regelrecht ins Gesicht geschrieben. Sie aber hielt ihn fest und begann
seine Kopfverletzung zu heilen. Es war doch komisch wie sich ihr Verhalten von
einer Minute zur nächsten verändern konnte. "Er sollte meine Macht lieber
nicht unterschätzen. Das tue ich selbst schon und du siehst ja, was dabei
rauskommt. Willst du so ne schöne Narbe wie Harry haben?" sie grinste fies und
die Wunde schloss sich allmählich. "Das Bein kann ich nicht heilen oder sagen
wir es so, ich habe dazu keine Lust."
Draco sah sie entsetzt an. "Aber ich... ich muss doch nächste Woche beim
Qudditch Turnier dabei sein. Mit dem Bein kann ich doch nicht...."
"Dein Pech, Malfoy. Das soll dich daran erinnern, dass du mich lieber nicht
reizt." Sie fasste ihm unter die Arme und half ihm hoch.
"Was hast du vor?" fragte Harry verwirrt.
"Ich werde jetzt mit ihm zum Krankenflügel gehen und er wird sagen, dass das
hier ein Unfall war." Sie wand sich zu Draco. "Und wenn du es wagen solltest,
etwas anderes zu behaupten oder irgendjemandem zu erzählen, dass ich eine
Eihexe bin, dann werde ich dich solche Qualen durchleiden lassen, dass du dir
wünschst tot zu sein."
Mit den Worten schleppte sie ihn fort.
Harry, Ron und Hermine standen leicht verdutzt da und blickten den humpelnden
Gestalten hinterher. Hagalaz war eiskalt, wenn es um ihre Sicherheit ging. Ihnen
würde sie nie etwas tun, weil sie ihnen vertraute, doch zu Leuten wie Malfoy,
konnte sie wirklich grausam sein. Sie würde alles tun um solche Personen zum
schweigen zu bringen, das war unmenschlich und schien die dunkle Seite der
Eihexen zu sein, die alle so fürchteten. Die brutale und erbarmungslose Seite.
Harry konnte nun nachvollziehen, was für eine Angst die Zauberer und Hexen
hatten, als sie erfuhren, dass diese Wesen auf Voldemorts Seite standen.
Als sie sich auf den Weg zum Gryffindorturm machten, fiel ihnen eine schwarze
Katze auf, die sie mit hell leuchtenden Augen beobachtete.
"Wem die wohl gehört?" sagte Hermine und wollte näher hingehen, aber die Katze
huschte davon und verschwand im Flur.
"Ach, die findet sich schon zurecht." meinte Ron beiläufig. "Wir sollten uns
jetzt lieber beeilen, sonst lauert noch ne andere Katze auf uns und zwar Mrs.
Noriss oder McGonogall."
Sie eilten mit schnellen Schritten zum Gemeinschaftsraum und verbrachten dort
den Rest des Abends mit Schach und Hausaufgaben, bis Hagalaz niedergeschlagen
wiederkam. Sie wollte weder über den Vorfall sprechen, noch über das, was
Draco über sie geäußert hatte, aber wie es schien, machte sie sich Sorgen.
Sie bluffte nur und hatte nicht vor, Draco zu töten oder zu verletzen. Nein,
das, was geschehen war, war genauso wenig geplant gewesen und das machte ihr
Angst. Konnte es stimmen, was im Buch stand? Nicht einmal sie selbst hatten ihre
ganze Macht unter Kontrolle? War das der Grund, weshalb Voldemort sie so leicht
beeinflussen konnte? Sie wollte nicht so leichtes Opfer für ihn sein, wollte
gegen ihn ankämpfen, doch dieses Ereignis zeigte ihr das Gegenteil. Sie war
schwach und ließ sich zu sehr von ihrer Wut und Angst steuern. Wie ein Tier
hatte sie gehandelt, das sich in die Ecke gedrängt fühlte. Wenn sie sich
weiter so leicht aus der Fassungen bringen lässt, würde sie nie gegen die
Vorurteile ankommen, sondern sie noch selbst bestätigen und das war das Letzte,
was sie wollte. Doch sie hatte vor sich zusammenzureißen. Vielleicht war das
noch kein Weg um den Ruf der Eihexen zu verbessern, aber ein Schritt um ihn
nicht zu verschlechtern. Zwar ein kleiner Schritt, aber dennoch ein Anfang.
Obwohl Draco niemanden verraten hatte, was an dem Abend vorgefallen war,
schienen doch einige misstrauisch zu sein, da die Geschichte, dass er nur die
Treppe hinunter gefallen sei, etwas merkwürdig klang. Er wagte es jedoch nicht,
auch nur irgendjemanden davon zu erzählen, da er die Drohung von Hagalaz
außerordentlich ernst nahm und sie jedes mal auf dem Flur mied. Sie hingegen
schien sich fast einen Spaß daraus zu machen ihm im Flur aufzulauern und unter
Druck zu setzen, wobei Draco auch selten eine Chance hatte schnell zu
verschwinden, da ihm die Verletzungen, die komischerweise nicht so schnell
heilen wollten, immer wieder ein Hindernis waren. Was ihm am meisten Sorgen
macht, war die Tatsache, dass er bei dem Quidditch-Tunier nicht mitmachen
konnte. Für die Gryffindors war das natürlich ein großer Vorteil, denn woher
sollten sie jetzt so schnell einen guten Ersatz für ihn finden?
12. Ein Vorfall mit Folgen
Es waren nur noch zwei Tage hin bis zu dem Turnier und für die Schüler schien
der Unterricht mal wieder kein Ende zu nehmen. In Pflege magischer Geschöpfe
beschäftigten sie sich zur Zeit mit Pogopuscheln. Es waren zwar kleine,
puschelige Tierchen, die etwas von einem Kaninchen an sich hatten, aber ihre
scharfen Krallen waren unerträglich. Die ganzen Stunden verbrachten sie eher
damit, die Viecher von sich zureißen, als sich mit ihnen zu beschäftigen.
Besonders schlimm war es, wenn sich eines von ihnen in den Haaren einer
Schülerin festgekrallt hatte. Das Gekreische konnte man sich ja vorstellen.
Am Ende der Stunde musste Harry Hagrid noch helfen, die Biester einzufangen. Er
war geschafft und jetzt sollten sie noch eine Stunde Wahrsagen haben? Ihm graute
davor. Das einzig Lustige daran waren seine und Rons unglaubliche Geschichten
über das Ende der Welt und die Apokalypse, die auf sie alle wartet. Prof.
Trelawney war begeistert davon und gab ihnen natürlich immer Punkte. Somit
hatten sie zwar etwas Spaß an der Sache, aber auf Dauer wurde es dann doch
langweilig.
Harry schlenderte langsam die Treppen hinauf, als sich ihm jemand von hinten
näherte. Und zwar mit einer ziemlich hohen Geschwindigkeit. Etwas packte ihn an
den Schultern und riss ihn hoch. Im nächsten Moment fand er sich auf einem
Besen wieder. Einem Besen, der von niemand anderem als Hagalaz gesteuert wurde.
"Entschuldige die rasante Entführung, aber es gab ne kleine
Stundenplanänderung." Sagte sie mit einem schiefen Lächeln, das verriet, dass
sie wieder etwas dummes vorhatte.
"Sieht so aus, als glaubt Prof. Trelawney echt an ihre Prophezeiungen und will
kein Risiko eingehen. Deshalb fällt ihre Stunde heut aus."
Während sie eine scharfe Kurve machte, die sie in das Treppenhaus brachte und
einige Schüler aus dem Weg springen ließ, schüttelte sie verständnislos den
Kopf.
"Wie kann man nur so blöd sein."
Der Besen flog schneller in Richtung Kerker und raste an Skulker vorbei, dem
glatt ein ganzer Bücherstapel um die Ohren flog und der ein schallendes "Holla,
nicht so schnell!" hören ließ.
"Und jetzt haben wir dafür eine Stunde Zaubertränke und Snape wartet doch nur
darauf, dass wir zu spät kommen." Sie blickte sich kurz um und grinste. "Aber
so kann es gar nicht schief gehen."
"M... meinst du?" Harry hatte sich krampfhaft an ihr festgehalten. Er war es
zwar gewohnt mit dem Besen schnell zu fliegen, doch in so engem Raum und sich
dabei noch auf das Können eines anderen zu verlassen, das war ihm doch etwas zu
unsicher.
Sie rasten jetzt mit einem unglaublichen Tempo in den Gängen des Kerkers.
Hagalaz drehte sich wieder zu ihm um.
"Die nächste Ecke und wir haben es geschafft."
"Vorsicht!" brüllte er laut und deutete nach vorne.
Sie schaffte es zwar noch, aber sie hatte den Besen so schnell rumgerissen, dass
Harry sich kaum festhalten konnte und ungeschickt vom Besen fiel, während
Hagalaz sich wohl mit ihrem Können als Tunnelfliegerin verschätzt hatte und
versuchte sich mit den Füssen zum Stoppen zu bringen. Was reichlich daneben
ging.
"Was zum...." waren die einzige Worte, die man von Snape noch hören konnte, als
er die Tür öffnete und ihm Hagalaz entgegenflog, die den Besen zwar zum stehen
gebracht hatte, aber nicht sich selbst.
Harry rappelte sich hoch aus der Gruppe der Slytherins, in die er gestürzt war,
und musste sich noch das quengelnde Jammern von Malfoy anhören, der sich mit
schmerzverzogenem Gesicht das Bein hielt.
Nach einigen Sekunden der Stille, hörte man lautstarkes Gemecker aus dem
Kerkerraum und die ersten Schüler, die einen Blick hinein wagten, brachen in
schallendem Gelächter aus oder mussten sich ein Grinsen verkneifen. Es war aber
auch ein lustiger Anblick.
Während Hagalaz sich den Kopf hielt, mit dem sie gegen einen der Tische
gestoßen war, zappelte Snape mit wütendem Gesicht in einem seiner großen
Kessel.
"Das ist ja wohl nicht zu glauben!" brüllte er aufgebracht und versuchte sich
immer wieder aus dem Kessel zu befreien, was ihm aber jedes Mal misslang. Er
wirkte, wie eine zu groß geratene Schildkröte, die auf den Rücken gefallen
war und wild mit den Beinen strampelte. Endlich rangen sich einige kichernde
Slytherins dazu durch, ihn aus dieser misslichen Lage zu helfen.
"Das gibt aber richtig Ärger." Murmelte Hermine, die sich zusammen mit Ron
neben Harry gestellt hatte. Auch Hagalaz kam wieder auf die Beine.
"Oh, Shit!" war das erste, was sie rief, als sie ihren kaputten Besen auf dem
Boden sah.
"Das gibt 50... 80, nein, 100 Punkte Abzug für Gryffindor und eine satte
Strafarbeit!" Snape hatte sich wieder hingestellt und hatte einen Blick drauf,
bei dem jeder normale Sterbliche tot umgefallen wäre. "So ein Frechheit habe
ich ja noch nie erlebt! Was denken sie sich eigentlich dabei, Mr. Potter!!"
Harry sah ihn entsetzt an. Warum denn er schon wieder? Er hatte doch gar nichts
gemacht.
"Das... das war meine Schuld, Sir." Hagalaz hob leicht die Hand und hielt in der
anderen die Überreste ihres Besens. "Ich habe den Besen geflogen und bin die
Verantwortliche und da sollen sie nicht wieder auf Harry oder den anderen
rumhacken. Außerdem steht nirgends geschrieben, dass man nicht mit dem Besen in
den Gängen fliegen darf...........oder?" Sie sah sich etwas unsicher um.
Snapes dunkle Augen verengten sich und man erkannte nicht, was in seinen
verworrenen Gedanken vorging. Welche Gemeinheiten und Strafen er sich wieder
ausdachte. Doch was auch immer es war, es war sicher nichts Gutes.
"Aha, Miss Hazissa also?" Er hob eine Augenbraue und ein fieses Grinsen legte
sich auf seine kalten Züge. "Dann werd ich jetzt mal ein ernstes Wörtchen mit
ihnen zu bereden haben. Kommen sie mit!" Er packte sie unsanft am Arm. "Und ihr
werdet jetzt die Zutaten so vorbereiten, wie ich es an die Tafel geschrieben
habe. Mr. Malfoy, sie passen auf, dass alles mit rechten Dingen zugeht." Mit den
Worten verschwand er mit ihr in seinem Büro.
Nach einer Viertelstunde kamen sie wieder raus und Hagalaz Gesicht nach zu
urteilen, war es keine erfreuliche Diskussion gewesen. Sie setzte sich an ihren
Platz und begann die Zutaten zusammenzumischen, ohne auch nur ein Wort mit Harry
oder den anderen zu sprechen.
"Psst, was hat er gesagt?" fragte Ron leise und versuchte dabei unauffällig zu
wirken.
Ohne Aufzublicken antwortete sie knapp. "Erzähl ich nachher."
Alle fingen an sich auf ihre Zutaten zu konzentrieren und ihre Tränke zu brauen
und der Rest der Stunde verging wieder wie immer. Aber irgendwas war doch
wieder, dachte sich Harry, nur was war es dieses Mal? Hatte Snape mittlerweile
auch rausbekommen, dass Hagalaz eine Eihexe war, so wie sie es vermutet hatte?
Als der Unterricht vorbei war, stapften sie schnell zur Eingangshalle und
setzten sich dort auf die Stufen. Im Gemeinschaftsraum war es um diese Uhrzeit
zu voll, als dass man sich dort hätte ruhig unterhalten können.
"Erzähl. Was war los?" fragte Harry sofort und war auf eine gemeine Strafe
vorbereitet.
"Tja, es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute zuerst. Es gibt
keine Punktabzüge oder Strafarbeiten für uns." Antwortet sie langsam und
machte eine kurze Pause.
Alle schwiegen und sahen recht verwirrt aus.
"Und die Schlechte?" fragte Harry schließlich.
"Er weiß, dass ich eine Eihexe bin und dass ich Malfoy die Verletzungen
zugefügt habe. Deshalb soll ich den Sucher für Slytherin ersetzen." Hagalaz
schnaubte verächtlich. "Das wird er noch bezahlen, mich einfach bei dem Lehrer
zu verpetzen."
Alle drei sahen sie verdutzt an und wollten das irgendwie nicht in den Kopf
bekommen. Sie sollte die Sucherin werden? Was sollte das denn für ne Strafe
sein.
"Hat Snape sie noch alle?" sagte Ron überrascht. "Der kann sich doch denken,
dass du nicht für die Slytherins gewinnen willst."
"Das weiß er auf jeden Fall, aber er meint, wenn ich mich nicht bemühe oder
ich absichtlich Fehler mache, dann wird es doch noch Punktabzüge und
Strafaufgaben für Gryffindor geben. Außerdem habe ich Angst, dass er mich
verraten wird. Egal, was Dumbledore ihm erzählt hat. Mir bleibt also keine
andere Wahl."
Ihr Blick war ernst und Harry wusste, was das zu bedeuten hatte. Sie würde
ernsthaft und ohne Rücksicht spielen, damit ihre Gegner gewinnen. Hagalaz
bemerkte seinen besorgten Blick und lächelte.
"Keine Angst. Ich habe seit Ewigkeiten kein Qudditch mehr gespielt und mein
Stärke war es nie gewesen. Schließlich hat Snape nur gesagt, dass ich
ordentlich spielen soll. Von Gewinnen hat er nicht gesprochen." Ihr Grinsen
wurde breiter und Harry fiel ein Stein vom Herzen. Er hatte sich schon ein
hartes Kopf an Kopf Rennen vorgestellt, bei dem er keine Chance hatte. So war
die Sache eher von Vorteil für Gryffindor, jedoch wussten das die anderen nicht
und es machte schnell die Runde, das Hagalaz sich freiwillig gemeldet hätte.
"Das hätte ich wirklich nicht von ihnen gedacht, Miss Hazissa, was ich da von
Prof. Snape gehört habe." Sagte McGonogall am nächsten Tag im Unterricht.
"Dass sie freiwillig für die gegnerische Mannschaft spielen würden, aber sie
müssen ja wissen ,was sie machen." Sie blickte sie enttäuscht an.
Ja, das war wohl die einzige aber auch gerade für Hagalaz negative Seite an der
Sache. Die Gryffindors waren sauer auf sie, weil sie den Feinden half und die
Slytherins fingen an, sie mit Misstrauen zu betrachten. Ihr guter Ruf war hin
und darüber ärgerte sie sich besonders. Sie hätte Draco für seine Petzerei
am liebsten in Stücke gerissen, wenn sie ihn alleine erwischt hätte, aber der
traute sich nun gar nicht mehr ohne seine beiden Schoßhündchen rumzulaufen.
Fortsetzung folgt....
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Ich hoffe, es gefällt euch und ihr habt viel Spaß beim Lesen ^_^
Eure Caedes
Kapitel 9: Unverhofft kommt oft
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13. Das Turnier
Der Tag des Turniers kam und der Sturm, der Draußen wütete, machte alle
Hoffnungen auf ein ruhiges und schnell endendes Spiel zunichte. Als sie sich
durch das stürmische Wetter zum Spielfeld kämpften, blies der kalte Wind
scharf durch ihre Kleidung und jeder sehnte sich jetzt nach einem heißen
Butterbier und einem gemütlichen Karminfeuer.
Der Anpfiff.
Kaum waren die Spieler in Bewegung fiel Harry etwas auf. Der Wind hatte
nachgelassen, obwohl die dunklen Regenwolken noch über ihnen hingen und die
Luft unangenehm kalt war.
"Ich bin eine Wetterhexe." Pfiff eine Stimme neben ihm. Es war Hagalaz, die
schnell an ihm vorbei flog und ihm die Worte zugeflüstert hatte. Natürlich,
dachte er sich, Eihexen haben ja auch die Macht dazu, dass Wetter zu verhexen.
Das kam ihm irgendwoher bekannt vor. Genau. Auf dem Festival war es damals
genauso gewesen. Es war bewölkt und sah nach Regen aus und kaum hatte
"Nightwitch" angefangen, schon kam ein sternenklarer Himmel zum Vorschein. Das
war doch noch ein Beweis, dass Agan Zalaggah eine Eihexe gewesen sein muss.
ZISCH
Ein Klatscher flog knapp an seinem Kopf vorbei und er hörte noch jemanden ein
"Pass doch auf!" rufen. Das war knapp. Jetzt musste er sich auf das Spiel
konzentrieren.
Es schien endlos zu sein und es war nirgends der goldene Schnatz zu sehen, den
sie unbedingt fangen mussten um das Spiel zu gewinnen. Doch auf einmal bemerkte
er, wie Hagalaz ihm leicht zuzwinkerte. Sein Blick folgte ihrem und da sah er
ihn. Der goldene Schnatz. Er war am Rande des Spielfeldes und surrte dort
fröhlich vor sich hin. Nur eine Sekunde später war Harry in Bewegung und
folgte rasant dem goldenen Teil, das nun eine Runde um das Spielfeld machte.
Hagalaz folgte ihm mit dem gleichen Tempo. Es war nun doch ein schnelles Kopf an
Kopf Rennen und Harry hatte Mühe mit ihr das Tempo zu halten. Sie hatte zwar
keinen teuren Besen, aber sie hatte erzählt, dass die Symbole, die in den Besen
geritzt waren, wie ein magischer Spruch wirkten und ihn somit verbesserten. Die
Symbole. Das kam ihm auch irgendwie bekannt vor.
"Harry, wenn du dich nicht bemühst, schnapp ich ihn mir doch!" Rief sie im Flug
und riss ihn wieder aus seinen Gedanken.
"Dann flieg langsamer." Rief Harry zurück.
"Wie steh ich denn da, wenn ich extra langsamer werde?! Das fällt doch auf, du
Depp!" Sie machte ein kurze Pause. "Mir fällt schon was ein."
Die letzten Worte hatte er kaum gehört, doch er merkte, dass sie noch schneller
flog und ihn fast abhängte. Jetzt erkannte er, was sie vorhatte. Von der Seit
zischte ein Klatscher herbei und sie steuerte den Schnatz verfolgend genau auf
seine Flugbahn. Harry legte jetzt auch einen Zahn zu und merkte noch, wie
Hagalaz neben ihm abrupt stoppen musste um nicht gegen den Klatscher zu fliegen.
Das hatte sie extra gemacht, damit er einen Vorsprung bekam und damit Snape
keinen Grund hatte an ihr zu zweifeln. Er streckte die Hand aus und schnappte
sich unter tosendem Beifall den goldenen Schnatz.
KLATSCH
Harry fuhr schnell herum und erkannte nur noch in letzte Sekunde, wie Hagalaz
mit voller Wucht zur Seite geschleudert wurde und in einen der Aussichtstürme
trudelte. Ein zweiter Klatscher, an dem deutlich Blut zu sehen war, flog an ihm
vorbei und ließ eine schreckliche Ahnung hochkommen. Während sie dem
Klatscher, den sie bewusst angesteuert hatte, ausgewichen war, musste sie von
einem anderen getroffen worden sein und dem Geräusch nach zu urteilen, hatte er
sie schwer verletzt.
Einige der Zuschauer hatten es nicht mitbekommen und jubelten über den Sieg,
während die Lehrer und Schüler, die näher am Turm saßen, besorgt
hinunterblickten.
Als Harry näher an das Loch heranflog, das Hagalaz in den Stoff des Turmes
gerissen hatte, sah er schon wie sie sich im Dunkeln aufrappelte. Er sah
hinein.
Die eine Seite ihres Umhangs war dunkelrot getränkt und ihrem Gesicht nach zu
urteilen, musste sie viel Blut verloren haben. Sie war blass, fast weiß und
unter ihren Augen waren dunkle Ringe zu sehen. Eine tiefe blutige Wunde an ihrer
Schläfe verschlimmerte den Anblick. Sie hob ihre Hand und strich flüsternd
darüber. Es blieb nur ein kleiner Riss zurück.
"Ich.. hab...es schon geheilt." Sagte sie mit einer schwachen Stimme.
"Geht es dir gut?" fragte er unsicher. "Ich meine, bis du wirklich OK? Du siehst
so blass aus."
"Ja es geht schon. Ich hab mich nur von jemanden ablenken lassen, der eigentlich
nicht hier sein sollte. So ein Mist!" nuschelte sie und schwang sich wieder auf
ihren Besen.
Jedoch war sie ziemlich kippelig und als sie den Boden unter den Füssen
spürte, musste sie sich stark zusammenreißen um nicht umzukippen.
"Miss Hagzissa! Ist alles in Ordnung? Das sah ja schlimm aus." Prof. Hooch war
gekommen und blickte sie entsetzt an. Hagalaz hatte ihren Blut getränkten
Umhang im Turm zurückgelassen, damit es für die anderen nur nach einer kleinen
Verletzung aussah.
"Alles in Ordnung. Ich will mich nur etwas hinlegen." Murmelte sie und bahnte
sich ihren Weg durch die Menge, während die Lehrerin ihr zweifelnd nachsah.
Harry schaute ihr ebenfalls nach, während er von einer Schar Gryffindors
umstellt wurde, die ihn jubelnd hochhoben. Sie ging in das Schloss und er
erkannte sofort die dunkle Gestalt mit dem weißem Haar, die hinter ihr her
ging. Es war Lucius Malfoy. Harry hatte ihn schon bemerkt, als er in den
Zuschauerrängen saß um eigentlich seinen Sohn Draco bei dem Spiel zu sehen.
Warum ging er jetzt hinter ihr her? Was das die Person von der sie gesprochen
hatte? Da war doch was faul.
"Wir sollten hinterher gehen." Sagte Hermine, die mit Ron aufgetaucht war und
das Gleiche beobachtet hatte.
Während die anderen unter Jubel und Freudeschreien ins Schloss gingen und sich
auf den Weg zum Gemeinschaftsraum machten um zu feiern, entfernten sich Harry,
Ron und Hermine und suchten nach Hagalaz. Im Flur, der zum Hof führte, wurden
sie fündig. Doch sie war nicht allein.
14. Ein gebrochenes Vertrauen
An eine Wand gelehnt stand Hagalaz da und sah mit einem etwas verschleierten
Blick zu Lucius.
"Was soll das Lucius? Was willst du von mir?" Ihre Stimme war zwar schwach, doch
hörte man den scharfen Unterton heraus.
Malfoy antwortete nicht und schien ihre unfreundliche Begrüßung zu ignorieren.
Stattdessen reichte er ihr ein kleines Fläschchen, das mit einer roten
Flüssigkeit gefüllt war.
"Du sollst mir hier doch nicht zusammenbrechen. Das lässt dich wieder zu
Kräften kommen, Kleines." Es wirkte fast fürsorglich, wie er es sagte.
Sie musterte das Fläschchen in seiner Hand erst skeptisch, nahm es dann aber
und trank einen Schluck davon.
Es schmeckte wie bittere Medizin und rann heiß die Kehle hinunter, doch gleich
nach dem ersten Schluck spürte sie die Kraft, die sich wieder in ihrem Körper
ausbreitete.
"Ich dachte, dass du mich etwas freundlicher begrüßt, nach all dem was ich
für dich getan habe. Oder soll das jetzt der Dank sein?" Seine Stimme hatte
einen dunklen Ton angenommen und es war nicht festzustellen, ob er ihr nun
freundlich gesinnt war oder nicht.
"Was willst du hier?" Wiederholte sie im gleichen Tonfall.
"Ich will wissen, warum du Draco angegriffen hast. Warum hast du das gemacht?"
Hagalaz Blick war finster und Hass war in ihr Gesicht geschrieben.
"Warum ich das getan habe? Weil du ihm erzählt hast, wer ich bin. Du bist
schuld an seiner Situation. Und wenn du auch nur einer weiteren Person oder
sogar dem Zauberministerium davon berichtest, dann ist nicht nur dein Sohn in
Gefahr, sondern deine ganze Familie!"
Wut überkam sie und ihre Stimme war nun kein schwaches Flüstern mehr. Wie eine
Schlange zischte sie die bedrohlichen Worte und ihr Augen schimmerten wieder
unnatürlich rot.
"Weshalb sollte ich das tun?" Lucius wirkte nervös und schien mit ihren Worten
sehr wohl etwas anfangen zu können. "Hast du denn vergessen, wer dir das Leben
gerettet und sich in der schweren Zeit um dich gekümmert hat? Ich habe mein
eigenes Leben dafür auf' s Spiel gesetzt und seit dem Festival vertraust du mir
auf einmal nicht mehr."
"Vertrauen?!" Hagalaz brüllte ihn nun an und Tränen schossen ihr in die Augen.
"Natürlich habe ich das! Und wie ich dir vertraut habe. Ich hatte ja sonst
niemanden. Du warst der Einzige, der für mich da war und der für mich gesorgt
hat. Aber das hast du nicht für mich getan, du Verräter! Du hast es für Lord
Voldemort getan!"
"Das ist nicht wahr." Antwortete er gestellt. "Ich wollte dich nie an ihn oder
irgendjemanden anderen verraten und das weißt du."
"Ich weiß gar nichts, Lucius. Ich weiß nicht einmal mehr, wem ich vertrauen
kann. Du hast doch gar keine Ahnung wie schmerzhaft es für mich war, zu
erfahren, dass du, die einzige Person die ich hatte, ein Todesser bist. Für ihn
hast du mich gestärkt, damit ich ihm dienen sollte und nicht, weil du mir einen
Gefallen tun wolltest. Du wolltest mich hinterrücks verraten und hast mein
Vertrauen missbraucht." Sie drehte ihm den Rücken zu und blickte aufgebracht
zur Decke. "Wie konnte ich nur so naiv sein? Ich hätte es mir doch denken
können. Ihr Menschen kommt immer dann angekrochen, wenn ihr Hilfe braucht. Und
sonst behandelt ihr uns wie Monster! Ich hätte auf meine Schwestern hören
sollen."
Bei den Worten funkelten seine Augen, doch schwieg er, als habe er nichts dazu
zu sagen.
Harry und die anderen beobachteten versteckt hinter einer Säule das Geschehen.
Lucius hatte ihr das Leben gerettet und sie versteckt. Sollte das etwa das
bedeutet, was Harry schon bei dem Turnier aufgefallen war? Die Symbole auf dem
Besen hatte er damals schon gesehen. In dem Zimmer von Agan Zalaggah. Was hatte
das jetzt wieder zu bedeuten? Warum hatte sie ihnen nichts davon erzählt? Sie
wollte ihnen doch die Wahrheit sagen, aber dennoch hatte sie gelogen und schien
aus irgendeinem Grund darüber geschwiegen zu haben. Vielleicht verfolgte sie
eigene Ziele. Wer konnte denn schon mit Sicherheit sagen, dass sie ihnen
wirklich freundlich gesonnen war, nur weil sie nicht auf Voldemorts Seite
stand?
"Glaubst du denn wirklich, dass ich dich verraten wollte?" sagte Lucius mit
heuchlerischer Betroffenheit. "Ich habe extra deinen Tod vorgetäuscht, damit du
unbemerkt untertauchen konntest."
"Erzähl mir nicht, dass du das geplant hättest." Spott lag in ihrer Stimme.
"Es war Glück, dass ich Dumbledore dort traf und er mir Schutz gewähren
wollte. Du hattest da doch gar nichts mit am Hut. Du hattest doch nur Angst,
dass dein dunkler Lord dich tötet, wenn er davon erfährt, dass ich geflohen
bin. Hätte ich mich doch gleich hier versteckt, dann wäre mir dieses Leid mit
dir erspart geblieben."
Ein bedrückendes Schweigen trat ein und nach einigen Minuten schritt Hagalaz an
Lucius vorbei.
"Was hast du vor?" er hielt sie am Arm fest. "Du wirst Dumbledore doch nichts
von den Todessern erzählen?" Man hätte fast etwas Angst in seiner Stimme
hören können.
"Wir sind beide gefangen." Antwortete sie nur ernst. "Wenn du mich nicht
verrätst, dann verrate ich dich auch nicht." Sie schlug seine Hand beiseite und
schritt eilig an ihm vorbei.
"Warum tust du das? Warum lässt du deine Rache an mir und meiner Familie aus?
Du tust so, als sei ich Schuld an deiner misslichen Lage. Du weißt, wer der
Schuldige ist und es wäre besser gewesen, wenn du dich dem dunklen Lord
angeschlossen hättest." Es klang nach verlockenden Worten. "Du hast noch die
Chance! Du kannst dich dann endlich an ihnene rächen!"
Auf einmal kam ein Anflug von Ärger in ihr Gesicht und sie blieb mit dem
Rücken zu ihm stehen.
"An allem ist dieser Mr. Crouch schuld." Sagte er überzeugt. "Er ließ die
ganze Aktion doch damals laufen und nun wollen die vom Zauberministerium ihren
Fehler, dass sie dabei auch Unschuldige hingerichtet haben, nicht zugeben. Die
haben Angst davor, dass jemand wie du überlebt haben könnte und nun versucht,
die Wahrheit ans Licht zu bringen. Das drängt sie zu diesen Lügen. Deshalb
wollen sie auch eure Vergangenheit löschen. Wenn sich keiner mehr an euch
erinnert oder nur Schlechtes von euch hört, der wird euch auch nicht helfen."
"Daran kann ich mittlerweile nichts mehr ändern." Sie antwortete ohne sich
umzudrehen.
"Es bleibt mir nur übrig, mich mein Leben lang zu verstecken oder einen
aussichtslosen Kampf anzutreten. Aber das will ich nicht. Ich will frei leben
und es genießen, aber diese Freiheit hat man mir einfach genommen. Und du,
Lucius, hast mir gezeigt, dass ich wirklich keinem mehr vertrauen kann." Sie
machte eine kurze Pause und blickte sich um.
"Die Unsterblichkeit kann hart sein, aber so ist sie unerträglich und du
trägst auch deinen Teil der Schuld! Wie wir alle!"
Unter der Oberfläche der scharfen Worte nagten unerträgliche Qualen.
Erinnerungen kamen in ihr auf. Erinnerung an das Eingesperrt sein, an den
dunklen Keller, in dem sie 5 Jahre lang leben musste, ohne auch nur einmal das
Tageslicht sehen zu können. Der Schmerz kam wieder. Das blinde Vertrauen zu
ihm, das sie die ganze Zeit über hatte und das ihr die Kraft gab sich nicht
aufzugeben. Seine fürsorgliche und zuvorkommende Art. Das alles war Trug und
Schein gewesen. Die Wahrheit war grausam und bohrte sich wie eine Dorn in ihr
Herz, was eh schon porös war von der schmerzlichen Vergangenheit. Verrat. Sie
wurde einfach verraten und hintergangen. Wie schon so oft. Sie hätte es damals
wissen müssen, aber was hätte es gebracht. Ohne seine Hilfe wäre sie nie
lebend aus jener Situation gekommen.
"Und solltest du dich auch noch einmal hier blicken lassen, dann werde ich
deinem Sohn nicht nur die Beine brechen." Fügte sie zischelnd hinzu und ließ
Lucius mit besorgter Miene im Flur stehen.
Die Fortsetzung folgt ^_^
Kapitel 10: "Liber Scientiae - Liber Responsorum"
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15. Geheime Bekannte
Sie ging genau an der Säule vorbei, hinter der sich Harry und die anderen
versteckt hatten. Obwohl sie sich so leise wie möglich verhielten und immer
mehr zurück in den Schatten rückten, huschte ihr Blick in die verräterische
Dunkelheit. Sie hatte wohl im Laufe der Jahrtausende ein Gespür dafür
entwickelt, wenn etwas im Verborgenem lag. Doch zu ihrem Erstaunen wirkte sie
weder erzürnt noch wütend, eher überrascht. Sie war schließlich ertappt
worden.
"Ihr habt alles mitgehört, oder?" fragte sie als sie ihnen anwies ihr zu
folgen. "Ich will es euch erklären."
Harry musterte sie misstrauisch. Das Gespräch mit Malfoy war ihm nicht geheuer
und noch war er sich nicht sicher in wie Fern man ihr trauen konnte.
Doch sie folgten ihr nach draußen, wo allmählich die Abenddämmerung zu sehen
war und goldene Farben am Himmel spielten. Schweigend ließen sie sich auf den
Treppenstufen nieder.
"Was sollte das?" Harry sah sie fragend an. "Warum hast du uns nicht die ganze
Wahrheit erzählt?"
"Euer Vertrauen war mir zu kostbar, als dass ich es gleich wieder hätte
verlieren wollen." Hagalaz Blick schweifte über den leuchtenden Himmel. "Ich
war mir nicht sicher, wie ihr reagieren würdet, wenn ich euch erzählt hätte,
dass ich zu Lucius einst ein gutes Verhältnis hatte. Ich dachte, ihr würdet
mir die Geschichte nicht glauben. Ihr Menschen könnt manchmal sehr merkwürdig
sein."
" Das ist doch quatsch. Wir wissen jetzt, dass er dir das Leben gerettet hat,
aber was ist denn da überhaupt abgelaufen? Und was soll dieses blöde Gelaber
von Vertrauen immer! Wie sollen wir dir denn vertrauen, wenn du uns immer Lügen
erzählst?"
"Damals in jener silbernen Waldnacht brachte mich jemand zu ihm und er
versteckte mich bei sich zu Hause. Ich habe es in einer Trance erlebt, weil
meine Kraft fast vollständig gebannt war. Als ich wieder zu mir kam, war ich in
einem dunklem Keller eingesperrt und hatte zuerst schreckliche Angst, dass sie
mich nach Askaban gebracht hätten. Lucius machte mir klar, dass er mich dort
verstecken würde bis ich wieder bei Kräften wäre und mich verwandeln könnte.
Solange musste ich dort in der Dunkelheit ausharren und warten." Sie machte eine
kurze Pause.
"Und du hast gedacht er würde dir wirklich helfen?" Hermine sah sie zweifelnd
an. "Bist du wirklich so naiv gewesen?"
"Ich musste es tun." Hagalaz schluckte. "Es blieb mir nichts anderes übrig.
Fest in dem Glauben, dass er es gut meinte, wartete ich 5 Jahre in dem Verlies
und brachte mein Wissen durch Bücher und Übungen auf den neuesten Stand.
Lucius kümmerte sich gut um mich. Er versorgte mich mit Tränken und allem
Notwendigen und erzählte mir, was draußen in der Welt vor sich ging. Nach
einer für mich eher kurzen Zeit hatte ich meine volle Macht wieder und konnte
in einem neuen Körper wiedergeboren werden. Von da an gab ich mich als Agan
Zalaggah aus und gründete ,Nightwitch' erneut um wieder auf dem W:O:A sein zu
können. Es war damals eine so schöne Zeit, in der wir Eihexen noch frei
existieren konnten, wobei es da auch schon schlechte Gerüchte über uns gab.
Ich war so glücklich wieder so frei sein zu können und jemanden zu haben, der
mir Halt gab und auf meiner Seite stand."
"Und dann erfuhrst du, dass er eine Todesser ist, nicht wahr?" Harry blickte sie
ernst an.
"Ich weiß, dass das naiv von mir war. Ja, vielleicht war ich auch absichtlich
so blind, um den Schmerz und die Wahrheit zu verdrängen." Ihre Augen waren
geschlossen und sie sog tief die kühle Abendluft ein. "Ich wusste es von Anfang
an und leugnete es vor mir selbst. Aber bei dem Festival kam es zum Streit und
ich erkannte, weshalb er das alles getan hatte. Er wollte mich für Voldemort
gewinnen. Redete mir ein, dass er der Einzige sei, der auf meiner Seite stehe
und mir zu wahrer Macht und Größe verhelfen könne. Er verstand einfach nicht,
dass ich keine Rache wollte, sondern nur ein freies Leben, und den Menschen
irgendwann beweisen wollte, dass viele von uns unschuldig waren. Ich floh,
nachdem ich mich verwandelt hatte, und wie es schien, war Fortuna auf meiner
Seite, so dass ich Dumbledore über den Weg lief. In meiner Verzweiflung
erzählte ich ihm alles, weil ich nicht weiter wusste und ich hatte Glück und
er bot mir Schutz in den Mauern von Hogwarts."
Sie schwieg kurz und überlegte etwas.
"Es gibt noch etwas, was ihr wissen solltet, aber das werde ich euch auf dem Weg
nach oben erzählen."
Die Sonne war am Himmel untergegangen und eine kalte Finsternis legte sich um
ihre Körper. Die Kälte drang bis in die Knochen und sie beschlossen in den
Gemeinschaftsraum zu gehen.
"Und du hast es uns nur nicht erzählt, weil du dachtest, wir würden dir nicht
glauben?" Hermine wirkte immer noch etwas misstrauisch.
"Ich bin nun mal sehr vorsichtig geworden nach all den Jahrtausenden." Hagalaz
Augen funkelten gefährlich. "Denkst du etwa ich spüre euer Misstrauen nicht?
Ihr wisst noch weit nicht alles über mich und vielleicht ist es auch besser so.
Ihr würdet es nicht verstehen. Aber etwas über meine Schwestern muss ich euch
berichten. Eine von ihnen scheint noch zu leben und auf Voldemorts Seite zu
stehen und ich glaube zu wissen, welche es sein könnte."
Alle sahen sie entsetzt an.
"Was?" stammelte Ron. "Meinst du etwa sie ist dieses Schlangenmonster?"
Sie sagte zuerst nichts und verstärkte somit die Sorge, die sich ausbreitete.
"Ich weiß nicht genau. Das Wesen ist mir noch ein Rätsel. Dumbledore hat
neuerdings einen magischen Schutz vor dem geheimen Eingang aufgestellt und wie
es scheint, kann die Schlange nicht daran vorbei. Sie kann also keine goldene
und somit auch keine meiner Schwestern sein und doch fühle ich einen Teil ihrer
Aura."
"Du bist eine goldene Eihexe, eine dieser mächtigen Urhexen?" Harry war
sichtlich überrascht.
Sie nickte und biss sich auf die Lippen, weil sie sich wieder verplappert hatte.
"Ich hatte gehört, dass sie alle getötet wurden, doch angeblich soll eine nach
Askaban verbannt worden sein, die sie weder töten, noch der sie die Seele
nehmen können, und eine konnte stark geschwächt flüchten. Die anderen sind
tot." Ein merkwürdiges Glitzern war in ihren Augen zu sehen.
"Wie viele gab es denn?" fragte Hermine.
"Fünf.... nein eigentlich nur vier, weil.... aber das ist unwichtig. Es gab
fünf goldene Eihexen. Aber lasst uns jetzt bitte das Thema wechseln. Ich rede
nicht gerne über meine Schwestern." Sie schwiegen den Rest des Weges.
Ein alter Schmerz kam wieder auf und biss sich in ihre Wunden. Erinnerungen,
Gedanken und Erlebnisse, die sie nie wieder ertragen wollte kamen zum Vorschein.
Alte Zeiten, der Freude, der Gemeinsamkeit. Das war alles vernichtet worden und
schien in einer unendlichen Vergangenheit verloren zu gehen. Doch waren es nicht
die Menschen, die sie auseinander rissen. Sie waren es selbst gewesen. Sie
selbst trugen die Schuld an ihrem unglücklichen Schicksal. Sich über eine
Sache zu stellen und die Bestimmung anderer festlegen zu wollen, war töricht
gewesen und musste zu einem Untergang führen. Sie hatte es am eigenen Leibe
gespürt und wollte nicht den Fehler ihrer Schwestern begehen. Nein, dachte sie
sich und biss sich auf die Lippen, nein, ich werde mein Schicksal nicht einfach
hinnehmen wie die anderen und zusehen, wie das geschieht, was ich hätte
verhindern können. Zu oft musste ich das Leid und den Tod anderer sehen, die
ich hätte schützen können. Diesmal wird es nicht so enden. Doch andererseits
brach sie damit nicht ihr Gebot, die Aufgabe, die sie sich vor Jahrtausenden
geschworen hatten? Das Gute und Das Böse musste auf einer Linie bleiben und
keine Seite durfte dauerhaft überwiegen. Das Gleichgewicht von Gut und Böse zu
halten, war eine schwierige Sache, doch bis jetzt mussten sie selten eingreifen,
da die Menschen automatisch dieses Gleichgewicht erhielten. Aber wenn sie ihnen
jetzt half, würde sie diese Balance zerstören. Doch sie war es leid, immer nur
passiv dem Schicksal zu zusehen....war das jetzt schon das Ende ihrer Ära?
Hatte sie ihre Aufgabe jetzt schon erfüllt den Menschen das Böse und das Gute
zu lehren? Hagalaz Blick nahm einen verzweifelten Ausdruck an, als sie die
Treppen hochstiegen. Hatte das Schicksal es vielleicht geplant, dass sie schon
in der Silbernacht sterben sollte?
Etwas riss sie aus ihren Gedanken. Sie spürte etwas und das schon seitdem sie
das Gebäude betreten hatten.
"Jemand verfolgt uns schon die ganze Zeit und lauschte unserem Gespräch."
Flüsterte sie plötzlich, als sie schon kurz vor dem geheimen Eingang waren.
"Ich weiß nur nicht, wer es ist."
"Vielleicht ist es das Schlangenmonster." Murmelte Harry und blickte sich nun
ängstlich um. Doch was er da sah, war kein Monster und auch kein Mensch.
"Seht mal! Da ist sie wieder, die Katze."
Sie drehten sich alle überrascht um und Hagalaz starrte die schwarze Katze an,
die nun mit einer schnellen Bewegung davonhuschte.
"Das war nicht die Eihexe." Ihr Blick ruhte noch auf der Stelle, an der sich
eben noch die Katze aufgehalten hatte. Eine ferne Erinnerung schien in ihrem
Kopf hervorkommen zu wollen. "Ich spürte die Aura eines Menschen."
"Ein Mensch?" wiederholte Hermine. "Dann muss es ein Animagus sein. Aber wer
könnte das denn..."
Der Eingang zum Gryffindorturm wurde geöffnet und lauter Lärm und Jubelschreie
drangen in den Flur.
"Wo wart ihr so lange?" riefen einige Gryffindors und winkten sie in den Raum,
wo sie ausgelassen feierten.
"Das war ein echt guter Trick mit dem Klatscher." Jemand klopfte Hagalaz auf die
Schulter, als sie durch den Eingang geklettert war. Sie blickte sich verwundert
um, als noch ein paar andere dem zustimmten.
"Tja, wir haben beim Spiel mitbekommen, wie Snape mit Dumbledore sprach, wegen
deiner etwas merkwürdigen Strafe und dachten, dass sollten die anderen lieber
auch erfahren, bevor sie dich verurteilten." Fred und George standen mit einem
breiten Grinsen da und schienen etwas hinter dem Rücken zu verstecken.
"Das habt ihr doch sicher nicht ohne Grund für mich gemacht, oder?" sie hob
etwas skeptisch die Augenbraue.
"öhhh,....na ja, wir haben nen neuen Zauber ausprobiert." Fing George an.
"Und dein Nero hat sich da mal wieder freiwillig gemeldet und da kam das raus."
Fred hielt ihr den kleinen Raben hin, der nun nicht nur weiß-rosa war, sondern
auch noch einen knallbunten Iro auf dem Kopf hatte. Hagalaz wusste nicht so
recht, ob sie nun lachen oder weinen sollte, aber sie setzte ihn sich dennoch
auf die Schulter. Das arme Tier wurde einem Raben immer unähnlicher, aber es
war sicher nicht das letzte Mal, das die Beiden mit ihm Unfug anstellten.
"Es hätte schlimmer sein können. Er ist zum Glück kein Schwein oder so
geworden." Sie grinste wieder und der Kummer, der eben noch wie eine
unerträgliche Last auf ihren Schultern lag, verschwand erst mal, so dass sie
alle den Rest des Abend mit den anderen feierten und sich über ihren Sieg
freuten. Vor dem Monster hatten sie erst mal Ruhe, da es den Schutz nicht
durchbrechen konnte und wenn sie Glück hatten, dann handelte es sich vielleicht
gar nicht um eine Eihexe. Doch was auch immer es war, es war anscheinend nicht
in Eile und plante wohl ruhig etwas um ihn herauslocken zu können. Oder aber es
war auf etwas ganz anderes aus und war das nicht eher ein Grund zur Sorge?
16. Die Medusa und das Buch
Es war der Abend vor Weihnachten, als Harry erschrocken aus dem Schlaf erwachte.
Er hatte ein Geräusch gehört, dass aus dem Gemeinschaftsraum kam.
War da noch jemand wach? So leise wie er konnte, stand er auf und schlich aus
dem Schlafsaal. Er spähte die Treppe hinunter und erkannte nur eine Hand, die
etwas auf den Boden legte. Als er sich weiter nach vorne beugte, vernahm er ein
merkwürdiges Geräusch.
Man hatte ihn entdeckt.
Harry sprang die Stufen nun hinunter um zu sehen, wer es war, doch er erkannte
nur noch jene schwarze Katze, wie sie durch den geheimen Eingang in den Flur
flüchtete. Er rannte hinter ihr her. Und das war ein großer Fehler.
Schon fast am Ende des Ganges angekommen, wurde ihm auf einmal bewusst, was er
da tat. Zu sehr hatte er sich in Sicherheit gewiegt und vergessen, welcher
Gefahr er hier draußen ausgeliefert war.
Kaum war ihm das durch den Kopf gegangen, vernahm er hinter sich ein
eigenartiges Zischeln. Mit stockendem Atem drehte er sich vorsichtig um.
Gelbe Augen starrten ihn bedrohlich an. Vor ihm stand eine mannshohe dunkle
Gestalt, die langsam die Kapuze zurückzog. Zum Vorschein kam der Kopf einer
Medusa, auf dessen Haupt statt Haaren Schlangen waren und sich windend
bewegten. Harry konnte sich nicht bewegen. Er konnte sich einfach nicht von
ihrem hypnotisierendem Blick befreien. Wie angewurzelt stand er da, als sie mit
einem glitzerndem Dolch in der Hand langsam auf ihn zukam. Das ist das Ende,
dachte er, wie konnte ich nur so dumm sein? Warum bin ich nur dieser blöden
Katze hinterher gelaufen?
Die Katze!
Auf einmal stand sie da. Harry bemerkte aus dem Augenwinkel, wie sich das Tier,
dem Schlangenwesen näherte und zu fauchen anfing. Überrascht nahm die Medusa
ihren Blick von ihm und spähte kurz abgelenkt zur Katze. Das war seine Chance.
Ohne zu zögern, rannte er so schnell er konnte zum geheimen Eingang und
öffnete ihn. Ohne sich umzublicken, spürte er kurz den Lufthauch des Dolches,
den sie nach ihm schwang, im Rücken und hörte wie ihre zischelnde Stimme
fluchte.
Erst nach einigen Minuten im Gemeinschaftsraum traute er sich wieder zu atmen
und wurde ruhiger. Er legte das Ohr vorsichtig an die Wand des Einganges und
lauschte der Stille, die auf einmal eintrat.
Krrrrrrrrrrrr!
Harry erschrak und sprang hastig zurück. Jemand kratzte an der Außenseite
entlang und ein verzerrtes Lachen war zu hören.
"Mein Meister tötet dich eh irgendwann, Potter. Du bist für mich nur ein
mickriges kleines Insekt, was man zum Spaß jagt und wenn du mir am Ende doch in
die Hände fallen solltest, reiße ich dich in Stücke und nehme deinen Kopf als
Trophäe, du schlammblütiges Menschenkind! Ihr unbedeutenden Menschen werdet
ohnehin alle gejagt und ausgerottet, wenn wir wieder an der Macht sind! Wir
werden die Ordnung wieder herstellen und verhindern, dass ihr schändlichen
Kreaturen diese Erde weiter zerstört und beschmutzt!"
Mit einem schleifendem Geräusch entfernte sich das Wesen von dem Eingang.
Harrys Herz raste. Sie spielte nur mit ihm. Jagte ihn aus Spaß und machte sich
über ihn lustig. Sie war nicht wirklich hinter ihm her, sondern hatte wohl
etwas anderes vor. Das war es, was ihm wirklich Angst machte. Diese Sicherheit
in ihrer Stimme, dass Voldemort ihn töten und wieder an die Macht gelangen
würde. Das wirkte für sie so selbstverständlich. Aber solange das Siegel
hielt, würde ihm nichts passieren können, aber wirklich sicher fühlte er sich
dennoch nicht. Sie meinte, wenn sie wieder an der Macht sind. Was ist, wenn
mehrere Eihexen überlebt hatten und nun an seiner Seite standen? Hatten sie
dann überhaupt noch eine Chance gegen ihn und was war mit Hagalaz? Wie lange
würde es dauern, bis Voldemort und die Eihexen auch sie überredete hatten?
Vielleicht hatte er es schon geschafft und sie log ihnen nur etwas vor. Nach der
ganzen Sache traute er ihr eh nicht mehr wirklich über den Weg. Ihre ganzen
Geheimnisse, ihre unmenschliche Aura, einfach alles an ihr machte ihn
misstrauisch. Und da war noch etwas, was ihm aufgefallen war. Sie war kein
Mensch und sie gab auch zu, dass sie anders als die Menschen dachte. Wie war
das denn mit ihren Gefühlen und ihrem Urteilsvermögen über Gut und Böse?
Vielleicht gab es für sie keine Moral und so etwas wie Schuldgefühle waren ihr
sicher auch fremd.
Gedankenversunken schweifte Harrys Blick über den Stapel Geschenke, der im Raum
stand und da fiel ihm auf, was die Hand dort hingelegt hatte. Es war ein dunkles
Buch auf dem mit silbernen Lettern "Liber Scientiae - Liber Responsorum" stand.
Unter dem Titel war eine sich zu einer Acht windende Schlange zu sehen. Es kam
ihm irgendwoher bekannt vor, aber er war sich sicher, dass er es nicht bei
Zalaggah gesehen hatte. Er schlug es auf und zu seiner Verwunderung war es leer.
Keines der Blätter war beschrieben. Ob es wie bei dem Tagebuch von Tom Riddle
war? Er wollte es testen und holte sich Tinte und eine Feder. Er schrieb, wie
damals in das Tagebuch.
Hallo. Mein Name ist Harry Potter.
Die Schrift verschwand. Er wartete kurz, doch nichts geschah. Vielleicht irrte
er sich oder man musste etwas bestimmtes schreiben, wie bei der Karte der
Rumtreiber, die sein Vater und seine Freunde damals gemacht hatten. Plötzlich
erschien doch eine Schrift.
Ich bin das Buch des Wissens und der Antworten. Was hast du für eine Frage?
Obwohl er das schon kannte, war er erstaunt. Das Buch antwortete wirklich. Ihm
fiel zuerst keine richtige Frage ein.
Wem gehörst du?
Das ist eine private Frage.
Harry dachte schon, dass er keine Antwort bekommen würde, doch dann erschien
wieder eine Schrift.
Mein Name ist Naga. Ich bin eine Eihexe und habe all mein Wissen
aufgeschrieben.
Wer zum Teufel war denn nun Naga? War das eine von Hagalaz' Schwestern?
Bist du eine Schwester von Hagalaz?
Ich kenne keine Hagalaz, aber ich habe 3 Schwestern. Willst du etwas über sie
wissen?
Kannst du mir etwas über sie schreiben?
Das kann ich leider nicht.
Er blickte enttäuscht auf das Papier. Was sollte das? Erst bietet sie es an und
dann... Es kam noch eine Antwort.
Aber ich kann dir meine Erinnerung zeigen, Sohn von James Potter.
Und ehe er sich versah sog in etwas nach vorne und um ihn herum war nur noch
Dunkelheit. Das Buch hatte ihn verschlungen.
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Fortsetzung folgt ^_^
Und einmal ein schönes Dankeschön an alle, die diese Geschichte lesen und mir
bis jetzt Kommentare geschrieben haben *freu*
Ich werd mich weiterhin bemühen und entschuldige mich für die lange Pause, die
leider durch Zeitmangel, ModemProbleme und KlausurenStreß verursacht wurde.
Eure Caedes
Kapitel 11: Die Nagini Schwestern
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17. Die Nagini Schwestern,
Es war anders als bei dem Tagebuch von Tom Riddle. Bilder huschten an ihm
vorbei, Stimmen waren zu hören und zum Teil blieb die Zeit stehen und er sah
Erinnerungen, die ihm das Buch zeigte. Oder eher gesagt, die ihm diese Naga
zeigte.
Er fand sich in einem Wald wieder. In der Ferne war eine Feld zu sehen, auf dem
Menschen ein Tier jagten und es erlegten. Es waren Steinzeitmenschen, die mit
primitiven Kleidern und Waffen ausgestatten waren.
Im nächsten Moment huschte jemand an ihm vorbei. Es waren acht Gestalten in
dunklen Umhängen, die im Wald herumliefen und sich in einer zischelnden Sprache
verständigten. Er sah nur kurz wie zwei leuchtende Augen unter der
tiefgezogenen Kapuze hervorblinzelten.
"Einst." Hörte er eine Stimme sagen. "Wir hielten Abstand von euch. Ihr ward so
fremd. Wie Tiere habt ihr euch benommen, doch war es faszinierend, wie ihr euch
entwickeltet. Wir haben jeden eurer Schritte mit Neugier beobachtet."
Wieder waren da Bilder, die an ihm vorübergingen. Bilder von Kriegen und
Schlachtfeldern, eine römische Stadt, die in Flammen stand, Menschen, die Feste
feierten, Könige, die geboren wurden und im nächsten Moment wieder starben und
immer wieder erschienen die Gestalten. Einmal sah er sie um ein Feuer tanzen.
Sie lachten und sangen Lieder, die er noch nie zuvor gehört hatte.
In der Dunkelheit erschien eine neue Szene. Nun saßen sie auf einer kleinen
Lichtung. Dieses mal waren es aber nur sieben und eine von ihnen kauerte unter
merkwürdigem Jaulen über einer Person, die regungslos am Boden lag.
"Da begann unser unglückliches Schicksal. Sie wollte Rache und verfluchte und
hasste euch."
Doch auf einmal flüsterte ihm diese Stimme noch etwas zu.
"Ich sehe deine Erinnerungen, wie du meine siehst und ich möchte dir etwas
zeigen, was dich sicher interessieren wird, Harry Potter."
Für einen kurzen Augenblick, sah er Tom Riddle vor sich, wie er eine
herausgerissene Seite in der Hand hielt und jemanden mit einem schrägen Grinsen
betrachtete. Es war ein triumphierendes und grausames Lächeln.
"Nie hätte er diese Schriften bekommen dürfen. Nie hätte er etwas über uns
erfahren dürfen. Doch ich habe vor dir etwas anderes zu zeigen. Etwas, was dein
Herz begehrt zu wissen."
Kaum waren diese Worte verschwunden, fühlte er, wie er auf weichen Schnee fiel,
der unter ihm nicht nachließ. Er blickte sich um und erkannte sofort, wo er
sich befand. Er war in Hogwarts. Hatte sie ihn etwa wieder zurückgeschickt? Was
sollte es denn für einen Sinn haben, wenn sie ihn wieder in seine Zeit
zurückschickte? Aber da erkannte er etwas ungewohntes. Vor ihm saßen wieder
diese Gestalten, doch dieses Mal waren sie nur zu fünft und hatten nicht ihre
Kapuzen über die Köpfe gezogen. Von hier aus sahen sie fast wie normale
Menschen aus. Er ging näher heran.
Es waren vier Mädchen. Eine war etwas rundlich und sie hatte hellbraunes
erdenfarbiges Haar, das mit bunten Bändern zu einem dicken Zopf gebunden war.
Ihre goldgelben Augen strahlten eine angenehme Wärme aus.
Neben ihr saß eine etwas kleinere zierlichere Gestalt und ihr Haar war
pechschwarz mit einem bläulichen Schimmer. Ihr Gesicht war fast weiß und ihre
hell violetten Augen scheu auf den Boden gerichtet.
Ein anderes Mädchen konnte er nur von der Seite sehen. Sie schien größer als
die Übrigen zu sein und ihr weißes Haar war zu einer borstigen Mähne
aufgebauscht. Sie hatte ein merkwürdiges eingefallenes Gesicht und ihre leeren,
kalten Augen starrten irgendwohin in die Ferne. Das vierte Mädchen erkannte er
nur von hinten. Ihr Haar glänzte dunkelgrün und war zu einer komischen Frisur
geformt, die dem Kragen einer Kobra glich.
Zwei Personen kamen auf sie zu. Der hielt ein schwarzes Buch umklammert und
blickte beim gehen betroffen auf den Boden. Der blasse Junge schien sich sehr
unbehaglich zu fühlen und ging auch sehr widerwillig neben dem Anderen, der
weitaus älter und größer war als er. Sein hellblondes Haar war glatt nach
hinten gekämmt und ein mieses Grinsen lag auf seinem Gesicht, als er zu der
Gruppe der Mädchen kam. Beide trugen die typischen Slytherin Farben. Jetzt fiel
ihm auch auf, dass die Eihexen, die dort saßen, ebenfalls alle Slytherins
waren.
"Schönen guten Morgen, die Damen." Der blonde Junge lächelte "Die Nagini
Schwestern sind ja gar nicht vollzählig?"
"Wie angenehm dich zu sehen, Lucius." Zischelte die Stimme des Mädchens, das
mit dem Rücken zu ihm saß.
Malfoy? Sollte das etwas bedeuten, dass er in jener Schulzeit war? Dann konnte
andere Person mit den schwarzen Haaren nur Snape sein. Aber das würde ja auch
heißen, dass...?
"Hast du unsere nichtsnutzige Schwester Naga gesehen?" zischte sie wieder.
"Hydra!" sagte das pummelige Mädchen erzürnt. "Rede nicht so über sie. Lass
ihr doch den Spaß, wenn sie sich mit den Menschen gut versteht."
"Seit wann habe ich dich nach deiner Meinung gefragt, Quetzalquotl? Ich bestimme
hier, was sie darf und was nicht!" Ihre Stimme war bedrohlich. "Tiamat stimmt
mir doch sicher zu, dass unser kleines Schwesterherz sich in letzter Zeit etwas
unangemessen benimmt, nicht war?"
Das schüchterne Mädchen blickte kurz auf und nickte nur stumm.
"Geht doch. Sicher hast du sie gesehen, Severus?"
"Nur kurz." Sagte er knapp und versuchte, dass Buch unter seinem Umhang zu
verstecken.
"Was hast du da?" Sie erhob sich, aber hatte Harry immer noch den Rücken zu
gedreht. "Das kommt mir doch sehr bekannt vor."
"Das ist nichts besonderes. Wirklich." Snape wich einen Schritt zurück und
wollte sich hinter Lucius stellen. Der grinste nur hämisch.
"Ja, deshalb war ich eigentlich hergekommen, weil der gute Severus etwas von
eurer Schwester ausgeliehen bekommen hat. Ich dachte, dass würde euch
vielleicht interessieren."
"Wasssss?" Zischte Hydra zornig. Mit einer Handbewegung zog sie Snape nach vorne
und krallte das Buch hervor. Es war das "Liber Scientiae - Liber Responsorum".
Sie drehte nun Harry das zornige Gesichte zu. Er erschrak.
Das war nicht das Antlitz eines Menschen, das er da sah. Ihre Augen waren wie
die einer Schlange und leuchteten gelblich. Ihre Nase bestand nur aus zwei
Schlitzen und der breite Mund war wütend verzogen. Die dünnen Lippen zitterten
vor Zorn. Sie wirkte wie eine menschliche Kobra und ihre dünnen krallenartigen
Finger umklammerten krampfhaft das Buch.
"Wie kann sie es wagen. Diese Heiligtum wieder einem dreckigen Menschen zu
geben?!" Er hätte schwören können, dass er ihre spitzen Eckzähne und eine
gespaltene Zunge gesehen hatte, als sie sprach. Ihre glühenden Augen schauten
in seine Richtung und für einen kurzen Moment hatte er Angst, dass sie ihn
ansah, doch dann bemerkte er, dass ihr Blick an ihm vorbei ging.
Harry drehte sich zu den Stimmen um, die er hinter sich hörte. Die Personen,
die dort im Schnee tobten erkannte er sofort, auch wenn er sie so noch nie
gesehen hatte, schossen ihm die Namen in den Kopf.
Ein Junge mit hellbraunem Haar und einem müden Gesicht formte einen Schneeball
und warf ihn einem Anderen in den Nacken, der daraufhin nach seiner Brille im
Schnee suchte. Remus Lupin und James Potter. Er wusste nicht, ob es seine Stimme
war oder die Stimme, die er während der Bilder hörte, aber er war sich sicher,
dass die beiden Remus und sein Vater waren. Er war in seine Schulzeit. War es
das, was Naga ihm zeigen wollte? Hatte nicht auch Zalaggah damals seinen Namen
genannt? Hatte sie ihn damals mit seinem Vater verwechselt? Aber dann...?
Ein dritter Junge, der mit dem Zauberstab rumfuchtelte und Remus und James
gleich mit einem riesigen Haufen Schnee bombardierte, musste dann Sirius Black
sein.
Mit einem kleinen Abstand gingen zwei Mädchen an ihnen vorbei. Die eine hatte
rotes Haar und smaragdgrüne Augen, während die andere langes schwarzes Haar
und rote Augen hatte. Das eine Mädchen musste Lily sein. Er hatte seine Mutter
noch nie so gesehen. Sie war wunderschön und strahlte so viel ruhiges und
freundliches aus, während die Gestalt neben ihr diese angenehme Wärme eher
verschluckte. Die mit den merkwürdigem Blick und dem blassen Gesicht musste
Naga sein.
Sie wurden beide von einem Schneehaufen getroffen und während Lily versuchte es
wieder aus den Haaren zu bekommen, warf sich Naga ins Gefecht und badetet Remus
förmlich im Schnee.
"Das hast du davon, Remus." Ihre Stimme klang auch zischelnd, aber sie war
weitaus freundlicher, als die von Hydra.
"Aber... aber James ist doch auch schuld." Er kämpfte sich auf die Beine und
schüttelte sich den Schnee aus der Kleidung. Eine Sekunde später lag er wieder
auf dem Boden, weil Sirius ihn mit einem Kamikazeangriff unter Schnee bedeckte.
Die einzigen die trocken blieben waren Lily, die kichernd dastand und sie bei
den Albernheiten beobachtete und ein dicklicher Junge, der schüchtern an der
Seite stand und die nahende Bedrohung schon kommen sah. Das konnte nur Peter
sein.
Naga wollte gerade ausholen und drohte Sirius in einen Schneemann zu verwandeln,
als Hydra den Spaß beendete.
"Naga!!! Du kleines Miststück! Komm sofort her!" Ihre aufgebrachte Stimme
bohrte sich fast in die Eingeweide und lies sogar Feuer gefrieren.
Naga zuckte bei ihrem Namen zusammen und sah erschrocken den Hügel hinauf, auf
dem die Eihexen saßen. James, Remus und Sirius hielten auch inne und
verschränkten zornig die Arme, als sie Lucius und Severus dort stehen sahen.
Lily blickte besorgt zu ihr.
"Lass dich bloß nicht von ihr unterkriegen." Sagte sie aufmuntert.
"Halt deinen Rand, Schlammblut. Eine Eihexe lässt sich von so einem Wurm wie
dir nichts vorschreiben." Hydra grinste fies.
"Pass bloß auf, was du sagst!" James trat einen Schritt vor und funkelte sie
wütend an. "Alles lassen wir uns von euch auch nicht gefallen."
"Was denn, was denn?" Sagte sie spöttisch. "Wenn ihr euch weiterhin so
unfreundlich benehmt, wird meine Leviathan euch gerne Manieren beibringen. Soll
ich es ihr etwa mal vorschlagen?"
Harry verschlug es den Atem, als er sah wie das Mädchen mit dem Namen Leviathan
aufstand. Von vorne wirkte ihr Gesicht noch monströser. Ihre Augen waren leblos
und ihr Blick wirkte merkwürdig leer. Doch das schreckliche war nicht nur ihr
Gesicht, sondern auch ihre Statur. Sie überragte Lucius, der schon ziemlich
groß war, um zwei Köpfe. Ihr Körper war unnatürlich hager, aber mit ihren
prankenähnlichen Händen hätte sie Bäume ausreißen können. Sie hatte fast
etwas von Frankenstein an sich.
James und die anderen verstummten schlagartig. Wie es schien, hörte Leviathan
nur auf Hydra und würde auch nicht mit der Wimper zucken, wenn diese ihr
befahl, einen von ihnen die Knochen zu brechen. Mit der war sicher nicht zu
scherzen.
Naga ging mit gesengtem Blick den Hügel hinauf zu ihren Schwestern.
"Was ist Hydra?" Naga wirkte etwas verunsichert und ihre Stimme war kaum zu
hören.
"Habe ich dir nicht einmal gesagt, was unser größtes Heiligtum ist?" Hydra
schwang das Buch vor ihrer Nase. "Soll ich es dir etwa in dein schäbiges Hirn
brennen, Schwesterchen?" Es war fast nur noch ein Zischeln, das danach kam, doch
war es wohl nichts erfreuliches, denn mit jedem Laut wurde Nagas Gesicht
betrübter. Zum Schluss grinste Hydra wieder hämisch und warf ihr das Buch vor
die Füße.
"Ich werde dir schon zeigen, was dir deine ach so freundlichen Taten bringen."
Sie wand sich zu Severus, der mittlerweile schon etwas abseits stand und sich
langsam aus dem Staub machen wollte. "Du musst lernen, dass es nichts bringt,
diesen dummen Menschen zu helfen. Den Fehler haben wir ja schon einmal begangen.
Leviathan, Zeig dem Wurm, was wir mit denen machen, die zu neugierig sind." Ihr
mieses Grinsen wurde breiter. "Zeig ihm, wie die Menschen an unserer Allmacht
scheitern werden."
Das Monstrum mit dem Namen Leviathan ging mit langsamen Schritten auf ihn zu.
Snapes Augen weiteten sich und Angst war in ihnen zu sehen.
"Aber, ich... Naga hat mir das Buch doch nur für die Zaubertrankprüfung
gegeben. Sie hat es doch freiwillig gemacht!" Mit jedem Satz ging er ein Schritt
zurück. "Ich kann doch nichts dafür! Naga sag doch was!"
Doch zu Harrys Verwunderung tat sie nichts dergleichen. Sie sah ihn nicht einmal
an. Ihr Blick schweifte abwesend über den Boden und ab und zu blickte sie zu
Tiamat und Quetzalquotl, wobei die zweite sie etwas verkniffen ansah.
Leviathan stand nun vor ihm und packte ihn grob am Kragen. Sie blickte zu Hydra,
die ihr zunickte. Mit einem Schwung hatte sie ihn hochgehoben und wieder auf den
Boden geschleudert. Nun trat Malfoy dazwischen.
"Moment, jetzt hört der Spaß aber auf!" Er hob die Hand und sah sich kurz zu
Snape um, der sich keuchend vom Boden erhob, aber gleich daraufhin wieder von
der monströsen Gestalt gepackt wurde. "Schluß! Hydra was soll das denn? Er ist
doch einer von uns." Er wirkte etwas verzweifelt.
"Einer von uns?" Ihr Lachen war schrill und unmenschlich. "Ihr seid nur
Menschen! Ihr bildet euch ein reinrassig zu sein, aber keiner von euch ist das.
Nicht mal du, Malfoy. Du bist auch nur ein mickriges unbedeutendes Insekt auf
dieser Erde. Ihr könntet euch mit uns niemals messen und das werdet ihr auch
nicht können. Denn wir sind es, die euer Schicksal und den Lauf der Welt
bestimmen."
Sie machte eine kurze Pause und atmete kurz durch.
"Aber es ist auch nicht unsere Aufgabe euch zu töten, egal wie unwichtig ihr
seid. Ihr sorgt schließlich für unsere Unterhaltung. Leviathan, das reicht."
Doch Leviathan dachte wohl nicht daran ihn loszulassen und schlug ihn wieder zu
Boden. Snape schrie schmerzerfüllt auf.
"Leviathan! Verdammt noch mal! Wirst du mir wohl gehorchen!"
James, Sirius, Remus und Lily waren nun auch hinzugekommen und blickten entsetzt
auf das wütende Wesen, während Peter bibbernd und mit ängstlichem Blick zum
Schloss rannte.
"Hast sie wohl wieder nicht unter Kontrolle, was?" Es war Quetzalquotl, die sich
an Hydra gewand hatte. "Wann lernst du endlich, dass du da kein einfaches
Spielzeug oder eine Marionette erschaffen hast, sondern einen gefährlichen
Dämon." Ihr Blick verfinsterte sich. "Du selber weißt ja, welches ihre erste
Aufgabe war. Die wird sie immer bei sich tragen."
Hydras Augen funkelten bei den letzten Worten gefährlich und ihre Stimme wurde
schärfer.
"Leviathan, hör sofort auf damit! Das ist nur ein menschlicher Mann. Den sollst
du nicht töten!"
Bei den Worten hörte sie augenblicklich auf mit den Schlägen und sah mit ihren
leeren Augen zu ihrer Meisterin. Ihr Gesicht war tot und ohne jegliche
Emotionen. Mit schleifenden Schritten bewegte sie sich zu ihr.
"Komm wir gehen lieber." Hydra machte eine kurze Handbewegung, wodurch Tiamat
sofort hochsprang und hinter ihr und Leviathan herschritt. Snape saß kauernd in
dem aufgewühlten Schnee.
"Hab keine Angst. Das wird schon wieder." Quetzalquotl ging zu ihm hin und
heilte seine Wunden, wobei man sah, dass ihm der Schock noch im Gesicht stand.
Malfoy stand nun alleine da und erst jetzt bewegte Naga sich. Sie ging auf ihn
zu und verpasste ihm eine satte Ohrfeige. Remus musste ungewollt lachen,
verstummte aber auf Grund der ernsten Lage.
"Du, Vollidiot!" brüllte Naga. "Du hast ihr erzählt, das Severus das Buch hat,
oder? Bist du jetzt glücklich mit dem, was du getan hast?!"
Er blickte sie zornig an, aber antwortete nicht und stapfte wütend davon. Er
drehte sich noch einmal um. "Wenn du dich mal endlich an die Regeln deiner
Schwestern halten würdest, dann hätten wir den ganzen Ärger auch nicht. Das
ist schließlich deine Schuld!" Dann verschwand er im Schloss.
"Der soll bloß ruhig sein. Als wenn er eine Ahnung hätte, was unsere Aufgabe
ist. Als wenn das überhaupt irgendjemand wüsste." Sie wand sich zu dem
pummeligen Mädchen. "Hast du ihn geheilt, Quetzal?"
Sie nickte und half ihm auf die Beine.
"Du bist aber auch blöd, dass du das Buch so offensichtlich rumträgst, Snape."
Sirius grinste etwas. "Wolltest wohl angeben, was?"
"Halt bloß deine Klappe, Black. Die Flüche, die ich aus dem Buch hab, würde
ich gern mal an dir und Potter ausprobieren."
"Oh, sind wir etwas gereizt?" James grinste ebenfalls.
"Ihr wurdet ja auch nicht fast von nem Monster zu Kleinholz verarbeitet, ihr
Penner!" Er funkelte sie wütend an und drehte sich dann abrupt um. Leicht
humpelnd schritt er zum Schloss.
"Du provozierst sie absichtlich, oder?" Quetzalquotl sah etwas gereizt aus.
"Damit richtest du doch nur Schaden an. Du hast unseren Ruf schon einmal
ruiniert, fang das bitte nicht schon wieder an."
"Das ist nicht wahr! Ich wollte etwas verhindern und das hätte ich auch
geschafft, wenn Hydra damals nicht da gewesen wäre." Naga schnaubte
verächtlich. "Dieser ganze Mist, nur weil ich ihm mein Buch geliehen hab. Das
ist doch wohl etwas übertrieben, oder? Muss Hydra denn nur wegen der Sache
damals so pingelig sein?"
"Ich dachte immer ihr würdet die Bücher eh nur schreiben, weil ihr den
Menschen euer Wissen geben wolltet?" Lily meldete sich zaghaft zu Wort. "Sind
sie denn nicht für andere bestimmt?"
"Was weißt du denn schon." Quetzal schüttelte den Kopf. "Hydra bestimmt die
Regeln und nach ihrer Meinung sind diese Bücher nicht für Menschen gedacht,
weil sie das Wissen eh nicht aufnehmen könnten. Wir dürfen euch nicht helfen,
weil es gegen unser Gebot verstoßen würde. Wir haben ja den Salat mit diesem
Lord Voldemort, der jetzt so mächtig wird."
"Was ist denn überhaupt euer Gebot?" Sirius meldete sich wieder zu Wort. "Ihr
dürft keinem Menschen helfen? Ihr sollt nicht eure Bücher ausleihen oder
was?"
"Spotte nicht!" Nagas Augen glühten. "Unsere Aufgabe ist es, das Gleichgewicht
von Gut und Böse zu erhalten und wir müssen dafür sorgen, dass niemand diese
Balance zerstört."
"Und wer entscheidet bitteschön über Gut und Böse? Legt ihr das einfach fest,
wer gut ist und wer nicht? Ist das nicht ein kleines bisschen zu
schwarz-weiß-denkend?" Sirius wirkte recht aufgebracht und in seiner Stimme lag
schon mehr als nur Spott.
"Hydra natürlich, die regelt doch alles bei euch." Dieses mal hatte James
geantwortet, doch er bekam nur einen wütenden Blick von Quetzal. "Hält die
sich eigentlich für Gott? Ich meine, woher weiß sie denn, was sie ändern darf
und was nicht?"
"Sie weiß es eben und wir können da nichts ändern. Wir können uns ihr nicht
widersetzen." Nagas Stimme hatte einen scharfen Unterton.
Remus blickte überrascht auf und sah zu Naga.
"Aber du hast doch selbst gesagt, das sie und Tiamat meistens Visionen haben und
daher ihre Entscheidungen treffen, aber du hast doch auch..."
"Remus, halt die Klappe!" brüllte sie nun genervt. "Ich hab keine Visionen wie
Tiamat oder Hydra. Ich kann nicht über das Schicksal bestimmen, wie meine
Schwestern. Ich bin nur eine Beobachterin und nichts weiter."
Stille.
Harry merkte, das sich etwas veränderte. Er war nicht mehr auf dem
schneebedeckten Feld. Er war in einem der Gänge. Und da waren Naga und Remus.
"Warum hast du es ihnen nicht erzählt?" fragte er verwundert. Etwas
verzweifeltes lag in seiner Stimme. "Und warum willst du mir nicht erzählen,
was du wirklich gesehen hast?"
"Ich kann nicht, Remus." Ihre Blickt huschte von einem Gangende zum nächsten.
Angst war in ihren Augen und ein Gedanke an etwas schien sie zu quälen. Da war
etwas, was sie unbedingt sagen wollte, doch sie konnte es einfach nicht.
"Ich darf es nicht sagen. Es würde die ganze Zukunft ändern. Es würde alles
schlechter machen, als es schon ist. Die Folgen wären einfach zu fatal."
"Aber es hatte doch etwas mit James und Lily zu tun? Und du hast gewusst, dass
ich ein Werwolf bin, obwohl du mich damals noch nicht mal kanntest. Dann kannst
du mir das doch auch erzählen. Und was meintest du mit Peter, dass er nicht der
ist, für den wir ihn halten?"
"Du verstehst es nicht. Ich darf es nicht sagen. Meiner Schwestern bringen mich
um, wenn ich das mache und ich darf nicht nur aus Sympathie zu zwei Personen das
Leben von Hunderten aufs Spiel setzen." Sie schlug die Hand vor den Mund. Hatte
sie schon zu viel gesagt? Würde Remus jetzt merken, was sie ihm klar machen
wollte? Er merkte es nicht. Wie denn auch. Sie lebten noch in einer heilen Welt,
in der LordVoldemort noch keine wirkliche Gefahr darstellte. Nie im Leben
hätten sie zu dem Zeitpunkt schon darüber nachgedacht, dass James und Lily
sterben würden.
Remus sah sie verwirrt an. Er hörte ihre Worte, doch verstand er sie nicht. Was
meinte sie mit dem Leben von zwei Personen? Was wollte sie ihm damit sagen, Doch
ehe er darauf eine Antwort bekommen konnte, verschwand Naga mit wehendem Umhang
im Gang.
Dunkelheit. Die reine Dunkelheit war zu sehen. Und Stimmen. Harry fühlte sich
merkwürdig. Zu lange hatte er sich in diesem Buch aufgehalten und allmählich
überkam ihn das Gefühl der Körperlosigkeit. Er wollte wieder zurück. Er
hatte genug gesehen und ihn verwirrte das ganze nur noch mehr. Doch da war
dieser Schrei, den er hörte und gehetzte Stimmen.
"Ich schenke es dir. Also bewahre es gut auf. Vielleicht hole ich es mir eines
Tages wieder."
"Warum gibst du es mir? Was ist mit deinen Schwester? Sie werden dich wieder
dafür bestrafen."
"Wir werden in dieser Nacht Hogwarts verlassen und uns trennen. Unsere Zeit ist
hier vorbei. Ich weiß nicht, ob ich die nächsten Jahrzehnte überleben werde.
Die Zeiten werden schwer sein für uns alle. Deshalb sollst du das Buch
schützen. Denn wenn ich es behalte und man mich finden wird, wird man es
zerstören, doch du kannst es als einfaches Buch tarnen und das Wissen
weitergeben."
"Wie meinst du das? Was wird denn passieren?"
"...du wirst es schon noch sehen. Aber du wirst es auch gebrauchen können. Es
stehen viele gute und schnell wirkende Gifte und Tränke drin. Das interessiert
dich doch, oder? Nimm es endlich!" Die Stimme entfernte sich und wurde leiser.
Stille.
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Tadahhh ^_^ Dieser Teil ist vielleicht am verwirrensten, doch wir das im
nachhinein Stück für Stück erklärt. Was es mit Hydra und Leviathan auf sich
hat und wie sie im Zusammenhang mit Lord Voldemort stehen usw...
Eure Caedes
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