Vermächtnisse von abgemeldet (Hass & Lügen?) ================================================================================ Kapitel 11: Gefühle über Gefühle -------------------------------- Endlich hab ich die Mathearbeit hinter mir. =D Jetzt habe ich auch Zeit für ein neues Kapitel. Ich werde versuchen eure Wünsche zu berücksichtigen. =) In diesem Kapitel bekommt man einen genaueren Einblick in Marons Gedanken. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Rückblick Meine Eltern schüttelten den Kopf. "Du bist eine Kusakabe. Und genau so wird er auch denken!" Jetzt wurde ich lauter. "Nein! Ihr irrt euch!", schrie ich und rannte in mein Zimmer. Meine Mutter wollte mir nachrennen, doch mein Vater hielt sie zurück. "Lass sie, sie braucht jetzt etwas Zeit." Aber Zeit was das Einzigste was ich jetzt nicht mehr brauchte. Rückblick - Ende Ich überquerte einen aufgewirbelten schwarzen See, unter dessen Oberfläche ein Menschenfresser lauert, ein Tod bringendes Ungeheuer. Ich hatte keine Zeit die Steine anzutippen, auf die ich springen muss, aber ich weiß, nur ein einziger falscher Schritt und ich des hungrigen Ungeheuers nächste Mahlzeit. Die Steine kippten und ich bereite mich schon aufs Sterben vor, doch dann finde ich mein Gleichgewicht wieder. Das andere Ufer des Sees erschien mir so weit weg. So weit. Wie viele Steine noch, bis ich da war? Wie viele Steine noch .... Ich war nicht nur das Opfer, das auf der Flucht verzweifelt von Stein zu Stein springt. Ich war auch das Ungeheuer. Schweißgebadet wachte ich auf. Ich faßte mir an die Stirn. Ist das gestern wirklich alles passiert? Noch im Halbschlaf machte ich mich auf die Suche nach dem Badezimmer. Was war bloß in mich gefahren? Ich wusste, dass ich gesagt hatte, dass ich keine Zeit mehr brauchte um es Chiaki zu beichten, aber dann kam dieser schrecklicke Traum. Als ich das Licht im Badezimmer anknipste fielen mir Miyakos Worte wieder ein. "Maron, weißt du was ich glaube? Du willst dir das nicht eingestehen, aber tief in dir hast du immer noch Angst vor den Nagoyas. Langsam öffnete ich meine Augen wieder, sie hatten sich an das Licht gewöhnt. Hatte ich das wirklich? Oh, welch ein wirres Netz wir spinnen.... Wieso hatte ich jemals geglaubt, dass meine Eltern mich verstehen würden? Meine Eltern konnten nicht die Wahrheit ertragen, wie sollte es erst dann Chiaki tun? Wie so oft die letzte Zeit berührte ich die Kette, die ich trug. Wenn ich mir das grade vorstelle...Wenn ich Augenzeuge von Chiakis Tod werden würde, wie ein Auto auf ihn zufuhr, ohne zu bremsen...Mein Magen drehte sich um. Wenn ich mir vorstellen müsste, dass diese schönen Augen für immer geschlossen bleiben müssten... Tränen standen in meinen Augen. In diesem Moment wusste ich, was sein Vater durchmachen musste. Warum? Warum? Ich ließ das Wasser der Dusche über meinen Körper laufen. Mein Vater konnte nichts dafür, wir hatten die Nagoyas schon vor dem Unfall gehasst. Wir hatten uns einfach nie gemocht. Wir waren zu unterschiedlich und wenn es nach meinem Vater ginge, würde das wohl auch immer so bleiben. Aber was ist mit mir? War mein Drang die Nagoyas zu hassen wirklich verschwunden? Konnte ich die Vergangenheit wirklich Vergangenheit sein lassen? Ganz schwach erinnerte ich mich an die Worte von einem alten Lehrer von mir: So fern, wie der Westen vom Osten liegt, so weit wirft Gott unsere Sünden von uns fort. Hm, Gott mochte zwar Sünden vergeben, aber von den Nagoyas und Kusakaben konnte er das nicht erwarten. Nein, die Sünden waren nicht vergessen worden. Ich entspannte mich, als ich das Handtuch um meinen Körper wickelte und ich anfing meine Haare zu föhnen. Das laute Geräusch lenkte mich von meinen Gedanken ab. Gleich würde ich ins Wohnzimmer gehen müssen und ich hatte panische Angst vor der Reaktion meiner Eltern, nach den vorherigen Abend. Noch mehr Angst hatte ich von der von Chiaki. Wenn diese Augen, die mich immer voller Liebe ansahen, plötzlich zu Schmerz und Hass umwandeln würden, wenn ich die Pausen wieder alleine verbringen müsste, wenn ich keinen Menschen hätte, der mir jedes Mal das Gefühl gibt, ein normales Mädchen zu sein? Bevor ich ins Wohnzimmer ging, nahm ich noch zwei Aspririntabletten. Mein Kopf brummte unerhört und ich hatte das Gefühl, bald nur noch von Aspirin zu leben. "Zum Teufel mit der Vergangenheit", murmelte ich. Seuftzend stand ich auf der Treppe. Ich hörte keine Stimmen aus dem Wohnzimmer und das war nicht normal. War ich denn verrückt geworden, meinen Eltern einfach so die Wahrheit zu sagen? Wenigstens ist es draußen. Gestern war es genauso ein guter Tag gewesen, wie heute. Es spielte keine Rolle mehr, wann ich es Chiaki beichte...Die Frahe ist ob ich es überhaupt noch mache. Lieber stelle ich mich irgendwelchen Ungeheuern als Mahlzeit zur Verfügung, als Chiakis Hass. "Es tut mir Leid, Chiaki." flüstere ich traurig. Langsam ging ich Schritt für Schritt die Treppe runter. Es war keiner im Wohnzimmer. Zögernd ging ich zur Schlafzimmer Tür. Ich atmete tief durch und klopfte. Keine Regung. Also musste ich wohl oder übel alleine frühstücken. "Hatte ich ja schließlich viele Jahre so gemacht", fing ich ein Selbstgespräch an. Ob ich Chiaki davon erzählen sollte? Dass mich meine Eltern mal im Stich gelassen haben? Er weiß nicht viel über mich, doch eins hat uns schon immer verbunden - Hass. Und plötzlich ist es Liebe. Kann sowas überhaupt gut gehen? Ich nahm mir eine Schüssel und schüttete Müsli hinein. Danach ging ich zum Kühlschrank um die Milch zu holen. Wie meine Eltern wohl die Idee mit dem College fänden würden? Das klang einfach so verlockend. Ob sie es mir jetzt noch erlauben würden, ist wieder eine andere Sache. In Zeitlupe stellte ich die Milch wieder in den Kühlschrank. Was alles hätte sein können.... Nein. Ich will nicht mehr in der Vergangeheit leben. Ich will nicht so enden wie meine Eltern. Chiaki und ich sind anders. Wir würden es schaffen. "Manche Dinge dürfen sich einfach nicht verändern, Marron". Nein! Dad, halt den Mund. Das ist nicht wahr. "Ja, Dad. Manche Dinge dürfen sich nicht ändern. Aber andere sollten es unbedingt!" Damit stand ich auf, ging in mein Zimmer um mich für den Schultag weiter fertigzumachen. Dann schnappte ich mir meinen Autoschlüssel und fuhr schnell los. "Ich werde die Person sein, die ein neues Vermächtnis erstellt." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)