Schlaflose Nacht von luxxon ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Ah nein!“ Dieser Schrei ließ den Älteren der Winchester Brüder aus seinen Träumen fahren. Er richtete sich auf und lauschte. Die Laute kamen eindeutig aus Sams Zimmer. Mit einem Satz sprang der kleine Dean aus seinem Bett und rannte nach nebenan. Er riss die Tür auf und sah ihn, wie er zusammengekauert auf dem Bett saß, die Decke bis zur Nase gezogen. Sein Kuscheltier, welches er von Dean geschenkt bekommen hatte als er noch ein Baby war, hielt er fest an seinen zierlichen Körper gedrückt. Mit angsterfülltem Blick starrte er auf den Kleiderschrank. „Deeeaaannnn!“, kam es von dem Kleinen, als er seinen großen Bruder in der Tür stehen sah. Sofort befreite er sich aus seiner Zudecke, ohne auch nur eine Sekunde den Griff um sein Kuscheltier zu lockern. Er krabbelte aus dem Bett und rannte zu seinem Bruder. Bei ihm angekommen, schlang er seine kleinen Ärmchen um den Oberkörper seines Bruders und klammerte sich an ihn. Dean konnte gar nicht so schnell reagieren und wäre beinahe umgefallen, so heftig hatte Sam sich an ihn gedrückt. Er sah zu seinem Bruder hinab, der sich zitternd und leise schluchzend immer noch an ihm fest hielt. Dean lockerte seinen Griff und ging leicht in die Knie, um Sam besser ansehen zu können. Mit einer Hand tätschelte er den braunen Wuschelkopf, während er mit seiner anderen Sam zu sich zog und seinen Rücken streichelte, um ihn zu beruhigen. Wie so oft half es dem kleinen Sam. Es gab ihm jedes Mal ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Langsam beruhigte er sich, löste sich aus Deans Umarmung und sah ihn mit großen, rot unterlaufenden Augen an. Seine Wangen waren durch seine vergossenen Tränen ganz nass. Dean zog ein Taschentuch aus seiner Hose und wischte seinem kleinen Bruder die Tränen aus dem Gesicht. „So jetzt erzählst du mir, was passiert ist.“, sagte Dean mit seiner fürsorglichen Stimme. Nach dem mysteriösen Tod ihrer Mutter, hatte sich ihr Dad verändert. Er war ständig unterwegs und wie besessen darauf, das Ding, was ihm die Liebe seinen Lebens genommen hatte, zu finden und zu töten. Alles was er über übernatürliche Wesen herausgefunden hatte, brachte er auch seinen Söhnen bei. So konnte er ruhigen Gewissens auf die Jagd gehen, denn seine Jungs wussten, was im Notfall zu tun war. Es war Deans Aufgabe auf seinen Bruder aufzupassen. Doch das brauchte sein Vater ihm gar nicht erst zu sagen, denn seit er ihn aus dem Feuer gerettet hatte, fühlte er sich für ihn verantwortlich. Er sah es als seine Lebensaufgabe, Sam zu beschützen, komme was wolle. Also sorgte er für ihn, solange ihr Dad nicht da war. Doch selbst wenn er zu Hause war, war es immer Dean, der sofort zur Stelle war, wenn Sam ein Problem hatte. Seine Bedürfnisse stellte er immer hinter die seines kleinen Bruders, Hauptsache er war glücklich. In dieser Nacht waren die zwei Brüder wieder einmal allein. Nun stand er in Sams Zimmer und sah zu seinem kleinen Bruder, der sich nun endlich beruhigt hatte und anscheinend auch seine Stimme wiedergefunden hatte. Er wischte sich noch kurz mit seiner winzigen Hand eine Träne, die bereits seine Wange hinab lief, aus seinem Gesicht, bevor er endlich seinem Bruder antworten konnte. „Da …da ist was in meinem Schrank.“, nuschelte er und Dean hatte Schwierigkeiten ihn zu verstehen. „Ach Sammy da ist nichts in deinem Schrank. Dad hat dieses Haus mit sämtlichen Schutzzaubern versehen. Da kann also nichts drin sein. Du hast wieder schlecht geträumt das ist alles.“ Dean sah Sam an und streichelte ihm wieder über den Rücken. Der Kleine sah kurz über seine Schulter, rüber zu seinem Schrank. „Kannst du …kannst du vielleicht trotzdem mal nachsehen?“, fragte er und sah verlegen und verängstigt zu Boden. Dean musste bei diesem Anblick schmunzeln, sein kleiner Bruder war wirklich niedlich. Er seufzte kurz, stand auf und ging auf besagten Schrank zu. Für einen Moment sah er noch einmal zu Sam rüber. Der stand immer noch da, wo Dean ihn hatte stehen lassen. In seinem blau-grün kariertem Schlafanzug, der ihm eindeutig zu groß war und mit seinem Teddybären, den er immer noch an sich gedrückt hielt. Er beobachtete mit seinen großen blauen Augen, jede Bewegung seines Bruders. Dieser widmete sich nun wieder dem Schrank. Mit einem kurzen Ruck öffnete er ihn, wobei ihm Sams leiser Aufschrei, den er in seinem Kuscheltier erstickte, nicht entging. Dean musste sich ein Grinsen verkneifen, schließlich hatte sein kleiner Bruder wirklich Angst und er wollte ihm beweisen, dass sich in diesem Schrank nichts befand, wovor er sich fürchten müsste. Schließlich öffnete er ihn ganz und schaltete das Licht an. Es war ein begehbarer Schrank. Das kleine Licht an der Decke gab wirklich alles, um den ganzen Bereich auszuleuchten, doch die Glühbirne war einfach zu schwach, um die Ausmaße des Schrankes mit Licht zu füllen. Für einen kurzen Moment kam Dean die Idee seinem Bruder einen Streich zu spielen. Als er jedoch in das verängstigte Gesicht seines Bruders sah, der inzwischen im Flur stand und um die Ecke in sein Zimmer lugte, überlegte er es sich anders. Einen weinenden Sam, der vielleicht auch noch wegläuft und sich versteckt, konnte Dean jetzt gar nicht gebrauchen, erst recht nicht um diese Zeit. Er betrat den Schrank um seiner kleinen Nervensäge zu zeigen, dass da wirklich nichts drin war. „Sammy? Komm her und überzeug dich selbst.“ Nach einem kurzen Zögern, betrat Sam wieder sein Zimmer. Er tapste langsam und darauf eingestellt, jeder Zeit wegzulaufen, zu Dean. Vorsichtig schaute er in den Schrank, wo sein älterer Bruder stand. „Siehst du? Hier ist nichts. Also geh jetzt wieder zurück in dein Bett und versuch noch etwas zu schlafen.“, gähnte Dean und musste sich zusammenreißen, nicht auf der Stelle einzuschlafen. Der kleine Sammy schien von Deans Vorschlag nicht sonderlich beeindruckt. Er fixierte weiterhin den Schrank, bis er seinen Blick löste und seinen Bruder mit seinen großen treuen Augen ansah. „Darf ich bei dir schlafen? Bitte!“ Gott dieser Blick. Dean hatte das komische Gefühl, das er diesen Blick, den er jetzt noch niedlich fand, sicher eines Tages hassen würde. Jedes mal wenn Sam ihn so ansah, konnte er ihm einfach nichts abschlagen, er war seinem kleinen Bruder dann hilflos ausgeliefert. Er musste keine Sekunde über seine Antwort nachdenken. Sam brauchte ihn, auch wenn es in diesem Fall nur sein Bett war… so dachte Dean jedenfalls. Dabei ging es dem Kleinen um die Nähe zu Dean. Bei ihm fühlte er sich am sichersten. „Von mir aus kannst du auch bei mir schlafen.“, sagte er schließlich, machte das Licht im Schrank aus und schloss dessen Türen. Er ging zum Fenster um es ebenfalls zu schließen. Dann drehte er sich zu seinem Bruder um und streckte ihm seine Hand entgegen. Sofort kam Sam (mit Kuscheltier natürlich) auf Dean zu gerannt und nahm seine Hand, wobei er übers ganze Gesicht strahlte. Vergossene Tränen waren in diesem Moment vergessen. Die zwei verließen den Raum, Dean schloss hinter sich die Tür und ging mit Sam an der Hand in Richtung seines Zimmers. Doch kurz bevor sie dort ankamen, merkte er wie etwas an seinem Arm zog. Er sah nach unten und Sam sah ihn wieder mit diesem Blick an. „Was ist denn los, hast du was vergessen?“, fragte der größere der beiden und sah die kleine Gestalt neben sich fragend an. Ein leises Knurren unterbrach die Stille, die die 2 bis vor ein paar Sekunden umgeben hatte. Verlegen sah Sam zu Boden, während ein Lächeln übers Deans Gesicht huschte. Vorsichtig hob er mit seiner Hand dessen Kinn, wodurch dieser gezwungen war ihn anzusehen. „Kann es sein, das du Hunger hast?“, fragte er und streichelte ihm sachte über die Wange. „Hm….ja. Ist das schlimm?“, nuschelte Sam als Antwort. „Ach Sammy, wenn du Hunger hast, dann sag das doch gleich. Es ist zwar schon ziemlich spät aber ich kann dich ja nicht hungrig ins Bett schicken. Also dann gehen wir Zwei mal in die Küche.“ Er schnappte sich die Hand seines Bruders und ging mit ihm die Treppe runter, in die Küche. Dort angekommen, setzte sich Sam an den Tisch, baumelte mit seinen Füßen hin und her und beobachtete Dean, wie er zum Kühlschrank ging. Dieser schaute sich einen Moment um, nahm dann Brot, etwas Salat, Wurst und Käse heraus. Aus dem Küchenschrank nahm er 2 Teller und machte sich und Sam ein Sandwich. Wenn er schon mal dabei war, dann konnte er sich auch gleich eins machen. Als er fertig war, setzte er sich zu Sam an den Tisch und schob ihm seinen Teller hin. Es dauerte nicht lange, bis sie alles aufgegessen hatten. Dean stellte das Geschirr nur noch in die Spüle, abwaschen konnte er morgen. Dann nahm er den bereits gähnenden Sam wieder an die Hand und ging mit ihm die Treppe hoch. Oben angekommen sah er zu seinem kleinen Bruder herunter. „Willst du immer noch bei mir schlafen?“, fragte er ihn und bekam als Antwort nur den Blick, der mehr als 1000 Worte sagte. „Schon verstanden, gut dann komm endlich. Es ist verdammt spät und wenn Dad rauskriegt, das wir so lange wach waren, gibt’s bestimmt Ärger.“ Endlich in Deans Zimmer angekommen, lies er Sam los und streckte sich erstmal, er war verdammt müde. Dieser Raum war im Gegensatz zu Sams etwas größer, dafür aber total unordentlich. Sein Dad versuchte ihn nun schon seit Wochen dazu zu bringen endlich aufzuräumen. Er war halt nicht so ordentlich wie Sam. Dieser schaffte es, obwohl er jünger war seine Sachen immer gleich wegzuräumen, wogegen bei Dean alles möglich am Boden liegen blieb. Dean ging rüber zu seinem Nachttisch und schaltete die Lampe ein. Er zog die Bettdecke zurück und kroch todmüde ins Bett. Sam legte sich mit seinem Stoffbären, den er wirklich keine Sekunde losgelassen hatte, in Deans Bett. Dieser schaltete das Licht aus, legte sich auf den Rücken und starrte kurz an die Decke. Bevor er endlich weiter schlafen konnte, merkte er plötzlich wie ihn etwas an seiner Nase kitzelte. Er blickte zur Seite und sah, dass Sam sich ganz dicht an ihn gekuschelt hatte. Sein Kuscheltier hielt er nur noch mit einer Hand und hatte es auf Deans Brust abgelegt. So richtig wusste Dean nicht was er davon halten sollte, er wusste aber auch, das Sam sich nachts nie von seinem Teddy trennen würde. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als mit einem Stoffbären auf der Brust und seinem Bruder dicht an sich gedrängt einzuschlafen. Er legte seinen Arm um Sam, der sich daraufhin noch enger an ihn kuschelte. Beide schliefen sofort ein. Seltsamer Weise hatte Dean nie so gut geschlafen wie in dieser Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)