Was machst Du mit Mir? von BloodyAugust (Taron & Farell) ================================================================================ Kapitel 5: Der Schrecken des Marktes ------------------------------------ ~Kapitel 5: Der Schrecken des Marktes~ Sein Schlaf war ungewöhnlich ruhig gewesen, fast schon unheimlich ruhig. Das ältere Paar bei dem er von nun an Leben würde, hatte Ihn schlafen lassen. Er würde es brauchen, hatten Sie gemeint. Er hatte schon ewig nicht mehr in einem Bett geschlafen und in einem so weichen wohl noch nie. Wenn er in einem Bett gelegen hatte, dann auch nur um sich nehmen zu lassen und selbst dabei lag er meist auf den Boden. Unruhig warf er sich leicht hin und her, bis er endlich seine Augen öffnete. Zuerst erschrocken über das unbekannte Zimmer saß er aufrecht und mit klopfendem Herzen im Bett. Es dauerte etwas bis Ihm wider einfiel das er nun sicher war und das das hier sein neues Zimmer sein würde. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und einem süßen Mauzen ließ er sich zurück in die Kissen sinken und zog die Decke hoch bis zur Nase. Tief atmete er den neuen Geruch ein, der zum Teil von seinem eigenen überdeckt wurde. Alles in ihm weigerte sich aufzustehen und doch musste er es bald tun. Natürliche Bedürfnisse ließen sich nicht ewig ignorieren. Leise gähnte er, ehe er sich dann doch erhob und noch etwas verschlafen zur Waschschüssel tapste. Vorsichtshalber warf er einen Blick zum Fenster, um sich zu vergewissern das er allein war, ehe er sich auszog und zu waschen begann. Man hatte aus Seifenkraut eine feste Masse geformt, die mit Flieder verfeinert war und herrlich duftete. Das sein ganzer Körper nun danach roch, gefiel Ihm sehr. Farell war gerade fertig sich anzuziehen, als die Tür einen Spalt geöffnet wurde. „Oh du bist ja doch schon wach. Guten Morgen.“ Buka sah Ihn überrascht an und lächelte dann freundlich. „Komm runter es gibt Frühstück.“ Und damit war er auch schon wider verschwunden. Farell war nicht einmal dazu gekommen etwas zu sagen. Mit leicht roten Wangen lächelte er schüchtern und kämmte sich sein Haar. Wenige Minuten später saß er mit den beiden Älteren am Tisch und starrte staunend auf das vielfältige Essen. Buka und Klarice sahen sich lächelnd an, ihre Blicke sprachen für sich. Er wusste gar nicht was er zuerst nehmen sollte, doch nahm man Ihm diese Entscheidung sehr bald ab. Ihm wurde von jedem ein bisschen aufgetan und doch zögerte er immer noch. Es dauerte ein Weilchen bevor er sich überwand etwas zu essen, aber auch nur weil sein Magen lautstark rebellierte. Sehr bald war der Raum von wohlgefallenem Schnurren erfüllt, welches einzig von Farell kam. Es schmeckte so gut und vieles davon kannte er gar nicht. Es war auch schön nicht allein Essen zu müssen und dieses Zusammen sein genoss er sehr. Endlich hatte er so etwas wie eine Familie, auch wenn er es immer noch nicht glauben konnte. Er war nicht das einzige Ziehkind hier im Haus, das hatte man Ihm schon gesagt. Doch wie es aussah waren die Anderen schon weg. Dem Stand der Sonne nach, war es gerade mal neun Uhr. „Heute suchen Wir dir eine Beschäftigung mein Kleiner.“ Durchbrach Buka dann doch die Stille, auch wenn Sie angenehm gewesen war. Fragend sah Farell auf und konnte nicht verhindern das er Nervös wurde. „Beschäftigung?“ Er verstand kein Wort. Wissend lächelte Buka. „Ja du musst arbeiten, das ist so in Liona und auch in jedem Dorf..“ Er wollte damit nicht andeuten das der kleine Mischling faul war. Nein ganz im Gegenteil. Aber je eher er aus seinem Zimmer heraus kam um so weniger Möglichkeit hatte er, sich zu verstecken und einzuigeln. Farell schluckte schwer und spülte seinen trockenen Hals mit etwas Stutenmilch, die Ihn erneut hell Mauzen ließ vor Begeisterung. „Und wo gehen Wir hin?“ Fragte er dann doch von der Neugier getrieben. Der alte Kater überlegte eine Weile und sah dann Hilfesuchend zu seiner Frau. „Ich denke nicht das Du auf den Bau oder bei den Wachen gut aufgehoben wärst. Diese ungehobelten Kerle würden Dir nur nachstellen und ihre Arbeit vernachlässigen.“ Die Röte die schlagartig auf dessen Wangen zunahm, ließ Sie schmunzeln. „Das ist doch gar nicht wahr.“ Nuschelte er leise und kaum hörbar. Niemand würde er Ihn ansehen. Er war hässlich und schmächtig und Klein. Das es kleinere Kater gab als er war Ihm in dem Fall egal. Man hatte Ihn in Riam nur ständig genommen, weil er ein Mischling war und man den Hass an Ihm ausleben wollte. Mehr nicht. Er hatte es doch an Tarons Blick bemerkt. Er war widerlich, nichts was man sich gern ansah. Klarice bemerkte die trüben Gedanken des Kleinen und seufzte leise. Das würde ein hartes Stück arbeit werden. Aber leicht war es nie. „Ich würde vorschlagen ihr Zwei versucht es in der Bibliothek und im Heilerzentrum.“ Sie hatte einen guten Blick für so was. Buka nickte zustimmend und erhob sich. „Na dann wollen Wir mal.“ Sie hatten im Grunde schon genug getrödelt. Farell bewegte sich kein Stück, Ihm war schlecht vor Aufregung. Buka musste fast schon Gewalt anwenden um Ihn von dem Stuhl zu bekommen. Widerwillig erhob sich der junge Kater und folgte Ihm auf die Straße. Nachdem er wenige Schritte darauf getan hatte, wurde er ein wenig lockerer. Neugierig huschte sein Blick in jegliche Richtung um ja nichts zu verpassen. Die Blicke die Ihn musterten und das leichte Grinsen, was manche Münder zierte, übersah er allerdings. Für so etwas hatte er einfach keinen Blick. Viel mehr interessierten Ihn die Häuser, wovon manche sehr skurill aussahen. Blumen schmückten einige Fenster und Türen. So wie an manchen auch eine Art Talisman zu finden war. Anscheinend um böse Geister abzuhalten. Buka hatte Ihn an der Hand genommen, damit er nicht aus versehen zurück blieb. Dessen Erklärungen die ziemlich ausschweifend waren, lauschte Farell nur mit halbem Ohr. Zu Fuß dauerte es ein ganzes Stück bis Sie das Stadtzentrum erreicht hatten. Der Markt war schon jetzt sehr voll und laut. „Können Wir kurz da hin?“ Fragte Farell zögernd und strahlte über das ganze Gesicht als Buka zustimmend nickte. Aufgeregt huschte er von einem Stand zum anderen. Seine Augen leuchteten als wäre Weihnachten und sein Hintern wackelte aufgeregt hin und her. Das er mit dem Verhalten einige lüsterne Blicke auf sich zog, bemerkte er nicht. Einer dieser Blicke gehörte einem ziemlich grimmig dreinschauenden weißen Kater, der sich am Vorabend mächtig einen hinter die Binde gekippt hatte und dem entsprechend nun Kopfschmerzen aller erster Güte hatte. Farell war Ihm sofort aufgefallen, auch ohne das freudige Jauchzen und heftige umherhüpfen, was er von sich gab. So sehr er sich dagegen sträubte wanderte sein Blick immer mal wider zu dessen kleinen Po, der schon fast magisch auf Ihn wirkte. Er war eindeutig überreif, am besten er würde sich nachher eine x beliebige Katze krallen und ihr die Schnurrhaare raus.... na ja ihr wisst schon. Buka amüsierte sich köstlich über den Kleinen. Soviel kindliche Freude hatte er schon lange nicht mehr gesehen. „Oh was ist das? ... Schau mal da ... oh wie toll .... ich möchte das auch können ....“ Etwas anderes hörte er von dem Kleinen gar nicht. Es gab soviel zu sehen. Holzschnitzer, die verschiedene Figuren fertigen. Leonarden, Dwarfs, Goldgleiter oder aber auch Riamer. Alle sehr schön anzusehen, manche bemalt und andere so natürlich wie sie waren. Daneben war meist ein Goldschmied, welcher Ringe, Armbänder oder Ketten fertigte. Auch Gürtelschnallen waren darunter. Händler die feinste Stoffe anboten schlugen sich förmlich um ihre Kunden und doch hatte jeder etwas anderes im Sortiment, so das niemand Angst haben musste nichts verkaufen zu können, weil das selbe Stück beim Nachbarn günstiger war. Das Buka später noch einmal mit Ihm herkommen würde um Ihn einzukleiden wusste er jetzt noch nicht. Seine Augen glänzten Tränenfeucht als er die vielen Süssigkeiten sah, die es Ihm doch antaten. Honignüsse, Lakritze, Bonbons, Sahnemäuse und was es alles gab. Am Liebsten hätte er sich damit vollgestopft, doch wäre Ihm dann nur schlecht geworden. Obendrein wollte er sich so etwas von seinem eigenen Gold kaufen. An einem Stand für Schweif- und Haarschmuck war er stehen geblieben und sah sich suchend um. Buka war im Gedränge verschwunden. Die Ohren leicht angelegt sah er sich panisch nach ihm um. Er hatte Angst hier allein unter so vielen Fremden. Taron war Ihm die ganze Zeit gefolgt, auch wenn er nicht sagen konnte warum. Immer wider hatte er über dessen kindisches Verhalten den Kopf geschüttelt. Er verstand es einfach nicht. Wie konnte man sich nur so aufführen? Er selbst war noch nie so gewesen, als Kind hatte man es Ihm verboten. So etwas würde sich nicht ziemen, hatte seine Mutter immer gesagt. Und nun als Erwachsener hatte er keinen Blick mehr dafür. Unter so vielen Leonarden und Riamern, würde er dem Kleinen eh nichts tun können. Das wusste er, warum er Ihn dennoch verfolgte konnte er nicht sagen. Sein Kopf schmerzte auch zu sehr, als das er sich darüber Gedanken machen konnte. Er hatte sich Ihm bis auf wenige Zentimeter genähert, als Farell stehen geblieben war und anscheinend nach Jemanden suchte. Buka war nirgends zu sehen, doch konnte er nicht verschwunden sein. Mit gesenkten Blick und traurig wand er sich um. Gerade hatte er weiter gehen wollen als er hart gegen Jemanden stieß. Der Aufprall hatte Ihn zurück federn lassen und er wäre gefallen, wenn nicht große Hände Ihn gehalten hätten. Der Griff an seinen Armen schmerzte und dieses Besitzergreifende was von Ihnen ausging, machte Ihm Angst. Er erstarrte förmlich als er das weiße Fell erkannte und die grauen Streifen darauf. Wie in Zeitlupe wanderte sein Blick über die breite Brust, hinauf zu dem Gesicht welches er wohl am meisten fürchtete. Erschrocken zuckte er zusammen und schaffte es nicht einmal eine Entschuldigung zu stammeln. Er hatte Ihn nicht gesehen, doch wie war das möglich gewesen? Der muskulöse Kater überragte die Anwesenden um einiges. Es gab nicht viele von der Körpergröße. Seine Lippen zitterten bei dem Versuch doch endlich ein Wort heraus zu bringen. Noch immer hielten dessen Hände Ihn in einem schmerzhaften Griff. Taron sah Ihn schweigend an und mit einem Blick als wolle er Ihn verschlingen. Dabei war er mehr wütend auf sich selbst. Er hatte es kommen sehen, das der Kleine in ihn hinein rennen würde und anstatt auszuweichen um jeglichen Kontakt zu vermeiden, war er eisern stehen geblieben. Dazu kam die Frage, warum hatte er Ihn aufgefangen? Er sollte im Dreck liegen, wo er hingehörte. Die großen Augen, die Ihn unschuldig und ängstlich ansahen ließen seine Schweifspitze verräterisch zucken. Doch bemerkte es niemand. Sein Blick lag auf den samtenen Lippen, die stark zitterten. Es war eine Genugtuung das er Angst vor Ihm hatte, aber nicht so Befriedigend wie es eigentlich sein sollte. Ob er heute Abend noch mehr Rum trinken sollte? „Ent ..... Entschuldigung .... ich habe euch nicht gesehen .... es tut mir aufrichtig Leid, Herr ... ich .....“ Stammelte Farell leise und deutlich vor einer Panikattacke stehend. Taron stutzte als er Ihn Herr nannte, daran könnte er sich gewöhnen. Aber was dachte er denn da? Innerlich schüttelte er heftig den Kopf. Er löste eine Hand von dessen Arm und legte seinen Zeigefinger bestimmend auf die bebenden Lippen. Für einen Außenstehenden mochte dies schon fast romantisch anmuten. Taron hatte einen Arm um dessen Taille geschlungen und hinderte Farell somit daran vor Ihm zurück zu weichen. Was dieser wohl liebend gerne tun würde. Sein Zeigefinger auf dessen Lippen und die deutliche Röte auf den Wangen des Kleinen, ließen die Szene zu etwas werden, was Sie eindeutig nicht war. Mit zitternden Blick und kurz davor zu weinen starrte er auf dessen Finger, der immer noch auf seinen Lippen lag. Was wollte er denn von Ihm? Die Röte auf seinen Wangen zeigte von seiner Verlegenheit und auch von der Unsicherheit die er empfand. Die Leute um Sie herum, schienen davon nichts zu bemerken. Zaghaft öffnete Farell seine Lippen und nahm Tarons Finger dazwischen gefangen. Unsicher huschte seine Zunge über das raue Fleisch, während er gleichzeitig leicht an ihm nuckelte. Sein Blick wirkte abwesend, als wäre er in seiner eigenen Welt. Der große Kater war kurz abgelenkt gewesen und zuckte kaum merklich zusammen als er etwas feuchtes um seinen Finger spürte. Auch wenn er sich äußerlich nichts anmerken ließ, als er Ihn ansah. Schrie er innerlich gerade vor Entsetzen, riss sich die imaginären Haare aus. Was tat dieser elende Bastard da eigentlich? Nun was er tat war wohl eindeutig. Kurz glaubte er ernsthaft nicht seinen Finger in dessen Mund zu haben. Oh ja er würde heute Abend viel Rum brauchen, sehr viel Rum. Sein Schweif kringelte sich leicht und in seiner Kehle steckte ein tiefes Mauzen, welches er gewaltsam unterdrückte. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Nur langsam fiel Ihm wider ein, was er am gestrigen Abend gehört hatte. Ja natürlich der Kleine war ein Lustsklave gewesen, er wusste also sehr gut was er hier tat und zu tun hatte. Das man Ihn dabei beobachten konnte, schien Ihn nicht zu interessieren. Doch wenn man Ihn sich genauer ansah, konnte er sehen das Farell nicht hier war. Es war eine automatische Bewegung die er tat, nichts an dem er gefallen empfand. Und Ihm selbst gefiel das natürlich absolut nicht. Niemals würde es das. Das er gedanklich am Sabbern war und schon viel weiter, blendete er gekonnt aus. Eins musste er den Haarlosen lassen, Sie hatten ihn gut erzogen. Ein vielleicht nicht gerade williges Spielzeug, aber gehorsam. Das reichte doch. Farell wurde aus seiner Welt gerissen, in die er sich immer zurück zog wenn er so etwas tun musste, als er einen festen Griff an seinem Kinn spürte. Mit flackerten Blick sah er zu ihm auf und öffnete seine Lippen um den Finger frei zu geben. Die Fragen die in seinem Gesicht standen, sah man Ihm deutlich an. War es nicht gut gewesen? Hatte er etwas anderes tun sollen? Oder war es am Ende gar nicht das was er hatte haben wollen? Das der Finger auf seinen Lippen nur seinen Redefluss hatte stoppen sollen, kam ihm nicht in den Sinn. Er kannte dergleichen nicht und das was man Ihm jahrelang hart eingeprügelt hatte, vergaß man nicht so einfach. Auf der Reise hier her, hatte er es gut verdrängen können, da hatte Ihn niemand angefasst und SO angesehen. Taron war sich nicht einmal bewusst gewesen, das er Ihn mit den Augen fast ausgezogen hatte. Und jemand der Ihn nur oberflächlich kannte oder nicht so nah dran stand, wie Farell es gerade tat. Würde dies nicht einmal bemerken. Zu perfekt war seine Maske. Er hatte sich von den Anblick los reißen müssen und sich dazu gezwungen dem Kleinen Einhalt zu gebieten. Seine Finger schlossen sich hart um dessen Kinn, um seinen Mund aufzuzwingen. Man konnte sehen wie der Blick des Mischlings klarer wurde und er langsam seine Lippen öffnete um Ihn frei zu geben. Ein kaum merkliches Lächeln zierte seine Lippen, was Farell zutiefst erschreckte. Irgendwie war es schon Süss, wie verschreckt der Kleine war, weil er glaubte etwas Falsch gemacht zu haben. Immer noch schweigend ließ er Ihn los und wand sich zu dem Verkäufer um. Der die Beiden die ganze Zeit über ignoriert hatte. Immerhin gab es ja noch genug andere Kunden hier auf den Markt. Taron deutete auf eine Haarspange, die aussah wie eine Lilie und mit einigen Kettchen versehen war. Sehr hübsch anzusehen und das leuchtende Rot passte gut zu dessen Fellfarbe. Das man ihn ansah als wäre er ein Amoklaufender Irrer, war Ihm durchaus bewusst. Der Verkäufer reichte Ihm die Spange und nahm im Gegenzug das Gold an, was nicht gerade wenig war. Farell wagte es nicht den Blick von ihm zu nehmen. Sicher würde er Ihn jetzt bestrafen, weil er etwas dummes getan hatte. Oder weil er Ihm keine Lust bereitet hatte. Hier auf den Markt gab es zu viele Gerüche, als das er den der kaum wahr zu nehmenden Erregung bemerkt hätte. Aus seinen Bestrafungsträumen gerissen zuckte er stark zusammen als er zwei Hände an seinem Kopf spürte. Er spürte einen leichten Druck und hörte ein leises Klicken, als die Hände auch schon wider verschwanden. Verwirrt blinzelte er heftig. Zitternd huschte eine Hand nach oben und fuhr die Spange nach, die er Ihm gerade geschenkt hatte. Etwas was absolut nicht zu seinem Gegenüber passte, das wusste er auch ohne Ihn zu kennen. Seine Augen waren groß als er Taron ungläubig ansah. Eine Hand noch immer auf der Spange liegend, zuckte er leicht zurück als dieser sich zu seinem Ohr beugte. „Wenn du mir noch mal über den Weg läufst, vergesse ich mich.“ Raunte er unheilvoll in dessen Ohr. Wie man diese Aussage sehen wollte, war Jedem selbst überlassen. Taron selbst wusste nicht genau, wie er dies sehen würde. Farell hingegen zitterte am ganzen Leib. Es war eindeutig eine Drohung gewesen und es machte Ihm Angst. „Tut ... mir ... leid ... Herr .... es kommt nicht ... wider vor.“ Stammelte er leise und unter Tränen. Der Größere der Beiden nickte nur kurz, ehe er sich wider aufrichtete und in der Menge verschwand. Buka hatte das ganze eine Weile beobachtete und war entsetzt darüber gewesen, als er gesehen hatte was Farell bei Ihm getan hatte. Sie würden sich viel intensiver mit Ihm beschäftigen müssen als gedacht. Nicht weniger überrascht als Farell selbst, war er als Taron ihm die Spange schenkte. So weit er wusste hatte dieser Kater noch nie Jemanden etwas geschenkt und einem Mischling schon gar nicht. War am Ende Hopfen und Malz doch noch nicht verloren? Nachdenklich sah er dem Reinblüter nach, während er selbst langsam auf Farell zu ging, der deutlich blass um die Nase war und zitterte wie Espenlaub. „Farell?“ Sprach er Ihn leise an. Kaum hatte seine Hand dessen Schulter berührt, wirbelte der Kleine herum und warf sich Ihm schlurzend in die Arme. „Schsch ist ja gut. Dir wird Niemand mehr weh tun.“ Hauchte er beruhigend und strich Ihm leicht über den Rücken. Während Farell sich an ihn klammerte und sich widerstandslos vom Markt führen ließ, stapfte Taron grimmiger dreinschauend den je, Richtung Stadttor. In Gedanken lief er immer wider gegen eine imaginäre Wand. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Wenn das Jemand aus ihrer Gruppe gesehen hatte, war er geliefert. Warum er diesem Mischling die Spange geschenkt hatte, konnte er nicht sagen. Es war ein innerer Zwang gewesen, dem er nachgegeben hatte. Ebenso wie die Drohung die er Ihm zugehaucht hatte. Am Posten angekommen ließ er sich schwer seufzend auf den Stuhl sinken und lehnte sich leicht nach hinten. Mit Rum würde er das auch nicht mehr beheben können. Da müsste er schon darin Schwimmen und das musste nicht sein. Missmutig starrte er auf den Finger, an dem der Kleine so erotisch gesaugt hatte und zückte seinen Dolch. Die Hand auf den Tisch gelegt war er kurz davor gewesen, sich den Finger abzuhacken als die Tür aufging. Irritiert sah der Kater Ihn an. Mit so etwas rechnete man ja auch nicht, wenn man gerade herein kam. „Ähm ... ja .... muss ich nicht verstehen oder?“ Fragte er Ihn ruhig und zuckte dann leicht mit den Schultern. „Nein.“ Antwortete Taron Ihm knapp und packte unverrichteter Dinge den Dolch weg. Die Arme vor der Brust verschränkt lehnte er sich wider zurück. „Gibs was?“ Fragte er nach einiger Zeit genervt. Der Kater hatte die Tür hinter sich geschlossen und sich zu Ihm gesellt. „Boah ey was motzt du mich denn so an? Ich kann nichts für deine Kopfschmerzen.“ Immerhin hatte er Ihn nicht gezwungen so viel zu trinken. „Wie auch immer. Rak-Non will Uns heute Abend sehen. Du weißt schon weswegen.“ Verschlagen grinsend sah er Ihn an und sein Gesicht glich mehr denn je einer grotesken Fratze. Taron musterte Ihn nur kühl und nickte knapp. Natürlich wusste er worum es ging. Es waren neue Flüchtlinge eingetroffen und von Tag zu Tag wurden es mehr. Ein paar Überfälle und Hasstiraden waren mal wider fällig. Irgendwie kam Ihm das auch ganz recht, so war er wenigstens abgelenkt. Buka hatte alle Mühe gehabt um Farell zu beruhigen und irgendwann war Ihm das auch gelungen. Die Spange hatte der Kleine für den Moment ganz vergessen. Verstohlen wischte er sich die Tränenspuren aus dem Fell und versuchte ein tapferes Lächeln. Sie standen vor der Bibliothek. Ein wirklich großes und pompöses Gebäude, welches reich verziert war mit allerlei Stuck und Statuen. Der kleine Kater kam aus dem Staunen wirklich nicht mehr heraus. Vergessen war der Schrecken auf den Markt. „Na komm.“ Meinte der Alte grinsend und schupste Farell förmlich die Treppen hinauf. Stolpernd kam er vor der riesigen Tür zum stehen. Unsicher sah er zu Buka, der nur aufmunternd nickte. Zaghaft drückte er die Klinke herunter. Ohne einen Laut zu verursachen schwang die Tür auf und gewährte Ihnen Einlass in die Hallen des Wissens. Mit weit offen stehenden Mund legte er den Kopf in den Nacken und wagte kaum einen Schritt zu tun. Buka musste Ihn förmlich schieben, damit Sie voran kamen. Ja hier wollte er arbeiten, aber er konnte gar nicht lesen. Erneut gewann die Unsicherheit über Ihn. „Oh wen sehen meine entzündeten Augen?“ kam es scherzend von einer Ecke, nicht weit von Ihnen. Eine Leonardin mittleren Alters kam auf Sie zu. Ihre Ohren hatten seltsame Puscheln am Ende und ihr Schweif war ziemlich kurz. Lynelle flog förmlich zu Ihnen. Sie schüttelte überschwänglich die Hand des alten Katers, ehe sie sich Farell zuwand. „Was hast Du mir denn da Hübsches mitgebracht? Einen netten Schwiegersohn vielleicht?“ Scherzte Sie grinsend. Dabei war ihr eigener Sohn noch nicht einmal in der Hitze. Das würde erst in ein paar Monaten sein. „Das ist Farell, er ist gestern angekommen. Wir suchen etwas passendes für Ihn.“ Sie musste nicht nachfragen um zu wissen was er meinte. „Hallo Farell, ich bin Lynelle.“ Lächelnd reichte Sie Ihm ihre Hand, die er nur sehr zögernd annahm. Sie führte die Beiden zu einer Sitzgelegenheit und nahm dann ebenfalls Platz. „Magst du denn Bücher Farell?“ Fragte Sie sofort ohne Zeit zu vergeuden. Dieser sah Sie hilflos an und druckste etwas mit seiner Antwort. „Ich weiß nicht ... ich ... ich kann nicht ... lesen.“ Wurde er am Ende hin immer leiser. Es gab keine erstaunten Blicke, wie er erwartet hatte. Nur sanftes Lächeln und wissendes Nicken. „Schon gut, dann bringe ich es Dir bei.“ Zu Hause konnte er ja dann mit Buka oder einem der Anderen üben. „Ich bin auch gerade erst hier her gezogen vor einigen Wochen. Wir sind also Beide noch Frischlinge hier. Du musst keine Angst haben die meisten sind sehr Nett und wenn du Hilfe brauchst musst Du nur fragen. Zögernd nickte er. Sie schien sehr nett zu sein, doch mit ihrer fröhlichen Art machte Sie Ihm auch etwas Angst. Doch daran würde er sich sicher bald gewöhnt haben. Das hoffte er zumindest. „Ich darf hier arbeiten?“ Fragte er dann doch zögernd nach. „Also von mir aus ja. Wir müssen aber noch Ri-Sun fragen. Sie ist die leitende Bibliothekarin hier. Aber ich glaube nicht das Sie etwas dagegen haben wird.“ Ihre Vorgesetzte war eine sehr freundliche alte Leonardin, die selbst einen Riamer als Mann hatte. Dem entsprechend würde es wegen dem Mischblut wohl keinen Ärger geben. „ Sieh dich ruhig schon einmal etwas um.“ Forderte Sie Ihn lächelnd auf. Kurz darauf stromerte Farell durch die Gänge und sah sich neugierig die farbenfrohen Einbände an. „Hübscher Junge. Aber ein wenig zurückhaltend oder?“ Fragend sah Lynelle zu dem Alten. „Er hat schlimmes durchgemacht. Ein Wunder das er sich überhaupt noch für etwas begeistern kann.“ Sie würde nicht nachfragen. Mittlerweile kannte Sie Buka gut genug um sich auf sein Urteil verlassen zu können. Auch ihrer Familie hatte er sehr geholfen. „Wo hat er denn die hübsche Spange her? Hast Du sie Ihm gekauft?“ Das es lionische Kunst war, hatte Sie sofort gesehen. Obendrein bezweifelte Sie das Riamer einem Mischling so etwas schenken würden. „Taron hat es Ihm geschenkt.“ Kam es tonlos von Ihm. Lynelle spuckte ihren Tee weit über den Tisch und Buka dabei direkt ins Gesicht. „Du hattest auch schon einmal bessere Witze auf Lager.“ Ernst sah Sie Ihn an und tupfte dann mit einem Taschentuch den Tee aus seinem Fell. „Das ist kein Witz, ich habe es gesehen, mit meinen eigenen erblindenden Augen.“ Sein Blick war eindringlich und sagte, das er es durchaus sehr ernst meinte. „Du sagst es erblindend. Das war sicher ein anderer Kater.“ Energisch schüttelte er den Kopf. „Wenn ich es doch sage.“ Hilflos sah Sie Ihn an und er widerrum, erdolchte Sie fast mit seinen Augen. „Aber Taron hasst Mischlinge, er würde Ihn eher das Fell abziehen als Ihm etwas zu schenken.“ Seufzend nickte Buka. „Ich weiß, es überrascht mich ebenso sehr wie dich. Aber es ist wirklich so.“ ~TBC~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)