Roses are red, violets are blue... von Yatimu (...sugar is sweet and so are you!) ================================================================================ Kapitel 7: Wenn ich deinen Hals berühre und deinen Mund zu meinem führe, sehn ich mich so sehr nach dir, du geliebte Flasche Bier. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 7 Eines Abends saßen Atemu und Re-Shera wieder mal in Atemus Gemach. Re-Shera war gerade dabei ihm etwas vorzulesen, als es klopfte. "Herein", rief Atemu und ein Junge seines Alters betrat das Gemach. "Hey Atemu. Wie geht es dir?" "Antef! Schön dich zu sehen!" Re-Shera hatte aufgehört zu lesen und sah von ihrer Schriftrolle zu den beiden jungen Männern, die sich freudig begrüßten. "Wo warst du so lange, Kronprinz von Ägypten. Du hast dich in letzter Zeit nicht einmal blicken lassen", warf Antef Atemu vor. "Tut mir Leid aber..." "Ohm" Re-Shera war aufgestanden und räusperte sich. "Antef, darf ich dir meine neue Leibwächterin vorstellen? Das ist Re-Shera", sagte Atemu. "Soso. Du bist doch die Kleine, die das Turnier gewonnen hat, oder? Sehr tapfer von dir. Und du bist jetzt also seine Leibwächterin", stellte Antef fest und deutete mit dem Finger auf Atemu. Re-Shera wusste nicht Recht, was sie von dem Jungen Mann mit den lockigen schwarzen Haaren und dem Ziegenbart halten sollte. Sie beschloss nur eine knappe Antwort zu geben: "Ja" Es entstand eine Pause. Antef lächelte und nickte ein paar Mal ehe er sich an Atemu wandte: "Ich soll dafür sorgen, dass du mitkommst" "Ich kann leider nicht mitkommen", erwiderte der Prinz. "Wieso nicht?", kam die Frage zurück, doch statt darauf zu antworten machte Atemu: "Na..." und nickte zu Re-Shera. Antef verstand das sie offensichtlich der Grund war weshalb Atemu nicht mit kommen konnte. "Nimm sie doch mit", schlug Antef vor. "Wohin denn?", wollte Re-Shera wissen, die im Moment nichts mehr verstand. "Das ist eine längere Geschichte", meinte Atemu um eine Antwort zu umgehen. "Na klasse!", entgegnete sie. "Ich liebe lange Geschichten" "Dafür haben wir jetzt aber keine Zeit. Na los zieht euch um", forderte Antef die beiden auf. "Aber..." "Keine Widerrede Atemu" "Schon gut" "Hey Mädchen", damit wandte sich Antef an Re-Shera. "Ich habe einen Namen", fauchte diese zurück. "Jaja. Also du hast doch sicher normale Kleidung. Ich meine die eines Bürgers" "Selbstverständlich", antwortete Re-Shera. "Sehr gut, sehr gut. Beeil dich und zieh sie an" Re-Shera seufzte, zog sich aber doch um. Schließlich wollte sie wissen, was die Beiden vorhatten. "Wo gehen wir eigentlich hin?", fragte Re-Shera im Flüsterton, als sich die drei vor der Palastmauer befanden und warteten bis sich eine Gelegenheit ergab, ohne bemerkt zu werden, durch das Tor zu schlüpfen. "Psst", machten die anderen Beiden. "Ich will es aber wissen", beharrte Re-Shera. "Wirst du schon sehen", gab Atemu ihr Antwort und in dem Moment liefen sie los. Re-Shera fand sich mit den anderen beiden an einem Tisch in einer Schenke sitzend wieder. "Was wollen wir hier?", fragte sie und blickte finster umher. "Feiern", antwortete Antef und bestellte drei Bier. "Feiern", wiederholte Re-Shera und blickte sich um. Was Antef wohl unter dem Begriff verstand? Wahrscheinlich erst betrinken und dann mit eine der Frauen, die hier nackt herumliefen ins Bett gehen. Re-Shera wurde in ihrer These unterstützt als sie feststellte, dass Atemu und Antef hier wohl nicht ganz unbekannt waren. Im Gegenteil. Beide hatte sogleich mehrere der Frauen auf ihrem Schoß sitzen und tranken heiter ihr Bier. Re-Shera starrte auf den Becher, der vor ihr stand trank aber nichts. "Was ist?", fragte Antef nach einer Weile. "Schmeckt das Bier nicht?" Die Angesprochene zog nur die Augenbraun hoch und klärte ihn auf: "Ich trinke kein Bier, Wein oder sonstigen Alkohol mehr" "Pf.", war alles was Antef darauf sagte und beschäftigte sich wieder mit den Mädchen. Atemu war sowieso abgelenkt. Re-Shera sah den Mädchen zu wie sie sich an Atemu zu schaffen machten. Als er ihnen dann, wie Antef auch, nach oben folgte, überlegte Re-Shera ob sie nicht mitgehen sollte. Aber das wollte sie sich selbst nicht antun. Kochend vor Wut blieb sie also unten sitzen und wartete. Als dann einer der Männer, die noch in der Schenke waren, sie dazu einlud auf ein Zimmer zu gehen war es mit ihr endgültig aus. Mit geballten Fäusten und hochrotem Kopf stampfte sie nach oben und riss jede der Türen einmal auf, bis sie Atemu gefunden hatte. Er lag halb nackt auf einem Bett, die Mädchen um sich gescharrt. Re-Shera fragte sich, ob er bei dem Bier, das er getrunken hatte überhaupt noch denken konnte. "Raus!", donnerte sie in den Raum und innerhalb von Sekunden hatten die Mädchen die Flucht ergriffen. "Was soll das?", motzte der Kronprinz sie an. "Wir gehen! Und zwar jetzt, sofort!", brüllte Re-Shera, zog ihn aus dem Bett und drückte ihm seine Kleidung in die Hand. "Ich will aber noch nicht gehen!", widersprach Atemu. "Pech gehabt! Denn genau das werden wir jetzt tun! Oder willst du etwa, dass ich deinem Vater, dem Pharao erzähle, dass du dich abends in einer Bar rumtreibst?" "Mach doch, dann hätte er erreicht was er wollte!" "Schön!" "Schön!" Frustriert stapfte sie die Treppe wieder herunter und verließ die Schenke. Es war ihr total egal, ob der werte Herr Kronprinz allein zu Recht kam oder nicht. Immer noch wütend schlug sie mit voller Wucht gegen eine Hauswand. "So ein Idiot!", schimpfte sie. "Re-Shera", hörte sie plötzlich jemand rufen. Atemu war hinter ihr her gestürzt. Für einen Moment freute sie sich darüber, denn anscheinend war sie ihm doch nicht ganz egal. Doch dann fiel ihr wieder ein wie sauer sie auf ihn war. "Re-Shera", wiederholte Atemu als er bei ihr angekommen war. Er konnte kaum geradeaus laufen und kniff die Augen zusammen um das Schwindelgefühl loszuwerden. "Es tut mir Leid" Ach das waren ja ganz neue Töne von dem guten Prinzen. "Das sollte es auch!", klaffte Re-Shera zurück. "Ich..." Atemu wollte gerade anfangen etwas zu sagen, als er das Gleichgewicht verlor und nach vorne fiel. Schnell streckte Re-Shera die Arme aus und fing ihn auf. Plötzlich, aus irgendeinem Grund, konnte sie ihm nicht mehr böse sein. "Komm!", flüsterte leise an seinem Ohr. "Ich bring dich nach hause" Das tat sie auch, hielt ihn noch an dem Abend, als er sich im Waschraum übergab und brachte ihn schließlich ins Bett. Kopfschüttelnd zog auch sie sich dann zurück. Schnell war sie eingeschlafen. Es war ein anstrengender Tag gewesen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)