Verliebt in Nachbars Sohn von Luci-Maus ================================================================================ Kapitel 6: Laros Kummer ----------------------- Immer noch kreisten Minorus Gedanken um die Geschehnisse des Vormittags, als er nach der Schule auf dem Heimweg war. Mit gesenktem Blick betrat er seinen Hof, erschrak, als er plötzlich Kaji entdeckte, der auf der dreistufigen Treppe vor ihrem Haus saß. „K... Kaji?“ „Hey, ich hab auf dich gewartet, du kommst spät.“ „Heute war viel los, aber das ist egal, ich freu mich, dass du gewartet hast. Kommst du mit rein?“ „Klar, ich warte doch nicht umsonst so lange auf dich.“ Ein breites Lächeln zierte Minorus Gesicht, als er die Haustür aufschloss, vergessen waren die vorherigen Ereignisse, für ihn zählte wieder nur sein geliebter Freund. Gemeinsam gingen sie in Minorus Zimmer, wo sich der Rothaarige auf dessen Bett niederließ und wartete, bis der Kleinere umgezogen aus dem Bad wiederkam, denn vor diesem zeigte sich der Kleine nicht in Unterwäsche, das wäre ihm viel zu peinlich gewesen. „So, da bin ich“, fiepte der Jüngere, setzte sich in den Sessel neben dem Fenster. „Hast du Hunger, dann hol ich uns schnell was aus der Küche.“ „Nein... danke... Minoru, in letzter Zeit triffst du dich ständig mit diesem grünhaarigen Typen - den Namen hab ich vergessen.“ „J... ja...“ Ein ungutes Gefühl beschlich den Blonden, als der Ältere das Thema Eko anschnitt, er wollte nicht, dass er weiter nachhakte und am Ende noch herausfand, wie er zum Grünhaarigen stand. Minoru hatte viel zu große Angst, dass der Größere sich dann von ihm abwenden könnte, weil er ihn abstoßend fand. Nervös fragte er deshalb: „Wieso... wie kommst du jetzt darauf?“ „Du triffst dich fast nur noch mit ihm, selbst Laro hab ich lange nicht mehr gesehen. Wieso? Wie stehst du zu dem Kerl? Wer ist das überhaupt?“ Kaji wirkte ein wenig angesäuert, was den Kleineren nur noch unsicherer machte. „Eko Takakura, ich hab dir doch von ihm erzählt... er... er... wir haben uns angefreundet... ähm... lass... lass uns doch über was anderes sprechen“, druckste der Kleinere herum, wich dem Blick des Älteren aus und knetete nervös seine Hände. „Ich will das Thema jetzt nicht wechseln, ich will das endlich klären, ich zerbreche mir schon die ganzen Tage den Kopf darüber. ... Komm her und setz dich mal zu mir.“ Nur zögerlich tat Minoru, was der Rothaarige von ihm verlangte und setzte sich leicht zitternd neben ihm auf die Bettkante. „Ich hab gesehen, wie du... wie ihr euch geküsst habt.“ Zu Tode erschrocken schaute der Blonde seinen Freund mit weit aufgerissenen Augen an: „W... was?!“ „Hey, hör zu Minoru-chan“, meinte Kaji sanft und legte seinen Arm um Minorus schmale Hüfte, zog ihn behutsam, beinahe zärtlich zu sich ran: „Es ist für mich in Ordnung, wenn du Jungs magst. Aber ich möchte, dass du mir so was wichtiges auch sagst, ich dachte wir wären Freunde.“ Der Kleinere atmete erst mal - nach der Antwort des Älteren - erleichtert tief durch und lehnte den Kopf an Kajis Schulter, spürte dabei, wie sich sein aufgeregtes Herz allmählich wieder etwas beruhigte. Das war vielleicht ein Schreck gewesen, doch sein geliebter Kaji reagierte zum Glück ganz anders, als er befürchtet hatte. „Tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe. Natürlich sind wir Freunde, du be... bedeutest mir sehr viel, das weißt du doch...“ „Und warum hast du dann nichts gesagt?“ „Ich hatte einfach Angst, dass du dann nichts mehr mit mir zutun haben willst...“ „Hältst du mich für so oberflächlich?“ „N... nein, ich... bist du mir sehr böse Kaji?“ „Quatsch, aber von jetzt an erzählst du mir so wichtige Dinge gleich, okay?“ „Ja, versprochen.“ „Na dann ist ja gut.“ Noch einmal drückte der Rothaarige seinen Freund, bevor er aufstand und lächelnd meinte: „Und jetzt hab ich einen Mordshunger, lass uns doch mal in der Küche nach was essbarem suchen.“ „Okay“, grinste der Blonde mehr als erleichtert und dazu noch umso glücklicher seinem Kaji über einen längeren Zeitraum sehr nahe gewesen zu sein. Sie gingen also runter in die Küche und machte sich ihr Mittagessen. Anschließend verschwanden sie wieder in Minorus Zimmer, wo der Ältere fragte: „Sag mal, hast du noch irgendwas auf dem Herzen? Du bist immer noch so unruhig, seit unserem Gespräch vorhin.“ „Na ja, es ist irgendwie ein bisschen komisch jetzt mit dir darüber zu sprechen, aber Matzu - einer meiner neuen Freunde - hat mich erst total angeschrieen und dann ge... geküsst...“ „Matzu? Wer ist denn das jetzt wieder? Ich glaub du solltest mir erst mal von deinen ganzen neuen Bekannten berichten, bevor wir weiter reden.“ „Ja...“ So fing Minoru also an dem Rothaarigen von seinen Erlebnissen auf der neuen Schule zu erzählen, von Eko und seinen Freunden und vor allem von seinem Verdacht, dass Matzu heimlich in Eko verliebt war und natürlich zu guter Letzt auch von Matzus Ausbruch, dessen Kuss und dem Sportunterricht. „Wow, bei euch ist ja ganz schön was los, dagegen ist es bei mir ja richtig langweilig.“ „Hm, darauf kann ich verzichten. Das ist mir alles viel zu viel auf einmal, außerdem weiß ich gar nicht, wie ich Matzu und Eko jetzt gegenübertreten soll.“ „Das ist echt eine dumme Situation, aber bevor du die Pferde scheu machst, solltest du dich vielleicht zuerst mal mit diesem Matzu aussprechen.“ „Du hast recht Kaji.“ „Weiß ich doch“, zwinkerte der Ältere grinsend. „Aber einer kam bei deinen Erzählungen ganz schön zu kurz.“ „Laro, ich weiß. Doch ich hab mich schon für heute Abend mit ihm verabredet, er übernachtet hier.“ „Soll das ein dezenter Hinweis dafür sein, dass ich bald verschwinden soll?“ „Nein! ... So ein Unsinn.“ „War ein Scherz, ich weiß doch, dass du mich nie rauswerfen würdest.“ Liebevoll wuschelte Kaji dem Jüngern durch das weiche Haar, was diesen leicht erröten ließ. ~*~*~*~*~*~*~ Kaum war Laro von Minorus Mutter ins Haus gelassen worden, rannte er auch schon zu seinem besten Freund rauf und fiel diesem geradewegs um den Hals. „Hey, ganz langsam, wir haben uns doch erst heute Mittag zum letzten Mal gesehen.“ „Du fehlst mir aber“, jammerte der Braunhaarige beinahe vorwurfsvoll. „Tut mir leid Laro, von jetzt an kümmere ich mich wieder mehr um dich, in letzter Zeit war ich ein richtig schlechter Freund, das möchte ich dringend wieder gutmachen.“ „Ach was, ich hab dich doch immer zu ihnen geschickt.“ „Aber ich hätte nicht gehen müssen.“ „Genug jetzt, ich hab keine Lust mich mit dir zu streiten, wer mehr Schuld von uns hat.“ „Ich auch nicht“, seufzte Minoru und ließ seinen Freund los. „Und jetzt erzähl mal Minoru-chan, was ist bei dir und deinem Liebhaber so los?“ „Laro! Nenn ihn doch nicht meinen Liebhaber!“ „Aber du bist doch jetzt mit Eko zusammen, oder?“ „Na ja... ich denke schon“, antwortete der Blonde verlegen, bevor er begann auch mit Laro noch einmal über die jüngsten Ereignisse zu sprechen, doch dieser hatte auch keinen anderen Rat für Minoru, als der Rothaarige zuvor. Schließlich beendeten sie das Thema und machten sich bettfertig, Minoru von ihnen zuerst. Als der Braunhaarige dann aus dem Bad wieder kam, lag Minoru rücklings auf seinem Bett und las in einem Buch. Mit einem unglücklichen Seufzen ließ Laro sich neben ihm aufs Bett fallen und maunzte: „Ich schlafe bei dir im Bett.“ „Machst du doch sowieso immer.“ „Ich sag's nur, falls du auf die Idee kommen solltest, dass wir dafür schon zu alt sind und du mich auf einen Futon verfrachten willst.“ „Blödsinn“, meinte der Blonde und legte sein Buch weg, drehte sich zu seinem Freund auf die Seite: „Bedrückt dich was?“ „Nun...“ „Komm schon, raus damit, ich bin's doch: Minoru. Du kennst meine tiefsten Geheimnisse.“ „Ja, schon gut“, murmelte Laro, kuschelte sich an Minoru ran, der ihm durchs Haar krauelte. Er wusste genau, dass dem Braunhaarigen etwas wirklich nahe ging, schon allein sein Blick verriet es, doch auch sein noch anhänglicheres Verhalten war verdächtig. „Du erinnerst dich doch ganz sicher noch an unseren Discobesuch, oder“, fragte der Geknickte schließlich. „Klar.“ „Nya, ich hab doch mit diesem gutaussehenden Typen die Handynummer getauscht, kurz bevor wir gegangen sind, erinnerst du dich?“ „Sicher, du warst total aus dem Häuschen, wegen ihm. Wieso, was ist passiert?“ „Dieser Mistkerl hat mich nie angerufen“, schniefte der Braunhaarige lautstark und krallte die Finger in Minorus Oberteil. „Was? Aber du hast ihm doch so sehr gefallen, das konnte jeder sehen!“ „Offensichtlich haben wir uns da geirrt, er hat mich sicher schon längst vergessen, dieses Arsch! Für ihn war das Geflirte zwischen uns sicher nur ein Spaß für Zwischendurch!“ Schluchzend schmiegte Laro sich noch näher an seinen Freund, der ihm tröstend über den bebenden Rücken strich. „Und du?“ „Was meinst du?“ „Du hast doch seine Nummer, hast du mal versucht ihn anzurufen?“ „Bist du verrückt? Was, wenn er sich gar nicht mehr an mich erinnert, oder wenn er mich auslacht, weil ich so dumm war zu glauben er würde mich wirklich anrufen? Nein, ich mach mich doch nicht freiwillig lächerlich!“ „Du hast ja nur Angst.“ „Hab ich nicht!“ „Dann ruf ihn an, vielleicht gibt es ja eine ganz einfache Erklärung dafür, dass er so einen süßen Kerl wie dich nicht angerufen hat.“ „M... meinst du wirklich?“ „Klar.“ Wehleidig blickte der Braunhaarige Minoru in die Augen: „Würdest du ihn an meiner Stelle anrufen?“ „Na ja... j... ja, das würde ich.“ „Lügner! Du würdest auch nicht anrufen!“ „Hast ja recht“, gab der Blonde zerknirscht zu, woraufhin Laro sich wieder ein wenig beruhigte und ihm einen Kuss auf die Wange drückte. „Schön, dass ich wenigstens dich hab.“ „Wenigstens? Na warte, dir zeig ich's“, lachte Minoru und begann seinen Freund übermütig abzukitzeln. „Hey... hey, aufhören... ich ergebe mich!“ „Ehrlich“, fragte der inzwischen über ihm Kniende und hielt in seinem Tun inne. „Denkst auch nur du“, lachte der Ältere und rächte sich sogleich mit einer Kitzelattacke seinerseits gegen Minoru. ~*~*~*~*~*~*~ Noch ein wenig müde, dennoch bereits putzmunter verließ Laro am nächsten Morgen mit Minoru das Haus und traf auf den bereits wartenden Kaji. „Morgen“, fiepte er vergnügt, worauf ihm der Ältere erwiderte: „Morgen, lange nicht mehr gesehen.“ „Stimmt, aber schön zu hören, dass ich vermisst wurde.“ „Das hab ich nicht gesagt“, erwiderte Kaji keck, weshalb ihm der Braunhaarige kindlich die Zunge rausstreckte. „Laro, jetzt benimm dich schon“, ermahnte ihn Minoru daraufhin verlegen, was den Ältesten lachen ließ: „Ach lass ihn doch Minoru, ich weiß doch, wie kindisch er manchmal ist. Guten Morgen erst mal.“ Liebevoll wuschelte er dem Jüngeren durchs Haar, so wie er es nur zu gerne tat und dieser entgegnete ihm leise mit leicht roten Wangen: „Guten Morgen.“ „Hey, jetzt reicht's aber wieder, kommt endlich. Wir haben nachher mit der Tanuki und die soll recht zickig werden können, wenn man ihren Unterricht stört.“ „So spät sind wir ja nun auch noch nicht dran“, meinte der Blonde gelassen, setzte sich aber dennoch endlich in Bewegung. „Ach Kaji, was ich dich fragen wollte, kannst du dich nicht mal an deiner Schule ein bisschen nach einem Typen umhören? Laro hat ihn letztens mit mir in der Disco kennen gelernt und die Nummern mit ihm getauscht, doch der hat nicht angerufen und jetzt hat Laro natürlich die Befürchtung, dass der nur zum Spaß mit ihm geflirtet hat. Der Typ war ungefähr so groß wie du, hatte schwarze kurze Haare und sah eigentlich auch ziemlich attraktiv aus.“ „Ach, du bist also auch schwul, ja“, fragte der Rothaarige Laro überrascht, doch schnell wich die Überraschung und machte einem breiten Grinsen Platz: „Hab ich's mir doch gedacht. Irgendwie warst du mir schon immer viel zu putzig.“ „Ich? Und was ist mit Minoru, der ist doch das klassische Beispiel für einen Uke“, konterte der Jüngere sogleich entrüstet, begriff im ersten Moment gar nicht, was Kajis Bemerkung zu bedeutet hatte. Kaum zwei Meter weiter stutzte er jedoch, blieb abrupt stehen und sah seine Freunde abwechseln mit großen Augen an: „Stopp mal, weißt du etwa, dass Minoru...“ „Ja, er hat mir endlich anvertraut, dass er schwul ist, ich musste es ihm jedoch auf den Kopf zusagen, von allein hätte er ja nie seinen süßen Schnabel aufgemacht.“ „K... Kaji“, stammelte der Blonde verlegen, wurde leicht rot um die Nase: „Hört schon auf so über mich zu reden...“ „Ganz bestimmt nicht“, fauchte Laro plötzlich, was Minoru irritiert aufschauen ließ. „Hm?“ „Wieso weiß ich nichts davon? Du hast mir doch sonst immer alles erzählt, warum also hältst du es plötzlich nicht für nötig mir diese riesen Neuigkeit anzuvertrauen?“ „Ich... sei nicht sauer Laro, ich wollte es dir ja gestern Abend erzählen, aber dann warst du so niedergeschlagen, dass ich dir nicht mehr davon erzählen wollte. Ich fand es gemein dir von meinem Glück vorzuschwärmen, während du so bedrückt bist.“ „Püh...“, grummelte sein Freund, schmollte trotz der guten Absicht mit der ihm Minoru diesen neuen Sachverhalt verschwiegen hatte. „Komm schon Laro, sei nicht so, ich hab's doch nur gut gemeint und hätte dir schon noch davon erzählt.“ „Ach wirklich?“ „Jetzt reicht's aber“, mischte sich nun wieder der Älteste ins Gespräch ein und verpasste Laro einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf: „Reiß dich mal zusammen und benimm dich nicht, wie ein kleines Mädchen.“ „Du hast leicht reden, du wurdest ja auch nicht so gemein hinter...“ „Laro“, ermahnte ihn Kaji drohend, konnte er doch nicht länger die traurigen Augen seines besten Freundes ertragen und wusste sowieso, dass der Braunhaarige gar nicht richtig sauer war. „Ja, ja, ist ja schon gut. Ich verzeih dir noch mal Minoru-chan, aber dass du mir von jetzt an sofort so was wichtiges erzählst, auch wenn ich heulend in der Ecke liege, ich freu mich dann doch mit dir mit.“ Glücklich nickte der Blonde, woraufhin ihm Laro quietschend um den Hals fiel und ihm einen Kuss auf die Wange drückte: „Ach, du bist einfach zu süß, dir kann ich gar nicht lange böse sein!“ „Laro, nicht...“ Verunsichert schaute der Kleinere zu Kaji auf, der schmunzelte jedoch nur: „Mach dir um mich keine Sorgen, es macht mir nichts aus, wenn Laro so an dir klebt, immerhin weiß ich ja, dass ihr nur Freunde seid und selbst wenn ihr mehr wärt, dann würde es mir auch nichts ausmachen, wenn ihr euch vor meinen Augen küsst. Mach dir bloß nicht immer so viele Gedanken, ich hab dir doch gesagt, dass ich dich noch genauso sehr mag, wie vor deinem Geständnis. Und jetzt zu dir Laro. Hat dein geheimnisvoller Verehrer denn auch einen Namen oder habt ihr den im Eifer des Gefechts für unnötig erachtet.“ „Red nicht so hochgestochen, außerdem klingt das ja so, als wären wir gleich übereinander hergefallen.“ „Na ja, ausgezogen habt ihr euch mit euren Blicken schon“, lachte Minoru, woraufhin nun auch mal der Braunhaarige ein wenig rot wurde, was bei ihm eigentlich seltener der Fall war. „Quatsch, außerdem hat er mir nun mal gefallen, was soll ich denn machen?“ „Hat er nun einen Namen?“ „Klar hat er den, aber ich weiß ihn nicht, hab ihn nicht danach gefragt, wir haben nur schnell unsere Nummern ausgetauscht.“ „Hast du die eingespeichert?“ „Klar, wer schreibt denn heute noch auf Zettelchen?“ Kaji seufzte, der Kleine war manchmal echt schwer von Kapee. „Was denn“, fragte dieser daraufhin sogleich, zog eine Schnute. „Unter was hast du ihn denn gespeichert? Unter heißer Typ?“ „Blödsinn! ... Ach so, jetzt versteh ich. Er hat für mich und ich für ihn gespeichert, aber ich hab noch gar nicht nachgesehen, weil ich fand, dass er zuerst anrufen sollte.“ Schnell kramte der Braunhaarige sein Handy hervor und durchsuchte sein Telefonbuch, wurde schließlich fündig: „Hier, das muss er sein.“ „Und, wie ist sein Name?“ Ein verträumtes Grinsen schlich sich auf Laros Gesichtszüge, als er nahezu schnurrend antwortete: „Tori.“ „Na siehste, damit kann ich doch schon was anfangen. Ich hör mich mal bei uns auf'm Schulhof um und wenn er so toll aussieht, wie du sagst, dann kennen ihn bestimmt zumindest die Mädels.“ Die Vorstellung, dass Kaji die Mädchen auf seiner Schule reihenweise befragte, stimmte Minoru so ganz und gar nicht fröhlich, doch diesen Gedanken verdrängte er lieber schnell wieder und freute sich stattdessen darüber, dass Laro nun wieder wesentlich glücklicher als am Vortag wirkte. Kaum hatten die Drei sich dann nur wenige Meter weiter voneinander getrennt, blieb der Braunhaarige stehen und griff nach der Hand seines Freundes: „Ich hab das vorhin ernst gemeint.“ „Hm?“ „Dass du mir alles erzählen sollst, auch wenn ich mal nicht so gut drauf bin.“ Der Kleinere nickte ergeben, was Laro zufrieden fiepen ließ: „Dann ist ja gut und jetzt erzähl mir endlich, wieso er jetzt alles weiß, ich platze gleich vor Neugierde.“ „Stell dir vor, er hat mich von sich aus darauf angesprochen und mich gefragt, ob ich Jungs mag und ich dachte schon mir bleibt das Herz stehen, ich dachte das alles vorbei ist und dann ist er auf einmal total lieb und meint, dass er mich trotzdem noch mag und dass ich ihm unbedingt solche wichtigen Dinge erzählen soll, immerhin bin ich ihm wichtig! Laro, ich bin ja so glücklich! Ich hätte nie gedacht, dass er das einfach so akzeptiert, ohne wenn und aber!“ Voller Erleichterung und Freude fiel der Kleinere Laro um den Hals und drückte sich ganz nahe an ihn. „Tja, vielleicht ist das ja der erste Schritt in die richtige Richtung und für euch beide gibt's doch noch ein Happyend, wie man so schön sagt.“ „Nein, fang jetzt nicht an mir wieder Hoffnungen zu machen. Ich bin jetzt mit Eko zusammen und schon wahnsinnig glücklich, dass Kaji mich so akzeptiert, wie ich bin. Ich will nicht alles fordern und am Ende gar nichts haben.“ Sie ließen einander wieder los und der Ältere meinte: „Man, hör bloß auf immer so theatralisch zu sein.“ „Bin ich doch gar nicht“, schmollte Minoru, strahlte jedoch kurz darauf schon wieder übers ganze Gesicht, weshalb sein Freund es gut sein ließ und grinste: „Ich freu mich für dich.“ „Danke.“ ~*~*~*~*~*~*~ Der jüngere Kon-Bruder schien voller Elan zu sein, als er den Schulhof betrat und sich gerade ganz offensichtlich nach irgendetwas oder irgendwem umschauen wollte, als es begann zu regnen. „So ein Mist“, fauchte er leise und stiefelte ins Gebäude. „Was hat Matzu denn heute“, fragte daraufhin der kleine Blondschopf an Satoshi gewandt, während die restlichen vier Freunde ebenfalls rein gingen. „Keine Ahnung, frag lieber nicht.“ Eko hingegen schnaufte nur leise und beachtete Matzu nicht weiter, ebenso wenig wie die anderen Beiden, was Minoru stutzig machte. Hatte er irgendetwas verpasst? Warum war sein Freund plötzlich mit den anderen zerstritten und beachtete nur noch ihn? Verwirrt wollte der Jüngste schon nachfragen, als ihm jedoch der grantige Blick des Grünhaarigen auffiel und er beschloss lieber doch erst mal seinen Schnabel zu halten und abzuwarten, was weiter geschah bzw. ob sich die Laune des Größeren besserte. ~*~*~*~*~*~*~ Als es nach den ersten zwei Stunden endlich zur Hofpause läutete, hatte sich das Wetter nicht gebessert und so durften die Schüler im Gebäude bleiben und wurden natürlich nicht raus in den Regen geschickt. Dies nutzte Laro, um seine Arme um Minorus schmale Taille zu schlingen und ihn etwas näher zu sich zu ziehen, als dieser gerade aufstehen wollte. „Hey, was machst du da?“ „Bleibst du hier bei mir?“ Mit einem nahezu bettelnden Gesichtsausdruck schaute der Braunhaarige seinen besten Freund an, der sich daraufhin lächelnd wieder auf seinen Platz sinken ließ: „Klar. Ich hab doch gesagt du sollst mir sagen, wenn ich dich zu oft allein lasse. Ich muss ja wirklich nicht ständig zu den Anderen gehen.“ „Ich... du musst aber natürlich nicht hier...“ „Red keinen Quatsch“, tadelte ihn der Blonde und verpasste ihm eine kleine Kopfnuss. „Gut, dann kann ich dich ja als Kissen missbrauchen“, grinste der Ältere nun breit, ließ Minoru wieder los, nur um sich sofort danach an seine Schulter zu schmiegen. Er mochte Regen nicht so wirklich, dann wurde er irgendwie schläfrig und wer sonst außer Minoru konnte ein perfektes Kissen für ihn abgeben. „Ach so hast du dir das also wieder gedacht“, schmunzelte dieser nun und strich Laro gedankenverloren immer wieder leicht durchs Haar, während er aus dem Fenster raus auf den Schulhof schaute. Dabei fiel ihm ein schwarzhaariger Junge auf, der auf einer überdachten Bank saß und ganz allein rauchte. Er sah nicht schlecht aus und schien auch nicht unbedingt ein schlechter Kerl zu sein, so weit man das äußerlich sagen konnte, nur dass er ein wenig griesgrämig guckte fiel auf. Kurz noch dachte der Blondschopf darüber nach, warum er so allein dort saß, bis ihm wieder einfiel, dass er die Anderen ja eigentlich hatte fragen wollen, warum sie sich gestritten hatten. „Du Laro?“ „Was?“ „Wärst du mir böse, wenn ich doch noch mal kurz zu Eko gehe?“ „Kommt drauf an“, murrte sein Freund und löste sich von ihm, um in seine tiefblauen Augen schauen zu können: „Was willst du denn plötzlich von ihm? Einen Kuss kannst du auch ersatzweise von mir bekommen, wenn es darum geht.“ „Quatsch, darum geht's doch gar nicht“, lachte Minoru: „Nein, ich muss sie was wichtiges fragen. Ich glaube nämlich, dass Eko und die Anderen sich gestern nach dem Sport irgendwie noch gestritten haben müssen. Ich war der Einzige, den Eko heute Morgen beachtet hat. Doch seine Laune war nicht gut genug, als dass ich mich getraut hätte gleich zu fragen.“ „Na gut, den Grund lass ich gelten, aber dafür erzählst du mir nachher, was los war, ja?“ „Na klar.“ Schnell drückte der Jüngere Laro noch einen Kuss auf die Wange, um anschließend davon zu hechten. Bei Eko angekommen, küsste er diesen kurz zur Begrüßung und stellte bereits dabei fest, dass es keine gute Idee war ihn zu fragen was passiert war. Also meinte er zum Grünhaarigen, der etwas abseits am Fenster stand: „Ich bin gekommen, um kurz was mit Tatsumi und Satoshi zu besprechen, ist das in Ordnung für dich?“ „Mit Tatsumi und Satoshi“, fragte der Größere skeptisch, woraufhin sich Minoru zu ihm hoch reckte, die Wange an der des Älteren rieb und naiv fragte: „Ja, ist das schlimm? Ich komme danach auch gleich wieder zu dir, okay?“ Von der schon recht niedlichen - wie Eko fand - Annäherung besänftigt, küsste der Grünhaarige sein Häschen sanft am Hals und antwortete ihm: „Na gut, aber danach will ich noch ein bisschen mit dir schmusen.“ Verlegen nickte der Jüngere und ging zu Tatsumi und Satoshi rüber, die auf ihren Plätzen saßen. Leise, damit Eko nichts mitbekam, sprach er sie an: „Sagt mal... habt ihr euch mit Eko gestritten?“ Ein klein wenig über die direkte Frage überrascht schauten ihn die Angesprochenen an und der Rotfuchs antwortete ihm: „Nun ja, richtig gestritten würde ich das zwar eigentlich nicht so gerne nennen, aber ja, er ist auf uns wohl ziemlich sauer.“ „Aber warum denn? ... Wenn... wenn ich fragen darf...“ „Klar darfst du“, entgegnete ihm nun Satoshi sanft: „Weißt du, wir haben ihm eigentlich nur die Leviten gelesen, weil er sich so unmöglich dir gegenüber aufgeführt hat, als er Matzu wie früher nachgejagt ist.“ „A... ach so... Meint ihr er wird euch lange böse sein?“ Schmunzelnd strich ihm Tatsumi durchs Haar: „Nein, mach dir darüber mal keine Sorgen, er kann eigentlich nie sehr lange böse sein, jedenfalls nicht, wenn nicht etwas sehr gravierendes passiert ist.“ „Da bin ich aber froh, ich möchte nämlich nicht, dass ihr euch streitet und schon gar nicht meinetwegen.“ „Schon klar“, lächelte der Lilahaarige, weshalb sich Minoru nun wieder etwas aufrichtete und zu seinem Freund rüber blickte, er fühlte sich irgendwie ziemlich erleichtert. „Na dann werd ich mal wieder zu ihm rüber gehen“, grinste der Kleinere glücklich und machte sich auf den Weg. Dabei bemerkte er, wie auf einmal etwas draußen auf dem Schulhof Ekos volle Aufmerksamkeit in Beschlag nahm. Neugierig schlich er sich weiter an und blickte ebenfalls raus, entdeckte Matzu, der durch den Regen huschte, um sich schließlich zu dem schwarzhaarigen Typen zu setzen, den Minoru noch einige Minuten zuvor selbst beobachtet hatte. Offensichtlich unterhielten sie sich, was den Blonden wieder zu Eko schauen ließ, der ganz und gar nicht zufrieden dreinblickte. Aus diesem Grund sprach ihn der Kleinere auch nur sanft und ganz vorsichtig an: „Eko? Ich bin fertig... hey, wollten wir nicht noch ein bisschen... ein bisschen schmusen, bevor ich zurück in meinen Raum gehe?“ Es dauerte einige Sekunden, doch dann schien ihn der Grünhaarige bemerkt zu haben und entgegnete ihm ein wenig schroff: „Sorry, ich war grad irgendwie vertieft.“ „Schon... schon okay.“ Der Blonde fühlte sich auf einmal wahnsinnig verunsichert, wusste nicht so recht, wie er mit seinem wütenden Freund umgehen sollte, doch als dieser ihn so sanft wie immer in seine Arme zog, wurde er wieder ein wenig ruhiger. „Alles okay?“ „Ja, entschuldige, ich hab heute einfach keine besonders gute Laune, alles reizt mich.“ „Soll ich lieber gehen?“ „Nein, bleib ruhig, du hast irgendwie was beruhigendes an dir, dich möchte ich nach wie vor bei mir haben.“ Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Gesichtszüge des Älteren, als er sein Häschen anblickte und ihm liebevoll über die Wange streichelte, was dessen Unsicherheit noch ein wenig mehr zurück drängte. „Gut, dann bleib ich noch ein bisschen.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *seufz* Da waren's nur noch drei (TOLLE)Kommis, aber ich will keinen zwingen oder so, ich hoffe einfach, dass die Kommibereitschafft wieder wächst, sobald es mehr neue unbekannte Szenen werden ^.~ Ich verspreche übrigens, dass ich jetzt sehr bald mit den Szenen aus 'Gebrüder Kon' fertig sein werde und dann gibt's nur noch NEUES (natürlich auch mit Eko und Co., nur dass die nicht allzu häufig sein werden, immerhin geht's ja um Minoru-chans Geschichte) ^ô^ In dem Sinne hoffe ich sehr, dass euch das Kapi gefallen hat und ihr 'Verliebt in Nachbars Sohn' treu bleibt! -^.^- *schale sirup-bonbons hinstell* *alle leser knuddel* eure luci-maus ^^ Ps.: ICH BIN SEHR GESPANNT, WIE EUCH DIE LETZTE SZENE GEFALLEN HAT, DIE KAM JA IN 'GEBRÜDER KON' SO NICHT VOR ^~^ Hosted by Animexx e.V. 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