Unverhofft kommt oft von Haineko ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hier erst mal ein großes Hallo an alle, die sich hierher verirrt haben^^ Das ist mein erster Oneshot den ich hochlade und ich hoffe er gefällt dem einen oder anderem... An dieser Stelle möchte ich auch noch Lauser fürs Beta-lesen danken, denn sonst wäre der Text noch mit Fehlern gespickt^^° Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir und Geld verdiene ich auch keines, das einzige was ich für mich beanspruche ist die Idee^^ Viel Spaß beim lesen!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wieder einmal standen sie sich gegenüber. Wieder einmal hatte Kaitô KID einen Diamanten gestohlen und wieder einmal hatte er den Phantomdieb auf dem Dach gestellt. Und während der Wind mit dem weißen Mantel spielte schauten sich die beiden Kontrahenten nun schon eine halbe Ewigkeit an, ohne dass auch nur ein Wort zwischen ihnen gefallen war. „Was ist los Tantei-kun? Möchtest du heute nichts auf mich schießen oder mich anderweitig von der Flucht abhalten?“, erhob dann schließlich die weiße Gestalt ihre Stimme, hatte sie ja nicht ewig Zeit bevor die SOKO KID auf das Dach gestürmt kommen würde. Der Grundschüler der ihn immer noch fixierte seufzte. „Nein, heute nicht.“, antwortete er dann. „Heute möchte ich dich etwas fragen, KID.“ „Du möchtest mich etwas fragen? Na jetzt bin ich aber einmal gespannt, was der große Detektiv des Ostens von mir wissen möchte.“ Erneut seufzte das Kind auf. „Was suchst du, Kaitô KID?“, kam es ihm dann über die Lippen. Der Magier musste sich sehr zusammenreisen, damit ihm sein Pokerface nicht entglitt. Ehe er dann zum Sprechen ansetzte räusperte er sich kurz. „Wie kommst du auf die Idee dass ich etwas suchen würde, mein kleiner Detektiv?“ „Ich müsste blind oder verblödet sein, um es nicht zu bemerken. Es ist nämlich offensichtlich dass du auf der Suche nach etwas bist und ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass es sich dabei um einen Diamanten handelt. Und bevor du fragst, ich bin mir zu 99% sicher dass ich richtig liege.“, scharf beobachtete er die Reaktion seines Gegenübers. Weiß behandschuhte Hände trafen sich und das Dach wurde von einem einsamen Applaus erfüllt. „Ausgezeichnet! Damit liegst du eindeutig vor Tantei-san, denn dieser kam bis heute nicht einmal auf die Idee dass ich andere Gründe hätte als Nakamori-keibu, die Polizei und seine Wenigkeit mit meinem Shows zu belästigen weil ich es einfach mag Leute hinters Licht zu führen, ihnen auf der Nase herumzutanzen und mich auf anderer Leute kosten zu amüsieren. Aber der Umstand, dass du mich gefragt hast nach was ich suche lässt auch darauf schließen, dass du ansonsten keine Ahnung hast. Liege ich damit richtig?“ „Nicht ganz.“, erwiderte der Gefragte und lächelte. „So? Und was weißt du noch?“, hakte der Dieb nach, da der kleine Junge nicht fortfuhr. „Du hast selber keine Ahnung was du exakt suchst.“, diese Worte kamen scharf aus dem Mund des Detektiven und verhallten in der aufkommenden Stille. Dem Magier war, als hätte er einen Schlag in die Magengrube abbekommen, denn auf einmal fühlte er sich wie gelähmt. Sein Pokerface entglitt ihm dieses Mal endgültig, doch im Augenblick bemerkte er es nicht einmal. Plötzlich konnte er nicht mehr klar denken. Seine ganze Gedankenwelt drehte sich um die Frage, woher der Detektiv das wusste, wie viel er noch wusste. Conan beobachtete wie das Pokerface auf einmal zerbrach, das ewig überheblich wirkende Grinsen einfach verschwand. Als er jedoch keine weiteren Reaktionen zeigte, machte sich der Schülerdetektiv langsam Sorgen um seinen Rivalen. Gerade wollte er nachhaken, ob alles in Ordnung sei, als… „Woher…?“, brach es aus dem Größeren heraus, seine Gedanken laut aussprechend. „Woher ich das weiß?“, die weiße Gestalt nickte. „Es ist nicht sonderlich schwer, wenn man sich die Diamanten anschaut, die du stiehlst.“, fing der Kleinere zu erklären an. Kaitos Nerven waren zum zerreisen gespannt, seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Sprecher. Doch plötzlich spürte er einen Stich im Nacken. Noch während er mit der Hand zu der Stelle zuckte, wirbelte er herum. „…KID was ist los?!“, unterbrach sich der Erklärende, als der Dieb sich plötzlich herumdrehte und strauchelte. Nur mit Mühe konnte er sich fangen, als er Schritte hinter sich hörte, die sich schnell näherten. Leichte, leise Schritte – Kinderschritte. *Tantei-kun! Er muss von hier verschwinden!*, dachte er, als seine Welt sich langsam zu verdunkeln begann. Mühsam drehte er sich erneut um, strauchelte wieder, dieses Mal jedoch schaffte er es nicht stehen zu bleiben, stöhnend ließ er sich auf ein Knie fallen. Im selbem Moment erreichten die Schritte ihn, kleine Hände stützten ihn an den Schultern. „KID, was ist los?“, die Kinderstimme klang besorgt. Vergessen war in diesem Moment der Wunsch den Phantomdieb zu entlarven, im Augenblick zählte nur, dass es dem Größerem nicht gut ging. „Hau ab!“, keuchte dieser, doch die Augen hinter den Brillengläsern schauten ihn nur fragend, besorgt an. Er merkte, dass ihm die Sinne langsam schwanden, waren diese saphirenen Seen doch das einzige was er noch klar erkennen konnte. „Lauf!“, stieß er hervor und versuchte den Kleineren von sich weg zu stoßen, allerdings war alles, was er damit erreichte, dass er sein Gleichgewicht verlor und das gesamte Gewicht seines Oberkörpers auf die stützenden kleinen Hände verlagert wurde. Conan musste sich mit seiner ganzen Kraft dagegenstemmen, wollte er nicht unter dem Körper des anderen begraben werden. Plötzlich traf ihn ein spitzer Gegenstand und er merkte, dass er nicht mehr lange in der Lage wäre den Magier zu stützen. *Jetzt weiß ich wie sich Onkelchen fühlt, wenn ich ihn betäube, nur, dass mein Betäubungsmittel schneller wirkt…*, dachte er sarkastisch während er versuchte den Teenager langsam und vorsichtig auf den Boden zu legen. Es gelang ihm allerdings nur teilweise, denn kurz bevor er sein Ziel erreichen konnte, wurde er bewusstlos und fiel auf den Körper, den er gehalten hatte. Als die SOKO KID, mit Inspektor Nakamôri an der Spitze, eine Minute später auf das Dach gestürmt kam fanden sie es vollkommen verlassen vor. Nur der im Mondschein funkelnde Diamant zeugte davon, dass Kaitô KID auf dem Dach gewesen war. Doch sowohl von ihm als auch von Conan Edogawa fehlte jede Spur. Dunkelheit. Alles um ihn herum war dunkel und still. Diese angenehme Stille wurde jedoch immer wieder durch ein Geräusch gestört, allerdings konnte er das Geräusch weder einordnen noch bestimmen woher es kam. Doch langsam driftete er aus der Dunkelheit hinaus und die Erinnerungen an die Geschehnisse auf dem Dach fielen ihm auf einen Schlag wieder ein. „Tantei-kun!“, rief er aus während er sich abrupt aufsetzte. Eindeutig zu schnell, denn sofort drehte sich alles um ihn herum und er hatte das Gefühl, dass sein Kopf jeden Moment zerspringen könnte. Gequält stöhnte er auf und fasste sich an seinen brummenden Schädel. Sofort fielen ihm mehrere Dinge auf: 1. er trug keine Handschuhe mehr; 2. auch sein Zylinder war nicht mehr an seinem angestammten Platz und 3. vermisste er sein Monokel. Er musste gar nicht mehr an sich herunterschauen um festzustellen, dass er seinen weißen Anzug nicht mehr trug, allerdings offenbarte ihm dieser Blick, dass er nun ganz in Schwarz gekleidet war. Doch bevor er sich darüber weiter den Kopf zerbrechen konnte, durchbrach ein Geräusch die Stille. Es war dasselbe Geräusch, das er vorhin schon wahrgenommen hatte, doch dieses Mal war ihm klar um was es sich handelte – ein unterdrücktes Stöhnen. Nicht auf den Protest seines Körpers achtend, fuhr er zu der Geräuschquelle herum. Dort lag er, zugedeckt auf einem Futon, mit entblößten Oberkörper und schweißbedeckten Gesicht. Beide Hände waren verkrampft, die Rechte direkt über seinem Herzen und die Linke direkt neben seinem Körper. Während sich Kaito langsam dem Liegenden näherte, wurde er den Gedanken nicht los, dass etwas fehlte, etwas das ausschlaggebend war, ohne das der Junge irgendwie unkomplett wirkte – seine Brille. Das schwarze Gestell, das bisher immer auf der Nase des anderen anzutreffen gewesen war und dessen Abwesendheit das junge Gesicht irgendwie entblößt wirken ließ. Endlich hatte er die Strecke hinter sich gebracht und setzte sich an die linke Seite des Grundschülers. „Tantei-kun?“, fragte er vorsichtig an, doch bis auf ein Zucken unter den Augenlidern erhielt er keine Reaktion. Seufzend beschloss er den Detektiven zu schütteln, doch als er seine Hand zu diesem Zweck auf die Schulter des anderen legte, zuckte er zurück. Der Körper war mehr als nur warm, er glühte förmlich. Dieses Mal auf die Hitze vorbereitet, legte er nochmals seine Hand auf die Schulter und schüttelte sie sanft. Und tatsächlich trat die gewünschte Wirkung fast Augenblicklich ein – der Junge schlug die Augen auf. „Tantei-kun…“, setzte der Magier an, doch er verstummte als sich die Augen ihm zuwendeten. Die sonst so klaren Seen mit denen er ihn manchmal zu durchbohren schien, waren schmerzverschleiert und der Dieb bezweifelte, dass sie im Moment überhaupt etwas erkennen konnten. „KID…?“, flüsterte der Besitzer der Augen schwach. „Hey, was ist los mit dir?“, er konnte nicht verhindern, dass man ihm seine Sorge deutlich anhörte. „Tu… mir… bitte… einen… Gefallen…“, brachte Conan stoßweise mit seinem Atem heraus. „Einen Gefallen? Welchen?“ „Halt… dir… die…“, ein Krampf schüttelte den kleinen Körper und er musste mehrmals nach Luft schnappen, ehe er fortfahren konnte „die… Ohren… zu…“ „Ich soll mir die Ohren zuhalten? Aber warum?“, Kaitos Stirn wies tiefe Furchen auf, ein deutliches Zeichen, dass er stark verwirrt war. Dem Jungen ging es ganz offensichtlich nicht gut und alles was er wollte war, dass er sich die Ohren zuhielt? Das machte doch keinen Sinn. Der Liegende nickte kaum merklich. „Tu´s… einfach… und… keine… Sorge…“, mit einem leisen Aufschrei bäumte sich sein Körper auf, ehe er wieder zurück auf den Futon fiel, seine Augenlider wieder geschlossen. *Ich soll mir keine Sorgen machen? Und wie bitteschön stellst du dir das vor, Tantei-kun? Ich meine, es ist ja wohl mehr als nur offensichtlich, dass es dir mehr als nur schlecht geht. Außerdem, was soll ich von deiner Bitte halten? Wieso soll ich mir die Ohren zuhalten? Was bezweckst du damit, dass du deine Kraft darauf verwendest nur um mich darum zu bitten? Dummerweise fürchte ich, dass ich darauf keine Antwort bekommen werde… Ach was soll´s? Tu ich ihm eben den Gefallen, ein Auge auf ihn werfen kann ich ja immer noch…*, also tat er worum ihn der andere gebeten hatte und bedeckte seine Ohren mit seinen Händen, obwohl im der Sinn dahinter immer noch nicht ganz klar war. Nur kurze Zeit später traf ihn die Erkenntnis und er musste zugeben, dass er sehr froh darüber war auf den Jungen gehört zu haben. Vor seinen Augen fing der Detektiv an zu wachsen, jedoch schien dieser Vorgang auch der Grund für die Schmerzen des Anderen zu sein, denn im Gegensatz zum Anfang wo er „nur“ gestöhnt hatte, schrie er jetzt immer wieder gequält auf. Zu Beginn hatten ihn seine Hände auch geschützt, aber jetzt waren sie nichts weiter als Dämpfer, die jedoch nicht in der Lage waren die Geräusche vollständig auszublenden. Und er gestand sich, dass er mehr als nur froh war die Schreie nicht in ihrem ganzen Potenzial hören zu müssen, erschütterte ihre geschwächte Form seine Seele doch schon zu genüge. Erst nach Ewigkeiten- so schien es ihm zumindest- verstummten die Schreie und trotzdem wagte er es nicht gleich seine Hände von den Ohren zu nehmen, aus Angst, dass doch noch ein Schrei kommen würde. Als er es dann schlussendlich tat, empfing ihn eine fast schon gespenstige Ruhe die im krassen Gegensatz zu dem stand, was sich noch vor wenigen Minuten hier abgespielt hatte. Das Einzige was sie durchbrach waren die keuchenden Atemzüge Shinichi Kudôs. Kaito betrachtete die Gesichtszüge des Bewusstlosen und obwohl er es wusste, erstaunte ihn die Ähnlichkeit mit seinen Eigenen dennoch. Vor allem im Moment trat sie ganz deutlich hervor, da der andere ja seine Augen geschlossen hatte. Denn abgesehen von diesen unterschieden sie sich eigentlich nur noch durch ihre Frisuren. Kurz zögerte er, ehe er eine Hand ausstreckte um genau diese bei dem anderen durcheinander zu bringen, damit sie seiner eigenen Mähne ähnlicher wurde. Anschließend versuchte er noch seine eigene Haarpracht etwas zu zähmen, jedoch wie gewöhnlich mit nur sehr mäßigem Erfolg. Doch er nahm an, dass es reichte, damit er und „sein“ Tantei-kun auf den ersten Blick als Zwillinge durchgehen würden. Aufgrund dieses Gedanken leicht lächelnd, beugte er sich noch einmal hinunter um dem Anderen den Schweiß von der Stirn zu wischen. Gerade als er damit fertig wurde und seine Aufmerksamkeit endlich einmal seiner neuen Umgebung widmen wollte, verkündigte ein kleines Stöhnen, dass der Liegende dabei war wieder zu Bewusstsein zu kommen. Und tatsächlich öffneten sich nur Augenblicke später seine Lider und gaben den Blick wieder auf die sich dahinter befindlichen Saphire frei. „Alles in Ordnung, Tantei-kun?“, fragte er, während er ihm half sich aufzusetzen und mit der Decke um die Schultern an die Wand zu lehnen. „Wirklich deprimierend.“, antwortete der Gefragte völlig zusammenhangslos. „Was?“ „Das du nicht mehr als KID rumläufst, immerhin hatte ich es mir zum Ziel gesetzt dich zu fangen und mir dann dein Gesicht anzuschauen aber daraus wird jetzt jawohl leider nichts mehr.“, beantwortete er die kurze Frage des Diebs seufzend. Dieser schaute den Sitzenden aus großen hellblauen Augen an. „Wir sitzen hier fest und das einzige was dich bekümmert ist, dass du mich nicht mehr meiner Maske berauben kannst?! Also echt, ich werd überhaupt nicht schlau aus dir.“, stöhnte der Magier auf. „Sonst ist aber alles in Ordnung mit dir, oder?“ „Tut mir Leid, …“, fragend wurde er angeschaut. „Kaito, Kuroba Kaito.“, beantwortete er die stumme Frage, auch wenn ihm nicht ganz klar war warum. „Also Kuroba, es tut mir Leid dich hier mit hinein gezogen zu haben.“, jetzt war es an diesem sein Gegenüber fragend anzustarren. „Nun es ist eben dummerweise eine Tatsache, dass ich das Hauptziel gewesen bin. Warum sie dich auch mitgenommen haben weiß ich nicht. Ich meine, sie hätten ja auch einfach warten können bis du weg wärst… allerdings hätte es dann natürlich sein können, dass ihnen die SOKO Kid in den Weg gekommen wäre… Außerdem habe ich keine Ahnung, warum sie mich ausgerechnet jetzt geholt haben und nicht schon früher… immerhin wissen sie ja schon eine ganze Weile, wer Conan Edogawa war…“ „Ähm, warte mal.“, mit diesen Worten wurden seine Gedankengänge unterbrochen. „Wie kommst du darauf, dass du das Hauptziel warst? Steckt hinter dem ganzen, denn nicht Snake?“ „Snake? Wer ist Snake?“, fragte der Detektiv nach. „Ein Typ, der mir mit seinen Kumpanen das Leben schwer macht und sich ganz in Schwarz kleidet.“ „Ganz in Schwarz? Das ist interessant… aber Snake? Das passt ja überhaupt nicht mehr ins Muster… Und warum ich denke, dass ich das Hauptziel war? Nun ja, vorhin habe ich Gin getroffen auch wenn ich darauf gut und gerne hätte verzichten können.“, erklärte Shinichi. „Aha. Und wer bitteschön ist Gin?“ „Ein Typ, der sich ebenfalls ganz in Schwarz kleidet und der Grund warum ich als Conan Edogawa durch die Gegend lief. Aber möchtest du dich nicht zu mir auf den Futon setzten?“, fragte er dann plötzlich und rückte ein Stück zur Seite wobei ihm erst richtig bewusst wurde, dass er oben herum unbekleidet war. Schnell zog er die Decke, die durch seine Bewegung verrutscht war etwas hoch, wobei, durch den plötzlichen Zug, etwas Schwarzes aus ihr herausfiel. Neugierig streckte Kaito seine Hand danach aus und als er sah was es war, reichte er es dem anderen Jungen. „Hier, das ist schätzungsweise für dich, immerhin habe ich meine neue Garderobe schon, auch wenn mir mein weißer Anzug um einiges besser gefallen hat.“, meinte er spöttisch, während der andere Oberschüler das Hemd entgegennahm und vorsichtig anzog. Als er in die Ärmel schlüpfte beobachtete der Dieb zufällig, wie dieser sein Gesicht kurz vor Schmerz verzog. „Ist alles in Ordnung mit dir, Kudô?“ Deutliche Besorgnis sprach aus seiner Stimme. „Abgesehen davon, dass meine Schulterblätter wie verrückt wehtun, ja.“ „Aha und warum? Hast du etwa mal wieder eine Dummheit begangen?“, hakte der Magier aufgrund des Sarkasmus in seiner Stimme nach. Der Detektiv schaute ihn an ehe er seufzend sagte: „Daran dürfte das Gift schuld sein, das sie mir gegeben haben, um wieder zu wachsen. Anscheinend gibt es damit immer noch ab und an Probleme, allerdings keine tödlichen und auch nur in einer so geringen Rate, dass es ihnen das Risiko wert war. Aber irgendwie waren mir die Temporären fast lieber, da hab ich zwar bis zu einem gewissen Grad mit meinem Leben gespielt, hatte dafür aber auch während der ganzen Zeit als Shinichi keine Schmerzen…“ „Was denn für Probleme?“, unterbrach der Dieb das vor- sich- hin- sinnieren seines Nebensitzers. „Irgendwelche Nebenwirkungen, aber frag mich nicht genau welche, denn das haben sie mir nicht erzählt, nur, dass sie bisher noch nie tödlich waren.“ „Na toll, ich…“, das Geräusch von Schlüsseln, die sich im Schloss bewegten, ließen ihn mitten im Satz stoppen. Die Tür schwang auf und gegen das einfallende Licht konnten die beiden die Silhouetten von vier Personen ausmachen. „Los aufstehen!“, ertönte eine kalte Stimme. „Gin.“, wisperte Shinichi während er sich leicht stöhnend an der Wand hochstemmte. „Scheint wirklich ein recht ungemütlicher Kerl zu sein.“, entgegnete sein kurzzeitiger Mitbewohner ebenso leise während auch er aufstand. „Mitkommen.“, war das nächste was den Mund des Blonden verließ. In Ermangelung einer Alternative setzten sich beide in Bewegung, jedoch strauchelte der Oberschülerdetektiv, kaum hatte er sich einen Schritt von der Wand entfernt. Hätte Kaito nicht nach seinem Arm gegriffen, hätte er sicherlich mit dem Boden Bekanntschaft gemacht. „Geht´s?“, fragte der Magier besorgt während er sich den rechten Arm des anderen über seine Schulter legte, um diesen so zu stützen. „Es wird immer schlimmer.“, gestand der Gefragte durch zusammengebissene Zähne, während sie Richtung Tür gingen. „Versuch wenigstens nicht zusammenzuschnappen, okay?“ „Ich werd’s probieren.“, nach diesen Worten erreichten die beiden die Tür und wurden von den vier Leuten in die Mitte genommen. *Gin, Wodka, Chianti und ein Unbekannter, was bin ich doch für ein Glückspilz…*, dachte er sarkastisch, Chiantis Kommentar überhörend, während er und Kaito von den vier durch mehrere Gänge und viele Treppen hinauf eskortiert wurden. *Die Schmerzen werden auch immer stärker… es fühlt sich fast so an, wie wenn ich von Conan zu Shinichi werde, als würde alle meine Knochen, Sehnen, Muskeln und Nerven schön langsam in die länge gezogen werden, nur, dass sich das Gefühl ausschließlich auf meine Schulterblätter konzentriert… Sind das die Nebenwirkungen, von denen sie gesprochen haben? Wäre ja nicht das erste Mal, dass ich einen Nebeneffekt zu spüren bekäme…*, ein erneutes schmerzhaftes Ziehen in seinen Schulterregionen ließ ihn scharf einatmen und seinen Griff um die Schulter des Diebes verschärfen. Diesem blieb das natürlich nicht verborgen, genauso wenig, wie der manchmal etwas taumelnde Schritt seines Begleiters, auch wenn dieser sich große Mühe gab sich nichts anmerken zu lassen. *Komm schon Tantei-kun, halte durch. Ich habe zwar keine Ahnung was hier vor sich geht, aber es ist auf keinen Fall hilfreich wenn du jetzt das Bewusstsein verlierst… Außerdem wirft dir dieser Gin schon die ganze Zeit über Blicke zu, die nur so vor Mordgier strotzen… Also, wenn ich ehrlich bin, dann ziehe ich Snake vor, der ist zwar auch ein Mörder und furchtbar lästig aber immerhin keine Mordmaschine…*, seine Gedankengänge wurden von kühler Nachtluft unterbrochen, die ihm im Gesicht traf. Die zuletzt geöffnete Tür führte eindeutig auf das Dach, eines hohen Gebäudes, wie er sogleich erkannte als er durch sie hindurch trat. Das Dach war Taghell erleuchtet und ein reges Treiben belebte es. Schwarz gekleidete Gestalten rannten hin und her, während andere an der niedrigen Brüstung knieten, ihre Waffen nach unten gerichtet. Ihre Eskorte führte sie zu einer freien Stelle an der Brüstung, an der sie von einem unterhalb montiertem Scheinwerfer angestrahlt wurden und von wo aus sie gegen das Licht zumindest erahnen konnten, was unter ihnen vor sich ging. Es handelte sich eindeutig um einen Großeinsatz der Polizei wie Kaito unschwer erkennen konnte, hatte er das Szenario doch schon so oft gesehen. Fragte sich nur noch, ob das jetzt etwas Positives oder etwas Negatives war, allerdings beschlich ihn das ungute Gefühl, dass es für sie eher negative Folgen haben würde… „Das Gebäude ist vollständig umstellt, also lassen sie die Geiseln gehen und ergeben sie sich!“, ertönte kurz darauf eine Megaphondurchsage, die jedoch nur ein spöttisches Lächeln auf den Gesichtern ihrer Begleiter hervorrief. „Also, ich werde euch dann jetzt einmal eure gegenwärtige Situation erklären.“, fing Gin in einem Ton an, der nichts Gutes verhieß. „Da wir uns auf keinen Fall ergeben werden, jedoch auch nicht wollen dass irgendwelche Daten in falsche Hände geraten, werden wir das Gebäude sprengen. Das Chaos, das die Explosion erzeugen wird, wird uns die Gelegenheit geben von hier wegzukommen. Ihr jedoch werdet hierbleiben, da es viel zu aufwendig wäre euch mitzuschleppen. Aus diesem Grund habt ihr genau 3 Möglichkeiten.“, ein irres Grinsen huschte über sein Gesicht und Spuren davon setzten sich dort fest, während er fortfuhr. „1. Ihr fangt an hier Mätzchen zu machen und bekommt dafür diverse Kugeln durch eure Körper gejagt, allerdings natürlich keine sofort tödlichen. 2. Ihr könnt hier bleiben und ruhig darauf warten, dass der Scheinwerfer zu euren Füßen explodiert und ihr verstümmelt in die Tiefe fallt, da er nur den Teil zu euren Füßen sprengen wird… Und 3. Ihr springt freiwillig, mit dem mehr oder weniger verrückten Gedanken an einen halbwegs ehrenvollen Tot. Ihr habt die Qual der Wahl, allerdings solltet ihr nicht zu lange überlegen, denn sonst detoniert die Bombe. Ich hätte es zwar vorgezogen dich persönlich in die Hölle zu schicken Kudô, aber das hier ist auch nicht schlecht… Ihr dürft euch unterhalten soviel ihr wollt, meinetwegen auch beten wenn ihr meint ihr müsst. Also dann, schönes Sterben ihr zwei!“, ein irres Lachen entwich ihm, als er mit den anderen drei in Richtung Treppe verschwand und sich statt ihrer ein Halbkreis aus anderen Mitgliedern der Organisation bildete, alle mit ihren Waffen direkt auf sie gerichtet. „Du hast ihn gehört Tantei-kun. Was wollen wir machen?“, wandte sich Kaito an den anderen Jungen, dem die Nachtluft gut zu tun schien, auch wenn er inzwischen stark auf ihm drauflehnte. „Willst du meine ganz ehrliche Meinung?“, kam die schwache Gegenfrage. „Ja.“ „Also, ich persönlich würde sogar zu Möglichkeit 3 tendieren, weil ich weder Lust habe mich in ein Sieb verwandeln zu lassen, noch hier länger rumzustehen, mich blöd angaffen zu lassen und den unausweichlichen Sturz am Ende doch nur hinauszuzögern… Und welche Möglichkeit schwebt dir vor, Kaitô KID?“, schloss er seine leise Rede mit leichtem Spott. „Wir wollen doch nicht etwa persönlich werden, oder Tantei-kun? Immerhin bist du derjenige, der sich an mich lehnt weil er nicht mehr in der Lage ist Selbstständig zu stehen.“, gab der Phantomdieb den Spott mit seinem typischen Grinsen zurück. „Aber ansonsten stimme ich dir zu, auch wenn ich meine weißen Schwingen nicht zur Verfügung habe.“ „Na gut, dann wäre das ja geklärt.“, langsam versuchte Shinichi sich von dem Magier zu lösen. Dieser half dabei so gut es ging. Aus versehen berührte seine linke Hand bei dem Versuch jedoch die Gegend des Schulterblattes und der Detektiv verkrampfte sich sofort vor Schmerz, während er einen kleinen Schmerzensschrei ausstieß. Der Dieb selber erstarrte kurz bevor er eine Entschuldigung herausbrachte: „Tut mir Leid, das wollte ich nicht.“ „Schon gut, ist nicht weiter schlimm.“, erwiderte der andere, während er sich wieder etwas aufrichtete. „Du weißt aber schon, dass du Auswölbungen an den Schulterblättern hast, die dort definitiv nicht hingehören, oder?“ „Bis jetzt nein und wenn ich ehrlich bin, dann ist es mir im Moment herzlich egal. Sollen wir jetzt springen? Denn je länger wir warten, desto eher werden wir von der Bombe erwischt und von Bombenlegen verstehen die durchaus was.“, der Schülerdetektiv stand jetzt aufrecht und er stützte sich nur noch leicht am Körper des anderen ab. „Na gut, dann komm.“ Sie stiegen zusammen auf die Brüstung und schauten hinunter. „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal mit dir sterben würde.“, sagte Shinichi, sich innerlich für das wappnend, was jetzt kommen würde. „Unverhofft kommt oft. Hast du Angst?“, auch Kaito schloss innerlich mit seinem Leben ab, gab es doch keine Chance so einen Sturz zu überleben. „Nicht wirklich, immerhin setzt man sein Leben als Detektiv täglich aufs Spiel… außerdem bin ich nicht alleine und das ist mehr als ich mir jemals erhofft habe, seit ich Gin das erste Mal über den Weg gelaufen bin.“, er fing an sich vorzubeugen, in Richtung des Nichts. „Ja, immerhin etwas… ich bin auch froh, dass du da bist Tantei-kun.“ „Auf zum letzten Abenteuer, Kaitô KID!“, damit ließen sich beide fallen. Es war ein unglaubliches Gefühl. Der Wind strömte um ihre Körper und sie waren sich der tröstlichen Anwesendheit des jeweils Anderen sehr bewusst, hatten sie doch im Absprung jeweils einen Arm um den Körper des Anderen gelegt. Gerade als sie den Scheinwerfer passierten und in die Dunkelheit eintauchten, erreichte der Schmerz in seinen Schulterblättern seinen absoluten Höhepunkt und er schrie gequält auf, hatte er doch das Gefühl, als würde seine Haut zerreisen. Kaito hörte den Schmerzensschrei des anderen, doch wegen der sie umgebenen Dunkelheit konnte er ihn nur undeutlich neben sich erkennen, doch plötzlich fühlte er wie sich sein Fall abrupt verlangsamte. Es war beinahe dasselbe Gefühl, wie wenn er seinen Gleiter öffnete, doch das konnte doch unmöglich sein, oder? Spielte sein Gehirn ihm etwa einen Streich? Das nächste was er spürte war, wie der andere Junge ihn zu sich zog und in einer Art Umarmung an sich drückte, reflexartig legte er auch seinen zweiten Arm um den Körper des anderen. „Ich weiß ja nicht, ob ich mich freuen soll, aber ich habe eine Alternative zu deinen weißen Schwingen gefunden.“, hörte er Shinichis Stimme an seinem Ohr. Langsam und vorsichtig ließ er eine seiner Hände zu dessen Schulterblättern wandern und erstarrte, als er auf Widerstand stieß. Irgendetwas wuchs dort hervor… er konnte es deutlich fühlen... Die Druckwelle traf sie stark und kurz kamen sie ins trudeln, ehe der Detektiv in der Lage war ihren Flug wieder zu stabilisieren. Doch mit dem brennenden Gebäude im Hintergrund, konnte der Dieb deutlich die fledermausartigen Flügel erkennen, die aus dem Rücken des anderen hervorwuchsen. Sie waren blau. Er vermutete, dass sie Tagsüber genau den gleichen Blauton besitzen würden, wie Shinichis Augen – ein warmes Saphirblau. Und genau diese Schwingen trugen sie jetzt weg von dem Gebäude, dem Chaos und der Polizei hinein in die Nacht… wie es seine weißen Schwingen schon so oft getan hatten. Ende Ich hoffe ihr habt nicht wirklich gedacht, dass ich die beiden sterben lasse, oder? LG Hainekoの Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)