Wie Hund und Katze... von usaki-chan ================================================================================ Kapitel 11: Hausbesuche ----------------------- Hallo Leute… das 11. Kapitel ist fertig und ich hoffe es gefällt euch… und ich hoffe ihr kommt mit, weil ich sehr in den Tagen springe.^^‘ Aber das musste sein. *g* Also ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. 11. Hausbesuche Es würde wirklich nicht einfach werden, Luka zu erklären, was sein Verlag von ihm verlangte. Die Tour sollte starten, kurz bevor sein neues Buch erschien und das war ein weiterer Punkt, der David Sorgen machte. Wenn Luka von der ganzen Sache erfuhr, bevor er das Buch beendet hatte, würde er dies wahrscheinlich niemals tun, nur um der Situation zu entgehen. So schätzte ihn Janis jedenfalls ein. „Und was soll ich jetzt tun?“ David starrte in seine dampfende Teetasse, die Janis ihm vor ein paar Minuten gebracht hatte. „Ich kann es ihm nicht sagen, aber ich kann es ihm auch unmöglich verschweigen.“ „Mach dir keine Sorgen.“, meinte Janis ruhig. Er hatte in der letzten Stunde über genau diese Frage nachgedacht, war allerdings – wie er eigentlich auch erwartet hatte – nicht zu einem sinnvollen Ergebnis gekommen. „Uns wird schon etwas einfallen. Wann ist das Ganze geplant?“ „Anfang Dezember.“, antwortete David. „Das Buch soll kurz vor Weihnachten erscheinen.“ „Bis dahin sind noch etwa zwei Monate Zeit.“, überlegte Janis. David schüttelte den Kopf. „Das kannst du vergessen, in dieser Zeit schaffen wir es niemals ihn-“ „Das hab ich doch auch gar nicht gesagt.“, fiel Janis dem anderen ins Wort. „Wir müssen uns nur etwas überlegen, wie wir ihm helfen können, oder? Um diese Promo Tour wird er nicht herum kommen, nicht wahr? Also müssen wir das Beste daraus machen.“ David nickte langsam, beugte sich zum Tisch vor und stellte die Tasse darauf ab. Er konnte sich nicht vorstellen, wie sie der Situation etwas Gutes abgewinnen und das Beste daraus machen sollten. Allerdings hatte Janis natürlich Recht, wenn er sagte, dass sie keine andere Möglichkeit hatten. „Hast du eine Idee?“ „Nun ich denke… ich werde ihm die nächsten zwei Monate so lange auf die Nerven gehen, bis er sich an mich gewöhnt hat.“, meinte Janis, lehnte sich im Sessel zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann wird er mich bei dieser Tour sogar dabei haben wollen.“ „Du meinst also, dass Luka Autogramme geben und Lesungen veranstalten wird, wenn du dabei bist? Ich bin seit Jahren sein bester Freund und nicht mal ich habe ihn bisher dazu gekriegt, überhaupt mal sein Haus zu verlassen. Vom Kontakt mit seinen Fans will ich nicht mal sprechen.“ Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Wie bitte sollte es Luka denn helfen, wenn Janis ihn bei der Tour begleitete. „Du hast einen entscheidenden Punkt vergessen. Ich habe dir gegenüber einen offensichtlichen Vorteil.“ David starrte den anderen verwundert an und konnte sich keinen Reim darauf machen, was dieser meinte. „Welchen?“ Wenn der Vorteil so offensichtlich wäre, müsste er ihm doch auffallen, oder? „Ich bin ebenfalls Schriftsteller.“ Janis und David hatten sich darauf geeinigt, Luka erst zu informieren, wenn er seine Arbeit fertig gestellt hatte. Auf diese Weise konnten sie zum einen sicher stellen, dass Luka das Buch fertig schrieb und zum anderen würde er sich nicht Wochen lang deswegen verrückt machen und am Ende nicht mehr fähig sein die Tour durchzuziehen. David hatte zu bedenken gegeben, dass die Möglichkeit bestand, dass der Junge sich zu sehr aufregen würde und so schon vorher in Ohnmacht fallen könnte. Oder schlimmeres. Janis begann bereits am Tag nach dem Gespräch genau das umzusetzen, was er David gegenüber angedeutet hatte. Er begann Luka auf die Nerven zu gehen. Den Vorwand für einen Besuch lieferte ihm ein etwas unerwarteter Komplize. „Hey.“, sagte er, als die Tür nach dem dritten Klingeln endlich geöffnet wurde. „Hallo…“, murmelte Luka zaghaft. Als Janis nichts weiter sagte, hob der Junge langsam den Kopf und sein Blick fiel auf eine Katze, die sich an die Brust seines Nachbarn kuschelte. „Finn!“ „Er ist mal wieder bei mir eingestiegen.“, meinte Janis und kraulte den Kopf des Katers. „Das… d-das tut mir Leid.“, antwortete Luka schnell und griff nach dem Kater, um ihm dem Mann aus den Armen zu nehmen. „Ah warte…“ Janis verzog schmerzhaft das Gesicht und wich einen Schritt zurück. „Ich glaube, er hat sich an mir festgekrallt.“ „Oh…“ Luka ließ die Arme wieder sinken. Janis lächelte innerlich über den hilflosen Gesichtsausdruck des Jungen. Eigentlich hatte er ja vorgehabt dem Kleinen etwas vorzuspielen und war selbst sehr überrascht gewesen, als er die Krallen des Katers gespürt hatte. Zwar kannte er Finn nicht besonders gut und er war ja auch nur ein Tier, aber irgendwie bekam er das Gefühl, dass dieser Kater schlauer war, als man ihm zutraute. Und auch sein Timing war perfekt. „Kann ich vielleicht reinkommen? Er lässt sicher irgendwann wieder los.“ „Ähm…“ Luka zögerte. Sollte er seinen Nachbarn wirklich ins Haus lassen? Aber was sollte schon groß passieren? Immerhin war Janis schon zweimal in seinem Wohnzimmer gewesen. Eigentlich dürfte nichts Schlimmes geschehen können… Erst nach gefühlten fünf Minuten – für Luka waren es mindestens zehn – nickte der Junge schließlich und trat zur Seite, um den anderen herein zu lassen. Janis folgte ihm ins Wohnzimmer, wo er sich schließlich auf das Sofa sinken ließ. Er versuchte noch einmal vorsichtig, die Krallen des Katers von seinem Hemd zu lösen, hatte allerdings keinen Erfolg. „M-möchten Sie vielleicht einen… einen Tee?“ Nervös spielte Luka am Saum seines Pullovers herum, der ihm wie immer einige Nummern zu groß war. „Ja, sehr gern.“ Luka wirbelte regelrecht herum und lief in die Küche, um das Wasser aufzusetzen. Janis kicherte leise und hob Finn von seinem Schoß. „Na, ein bisschen aufgeregt der Kleine, was?“ Der Kater mautzte leise und machte es sich neben Janis zwischen den Sofakissen bequem. In der Küche griff Luka gerade nach einer Tasse und riss eine zweite beim herausziehen mit sich, die mit einem lauten Klirren auf den Boden krachte. Der Junge sprang erschrocken zurück und ließ die andere Tasse bei dieser Bewegung ebenfalls fallen. Schnell wich er ein paar Schritte zurück und starrte verdutzt auf die weißen Scherben, die scheinbar über den gesamten Küchenfußboden verteilt waren. ‚Verdammt…‘, schoss es ihm durch den Kopf. Er hatte doch nur einmal versuchen wollen, ein guter Gastgeber zu sein, aber scheinbar gelang ihm nicht einmal etwas einfaches, wie seinem Besuch eine Tasse Tee zu machen. „Hey, ist alles in Ordnung?“ Luka wirbelte herum und starrte Janis aus großen Augen an. Zwar hatte er die Stimme sofort erkannt – wie auch nicht, immerhin war er der einzige andere im Haus – aber er war doch erschrocken, seinen Nachbarn plötzlich in der Küchentür stehen zu sehen. „Es klang so, als hättest du hier ein paar Probleme.“ Janis rechte Augenbraue wanderte ein Stück in die Höhe, als sein Blick auf die Scherben fiel, die wohl mal eine Tasse gewesen waren. „Sieht so aus, als hätte ich Recht… was ist denn passiert?“ „Ich… ähm…“ Luka trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. As er spürte, wie sein Gesicht schnell wärmer wurde, senkte er den Kopf, damit Janis nicht sah, dass er wieder einmal rot wurde. „Mir i-ist d-d-die Tasse… runter… runtergefallen…“, nuschelte er schließlich. „S-setzen Sie sich ruhig wieder ins Wohnzimmer… d-der Tee kommt gleich.“ Er ging in die Hocke und begann die Scherben aufzusammeln. „Ich… ich mach das hier nur schnell weg.“ Als er gerade nach einem der kleineren Splitter greifen wollte, umschloss plötzlich eine Hand seinen Arm und zog ihn zurück. Luka hob erschrocken den Kopf und starrte Janis geradewegs ins Gesicht. Der Blick des Jungen wirkte völlig verängstigt und so versuchte Janis sich an einem freundlichen Lächeln, um ihn zu beruhigen. „Du schneidest dich noch.“, meinte er und ließ Lukas Arm wieder los. „Hast du einen Besen?“ Der Junge nickte langsam, den Blick auf sein Handgelenk gerichtet. „Wo?“, fragte Janis schließlich, da der Kleine nichts weiter sagte. „Ähm im… im Schrank. Ich…“ Luka stand auf und ließ dabei die Scherben, die er bereits aufgesammelt hatte, wieder fallen und kniff erschrocken die Augen zusammen. Nach einigen Sekunden öffnete er vorsichtig das rechte, dann erst das linke und schielte zu Janis, der noch immer auf dem Boden kniete und den Jungen beobachtete. „Ich hole ihn!“ Sofort rannte Luka aus dem Raum und einmal quer durch den Flur ins Bad. Er schloss die Tür hinter sich ab und rutschte dann an ihr lehnend zu Boden. „Du bist so ein Tollpatsch. Ein riesen Trottel!“ Nun sein Nachbar würde sicher genau das denken, was er selbst gerade ausgesprochen hatte. Er schaffte es tatsächlich nicht einmal einen einfachen Tee zu kochen, ohne etwas Peinliches zu tun. Und jetzt hatte er seinen Besuch auch noch in der Küche allein gelassen. Das war sicher auch nicht richtig! Warum konnte er auch mit Gästen nicht umgehen? Immer wenn er mal welche gehabt hatte, war irgendetwas schief gegangen. „Was soll er jetzt von dir denken?“ „Was würdest du denn denken, wenn du an meiner Stelle wärst und ich mich im Bad eingeschlossen hätte? Wolltest du nicht einen Besen holen?“ Luka sprang erschrocken auf und starrte die Tür an. Er hatte nicht erwartet, dass Janis ihm hinterher kommen würde, obwohl er wohl damit hätte rechnen müssen. Und schon hatte er wieder etwas Peinliches getan, ohne das gewollt zu haben. „Wo ist jetzt der Besen?“ „Küche…“, antwortete Luka nur und senkte den Kopf. Er hörte Schritte vor der Tür, die sich vom Bad entfernten, die darauf schließen ließen, dass Janis in die Küche zurück ging. „Verdammt…“ Der Junge spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Er drückte seine Stirn gegen die kalten Fliesen neben der Tür. „Verdammt…“ Es hatte eine ganze Weile gedauert, aber schließlich hatte Janis es geschafft, Luka dazu zu bewegen, dass Bad zu verlassen. Mittlerweile dampfte Pfefferminztee in zwei Tassen auf dem Küchentisch und der Junge saß mit gesenktem Kopf auf einem Stuhl, die Beine angezogen und die Arme darum gelegt. Inzwischen hatte er auch den Grund vergessen, weshalb Janis überhaupt in seinem Haus war und fand sich einfach mit seinem Besucher ab. „T-tut mir Leid.“ Janis sah erstaunt von seiner Tasse auf und blinzelte verwirrt. „Was denn?“ „Ich ähm…“ Luka biss sich unsicher auf die Unterlippe und griff nach seiner Teetasse. „Dass ich… dass ich…“ Was wollte er eigentlich sagen? Es tat ihm Leid, dass er wieder mal so ein Tollpatsch gewesen war? Wieso hatte er überhaupt angefangen, etwas zu sagen. Nun würde er den Satz sicher auch zu Ende bringen müssen… „Dir braucht nichts Leid zu tun.“, schaltete sich Janis ein und bewahrte Luka so vor einer Antwort. „Ist ja schließlich nichts passiert, oder?“ Luka schüttelte den Kopf. „Na siehst du. Und jetzt lächel mal.“ Lächeln? Luka hob den Kopf und starrte Janis verdutzt an. Lächeln? Na ja… es konnte ja nicht weh tun. Hoffte er jedenfalls. Janis grinste, als er Lukas unsicheres Lächeln sah und griff nun ebenfalls nach seiner Tasse. „Und… wie läuft dein Buch?“ Der abrupte Themenwechsel verwirrte Luka. Das Lächeln verschwand langsam aus seinem Gesicht und er biss sich nervös auf seine Unterlippe. „Ganz… gut…“ „Schön.“ Janis lächelte und trank den letzten Schluck Tee aus seiner Tasse. „Gut… ich werd dann jetzt mal wieder gehen. An meinem Schreibtisch wartet noch eine ganze Menge Arbeit auf mich.“ „O-okay. Ähm… es… es war schön, Sie wieder zu s-sehen.“, nuschelte Luka in dem Versuch, höflich zu sein, so wie sein Vater es ihm beigebracht hatte. „Wirklich?“, fragte Janis, da er genau wusste, dass Luka es nicht mochte, Besuch zu bekommen. „Ähm…“ Der Junge lächelte nervös und kratzte sich am Hinterkopf. „Ich…“ „Schon gut, ich verschwinde jetzt.“ „Was hast du getan?“ David lachte in den Telefonhörer und schlug sich die flache Hand gegen die Stirn. „Oh man… und wie geht es ihm?“ „Ganz gut, denke ich. Er meinte, er hätte sich gefreut, mich wieder zu sehen.“ David hörte, wie sein Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung ebenfalls lachte. Er zog die Augenbrauen zusammen und starrte verblüfft das Telefon an. „Er hat sich gefreut, dich wieder zu sehen?“ „Ähm… nein.“ Janis klang plötzlich wieder ernst. „Wo hat er denn den Satz aufgeschnappt?“ „Ohne seine Eltern wirklich zu kennen würde ich sagen, sein Vater hat ihm beigebracht, höflich zu sein.“ „Ja, ich glaube das hat er.“, meinte David. „Auch wenn ich mich nicht daran erinnern kann, dass er so etwas jemals zu irgend jemandem gesagt hätte.“ „Na ja… okay das war‘s eigentlich, was ich dir erzählen wollte. Ich muss mich jetzt wieder an die Arbeit machen. Angeblich hab ich einen Fehler im dritten Kapitel eingebaut.“ David lachte und legte auf, nachdem er sich von Janis verabschiedet hatte. Er hatte zwar noch einige Bedenken, was Janis Plan anging, sofern es überhaupt etwas war, was man als Plan bezeichnen konnte, aber er hatte sich darauf eingelassen. Jetzt musste er Janis auch die Möglichkeit geben, das Ganze durchzuziehen. Er konnte nur hoffen, dass es auch funktionierte. Allerdings musste er auch zugeben, dass er selber auch keine bessere Idee hatte. Es klopfte leise an seiner Bürotür und kurz darauf steckte ein junger Mann seinen Kopf durch die Tür. „Herr Krause? Wir brauchen Ihre Hilfe.“ David nickte und stand auf. Sein Handy steckte er noch schnell in die Tasche seines Jacketts, dann folgte er dem kleinen Lockenkopf aus dem Büro heraus. Am nächsten Tag musste sich Janis natürlich einen anderen Grund für seinen Besuch bei Luka einfallen lassen, denn wenn er ohne einen Anlass dort auftauchte, würde Luka sicher sehr schnell misstrauisch werden. Als es klingelte, fuhr Luka erschrocken aus seiner Arbeit auf und sah sich in seinem Arbeitszimmer um, als würde derjenige, der gerade geklingelt hatte bereits vor seinem Schreibtisch stehen. Es läutete noch einmal und schließlich stand Luka mit einem flauen Gefühl in der Magengegend auf. Nur langsam ging er durch den Flur, bis er schließlich an der Haustür stand. „Luka? Komm schon, du bist doch da, nicht wahr?“ Als der Junge die Stimme seines Nachbarn erkannte, atmete er erleichtert aus. ‚Nur Janis…‘ Er griff nach der Klinke und zog die Tür auf. „Hallo. Ich hoffe ich störe nicht.“, meinte Janis und hielt Luka mit einem freundlichen Lächeln die Hand zur Begrüßung hin. Der Junge griff automatisch danach und schüttelte sie. „N-Nein… tun Sie nicht.“ „Doch tu ich. Du kannst es dir sparen, mich anzulügen. Ich seh dir das an der Nasenspitze an.“ Janis senkte den Blick auf seine Hand, die noch immer von Luka festgehalten wurde. „Du kannst mich jetzt wieder loslassen.“ Erschrocken zog der Junge seine Hand zurück und ließ sie in der Tasche seiner viel zu großen Hose verschwinden. Er hatte es schon wieder getan… „Hast du vielleicht Zucker da? Meiner ist mir gerade ausgegangen und es ist Sonntag… da hat kein Geschäft offen.“ Janis sah Luka fragend an und wartete auf eine Antwort. Der Kleiner war allerdings noch viel zu sehr in seinen eigenen Gedanken versunken, auf der Suche nach einer Erklärung dafür, wieso er zweimal kurz hinter einander zweimal das gleiche Peinliche tat. Als Janis ihm schließlich mit der Hand vor dem Gesicht herum wedelte, um ihn in die reale Welt zurück zu holen, sprang Luka erschrocken ein paar Meter zurück und fand sich kurz darauf auf dem Boden wieder, da sein rechter Fuß bei der Landung weggeknickt war. „Aua…“, jammerte der Junge und spürte, wie ihm langsam Tränen in die Augen stiegen. „Alles in Ordnung?“ Janis Stimme klang nicht nur erschrocken, er sah auch so aus. Schnell lief er zu dem Kleineren und half ihm auf die Beine. „M-mein… mein Fuß…“ Janis legte einen Arm des Jungen über seine Schulter und stütze ihn auf dem Weg ins Wohnzimmer. ‚Nein…‘ Luka senkte den Kopf, als er bemerkte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. Diese Situation war vermutlich das Peinlichste, was er jemals erlebt hatte und er konnte nicht mal davor weglaufen, weil sein Fuß so weh tat. Janis half dem Jungen, sich auf die Couch zu legen und zog ihm dann die Hausschuhe aus, um sich die Verletzung ansehen zu können. „Nein!“ Luka richtete sich erschrocken auf und schlug Janis Hand weg. Janis musste seinen lauten Herzschlag hören können, zumindest hatte Luka das Gefühl, denn es schlug ihm bis zum Hals. „Hey regt dich ab. Es ist bloß dein Fuß. Und du bist verletzt. Also, lass mich das bitte mal ansehen.“ Janis lächelte beruhigend und tastete vorsichtig den Knöchel ab. „Ist nicht weiter schlimm, das dürfte gleich nicht mehr weh tun.“ Er ließ Lukas Fuß los und stand auf. „So und was ist mit dem Zucker?“ Luka ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl sinken und starrte abwesend an die Decke. Er hatte seinem Nachbarn eine Tasse Zucker mitgegeben und der war wieder verschwunden. Ein wenig verwirrt war er schon über seine eigene Reaktion diesem Mann gegenüber. Vor einigen Wochen wäre er noch panisch davon gelaufen, wenn Janis geklingelt hätte, heute war er sogar erleichtert gewesen, als er festgestellt hatte, dass er vor der Tür stand und nicht jemand anderes. Als plötzlich das Telefon klingelte, zuckte er erschrocken zusammen und richtete sich im Stuhl auf. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus und er spürte, wie seine Hände zu zittern begannen. ‚Okay… reiß dich zusammen… Wer soll das schon sein?‘ Es gab nicht viele Menschen, die seine Nummern hatten, außer natürlich David und seinem Vater. „M-mein Vater kann es nicht sein, er war erst hier…“ Also… es konnte nur David sein. Es klingelte noch einmal und Luka griff schnell nach dem Hörer, bevor er es sich noch einmal anders überlegen konnte. „H-ha-hallo?“ „Sie haben gewonnen.“, sagte eine Computerstimme. „Um Ihren Gewinn-“ Luka legte schnell wieder auf und seufzte. Woher hatten diese Werbefirmen denn seine Telefonnummer? Luka seufzte noch einmal. Irgendetwas stimmte in letzter Zeit nicht, vielleicht waren es aber auch alles nur Zufälle. Obwohl… erst besuchte ihn sein Vater, der ihn bis dahin noch nicht einmal angerufen hatte, David rief mittlerweile mindestens einmal die Woche an und auch Janis stand jeden Tag vor der Tür. Obwohl… das tat er erst seit zwei Tagen, aber es war trotzdem auffällig. Am nächsten Tag klingelte Janis an Lukas Haustür, ein kleines Päckchen unter dem Arm. Der Postbote hatte es zwar vor Lukas Tür gelegt, aber da er noch einen Grund gebraucht hatte, um den Jungen zu besuchen, hatte er die Gelegenheit genutzt, die sich dadurch geboten hatte. Die Tür wurde bereits nach seinem zweiten klingeln geöffnet und gab den Blick auf Luka frei, der nervös an dem Saum seines Pullis herumspielte. „H-hallo…“, murmelte der Junge und ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen. „Hi.“ Janis hielt ihm das Päckchen entgegen und grinste fröhlich. „Das hat der Postbote bei mir abgegeben. Vielleicht solltest du ihm die Tür mal öffnen, wenn er bei dir klingelt.“ „Ähm… ja…“ Luka lächelte unsicher und griff nach dem Päckchen. „D-danke…“ „Hm…“ Janis beugte sich vor und bedachte den Jungen mit einem durchdringenden Blick. „W… was?“ Luka wich einen Schritt zurück und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. „Na ja… ich würde dich gern auf einen Tee einladen nur… du wirst sicher nicht mitkommen wollen, oder?“ Er beobachtete, wie Luka schnell mit den Kopf schüttelte. „Dachte ich mir.“ Janis tat so, als würde er einen Moment überlegen und trat dann ins Haus. „Dann trinken wir einfach bei dir einen Tee.“ Luka starrte seinem Nachbarn völlig baff mit offenem Mund hinterher und schüttelte verblüfft den Kopf. Ende Kapitel 11 So, das war’s schon wieder. Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Ähm… also es ist eigentlich ein Kapitel, das zu den nächsten hinführen soll, das also vor allem darstellen soll, dass sich Luka langsam an Janis gewöhnt. Ich hoffe das kam auch so rüber.^^ Also dann, wir sehen uns. Bye Bye *wink* u-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)