Zum Inhalt der Seite

Die Freundschaft und die Liebe sind zwei Pflanzen an einer Wurzel...

...die letztere hat nur einige Blumen mehr.(Friedrich Gottlieb Klopstock)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Im Kerker

Hallöchen,

nachdem meine letzte ff ja irgenwie nicht wirklich gefragt war starte ich einen neuen Versuch.^^

Ich hoffe, dass euch diese hier villt besser gefällt.

Ich habe eine Art kleines in die ff gebaut.

Manchmal habe ich Sätze nur mit Zeichen wie zum Beispiel einem Komma geschrieben.

Diejenigen, die es nicht interessiert können diese Sätze auch überspringen, da sie nicht besonders wichtig sind.

Wer Spaß daran hat, kann mit spielen.

Die folgende Tabelle wird euch eine Lesehilfe sein.

Im ersten Kapitel kommen noch keine dieser Sätze vor.

Aber wenn ihr Lust darauf habt, dann kopiert euch die Tabelle in eine Zwischenablage, damit ihr sie beim nächsten Kapitel bereit habt^^

Die Wörter sind übrigens eingeklammern: (Wort)

So wird es einfacher^^

Ich wünsche euch fiel Spaß am lesen und hinterlasst mir doch ein kurzes Kommi, ja?

Eure smily3^^
 


 

1
 

„Der Kronprinz wurde entführt!“, brüllte jemand quer durch den Thronsaal. Der Pharao erhob sich von seinem Thron.

„Wie bitte?“

Der Mann dessen Stimme eben durch den Thronsaal gehallt war warf sich vor seinem König auf den Boden und hielt ihm ein Stück Papyrus hin. Shimon, königlicher Berater und Lehrer des Kronprinzen schoss nach vorne und riss es dem Mann aus der Hand.

„Es stimmt! Sie fordern das Juwel der Königin. Wenn sie es nicht bekommen werden sie ihn entweder gleich töten oder, wenn sie schlau sind, ihn weiter verkaufen an eines unserer verfeindeten Länder. Damit hätten diese ein Druckmittel“, erläuterte Shimon, mit noch immer blassem Gesicht vor Schock. Akunadin, Wesir von Ägypten und Onkel des Kronprinzen, musste sich selbst davon überzeugen und blickte auf das Stück Papyrus.

„Wir können es ihnen nicht geben! Das Juwel besitzt zu große Macht! Wenn es in falsche Hände gerät, dann…“

„Schweig Akunadin. Jeder hier im Raum weiß, was das bedeutet. Aber ich kann auch meinen Sohn nicht sterben lassen!“, widersprach der Pharao, der sich mittlerweile wieder gefasst hatte.

„Was sollen wir dann tun?“, stellte Aknuadin als Gegenfrage.

Auf diese Frage herrschte zuerst Schweigen. Dann jedoch sprach Shimon:

„Mein, Pharao, darf ich sprechen?“

Der Pharao gewährte diese Bitte.

„Vielleicht können wir es schaffen ein Duplikat herzustellen. Ein Juwel, dass dem der Königin identisch ist, jedoch nicht über dieselben Kräfte verfügt“

„Ein Duplikat? Das dauert Wochen! Bis dahin ist der Kronprinz schon längst nicht mehr am Leben!“, gab Akunadin zu bedenken.

„Shimon, wie lange würde es genau dauern ein Duplikat zu erstellen?“, wollte der Pharao wissen.

„Schätzungsweise vier bis fünf Wochen, wenn wir uns beeilen“, bekam er zur Antwort.

„Das dauert viel zu lange!“, meinte Aknuadin.

„Vielleicht aber eine andere Chance haben wir nicht! Shimon mach dich bitte an die Arbeit!“

„Sehr wohl, mein Pharao!“
 

Draußen vor der Palasttür hatte ein Mädchen der Unterhaltung gelauscht. Man konnte das Entsetzen in ihrem Gesicht noch deutlich sehen. Als die Unterhaltung zu Ende war lief sie hastig durch die Gänge bis sie in einem kleinen Arbeitszimmer angekommen war.

„Mahado!“, rief sie aufgeregt in den Raum.

„Mana habe ich dir nicht gesagt, dass du mich bei meiner Arbeit nicht stören sollst?“, murrte ein Junge der etwas älter war als sie selbst.

„Ja aber…“

„Nein, Mana!“

„Es ist wirklich wichtig!“

„Um was geht es denn?“, gab sich Mahado dann doch geschlagen.

„Also der Pharao hat eben…“

„Eben? Mana, du hast doch wohl nicht schon wieder bei den Audienzen gelauscht“, unterbrach Mahado sie streng.

„Aber…“

„Nichts aber! Du hast da nicht zu zuhören und das weißt du!“, meinte er streng.

„Der Prinz wurde entführt!“, brachte es Mana nun doch endlich direkt auf den Punkt.

„Mana, das ist kein guter Scherz!“, doch ein Blick in Manas Gesicht strafte ihn Lügen.

„Ist das wirklich wahr?“, fragte er nach.

„Ja doch! Auf dem Weg zurück vom Tempel wurden sie überfallen und der Kronprinz gefangen genommen. Sie wollen als Lösegeld das Juwel der Königin haben!“

„Was? Aber das geht nicht! Das Juwel hat zu große Macht…“

„Das weiß der Pharao doch, deswegen soll eine Fälschung hergestellt werden und für das echte Juwel ausgegeben werden!“

„Aber das dauert! Bis dahin ist der Prinz tot!“

„Er ist nicht unersetzbar“, sagte Mana plötzlich.

„Was redest du denn da?“

„Der Prinz hat Brüder, die seinen Platz auf dem Thron einnehmen können“

„Ja aber die sind erst ein und drei Jahre alt“

„Trotzdem. Wir müssen etwas unternehmen!“

„Nein, Mana. Der Pharao wird alles tun um ihn zu retten, da bin ich mir vollkommen sicher! Er liebt den Kronprinz mehr als alles andere, besonders weil es der einzige Sohn mit der Frau ist, die er einmal am meisten geliebt hat! Er wird ihn nicht dem Tod überlassen! Wir jedoch sollten uns da nicht einmischen!“, beharrte Mahado und schickte Mana zurück an ihre eigene Arbeit.
 

Vorsichtig öffnete Atemu die Augen. Es dauerte etwas bis er nicht mehr verschwommen sah. Mit einer Hand griff er sich an den Kopf. Keine Wunde, nur eine Beule, die sicherlich der Grund für seine heftigen Kopfschmerzen war. Anscheinend hatte er einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen. Langsam erinnerte er sich wieder an die letzten Minuten bevor er ohnmächtig geworden war. Er schüttelte sich und begann seine Umgebung zu erkunden. Wobei es nicht viel zu entdecken gab. Der Kronprinz war in einem Raum gefangen, in dem er nicht mal ganz gerade stehen konnte. Zwei Schritte waren das einzige was er tun konnte. Gitterstäbe hinderten ihn vor der Flucht. Atemu lehnte sich mit den Rücken an die Wand und begann wieder einzudösen. Ihm ging es noch nicht wirklich gut. Plötzlich hörte er leise eine zarte Stimme singen…

„Glaub mir kleine Prinzhessin, es ist schön, dass es dich gibt, auf dich wartet das Leben und du weißt du wirst geliebt. Du bist unendlich wichtig, kleiner Mittelpunkt der Welt. Hast mein Leben total auf den Kopf gestellt…“

Er lauschte noch eine Weile und als das Lied zu Ende war sagte er:

„Eine wunderschöne Stimme hast du“
 

„Äh- danke“, antwortete das Mädchen das ebenfalls in einem der Verließe saß verdattert.

„Und du bist…“, sie wartete auf eine Antwort. Sie konnte ihn nicht sehen, da sich ihr Verließ direkt neben dem seinem Befand. Doch die Stimme die ihr antwortete gefiel ihr sehr gut. Es war eine männliche Stimme, aber sie sprach ganz weich:

„Atemu. Ich heiße Atemu. Und du?“

„Cleo“

„Freut mich dich kennen zu lernen, Cleo, wenn auch in einer nicht sehr guten Situation“

„Wie lang bist du denn schon hier?“, wollte sie wissen.

„Ich weiß es nicht. Ich bin gerade erst aufgewacht. Und du?“

„Ach wirklich? Dann habe ich es wahrscheinlich verpennt! Eine ganze Weile mindestens drei oder vier Wochen. Ganz genau kann ich dir das nicht sagen. Ich habe das Zeitgefühl verloren“

„Und warum bist du hier?“, stellte Atemu jetzt auch eine Frage.

„Ist ne lange Geschichte“

„Also ich hab nichts anderes vor. Du etwa?“

Cleo musste lächeln.

„Nein“

„Na dann“

Sie seufzte.

„Die Leute, die uns gefangen genommen haben sind Söldner. Das heißt irgendwoher hatten sie den Auftrag uns zu fangen. Ich schätze, dass einem meine Nase nicht gepasst hat“

„Wieso sollte einem deine Nase nicht passen?“

„Naja manche Leute mögen eben keine Halbdämonen. Sie haben Angst vor ihnen“

„Halbdämonen“

„Ja, so etwas gibt es nicht nur im Märchen. Und nein ich kann dir keine drei Wünsche erfüllen oder Ähnliches“

Atemu grinste.

„Du bist echt komisch, weißt du das?“

„Komisch wie lustig oder komisch wie seltsam“

„Ein bisschen von beidem, glaub ich“

„Und das sagt jemand der mich gerade mal seit eben kennt“

„Ich habe es nicht böse gemeint“, beteuerte Atemu schnell als er den beleidigten Ton in ihrer Stimme vernahm.

„Ist schon gut“

„Du meinst also, dass dich die Leute töten wollen, weil sie danken, dass du gefährlich bist?“

„Es ist so. Glaub mir Angst verleitet die Menschen oft zu schlimmen Dingen“, erklärte ihm Cleo.

„Was ist mit dir?“, fragte sie dann nach.

„Mit mir?“

„Ja, warum haben sie dich gefangen genommen“

„Ich schätze sie erwarten ein Lösegeld. Ich bin Kronprinz von Ägypten“, meinte Atemu.

„Ohne Scheiß?“

Atemu war ein wenig verwundert über die Art wie sie redete, doch er antwortete:

„Ja, Kronprinzen gibt es eben auch nicht nur im Märchen“

„Du bist urkomisch“, bemerkte Cleo mit ironischem Unterton.

„Komisch wie lustig oder komisch wie seltsam“

„Seltsam“

Nach einigen Sekunden des Schweigens fingen beide an herzhaft zu lachen.

„Wenigstens habe ich jetzt Unterhaltungsprogramm“

„Das ändert leider nichts an der Situation“

„Aber es macht sie schöner“

„Da muss ich dir Recht geben“

„Tja geteiltes Leid ist halbes Leid“

„Stimmt!“

„Sag mal, was hast du eigentlich…?“

Atemu und Cleo unterhielten sich eine Ewigkeit. So erfuhren sie, dass die beide gemeinsame Interessen hatten, obwohl sie von Grund auf verschieden waren. Sie wussten nicht wie lange sie dort festsaßen, doch sie hatten viel Spaß miteinander, obwohl sie voneinander nur ihre Stimmen hatten. Anschauen konnten sie sich immerhin nicht.

Ein Hoch auf den Fisch!

Hi Leutchens!

Erst mal ein ganz fettes DANKESCHÖN an Pijara, die mir fleißig so schöne Kommis schreibt!

Wie ich ja beim letzten Mal angekündigt habe, hab ich so ne Art Geheimsprache eingebaut.

Hierzu braucht ihr folgendes:
 

A*

B#

C-

D^

F>

G?

H=

I:

J.

K;

L/

M&

N%

P$

Q,

R|

S?

T[

U{

V@

X€

Y!

Z+
 

Am besten ihr kopiert es euch in ne zwischenablage, damit ihr es immer parat habt^^

Ich bitte um Feedback für diese Idee, und darum ob man es lesen kann oder nich^^

Ach ja, und wens nich interessiert: Einfach überspringen, es steht nie etwas wichtiges drin und wenn doch wird es nachher noch mal erwähnt.
 

Also soviel dazu.

Ich hoffe, das nächste Kapitel gefällt euch! V

iel Spaß...
 

2
 


 

Es verging eine Ewigkeit und es war immer dasselbe Schema: Einmal am Tag wurde ihnen etwas zu essen gebracht, so hätten sie ungefähr die Tage zählen können, hätten sie es gewollt. Aber das brachte ihnen auch nichts. Noch dazu hatte Cleo schon längst den Faden verloren. Stattdessen unterhielten sie sich Tag für Tag. Cleo sang manchmal und Atemu musste zugeben, dass sie eine der süßesten Stimmen besaß, die er jemals gehört hatte. Und davon hatte er schon viele gehört. Auf den Festen seines Vaters oder anderer Könige waren ständig wahrhaft großartige Sänger und Sängerinnen. Atemu erfuhr, dass Cleo es ihrem Vater zu verdanken hatte. Er war ein Mensch gewesen, hatte sie gesagt. Sie sprach in der Vergangenheit, wenn sie überhaupt über ihn sprach und daher schloss Atemu, dass ihr Vater wahrscheinlich nicht mehr am Leben war. Ihre Mutter war ein Dämon gewesen. Sie hatte sich eigentlich nicht mit Cleos Vater einlassen dürfen und dennoch hatte sie es getan. So war Cleo zur Welt gekommen. Sie war weder Mensch noch Dämon. Das alles erzählte sie ihm ganz sachlich. Nicht einmal sprach sie von ihren Gefühlen oder erzählte ihm Einzelheiten aus ihrem Leben. Er fragte auch nicht danach, denn er hatte das Gefühl, dass sie ohnehin schon mehr erzählte als sie es normalerweise tat. Naja, sie hatte eben Langeweile.
 

Aber nicht nur das. Atemus Stimme beruhigte Cleo ungemein und sie hatte das Gefühl ihm Vertrauen zu können. Es war seltsam, denn bis jetzt hatte Cleo nur in wenige Menschen Vertrauen gefasst. Zu oft hatte man ihr Vertrauen ausgenutzt. Aber Atemu… Sie hatte ihn nicht einmal gesehen und dennoch fühlte sie sich zu ihm hingezogen. Auch hatte sie mittlerweile vieles über ihn in Erfahrung gebracht. Er war der Älteste der Königsfamilie. Zwei Brüder hatte er und eine Schwester, doch die waren erst eins und drei. Auch seine kleine Schwester, die er sehr gern hatte war erst sieben. Atemu hatte zwei beste Freunde. Mit beiden war er aufgewachsen. Mana und Mahado. Der Kronprinz hatte Cleo einige lustige Dinge erzählt, die sie einmal zusammen erlebt hatten als sie noch klein waren. Atemu erzählte auch von seiner Mutter, die durch die Hand von Söldnern gestorben war und dass er sich aber kaum an sie erinnern konnte. Er hatte noch einige Fetzen ihres Todes in Erinnerung, denn er war dabei gewesen. Sie hatte ihn versteckt gehabt. Viel war in seinem Gedächtnis jedoch nicht hängen geblieben. Auch Atemu hatte noch niemals mit jemanden über seine Mutter gesprochen. Es war ihm falsch vorgekommen. Es war, als würde er eine Schwäche offenbaren. Bei Cleo hatte er das Gefühl, dass sie ihm zuhörte und ihn verstand. Ihre Meinung kränke ihn nicht, egal wie sehr sie Kritik an ihm übte, sondern gab ihm einen Anstoß nachzudenken. Manchmal benutzte sie eine, für Atemu fremde Sprache. Als er sie danach fragte, erklärte sie ihm, es sei die Sprache der Dämonen.

Sie begann ihm ebenfalls aus Langeweile einige Wörter bei zu bringen:

„ (:-=) (#:%) (*[°&{) (²&=%) (^°²) ($=*|*§²) (@§%) (*°?!$[°%)“

„Du lernst schnell“, meine Cleo grinsend.

„Danke für die Blumen, aber für einen Kronprinzen ist so etwas selbstverständlich“, entgegnete Atemu in gespielt hochnäsigem Ton.

„Ach und…“

Weiter kam Cleo nicht, da plötzlich die Tür aufging und das Essen gebracht wurde. Der Mann der es brachte stellte beiden wortlos den Teller vor die Gitterstäbe und ging wieder.

„Fisch“, freute sich Atemu schon fast.

Auch, wenn das was er vor sich hatte schwer als Fisch zu identifizieren war. Cleo hob den Fisch mit zwei Fingern hoch und musterte ihn.

„Lebt der noch?“, fragte sie angeekelt. Atemu lachte.

„Sicher nicht“

„Das ist ja echt widerlich“, beschwerte sich Cleo.

„Und ich dachte, ich wäre von uns beiden der verzogene Bengel“, meinte Atemu und spuckte gleich darauf etwas aus.

„Aber diese Gräten sind schon ekelhaft!“

Cleo die noch nichts von ihrem Essen angerührt hatte sprang plötzlich hoch.

„Das ist es!“, rief sie freudig.

„Was ist was?“, fragte Atemu verdutzt.

„Die Gräten! Sie sind unsere Fluchtmöglichkeit!“

„Hä? Hast du jetzt völlig den Verstand verloren? Mal ehrlich, der Fisch tut dir nicht gut“

„Nein, ich meine es ernst! Atemu, du musst die Gräten behalten und sie mir geben“

„Ich versteh zwar nicht warum, aber gut“

Jetzt machte sich auch Cleo ans essen. Als sie fertig war gab Atemu ihr durch die Gitterstäbe seine Gräten.

„Was hast du jetzt vor?“, wollte Atemu wissen, während Cleo vor den Gräten saß und sie gewissermaßen auswertete.

„Ich knacke das Schloss“, erklärte sie nachdem sie die zwei festesten Gräten ausgesucht hatte.

„Mit dem Fisch?“

„Mit der Wirbelsäule des Fisches!“

„Mir kommt gleich mein Essen wieder hoch“

„Mist!“, ärgerte sich Cleo.

„Was ist passiert?“, fragte Atemu, der sie ja nicht sehen konnte.

„Die Gräte ist durchgebrochen“

„Das ist auch ein schwieriges Unterfangen mit den Gräten unseres Mittagessens ein Schloss aufzubekommen“, stellte Atemu klar.

Doch Cleo gab nicht auf. Sie versuchte es immer weiter. Wenn eine Gräte brach nahm sie die nächste bis…

„Geschafft!“

„Wirklich? Du bist draußen? Cleo?“

Sie antwortete nicht. Da hörte Atemu den Mann wieder hinunter kommen, der ihnen das Essen gebracht hatte. Dieser sah sofort, dass etwas nicht stimmte.

„Wo ist die Kleine?“, fragte er mit bedrohlicher Stimme.

Atemu sah nur noch zwei Hände die von hinten um den Kopf des Mannes herumfuhren, feste zupackten und innerhalb von einigen Sekunden hatte Cleo ihm das Genick gebrochen. Sie nahm die Schlüssel an sich und trat an Atemus Zelle. Jetzt sahen sich die Zwei zum ersten Mal. Bisher hatten sie voneinander ja nur ihre Stimmen gehört.
 

Atemu konnte es nicht fassen. Vor ihm stand ein Mädchen, etwas kleiner als er und blickte mit giftgrünen Augen zu ihm hoch. Sie hatte blonde, fast weiße Haare, die ihr bis zur Hüfte langten. Allerdings war sie überall dreckig und ihre Haare waren verfilzt. Doch für ihn hätte sie im Moment nicht schöner aussehen können.
 

Cleo versank in den magentafarbenen Augen, die ihr entgegen blickten. Sie musste zugeben, dass ihre Vorstellung von ihm mit der Wirklichkeit stark auseinander ging. Seine Haare standen in alle Richtungen und hatten drei verschiedene Farben. Doch man sah, dass sie von Natur aus so waren. Sie brauchte einen Augenblick um sich von ihm abzuwenden und das Schloss aufzuschließen.

„Komm!“, forderte sie ihn auf und zog ihn mit sich.

Sie liefen die Treppen hinauf. Aus der einen Richtung hörten sie Leute miteinander reden, also gab Cleo Atemu ein Fingerzeichen in die andere Richtung zu gehen. Nach etwas Herumirren hatten sie den Ausgang gefunden. Sie waren mehr als einmal beinahe entdeckt worden. Atemu und Cleo fanden den Weg zum Stall. Dort erst hielten sie inne als sie sich zwischen den Pferden versteckt hatten.

„Hör zu, du sattelst zwei Pferde, okay? Ich hole Proviant. Ohne etwas zu Essen und zu Trinken brauchen wir es erst gar nicht zu versuchen!“, ordnete Cleo an.

Atemu nickte und machte sich an die Arbeit. Cleo lief zurück. Sie hatte eine Küche im Vorbeigehen entdeckt. Sie hatte Glück es war niemand da. Schnell packte sie das Nötigste in einen Sack. Gerade wollte sie zur Tür hinaus als plötzlich ein weiterer Mann vor ihr stand.

„Du?“, fragte er entgeistert.

Mit voller Kraft trat Cleo ihn dorthin wo es bei Männern immer wehtut und beeilte sich zu Atemu zu kommen. Zuerst fiel der Mann aufheulend auf die Knie. Dann brüllte er:

„Die Gefangenen sind entkommen! Schnappt sie!“

Cleo war inzwischen bei Atemu angekommen.

„Wir sollten machen, dass wir hier weg kommen!“, keuchte Cleo.

„Wieso?“

In diesem Moment stürmten die anderen Männer aus dem Haus.

„Okay, vergiss es!“, meinte Atemu noch schwang sich auf das Pferd und ritt in Windeseile mit Cleo davon. Sie bemerkten, dass sich das Haus, indem sie gefangen gehalten worden waren, mitten in der Wüste befand. Jetzt waren sie in einer schlechten Situation: Vor ihnen der Sand, hinter ihnen die Meute wütender Reiter.

„Atemu“, rief Cleo.

„Reite dort entlang!“

Sie zeigte mit dem Finger in eine Richtung.

„Bleib in dieser Richtung und du wirst eine Oase finden“

„Ich gehe nicht ohne dich!“, widersprach Atemu.

„Wir treffen uns da! Jetzt beeil dich!“

„Versprichst du es?“

„Ja!“

Cleo nickte ihm zu. Atemu zögerte kurz, doch dann wendete er und ritt in die Richtung, in die Cleo ihn gewiesen hatte. Cleos Plan ging auf. Niemand bemerkte, dass eines der beiden Pferde nicht mehr da war. Alle ritten sie hinter Cleo her. Als diese meinte weit genug von Atemu weg zu sein hielt die ihr Pferd an, stieg ab und stellte sich den Männern entgegen. Die lachten als sie Cleo sahen.

„Wartet nur! Euch vergeht das lachen schon noch!“
 

Gegen Abend war Atemu an der Oase angekommen. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Er machte sich ans Feuerholzsammeln und ging anschließen in dem See der Oase baden.

„Alles in Ordnung?“, fragte plötzlich eine bekannte Stimme.

„Cleo!“

„Ich hab doch gesagt, ich komm nach. Was ist?“

„Was ist mit dir?“

Cleo sah an sich hinunter. Nicht nur dort, sondern auch in ihrem Gesicht klebte überall Blut.

„Nichts“, beantwortete sie seine Frage, entledigte sich ihrer Kleidung und stieg zu ihm in den See.

Dort tauchte sie erst einmal unter und versuchte das Blut wegzubekommen. Aber es ging schwieriger ab als sie dachte.

Aufbruch

Ohne viele Worte verlieren zu wollen:

Hier kommt das nächste Kapi^^
 

3
 

Dort tauchte sie erst einmal unter und versuchte das Blut wegzubekommen. Aber es ging schwieriger ab als sie dachte. Atemu kam auf sie zu, wollte ihr helfen.

„Lass das!“, fauchte Cleo ihn plötzlich in gefährlichem Ton an.

„Ich will dir doch bloß helfen. Ich…“

„Fass mich nicht an!“, schrie sie ihn an.

Er wich zurück. Seine Augen geweitet vor Schreck. Ihre sonst hellgrünen Augen waren eben Pechschwarz geworden. Jetzt hatten sie wieder ihre alte Farbe und der Prinz fragte sich, ob er sich das gerade vielleicht nicht nur eingebildet hatte. Als Cleo sein Gesicht sah drehte sie ihm den Rücken zu.

„Tut-Tut mir Leid!“, flüsterte sie. Auch, wenn sie sich alle Mühe gab, Atemu hörte aus ihren Worten, dass sie weinte.

„Es tut mir Leid!“, wiederholte Cleo.

Tränen rannen ihr über das Gesicht. Sie wusste was jetzt kam. Es war immer so! Er würde sie jetzt hassen wie all die anderen! Doch Atemu reagierte ganz anders als erwartet:

„Ist alles in Ordnung?“

Er wusste aus irgendwelchen Gründen ganz genau was passiert war: Cleo hatte die Männer getötet! Sie hatte sie alle getötet! Langsam wagte es Atemu ihr wieder näher zu kommen. Jetzt stand er hinter ihr. Doch er wagte es nicht sie zu berühren.

„Cleo? Ist alles okay?“

Perplex drehte sie sich um. Erst jetzt bemerkte sie, dass er direkt hinter ihr stand. Ihre Blicke trafen sich. Lange sahen sie sich an und Cleo versank wieder im Glanz der magentafarbenen Augen.

„Du solltest Feuer machen“, sagte sie schließlich.

„Gib mir deine Kleidung. Ich wasche sie“

„Danke“, war alles was Atemu noch sagte. Den Abend sprachen sie kein Wort mehr bis sie wieder angezogen vor dem Feuer saßen. Cleo zitterte. Trotz der wärmenden Flamme war ihr bitterkalt.

„Frierst du?“, fragte Atemu.

Cleo nickte. Atemu, der auf der anderen Seite des Feuers gesessen hatte, stand auf, lief zu ihr und setzte sich direkt hinter sie. Seine Beine platzierte er neben den ihren, seine Arme schlangen sich um ihren Oberkörper und drückten sie an sich. Ein wohliges Gefühl breitete sich in Cleo aus. Bald fror sie nicht mehr. Sie war zu müde um sich aus Atemu Armen zu lösen, aber das wollte sie auch gar nicht. Immer wieder fielen ihr die Augen zu bis sie letztendlich in einen tiefen Schlaf fiel.
 

Am nächsten Morgen war Cleo weg. Als Atemu erwachte war sie spurlos verschwunden. Auch das Pferd fehlte. Es dauerte eine Weile, bis der Kronprinz den letzten Tag in seinem Gedächtnis rekonstruiert hatte. Dann stand er auf und rief ein paar Mal Cleos Namen. Schließlich gab er es auf und ließ sich an den Rand des Sees fallen. Wieso war sie einfach gegangen? Atemu fand keine Antwort darauf. Er seufzte.

„Guten Morgen! Oder sollte ich eher sagen: Guten Mittag?“

Als Atemu sich umdrehte blickte er in Cleos grinsendes Gesicht. Sie sah süß aus, wenn sie lächelte.

Cleo schwang sich von ihrem Pferd.

„Wo warst du?“, fragte Atemu härter nach, als er es beabsichtigt hatte.

„Ich hab uns Frühstück geholt“

„Aha“, machte Atemu nur als er auf die Mitbringsel sah.

„Warum hast du mich nicht geweckt, als du weg bist?“

„Du sahst einfach zu süß aus, als du geschlafen hast! Ich wollte dich nicht wecken“, informierte sie ihn und augenblicklich färben sich seine Wangen rot.

„Ach ja und …“ Cleo kramte einen Moment in einer Satteltasche.

„Hier!“

Sie warf ihm Tinte, Feder und ein Stück Papyrus zu.

„Du solltest schnell deinem Vater schreiben, dass du entkommen bist. Er macht sich sicher schon Sorgen um dich“

„Danke“, erwiderte Atemu verwirrt.

„Das hat aber Zeit. Erst essen wir etwas. Ich bin am verhungern“

Als Cleo sich umdrehte beobachtete der Prinz unbewusst jede ihrer Bewegungen. Wie hatte er nur denken können, dass Cleo ihn hier alleine ließ. Sie aßen zusammen und anschließend schrieb Atemu seinen Brief. Cleo hatte nichts vergessen und eine Brieftaube mit gebracht. Atemu fragte sich wo sie die ganzen Dinge wohl her hatte, aber er fragte lieber nicht danach, beschloss dass es klüger war, es nicht wissen zu wollen. Als alles getan war fragte Atemu:

„Wie geht es jetzt weiter?“

„Wie meinst du das?“; stellte Cleo die Gegenfrage.

„Naja, was machen wir jetzt? Wir können ja nicht für immer hier bleiben“

„Ach so. Also zuerst müssen wir sehen wo wir Proviant her bekommen. Dann bring ich dich nach hause“

„Du bringst mich nach hause?“

„Ja, oder willst du mir ernsthaft weißmachen, dass du weißt wo Theben von hier aus liegt?“

„Natürlich weiß ich das!“, Entrüstet sah er sie an.

Cleo zog die Augenbraun in die Höhe und lächelte ihn süffisant an.

„Na dann. In welche Richtung müssen wir denn?“

Sie wusste genau, dass er auf ihre Frage keine Antwort hatte, doch es machte ihr Spaß ihn zu necken.

„Da lang!“, meinte Atemu ohne zu zögern, da er sich nichts anmerken lassen wollte.

„Falsch geraten! Nach Theben geht es in die Entgegen gesetzte Richtung“

„Meinte ich ja!“, brummte Atemu.

Cleo lachte und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Komm schon! Wir haben heute viel vor!“
 

In der nahe gelegenen Stadt herrschte buntes treiben. Von überall her waren Händler gekommen, um ihre Waren auf dem Markt zu verkaufen. Der Kronprinz war ganz hin und weg. Er war noch nie auf einem Markt gewesen, jedenfalls nicht ohne seine Leibwache. Cleo musste ihn ständig weiter ziehen, sonst wäre er wohl an jedem Stand einmal stehen geblieben.

„(^*>{|) (=*#°%) (µ:|) (.°[+[) (;°:%°) (+°:[)!“

„(§-=) (&°%%§)!“

Nach einer ganzen Weile des Laufens kamen sie vor einem kleinen Haus an. Cleo gebot Atemu auf sie zu warten und als sie wieder kam hatte sie alles um weiter zu reisen. Dann meinte sie, dass es am sichersten wäre ein großes Stück mit einer Karawane zu reisen. Also machten sie sich auf die Suche nach einer, die in ihre Richtung ging. Eine Karawane die bis nach Theben ging fanden sie nicht. Nur eine, mit der sie etwa zwei Wochen reisen konnten. Aber das war schließlich besser als nichts.
 

„Mein Pharao! Seht doch, seht doch!“

Shimon kam lachend in den Thronsaal gestürmt, eine Taube auf dem Arm.

„Was ist das?“

„Eine Nachricht! Von Eurem Sohn, Majestät!“

„Zeig her!“

Der Pharao konnte es nicht glauben. Mehrere Male las er den Papyrus durch. Es war eindeutig der Kronprinz, der diese Nachricht geschrieben hatte. Nur er verwendete diese besonderen Schriftzeichen, die nur im Königshaus verwendet wurde. Auch kannte der Pharao die Schrift seines Sohnes. Es war eindeutig. Freudig sprang er von seinem Thron!

„Wundervoll, wundervoll! Er ist entkommen. Bald wird er wieder hier sein!“, freute sich der König, der seit geraumer Zeit, wegen der Sorgen, die er sich um seinen Sohn machte, tiefe Falten auf der Stirn hatte.

„Mein Pharao, nun können wir die Herstellung des Duplikats des Juwels der Königin auch einstellen“

„Nein!“

Der Pharao hob die Hand. Dann lächelte er.

„Man weiß niemals, ob man es nicht doch noch gebrauchen kann, Shimon“, zwinkerte er.

„ Also gut. Sollen wir eurem Sohn Truppen entgegen schicken?“

„Das wird nicht nötig sein. Er wird schon auf sich aufpassen. Außerdem wissen wir nicht wo er sich zurzeit befindet. Ich glaube, dass er das wohl selbst nicht weiß, sonst stünde etwas in der Nachricht“

„Aber, wenn er nicht weiß wo er ist, kann er doch auch nicht wissen wie er nach Theben kommt“, gab Shimon zu bedenken.

„Er schreibt, dass er jemanden gefunden hat, der ihm hilft. Ich bin sicher er findet den Weg nach hause“
 

„Hast du das gehört, Mahado? Der Kronprinz kommt wieder zurück!“

Mahado hielt Mana den Mund zu und schleifte sie von der Palasttür weg.

„Sei still, sonst hören sie uns! Bei Ra, wie konnte ich mich nur von die überreden lassen, der Audienz zu lauschen?“, fragte Mahado, mehr sich selbst als Mana.

„Tja, jeder ist ein kleiner Gesetzesbrecher. Auch du Mahado, damit solltest du dich abfinden“, grinste Mana.

„Ich bin kein…“

„Hast du vergessen, dass du gerade den Pharao belauscht hast, Mr. Perfekt?“

„Mana, du tätest gut daran, dich mehr an die Regeln zu halten“

„Und du tätest gut daran, dich mal nicht immer an deine Vorschriften zu halten“

Mana streckte ihm die Zunge raus und lief davon.

„Du kleine….“

Der Rest ging in Mahados Seufzer unter. Mana war wirklich liebenswert. Alle mochten sie und auch für ihn war Manas fröhliche und unbeholfene Art etwas Schönes. Doch manchmal wünschte er sich, Mana wäre etwas ernsthafter. Schließlich bestand das Leben ja nicht nur aus Spaß, sondern auch aus viel harter Arbeit.
 

Es war ein langer Weg bis nach Theben. Nach zwei Wochen waren Cleo und Atemu wieder auf sich gestellt. Atemu wunderte es ein wenig, dass Cleo immer Geld hatte, obwohl sie seit ihrer Flucht nichts verdient hatte. Es war nicht viel, aber es reichte um zu überleben. Auch verschwand sie immer Mal wieder und tauchte schließlich später so schnell wieder auf, wie sie gegangen war. Atemu beschloss, sie von nun an im Auge zu behalten. Er mochte Cleo. Doch sie war ein vollkommenes Geheimnis für ihn, das wie ein Baby gehütet und beschüzt wurde. Der Prinz wollte mehr über sie erfahren. Und das tat er auch. Im Nachhinein hätte er es lieber nicht gewünscht.

Bittere Wahrheit

ich mache keine langen Reden... Die ließt sowieso keiner^^

Viel Spaß beim lesen^^
 


 

4
 


 

„Atemu, ich mache einen kleinen Spaziergang“

„Laufen wir nicht schon genug?“

„Ich braue frische Luft, sonst gehe ich in diesem kleinen Zimmer, das wir gemietet haben ein!“

„Ach so. Kann ich mit kommen?“

„Bleib lieber hier und ruh dich aus! Es ist noch weit bis nach Theben“

„Ich weiß. Aber schließlich brauche ich auch frische Luft“, widersprach Atemu.

Cleo sagte nichts, sah ihn nur an.

„Cleo, du willst nicht das ich mitkomme, oder?“

Sie nickte stumm.

„Dann sag doch, wenn du allein sein willst“, forderte Atemu sie auf.

„Ich wollte dich nicht verletzten“, murmelte sie.

„Ach quatsch. Jeder möchte mal allein sein! Das ist wichtig und ich verstehe das schon“

Wieder nickte Cleo und schenkte ihm ein schwaches Lächeln. Dann drehte sie sich um und verschwand hinter Atemu. Dieser wartete einen Moment und folgte ihr dann unauffällig.
 

Cleos Weg führte sie quer durch die Straßen des kleinen Dorfes in dem sie gelandet waren. Es war wirklich ein sehr kleines Dorf. Und je weiter Cleo sich von der Herberge entfernte, desto weniger Menschen begegneten ihr und desto schwerer hatte es Atemu nicht entdeckt zu werden. Schließlich lenkte sie in eine Gasse ein und blieb dort stehen. Sie wartete wohl. Auf jemanden? Auf etwas?

Atemus Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Plötzlich schoss jemand um die Ecke. Die Person war vollends in einen Mantel gehüllt. Das einzige was Atemu erkennen konnte waren leuchtend rote Augen.

„Hier“

Die Stimme war männlich. Atemu fing Cleos Blick auf. Er war hart, kalt.

„Guck nicht so böse, meine Kleine. Sei froh, dass du einen so gut bezahlten Job hast“, meinte die dunkle Stimme.

„Ob gut bezahlt oder nicht. Das macht die Arbeit auch nicht besser“

Die Betonung lag bewusst auf Arbeit, als verhöhne sie das Wort.

„Entweder du erledigst den Job, oder…“

„Ja, ja ich weiß schon gib her. Wer ist es dieses mal?“

„Ein Junge. Zwölf. Er gehört zu den Rebellen. Sein Vater ist deren Anführer“

Cleo atmete hörbar aus.

„Zwölf“, wiederholte sie leise.

„Erledige einfach deine Arbeit. Und lass dich nicht wieder von den anderen Söldnern schnappen. Das nächste Mal werden sie dich sofort töten“

„Das können sie ja mal versuchen“, murmelte Cleo.

„Sie haben dich schon einmal gefangen genommen“

„So ein Fehler passiert mir nicht noch mal“

„Gut. Mach dich an die Arbeit. Die Rebellen haben nicht weit von hier ein Lager. Du findest alles da drin“, der Mann zeigte auf das Stück Papyrus, das Cleo in der Hand hielt.

Sie nickte und augenblicklich verschwand die Person um die Ecke. Cleo lehnte sich an die Wand.

„Tut mir Leid“, flüsterte sie, ehe sie sich wieder einmal auf den Weg machte.

Es würde einfach werden, das wusste sie jetzt schon. Atemu bemerkte, wie sie sich einigen Leuten näherten. Das mussten die Rebellen sein! Einige Kinder spielten Abseits der Truppe. Der Älteste war in etwa zwölf Jahre alt, die anderen waren um einiges jünger. Der Kronprinz merkte gar nicht, dass er Cleo aus den Augen verlor. Mit den Augen suchte er jedes Stück ab. Dann sah er ein Stück ihrer Haare. Doch er kam nicht dazu in ihre Richtung zu laufen, denn im nächsten Moment sah er einen Pfeil aus ihrer Richtung schnellen. Er hörte einen gellenden Schrei. Und da wusste Atemu was gerade passiert war. Er brauchte sich nicht mal umzudrehen. Der Pfeil hatte den Körper des Jungen durchbohrt. Höchstwahrscheinlich an einer Lebenswichtigen Stelle. Es war unvermeidbar… Er würde sterben. Auf einmal sah Atemu Cleo, die nun aus ihrem Versteck gelaufen war. Die Rebellen waren mehr mit dem schreienden Kind beschäftigt, als dass sie Cleo hätten wahrnehmen können. Atemu rannte so schnell er konnte hinter Cleo her. Letzten Endes holte er sie ein und riss sie brutal an der Schulter zurück.

„Sag mal bist du noch sauber?“

Cleo sah ihn erschrocken an. Sie hatte wohl nicht mit ihm gerechnet. Doch auch Atemu erschrak. Cleos Augen waren rot und Tränen zierten ihre schmalen Wangen. Warum weinte sie um einen Toten, den sie doch getötet hatte?

„Atemu“, hauchte Cleo.

„Wie konntest du so etwas tun?“

Schweigen war die Antwort auf die Frage des Kronprinzen.

„Was sollte das?“

Schweigen.

„Ist dir klar was du gerade getan hast?“

Schweigen.

„ANTWORTE MIR GEFÄLLIGST, WENN ICH DICH ETWAS FRAGE!“

Atemu brüllte so laut, dass die wenigen Leute auf der Straße ihnen neugierige Blicke zuwendeten, aber das war ihm im Moment egal. Von den Rebellen waren sie mittlerweile mehr als weit genug entfernt. Cleo konnte nur Schweigen. Langsam Schritt sie an Atemu vorbei und lief dann davon.

„Ich habe mich so in dir getäuscht! Ich will dich nie wieder sehen!“, rief er ihr voller Zorn hinterher.

Immer noch fragte er sich, wie sie so etwas Grausames hatte tun können. Er wusste es einfach nicht. Noch den ganzen Tag und die ganze Nacht sogar noch zwei Tage und Nächte darauf grübelte er noch immer darüber nach, ohne eine Antwort zu finden.
 

Aber die Antwort kam. Cleo betrat am dritten Morgen das kleine Zimmer. Sie sah alles andere als gut aus. Atemus Zorn hatte sich etwas gelegt und dennoch fragte er sich, wie sie das hatte tun können.

„Ich wollte bloß meine Sachen holen. Dann verschwinde ich. Ich werde noch das Zimmer bezahlen. Von dem nächsten Dorf aus ziehen Karawanen los, vielleicht kannst du dich ihnen anschließen“, sagte sie. Ihre Stimme war leise und tonlos, als teile sie ihm das bloß einfach nur so mit. Als sie gerade die Tür heraustreten wollte fragte Atemu:

„Warum hast du das getan?“

Diesmal hüllte sie sich nicht in Schweigen. Stattdessen meinte sie nur:

„Es gibt eine Menge Dinge, die du nicht verstehst, Kronprinz“

„Dann erkläre es mir. Ich will es verstehen! Warum hast du den Jungen getötet“

„Weil ich das gut kann“

Diese Antwort war die Letzte, die Atemu in den Sinn gekommen wäre. Dennoch war sie so verdammt einfach und simpel.

„Heißt das du tötest zum Spaß“

„Nein, ich töte, weil es irgendjemand tun muss“

„Ich verstehe nicht“

„Der Junge… Er war krank“

„Krank?“

„Wie meinst du das?“

„Sein Herz war krank. Er hätte sowieso sterben müssen“

„Woher willst du das wissen?“

„Ich weiß es einfach“

„Würdest du mir bitte eine anständige Antwort geben“

„In seinem Herzen wächst Nachtschatten“

„Nachtschatten? Wo hab ich das schon mal gehört?“

„Eigentlich ist es eine teilweise giftige, Pflanze. Wir nennen es so, weil in seinem Herzen die Dunkelheit wächst“

„Na schön. Aber zu meiner Frage zurück: Woher willst du das wissen“

„Jede Pflanze braucht einen Samen. Dieser Samen befand sich im Herzen des Jungen“

„Und das weißt du woher?“, fragte Atemu abermals nach.

„Es gibt Dämonen, die die Fähigkeit haben die Samen zu sehen oder zu spüren. Wir nennen sie Sucher. Dann gibt es Leute, die die Aufträge überbringen. Das sind die Kuriere. Weder Sucher noch Kuriere sind gefährlich. Dann gibt es solche, die die Aufträge erhalten und dafür sorgen, dass die Zielpersonen…“

„getötet werden“, beendete Atemu den Satz.

„Ja“, Cleos Stimme war sehr leise, als sie weitersprach. Sie klang irgendwie traurig.

„Personen wie mich nennt man Jäger. Es gibt nur sehr wenige davon auf der Welt. Denn wie die Sucher und die Kuriere werden wir auserwählt. Hätte ein anderer den Jungen zu töten versucht, dann wäre es ihm misslungen“

„Wer wählt euch aus?“

Atemu war mittlerweile ziemlich neugierig geworden und versuchte mit Cleo in Blickkontakt zu treten, doch sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. Nicht jetzt!

„Die vierte und letzte Gruppe: Die Engel“

„Engel?“

„Sie geleiten die Seele, des guten Menschen, den wir nicht retten können hinüber in Osiris Reich. Sie sind Gesandte der Götter“

„Was wäre geschehen, wenn du den Jungen nicht getötet hättest?“

„Er wäre zu einem Wesen geworden, das wir Phantom nennen. Schreckliche Kreaturen mit großer Macht. Sie sind grausam und brutal“

„Nichtsdestotrotz wirst du dafür bezahlt Menschen zu töten!“

In der Stimme des Kronprinzen schwang leichter Zorn mit.

„Ich muss schließlich auch von etwas leben. Atemu, ich weiß, dass du mich jetzt hasst für das was ich getan habe...Doch tue ich es nicht, werden mehr Phantome geboren und je mehr es von denen gibt, desto mehr Schicksaale gibt es, wie meines!“

„Wie deines? Was ist dein Schicksaal?“

„Ich habe es noch nie getan, aber dir werde ich zeigen, was ich noch keinem vorher gezeigt habe. Vertraust du mir?“

„Ja“, antwortete ihr Atemu. Seltsamerweise ohne zu zögern.

„Dann gib mir deine Hand“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Reise in die Vergangenheit

Hier kommt das (ich glaube) vorletzte Kapi^^
 


 

5
 


 

„Wie deines? Was ist dein Schicksaal?“

„Ich habe es noch nie getan, aber dir werde ich zeigen, was ich noch keinem vorher gezeigt habe. Vertraust du mir?“

„Ja“, antwortete ihr Atemu. Seltsamerweise ohne zu zögern.

„Dann gib mir deine Hand“
 

In dem Moment als er diese berührte durchzuckte ihn ein Impuls ähnlich eines Blitzes und im nächsten Moment in dem Atemu seine Augen wieder öffnete war er plötzlich woanders. Er stand am Rande einer Straße, die aus einem Dorf führte. Es war dunkel nur einige Lichter, die aus den fackeln der Häuser kamen beleuchteten di e Straße. Glücklicherweise bemerkte er, dass Cleo neben ihm stand, die ganze Situation machte ihm schon ein wenig Angst. Ein Mann kam plötzlich auf ihn zu, neben ihm hüpfte ein kleines Mädchen. Sie war etwa elf Jahre alt, trug ein langes Kleid mit einer Schärpe und über ihre Schultern hingen zwei lange geflochtene Zöpfe. Ihr blondes, fast weißes Haar glänzte in der Nacht und als Atemu ihre giftgrünen Augen erblickte, wusste er, dass Cleo dass kleine Mädchen war, dass offenbar neben ihrem Vater herging. Fragen sah Atemu zu Cleo. Er verstand noch immer nicht wo sie hier waren.

„Das sind die Schatten meiner Erinnerungen“, klärte Cleo ihn auf.

Atemu nickte und sah wieder auf das kleine Mädchen, dass lächelnd die Hand ihres Vaters hielt und zu ihm hinauf blickte.

„Du hast ihn wohl sehr lieb gehabt“, bemerkte Atemu.

Cleos Kopf senkte sich, aber sie gab ihm keine Antwort. Atemu erschrak plötzlich als ein Mann aus einer Ecke sprang und mit erhobenen Messern in den Händen vor der kleinen Cleo und ihrem Vater stand. In seinen Augen war die Mordlust zu erkennen. Atemu merkte sofort, dass es ihm nicht um Geld oder sonst irgendetwas ging. Das Einige was er wollte war Töten!

Cleos Vater zog seine Tochter hinter seinen Rücken. Dann lies er ihre Hand los und beobachtete den Mann mit den Messern. Sein Gesicht war verzerrt und seine Augen blitzen rot.

„Siehst du seine Augen?“, fragte Cleo Atemu. Dieser nickte.

„Er ist ein Phantom“, stellte er selbst fest, worauf er von ihr nun ein Nicken bekam.

Durch Cleos Frage war Atemu abgelenkt worden und hatte verpasst wie der Mann sich auf den Vater gestürzt hatte. Der Prinz bekam nur noch mit, wie eines der Messer in der Brust des Mannes steckte und der sich heulend verzog.

„Papa“

Mit Tränen in den Augen ging das blondhaarige Mädchen auf ihren Vater zu. Sie war zurück gewichen, als der Kampf begonnen hatte. Ihr Vater drehte sich zu ihr um… Und brach genau in diesem Moment zusammen.

„Papa“, schrie Cleo noch einmal Laut und rannte, bis sie neben ihm kniete. Blut quoll aus dem Bauch des Mannes, aber das schien ihn nur wenig zu interessieren. Stattdessen wandte er sich an seine Tochter:

„Ist alles in Ordnung Cleo?“, fragte er mit erschöpfter Stimme.

Das kleine Mädchen konnte nur heftig nicken. Tränen rannen ihr Gesicht und fanden auf dem Boden ein neues zu hause.

„Das ist gut“

Ihr Vater lächelte.

„Du musst jetzt tapfer sein, okay? Geh und lauf nach hause zu Anna und erzähl ihr alles, ja?“

Wieder ein heftiges Kopfnicken. Tollpatschig stand die Kleine auf. Es fiel ihr so schwer ihren Vater zurückzulassen.

„Kommst du nicht mir?“, fragte sie mit Tränen erstickter Stimme.

Ihr Vater lächelte nur.

„Ich komme nach!“

Atemu wusste, dass es gelogen war.

„Cleo … Pass auf Lilian auf! Versprich es mir!“

Zum letzten Mal ein Nicken.

„Geh jetzt!“

Damit drehte sich die Blonde um und lief.

„Wer sind Anna und Lilian?“, wollte Atemu wissen.

„Anna war unsere Haushelferin. Für mich war sie mehr eine Großmutter und gute Freundin“, klärte Cleo auf.

„Lilian war meine kleine Schwester… Zu dem Zeitpunkt war sie zarte sechs Jahre alt“

Atemu schloss die Augen und seufzte. Als er sie wieder öffnete befand er sich vor einem Haus. In der Morgendämmerung konnte er die kleine Cleo sehen, die auf das Haus zu rannte.

„Die Erinnerung ist noch nicht vorbei“, sagte Cleo tonlos und wies auf das Mädchen.

Wie auch sie traten Atemu und Cleo in das Haus.

„Anna?“, brüllte das Mädchen verzweifelt durch das Haus. Sie rannte den Flur entlang in Richtung Küche. Dort hätte sie besser nicht hingehen sollen!

„Bei Ra!“ keuchte Atemu, als dich ihm das Bild bot, was sich Cleo schon damals geboten hatte.

Anna war tot. Die Küche Blutverschmiert. Die Haushälterin mit Messern an die Wand genagelt. Selbst dem Kronprinzen, der schon viele Schlachtfelder in Kriegen gesehen hatte, blieb die Luft weg. Von Panik ergriffen lief die kleine Cleo durch das Haus.

„Lilian! Lilian! Lilian!“, schrie sie immer und immer wieder.

Schließlich fand sie den Weg in das Zimmer ihrer Schwester, gefolgt von Atemu und der älteren Cleo.

Aber auch der Anblick war alles andere als schön.

„Lilian“

In Sekundenschnelle war Cleo neben ihrer Schwester auf dem Boden und rüttelte an ihr. Doch vergebens. Das kleine Mädchen war tot. Heulend und wimmernd stand Cleo auf, nahm sich die Decke von Lilians Bett und wickelte die sechsjährige darin ein. Dann hob sie den zarten Körper auf und legte ihn in das weiche Bett. Anschließend wandte sich Cleo ab. Scheinbar suchte sie etwas. Als sie es gefunden hatte holte sie das Buch und setzte sich neben Lilian auf das Bett. Mit zitternder Stimme schlug sie das Buch auf und begann zu lesen:

„Sie streckte die Arme aus, soweit sie konnte.

<Ich erreiche ihn nicht, Vati>, stöhnte sie.

<Bitte versuch du es!>

Sie zeigte dem Vater den zerrupften, schmutzigen und verpflasterten Teddybär, den der abgerutschte Abfall in die Nähe des Drahtzaunes geschoben hatte.

<Das ist mein Purzel, Vati, ich erkenne ihn an der Schleife und am Gesicht und an der schwarzen Nase. Hol ihn heraus, Vati, bitte>

Der Vater zögerte.

<Das ist kein Spielzeug mehr, Monika. Schau nur wie schmutzig er ist!>

Monika heulte los und der Vater gab nach. Er griff durch den Zaun, bekam den Teddy zu fassen und zog ihn heraus.

<Purzel!>, rief Monika.

<Mein Purzel!>“
 

Cleos Stimme entfernte sich immer weiter und im nächsten Augenblick fand sich der Prinz in dem kleinen Zimmer wieder, dass er und Cleo sich gemietet hatten. Zurück in der Wirklichkeit. Cleo stand vor ihm und blickte zu Boden. Atemu starrte sie fassungslos an.

„Später habe ich erfahren, dass ein Jäger den Mann, also das Phantom, hätte töten sollen. Der Jäger hatte Mitleid mit ihm gehabt und ihn am Leben gelassen. Und so verlor ein kleines Mädchen und noch viele andere Menschen ihre Familien. Weil ein Jäger nicht getan hatte was nötig gewesen war!“

In ihrer Stimme lag kein Zorn aber unendliche Traurigkeit.

Atemu verstand nun. Er hasste Cleo nicht für das was sie war und er hasste sie auch nicht für das was sie tat. Vielmehr empfand er ein Gefühl des Mitleids. Er mochte sie sehr und jetzt wie sie so da stand überkam ihn urplötzlich das starke Gefühl sie zu trösten. Vorsichtig ging er auf sie zu und legte die Arme um sie. Cleo zuckte bei der Berührung zusammen. Sie hatte diese Reaktion nicht von ihm erwartet. Aber es war schön, daran gab es keinen Zweifel! Nach kurzem Zögern umarmte sie ihn ebenfalls und begann in seinen Armen hemmungslos zu weinen. Atemu hielt sie fest an sich gedrückt, als würde sie verschwinden, wenn er sie losließe. Unter Tränen stammelte Cleo leise:

„ Bitte hass mich nicht!“

Atemus Lippen näherten sich ihrem Ohr und er flüsterte sanft und beruhigend zurück:

„Ich hasse dich nicht!“

Cleo klammerte sich an ihn, bis das Fluss ihrer Tränen versiegte und sie schlaf fand. Atemu hob sie auf das Bett, deckte sie aufmerksam zu und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Ich hoffe du kannst eines Tages vergessen, was passiert ist und wieder leben!“,

hauchte er, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und schlief letztendlich neben ihr ein.
 

„Wenn du noch langsamer läufst, dann gehst du rückwärts“, neckte Cleo Atemu.

„Falls du es nicht gemerkt hast: Wir sind in der Wüste und es ist verdammt heiß und wir laufen schon seit Stunden ohne eine Pause“, keuchte Atemu zurück.

Die beiden waren wieder auf dem Weg nach Theben und fast an ihrem Reiseziel angekommen noch ein, allerhöchstens zwei Tage würde es dauern, bis sie ihr Ziel erreicht hatten.

„Machen wir eine Pause“, schlug Cleo vor und ließ sich erschöpft in den heißen Sand fallen.

„Gute Idee!“, meinte auch Atemu, stolperte und legte sich der Länge nach hin. Cleo lachte. Atemu hatte sie noch nie so lachen hören.

„Hey, das war nicht witzig!“, meinte er und spuckte den Sand aus.

„Ich fand es sehr amüsant“, lächelte Cleo.

Sie robbte zu ihm hinüber.

„Warte“, sagte sie und bedeutete ihm still zu halten. Mit der Hand wisch sie ihm den Sand von Augen, Nase und Mund. Bei dem Mund blieb sie haften und fuhr mit dem Finger die Konturen seiner Lippen nach. Atemu öffnete die Augen und sag direkt in Cleos. Ihre Gesichte waren nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt und näherten sich weiter. Nun waren ihre Lippen nur noch einen Millimeter auseinander.
 

„Prinz!“, schrie plötzlich jemand voller Freude und Atemu und Cleo fuhren auseinander.

Atemu blickte in die Richtung aus der die Stimme gekommen war und im nächsten Moment wurde er wieder in den Sand gedrückt und stürmisch umarmt.

Cleo wich vor Schreck zurück.

„Mana!“

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Die Wege trennen sich

Hallöchen!

Da bin ich wieder mit meinem letzten Kapitel dieser ff^^

viel Spaß beim lesen^^
 

@ Pijara: Ich hoff ich enttäusche dich nich mit dem Ende^^*knuddels*
 


 

6
 


 

„Mana!“

„Wie schön dich zu sehen, Prinz! Mahado und ich haben uns schon solche Sorgen um euch gemacht! Wir haben täglich bei den Audienzen des Pharaos gelauscht um herauszufinden wie es Euch geht! Schließlich wart ihr ja in Lebensgefahr und…. Oje, das mit den Audienzen hätte ich jetzt nicht erzählen sollen, oder? Du wirst uns doch nicht verraten oder Prinz. Wir sind doch schließlich Freunde! Und wir haben es ja nur gemacht um rauszufinden wie es dir geht… Was natürlich andererseits keine Entschuldigung ist wie Mahado jetzt sagen würde… Aber er hat ja schließlich auch mit gemacht. Aber von Shimon gibt es eine Standpauke, wenn er das erst mal herausgefunden hat. Prinz?“

Atemu grinste das braunhaarige Mädchen breit an. Das war typisch Mana! Cleo wunderte sich gerade noch wie viel dieses seltsame Mädchen, das Atemu angesprungen hatte, in so kurzer zeit reden konnte, als Mana zu ihr schaute:

„Nanu?! Wer bist du denn? Ich bin Mana. Die beste Freundin des Kronprinzen!“, stellte sie sich vor.

„Ich habe schon viel von dir gehört. Mein Name ist Cleo“

„Freut mich dich kennen zu lernen Cleo! Dann hat Atemu also von dir in dem Brief geschrieben. Also hast du ihm den Weg nach hause gezeigt… Danke, dass du ihn wieder zurück gebracht hast! Unser Kronprinz hat nämlich ne Orientierung wie ein Stein!“

„Hey!“, kam es von Atemu.

Cleo lachte.

„Sie ist mir sympathisch!“, meinte sie zu Atemu.

„Ja, ja. Ihr beide würdet euch prächtig verstehen! Das habe ich mir schon gedacht!“

Die beiden Mädchen grinsten und Atemu lachte. Dann fragte er Mana:

„Wie kommst du eigentlich hierher?“

„I soe fü ei che in den mpl und war afm Weg zrück als ich pltzli Eu aa ernt und hon bin ic so schl ih ont ier he erite. hado und die ndren ind danten, ab ich wa ohl fach zu sel“

„Kannst du das bitte auch noch mal langsam sagen, damit wir etwas verstehen?“, fragte der Kronprinz nach.

„Ich sollte für eine Woche in den Tempel und war auf dem Weg zurück als ich plötzlich Eure Haare erkannte und schon bin ich so schnell ich konnte hier her geritten. Mahado und die anderen sind dahinten, aber ich war wohl einfach zu schnell“

„Brav“

Mana lächelt wie ein Hund, der gerade ein Leckerli bekommen hatte.

„Also komm, Prinz! Steh auf wir gehen nach hause“

Mana stand auf und zog Atemu nach oben.

„Mach mal langsam!“ protestierte er, ließ sich aber auf die Beine ziehen.

„Ich komm ja schon. Kommst du Cleo?“

Aber Cleo blieb sitzen.

„Cleo?“, fragte Atemu noch einmal.

„Ich hab dich nach hause gebracht. Hier endet unser gemeinsamer Weg Kronprinz“

„Was? Mana gehst du bitte schon mal vor und sagst den anderen, dass ich gleich komme?“

Mana nickte und verschwand mitsamt ihrem Pferd hinter der nächsten Düne.

„Soll das heißen, du kommst nicht mit?“

„Nein. Mein Leben ist hier“, antwortete Cleo. Sie war mittlerweile aufgestanden.

„Ich danke dir, Atemu! Du hast mir mein Leben zurück gegeben. Ich weiß jetzt dass ich nicht verbittert sein brauche und dass ich wieder Lachen kann… Und wer weiß, eines Tages kann ich vergessen was damals passiert ist“

„Ich will nicht, dass du gehst!“, flüsterte Atemu leise.

„Warum nicht?“

„Weil ich… Weil ich dich liebe!“

Da war es um Cleo geschehen! Sie schlang ihre Arme um Atemu und küsste ihn. Die unerwartete Handlung ihrerseits ließ den Kronprinzen stocken, doch er erwiderte den Kuss bald. Als seine Zunge um Einlass bat, gewährte sie ihm diesen und ihre Zungen begannen ein Spiel zu spielen. Für einen kurzen Moment hielt die Zeit an und Atemu wünschte sich der Augenblick würde nie vorbei gehen. Cleos Lippen und ihre Zunge waren leicht süß und er genoss ihren zärtlichen, und doch leidenschaftlichen Kuss in vollen Zügen, hoffend dass sie ihn liebte, so wie er es tat. Schließlich, nach schier endloser zeit lösten sie den Kuss, ihre Umarmung blieb. Cleo sah Atemu tief in die Augen.

„Ich liebe dich auch“, hauchte sie, schloss die Augen und sog gefühlvoll seinen Geruch ein.

Atemu war sich nun sicher, dass sie mit ihm kommen würde. Aber dann ließ sie ihn los.

„Und genau deshalb darf ich nicht mit dir zusammen sein. Ich passe nicht in dein Leben, ich würde dich zerstören“

„A-Aber…“

„Atemu bitte verstehe mich! Ich kann dich als mein Licht nicht in die Dunkelheit meines Herzens einschließen! Du würdest irgendwann erlöschen und das will ich nicht! Stattdessen gebe ich dich frei und hoffe dass du eines Tages für jemand anderen ein Licht sein wirst!“

Während sie diese Worte sagte, strich sie mit ihren Fingerspitzen über seine Wange. Ein Blick in ihre Augen sagten Atemu, dass er sie nicht umstimmen konnte und er nickte.

„Sehen wir uns eines Tages wieder?“

„Wenn ich mein Leben so hinbekommen habe, dass ich dich lieben kann, dann komme ich zu dir zurück. Aber bitte warte nicht auf mich“

Wieder nickte Atemu und Cleo umarmte ihn ein allerletztes Mal. Ganz fest.

„Leb wohl, Atemu. Wenn wir die Umarmung jetzt lösen, dann dreh dich um und lauf zu deinen Freunden. Sie warten schon auf dich. Blick nicht zurück!“

Als Antworte drückte Atemu sie noch fester. Dann ließen sie sich los und drehten sich sofort voneinander weg. Beide liefen in die jeweils entgegengesetzte Richtung des anderen. Cleo rannte sogar. Atemu sollte die Tränen in ihren Augen nicht sehen! Auch Atemus Augen waren feucht als er den Rückweg zu Mana, Mahado und den anderen antrat.
 

„Pharao, eine junge Dame wünscht Euch zu sehen“, unterrichtete Aknuadin Atemu. Er saß seit einigen Jahren auf dem Thron. Als sein Vater damals gestorben war hatte er, als Kronprinz seine Aufgabe übernommen. Atemu zog die Augenbraun zusammen. Konnte es wirklich sein? Konnte Cleo wirklich zurück gekommen sein. Auch, wenn sie ihn darum gebeten hatte: Er hatte gewartet! Jeden Tag jahrelang hatte er gehofft sie wieder zusehen… Sie noch einmal zu halten… Noch einmal zu küssen…

„Lasst sie vortreten“, befahl der Pharao und versuchte sich die Aufregung nicht anmerken zu lassen. Dann steckte das Mädchen den Kopf durch die Tür. Zu Atemus bedauern hatte sie Pechschwarze Haare. Es war nicht Cleo! Das Mädchen kam langsam und bedächtig zu ihm nach vorne.

„Nun, was führt dich hier her?“, fragte Atemu und sah sie neugierig an.

„Eine gemeinsame Freundin. Ich glaube, ihr kennt Cleo“

Atemu setzte sich auf und rutsche ein wenig nach vorn.

„Cleo“

Das schwarzhaarige Mädchen nickte.

„Ich bin ihre beste Freundin. Mein Name ist Alexandra. Ich habe etwas für Euch“

Langsam ging sie auf den Thron zu. Oben angekommen, drückte sie ihm etwas in die Hand. Es war ein Amulett. Cleos Amulett! Das Amulett, das ihr so viel Wert gewesen war, weil sie es von ihrem Vater bekommen hatte. Das Amulett, das sie niemals abgelegt hatte.

„Ich sollte Euch das geben, falls ihr etwas passiert“

Atemu sah sie mit großen Augen an.

„Falls ihr etwas passiert?“

Alexandra atmete durch.

„Sie ist vor einiger Zeit gestorben. Sie wurde getötet von einem Phantom“, antwortete sie ihm knapp. Sie konnte sehen, wie das Gesicht Atemus all seine Farbe verlor und sich Tränen in seinen Augen sammelten.

„Es tut mir Leid!“, flüsterte Alexandra.

„Sie hatte eigentlich vorgehabt zu dir zurück zukommen!“

„Ich werde sie irgendwann wiedersehen, da bin ich mir sicher… Aber jetzt noch nicht! Du, Alexandra? Erzählst du mir wie Cleo gelebt hat, nachdem sich unsere Wege getrennt hatten?“
 

Und für alle, die noch ein happy end wollen hab ich folgendes:
 

„Komm schon Atemu, die Schule wird dir sicher gefallen!“, meinte Yugi und zog ihn mit sich.

Atemu war seit einiger Zeit zurückgekommen. Er sollte sein Leben mit Yugi und seinen Freunden zu Ende Leben.

„Ja, ja… selbst Pharaos müssen zur Schule!“, meinte Joey.

„Das heißt Pharaonen, Joey!“, korrigierte ihn Tea.

„Ja, Alter. Man sollte nicht denken, dass du zur Schule gehst! Da ist ja Atemu besser wie du!“, meinte Tristan.

„Besser ALS du, Tristan!“, seufzte Tea und alle lachten.

In der Schule angekommen, setzten sie sich erst einmal auf den Schulhof. Sie hatten noch eine Menge Zeit bis der Unterricht begann. Plötzlich kam ein Mädchen mit blonden Haaren und giftgrünen Augen auf die vier zugerannt.

„Morgen alle zusammen! Yugi, sag mal hast du die Sachen für unser Referat dabei?“

„Natürlich, Cleo“

„Cleo?“, fragte Atemu.

„Ja, das ist mein Name und wie heißt du? Bist du Yugis Bruder… Ihr seht euch verdammt ähnlich!“

„Das kann man wohl sagen“, meinte Joey.

„Ich- äh- Also ich bin Atemu“

„Freut mich dich kennen zu lernen!“, lächelte Cleo und versank in den wundervollen magentafarbenen Augen, die ihr entgegenblickten.
 

THE END
 

Ich hoffe es hat euch gefallen^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Pijara
2009-02-26T21:15:39+00:00 26.02.2009 22:15
HEy, spinnst du? Du kannst doch die beiden nicht einfach so auseinanderreißen? Ändere das sofort und lass sie sich küssen!!! *empört guck*

Na gut, dir sei verziehen, denn das Kapitel hast du schön geschrieben (auch wenn der INhalt ziemlich traurig ist), aber wehe dir ... wehe, wenn sie sich im letzten Kapitel (*schnief*) nicht kriegen.

Nee ... ein schönes Kapitel! Jetzt kann ich Cleo gleich noch besser verstehen. Und ehrlich gesagt ... ein paar Tränchen haben sich bei mir schon angesammelt. Mir hat die Vorstellung schon gereicht, dass meiner Familie etwas in der ARt geschehen könnte ...

Jetzt warte ich nur noch voller Ungeduld auf dein letztes Kapitel und hoffe sehr, dass es ein sehr wunderschönes wird.

Kussi!
Von:  Pijara
2009-02-24T07:36:09+00:00 24.02.2009 08:36
Sag mal du sie noch alle, an dieser Stelle aufzuhören? Wollte gerade wissen, was sie ihm zeigen will und da sehe ich, dass ich schon am Ende war. *grummel*
Auf jeden Fall sehr schön geschrieben. Ich sag doch, du wirst immer besser! Und was deine Bemerkung am Anfang betrifft, dass die Story sowieso keiner liest... Hey, meine Geschichten hat am Anfang auch niemanden interessiert! Das wird schon! Da schnuppern bestimmt schon mal ein paar Leute rein!
Aber jetzt zu was viel Wichtigerem: SCHREIB SOFORT WEITER SONST SETZT ES WAS!!!!!!!!!!!
Von:  Pijara
2009-01-12T20:29:19+00:00 12.01.2009 21:29
VORSICHT SUCHTGEFAHR!!!!!! ICH WILL WISSEN, WIE ES WEITERGEHT!!!!! ^.^
Von:  Pijara
2008-11-29T16:41:48+00:00 29.11.2008 17:41
Interessant ... ich würde ja mal sehr gern wissen, wer Cleo wirklich ist. Jedenfalls bin ich schon ganz gespannt auf das nächste Kapitel!
Mach mal schön weiter... das hört sich schon sehr gut an.
Kussi
Von:  Pijara
2008-11-22T22:39:04+00:00 22.11.2008 23:39
Hey, nicht schlecht. Jetzt bin ich aber mal gespannt, wie es weiter geht. Find ich auch gut, dass du das Mädchen ein wenig beschrieben hast. Das hat mir in der anderen Geschichte ein wenig gefehlt! Aber nicht schlecht...
Mach mal weiter, bin gespannt...
Im Übrigen hab ich heute das nächste Kapitel ins Internet gestellt! Hoffe, es ist nicht zu dramatisch geworden... ^.^'
Von:  Pijara
2008-11-21T21:30:13+00:00 21.11.2008 22:30
Also ehrlich gesagt ... dass sich das noch niemand durchgelesen hat, kann ich nicht verstehen. Ich finds richtig süß, witzig und auch sehr gut geschrieben. Ich mag Geschichten mit Ironie und Witz, aber auch ein wenig Romantik ... und da spürt man doch schon ein wenig ... Romantik... Bin ja mal gespannt, wie es weiter geht!!
;-)


Zurück