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Vollmondnacht

? x Nagi
von

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Prolog

Titel: „Vollmondnacht“

Teil: 1/ ?

Autor: Kleines-Schuschu und auf ff.de Little Yuki

Fandom: Weiß Kreuz

Pairing: ? x Nagi

Warnung: lime, sap, romance, etwas silly, vielleicht auch lemon, irgendwie death aber auch wieder nicht! *grins* also irgendwie ein bisschen von allem...bisschen ooc...
 

Disclaimer: Wie immer gehört Weiß und deren Karaktäre nicht mir sondern Koyasu-sama!

Ich Verdiene auch kein Geld hiermit!
 

Kommentar: Mit dieser Story verwirkliche ich einen lang gehegten Traum!

Das Pairing is so selten wie Regen in der Wüste!

Jedenfalls hab ich noch keine Story in der Form und mit diesen Karas gefunden!

Es brannte mir schon lange unter den Nägeln wie die zwei zu einander passen und sich zusammen so machen!

Ein kleiner aber feiner Pairingtest so zusagen!
 


 

Prolog: Vollmondnacht
 

Wie ich es liebe dir beim Schlafen zu zusehen!

Deine Gesichtszüge sind entspannt und du wirkst so sanft als ob du kein Wässerchen trüben könntest.

Doch ich kenne dich, weiß wie du damals warst, nämlich das genaue Gegenteil von dem was du damals vorgegeben hast zu sein.

Du hast dich geändert genau wie ich mich geändert und auch verändert habe!

Wenn du so friedlich da liegst und schläfst möchte ich dich gar nicht wecken sondern so lange wie nur möglich deine schlafende Gestalt betrachten.
 

So vorsichtig wie es mir möglich ist winde ich mich aus deiner Umarmung und stehe vom Bett auf ohne große Bewegungen zu machen, ich möchte dich schlafen lassen und weiter beobachten!

Am geöffneten Fenster unseres kleinen Strandhauses lasse ich mich auf der großen Fensterbank nieder, mein Blick richtet sich nur kurz auf die Landschaft die sich dahinter erstreckt doch für ihre Schönheit habe ich überhaupt nichts übrig, alles was ich will ist dich nicht allzu lange aus den Augen lassen!
 

Dein Anblick ist einfach atemberaubend schön, dein rechter Arm liegt noch immer ausgestreckt auf dem weißen Kissen neben dir wo du mich noch vor kurzem im Arm gehalten hast, dein Kopf ist leicht zur Seite, genau in meine Richtung geneigt als hättest du mir hinterher gesehen.

Der Wind der durchs geöffnete Fenster ins Zimmer dringt spielt leicht mit einigen deiner roten Haarsträhnen die etwas wild auf dem Kopfkissen verteilt liegen.

Deine makellose Brust hebt und senkt sich im Einklang mit deinem Atem und ich kann mich gar nicht mehr erinnern wie oft ich diese schon berühren, streicheln und liebkosen durfte!

Früher hätte ich mir nie träumen lassen dich jemals so sehen zu dürfen, dich berühren zu dürfen, dir so nahe zu sein wie ich es heute bin!
 

Ich muss Lächeln bei dem Gedanken daran und lasse meinen Blick weiter schweifen über deinen Körper den ich so sehr liebe, begehre und mich regelrecht verzehre!

Bis zu deinem süßen Bauchnabel kann ich noch schweifen leider verdeckt die leichte weiße Bettdecke den Rest deines Körpers, verwehrt mir so vehement den Rest von dir!

Unweigerlich kommen in mir die Erinnerungen an damals in den Sinn, ich kann es nicht unterdrücken denn in solchen ruhigen Minuten und Momenten wie jetzt gerade überfällt mich die Erinnerung an unser erstes Aufeinander treffen, deine Reaktion die mir damals befremdlich war und zum guten Schluss deine Nähe...und wie das damals alles mit uns begann!
 

Tbc...

Nächtliche Ereignisse

Vollmondnacht

Teil: 2/ ?
 

Zum besseren verstehen:

"gesprochen"

/eigene Gedanken/

//Schuschu meldet sich zu Wort//
 


 

„Nächtliche Ereignisse!“
 


 

Wie fast jeden Tag hockte ich allein in meinem Zimmer, lag regungslos auf meinem Bett und starrte Löcher in meine Zimmerdecke bis mich eine mir wohlbekannte Stimme in gewohnter Befehlsform nach unten in das Büro meines Chefs und Leader´s zitierte.

Nur langsam kam ich in die Gänge, ich fühlte mich schon seit ein paar Tagen nicht richtig wohl und die ständigen Aufträge des nachts taten nicht gerade zur Besserung meines Gesundheitszustandes bei!

Wie schon zu erwarten war warteten meine Kollegen und mein Leader schon ungeduldig auf mich und ich wurde auch sofort angefahren was ich mir einbilden würde so spät zur Besprechung der neuen Mission zu kommen.
 

Immer das gleiche halt, dachte ich so bei mir, diese ständige schlechte Laune meines Leader´s ging mir schon immer gehörig gegen den Strich und seine mahnenden Worte bei mir zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus!

Schon fast desinteressiert ließ ich mich in einen der vielen Ledersessel sinken um das Schwindelgefühl das in mir auf kam zu unterdrücken, ich wollte nicht zeigen das es mir schlecht ging obwohl man mir es damals mit Sicherheit angesehen hatte!
 

Meine roten Wangen und ein leichter Schweißfilm auf meiner Stirn gaben jedem Betrachter einen Einblick auf meinen Gesundheitszustand.

Auch ohne Arzt zu sein konnte man sehen das ich Fieber hatte, noch nicht sehr hoch aber ich spürte es in jeder einzelnen Faser meines geschwächten Körpers.

Innerlich flehte ich das er schnell fertig werden würde aber wie immer wenn ich etwas wollte holte Big Bad Brad Crawford erst richtig aus und ich erhielt eine fast zehn minütige Ansprache darüber das man seinen Befehlen sofort gehorchen sollte von Pünktlichkeit wollen wir da mal gar nicht sprechen!
 

In meinem Alter sollte man doch gefälligst noch Respekt vor dem Alter anderer haben und zum guten Schluss noch sein Lieblings und Standartspruch der nur mir galt
 

"Wenn du nicht auf meine Anweisungen hörst und nicht sofort tust was ich dir sage könnte dich das mal dein Leben kosten!"
 

Oh wie ich es hasste das von ihm zu hören!

Ich war alt genug um auf mich selber aufzupassen, so was brauchte er mir nicht zu sagen aber wenn er so allwissend war warum wollte er mich auf dieser Mission unbedingt dabei haben?

Er sah doch eindeutig wie es mir ging und da wollte er mich wirklich diesem Risiko aussetzen zu riskieren das mir eventuelle Fehler bei der Mission unterliefen?

Manchmal kann ich ihn nicht verstehen, will es aber auch nicht!
 

Nach seinem Vortrag über Ordnung und Pflichtgefühl wurde ich gekonnt von ihm ignoriert, es war mir eigentlich gleichgültig ob sie es wussten oder auch nicht, es machte keinen Unterschied und änderte auch nichts an den Umständen in denen ich mich gesundheitlich befand!

Gelangweilt lauschte ich seinen Ausführungen und Anweisungen bezüglich der heutigen Mission und hoffte inständig das er bald fertig war damit ich mich noch etwas hinlegen und ausruhen konnte.

Hinlegen, ja das war ein so schönes Wort aber mir noch nicht vergönnt und deshalb rutschte ich tiefer in meinen Sessel so dass ich fast darin verschwand!
 

So ging es mir entschieden besser aber wie immer wenn mir etwas gut gefiel musste mir ja irgendeiner einen Strich durch die Rechnung machen und wie auf Kommando hin beende Brad seine einseitige Konversation über den Auftrag der nur von Personenschutz und Gebäudesicherung bestand.

Innerlich aufatmend das es nichts großes war wo ich mich hätte anstrengen müssen, darüber mehr als nur erleichtert erhob ich mich aus dem weichen Sessel und ging langsamen Schrittes zur Tür um mich wieder in mein Bett zu begeben wo ich gedachte den Rest des abends zu verbringen bevor wir los mussten!
 

Gerade mal zwei Stunden waren mir zur Ruhe vergönnt, zwei Stunden in denen sich mein Zustand zu verschlimmern drohte!

Das Fieber war angestiegen und an Schlaf gar nicht zu denken, immer wieder wurde mir schwarz vor Augen und kleine Sternchen tanzten mir vor den geschlossenen Augenliedern so das auch mein Magen anfing sich gewaltig zu Beschweren!

Als ob die Bewohner dieses doch eher seltsamen Haushaltes einen Riecher für unpassende Momente besaßen klopfte es an meine Tür, na ja, als Klopfen konnte man das nicht mehr bezeichnen eher ein ungeduldiges und schon beinahe wütendes Hämmern traf wohl besser zu.
 

Noch etwas benommen stand ich vom Bett auf, großer Fehler wie sich heraus stellen sollte!

Ich war wohl etwas zu schnell in meiner Bewegung nach oben und mein Magen wollte mir das nicht verzeihen.

Das Hämmern vollkommen ignorierend rannte ich schon fast in mein Badezimmer das sich Gott sei Dank gleich an mein Zimmer anschloss und offenbarte der Kloschüssel mein innerstes.

Zum Glück besaßen alle Zimmer in diesem Haus ein eigenes Bad sonst hätte ich dem Störenfried der so eindrucksvoll meine Tür bearbeitete ohne mit der Wimper zu zucken auf die Schuhe beziehungsweise auf die Socken gekotzt!
 

Ich muss dabei wohl etwas lauter geworden sein denn besagter Türbearbeiter trat ein, folgte den Geräuschen die ich wohl gemacht hatte, anfangs bekam ich überhaupt nicht mit das ich nicht mehr allein hier hockte und ziemlich litt aber als ich dann nach dem fast letzten Brechreiz eine warme Hand meine Haare zurück halten fühlte und eine die mir beruhigend über den Rücken strich wollte ich wissen wer mich in diesem bemitleidenswerten Zustand zu sehen bekam!

Durch die Tränen in meinen Augen konnte ich nicht viel erkennen aber dennoch war da ziemlich viel orange das mir ins Auge stach.
 

"Na Chibi, geht's wieder?"
 

Ja sicher, Schuldig!

Wer auch anders würde sich die Mühe machen mich in diesem Zustand sehen zu wollen?

Ich war mir sicher das er sich innerlich ausschüttete vor Lachen denn ich musste hier doch voll wie eine Witzfigur ausgesehen haben aber zum ersten Mal in meinem ganzen Leben seit dem ich Schuldig schon kenne war das mal nicht der Fall!

Er wischte mir die Tränen mit etwas Klopapier aus dem Gesicht und meinte nur wie beiläufig das es vielleicht besser wäre wenn ich heute Abend zu Hause bleiben würde worüber ich nur vehement mit dem Kopf schütteln konnte und um dies sofort zu bereuen mich noch einmal übergab.

Erneut hielt mir Schuldig meine langen braunen Haarsträhnen aus dem Gesicht und fuhr mir erneut beruhigend über den Rücken, ich fand es schön das jemand da war um mir bei zu stehen Schuldig war aber nicht der Typ den ich erwartet hatte!
 

Zugegebener maßen schätzte ich den deutschen Telepathen manchmal wirklich falsch ein aber ich denke das macht jeder der ihn kennen lernt, eigentlich ist er doch ganz o.k aber in manchen Situationen möchte auch ich ihn am liebsten den dünnen Hals umdrehen!

Mit gemischten Gefühlen versuche ich mich aufzurichten vor dem Klo zu hocken und das für eine ziemlich lange Zeit tat meinen Knien mittlerweile auch ganz schön weh!

Schuldig legte schützend einen Arm um meinen Körper als er bemerkte das ich mich erheben wollte, verhinderte so das ich erneut zusammen brach, ich war geschwächt, sehr sogar!

Das Gesicht des Deutschen sprach ganze Bände, und er sprach auch das aus was er dachte.
 

"Es ist wohl besser du bleibst heute hier!

Brad wird´s wahrscheinlich nicht gefallen aber wenn ich mit dem Argument komme das du ihm das Auto ruinieren könntest mit deiner Kotzerei wird er einwilligen!"
 

Meine Augen wurden größer, weiteten sich auf ungesunde Maße, wollte Schuldig das wirklich für mich tun?

Der Mann der mir an manchen Tagen die Pest und noch andere Dinge wünschte die ich leider nicht verstand da sie auf Deutsch durchs Haus schalten wollte mir helfen?

Das musste doch rot im Kalender angestrichen werden!
 

//Werd bloß nich frech, Chibi! Mir is es egal ob Brad´s Auto darunter leidet das du dich übergeben musst, immerhin sitze ich ja hinten! Schon vergessen?!//
 

Natürlich waren meine Gedanken für jeden Telepathen zugänglich allen voran Schuldig der ja der einzige war den ich kante und in meiner Verfassung wollte ich mir nicht noch die Mühe machen und dafür Kraft aufbringen die ich eh nicht hatte um ihn aus meinem Kopf fern zu halten also war es meine Schuld das er so rumblaffte, ich hatte ihm ja allen Grund dazu gegeben!

Mit mir im Schlepptau schwankten wir zwei nun nach unten ins untere Stockwerk der Schwarzvilla wo Farf und Brad schon ungeduldig auf uns warteten.

Brad sah wirklich sauer aus, er hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und sein einer Fuß tippte ungeduldig auf dem Boden herum, kaum waren wir zwei näher an ihn heran getreten sprach er mit äußerst leiser Stimme was bedeutete das er wirklich angefressen war!
 

Während Schuldig Brad schon fast anbrüllte wich mir immer mehr Farbe aus dem Gesicht wenn das noch möglich war, ich musste wirklich erbärmlich in den Armen des Deutschen ausgesehen haben aber anscheinend nicht erbärmlich genug Brad ließ sich nicht umstimmen auch Schuldig´s Argumente das ich in sein geliebtes Auto reiern könnte wurden ignoriert!

So ein sturer Bastard! "Tut mir Leid Chibi, ich hab´s versucht!"
 

Na ja, das stimmte ja, Schu hatte es versucht und bekanntlich zählte der gute Wille also zeigte ich auch guten Willen, krallte mich in Mastermind´s grünen Gehrock fest so das ich einiger maßen aufrecht stand und zusammen bewältigten wir die paar Meter aus dem Haus bis hin zum Wagen.

Die ganze Fahrt über sagte keiner ein Wort, die Stimmung schien gereizt zwischen Brad und Schuldig und ich war der Grund dafür gewesen!

Nach der Mission würde das noch Folgen für mich und den Telepathen haben da Brad vorhin nicht viel Zeit hatte uns nen anständigen Einlauf zu verpassen würde das später am Abend noch passieren wenn wir wieder zu Hause waren, na toll!
 

Nach knapp einer halben Stunde Autofahrt waren wir endlich am Zielort angekommen, ich hoffte die ganze Zeit das dieser Abend doch bitte schnellstmöglich vorbei gehen würde aber Wünsche sind Wünsche und meine Wünsche waren Träume und blieben ungehört!

Einzig allein Schuldig war mitfühlend zu mir, Farfarello hätte es am liebsten gesehen wenn ich Brad das Armaturenbrett eingesaut hätte aber diese Genugtuung wollte und konnte ich ihm nicht geben!

Mit wackeligen Beinen bezog ich meine Position, ausgerechnet ich hatte den weitesten Weg zu dem Ort an dem ich Wache schieben sollte, ich wusste doch das Brad mich ganz doll lieb hat!

Sarkastisch ich weiß aber anders konnte man das doch nicht betrachten oder?
 

Geschwächt lehnte ich meinen Rücken an die Wand hinter mir, die kühle Steinmauer spendete meinem erhitztem Körper Abkühlung schwächte aber dennoch nicht das Fieber das mich unsagbar müde machte.

Schlafen konnte ich jetzt leider noch nicht, meinem Körper war aber danach dies durchzusetzen schon fast verzweifelt versuchte ich ihn vom Gegenteil zu überzeugen und so langsam verschwand auch das Schwindelgefühl, wenigstens etwas dachte ich!

Hier auf dem Gelände war nun wirklich nicht viel los, ein paar schwarze Limousinen säumten den Fuhrpark aber ansonsten war alles ruhig nur in meinem Kopf nicht da Schuldig plötzlich einen auf Oberglucke machte und alle paar Minuten nach meinem Befinden fragte.

Es war ja total süß wie er sich um mich sorgte und jedes Mal bekam er die gleiche Antwort auf seine Frage!
 

//Mir geht's gut Schu! Jetz kümmer dich um deine Sachen und lass mich in ruhe! Du verschlimmerst meine Kopfschmerzen! Danke!//
 

Im Nachhinein kam es mir schon falsch vor ihn so an gemosert zu haben aber was anderes viel mir nicht ein, so lange er nicht in meinem Kopf rum spuckte und sich mir kein Gegner in den Weg stellte würde ich den Abend schon rum bekommen!

Völlig in meine Gedanken vertieft das ich doch Glück hatte diese Nacht nicht auf Weiß zu treffen bemerkte ich das paar amethystfarbener Augen nicht die mich schon geraume Zeit beobachteten.

Nur wenige Meter vor mir hörte ich ein Geräusch und eine dunkle Gestalt die sich auf mich zu bewegte, im gleichen Moment dröhnte Schuldig´s Stimme in meinem Kopf das Weiß hier waren und ich aufpassen sollte!

Na toll, ich hab aber auch ein Glück und da dachte ich die würden sich heute mal was anderes zum spielen suchen und zu Hause bleiben!
 

Die Person trat langsam auf mich zu während ich Schritt für Schritt nach hinten auszuweichen versuchte.

Wer war mein Gegner?

Meine Sicht begann erneut zu verschwimmen, bitte nicht, das könnte mein Todesurteil sein!

Konnte es denn nicht sein das ich heute noch mal Glück hatte, trotz der schlechten Sichtverhältnisse versuchte ich zu erfassen welcher Weiß sich mir stetig näherte.

Bombay war sonst immer mein Gegner aber er war es nicht, diese Person war viel größer als er.

Vielleicht war es ja Balinese aber auch das konnte ich ausschließen sonst hätte ich schon längst an irgendwelchen Drähten in der Gegend gehangen.

Siberian war es aber auch nicht der trug keinen Mantel sondern eine Jeans und ein Shirt um die Hüften, blieb nur noch...
 

"Abyssinian!"
 

Hauchte ich der dunklen Gestalt entgegen die nun ins Licht des Vollmondes trat der diese Nacht seine volle Größe erreicht hatte.

Ich hab aber auch ein Glück heute!

Sein Katana blitzte gefährlich, seine Augen waren Starr und ohne jede Gefühlsregung fest auf mich gerichtet, jede Bewegung die ich machte beobachtend, darauf lauernd wann ich angreifen würde!

Ich konnte nichts tun, konnte nichts weiter tun als ihn anzustarren!

Je näher er mir kam ohne etwas zu tun oder zu sagen trat ich weiter nach hinten, eine stumme Flucht, eine aussichtslose Flucht wohlbemerkt denn schon nach wenigen Metern spürte ich den Beton einer Mauer in meinem Rücken, Sackgasse!
 

Rechts und links bot sich das gleiche Bild, keine Möglichkeit weiter zu Flüchten.

Angst durchfuhr meinen kranken Körper, noch nie im Leben hatte ich solche Angst wie in diesem Augenblick in dem ich ihm gegenüber stehen musste und nichts tun konnte!

Na klar, ich hätte ihn mittels meiner Kräfte an die nächste Wand befördern können aber da ich all meine Kraft brauchte um auf beiden Beinen stehen zu bleiben wäre der Angriff nicht mehr als ein laues Lüftchen danach wäre meine Kraft gänzlich am Ende und er wäre immer noch da und zum Kampf bereit!
 

Jetzt und heute war also der Tag gekommen an dem mein Leben sein Ende nehmen sollte, in einer Sackgasse, getötet von einem Weiß, von Abyssinian und das ohne jegliche Gegenwehr!

Mit meiner letzten mir verbleibenden Kraft krallten sich meine dünnen Finger in den Beton, meine Beine drohten nachzugeben aber kniend wollte ich nicht sterben, diese Genugtuung bekommt keiner, nicht mal er!

Ich legte meine Kopf zurück an die Wand und meine mitternachtsblauen Augen schlossen sich, ergeben hoffte ich dass er es kurz und schmerzlos machen würde.
 

Ich wartete und wartete aber es geschah nichts, gar nichts.

Zum letzten mal öffneten sich meine Augen und ich blickte direkt in die Amethyste von Abyssinian der direkt vor mir stand, nur wenige Zentimeter trennten unsere Körper von einander und sein Atem streifte die Haut in meinem Gesicht.

Eine Gänsehaut überzog meinen Körper, damit hatte ich nicht gerechnet, was würde er jetzt tun?

Was sollte das alles bitte schön, diese ganze Situation war mehr als Befremdlich für mich aber nicht unangenehm aber dennoch war er der Feind!

Trotzig und schon fast mit letzter Kraft drehte sich mein Gesicht von dem seinem weg, konnte diese Blicke schon nicht mehr ertragen mit dem er mich musterte.
 

"Bring´s hinter dich!"
 

Versuchte ich mit zittriger Stimme und zusammen gebissenen Zähnen hervorzubringen und durch den schlanken Körper vor mir ging ein Ruck der mir bestätigte das ich gleich Schmerzen spüren würde und stellte mich schon mal drauf ein.

Aber es geschah etwas worauf ich nicht gefasst war, worauf ich nie im leben gekommen wäre, jedenfalls nicht in dieser Situation!

Mit Daumen und Zeigefinger umfasste er mein Kinn, drehte mein Gesicht zu dem seinen und sah mich an.

Ob der Nähe und so wie er mir in die Augen schaute zeichnete sich eine leichte Röte in meinem Gesicht ab, so nah war mir halt noch nie ein fast fremder gekommen und seien wir mal ehrlich Abyssinian sah wirklich richtig gut aus für einen Jungen!

Er begann mich erneut zu mustern genau wie ich es tat, sein Blick war nicht hart und abweisend wie sonst aber es hätte auch eine Falle sein können ich musste auf alles gefasst sein.

Doch dann geschah etwas mit dem ich so überhaupt nicht gerechnet hatte, er entließ mein Kinn in die Freiheit, trat ein paar Schritte zurück und mit den Worten
 

"Wir setzen unseren Kampf fort wenn du Gesund bist, sonst ist er nicht fair!"
 

verschwand er in der Dunkelheit der Nacht, ließ mich allein und perplex schauend zurück.

Was sollte das, was hatte das zu bedeuteten, ich konnte mir keinen Reim darauf machen!

Warum ließ er mich da einfach so stehen, andere hätten mich mit Freuden aus dem weg geräumt damit eine Gefahr weniger auf dieser Welt rum lief, also, wieso das?
 

Das viele nachdenken darüber machte mir schon wieder die übelsten Kopfschmerzen, erneut wurde mir meine Position wieder bewusst und ich folgte der Schwerkraft gemäß und sank auf den Boden, zum aufstehen fehlte mir die Kraft also blieb ich hier einfach sitzen.

Von weitem hörte ich Fußschritte auf dem asphaltiertem Untergrund aber es war mir egal wer es war, ich war zu fertig, zu verwirrt als das ich mich jetzt damit beschäftigen konnte.

Vor mir verstummte das Geräusch des Laufens, sagte mir das der jenige direkt vor mir stand, nur einen Spalt breit, gerade so das ich etwas von der Person sehen konnte öffnete ich eins meiner Augen und schloss es auch sofort wieder.
 

Es war Schuldig der vor mir stand und besorgt auf mich nieder blickte, ein kurzes Rascheln sagte mir das er sich wohl vor mich hockte und kurz darauf konnte ich auch schon seine Arme um meinen Körper spüren die mich an seinen Körper zogen und er mich vorsichtig, als wäre ich aus Glas und könnte leicht zerbrechen auf seine Arme nahm und mit mir zusammen den Ort des Geschehens verließ.

Er stellte keine Fragen, nicht verbal und auch nicht mental dafür war ich ihm sehr dankbar denn ich hätte zu diesem Zeitpunkt auch nicht gewusst was ich ihm hätte antworten sollen, zu verwirrt war ich selber noch vom eben geschehenen und erlebten als das ich es in Worte fassen könnte!
 

Vorsichtig trug er mich zu Brad´s Wagen und legte mich auf die Rückbank, danach zog er seinen Gehrock aus und deckte mich damit zu.

Sofort wurde mein Körper von Wärme umfangen und ich fühlte mich so wohl und vor allem geborgen das Schwindelgefühl nahm langsam ab und auch die Übelkeit trat in den Hintergrund, Müdigkeit machte sich in meinem Körper breit und nach einem letztem einatmen von Schuldig´s Geruch aus seiner Jacke schlief ich einfach ein ohne es wirklich bemerkt zu haben.

Während ich schon lange im Land der Träume war informierte Schuldig unseren Big Boss telepathisch das ich zusammengebrochen war, Gott sei Dank war der Auftrag bis dahin schon lange erledigt!

Weiß waren hier nur zufällig aufgetaucht beim verlassen ihrer eigentlichen Mission, es war mehr nur der Zufall das wir uns überhaupt über den Weg gelaufen waren.
 

Nur noch einmal wurde ich munter, irgendjemand hob vorsichtig meinen Kopf an und betete ihn auf etwas warmen und weichen, ich vermutete mal das es Schuldig´s Schoß war auf dem mein Kopf nun lag, war aber viel zu schwach meine Augen zu öffnen um es zu erfahren.

Wie eine halbe Ewigkeit erschien es mir bis ich wieder in der Lage war meine Augen zu öffnen um dem Reich der Träume zu entkommen, in meinem eigenem Bett so vermutete ich damals erlangte ich nach längerer Zeit auch wieder das Bewusstsein.

Kurz wanderte mein Blick durch das Zimmer und blieb auch an etwas ziemlich orangenen hängen, keine Frage des es sich dabei um Schuldig handelte der mir Gesellschaft leistete.

Mir war so gar nicht nach Gesellschaft zu mute also wandte ich mein Gesicht vom Deutschen ab und blickte stumm und in meine Gedanken versunken an die Zimmerdecke.
 

Ein nasser Lappen holte mich schließlich in die Realität zurück, etwas unsanft landete dieser in meinem Gesicht und nahm mir doch tatsächlich die Sicht auf meine nicht gestrichene Zimmerdecke!

Unverholen fing ich an in sehr blumiger Vielfalt zu Fluchen so wie es Schuldig zu seinen besten Zeiten vermochte, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Rücksicht auf anwesende ohne Rücksicht auf Schuldig der jedes Wort verstand da ich ja nur auf Japanisch oder Deutsch im Stande war mein Unwohlsein darüber auszudrücken!

Darauf hin vernahm ich ein leises Lachen und kurz darauf konnte ich denn Lappenschmeißer über mich gebeugt erkennen da dieser mir das nasse Stoffteil vom Gesicht zog das mir doch voll die Sicht nahm.
 

Er grinste mir wie immer frech ins Gesicht und wie immer wandte ich mich schnaubend von ihm ab, dennoch sah es dieser verdammte Telepath doch mal so überhaupt nicht ein mich in Ruhe zu lassen, nein, es machte ihm manchmal einen heiden Spaß mich zu ärgern!

Mit seiner rechten Hand drehte er mein Gesicht zurück in seine Richtung, so dass ich ihn ansehen musste!

Wunderschön, schoss es mir durch den Kopf, Schuldig war einfach nur wunderschön anzusehen, die blauen Augen die strahlten wie zwei blaue Seen, tief und unergründlich, gefährlich, die orangen Haare die sein Gesicht einrahmten, so typisch für ihn und auch so passend zu seinem gesamten Wesen, dieser süße Mund der immer ein Lächeln trug, besonders für mich, immer dann wenn wir alleine waren zeigte er mir dieses besondere Lächeln das man sonst nie von ihm zu sehen bekam!
 

Wie in Zeitlupe näherte er sich meinem Gesicht, ich wusste nicht was das zu bedeuten hatte aber sofort merkte ich wie mir die Röte in die Wangen schoss, dennoch konnte ich mich nicht abwenden, wollte wissen was als nächstes passieren würde!

Nur Augenblicke später konnte ich Schuldig´s warme Lippen auf den meinen spüren, mir wurde heiß und gleichzeitig kalt, es fühlte sich richtig gut an!

Aber das durfte doch nicht sein, ruckartig öffnete ich meine Augen, ich wusste gar nicht mehr wann ich die überhaupt geschlossen hatte und blickte direkt in Schuldig´s amüsiertes Gesicht.
 

Was dachte sich dieser Kerl überhaupt dabei mich einfach so zu küssen, wann bitte hatte ich ihm die Erlaubnis dazu gegeben?

Verwirrung, Verwirrung und Ärger mischten sich in meinem Geist aber warum?

Der Kuss, der doch etwas überraschend für mich war, unangenehm auf keinen Fall aber total ärgerlich darüber das ich das überhaupt zulassen konnte mich von diesem Mann küssen zu lassen und es mir auch noch gefiel!

Schuldig kannte meine Gedanken aber eine Erklärung blieb er mir dennoch schuldig, ohne ein weiteres Wort zu verlieren erhob er sich vom Bett und verschwand leise und lautlos durch die Zimmertür, ließ mich total perplex und verwirrt zurück!
 

Tbc...

Arztbesuch

Arztbesuch
 

Am nächsten Morgen weckten mich die Strahlen der aufgehenden Sonne die durch das große Panoramafenster meines Zimmers herein brachen, warm und beruhigend streichelten sie die Haut in meinem Gesicht, erwärmten leicht meine blassen Wangen.

Wie lange hatte ich eigentlich geschlafen?

Nach einem prüfenden Blick nach rechts auf meinen Wecker musste ich mir eingestehen dass es doch noch ziemlich früh am Morgen war um genau zu sein erst kurz vor sechs Uhr morgens.

Sollte ich es wirklich jetzt schon wagen mein Bett zu verlassen?

Irgendwie hatte ich Angst das mir wieder so verdammt schlecht werden würde wie gestern Abend aber irgendwann musste ich ja aufstehen, schließlich war das hier kein fünf Sterne Hotel in dem man sein Frühstück ans Bett gebracht bekam!

Also schob ich langsam meine Decke zur Seite und richtete mich wirklich vorsichtig in meinem Bett auf, schlecht wurde mir in dieser Position schon mal nicht das war doch wirklich ein Gutes Zeichen.

Genauso langsam schoben sich meine Beine aus dem Bett und ich stand endgültig auf, etwas schwindelig wurde mir dabei schon, ein eindeutiges Zeichen das ich die Krankheit, was immer diese auch war noch nicht vollkommen auskuriert hatte.
 

Wie sollte man so was auch auskurieren wenn man tagsüber mehrere Einsätze planen musste und nachts auch noch für ihre Ausführung sorgte?

Egal, ausruhen konnte ich mich nachts eigentlich genug, fünf bis sechs Stunden reichten doch vollkommen um einiger maßen wieder zu Kräften zu kommen!

Der Weg ins Badezimmer erschien mir an diesem Morgen besonders lang obwohl es eigentlich nur ein paar Meter waren die ich vom Bett bis dorthin zurück legen musste, andauernd musste ich kleinere Pausen beim Laufen einlegen da mir immer wieder schwarz vor Augen wurde und ich zusehen musste nicht noch mein Gleichgewicht zu verlieren und mich der Länge nach hinzu knallen.

Ich sah auch so mit Sicherheit nicht gerade aus wie das blühende Leben und dieses Bild wollte ich nicht auch noch mit blauen Flecken im Gesicht untermauern!

Irgendwie schaffte ich es dann doch noch ins Bad zu gelangen ohne mich hinzu packen, das war wirklich ne Leistung, ich war schon kurz davor gewesen diesen Weg kriechend zurück zu legen damit der Fußboden meinem Körper am nächsten war und der Aufprall nicht zu schmerzvoll.
 

Am Waschbecken angekommen stützte ich mich mit beiden Händen daran ab und riskierte einen Blick in den Spiegel, das hätte ich vielleicht lieber bleiben lassen sollen, denn mich schaute eine völlig fremde Person an!

Ich sah einfach nur schrecklich aus, da stimmte das Sprichwort wirklich, du siehst so aus wie du dich fühlst und ich sah nicht nur fürchterlich aus ich fühlte mich auch dem entsprechend!

Meine braunen Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab, meine Ponyfransen jedoch klebten in Strähnen an meiner schweißnassen Stirn, meine blauen Augen waren rot unterlaufen und auch schwarze Augenringe waren im Begriff ans Tageslicht zu treten!

Aus meinem Gesicht war jegliche Farbe gewichen, kreidebleich, nur meine Wangenknochen umspielte eine leichte Röte die eigentlich nur vom Fieber herrühren konnte das meinen Körper erneut erfasste!
 

Dunkel erinnerte ich mich daran zurück dass es mir gestern Abend bedeutend besser ging als heute, da sah ich auch noch nicht aus wie eine wandelnde Leiche, oder vielleicht doch?

Egal, erstmal musste ich dafür sorgen dass ich wieder wie ein halbwegs normaler Mensch aussah, eins stand fest, so konnte ich mich nicht zum Frühstück bei meinen Kollegen blicken lassen.

Vorsichtig tapste ich zur Wanne und ließ mir etwas Wasser ein, duschen konnte ich nicht da noch immer die Gefahr bestand aus den Latschen zu kippen und ich hatte wirklich keine Lust darauf das mich Crawford oder Schuldig so zu Gesicht bekamen wie ich nackt und bewusstlos in der Dusche lag.
 

Während das Wasser die große Wanne füllte und sich im Bad ein leichter, feuchter Nebel bildete und sogar den Spiegel beschlagen ließ putzte ich meine Zähne und entledigte mich meines Schlafshirt´s das mir schon unangenehm klamm am Körper klebte dadurch das ich diese Nacht wohl sehr geschwitzt haben musste, anders konnte ich mir das nicht erklären.

Nachdem ich das nasse Stoffstück endlich aus hatte wandte ich mich der Wanne zu, drehte das Wasser aus und prüfte mit einer Hand die Temperatur, ich war zwar krank aber noch nicht so verpeilt das ich mich verbrühen wollte.

Das Wasser war angenehm, hatte genau die richtige Temperatur um sich nicht zu verbrühen schnell zog ich meine Shorts aus und stieg in das angenehme warme Wasser.
 

In leichten Wellen begann es meinen dünnen Körper zu umspülen, ließ meine Muskeln entspannen und für diese Zeit in der ich diese Wärme genießen durfte vergaß ich meine eigene körperliche Verfassung!

Ich beschloss mich wenigstens ein paar Minuten nicht zu bewegen sondern einfach nur zu genießen wie die Wärme des Wassers meinen Körper umspülte und meinen Geist vernebelte, mich dazu zwang mich zu entspannen.

Ewig wollte ich nun aber auch nicht hier tatenlos rum sitzen darum fing ich auch langsam an mich zu waschen, meinen Haaren ließ ich besondere Aufmerksamkeit zu teil werden, die sahen wirklich unmöglich aus so konnte ich mich nun wirklich keinem zeigen!
 

Fertig gewaschen und angezogen trat ich den weiten Weg in die Küche an und verfluchte Brad in blumiger Vielfalt warum er unbedingt eine zweigeschossige Villa kaufen musste und die Küche in dem Parterre zu finden war!

Der Weg dorthin musste erstmal überwunden werden und das hieß im Klartext raus aus meinem Zimmer, einen ziemlich langen Flur entlang bis hin zur großen Wendeltreppe, diese hinunter in die Eingangshalle, von dort durch die Stube und das Esszimmer erst dann gelangte man in die große und ziemlich geräumige Küche, wenn man diese Strecke langsam zurück legte brauchte man gut und gerne fünf Minuten aber so genau wollte ich das nun auch wieder nicht wissen!

Endlich in besagtem Raum angekommen wurde ich auch sogleich von zwei Augenpaaren angesehen, einmal ein paar schokobraune die hinter der Zeitung hervor sahen und ein paar blaue Augen eingerahmt von orangenen Haaren!
 

Crawford war schon munter, das hätte ich mir ja gleich denken können, es gab in diesem Haus nur einen Menschen der zu so früher Stunde in der Küche beim Kaffee trinken anzutreffen war und das war nun halt mal mein Ziehvater!

Mit Schuldig´s Anwesenheit zu so früher Stunde, man bedenke das es jetzt so um die dreiviertel sieben früh war hatte ich eigentlich nicht gerechnet denn normaler weise schlief der Deutsche meist bis mittags und manchmal auch weit darüber hinaus zum Frühstück war er nie bis selten anwesend!
 

Es sei denn natürlich er schlief seinen Rausch der letzten Nacht bei irgendeiner Tussi in der Stadt aus und erschien dann beim heimkommen nur noch kurz hier in der Küche um hallo zu sagen um danach in den tiefen seines Zimmers zu verschwinden.

Innerlich schwer ausatmend nahm ich den nicht all zu weiten Weg zum Küchenschrank in Angriff, immer darauf bedacht mir nicht meine Schwindelanfälle zu offensichtlich erscheinen zu lassen, einen Kaffee wollte ich in meinem Zustand lieber nicht riskieren aber einen Tee aber da es in diesem Haushalt morgens keiner für nötig befand Tee zu kochen musste ich das wie immer selber erledigen!

Ein bisschen angesäuert war ich darüber schon gewesen schließlich nahm man hier in diesem Haushalt absolut keine Rücksicht auf mich in keinerlei Hinsicht!
 

Am Küchenschrank passierte es erneut, mir wurde sofort schwarz vor Augen, mein Gleichgewichtssinn war für die Katz und etwas taumelnd sah ich mich bereits dabei den Küchenfußboden näher kennen zu lernen, zu meiner Überraschung passierte das nicht.

Zwei starke Arme schlossen sich um meinen schwachen Körper hielten mich an den anderen gedrückt damit ich nicht doch noch Wegkippen konnte, überrascht blickte ich auf, Schuldig war aufgesprungen und hielt mich davon ab umzukippen, seine orangenen Haarsträhnen kitzelten meinen Hals und die Umarmung war so sanft und doch so stark das ich mir schon innerlich zu wünschen begann er solle mich doch bitte nicht so schnell wieder los lassen!
 

Fast schon fürsorglich hob er mich auf seine Arme, protestieren wollte ich dagegen nicht denn ich war froh das er da war dennoch schmollte ich in Schuldig´s Armen, machte ein Gesicht wie die beiden es von mir gewohnt waren wenn sie so über fürsorglich taten als ob ich ihr Kind oder ihr kleiner wäre.

Ich hatte in meinem Leben schon viel mehr erlebt, wahrscheinlich schon mehr als Schuldig und Brad zusammen, trotz dessen das sie älter waren als ich.

Langsam setzte er mich auf meinem Stuhl ab, ging hinüber zum Küchenschrank und setzte den Wasserkocher auf, gedanklich fragte er nur noch nach was für eine Sorte Tee ich denn haben wolle worauf ich nur mit den Schultern zuckte, ich hatte echt keine Ahnung!

Davon abgesehen war der eine Schrank vollkommen mit Teesorten voll gestopft, da konnte man schnell mal den Überblick verlieren also ließ ich Schuldig für mich diese Entscheidung treffen.

Während der Telepath nur wegen mir durch die Küche wuselte sah mich Brad über seine Morgenzeitung hinweg an, geflissentlich ignorierte ich seine fast schon stechende Blicke schließlich war ich ihm noch immer sauer darüber das er mich gestern trotz das es mir so schlecht ging auf Mission mitgeschleppt hatte.
 

„Wie geht es dir heute, Nagi?!“
 

Durchschnitt Brad´s emotionslose Stimme die Stille der Küche in der momentan nur das Blubbern des Wasserkochers und das Rascheln der Morgenzeitung des älteren zu vernehmen war.

Auch Schuldig hatte sich zum Küchentisch umgedreht und betrachtete uns beide, wie beim Tennis ging sein Kopf mal nach rechts, mal nach links.

Auf Brad´s Frage war ich nicht wirklich gefasst, gestern Nacht hatte es ihn ja auch nicht interessiert wie es mir ging oder ich mich fühlte!

Schon fast gleichgültig zuckte ich mit den Schultern, wusste aber gleichzeitig das diese Antwort Brad niemals zufrieden stellen würde also musste ich, ob ich wollte oder nicht antworten.
 

„Genau so wie gestern!“
 

Meine Antwort war trotzig, sollte auch so klingen aber warum und wieso fragte er mich solche Sachen, er sah doch das ich kaum drei Meter ohne Hilfe gehen konnte ohne wegzuknicken!

Quer über den Küchentisch maßen wir beide uns mit Blicken wurden aber in diesem stillen Kampf unterbrochen als Schuldig mir meine Tasse voll mit dampfendem Tee vor die Nase stellte.

Vorsichtig hielt ich meine blasse Nase über die Tasse und schnupperte an dem dampfendem Dunst der aufstieg, ein süßlicher Geruch stieg mir in die Nase ich schloss erstmal auf Hagebutte, lag aber mit meiner Vermutung voll daneben wie mir Schuldig mental mitteilte.
 

//Gib dir keine Mühe, Nagi!

Diese Sorte Tee hattest du noch nie!

Es ist eine Reservepackung die ich damals aus Deutschland mit geschmuggelt hatte, lass ihn dir schmecken!//
 

Jetzt war ich wirklich überrascht gewesen, Schuldig gab mir wirklich etwas von seinen Sachen ab?

Da dachte ich schon so bei mir dass es morgen sicherlich schneien würde, das kam sonst selten oder gar nicht vor!

Mir war es dennoch egal, was sollte ich mir darüber groß Gedanken machen wenn Schuldig mal spendabel war wäre man echt schön blöd es nicht in Anspruch zu nehmen und vor allem, wer wusste schon wie lange diese Nettigkeitsphase bei ihm andauerte?

Während ich also damit beschäftigt war mich bei Schuldig zu bedanken und vorsichtig an meinem Tee nippte faltete Brad seine Zeitung zusammen und ließ sie neben sich auf den Tisch sinken, seine Worte durchschnitten die Stille die sich in der Küche ausgebreitet hatte.
 

„Da es dir noch immer nicht besser zu gehen scheint wird dich Schuldig heute Nachmittag zum Arzt fahren, ich kann es mir nicht erlauben meinen „besten“ für längere Zeit außer Gefecht zu haben!“
 

Mit diesen Worten stand er auf, räumte seine Tasse in die Spülmaschine, klemmte sich seine Zeitung unter den Arm und verließ schweigend wie immer das Zimmer.

Schuldig und ich konnten ihm nur noch wortlos hinterher schauen und zum erstem Mal in meinem Leben war ich mit Schuldig mal der gleichen Meinung.
 

„Was ist den mit dem los?

Ist der krank?“
 

Entfloh es uns beiden synchron, worauf wir beide in schallendes Gelächter ausbrachen aber auch genau so schnell wieder verstummten da sich ein weißhaariger Haarschopf durch die Küchentür bequemte.

Wortlos nahm er sich eine Tasse Kaffee und ließ sich neben mir nieder aber nicht ohne mich eindringlich zu mustern.

Neugierig blickte er mich an, seine sezierenden Blicke brannten auf meiner Haut so kam es mir jedenfalls vor und das auch nur immer dann wenn er seine Augenklappe nicht trug und. oh Wunder, er doch sein zweites goldenes Auge Preis gab.

Seine beiden Augenbrauen schoben sich nach oben und er setzte sich doch tatsächlich einen ganzen Stuhl weiter von mir weg und meinte nur noch wie beiläufig das ich ihn doch bitte nicht anstecken solle mit was auch immer ich gerade zu kämpfen hätte.
 

Schmollend über Farf´s Aussage zog ich meine Beine näher an meinen Körper und wurde darauf hin sanft von Schuldig in seine Arme genommen und wie automatisch legte sich mein Kopf an seine Schulter in meinem Rücken die mir momentan Halt und Schutz bot.

Wie aus einem stummen Bitten heraus legte sich seine rechte Hand unter mein Kinn, hob es vorsichtig etwas an und schon im nächsten Moment spürte ich diese warmen Lippen auf den meinen, genau wie gestern Abend!

Ich wusste nicht mehr ob ich ihm eine klatschen sollte für die Frechheit schon alleine das er das tat ohne mich vorher gefragt zu haben oder es einfach nur genießen, denn ich war noch jung, brauchte manchmal noch ein bisschen Nähe der anderen und ich konnte es auch nicht leugnen das sein Kuss wirklich gut tat!
 

Er war nicht fordernd, im Gegenteil, er war sanft und liebevoll genau wie gestern Nacht kurz bevor er gegangen war und mich alleine ließ!

Heiß lief es mir den Rücken hinunter aber ich wusste das es nicht richtig war was er hier mit mir tat so löste ich mich schnell von ihm ohne zu wissen warum eigentlich!

Es war nicht richtig, nicht mit ihm, nicht mit Schuldig, jemand anderes war dazu auserkoren diese Gefühle in mir wach zu rufen!

Ich hatte sie schon immer, diese Gefühle, und sie wahren genau so intensiv wie die die ich für Schuldig empfand, vielleicht gingen sie damals schon darüber hinaus aber darüber wollte ich mir in diesem Moment keinerlei Gedanken machen!

Es war sowieso sinnlos sich darüber den Kopf zu zerbrechen, Liebe war etwas das ich nie gelernt hatte zu empfinden oder Zuneigung für jemanden zu zeigen den ich gern hatte.

Es war einfach nur schön Schuldig´s Lippen erneut auf den meinen zu spüren die nichts forderten aber auch nichts erwarteten was ich ihnen auch nicht geben konnte, jetzt vielleicht noch nicht aber später vielleicht schon, es würde sich zeigen, dennoch blieb der schaler Nachgeschmack dessen das ich mich selbst damit betrog!
 

Am späten Nachmittag schließlich fuhr mich Mastermind dann zum Arzt in die Innenstadt von Tokyo, ich saß knapp eine ganze Stunde bei dem drinnen um mir anzuhören das ich eine leichte Grippe hätte die aber durch meine Fähigkeiten der Telekinese noch verstärkt wurden , insgeheim wollte ich von ihm gar nicht erst wissen wie es mir ging wenn diese Grippe noch schlimmer wurde aber er konnte meine Angst gut verstehen schließlich hatte ich noch einen Job bei Schwarz zu erledigen und da musste ich so fit sein wie es nur irgend möglich war!

Mit einem Rezept verließ ich dessen Praxis und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle, Schuldig konnte leider nicht warten bis ich fertig war da er von Brad schon einen wichtigen Auftrag bekommen hätte den er nun erfüllen musste, mit Sicherheit war der Telepath erst spät in der Nacht zu Hause!
 

Langsamen Schrittes ging ich die Straßen entlang, mir begegneten fremde Menschen und auch fremde Gebäude, ich hielt mich nicht oft allein in der Innenstadt auf aber die Eindrücke die auf mich einströmten waren atemberaubend schön!

Es ging mir gut, ich schwankte nicht und Schwindelgefühle hatte ich auch keine also sprach eigentlich nichts dagegen bis zur zweiten Haltestelle zu laufen um noch etwas von dem schönen Wetter und der Aussicht zu genießen!

Aber so schön das Wetter auch war es zogen dunkle Wolken am Himmel auf und die ersten Tropfen erreichten die Haut in meinem Gesicht, jetzt musste ich mich wirklich beeilen um zur Bushaltestelle zu kommen bevor es wirklich anfing zu gießen wie aus Eimern!
 

Aber dazu kam es gar nicht erst, da ich anfing zu rennen und die Kraft die ich dafür aufwendete reichte gerade nur für einen kurzen Sprint bis zur nächsten Ecke da verließe mich auch schon meine mühsam zusammen gehaltenen Kräfte, die Sicht verschwamm immer schlimmer vor meinen Augen und die Häuserwände boten eine einladende Haltemöglichkeit für meinen schwankenden Gleichgewichtssinn!

Der Regen fing nun wirklich an vom Himmel zu fallen als gäbe es kein morgen mehr, er durchnässte meinen Pullover und meine Hose so das sie nur noch an meiner immer kälter werdenden Haut klebten und sich die Kälte langsam aber sicher in meinen Körper zu ziehen begann.

Mit letzter Kraft wie es mir schien flüchtete ich vor dem Regen in ein Geschäft wo der Regen mich nicht mehr erwischen konnte.

Innerlich fluchte ich wie ein Rohrspatz das Schuldig mich nicht vom Arzt abholen konnte, das durfte doch alles nicht wirklich wahr sein dachte ich so bei mir und lehnte mich an die Tür in meinem Rücken und atmete erst mal tief durch.
 

Die letzten Kraftreserven hatte ich wohl für den Sprint bis hier her verbraucht, mein Körper fühlte sich unmenschlich schwer an, bunte Lichter tanzten vor meinem inneren Auge, ich war völlig fertig und mit meinen Kräften gänzlich am Ende!

Mit einem tiefen Atemzug dachte ich mir so das ich mich gleich wieder beruhigen konnte aber dem war nicht so, mir wurde ziemlich schwindelig und als sich meinen Augen gänzlich öffneten nahm ich meine Umgebung nur noch schemenhaft war, was aber unverwechselbar war, war der Geruch der mir in die Nase stieg.

Der leichte Duft von frischen Blumen, er beruhigte mich etwas, machte mich freier um alle Sachen um mich herum vergessen zu können bis auf ein wunderschönes paar ametyhstfarbener Augen und roten Haaren nahm ich nichts mehr um mich herum war und sackte bewusstlos an der Tür hinunter.
 

Nur langsam erlangte ich mein Bewusstsein wieder, wie schon auch gestern nach der Mission dauerte es eine Weile bis ich mich traute meine Augen zu öffnen ohne das der Raum anfing zu schwanken!

Aber, wollte ich damals meine Augen öffnen?

Wollte ich wirklich wissen wer mir da gegenüber saß?

Denn so langsam kam auch meine Erinnerung wieder zurück, der kleine Spaziergang nach Hause weil mich Schuldig nicht vom Arzt abholen konnte, der einsetzende Regenguss der mich überraschte und ich fliehen musste und dann, ja dann wusste ich nicht mehr was mit mir passiert war!

Alles was ich mit Sicherheit sagen konnte war das ich nicht allein hier in diesem Zimmer war, jemand war bei mir und wurde dementsprechend ruhiger in seinem tun als er bemerkte das ich erwachte.

Meine Gedanken noch total wirr und nicht bereit zu Blinzeln kuschelte ich mich tiefer in die weiche Decke die sich um meinen Körper schlang und mir Wärme spendete, ihr Geruch war einfach unverwechselbar, Boss, genau der gleiche Duft den Schuldig auch benutzte, er ließ mich erneut entspannen.
 

„Schuldig“
 

Entfloh es leise meinen Lippen und ich drehte mich leicht in die Richtung aus der ich glaubte ein leises Atmen zu hören.

Eine warme schlanke Hand legte sich an meine Stirn, wahrscheinlich um meine Temperatur zu überprüfen und augenblicklich kuschelte ich mich näher an diese warme sanfte Berührung.
 

„Vergleich mich bloß nicht mit dem!“
 

Sagte leise eine Stimme mir gegenüber, hörte sich etwas amüsiert darüber an wen ich glaubte vor mir zu haben aber da ging mir dann auch ein Licht auf!

Diese Stimme gehörte mit Sicherheit nicht Schuldig, diese Stimme hörte ich selten bis nie, eigentlich nur wenn ich selbst eine Mission hatte so wie die von gestern Abend und augenblicklich bildete sich ein dicker Klos in meinem Hals!

Ein leichtes Zittern ergriff meinen Körper ich konnte es gar nicht unterdrücken, das Gefühl der Angst beschlich mich, wenn ich jetzt meine Augen öffnen würde, würde sich meine Ahnung die ich hatte auch bestätigen.

Es nützte dennoch nichts, ich konnte schließlich nicht ewig vorgeben zu schlafen immerhin hatte ich ja vorhin schon mal ein Lebenszeichen von mir gegeben und so fing ich an mit einem Auge zu blinzeln.
 

Der Raum war leicht abgedunkelt es schmerzte schon mal nicht in den Augen, kleine Teelichter auf dem Tisch mir gegenüber tauchten den Raum in ein warmes angenehmes Licht, machten mir Mut ganz meine Augen zu öffnen.

Noch etwas Orientierungslos schweiften meine Blicke durch das große Zimmer das einer Wohnstube gleichkam aber für dessen Einrichtung hatte ich gar kein Auge, leuchtende Ametyhste lagen auf meiner Person und ließen meine bisherige Vermutung Wirklichkeit werden.

Neben mir auf der Couch saß tatsächlich der Weißleader und blickte mich unverwant an, seine Gesichtszüge waren nicht wie sonst kühl und starr, sie schienen mehr erleichtert aber warum das so war konnte ich mir nicht vorstellen!
 

Ich war doch sein Feind, ich war ein Schwarz, ein Telekinet der ihn nur mit einem Wimpernschlag töten konnte, skrupellos wie man es von mir erwartete!

Aber warum in Gottes Namen blickte mich Abyssinian dann so an als wäre er erleichtert?

Eins stand fest, wenn ich ihn das jetzt nicht fragen würde, würde ich mit Sicherheit auch keine Antwort auf meine unausgesprochene Frage bekommen, so zog ich meine Decke höher und riss mich zusammen auf das er das Zittern in meiner Stimme nicht hören konnte.
 

„Wie komme ich hierher?

Wo bin ich hier eigentlich, was ist passiert?“
 

Meine Stimme war leise dennoch hörte wohl jeder das leichte Zittern heraus, ich konnte es nicht unterdrücken denn die Nähe dieses Mannes machte mich einfach nur nervös, na gut etwas ängstlich vielleicht auch aber das musste ja mein Gegenüber nicht gleich wissen!

Noch immer lagen seine Blicke auf meiner Gestalt, schienen erleichtert und sogar dessen Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln, wahrscheinlich um mich zu verwirren wer wusste das schon?

Es hätte genau so gut sein können das das ganze hier eine Falle war da konnte ich doch nicht heile und gute Welt mit dem Weiß spielen, meine eigenen Belange sowie meine sich stetig steigernde Angst stellte ich für einen Moment in den Hintergrund, jedenfalls soweit ich das konnte denn leider zitterten meine Finger noch immer.

Eine schlanke Hand legte sich auf die meine und drückte diese leicht, brachte mich erneut dazu in diese wunderschönen Ametyhste zu blicken und mich in ihnen zu verlieren und wie durch einen Schleier hindurch nahm ich wahr, dass er angefangen hatte zu sprechen und versuchte sich mehr schlecht als recht zu artikulieren.
 

„Du bist in unseren Laden gestolpert, klatschnass und dann umgekippt!“
 

Seine Stimme schallte gedämpft und leise zu mir herüber aber wie immer brauchte ich ein bisschen länger um zu begreifen, oh wie ich es einfach nur hasste krank zu sein, meine Reaktionsfähigkeit ging dem Nullpunkt entgegen, jedes mal dasselbe!

Aber was hatte der Weiß da gerade gesagt, klatschnass?

Das konnte doch nicht sein, meine Sachen fühlten sich äußerst trocken und vor allem angenehm warm an nur der Geruch irritierte mich zunächst ein bisschen aber als ich es riskierte und an mir hinab blickte sah ich auch das es nicht meine Sachen waren die ich da am Körper trug.

Augenblicklich zog ich die Decke die auf meinem Körper lag enger, auch meine Beine zog ich näher an meinen Körper und sah wahrscheinlich aus wie ein verschrecktes kleines Kind, das war mir aber egal.

Was sollte das alles hier, was um Himmels Willen hatte ich verbrochen das ich ausgerechnet ins Koneko gestolpert war und nun Abyssinian gegenüber saß?
 

„Warum lebe ich noch?

Warum habt ihr mich nicht schon längst umgebracht?

Warum habt ihr mir geholfen?

Bin ich euer Gefangener?

Wieso.......?"
 

Ohne weiter darüber nachzudenken plapperte ich auch schon los aber schon nach der ersten Frage wurde meine Stimme brüchiger und immer leiser, verstummte schließlich ganz als sich einer von Abyssinians schlanken Fingern auf meine Lippen legte und mir so verbot weiter zu reden.

Ich wusste nicht warum aber ich folgte seiner Aufforderung und sagte nichts mehr obwohl mir so viele Fragen im Kopf herumschwirrten kam kein Wort mehr über meine Lippen aber ich konnte noch immer die sanfte Berührung dieser schlanken Finger spüren die ein Kribbeln auf ihnen erzeugten wie ich es noch nie erlebt hatte.

So in meine Gedanken vertieft bekam ich erst viel später mit das mir der Weißleader eine Tasse entgegen streckte, noch etwas unsicher ob ich sie nehmen sollte beäugte ich mir erstmal das blaue Gefäß nahm es ihm aber dann doch langsam ab.
 

Die Flüssigkeit darin war warm und roch richtig angenehm nach Hagebuttentee, wärmte von außen meine wieder kalt gewordenen Finger.

Nach einem kräftigen Schluck reichte ich dem Rothaarigen die Tasse der sie mir aus der Hand nahm und erneut füllte da ich sie bis fast auf den letzten Schluck gelehrt hatte, denn so heiß war der Tee nicht mehr, ich vermutete mal das er schon geraume Weile in der Tasse gewesen war.

Das brachte mich auf eine andere Überlegung, hatte der Weiß die Tasse schon vorher mit Tee gefüllt, wenn ja, wie lange war ich denn weggetreten gewesen und die alles entscheidende Frage warum war der Weiß alleine zu Hause?

Soweit ich nach meinen Recherchen wusste, wohnten die vier doch alle zusammen in ein und dem selben Haus also mussten die doch auch hier irgendwo zu finden sein oder zumindest mal ein Lebenszeichen von sich geben!
 

„Wie lange war ich denn weggetreten?“
 

Kam es auch voll aus dem Zusammenhang gerissen von meiner Wenigkeit, innerlich klatschte ich mir die Hand vor den Kopf, wie kam ich dazu mit dem Weiß eine Konversation anzufangen?

Anscheinend war mir das Fieber doch irgendwie zu Kopf gestiegen oder ich hatte mir beim umkippen irgendwo den Kopf gestoßen, das war für mich die logischste Erklärung für mein Verhalten!

Ein kurzes Räuspern ließ mich zu meinem gegenüber aufblicken, der sich etwas bequemer hinsetzte und auch eine Tasse Tee vom Tisch nahm und mich dann unverwant anblickte während er zu sprechen begann.
 

„Es war ungefähr sechzehn Uhr als zur Tür rein geschneit kamst und umgekippt bist.

Jetzt haben wir es gleich achtzehn Uhr, so knapp zwei Stunden kommen schon hin!“
 

Zum reden war ich jetzt nicht in der Lage nur überrascht das mir der Weißleader so bereitwillig Auskunft gab, ich hatte schon von Schuldig gehört das er nicht wirklich viel sprach und wenn er mal was sagte dann meist nur einen einsilbigen Monolog aber das waren ganze zwei komplette Sätze!

Warum sprach der Mann nicht mal ein bisschen mehr, wusste der denn nicht das er eine wunderschöne Stimme hatte die einem eine angenehme Gänsehaut bescheren konnte?

Ja klar, wenn man solche Gedanken hatte die einem eine leichte Röte ins Gesicht treiben konnte man sich der Aufmerksamkeit anwesender Personen sicher sein und natürlich hatte mein gegenüber für solche Kleinigkeiten auch noch ein richtig gutes Auge, aber was wollte man von einem Profikiller auch anderes erwarten, schon die geringste Unaufmerksamkeit konnte einem schnell das Leben kosten!
 

Seine Blicke lagen direkt auf meinem Gesicht, waren durch dringlich aber nicht unangenehm, seine Augen fesselten meinen Blick, eine wirklich ungewöhnliche Augenfarbe dieses strahlende violett!

Es fesselte mich richtig, ich war nicht in der Lage meinen Blick abzuwenden, bekam auch nur am Rande die weiteren Geschehnisse mit wie sich seine schlanke Hand an meine Stirn legte um meine Temperatur zu überprüfen.

Das fühlte sich wirklich gut an, unbewusst schloss ich meine Augen, wollte noch etwas das Gefühl genießen das durch Abyssinians Berührung ausgelöst durch meinen Körper wanderte, es war anders als wenn Schuldig mich berührte oder mir nahe war, ich konnte es nicht beschreiben!

Sie ließ mich merklich entspannter werden, mein Atem wurde ruhiger und gleichmäßiger auch mein Herz hämmerte nicht mehr so wild wie vorher gegen meine Rippen sondern schlug in einem normalen Takt und erneut kuschelte ich mich tiefer in das Kissen in meinem Rücken.
 

Am Rande bemerkte ich das sich dessen Hand von meiner Stirn zu entfernen schien, nein, das wollte ich nicht!

Er sollte mich weiter berühren und so schreckte ich schon hoch um zum Protest anzusetzen doch mein geöffneter Mund bot eine wunderbar Angriffsfläche für das Fieberthermometer das er mir in den Mund steckte und mich somit ruhig stellte.

Jetzt konnte ich wirklich nichts mehr sagen, mit dem Teil in der Gusche war das ein eher schwieriges Unterfangen so konnte ich nur schmollend in seine Richtung schauen und entlockte ihm so ein verdammt niedliches Lächeln.

Niedlich daher, weil ich ihn noch nie hatte lächeln gesehen geschweige denn schmunzeln oder so was in der Art bei Missionen war so was ja auch gar nicht möglich geschweige denn wünschenswert gewesen, oder?
 

Irgendwie war es aber auch gut so das er mir dadurch das Reden verbot, ich hätte mich wirklich zum Fallobst gemacht wenn ich ihm gesagt hätte das er seine Hand ruhig noch eine Weile dort lassen könnte wo sie war, wie hätte das denn bitte schön ausgesehen?

Immerhin waren wir Feinde und so eine Nummer hätte mich meinen Kopf kosten können, so lebensmüde war ich nun auch wieder nicht!

Während ich mich also tiefer ins Kissen kuschelte und schon fast abwesend auf dem nebenbei bemerkt ziemlich alten Fieberthermometer herum kaute begann Abyssinian zu erzählen, oder besser er antwortete auf meine Fragen von vorhin die ja noch immer unbeantwortet mitten im Raum rum standen.
 

„Erst mal möchte ich sagen, du bist nicht unser Gefangener und zweitens bist du mitten im Laden umgekippt da hätte ich dich schlecht erledigen können, noch dazu kommt noch das ich nicht auf Mission bin und wie du sicher weist mache ich das nur wenn ich auch den Auftrag dazu erhalte.

Deine Sachen musste ich leider gegen meine tauschen, sie sind zugegeben etwas groß aber sie erfüllen ihren Zweck!

Und keine Sorge wir zwei sind hier alleine da musst du dir wirklich keine Sorgen machen das dich irgendjemand anspringt!“
 

Die Worte sickerten nur langsam in meinen Verstand aber mit einem Blick an mir hinab konnte ich sehen das es wirklich Abyssinians Sachen waren die ich trug.

Während er mir das Thermometer aus dem Mund nahm besah ich mir meine Sachen mal genauer, das Hemd war viel zu groß, von der Freizeithose mal abgesehen und von den Socken wollte ich erst gar nicht sprechen aber da war noch etwas was mir die Schamröte in die Wangen trieb, wollte ich meine Theorie bestätigt wissen?

Ja, das wollte ich!
 

Schnell schob ich meine Hand ungesehen unter die Decke und unter den Bund der Freizeithose und ja, meine Theorie wurde Wirklichkeit, diese Shorts die ich zu fühlen bekam waren wirklich definitiv nicht meine denn die lagen sonst dicht an meinem Körper im Gegensatz zu diesen hier, die schlabberten um meine schmalen Hüften!

Das durfte doch alles nicht war sein, da hatte mich der Weiß doch tatsächlich nackt gesehen und das konnten noch nicht mal meine Teamkollegen von sich behaupten mit denen ich nun schon seit mehr als sechs Jahren zusammen arbeitete.

Oh Gott, das alles war doch wirklich nur ein schlechter Alptraum und mit Sicherheit würde ich nun jedes mal wenn ich Abyssinian begegnete daran denken müssen das er mich so gesehen hatte und vor Schamesröte im Boden versinken, ans Kämpfen wollte ich gar nicht erst denken!

Nun war ich wirklich sauer, was bildete sich der Weiß eigentlich für Frechheiten ein?

Mag sein das ich wirklich bis auf die Shorts durchnässt gewesen war aber das gab ihm noch lange nicht das Recht mich vollkommen nackig zu machen, das wäre ja noch schöner, da könnte ja jeder kommen!

Wer wusste schon was da alles hätte passieren können, schließlich waren wir zwei allein und Abyssinian auch nur ein Mann!
 

„Abyssinian, wenn ich nicht euer Gefangener bin dann kann ich ja gehen!“
 

Meine Miene verhärtete sich, zeigte keinerlei Regung von irgendwelchen Gefühlen nur die Röte stand noch immer in mein Gesicht geschrieben die würde da wahrscheinlich auch noch eine Weile bleiben aber meine Worte waren kalt und schneidend!

Sarkastisch, so sollten sie auch klingen als ich versuchte mich langsam zu erheben um aus diesem Haus zu kommen und aus der Nähe dieses Mannes!
 

„Mein Name ist Aya und nein du gehst nicht!“
 

Holten mich seine Worte in das hier und jetzt zurück, ließen mich unbemerkt zusammenzucken durch ihre Schärfe in der sie gesprochen wurden, keinen Widerstand oder Widerrede duldeten genau wie ich es von Crawford her kannte aber der Mann der mir da gegenüber stand war nicht mein Ziehvater und dennoch sank ich zurück in die weiche Polsterung der Couch!

Ich musste wirklich ein erbärmliches Bild abgegeben haben wie ich da zusammen gesunken mit der Decke auf meinen Beinen auf der Sitzgelegenheit hockte und meinen Blick auf den Boden richtete, woanders konnte ich ja nicht hinschauen!

Danach war es ruhig im Raum, er sagte nichts und ich sah mich nicht in der Lage irgendwas zu sagen, meine Kräfte waren auch noch nicht so weit genesen das ich mich hätte wehren können, unweigerlich bekam ich Angst!
 

Angst davor was der Weiß mit mir vorhatte!

Angst davor was dieser tun könnte!

So in meine Gedanken vertieft bemerkte ich noch nicht mal dass sich der Rothaarige zu mir auf die Couch gesetzt hatte und mich unverwant anblickte da ich keinen Mucks mehr von mir gab.

Zu sehr wühlte mich das alles hier innerlich auf, mein Herz hämmerte wie wild gegen meinen Brustkorb, das Blut rauschte durch meine Adern, mein Atem war so schnell wie der eines Langstreckenläufers und mein Puls war dermaßen erhöht, ich konnte ihn unter der Haut pochen hören!

Aber da war noch etwas was mich beschäftigte, hatte mir der Rothaarige gerade seinen Namen gesagt?

Hatte er wirklich eben gerade Preis gegeben wie sein richtiger Name war?

Wieso? Warum hatte er das gemacht?
 

Ich brauchte Mut, ich wollte das jetzt wissen, warum durfte ich nicht gehen wenn ich nicht sein Gefangener war und warum gab er mir seinen Namen Preis?

Wie in einer Endlosschleife kreisten diese Fragen in meinem Kopf umher, verlangten nach Antworten!

Schließlich holte mich eine warme Hand aus meinen Gedanken die sich auf meinen Kopf legte und mir sanft durch die Haare streichelte, sofort sah ich zu der Person auf die es wagte mich an zufassen ohne das ich meine Erlaubnis dazu geben konnte und verlor mich in diesen wunderschönen strahlenden Amethysten meines gegen übers die mich mit Blicken bedachten die mehr als nur warm waren!

Was war das nur für ein seltsames Gefühl das mich ergriff und mich nicht mehr los lassen wollte, es war warm und fühlte sich verdammt gut an, ich konnte es zu dieser Zeit noch nicht eindeutig beschreiben oder einordnen aber es würde mir irgendwann schon noch gelingen!
 

„Ich lasse dich bei dem Wetter nicht gehen es regnet noch immer in strömen und du hast meine Sachen an!

Ich würde sagen dass du darin etwas albern aus siehst wenn du so raus gehst!

Ich fahre dich heim!“
 

Wie war das jetzt, was bitte?

Er bot mir wirklich an mich nach Hause zu fahren, ja träumte ich schlecht oder hatte ich was an meinen Ohren?

Ich musste ja wirklich sehr intelligent geschaut oder ausgesehen haben denn der Weiß schaute mich doch recht belustigt von oben nach unten hin an, erst da bemerkte auch ich das mir sein Hemd das ich trug über die rechte Schulter hing da es mir ja viel zu groß war und die helle Haut darunter zum Vorschein kam.

Dennoch konnte ich mich nicht bedecken, meine Haut vor seinen Blicken schützen sondern starrte ihn einfach weiter ins Gesicht, wie versteinert, nicht in der Lage mich zu bewegen aber auf was wartete ich, worauf hoffte ich was geschehen würde?

Am Rande nahm ich war wie er aufstand und sich vor mich kniete, seine linke Hand schob mir vorsichtig das Hemd wider über die rechte Schulter und er zog mir die Decke um meinen Körper, dann hob er mich einfach von der Couch in seine Arme.

Ich musste meinen Blick von ihm abwenden, mein hochrotes Gesicht sah bestimmt zu komisch aus und so wollte ich ihn auch nicht weiter ansehen, es war mir schlichtweg oberpeinlich vom eigentlichen Feind gerettet worden zu sein und nun von ihm durch die Kante geschleppt zu werden!
 

„Dein Fieber scheint wieder zu steigen, wird wirklich Zeit das du nach Hause ins Bett kommst!“
 

Gott, der Mann hatte wirklich eine umwerfende Stimme die mir sanfte Schauer über die Haut jagte und irgendwie konnte ich ihm auch nicht mehr böse darüber sein das er mich nackt gesehen hatte, aber beschämt!

Er trug mich aus der Stube durch einen dunklen Flur und an dessen Ende durch eine Tür die zur Garage führte und setzte mich samt seinen Klamotten und der Decke auf den Beifahrersitz seines Wagens und stieg kurze Zeit später auch auf der Fahrerseite ein nachdem er eine kleine Plastiktüte auf dem Rücksitz deponiert hatte und lenkte danach seinen Wagen aus der Ausfahrt des Koneko´s.

Die ganze Fahrt über sagte ich kein Wort aber auch Aya wie er mir ja gesagt hatte konnte oder wollte nicht weiter mit mir reden jedenfalls sagte er die gesamte Fahrt über kein einziges Wort, noch nicht mal nach dem Weg fragte er mich wo ich mich doch schon sehr wunderte, woher sollte der Weiß auch den Weg zu unserem Hauptquartier wissen das war nämlich ein gut gehütetes Geheimnis!
 

Mir vielen fast die Augen aus dem Kopf als er vor unserer Villa zum halten kam und sich dann auch noch erdreistete bis vor die Haustür zu fahren, also wussten Weiß wo wir zu finden waren, warum hatten sie dann bitte schön noch nie einen Angriff gegen uns gestartet, warum hatten sie noch nie versucht uns hier zu erledigen?

Vom vielen Nachdenken zersprang mir noch mal irgendwann der Schädel und die Kopfschmerzen umnebelten erneut meinen Geist, das konnte mit der Zeit ganz schön lästig werden!

Und erneut war es Aya der mich aus diesen wirren Gedanken befreite, seine Hand auf die Decke an meinem Oberschenkel legte und mich anlächelte, unweigerlich musste ich ihn dadurch ansehen und schöpfte irgendwie Hoffnung und auch Zuversicht aus diesem Blick der so verdammt sanft war.

Schnell griff er auf die hinteren Sitze und reichte mir die kleine Plastiktüte in der wohl meine restlichen Sachen waren und einen kleinen Zettel und wartete darauf dass ich aussteigen würde was ich aber nicht tat.

Stattdessen sah ich ihn nur an, dieser Mann war mir wirklich ein Rätsel mit zu vielen Teilen die es zusammen zu setzen gab und ich dazu noch nicht im Stande war aber irgendwann mit Sicherheit das wusste ich!
 

„Nenn mich Nagi!“
 

War alles was ich noch sagen konnte bevor ich das Auto verließ, mich hastig ins Haus rettete und hinter mir die Tür geräuschvoll ins Schloss fallen ließ aber immer in der Hoffnung das mich niemand gehört hatte, das hoffte ich zumindest.

Nach einem Blick in den türeigenen Spion verriet mir das Bild des leeren Geländes das ich wieder im Schutz meines eigenen zu Hauses war und ich war sogar noch am leben nach der Begegnung mit einem Weiß, wohlgemerkt Abyssinian, oder eher Aya wie er sich mir vorzustellen gedachte.

Ich hatte ihm meinen Namen gesagt, war das vielleicht dumm von mir das getan zu haben, war es vielleicht töricht zu glauben er würde jetzt nicht mehr über mich und über Schwarz in Erfahrung bringen wollen?

Ach egal, passiert war passiert und ändern konnte ich an den jetzigen Umständen auch nichts mehr!
 

Das Haus war angenehm ruhig, es war niemand zu Hause, vielleicht auch das beste was mir passieren konnte denn ich stand ja noch immer in Aya´s Klamotten mitten in der Eingangshalle, wie hätte ich also Brad erklären können von wem ich die Sachen hatte, genau, nämlich gar nicht!

Schnellen Schrittes begab ich mich in mein Zimmer packte als erstes die Plastiktüte aus die Aya mir vorhin gegeben hatte und in der sich tatsächlich meine Sachen befanden, sie waren schön trocken und rochen angenehm nach seinem Parfum, erinnerten mich an seine Nähe, seine Wärme, seine Stimme und eine angenehme Gänsehaut bemächtigte sich meinem Körper!

Dennoch zog ich mir neue Klamotten aus meinem Schrank und zog mich um, auch wenn keiner weiter im Hause war hieß das noch lange nicht das es so bleiben würde und bevor mich jemand so zu Gesicht bekam und ich Probleme bekommen würde mich zu erklären entkleidete ich mich lieber und packte Aya´s Sachen in eine extra Tüte und schob diese danach erstmal unter mein Bett, da würde sie vorerst keiner finden!

Langsam sank ich auf mein Bett nieder und blickte mich im Zimmer um, alles war ruhig und eigentlich so wie es immer war aber etwas war da noch was ich vergessen hatte!

Panisch begann ich mich umzublicken und natürlich , dort vor dem Bett lag der kleine Zettel den mir Aya gegeben hatte, ich war ja noch nicht dazu gekommen einen Blick hinein zu werfen um so aufgeregter war ich jetzt da ich das Stück Papier in meinen Händen hielt, es aufklappte und anfing zu lesen.
 

~~Wenn du mir meine Sachen wieder geben möchtest und dich dazu entschließt im Koneko vorbei zu schauen dann komm bitte an einem Tag wie heute so gegen sechzehn Uhr, da sind wir allein.

Solltest du dennoch Angst haben das es eine Falle sein könnte dann schick sie mir mit der Post, Adresse hast du ja!

Gez. Aya~~
 

Der Mann hatte nicht nur eine wunderschöne Stimme sondern auch eine richtig schöne Handschrift und er wollte mich tatsächlich wieder sehen, das Herz schlug mir erneut bis hin zum Hals allein schon vor Aufregung dabei wusste ich doch noch gar nicht wie ich mich entscheiden wollte!

Sollte ich vielleicht nächste Woche wirklich bei ihm vorbei schauen oder sollte ich das vielleicht lassen?

Allerdings wäre es natürlich schön ihn wieder zu sehen, außer auf Missionen sahen wir uns ja nie und man musste schon zugeben das Abyssinian, nein halt, Aya so privat ganz lieb und nett war, jedenfalls zu mir.
 

Eine Woche durfte also meine Bedenkzeit sein, heute in einer Woche würde ich ihn wieder sehen wenn ich nicht feige war, sieben Tage lang Herzrasen aber warum?

Wie brachte es dieser Mann nur fertig mein Herz so schnell schlagen zu lassen?

Ich brauchte dringend Ablenkung von meinen Gedanken, nicht auszudenken wenn die Schuldig mit bekam, es wäre nicht so gut wenn einer aus meiner Truppe wusste das ich wirklich in Erwägung zog den Weißleader zu besuchen oder noch schlimmer das die wussten das er mich heute nach Hause gefahren hatte, Brad hätte mich gevierteilt!
 

Wie zur Bestätigung ging nun unten die Haustür und ließ mich erschrocken zusammen fahren, bei der Lautstärke wie die Tür ins Schloss fiel ließ es nur einen Schluss zu Brad war es nicht und Farf auch nicht also konnte es nur noch der Telepath sein der nach Hause kam.

Keine zwei Minuten später lugte auch ein orangener Haarschopf durch meine Zimmertür, Gott sei dank war ich so geistesgegenwärtig gewesen und hatte Aya´s Zettel hinter mein Bett in eine der kleinen Ritzen schieben können um ihn vor neugierigen Blicken zu schützen.

Schuldig hopste zu mir ins Zimmer und grinste wie ein Honigkuchenpferd während ich die Gedanken an den Weißleader in die hinterste Ecke meines Verstandes zu drängen versuchte und meinen Geist so gut es ging vor Schuldig zu verbergen und es doch wirklich schaffte ihn Fern zu halten.

Schuldig störte sich keineswegs daran, was er mir sagen wollte konnte er verbal tun und musste das nicht telepathisch machen das brauchte ich ihm nicht zu sagen!

Geschmeidig kroch er zu mir aufs Bett, lehnte sich ans Kopfende und zog mich zwischen seine Beine in seine Arme, die sich sanft um meinen Körper schlossen, augenblicklich bekam ich das Gefühl von Geborgenheit in seiner Nähe dennoch war es nicht so schön wie bei Aya!
 

Da, schon wieder, ich dachte doch tatsächlich schon wieder an den Weiß, ich musste das irgendwie unter Kontrolle bekommen wenn ich nicht wollte dass Schuldig es vielleicht doch noch mitbekam!

Nicht auszudenken was der mit mir machen würde, von Brad mal ganz zu schweigen.

Also versuchte ich mich so normal zu benehmen wie sonst auch wenn der Orangehaarige in meiner Nähe war, kuschelte mich näher an die warme Brust meines Teamkollegen und ließ mir von ihm über meinen Rücken streicheln.

Angenehm, es war einfach nur angenehm hier zu liegen und in dessen Armen gehalten zu werden während er begann zu fragen wie es mir ging, sich nach meinem Befinden erkundigte was er unter normalen Umständen nie tat, wahrheitsgemäß waren meine Antworten das es mir schon besser ging und er sich nicht um mich sorgen brauchte!

Es schien ihn zu freuen das es mir besser ging, wechselte dann das Thema und erzählte mir wie seine Mission gelaufen war und das er es sehr bedauerte das er mich nicht hatte vom Arzt abholen können, er klang auch noch erleichtert darüber das ich nicht nass geworden bin bei dem Regenguss was mich leicht an seiner Brust schmunzeln ließ.

Wenn der wüsste wo es mich rein gespült hatte!
 

Aber egal, ich war müde und Schuldig´s Stimme beruhigte mich dermaßen das ich langsam aber sicher in dessen Armen in einen erholsamen Schlaf glitt, mich insgeheim schon auf die nächste Woche freute, sie mit Spannung erwartete!
 

Tbc...

Geheimes Treffen und ein Versprechen

„Geheimes Treffen und ein Versprechen!“
 

Die Woche war nun wie im Fluge vergangen und morgen war auch schon der Tag gekommen an dem ich Aya treffen sollte, wenn ich mich denn traute.

Eigentlich fühlte ich mich so wohl wie schon lange nicht mehr aber der morgige Tag bereitete mir dann doch irgendwie Kopfzerbrechen.

Sollte ich Aya´s Aufforderung wirklich nachkommen und ihm seine Sachen im Laden vorbei bringen?

Was wenn die anderen drei Weiß auch anwesend waren und mich einen Kopf kürzer machten?

Was wenn ich Aya zwar allein antreffen würde und die anderen drei danach unverhoffter Weise hinein platzen würden?

Sie würden ihn als Verräter hinstellen und uns beide umlegen, ihn, da er seine Gruppe unterwanderte und einem Feind wortlos den Eintritt ins Koneko gestattete und mich, der es wagte meinen Fuß über diese Schwelle zu setzen!
 

Ach das war doch alles zum aus der Haut fahren, was sollte ich denn machen?

Auch wenn es nicht meiner Natur entsprach jemanden um Hilfe in solchen Dingen zu bitten spielte ich doch allen ernstes mit dem Gedanken Schuldig zu fragen.

Natürlich dachte ich mir diesen Teil nur aber je länger ich darüber nachdachte erschien es mir als die beste Variante, er musste ja nicht alles erfahren, die Sache mit Aya brauchte ich ja nicht zu erwähnen sondern nur meine Lage zu schildern, den Namen konnte ich dann noch immer ändern.

Innerlich beglückwünschte ich mich zu diesen tollen Einfällen, na klasse, so was viel mir ein aber selber eine Entscheidung ob ich ging oder nicht konnte ich mir nicht abringen!

Toll Nagi, echt schön, du bist ja so ein Held!
 

Na dann auf in den Kampf, ich griff mir meinen dicken Pullover und streifte ihn über, trat danach auf den leeren Flur vor meinem Zimmer, huschte elegant und grazil an Brad´s Schlafzimmer vorbei aus dem ich es leise fluchen hörte!

Irgendwas von `scheiß Technik` und `Nagi fragen`dröhnte an mein Ohr aber bis dahin hatte mein lieber Leader noch keinerlei Anstalten gemacht nach meiner Wenigkeit zu schreien also weiter zum Zimmer des Telepathen und der Lösung meiner Probleme hoffentlich ein Stückchen näher!

Vor der Tür des Älteren hielt ich inne, von drinnen war leise Musik zu hören na gut, ich straffte meine Schultern und zwang mich zu Klopfen, die Musik verstummte und ein ziemlich leises `Herein` drang an meine Ohren.

Mit zittrigen Fingern legte ich die Hand auf den Türgriff und drückte zaghaft die Klinke nach unten, trat durch den kleinen Spalt ein und schloss die Tür genauso leise wie ich sie geöffnet hatte, lehnte mich gegen das schwere Holz in meinem Rücken und blickte auf meinen Teamkollegen.
 

Sein Zimmer war leicht abgedunkelt, die Vorhänge hingen fast geschlossen vor den großen Panoramafenstern und sperrten die Nachmittagssonne erfolgreich aus nur ein kleiner schmaler Spalt Helligkeit drang von draußen ins Zimmer.

Schuldig hockte auf seinem großen Bett im Schneidersitz auf der Bettdecke, hatte die Ellenbogen auf den Knien und sein Kinn auf seine Hände gestützt und blickte mich fragend an, kein Lächeln oder Grinsen in seinem Gesicht, so hatte ich Schuldig nun wirklich noch nie gesehen!

Es machte mir etwas Angst da es nicht seine Art war so ernst zu schauen und erneut keimten die Zweifel in mir auf ob ich hier das Richtige tat oder doch eine Dummheit begann, doch zu meiner
 

Überraschung erhellte sich plötzlich die Mine des Telepathen und er deutete mir mit einem Kopfnicken an das ich zu ihm kommen sollte, was ich nur zögerlich tat!
 

Langsam setzte ich mich auf sein weiches Bett, ihm meinen schmalen Rücken zugewandt, wenn ich wirklich mit ihm reden wollte, und eine Lösung wollte ich, das stand außer Frage wollte ich ihm dennoch nicht ins Gesicht sehen, denn dann konnte ich mich nicht mehr richtig auf das wesentliche meines Besuches beschränken und anfangen zu Stottern, meine Konzentration wäre flöten gegangen!

Zwei Arme schlangen sich um meinen Oberkörper, zogen mich näher an den von Schuldig heran, unweigerlich kuschelte ich mich in diese wunderbare Umarmung die mir Schutz versprach, Geborgenheit gab, liebe vorzutäuschen versuchte!

Aber das war nicht das was ich wollte, natürlich fand ich es einfach nur schön in Schuldig´s Nähe zu sein mir seiner Aufmerksamkeit ganz gewiss aber dennoch änderte es nichts an der Tatsache das mir andere Arme lieber gewesen wären, Arme von einem jungen Mann der so weit weg war und doch so verdammt nah!
 

Bestimmend schüttelte ich mein Haupt, was dachte ich mir da denn schon wieder zusammen?

Es war irgendwie absurd zu glauben dass ich diese Arme noch einmal so sanft um mich schlossen wie sie es einst getan hatten, so beschützend, so liebevoll, einfach unbeschreiblich für einen wie mich!

Was sollte man an mir auch schon lieben können außer meiner Kraft Dinge wie von Geisterhand bewegen zu können?

Mein Aussehen weckte bestimmt bei jedem den Beschützerinstinkt aber das war nicht das was ich wollte wonach ich mich insgeheim sehnte, wonach sich mein Körper und meine Seele verzehrte!

Ich sehnte mich nach liebe, Geborgenheit, Zuneigung, Verständnis und vor allem Wärme von einem Menschen den ich liebte!

Aber was hieß das schon, dieses kleine Wort Liebe, das nur ein Gefühl zu beschreiben vermochte das ich noch nie empfunden hatte, das ich nicht kannte, nicht einzuordnen ich im Stande war und dessen Bedeutung gänzlich unentdeckt für mich war?
 

Vielleicht würde ich es in diesem Leben noch heraus finden wer wusste das schon aber momentan hatte ich ja andere Probleme mit denen ich mich Auseinandersetzen musste und die es galt zu bewältigen. Zum Beispiel hatte ich noch immer das Problem was ich nun machen sollte, sollte ich wirklich zu Aya gehen, ihn besuchen?

Schuldig’s warmer Körper ließ mich so einiger maßen entspannen, ich ließ mich fallen, genoss einfach das Gefühl das mich heiß durchströmte, ich fing an es zu genießen in seiner Nähe zu sein ohne das er etwas sagen musste ohne sein Grinsen sehen zu können einfach nur alles fallen zu lassen!

Meine Augen öffneten sich erst wieder nach sehr langer Zeit, Zeit in der wir nicht Sprachen, noch nicht mal Mental, angenehm einfach nur, entspannend aber ewig konnte es dennoch nicht dauern.

Mein Verstand begann erneut zu arbeiten begann mir vor zu gaukeln das dass hier was ich gerade tat falsch war, doch, warum?

Es fühlte sich gut an, warum zum Teufel bekam ich das Gefühl das ich damit jemand anderem außer Schuldig weh tat, ihn unbewusst verletzte und mich selber betrog?
 

Langsam wand ich mich aus der sanften Umarmung meines Teamkollegen der wirklich nicht gerade erfreut darüber war und es mit einem Knurren zum Ausdruck brachte.

Dieses überhörte ich geflissentlich, weil ich wusste wie ich bei Schuldig auf so was reagierte, ich hätte ihn an mich gedrückt um ihm zu zeigen das mit mir alles in Ordnung war aber momentan war nichts in Ordnung also Abstand halten!

Ich kroch auf dem großen Doppelbett umher, setzte mich ans Fußende, lehnte meinen Kopf an das kalte Gestell in meinem Rücken und zog meine Beine näher an meinen Körper, ich musste überlegen wie ich jetzt weiter vorgehen wollte ohne das Schuldig etwas mitbekam was er nicht mitbekommen sollte!

Gar nicht so einfach wenn man weiß das man einem Telepathen gegen über saß der ein ausgeprägtes Gefühl für Sachen bekam und eine verfluchte Neugierde entwickelte wenn einer nicht mit der Sprache raus rückte oder so tat als könne er alles vor ihm verbergen.
 

Noch dazu konnte ich dessen blaue Augen auf meiner Person spüren, wie sie mich musterten sezierten, unglaublich!

Mit seinen Augen konnte Schuldig sich wirklich richtig gut ausdrücken, sie zeigten dessen ganzes Wesen, wer ihn kannte konnte seinen Gemütszustand in seinen Augen erkennen, sie konnten böse Funkeln, wissend Strahlen, vor Trauer zerfließen, vor Verlangen brennen und momentan blickten sie mir bis in meine Seele.

Ich konnte nicht leugnen das ich mich ob gleich dieses Blickes unwohl fühlte aber ich wollte diesen Rat von Schuldig und hatte mich schließlich zu diesem Schritt entschieden, wollte nun auch keinen Rückzieher mehr machen, ich war nicht schwach!
 

„Ne Schuldig, kann ich dich was fragen?“
 

Ich sagte es mehr zur Zimmerdecke als zu meinem Gegenüber der nicht aufhörte mich zu mustern und noch bevor ich ihn ansah um seine Antwort abzuwarten und eventuell aus seinem Gesichtsausdruck zu erfahren was der Orangehaarige gerade dachte bekam ich schon mit einem leisen „Mh!“ zu verstehen das ich anfangen konnte.

Leider wusste ich noch immer nicht wie ich anfangen sollte mein Anliegen vorzutragen, mir fehlten ehrlich gesagt die passenden Worte dafür mich verständlich auszudrücken ohne mich eventuell doch zu verraten.

Warum war das Leben eigentlich immer so verdammt kompliziert und warum passierte mir gerade so was bei dem ich nicht wusste wie ich mich verhalten sollte?

Eins stand fest, der da oben im Himmel hatte sicherlich einen Heiden Spaß daran mir derartige Prüfungen aufzuerlegen um zu sehen wie ich daran zu Grunde ging.

Aber diesen Gefallen würde ich diesem Bastard nicht tun, mir würde schon was einfallen, ganz sicher!
 

„Ich weiß nicht so recht wie ich anfangen soll aber...na gut, würdest du dich mit jemanden treffen wollen obwohl du genau weißt das es verboten ist dies mit dieser Person zu tun?“
 

Ja prima Nagi, die Frage war doch mal richtig intelligent gestellt und formuliert, es war nichts Verfängliches aus den Worten heraus zu erkennen also dürfte auch Schuldig nicht bewusst sein um was es eigentlich oder besser um wenn es sich dabei drehte!

Natürlich schlich sich auf Schuldig´s Gesicht wieder das allseits bekannte Grinsen das von mir so dermaßen verhasst war, es machte seine Überlegenheit deutlich, brachte sie so besser zum Ausdruck als er dies mit Worten hätte schaffen können.
 

„Hat mein Nagilein etwa eine Freundin von der niemand etwas wissen darf?“
 

Es war glasklar gewesen das solche Sprüche von ihm kommen würden, warum war mir das nur nicht früher schon klar geworden?

Natürlich färbten sich meine Wangen in einem leichten Rotton, das konnte ich spüren auch ohne es selbst zu sehen.

Verlegen senkte ich mein Haupt, so das mir mein Pony ins Gesicht viel und meine Augen vor meinem Gegenüber verbarg aber warum war ich so peinlich berührt?

Schließlich hatte ich ja keine Freundin oder so was in diese Richtung nein, ich hatte nur eine Verabredung mit meinem Feind wenn ich diesen überhaupt noch als diesen bezeichnen konnte!
 

„So was in der Art!“
 

Gab ich Kleinlaut von mir, worüber ich mich schon sehr wunderte warum ich Schuldig darauf überhaupt eine Antwort gab, mein Privatleben ging den Telepathen soviel an als wenn in China mehrere Säcke Reis um fielen!

Aber egal, gespannt wartete ich auf eine Antwort seinerseits da ich seine Frage oder besser seine Feststellung fast bejaht hatte.

Schuldig sagte lange nichts, schien zu überlegen, erst nach mehreren Minuten des Wartens bewegte sich der Telepath auf mich zu, ich konnte es zwar nicht sehen da ich meinen Blick noch immer gesenkt hatte aber ich spürte die Bewegung auf der Matratze die sich mir eindeutig näherten.

Orange Haare schoben sich in mein Blickfeld, lenkten meine Aufmerksamkeit auf meinen Gegenüber der vor mir hockte wie ein kleines Kind und seinen Kopf so weit zu mir hinunter beugte um mir ins Gesicht sehen zu können das sogar seine Haare den Stoff des Bettlakens berührten.

Mit Daumen und Zeigefinger umfasste er mein Kinn, drehte mein Gesicht in seine Richtung und lächelte mich an als er langsam, leise und vor allem überlegt zu Sprechen begann.
 

„Ehrlich gesagt würde es mich nicht sonderlich stören das es verboten ist diese Person zu treffen!

Du kennst mich Nagi, mich kratzt das herzlich wenig was ich darf oder was nicht, ich mache eh das was ICH für richtig halte und ich denke du solltest das auch tun!

Entscheide selber ob du es möchtest, nur lass dich nicht von Bradley erwischen!“
 

Schuldig zwinkerte mir verschwörerisch entgegen, in der Hinsicht das ich schon das Richtige tun würde weil er es auch nicht anders von mir kannte!

Alles was ich bis jetzt in meinem Leben aus eigener Entscheidung heraus getan hatte, zumindest seit ich bei Schwarz dabei war, war immer richtig und überlegt gewesen und sollte es doch ein Fehler sein mich mit Aya treffen zu wollen, müsste ich für diesen Fehler auch allein gerade stehen, so wie es meine Ehre von mir verlangte!

Ich war entschlossen, diesen Fehler zu begehen und Aya morgen zu besuchen und Schuldig war nicht ganz unschuldig an meiner Entscheidung!

Aber sollte es dennoch schief gehen wollte ich dafür gerade stehen und die Verantwortung übernehmen plus die Konsequenzen die sich dafür für mich ergeben würden!

Irgendwie erleichtert darüber endlich eine Entscheidung getroffen zu haben atmete ich tief aus als wenn mir eine unsichtbare Last von den schmalen Schultern genommen wurde.
 

Glücklich sprang ich vom Bett und im Überschwang meiner Euphorie schnappte ich mir Schuldig´s Gesicht und drückte dem Telepathen einen dankbaren kleinen Kuss auf die Lippen danach verschwand ich Freude strahlend aus seinem Zimmer und verschwand schnell in dem meinigen.

Dort angekommen realisierte ich erst was ich getan hatte, ich hatte doch wirklich allen ernstes meinen Kollegen freiwillig von mir aus geküsst, also wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gesagt das mir Ayas Art gar nicht gut tat.

Ach , war doch egal, geschehen war nun mal geschehen an diesem Umstand konnte ich nun auch nichts mehr ändern!

Noch immer glücklich schnappte ich mir meinen weißen Rucksack, packte schnell Aya´s Sachen die er mir freundlicher Weise geliehen hatte hinein und verstaute ihn schnell wieder unter meinem Bett bevor noch jemand unangekündigter Weise ins Zimmer stürmte und noch blöde Fragen stellte, so was konnte ich jetzt echt nicht gebrauchen!

Danach war meine zweite Sorge schon die größere, was sollte ich denn anziehen?
 

Ein Blick in meinen nicht gerade großen Kleiderschrank ließ mich erschauern, da war so gar nichts der gleichen drin was mir vorschwebte tragen zu wollen, natürlich wollte ich mich nicht sonderlich raus putzen oder wegen Aya extra ein Fass aufmachen und zu Schuldig mutieren, der bei so was sofort zum Shoppen rannte ohne große Verluste zu machen, dabei war dessen Schrank von oben bis unten hin voll mit Klamotten die er mit Sicherheit nie im Leben alle tragen würde!

Dennoch gab ich die Hoffnung nicht so schnell auf und siehe da, eine weiße unscheinbare Tüte ganz unten im Schrank sprang mir sofort ins Auge, verschwommen konnte ich daran erinnern das ich ja mal mit Schuldig auf einer seiner Shoppingtouren dabei sein musste und er es sich damals nicht nehmen ließ mir was zu kaufen, knauserig oder geizig war er schließlich nicht!

Kurz um holte ich die Tüte aus der Versenkung und holte die Sachen heraus die sich darin befanden, seit ich sie besaß war mir noch nie in den Sinn gekommen sie überhaupt raus zu holen geschweige denn sie auch anzuziehen um zu sehen ob sie mir passten das konnte ich nun nachholen!

Zum Vorschein kamen eine rein weiße Stoffhose mit leichtem Schlag und ein schwarzes T-shirt mit der, ich musste zwei Mal drauf schauen aus Angst mich verlesen zu haben „Murder inside!“ in weißen Lettern stand.
 

Egal, was anderes würde ich in den tiefen meines Schrankes auch nicht finden, zum Shoppen war es eh schon viel zu spät und morgen noch was kaufen gehen und mir nur wegen einem treffen mit Aya nen heißen machen wollte ich auch nicht!

So legte ich mir meine Sachen zurecht, packte Socken und Unterwäsche dazu und beschloss die restliche Zeit des Tages damit zu verbringen die verbleibende tot zu schlagen in dem ich mich auf mein Bett schmiss, meinen Laptop hervor holte und für Brad noch ein paar Recherchen machte die er heute noch unbedingt haben wollte, weiß der Teufel warum der es damit so verdammt eilig hatte!

Erst spät am Abend wurde ich damit fertig, druckte sämtliche Sachen aus und heftete alles ordentlich ab, Ordnung musste schließlich sein!

Zusammen mit den gesammelten Daten wollte ich noch schnell bei meinem Leader vorbei schauen aber bei dem war schon alles dunkel, kein Wunder es war ja auch schon nach ein Uhr morgens ich hatte gar nicht bemerkt wie schnell doch die Zeit vergangen war!

Damit mir mein Chef nicht den Kopf abriss weil er seine Unterlagen nicht pünktlich bekam huschte ich im Schutze der Dunkelheit über den Flur, die Treppe nach unten und ab in die heimische Küche, legte dort das verlangte Material neben Brads Frühstückstasse damit er sie morgen Früh auch ganz sicher nicht übersehen konnte und machte mir noch schnell einen verspäteten Mitternachtsimbiss, das hatte ich mir nach den Strapazen wohl auch verdient!
 

Gestärkt und Hundemüde schleppte sich mein Körper nur noch schwer in mein Zimmer zurück, von der Tür bis hin zum Bett verteilte ich meine Kleidung als ich mich auszog und kurz darauf unter der warmen Decke verschwand.

Schön eingemummelt vielen sofort meine schweren Augen zu und die Ruhe die um mich herum herrschte machte es mir umso leichter im Land der Träume zu versinken in denen ich mir unweigerlich ausmalte wie der morgige Tag werden würde.

Langsam öffneten sich meine Augen als mich die warmen Strahlen der Sonne weckten die durch mein großes Zimmerfenster vielen und sanft mein Gesicht liebkosten, es war schön so geweckt zu werden wenn es doch nur nicht so verdammt hell wäre!

Mit einer gekonnten Drehung entfloh ich den hellen Strahlen die nun meinen Rücken wärmten, ihn streichelten aber so schön dieses Gefühl auch war jetzt konnte ich nicht mehr einschlafen.

Ein Blick auf meinen Wecker zeigte das es zehn Uhr morgens war und ich lauschte ins Haus hinein das für diese doch recht späte Morgenstunde doch verdächtig ruhig erschien, zu ruhig für meinen Geschmack!
 

Träge erhob ich mich, rieb mir mit dem Handrücken über die noch vom Schlaf gezeichneten kleinen Augen und entschloss mich meinen Hintern aus dem warmen Bett zu schwingen und im Badezimmer zu verschwinden.

Frisch geduscht und angezogen trat ich meinen morgendlichen Gang durchs Haus an um in die Küche zu gelangen die zu meiner Verwunderung leer war wie der Rest des Hauses.

Das war mal was ganz was neues für mich das mich mal keiner beim Frühstück störte, kein Farf der mich schief von der Seite her ansah, kein Schuldig na ja der war sowieso selten mal pünktlich zum Frühstück da geschweige denn zu so unchristlicher Zeit wach und auch kein Brad der über seine Morgenzeitung schielte um gleich danach wieder dahinter zu verschwinden.

Ein bisschen Ruhe war ja gut und schön aber wo zum Teufel waren denn alle hin?

Ein kleiner Zettel der an meinem Platz an meiner Tasse lehnte erregte meine vollste Aufmerksamkeit, sofort war Brads Handschrift zu erkennen, die war mir ziemlich vertraut, sauber und vor allem ordentlich geschrieben das jeder es lesen konnte, hätte diesen Zettel Schuldig verfasst hätte ich ihn sicher nicht lesen können denn dessen japanisch sowie Handschrift waren der pure Horror!
 

„Dear Nagi,

ich bin mit Farf und Schuldig zu einem Auftrag nach Okinawa unterwegs.

Wir werden in knapp drei bis vier Tagen zurück sein.

B. Crawford“
 

Na toll, da Fuhren die einfach mal so nach Okinawa zu irgendeinem Auftrag ohne mir was zu sagen und ließen mich einfach daheim wie eine alte abgelegte Reisetasche?

Super, besser konnte es doch gar nicht kommen sollten die doch in Okinawa bleiben und nen Lenz schieben so lange sie wollten das kam meiner Vorstellung von perfekten Tagen doch wirklich nahe!

Schnell kochte ich mir einen Kaffee, hüpfte vergnügt zusammen mit meiner Tasse und meiner guten Laune zurück in mein Zimmer und wollte mich umziehen.

Die Hose von Schuldig passte schon mal wie angegossen obwohl ich nicht verstehen konnte warum dieses Teil so verdammt eng sein musste und das noch ausgerechnet am Hintern, na ja Schuldig konnte aber dennoch sehr gut schätzen was ich für eine Größe habe denn sie saß wie eine zweite Haut an meinem Körper, das schwarze Shirt wirkte auf mich etwas klein geraten und als ich es endlich an hatte wurde mir auch klar warum das so war, es war Bauch frei.

Warum konnte der Typ nicht mal was Anständiges kaufen und verzapfte dauern so was, bei dem man mehr Haut zeigte als verdeckte?

Egal, ich hatte jetzt auch keine Zeit mehr mir was Neues raus zu suchen die Zeit drängte denn schließlich wollte ich noch vor meiner Verabredung mit Aya einen kleinen Stadtbummel machen, bei dem schönen Wetter bot sich das einfach an!

Schnell kroch ich unter mein Bett schnappte nach meinem Rucksack, hüpfte noch mal ins Bad um mein Erscheinungsbild zu überprüfen und vor meinem großen Spiegel musste ich feststellen das ich wirklich gut aussah, etwas ungewohnt da ich ja sonst längere und weitere Sachen anzog aber trotzdem!
 

Im Eiltempo ließ ich die Treppe aus und nahm gleich den direkten Weg zur Haustür über das Treppengeländer im ersten Stock, durch meine telekinetischen Fähigkeiten waren solche Höhen ja keinerlei Problem für mich!

Hätte mein Leader mich allerdings dabei erwischt hätte ich mir eine stundenlange Predigt anhören dürfen warum dieses Haus Treppen besaß und wie diese zu benutzen waren aber der war ja nicht da also kratzte mich das herzlich wenig wie Schuldig es so gern zu sagen pflegte!

Jetzt fehlten nur noch meine schwarzen Turnschuhe und mein Handy falls doch noch etwas sein sollte, dann noch meine weiße Kapuzenjacke und schon wenige Sekunden später viel die Haustür hinter mir ins Schloss, da ich leider noch keinen Führerschein besaß rief ich mir auf der Hälfte des Weges ein Taxi um noch ein bisschen mehr Zeit zu haben die Stadt zu durchstreifen.

Viele Menschen waren heute unterwegs, die Straßen, Fußwege und Einkaufsmeilen waren voll davon und ich befand mich mitten drin im Geschehen, ging völlig in der Masse unter so wie es sein sollte, schaute hier und da in verschiedene Läden rein und gab ein wenig Geld für Kleinigkeiten aus so wie es Teenager in meinem Alter eben so machten.
 

Nach einem weiteren Blick auf meine Uhr stellte ich erschrocken fest das es gerade halb vier nachmittags war und wenn ich mich jetzt nicht beeilte würde ich wohl oder übel zu spät zu meiner Verabredung kommen!

Immerhin musste ich durch die halbe Stadt um zum Koneko zu gelangen, mir blieb nichts anderes übrig als zu rennen, nur gut das Tokyo für mich kein unbekanntes Pflaster war, ich kannte so ziemlich die halbe Stadt in und auswendig, jeden Schleichweg, jede Abkürzung und die Route durch den nahe gelegenen Park stellte sich als riesige Abkürzung heraus!

Keine zehn Minuten später erreichte ich abgehetzt aber pünktlich das Koneko vor dem ich erst mal stehen blieb um wieder zu Atem zu kommen, die Rennerei hatte ganz schön geschlaucht!

Ein Blick ins Schaufenster zeigte das noch nicht geschlossen war und mein erneuter Blick auf die Uhr bestätigte das ich noch knapp zehn Minuten Zeit hatte bis geschlossen wurde.

Um nicht weiter auf zu fallen schob ich mich durch den Eingang, drängelte mich unauffällig an den vielen Mädels vorbei die hier überall rum standen und suchte mir ein ruhiges Eckchen an einem der vielen Regale.

Ich wollte nicht weiter auffallen, noch dazu konnte ich nur Aya sehen aber keinen weiteren der anderen Weißmitglieder das war doch schon mal ein Lichtblick der mich aufatmen ließ und eine kleine Bestätigung das Aya mich nicht angelogen hatte!
 

Da man durch die vielen `Fangirls´ anders konnte man den Haufen pubertierender Weiber nicht nennen den rothaarigen Weißleader kaum zu sehen bekam, jedenfalls ich nicht, da ich einfach viel zu klein war beschloss ich mich in Geduld zu üben und meine nähere Umgebung zu betrachten.

Neben mir befand sich ein Regal mit, ich glaubte mich in der Richtung nicht geirrt zu haben Rosen die einen verführerischen Duft von sich gaben und mir mit ihrer kräftigen roten Farbe direkt ins Auge sprangen.

Ich erhob meine Hand, legte meine Finger an die so zerbrechlich wirkende Blüte und strich mit meinen Fingerkuppen die weichen Blätter entlang, brachte sie so leicht zum Schwingen.

Durch dieses Schauspiel das sich vor mir abspielte bekam ich das hinter mir allerdings weniger mit, obwohl ich ein Killer war und jeder Zeit auf der Hut sein sollte weil´s einfach besser fürs leibliche Wohl war entging mir das ich von Aya bereits bemerkt wurde.

Der bewegte sich jedoch schon mit langsamen Schritten auf mich zu wobei ihm die Mädchen respektvoll Platz machten, ihm nach sahen und gespannt darauf warteten was Aya vor hatte oder dieser gerade gedachte tun zu müssen.
 

„Schön dass du doch noch gekommen bist!“
 

Diese schöne Stimme und eine Hand, die sich sanft auf meine schmale Schulter legte, der Duft eines mir sehr bekannten Parfums der sogar den zarten Duft der Rosen zu verdrängen vermochte rissen mich aus meinen Gedanken die sich noch immer damit befassten warum ich das tat was ich gerade tat!

Ich drehte mich geistesgegenwärtig um und wollte schon in Abwehrhaltung gehen bis ich noch rechtzeitig bemerkte wo ich mich momentan befand und das mir keinerlei Gefahr drohte, jetzt jedenfalls noch nicht.

Vor mir stand der Weißleader, Abyssinian halt nein, Aya, ja genau so sollte ich ihn nennen in seiner vollen Größe vor mir, blickte auf mich hinunter aber nicht mit einem Blick der besagte das es gleich um mich geschehen sei nein, es war der selbe fürsorgliche und liebevolle Blick den er mir schon beim letzten Treffen schenkte.

Die Augen mit dieser ungewöhnlichen Farbe strahlten mich regelrecht an so das mir heiß und gleichzeitig kalt wurde, mein Gesicht färbte sich unter seinen Blicken rot, ich sah mich zwar nicht selber aber ich konnte fühlen wie die Röte meine Wangen glühen ließ.

Auf seinen Lippen zeigte sich sogar ein kleines Lächeln das ich zaghaft und mehr scheu erwiderte und danach gleich mein Gesicht zur Seite drehte weil ich glaubte in diesen Augen versinken zu müssen oder einfach ausgedrückt, das ganze war mir mehr als nur peinlich!
 

Doch Aya schien das nicht im geringsten zu stören, ohne mich vorher mal zu fragen ob ich das denn überhaupt wollte griff er sich meine Hand, umfasste sie sanft mit seinen langen schlanken Fingern und zog mich einfach hinter sich her.

Die Blicke die nun von den umstehenden Mädchen kamen waren mir alles andere als angenehm, schließlich war ich der einzige Junge hier im Laden, jedenfalls soweit ich das ganze überblicken konnte und das Aya mir mehr Aufmerksamkeit zuteil werden ließ als allen anderen schien diesen nicht wirklich zu schmecken das konnte man ihren Gesichtern ansehen.

Ein ganz kleines bisschen war ich schon Stolz auf mich selber das ich es schaffte die Mädels auf ihre Plätze zu verweisen aber das musste ich diesen ja nicht sagen, es reichte wenn ich es wusste!

Aya allerdings ignorierte die teilweise geschockt wirkenden Blicke, das Getuschel hier und dort wo wir vorbei kamen, ging zielstrebig mit mir im Schlepptau auf den Tresen des Ladens zu, hätte ich dort nicht aufgepasst wäre ich doch beinahe in ihn hinein gerauscht, konnte mich aber noch rechtzeitig abbremsen und vor ihm stehen bleiben.

Dort angekommen sah er mich wieder mit diesem undeutbaren Blick an, der mich fesselte und gänzlich in seinen Bann zog, ohne das ich es merkte ließ er meine Hand los, griff mir geschmeidig unter die Arme und ehe ich mich versah saß ich auch schon vor ihm auf dem Tresen, konnte ihm nun auf Augenhöhe entgegen blicken.
 

„Zur Sicherheit! Damit du mir nicht verloren gehst!“

Schon wieder, schon wieder sprach Aya mit dieser wunderschönen Stimme zu mir wobei ich zugeben musste das ich erst den Sinn seiner Worte nicht richtig verstand da ich noch so perplex über seine Handlung war aber ich fand sie schnell wieder!
 

„Nur keine Hoffnung! So viel Glück hast du nicht!“
 

Über mich selber erstaunt dass ich fast zwei ganze Sätze heraus brachte die auch noch beide ziemlich zynisch klangen blickte ich zur Seite, genau so was wollte ich doch gar nicht sagen!

Meine Güte war ich blöd, da war Aya so nett zu mir und ich knallte ihm einfach so was an den Kopf, in solchen Momenten merke ich das mir das Zusammenleben mit Schuldig´s nicht gut tat!

Der sagte ja auch meist das was ihm gerade in den Sinn kam egal ob´s passte oder auch nicht, egal ob´s jemand hören wollte oder nicht!

Warum tat sich denn unter mir kein großes Loch auf und verschlang mich?

Ganz einfach, ich war ein Schwarz und so viel Glück konnte ich einfach nicht haben!

Umso mehr überraschte mich Aya´s Antwort!
 

„Gut zu wissen! Übrigens, schickes Shirt!“, meinte er noch immer lächelnd was mich dazu brachte an mir hinunter zu sehen, „War´n Geschenk und frag jetzt bloß nicht von wem!“, brachte ich mit leiser Stimme hervor, wagte es auch wieder meinem Gegenüber ins Gesicht zu blicken wo ich eine fein geschwungene Augenbraue Richtung Haaransatz wandern sah.
 

„Ja, genau der! Sprichs bloß nich aus!“
 

Es stand Aya ins Gesicht geschrieben das er genau wusste von wem die Rede war, sein Lächeln wurde für mich immer offensichtlicher, diese kleine Konversation schien ihm zu gefallen und sie sollte auch nicht so schnell enden!

Seine Hände hoben sich, legten sich rechts und links an meine Jacke und schoben diese leicht zur Seite, ob gleich dieser Nähe die mir ja von ihm nicht fremd war fing mein Herz an zu rasen, meine Hände wurden feucht und in meinem Magen war wieder das Gefühl als hätte ich Schmetterlinge verschluckt die aufgeregt umher flatterten.

Er stand direkt zwischen meinen leicht gespreizten Beinen, ich konnte seinen Atem auf meiner Haut fühlen der heiß darüber strich und musste ein Seufzen unterdrücken das sich doch tatsächlich erdreisten wollte mir über die trockenen Lippen zu rutschen.
 

Was tat Aya denn da?

Merkte er denn nicht wie mich seine Nähe nervös machte?

Es war keine Angst oder Bedrängung die ich fühlte nein, es war etwas anderes, etwas stärkeres als alles was ich kante, jemals im Stande war zu fühlen, neu, aufregend, was war das bloß?

Sein Blick klebte förmlich an meiner Brust und auf den Lettern die dort weiß auf schwarz zu lesen standen.

Also ich fand es ja sehr passend, stand dort doch die Wahrheit die nur ich und Aya kannten dennoch machte es mich wahnsinnig traurig, „Stimmt ja auch irgendwie!“, hauchte ich in die Stille die uns umgab, dennoch waren meine Worte nur für Aya hörbar aber selbst wenn, glaubte ich nicht das die Weiber die noch immer um uns herum standen damit irgendwas hätten anfangen können!

Aya bemerkte meinen Stimmungswandel sofort schließlich war er ein guter Beobachter und er sah mich ohne zu zögern von unten her an, „Ja das mag sein aber ich meinte eigentlich was ganz anderes!“, nach diesen leisen, fast gehauchten Worten die mich zu ihm aufschauen ließen stupste er mir mit seinem Zeigefinger leicht gegen meinen Bauch der ja nicht vom Stoff verdeckt wurde, entlockte mir doch tatsächlich ein leises Lachen und verscheuchte meine trüben Gedanken.

Auch Aya lächelte, wenn auch nur für mich ersichtlich, doch sein Gesicht wurde zeitgleich wieder ernst als er sich zu seiner vollen Größe vor mir aufrichtete und seinen Blick über die noch immer im Laden befindliche Kundschaft schweifen ließ.
 

„Vielen Dank für ihren Besuch und beehren sie uns morgen wieder denn wir schließen jetzt!“
 

Augenblicklich wurde die Stille durch Aya´s Worte und deren Bedeutung gebrochen, die Mädchen beschwerten sich lautstark darüber das es ihnen gar nicht passte das der schöne Rothaarige jetzt den Laden schließen wollte aber der Weiß kannte da kein Erbarmen und ließ in dem Punkt auch nicht mit sich reden!

In Windeseile beförderte er die mosernde und kreischende Menge an pubertierenden Mädels zur Tür hinaus egal ob die das schön fanden oder auch nicht, mir war´s ganz ehrlich gesagt nur recht das wir nun allein waren aber auf der anderen Seite war mir etwas mulmig im Magen!

Verständlich, wenn man die Umstände bedachte das wir eigentlich Gegner waren aber Aya sah nicht so aus als würde er mir gleich an den Hals springen oder diesen mit einem spitzen scharfen Gegenstand durchtrennen wollen!

Im Gegenteil, er schloss die Tür des Ladens hinter sich ab und lächelte mir kurz zu, „Bin gleich fertig, muss nur schnell durch fegen!“
 

Ich versuchte genau so unbefangen wie er zurück zu lächeln was nicht weiter schwer für mich war denn Aya gab mir das Gefühl das ich ihm nichts vormachen musste.

Interessiert sah ich dem Rothaarigen dabei zu wie er fegte und beschloss ihm etwas unter die Arme zu greifen damit er schneller voran kam, denn trotz das Aya mich hier duldete hieß das noch lange nicht das dies bei den anderen drei Weiß auch so sein musste also war es mir ziemlich lieb das der Ältere mit seiner Arbeit schnell voran kam damit wir hier verschwinden konnten an einen anderen Ort, welcher war mir egal nur neutraler Boden irgendwo in der Öffentlichkeit mit mehreren Menschen mehr wollte ich nicht.

Sein Gesichtsausdruck war nicht minder interessant mit an zu sehen wie sich seine Augen weiteten als ein ziemlich schwer aussehender Blumenkübel an ihm vorbei schwebte damit er auch dahinter fegen konnte, für Sekunden dachte er mit Sicherheit nicht ans putzen sondern blickte wissend in meine Richtung, da ging ihm auch ein Licht auf das er auf seiner Theke einen Telekineten sitzen hatte.
 

Dennoch sah man zusehends wie sich der Ältere beeilte mit seiner Arbeit fertig zu werden, es dauerte auch nicht lange, knapp fünf Minuten später trat er erneut ganz nah an mich heran, hob mich von der Theke was ich mir momentan ohne zu zögern von ihm gefallen ließ und auch nicht mehr seltsam fand und ließ mich von ihm vor sich her aus dem Laden in den hinteren Bereich des Konekos schieben, einen nicht gerade langen Flur entlang bis wir in der Küche ankamen.

Dort ließ mich Aya kurz allein mit der Begründung er müsse sich schnell was anderes anziehen was mir die Möglichkeit verschaffte mich in der heimischen Weiß-Küche mal umzusehen.

Sie sah fast genau so aus wie unsere nur mit dem kleinen Unterschied das unsere viel größer war was die Quadratmeterzahl betraf aber das war egal, neben dem obligatorischen Küchentisch mit vier Stühlen ähnelte sie unserer doch sehr.

Aber hier gab es nicht wie bei uns Hängeschränke sondern mehr Regale, auf denen das Geschirr, Tassen und Gläser untergebracht waren und besagte Tassen erregten meine Aufmerksamkeit.

Ich trat näher an das Regal heran damit ich die Motive auf den Tassen besser erkennen konnte was mich nun wirklich schmunzeln ließ, Weiß waren uns in mancher Hinsicht ziemlich ähnlich zumindest was Geschmack in Sachen Tassen betraf.
 

Auf allen vier Tassen befanden sich Motive die auf deren Besitzer schließen ließen, die blaue mit dem Chibi drauf gehörte wahrscheinlich Bombay, eine weiße mit Aufdruck eines Fußballvereins gehörte Siberian, eine lila mit kleinen Herzchen brachte mich ins Schwanken aber ich glaubte nicht das sie Aya gehörte denn etwas weiter hinten stand eine schwarze mit einer einzelnen Rose darauf, das passte schon eher zu dem Weiß-Leader!

Und ich sollte Recht behalten, als Aya wieder zurück in die Küche kam fragte ich leicht belustigt nach, welche davon denn seine wäre und er zeigte auf die schwarze mit der Rose.

In Sachen Geschmack schienen wir uns ziemlich ähnlich zu sein, auch meine eigene Tasse zu Hause war schlicht gehalten in reinem weiß mit einer kleinen grauen Maus darauf aber das band ich dem Rothaarigen nicht auf die Nase, vielmehr musterte ich dessen Erscheinungsbild das nun ein ganz anderes war als noch Minuten zuvor.

Seine langen Beine steckten in einer ausgewaschenen Jeans die eng auf seinen Hüften saß, sein Oberkörper hüllte sich in ein hautenges weißen Shirt und über seinem Arm lag eine Jacke da viel mir wirklich nichts mehr ein was ich dazu noch sagen konnte!

Aya sah so, nun ja normal aus wie jeder andere Mensch auch und nachdem ich mein Herzklopfen so einiger maßen unter Kontrolle bringen konnte reichte ich ihm meinen Rucksack in dem sich ja noch immer seine Sachen befanden die ich ihm eigentlich nur zurückgeben wollte.

Ohne Worte nahm er mir den Rucksack ab, lehrte ihn auf einem der Küchenstühle und reichte ihn mir anschließend freundlich lächelnd zurück, ungelogen für dieses Lächeln war ich schon jetzt bereit zu sterben aber was noch nicht war konnte ja noch werden!
 

„Und wo wollen wir jetzt hin? Schwebt dir irgendwas vor?“
 

Irgendwas musste ich ja sagen, schließlich konnten wir uns nicht Stunden lang gegen überstehen und uns angrinsen das war nicht meine Art und seine ganz bestimmt nicht!

Aber irgendwas musste ich ja sagen um die stille zu brechen, außerdem behagte mir der Ort nicht sonderlich, was Aya Gott sei Dank bemerkte.
 

„Hier in der Nähe ist ein Park, lass uns etwas spazieren gehen und uns unterhalten!“
 

Der Vorschlag des Älteren gefiel mir nur zu gut, ich nickte kurz zur Bestätigung und folgte dem Rothaarigen zur Hintertür des Ladens hinaus wobei ich eine super Aussicht auf dessen knackigen Po bekam.

Wenn es nach mir gegangen wäre hätte Abyssinian ruhig öfters solch enge Hosen tragen dürfen denn da gab es nichts was dieser hätte verstecken müssen, wenn ich dazu im Gegensatz an meinen dachte war ich mir nicht mehr sehr so sicher.

Nun gut, draußen angekommen zog ich meine Kapuzenjacke aus da mir drinnen ziemlich warm geworden war, vielleicht lag es aber auch nur an den Gedanken die ich mir über Aya´s Po machte und während ich noch darüber nach sinnierte stopfte ich das Stoffstück das sich Jacke schimpfte in meinen Rucksack, schloss zu Aya auf gleiche Höhe auf und lief gemütlich neben ihm her bis wir gemeinsam den Park erreichten.

Die Sonne verschwand schon langsam hinter den zum Himmel empor ragenden nahen Wolkenkratzern, tauchten den gesamten Park in ein angenehmes rot aber trotz das es langsam dunkel wurde war es noch angenehm warm.

Am Parkeigenen kleinen See suchten wir uns ein ruhiges Plätzchen wo ich mir schon mal einen Platz im Gras suchte, Aya entschuldigte sich kurz und kaufte schnell am nahe gelegenen Stand etwas zu Trinken für uns und gesellte sich danach direkt neben mich ins Gras.

Eine ganze weile saßen wir einfach nur neben einander, sagten kein Wort, nuckelten gelegentlich an unseren Getränken aber diese Ruhe war sehr angenehm!

Genau wie ich, war Aya allem Anschein nach kein Freund großer Unterhaltungen und ich war froh darüber, davon abgesehen hatte ich keine Ahnung was ich sagen sollte, es reichte mir schon das er einfach nur in meiner Nähe war.
 

Aber auch diese Ruhe hatte mal ein Ende, so nach und nach kamen wir dann doch ins Gespräch, unterhielten uns über ganz alltägliche Dinge aber auch über unsere einzelnen Teamkollegen viel das eine oder andere Wort.

Ich fand es nicht schlimm etwas über sie zu erzählen denn es gab nichts was man da verheimlichen musste, na gut das eine oder andere schon aber im Grunde wussten Weiß genau so viel über uns wie wir über sie.

Dennoch brachte Aya jedes mal wenn es sich anbot das Gespräch auf meine Person zurück was mir eigentlich nicht wirklich passte und ich jedes mal versuchte so geschickt wie es nur ging das Thema zu wechseln.

Sollte ich dem Weiß wirklich etwas über mich erzählen? Warum interessierte er sich so für mich, mein Leben, meine Vergangenheit?

Seine Blicke lagen auf mir, ich konnte sie nicht sehen aber spüren deshalb stand ich ohne etwas zu sagen auf, trat näher an das Geländer des See´s, stützte mich darauf ab und sah Wortlos auf die spiegelnde Oberfläche.

Ein leichtes frösteln ergriff meinen Körper, jetzt da die Sonne untergegangen war spürte man ganz deutlich die aufgekommene Kälte aber nicht lange, etwas warmes legte sich um meine Schultern, hüllte mich ein, schenkte mir Wärme.

Es war Aya der seine Jacke um meine Schultern legte, anscheinend hatte er meine Gänsehaut bemerkt, da ich ja nur mein Shirt trug war sie sehr gut für jeden sichtbar.
 

Seine Hände blieben auf meinen Schultern liegen und ich konnte seinen Körper ganz nah hinter dem meinen spüren, erneut flatterten mir Schmetterlinge durch den Magen und als er mich schließlich etwas näher zu sich heran zog, mein Körper den seinigen berührte kribbelte es ganz stark und mein Herz schlug heftiger in meiner Brust.
 

„Es ist schon o.k wenn du nichts sagen möchtest Nagi! Ich bin dir jetzt nicht böse deswegen!

Ich möchte dich einfach nur näher kennen lernen!
 

Seine Worte waren leise und sanft gesprochen, mein Gesicht wurde ganz heiß, ich war sicherlich rot wie eine Tomate aber ich konnte keinen Zweifel aus seinen Worten heraus hören die mir bestätigten das er sich irgendwie lustig über mich machte also drehte ich mich, auch wenn ich seine Hände auf meinen Schultern sehr genoss zu ihm um, konnte ihm aber trotzdem nicht ins Gesicht sehen.
 

„Es ist...das erste Mal...das mich jemand näher kennen lernen möchte, versteh mich nicht falsch...Aya...ich möchte ja...aber ich kann noch nicht!“
 

Innerlich hoffte ich dass er mich verstand, ich wollte ihm ja dieses Vertrauen entgegen bringen obwohl er mein Feind war aber irgendwie konnte ich noch nicht so wie ich das gern gewollt hätte!

Aya sagte dazu erst mal gar nichts, ich dachte schon dass sich die Sache damit wohl gegessen hatte und wollte eigentlich nur noch weg von diesem Ort, diesem Mann.

Ich zog seine Jacke aus, gab sie ihm schweigend zurück, und war bereits im Begriff an ihm vorbei zugehen um meinen Rucksack zu holen aber das ließ er nicht zu!
 

„Warte!“
 

Sein rechter Arm schlang sich um meine Schultern, verhinderte dass ich weiter gehen konnte, ich stand einfach nur stumm da, tat nichts um mich zur Wehr zu setzen.
 

„Irgendwann wirst du es können und bis dahin werde ich warten, werde dich zu nichts drängen was du nicht möchtest!“
 

Diese Worte klangen in meinen Ohren zu schön um wirklich wahr zu sein deshalb drehte ich mich zu ihm um und sah direkt in seine amethystfarbenen Augen die mich sanft und ehrlich anstrahlten, mein Blick war mehr verwirrt als verstehend was Aya mit diesen Worten auszudrücken versuchte aber er sprach schon weiter bevor ich fragen konnte was es bedeutete.
 

„Die letzten Stunden mit dir haben mir gefallen und wenn es dir jetzt noch recht ist möchte ich mich weiter mit dir treffen aber nur wenn du willst!?“
 

Mein Herz schlug bis zum Hals, er wollte mich trotz das ich ihm nichts über mich erzählte oder Preis gab trotzdem auch weiterhin sehen, ich konnte es nicht so recht glauben!

Wie automatisch schob ich seinen Arm beiseite ging ohne Worte zu meinem Rucksack, zog meine Jacke heraus und hing sie mir über danach trat ich erneut an Aya heran der mich in etwa unverständlich ansah.

Aus meiner Tasche zog ich einen kleinen Zettel dem ich ihm ohne Worte und mit einem leichten Rotschimmer im Gesicht reichte.
 

„Meine Telefonnummer! Ruf mich an!“, nuschelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart, hoffte das er mich trotzdem verstand und schließlich hörte ich ein leises „Ja“, als Antwort.

Darauf hin wollte ich eigentlich gehen aber bevor ich das tun konnte legte sich Aya´s rechte Hand an meine Wange so das ich mit roten Wangen zu ihm auf sah.

Behutsam glitt seine Hand über meine Haut, ließ mich erschauern und seine Worte machten deutlich, er meinte es ernst!
 

„Ich verspreche es dir Nagi!“
 

Tbc...

Was will ich wirklich?!

„Was will ich wirklich?“
 

Wie ich es mir dachte kam ich an dem Tag oder besser gesagt an dem Abend noch rechtzeitig zu Hause an bevor es anfing wieder wie aus Eimern zu gießen.

Das Wetter war aber auch zur Zeit unberechenbar im Vergleich zu meinem geliebten Leader nahm es sich da nicht sonderlich viel!

Brad hatte sich nicht mehr gemeldet und Schuldig auch nicht deshalb sah ich es nicht für nötig mich bei ihnen extra noch zu melden oder ihnen wie eine eifersüchtige Ehefrau hinterher zu telefonieren, es würde ihnen schon gut gehen und ich würde sie sowieso in den nächsten Tagen wieder sehen, wenn nichts dazwischen kam.

Aber komisch war es doch schon irgendwie, so ganz allein in diesem großen Haus zu sein, wo doch sonst immer jemand da war dem man dort über den Weg lief.

Egal ob ich nun allein war oder nicht, es war auch mal ganz schön seine Ruhe zu haben, so machte ich mir schnell in der Mikrowelle eine Lasagne mit extra Käse fertig und schmiss mich danach auf die heimische Couch um beim Essen fernsehen zu können.
 

Ein leises Piepen ließ mich aufhorchen, ich konnte mir gar nicht vorstellen wo das jetzt schon wieder her kam aber es zu ignorieren wie es eigentlich mein Plan war ging auch nicht, es wollte nicht aufhören im Gegenteil, es wurde immer penetranter!

So langsam platzte mir doch der Kragen, von der Couch aus versuchte ich die nervende Geräuschquelle auszumachen und wie es sich heraus stellte kam dieses Geräusch aus meinem Rucksack, per Telekinese holte ich in zu mir heran weil ich einfach keine Lust hatte aufzustehen um ihn zu holen, ja solche Kräfte konnten doch manchmal richtig nützlich sein es kam halt immer auf die Situation an!

Bei mir angekommen zog ich den Reißverschluss auf und kramte auf Gut Glück in den untiefen meines Rucksacks herum und holte nur wenige Sekunden später mein Telefon heraus.

Ich fragte mich innerlich schon wer da wohl so lebensmüde war mich beim Essen zu stören doch als ich es aufklappte und die eingegangene sms las war mir gar nicht mehr nach Essen zumute!

Die angegeben Nummer sagte mir zu erst herzlich wenig über ihren Absender aber die Nachricht an sich schon!
 

*Hoffe du bist nicht nass geworden, wenn doch erkälte dich nicht so wie beim letzten Mal!

Sag Bescheid wenn du dich mit mir treffen möchtest, ich werde kommen!

Jetzt hast du auch meine Nummer, meld dich!

Gute Nacht! Aya *
 

Ja wie wurde mir denn da?

Mein Herz hämmerte und ich hatte ein seliges Grinsen im Gesicht das dem von Schuldig alle Ehre machte!

Aya hatte mir wirklich geschrieben, obwohl ich davon ausgegangen bin das dies nicht passieren würde, nicht in diesem Leben aber so konnte man sich doch in Menschen irren!

Mit einem wirklich verträumten Blick schloss ich mein Handy, legte es bei Seite und aß noch in aller Ruhe die ich aufbringen konnte zu Ende, wenn man Nachrichten von, wie ich Aya jetzt sah Ex- Feinden bekam war es doch irgendwie mit der inneren Ruhe vorbei aber auf eine andere Art und Weise.

Ich schrieb nicht zurück weil ich nicht die richtigen Worte fand etwas zu seiner Nachricht zu sagen, ich dachte mir einfach er würde es verstehen, es war nun mal meine Art und die konnte ich nicht von einer Minute auf die andere ablegen das ging beim besten Willen nicht und das wollte ich auch nicht!

Trotzdem nahm ich es mir vor Aya in den nächsten Tagen telefonisch zu kontaktieren um ihm zu berichten das ich noch gut nach Hause gekommen war.

An diesem Abend schlief ich ein wie ein Engelchen das gerade seine Flügel bekommen hatte, schwarze Flügel wohlgemerkt aber ich wollte mich damals auch nicht mit solchen Kleinigkeiten aufhalten.

Am nächsten Morgen sah die Welt genau so schön aus wie schon gestern um diese Uhrzeit, die Sonne schien in mein Fenster und ihre Strahlen wärmten mein Gesicht, es war ruhig und friedlich im gesamten Haus was mich nur etwas irritierte war die Tatsache das ein stetiger Windhauch meinen Nacken streifte und ein mir vollkommen fremdes Gewicht sich um meine Taille schlang.
 

So langsam wurde mir komisch, ich wollte wissen was das war!

Hatte ich vielleicht das Fenster auf gelassen und nun ne streunende fette schwere Katze auf meinem Bett liegen oder was?

Nein, eine fette Katze war es weiß Gott nicht wie ich erschrocken fest stellte als ich es schaffte mich aus dieser Umklammerung zu befreien, es sah eher aus wie ein orangenes Knäuel aus Haaren und...!
 

„Schuldig sag mal, was suchst du in meinem Bett und überhaupt, seit wann seit ihr wieder da?“
 

Milde ausgedrückt war ich doch sehr überrascht das meine Kollegen schon wieder da waren und allen voran Schuldig der es sich neben mir in meinem Bett bequem gemacht hatte, ja hatte der kein eigenes Bett?

Ihn störte mein lautes Organ nicht die Bohne, er wunk mir nur mit der Hand ab und drehte sich auf die andere Seite, oh wie ich es hasste nicht ernst und für voll genommen zu werden und besonders nervte mich das bei ihm!

Doch Strafe musste sein für so eine Frechheit und so beförderte ich seinen Körper ohne mit der Wimper zu zucken mit Schwung und telekinetischer Unterstützung aus meinem Bett heraus und hörte es Sekunden später hart auf dem Laminat aufschlagen!

Zufrieden grinsend ließ ich mich zurück in meine Kissen plumpsen, dachte schon gar nicht mehr an die orange Gefahr die sich vor meinem Bett mit leisen Schmerzenslauten erhob und nur wenige Minuten später über mich gebeugt auf meinem Schoss hockte.

So schnell war es mir leider nicht möglich zu reagieren, seine Hände umklammerten meine Handgelenke und mit seinem eigenen Körpergewicht hielt er meinen Körper fest an die Matratze gepinnt, was mir auch total entging war sein mentaler Griff in meinen Geist das merkte ich erst als es schon zu spät war etwas dagegen zu unternehmen.
 

„Was soll das bitte werden Schuldig? Lass mich los und geh endlich von mir runter! Das ist nicht mehr witzig!“
 

So langsam bekam ich doch Panik die in Angst umschlug, so hatte ich meinen Teamkollegen noch nie gesehen, sein Gesichtsausdruck allein war so was von ernst das hatte ich noch nie bei ihm gesehen und das er nichts sagte, nicht verbal und auch nicht mental!
 

„Schu...Schuldig, du machst mir Angst! Lass...lass mich doch bitte los!“
 

Meine eigenen Worte hörten sich in meinen Ohren an wie gebettelt und um mein Leben flehend, ich wusste nicht was ich ihm getan haben sollte das er so dermaßen überreagierte.
 

//So, du hast also keine Ahnung was ich will, ja?//
 

Ich schreckte zusammen, nicht nur Schuldig´s Gesichtsausdruck war ernst sondern auch seine mentale Stimme die in meinem Kopf wieder hallte und um seine Worte noch zu verdeutlichen schob er seine rechte Hand unter mein Schlafshirt, fing dort an die Haut auf meinem Bauch zu streicheln und arbeitete sich unaufhörlich bis zu meiner Brust vor.

Ich musste zugeben dass mir diese Streicheleinheiten, je länger sie andauerten wirklich gefielen, sie weckten eine bislang noch verborgene Seite in mir, kitzelten sie langsam aber unaufhörlich hervor.

Mehr und mehr verlor ich mich in seinen berührungen, hörte sogar auf mich gegen seine mentale Kraft zur Wehr zu setzen was ihn wohl dazu veranlasste meine Handgelenke los zu lassen und auch seine mentale Präsenz zurück zu ziehen.

Leise wimmernd wand ich mich unter seinen streichelnden Händen die meine Haut liebkosten, selbst als mein Shirt von ihm höher geschoben wurde und mein Oberkörper ungeschützt und vollkommen Textilfrei zum Vorschein kam.

Mein Hirn sagte mir zwar das dies nicht richtig sein konnte was hier gerade passierte aber mein Körper war da ganz anderer Meinung, er war bereit Fehler zu begehen, Fehler die mir später sicher Leid täten wenn ich nicht schleunigst etwas dagegen unternahm.

Aber leider war ich auch nur ein Mensch, ein Junge mit Bedürfnissen, Bedürfnisse um die sich Schuldig mit Hingabe und Zärtlichkeit kümmerte!
 

Zu seinen Händen gesellte sich nach kürzester Zeit auch seine Zunge die in heißen Bahnen der unsichtbaren Spur seiner Hände folgte, sich von meinem Bauchnabel quälend langsam und geschickt über meinen bebenden Bauch arbeitete bis sie an meiner Brust ankam die sich schon fast unkontrolliert schnell hob und senkte.

Leises Stöhnen verließen meine trockenen Lippen, Schuldig´s Bemühungen waren wirklich zu gut um es ungerührt an mir vorüber ziehen zu lassen, mein Körper verlangte nach mehr von diesen Berührungen die einer süßen Folter glichen, die ihn zum Beben brachte!

Verlangend bog ich meinen Rücken durch, bot mich Schuldig förmlich an und dieser kam meinem Wunsch mit einem mentalen Grinsen nach.
 

//Mein Kleiner hat also Blut geleckt, was?//
 

Ja das hatte ich wohl um ehrlich zu sein und ich wusste auch auf was dies hinaus laufen könnte wenn ich Schuldig weiter gewähren ließe aber ich sehnte mich doch nach Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit, dieser Wunsch war so verdammt stark das mir Konsequenzen so ziemlich egal wurden die sich daraus ergeben konnten.

Zum weiteren denken kam ich nicht denn seine geschickte Zunge fand eine meiner Brustwarzen, umspielte sie sanft neckte sie mit seinen weichen Lippen, brachte sie dazu sich aufzustellen und wurde zeitgleich von seinen Zähnen umfangen die das empfindliche Fleisch leicht reizten als er vorsichtig hinein biss.

Das war dann wohl der entscheidende Punkt an diesem morgen an dem sich mein Gehirn wieder zur Mitarbeit mit meinem Verstand entschloss, das Bild von Aya schoss mir durch den Kopf und augenblicklich versteifte ich mich.

Ich wollte nicht mehr von Schuldig geküsst berührt oder sonst irgendwas werden, ich wollte nur noch Abstand von meinem Teamkollegen so weit es nur ging!

Da Schuldig mich nicht mehr mental im Griff hatte setzte ich meine Kräfte gegen ihn ein denn es stand außer Frage das ich ihm körperlich unterlegen war, darauf war er nun gar nicht vorbereitet und klebte nun etwas perplex schauend am Geländer vom Bettende während ich mich schwer atmend in eine sitzende Position kämpfte und mir mein Shirt wieder ordentlich hinab zog.
 

„Kannst du mir mal sagen was das nun wieder soll?“, plautzte Schuldig danach auch gleich los nachdem er realisierte was geschehen war, mir war´s irgendwie egal ob er nun sauer war oder nicht Tatsache war für mich das ich diese Zärtlichkeiten zwar schon irgendwie wollte aber nicht von ihm, nicht von Schuldig!

„Komm mir nie wieder so verdammt nahe Schuldig, sonst könnte es sein das ich mich vergesse! Ist nur ein gut gemeinter Rat!“
 

Mein Gesicht blieb bei diesen Worten mehr als ernst, ich meinte was ich sagte mit fester Stimme und einem finsteren Blick in Schuldig´s Richtung, der schaute auch nicht gerade erfreut über diese Worte, das sagte mir sein Blick der mehr als eisig war und sich genau so schnell in ein fieses, wie es mir schon vor kam wissendes Grinsen wandelte.
 

„Du weißt doch noch gar nicht was du wirklich willst Nagi-chan! Dafür weiss ich es um so besser und jetzt lass mich los!“
 

Diese Worte ließen mich aufhorchen, hatte Schuldig vielleicht schon einen Verdacht oder irgendwas mitbekommen was er nicht sollte?

Um diesen Umstand schnell ausschließen zu können verstärkte ich meine mentale Barriere so gut ich nur konnte um eventuell noch zu retten was noch zu retten war !

Was mich bei Schuldig´s Worten nicht mehr los ließ war, das ich angeblich nicht wusste was ich selber wollte, irgendwie verstand ich das nicht ganz aber das sollte ich noch!

In erster Linie wollte ich jetzt nur noch das sich Schuldig aus meinem Zimmer verkrümelte und das so schnell wie nur möglich, deshalb entließ ich ihn, zugegeben etwas ruppig aus meinem telekinetischen Griff und zeigte nur noch auf meine Zimmertür, das er endlich verschwand und mich allein ließ!

Aus dem Augenwinkel heraus nahm ich noch war wie er sich erhob und zur Tür schlich was kein normales Verhalten für Schuldig war denn er tat doch sonst auch nicht das was man ihm sagte, merkwürdig!
 

„Du kannst dich noch so sehr dagegen wehren Nagi aber du weißt, das ich immer das bekomme was ich will und das wir zwei noch ein paar Tage allein sein werden vereinfacht es mir sehr!“
 

Nach diesen Worten bekam ich dann doch Angst vor Schuldig, der hatte doch nicht das vor was ich dachte das er das tun würde oder könnte, oder vielleicht doch?

Warum, warum waren Brad und Farfarello denn nicht mit nach Hause gekommen so das ich mich mit dem Telepathen rum schlagen musste der allem Anschein nach eine sadistische Ader entdeckt zu haben schien?

Schuldig würde es mir wohl kaum sagen wenn ich ihn fragen würde und eine weitere Konfrontation wollte ich erst mal aus dem Weg gehen, ich hatte von vorhin noch genug!

Aber ob ich es wollte oder auch nicht, früher oder später würde ich Schuldig sowieso hier im Haus über den Weg laufen das ließ sich leider nicht vermeiden, so groß war die Villa nun auch wieder nicht aber schließlich war ich nicht unbewaffnet und konnte mich wehren, irgendwie würde das schon gehen!
 

Über diesen bescheiden schönen Morgen resümierend konnte ich nur eine logische Schlussfolgerung daraus schließen, es wäre besser wenn ich die nächsten paar Tage die meiste Zeit außer Haus verbrachte um Begegnungen mit dem Deutschen zu vermeiden bis Brad und Farf wieder da waren dann konnte sich mein Ziehvater mit dem hormongesteuerten Telepathen rumschlagen und ich hatte ein Problem hoffentlich weniger!

Bis zum Mittag zog ich es vor in meinem Zimmer zu bleiben bis ich im unteren Stockwerk die Haustür zufallen hörte, Schuldig war also endlich gegangen das bot mir die Gelegenheit aufzustehen und mir erst mal einen Kaffee zu genehmigen, den brauchte ich dringend!

Danach überlegte ich mir wie ich es anstellen konnte dem Deutschen erstmal bis auf weiteres fern zu bleiben was sich als nicht ganz so einfach heraus stellte wenn man unter einem Dach zusammen lebte, ich beschloss erst mal alles auf mich zukommen zu lassen und Tag für Tag zu entscheiden wie ich es anstellen sollte, anders kam ich da auch nicht weiter.
 

Um besser über alles nachdenken zu können weil es mir einfach keine Ruhe ließ beschloss ich spazieren zu gehen, frische Luft war gesund und man bekam wenn man Glück hatte den Kopf von allem anderen frei!

Am späten Nachmittag erst verließ ich das Haus, die Sonne ging schon am Horizont unter und ein kühler Wind wehte über die Straßen, kalt war mir nicht, ich trug einen langen dunkelblauen Mantel der meiner Schuluniformjacke sehr ähnlich sah aber er hielt entschieden wärmer!

Ziellos war mein Weg, erst in der Innenstadt angekommen bemerkte ich wo ich war und wie lange ich schon unterwegs war ohne es zu merken.

Viele Leute waren nicht mehr unterwegs und ein Blick auf meine Uhr bestätigte das es halb acht abends war aber nach Hause wollte ich nicht, so suchte ich nach einem Ort an dem ich mich etwas aufwärmen konnte und fand ein kleines Café in das ich mich setzte und mir eine heiße Schokolade bestellte.

Völlig aus dem Zusammenhang gerissen viel mir ein das ich ja mein Handy dabei hatte und wenn ich mich noch recht erinnerte war ich Aya ja noch eine Nachricht schuldig, vielleicht antwortete er mir ja!

Kurze Zeit später stand auf meinem Display ´Nachricht Versand` nun hieß es warten aber es dauerte zu meiner Überraschung nicht lange bis ich doch tatsächlich eine Antwort bekam.
 

*Ich hab Zeit! Wo bist du? Komme gern vorbei!*
 

Mein Herz machte bei diesen Worten riesige Hüpfer, obwohl ich gestern nicht mehr geantwortet hatte wollte Aya mich trotzdem treffen, ich musste feststellen dass der Tag doch noch besser wurde als anfangs gedacht.

Schnell schrieb ich ihm wo ich zu finden sei, schickte die Nachricht ab und musste nur noch warten aber nicht lange!

Keine viertel Stunde später hielt vor dem Café ein weißer Porsche, ein mir sehr wohl bekannter Rotschopf stieg aus diesem aus und steuerte ohne Umschweife auf mich zu und obwohl ich meine Jacke bereits ausgezogen hatte wurde mir heiß und meine Wangen färbten sich rot.

Aya lächelte mich schon beim reinkommen lieb an, ich fragte mich wirklich womit ich das verdient hatte aber in diesem Augenblick war es mir egal, nur er zählte für mich und das er wirklich gekommen war.

Wir verbrachten knappe zwei ganze Stunden in dem Café zusammen, tranken Kakao und bevor wir gingen noch einen Tee, in den ich aus Versehen mehr als sechs Stück Zucker tat und beim Trinken angewidert das Gesicht verzog,“Wäh...viel zu süß!“, meinte ich nur worauf Aya mir die Tasse aus den Händen nahm und selber einen Schluck probierte.
 

„Hast Recht, der ist wirklich viel zu süß, möchtest du nen Schluck von meinem? Ich teile gern mit dir?“
 

Auffordernd schob er mir seine Tasse entgegen und ich wäre schön blöd gewesen sie nicht anzunehmen denn mein Tee war milde ausgedrückt versaut und ungenießbar, natürlich war ich auch erstaunt das der Weißleader so bereitwillig mit mir teilte aber ich empfand es als noble Geste und nahm sie nur zu gern von ihm an.

Noch während ich trank linste ich über den Tassenrand in seine Richtung, dachte eigentlich er würde es nicht merken aber er sah mir direkt in die Augen und lächelte mich weiterhin an, peinlich berührt senkte sich mein Blick, seine Augen waren so was von schön und strahlend und erneut fühlte ich die Hitze meine Wangen fluten.

Natürlich alarmierte das sofort Aya´s Beschützerinstinkt, besorgt sah er mich an, erhob seine rechte Hand, legte sie an meine Wange und strich ganz sanft darüber.

Dieses Gefühl das dadurch in mir ausgelöst wurde war ganz anders als bei Schuldig, diese sanfte Berührung von Aya´s Seite her war etwas das ich wollte, es gefiel mir und ich dachte nicht im Traum daran ihn von mir zu stoßen!

Trotzdem konnte ich doch nicht einfach nur da sitzen, irgendeine Reaktion musste ich ja geben oder zumindest zeigen das mit mir alles in Ordnung war, aus Reflex heraus legte ich meine Hand auf die seine die noch immer auf meiner Wange ruhte, umfasste sie und hielt sie an Ort und Stelle fest.
 

So forsch kannte ich mich selber nicht aber Aya schien es nichts auszumachen sein Lächeln war nach wie vor an Ort und Stelle und auch seine Wangen zeigten einen leichten Rotschimmer, in dem Moment dachten wir beide wohl das gleiche, zeitgleich zogen wir unsere Hände zurück und sezierten die Tischdecke vor uns.

Na ja, so ganz normal war diese Situation nicht für uns, es hatte mir ganz den Anschein als ob wir beide nicht so richtig wussten wie wir uns verhalten sollten aber schließlich gab es ja für alles ein erstes Mal aber warum in Gottes Namen waren wir so nervös?

Es war doch nicht das erste Mal das wir uns außerhalb von Missionen trafen und da ging es doch auch also, warum plötzlich solche Berührungsängste?

Lange Zeit hatte ich allerdings nicht darüber Nachzudenken, ohne was zu sagen legte Aya genug Geld auf den Tisch, klemmte sich mich unter den Arm und verließ mit mir zusammen das Café wo uns schon andere Gäste merkwürdig hinterher sahen.

Normaler Weise ging mir so eine Behandlung ja voll gegen den Strich, man behandelte mich nicht einfach wie ein Kleinkind dieses Level lag schon lange hinter mir aber bei Aya war ich freiwillig bereit von einer Strafe dafür abzusehen…

Irgendwie fand ich´s ja niedlich wie er mich durch die Kante schleppte von seinen roten Wangen die seiner Haarfarbe starke Konkurrenz boten mal ganz abgesehen aber immerhin sah ich ja auch nicht anders ums Näschen aus!
 

Vorsichtig packte er mich auf den Beifahrersitz seines Porsches, meine Jacke schmiss ich einfach hinter mich auf die Rückbank des Wagens, ich hatte keinen Grund Aya in irgendeiner Hinsicht zu Misstrauen deshalb war es mir milde ausgedrückt auch egal wo er mit mir hin wollte!

Wirklich ein sehr schönes Auto, das musste man schon neidlos sagen und es war auch nicht das erste Mal das ich in diesem mitfahren durfte und da jetzt noch Aya neben mir Platz nahm und einfach los fuhr ohne genaues Ziel vor Augen, so vermutete ich mal, bekam dieser ganze Abend einen leichten Touch von Verwegenheit und Abenteuer.

Ein Abenteuer war es alle Mal wert hier mit ihm, noch dazu allein ohne jemanden anderen und ohne das ein Risiko bestand von irgendjemandem gesehen zu werden denn wir fuhren geradewegs aus Tokyo raus!

Die Fahrt ging knapp etwas über eine halbe Stunde, vor dem Seitenfenster waren vereinzelte Lichtpunkte von Häusern und Laternen zu erkennen die in der Dunkelheit dieses Abends leuchteten als Aya und ich zusammen durch diese Sternen klare Nacht fuhren.

Noch immer war mir schleierhaft wohin er mit mir wollte, seine Lippen zierte ein Lächeln nicht bösartig sondern einfach nur wissend wie es mir schien, ganz sicher wusste er schon wo er hin wollte also entspannte ich mich so gut es ging, lehnte mich im weichen Sitz zurück aber fragen dürfte doch noch erlaubt sein!
 

„Ne Aya-kun, weißt du überhaupt wo du hin willst?“, fragte ich einfach mal ins blaue hinein und hoffte irgendwie auf eine zufrieden stellende Antwort doch so zufrieden stellend war die Antwort dann doch nicht, eigentlich war es keine Antwort sondern eine Gegenfrage.
 

„Gegenfrage Nagi, wie lange hast du heute Abend Ausgang?

Ich meine, musst du zu einer bestimmten Zeit zu Hause sein bevor Orakel irgendwelche Suchtrupps nach dir aus schickt?“
 

Auf so eine Frage war ich nun wirklich nicht vorbereitet, erst musste ich nur Kichern und danach konnte ich mich vor Lachen nicht mehr halten, für mich war so was nur verständlich da es bei mir zu Hause relativ egal war wann ich dort eintraf die Hauptsache war immer nur und so würde es auch immer sein ich komme überhaupt mal nach Hause, wenn es mal nicht ging sollte ich mich einfach nur mal kurz per Mail, Telefon oder über Schuldig hin melden was ich Aya auch nach meinem Lachanfall mitzuteilen versuchte.

Es entging ihm leider keineswegs das ich bei Erwähnung des Deutschen mit den Zähnen knirschte und auf die Frage hin was denn los sei konnte und wollte ich ihm nicht Antworten weil es mir schlicht und einfach zu peinlich war so blieb ich still.
 

„Hast dich mit ihm am Arsch, was?“
 

Aya war nicht blöd, seine Annahme barg auch ein wenig Wahrheit so komisch es auch klang, trotzdem verweigerte ich jede weitere Aussage, schaute schweigend aus dem Seitenfenster wie die Dunkelheit an uns vorüber zog.

Ohne weitere Worte setzte Aya seine kleine Rundreise, anders konnte man es nun mal nicht nennen, weiter fort, fuhr hier und dort Abzweigungen, Schleichwege und Trampelpfade bis er schließlich auf einer Lichtung anhielt und aus stieg.

Nur zögerlich tat ich es ihm gleich, stieg ebenfalls langsam aus um mich umzusehen und zu orientieren wo wir uns befanden, die Umgebung war mir fremd, hier war ich noch nie zuvor gewesen aber der Ausblick der sich mir bot war wunderschön und einfach atemberaubend!

Ohne Worte trat ich neben Aya der am Geländer lehnte und die Aussicht genoss, schaute auf die von Lichtern glitzernde Metropole Tokyo´s hinab die selbst zu dieser doch recht späten Stunde leuchtete als gäbe es kein morgen mehr.

Nicht umsonst hieß es ja auch, Tokyo sei eine Stadt die selbst nachts nicht zur Ruhe kam und wenn man hier wohnte wurde einem auch sehr schnell klar warum das so war. Umso schöner schien es einen Ort zu haben, an dem man ganz für sich allein sein konnte ohne das hektische treiben dieser Stadt bewusst wahrnehmen zu müssen und hier war so ein Ort!
 

„Wenn ich mal allein sein möchte, fern ab von den anderen, komme ich hierher, genieße die Aussicht und die Ruhe!“
 

Ja, das konnte ich mir bei Aya´s doch eher ruhigen Charakter gut vorstellen das ihm dieser Ort hier sehr gefiel aber mir ging es nicht anders, in dieser Hinsicht schienen wir uns zu gleichen!

„Es ist schön hier und vor allem ruhig!“, sagte ich leise, lehnte mich ebenfalls auf das Geländer vor mir neben Aya auf und blickte stumm aber mit einem kleinen Lächeln auf die in der Dunkelheit leuchtende Stadt, des Öfteren erwischte ich mich selber dabei zu Aya hinüber zu schielen um dessen Gesicht zu betrachten, leider war es mir nur möglich sein Profil von der Seite her zu genießen aber das machte mir nicht viel aus denn auch aus dieser Perspektive sah er klasse aus!

Bei solchen Gedanken wurde ich natürlich knallrot, nur gut das es dunkel war und man es nicht sehen konnte, da blieben mir peinliche Fragen wenigstens erspart aber wie das Schicksal nun so spielte schaute mich Aya natürlich genau in diesem Moment an und meine Gesichtsfarbe verdunkelte sich.

Abrupt wand ich meinen Blick wieder auf die Aussicht vor mir, versuchte krampfhaft an etwas anderes zu denken was mir angesichts von Aya´s Blicken die ich förmlich spüren konnte nicht leicht viel!

Das er dann auch noch nichts sagte machte es nicht leichter , diese Situation wurde zusehends unangenehmer für mich aber mir fiel nichts ein um sie gekonnt zu überspielen, da viel mir eher ungewollt der Telepath wieder ein der sich exzellent darauf verstand solche Situationen gekonnt mit einem Witz zu umgehen aber immerhin war ich nicht der Telepath sondern einfach nur Nagi und auf so etwas verstand ich mich nicht!
 

Noch während ich so nachdachte bemerkte ich nicht was um mich herum geschah, warum sollte ich auch darauf achten?

Schließlich waren Aya und ich aus rein privaten Zwecken hier also kein Grund um sein Leben zu fürchten!

Aya war vom Geländer ein paar Schritte zurück getreten und hatte es sich bereits auf der Motorhaube seines Porsche gemütlich gemacht der direkt hinter uns parkte und ohne etwas zu sagen oder mich vielleicht vorher mal zu fragen ob ich es denn überhaupt wollte zog er mich an meiner Jacke nach hinten zu sich, bis ich auf der warmen Motorhaube direkt zwischen seinen schlanken Beinen zum sitzen kam.

Zeitgleich schlangen sich seine Arme um meine Taille, kamen regungslos auf meinem Schoß zum liegen so als würde er damit andeuten wollen ´Wenn es dir nicht recht ist, kannst du auch gern wieder aufstehen´ aber genau das wollte ich ja nicht!

Zugegeben, ich war etwas peinlich berührt von der ganzen Situation her aber es gefiel mir mehr und mehr hier zwischen Aya´s Beinen zu sitzen, von ihm gehalten zu werden, die Aussicht zu genießen die mehr als nur romantisch war und einfach nichts sagen zu müssen!
 

Nach einer Weile, in der ich noch zögerte lehnte ich mich nach hinten an Aya´s Brust, fühlte die Wärme die sein Körper ausstrahlte und die so beruhigend und vertraut war, meine Hände legten sich auf die seinen und strichen von ganz allein die Konturen seiner schlanken Finger entlang was Aya hinter mir leise an meinem Ohr kichern ließ.

Ein wohliger Schauer rannte durch meinen Körper, ließ meine Nackenhaare senkrecht stehen und das war ganz sicher nicht durch den kühlen Wind der an unserer Kleidung zerrte!

So langsam gefiel es mir mich so an kuscheln zu dürfen und da es ja Aya so wollte legte ich nach einiger Zeit auch meinen Kopf an seine Schulter, atmete tief ein und aus, schloss meine Augen und fand mich damit ab das es in Ordnung war was hier zwischen uns geschah.

Da meine Augen geschlossen waren nahm ich die Umgebung um mich herum noch viel intensiver war, Aya´s Geruch stieg mir in die Nase und ich sog ihn tief in mich auf, wollte ihn als Erinnerung an diesen Abend speichern um ihn nicht zu vergessen und kuschelte mich noch tiefer in Aya´s Arme der sie auch ohne zu zögern noch enger um mich schlang.

So schön warm eingekuschelt und zufrieden blendete ich alle meine Gedanken aus was meine Erfahrungen, Begegnungen auf Missionen und andere feindselige Sachen mit dem Weißleader betrafen und widmete mich nur dem hier und jetzt.
 

Es war alles so verdammt anders als sonst wenn wir uns trafen aber genau diese Art gefiel mir, wahrscheinlich kam dieses Gefühl daher das es ja eigentlich verboten war was wir hier taten aber ich glaubte auch, dessen waren wir uns beide bewusst, wir würden niemandem davon erzählen und es blieb für immer unser kleines romantisches Geheimnis.

Die Sache mit Schuldig war für mich auch schon so gut wie vergessen obwohl ich mich insgeheim schon fragte was er wohl sagen würde wenn er uns beide so sehen könnte, es kam mir schon so vor als würde meinem Teamkollegen eine Menge an mir liegen auch wenn er manchmal eine merkwürdige Art hatte dies zu zeigen…

Aber egal, so entspannt war ich schon lange nicht mehr gewesen und so schlief ich, ohne es wirklich mit zu bekommen in Aya´s Armen ein die mich nicht los lassen wollten, mich liebevoll hielten und wärmten.
 

Nur langsam entkam ich den Fängen meiner Träume die mich gefangen hielten und mich nicht los lassen wollten, mir war gar nicht bewusst gewesen das ich eingeschlafen war aber so wie ich erwachte musste das wohl der Fall gewesen sein denn ich konnte mich nicht daran erinnern von Aya nach Hause gebracht worden zu sein und dennoch lag ich hier auf etwas warmen, weichen das mich hielt und mir sanft über den Rücken streichelte.

Meine Augen zwangen sich nur mühsam auf, leider konnte ich nicht viel um mich herum sehen aber ein leises Atmen unter mir ließ mich gänzlich erwachen und mich ein Stückchen aufrichten.

In der Dunkelheit war anfangs nicht viel zu erkennen aber je mehr Sekunden verstrichen umso besser wurden meine Augen die sich an die Dunkelheit gewöhnten, Konturen Preis gaben und mir langsam eröffneten auf was und wo ich gerade lag.

Ich lag doch tatsächlich direkt auf Aya´s Brust, als das in mein noch vom Schlaf umnebeltes Gehirn vordrang wurde mir wirklich heiß, die Röte schoss mir gerade zu ins Gesicht und brachte es zum glühen wie eine Laterne, meine Hände fingen an zu zittern so wie der Rest meines Körpers aber ich konnte dieser Situation auch nicht entkommen da wir zwei, so wie es mir dämmerte in seinem Auto auf dem Fahrersitz lagen und mich das Lenkrad am Hintern beim Aufstehen behinderte.
 

„Na, wieder munter?“
 

Diese einfache Frage, leise gestellt aber verdammt nah an meinem Ohr sandte mir warme Schauer durch den Körper, verlegen senkte ich meinen Kopf erneut auf die warme Brust unter mir.
 

„Mmh...Hab gar nicht gemerkt dass ich eingeschlafen bin! Wie spät ist es?“
 

Meine Worte waren nur ein Flüstern aber in meinen eigenen Ohren hörten sie sich an als würde ich sie schreien, heiser, kratzig und was noch für mich erschreckend hinzukam, zittrig!

Aber es lag nicht daran das ich mich hier in so einer intimen Nähe zu dem älteren nicht wohl fühlte nein, erschreckend schön fand ich es, auf eine gewisse Art beruhigend und auf eine andere aufregend und aufwühlend, aber unangenehm keines Falls!
 

„Es ist halb fünf morgens! Soll ich dich nach Hause fahren?“
 

Bei dem Klang seiner Stimme und da ich noch immer auf seiner Brust lag durchströmte mich der Bass seiner Stimme und ich verlor mich in ihr, strich abwesend mit meinen Fingern über seine Brust die sich langsam und rhythmisch unter ihnen hob und senkte.

Viel zu spät ging mir dann ein ganzer Kronleuchter auf das Aya ja nicht mehr schlief und meine Aktivitäten sehr wohl mit bekam, das war dann der Punkt an dem ich mir wünschte ganz tief vor Scham im Boden zu versinken!

Warum in Gottes Namen war ich nur so peinlich davon berührt das er es merkte was ich tat?

Mein Herzschlag verdreifachte sich angesichts dieser Tatsache das mir doch schon mehr an diesem Mann lag als eigentlich gut für mich war aber egal ob gut oder nicht, es erschien mir nicht im geringsten falsch, jetzt noch nicht!

So langsam erhob ich mich erneut auch wenn ich es nicht wirklich wollte die Nähe zu Aya aufgeben zu wollen aber es gab wahrscheinlich noch andere Gelegenheiten in meinem Leben dem Älteren noch einmal so nahe sein zu dürfen.

Aya half mir wortlos auf den Beifahrersitz, reichte mir danach meine Jacke die dabei von meinem Rücken gerutscht war, brachte seinen Sitz wieder in eine aufrechte Position und startete seinen Wagen.

So langsam ging auch am Horizont die Sonne auf, tauchte die morgendliche Landschaft in ein angenehmes rot, es war ungefähr mit der Farbe zu vergleichen die meine Wangen noch immer färbten da ich diesen Abend in Gedanken Revue passieren ließ.
 

Erschreckend stellte ich dabei fest das Aya in mir fast die gleichen Empfindungen wach rief wie bei Schuldig!

Na gut, sie waren nicht ganz gleich, sie ähnelten sich nur sehr stark in ihrer Intensität in der sie auftraten wenn ich mit dem jeweiligen zusammen war.

Das alles verwirrte mich ziemlich da ich absolut nichts damit anfangen konnte, schön und gut in Schuldig´s Nähe war es schön wenn dieser nicht gerade so komisch drauf war wie gestern früh was ja auch der Grund war warum ich eigentlich nicht nach Hause wollte aber auf der anderen Seite war er ja so was wie ein Familienmitglied, in meinem Fall aber vielmehr nur ein Teammitglied, nicht mehr und auch nicht weniger!

Bei Aya allerdings lag die Sachlage schon ganz anders, eigentlich sollten wir uns nicht treffen geschweige denn mit einander reden, die Verbindung zwischen uns bestand eigentlich nur darin das wir Feinde waren was wir allem Anschein nach seit unserem ersten Treffen damals am Lagerhaus nicht mehr waren!

Doch dieser Umstand war mir egal, ich wollte ihn auch nicht mehr aufgeben nur weil Schwarz und Weiß zwischen uns standen!

So in meine Gedanken vertieft die sich um so vieles drehten was passiert war und noch alles passieren könnte war mir total entgangen das Aya seinen Wagen parkte und mich von der Seite her ansah.

Als es mir dämmerte das wir nicht mehr fuhren musste ich wirklich ein dummes Gesicht gemacht haben denn Aya´s leises Lachen Durchschnitt die Stille die herrschte.
 

„Ich fahre dich nicht bis zur Tür! Du könntest ne Menge Ärger bekommen wenn uns jemand zusammen sieht! Mal ganz abgesehen von mir!“
 

Ich konnte nicht anders und musste ihn ansehen, seine Augen mit dieser ungewöhnlichen Farbe lagen sanft auf meiner Person und musterten mich, seine schmalen Lippen umspielte ein feines Lächeln das mein Herz höher schlagen ließ da ich es ja nur zu sehen bekam wenn wir allein waren, es war selten doch schon damals merkte ich das es ehrlich war!

Wie aus einem Reflex heraus setzte ich mich gerade in den Autositz ohne meinen Blick von Aya´s Gesicht zu nehmen und auch er unterbrach den Blickkontakt nicht, vielmehr näherte er sich mir nur langsam und fast zögerlich.

Ich war neugierig, wollte wissen was als nächstes passieren würde aber je näher er mir kam um so nervöser wurde ich, mein Herz schlug mir schon schmerzhaft schnell gegen die Rippen, mein Atem wurde von Sekunde zu Sekunde schneller und bahnte sich seinen Weg durch meine trockenen Lippen.

Seine Blicke ließen mir schwindelig werden, wir waren uns so verdammt nahe das wir den Atem des jeweils anderen im Gesicht fühlen konnten wie er über die Haut strich und an dem Punkt konnte ich nicht mehr seinem Blick stand halten, senkte mein rot glühendes Gesicht und fühlte nur Sekunden später Aya´s Finger an meinem Kinn der meinen Kopf anhob und mich so sanft zwang ihn erneut anzusehen, ich gab seiner Bitte aus unerfindlichen Gründen nach!
 

Und dann passierte es, ich schloss einfach meine Augen und im selben Augenblick fühlte ich Aya´s Lippen auf den meinen.

Sie waren weich und warm, strichen in feinen Bahnen über die meinen aber forderten nichts was ich ihnen nicht geben konnte oder wollte!

In meinem Bauch begann es erneut zu kribbeln, wie sonst auch wenn ich ihm nahe war aber noch fiel intensiver als zuvor!

Meine Hände wurden feucht und es durchströmte mich ein Gefühl von Wärme wie ich es noch nie erlebt hatte, trotz das es nur ein so einfacher Kuss war kam es mir vor wie ein Feuerwerk und er war ganz anders oder besser gesagt, fühlte sich anders an im Vergleich zu Schuldig´s Küssen, sie lösten viel mehr in mir aus als die von meinem Teamkollegen!

Leider war er zu schnell zu Ende als das ich ihn noch länger hätte genießen dürfen und so öffnete ich meine Augen nur langsam in dem Moment als sich Aya´s Lippen von meinen entfernten.

Irgendwie, ich wusste nicht warum erwartete ich beim Blick in dessen Gesicht ein gehässiges Grinsen und die Aussage das alles was passiert war nur ein Scherz gewesen sei aber ich täuschte mich gewaltig!

Noch immer barg sein Blick diese Sanftheit wie schon Sekunden oder besseren den gesamten Abend schon und er änderte sich auch nicht.
 

„Ich...ich werd dann mal!“, sagte ich weil ich nicht wusste was ich geistreiches von mir geben sollte, griff fester um meine Jacke die noch immer auf meinem Schoß lag, knautschte sie etwas hin und her und machte mich daran langsam auszusteigen.

Noch bevor die Wagentür ins Schloss viel erreichte mich Aya´s Stimme.
 

„Wenn du möchtest können wir den Abend gern wiederholen!?“
 

Noch immer verlegen und, mit wahrscheinlich geröteten Wangen beugte ich mich so weit hinab um Aya noch mal durch die geöffnete Wagentür sehen zu können.
 

„Wir werden sehen!“
 

Meine Stimme war ein Flüstern, hatte eine mir ungewohnte Tonlage angenommen die Aya schmunzeln ließ und mich erneut noch röter anlaufen ließ obwohl ich nicht mal wusste warum eigentlich.

Die Peinlichkeiten schienen sich an diesem Tag und vor allem in Aya´s Nähe zu häufen, darum beschloss ich einfach mal so die ganze Sache so schnell es nur ging für heute zu beenden, schloss die Tür seines Wagens und sah ihm noch nach wie er davon fuhr.

Wie versteinert stand ich da, sah ihm nach, auch dann noch als er schon lange um die nächste Ecke abgebogen war, meine Gedanken kreisten noch immer um das gerade eben passierte und den gesamten Abend der zugegebener maßen wirklich schön gewesen war!

Meine Finger verirrten sich zu meinen Lippen, ich strich leicht darüber, hatte das Gefühl als könnte ich noch immer den angenehmen Druck des anderen Paares auf ihnen fühlen das noch vor Minuten auf meinen lag und mir einen Kuss stahl, oder besser, den ich ihm schenkte denn ich wollte es ja so!

Ich bereute es nicht und würde es auch nie, es war eine sehr schöne Erfahrung von ihm geküsst zu werden ohne dass irgendeine böse Absicht dahinter steckte denn so schätzte ich den Weißleader nicht ein!
 

Paralysiert lief ich die paar Minuten bis nach Hause, schloss auf und betrat die Villa in der mir die normal gewohnte Stille entgegen schlug bis auf die Küche, aus der ich die Geräusche der Kaffeemaschine hören konnte.

Schuldig war also schon munter, sofort verstärkte ich meine gedanklichen Barrieren, auch wenn ich noch etwas verwirrt und in Gedanken war, war ich dennoch nicht doof und unaufmerksam genug mir etwas anmerken zu lassen wo ich diese Nacht gewesen bin und vor allem, mit wem ich sie verbracht hatte, ging Schuldig schon mal gar nichts an!

In der Küche angekommen sah ich den Telepathen der noch halb schlafend über seiner lehren Kaffeetasse hing und mich mit einem seiner blauen Augen musterte als ich besagten Raum betrat.

Nur ein grummelig genuscheltes ´Morgen´ kam aus seiner Richtung das ich genau so kurz erwiderte, ihm und mir Kaffee einschenkte und mich zu ihm setzte.

Schuldig hatte manchmal eine wirklich angsteinflössende Art an sich so wie gestern Früh aber momentan sah er eher so aus als ob auch seine Nacht ganz schön anstrengend gewesen war, seine Augen zeugten vom Schlafmangel!

Um ihn besser ansehen zu können schob ich ihm mit der linken Hand das Pony aus dem Gesicht und musste sofort Grinsen, seine Augen fielen andauernd zu und er musste sich höllisch zusammen reißen nicht hier am Tisch einzuschlafen.
 

„Lass mich raten Schuldig! Du hast eine anstrengende Nacht gehabt und dich hat jemand nicht schlafen lassen! Liege ich soweit richtig?“
 

Der orange Haarschopf nickte nur zur Bestätigung, scheinbar war die Welt wieder in Ordnung und die Sache von gestern vergessen, schön!

Schuldig war kein Mensch der lange böse war, das wusste eigentlich nur ich, dennoch, es interessierte mich schon wo der Orangehead gewesen war das er mit akutem Schlafmangel zu kämpfen hatte!
 

//Sei nicht so neugierig Nagi! Das ist meine Sache und davon abgesehen bist du noch zu jung als das ich dir so was erzähle! Braddy würde mir den Hals umdrehen! Ich geh ins Bett und komm bloß nicht auf die Idee mich wecken zu wollen!//
 

Seine Stimme drang gedämpft durch meinen Kopf, ein eindeutiges Zeichen dafür das er fertig mit sich und der Welt war, mir konnte es nur recht sein so hatte ich wenigstens etwas Ruhe um meine eigenen Gedanken zu ordnen und zu sortieren die sich nur noch um einen Menschen zu drehen begannen, Aya-kun!
 

Tbc...



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Erenya
2009-06-08T00:26:12+00:00 08.06.2009 02:26
oh mein gott wie süß-
*fiep*
und man schuldig soll sich doch mal entscheiden ist Nagi nun zu jung um solche sachen zu hören oder alt genug um es selbst zu tun XD
Mami schrieb mir bitte ne ENS wenn das neue kapi da ist.
Von:  Erenya
2009-03-07T19:33:02+00:00 07.03.2009 20:33
MEHR
Will mehr.
*fiep*
Bin gerade gestorben vor lachen, vor Scham und vor Willl mehr.
*lol*
Hast du supi gemacht
Ach ja, will mehr.
Von:  Erenya
2008-11-18T03:42:54+00:00 18.11.2008 04:42
*wie ein Kind mit leeren Teller vor dir steh*
mami...
Habs nun gelesen...
Bekomme ich mehr?
Das ist so toll.
ich bin voller Spannung.
Bitte geb mir mehr.
Von:  Erenya
2008-11-14T14:11:52+00:00 14.11.2008 15:11
Schreibst du bitte schnell weiter?
*lieb guck*
Will wissen wie es weiter geht.
Ich mag deinen Stil, voll... öhm...
naja ich kann mich voll gut in Nagi reindenken.
*lieb sag*
Bitte schreib weiter.


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