Bullet for the Pain von LiaPria ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2 Die restliche Woche musste Jan nicht mehr zur Schule . Dafür hatte er aber eine andere aufgezwungene Beschäftigung. Er musste seine Sachen packen, aber auch nur dass, was ihm am wichtigsten ist. Bis zum Ende der Woche hat sich der Direx um einen Platz an einem Jungeninternat gekümmert. Am Samstag nahm seine Mutter extra frei um ihn persönlich hin zubringen. Sie sagt sie will sich richtig von ihm verabschieden und ihn bei diesem schweren Schritt unterstützen und beistehen, doch er weiß, dass sie nur kontrollieren will, dass er auch wirklich dort ankommt und unterwegs nicht verschwindet. Sie fahren fast den ganzen Tag bis sie endlich ankommen. Sein neuer Direktor begrüßt ihn freundlich . Er ist recht jung und sieht nicht so aus als könne man ihn ernst nehmen. Jan kann ein Grinsen nicht vermeiden und mustert ihn sehr kritisch. Jan überlegt sich jetzt schon wie er ihn am schnellsten zur Verzweiflung bringen kann. Er unterhält sich recht lange mit seiner Mutter, schenkt ihm aber die meiste Aufmerksamkeit und stellt ihm viele Fragen, die ihn nach kurzer Zeit sehr nervt. Er versichert Jans Mutter, dass er Jan dieses störrische verhalten bald austreiben würde und aus Jan einen vollkommen anderen Menschen machen würde. Dieser Satz bestärkt ihn darin, den neuen Direktor fertig zu machen. Nach Stundenlangem reden, verlässt seine Mutter das Schulgelände und verabschiedet sich sehr zurückhaltend von ihm. Sie streicht ihm nur kurz über seine langen, dunkelbraunen Haare und wendet ihm dann den Rücken zu. Jan wartet noch nicht mal, bis seine Mutter losgefahren ist, um mit seiner Tasche in sein Zimmer zu wollen. Er geht fälschlicherweise davon aus, dass er ein Einzelzimmer hat, doch falsch gedacht. Als der Direktor ihn durch die Flure leitet, guckt sich Jan unbegeistert um und schleppt seine schwere Tasche durch die edlen Gänge. Bald kommen die Beiden bei der Zimmertür an. Der Direktor klopft an dieser, was Jan sehr irritiert. Als eine leise Stimme „herein“ sagt, wird Jan sauer und faucht den jungen Schulleiter an. „Wer ist da drin? Ich will ein Zimmer für mich allein!“ Der Junge Man guckt ihn an und nickt nur als er die Tür öffnet. „Das ist dein neuer Zimmergenosse, Tim.“ Stellt er den Jungen vor, der weiter hinten im Zimmer an einem alten Schreibtisch sitzt und pber einem dicken Bock brütet. „Du wirst dich an Gesellschaft gewöhnen müssen. Ich kann dich nicht unbeobachtet hier rumstreunen lassen.“ Sagt er ruhig und hält ihm die Tür auf. „Du hast keine andere Wahl! Dieses Internat ist deine letzte Chance etwas aus deiner Zukunft zu machen!“ Hält er ihm vor. Jan guckt ihn nur giftig an und tritt ein. „...das weiß ich selber!“ Faucht er als er an ihm vorbeigeht. Er wirft seine Tasche vor das freie Bett und guckt sich unbegeistert in dem Zimmer um. „OK. Ich lass euch jetzt allein.“ Sagt der Direktor und tritt aus der Tür. Doch bevor er die Tür schließt, steckt er den Kopf erneut ins Zimmer. „Ach ja, deine Uniform hängt in deinem Schrank.“ Sagt er selbstverständlich und deutet auf den Schrank hinter der Tür. Jan guckt ihn irritiert hinterher und guckt dann geschockt den Schrank an, als wäre er ein hässliches, ekelhaftes, fettes Insekt. Er lässt sich frustriert aufs Bett fallen und seufzt lautstark. Tim der sich bis jetzt nicht von seinem Buch gelöst hatte, dreht er sich zu ihm und beobachtet ihn, bevor er die Stille unterbricht. „Glaub mir, so schlimm ist es hier nicht. Im Gegenteil, hier sind alle total nett und hilfsbereit. Auch die Lehrer sind sehr verständnisvoll, aber du solltest es nicht übertreiben, auch die lassen sich nicht alles bieten. „Wenn du mir hier vorschreiben willst, wie ich mich zu verhalten habe, hast du dich geschnitten!“ Faucht Jan und funkelt Tim mit verengten Augen an. Dieser zieht nur kurz die Augenbrauen hoch und atmet lautstark aus. Er widmet sich wieder seinem Buch und lernt weiter. Jan sieht keine Chance in der nächsten Zeit hier weg zu kommen und beschließt seine Tasche auszupacken. Er inspiziert seine Schrank und entdeckt die Uniform. Sie besteht aus einer schwarzen Anzug ähnliche Hose, einem weißen Hemd und einem roten Jacket. Angewidert beäugt er sie und streift sie dann mit Ignoranz, während er seine Klamotten einräumt. Einräumen ist vielleicht etwas zu viel gesagt, denn er stopft sie unordentlich in die Fächer und haut die Tür wieder zu. Das Bett muss er zwangsweise auch beziehen, stellt sich dabei aber sehr ungeschickt an, da er das letzte Mal vor 10 Jahren ein Bett bezogen hat. Er sieht fast schon bemitleidungswürdig aus, wie er das Lacken und die Bezüge quält, sodass Tim nicht anders kann und ihm seine Hilfe anbietet. Jan währt seine Hilfe aggressiv ab und versucht er weiter, bis er das Lacken genervt in die Ecke wirft. Tim erbarmt sich und hilft Jan dabei. Tim hebt das Lacken auf und bringt es zu Jan, der leise köchelnd auf seinem unbezogenem Bett hockt und schmollt. „Komm schon, so schwer ist das nicht. Ich helfe dir.“ Sagt er freundlich und hält ihm die Hand hin. Jan guckt ihn bedröppelt an, nimmt seine Hilfe dann aber an und ergreift Tims Hand. Tim zieht Jan auf die Beine und drückt ihm das Lacken in die Hand. Tim kniet sich aufs Bett und zieht die hintere Ecke der Madratze nach oben. Jan steht neben ihm und guckt gelangweilt im Zimmer umher. Tim schreckt ihn aus seinen Gedanken. „Hey! Schlaf nicht ein! Ich hab gesagt, dass ich dir helfe und nicht alles für dich mache!“ Sagt er leicht angepisst und deutet auf die Madratzenecke. Jan braucht ein paar Sekunden um seinen Stolz zu besiegen und klettert ebenfalls auf das Bett, um die Lackenecke über die Madratze zuziehen. Dann hält Tim die vordere Ecke hoch und Jan wiederholt den Vorgang. Das selbe auf der anderen Seite und fertig sind die Beiden. „Ich glaube das Kissen und die Decke bekommst du selber hin, oder?“ Wenn nicht, musst du's nur sagen.“ lächelt er. „...nein, das schaffe ich alleine.“ Sagt er nur noch leicht aggressiv. „...danke.“ Fügt er zögernd und sehr leise hinzu. Da Tim aber gute Ohren hat, kriegt er es natürlich mit und gibt ein lautstarkes „gerngeschehen“ zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)