More than Theory von Ju_Jin (Mehr als Theorie) ================================================================================ Lonley Emotions --------------- Typisch Sensei Kakashi dachte sie. Macht einen auf cool und lässt sich nichts anmerken, doch sie wusste ganz genau was sie angerichtet hatte und bereute es direkt, solch eine Attacke gestartet zu haben. Weiterhin auf die Heilung konzentrierend sagte sie: "Da hab ich wohl etwas übertrieben nicht wahr? Ich wollte eigentlich ihre Arme treffen, aber ich hätte nicht so eine Technik gegen Sie anwenden dürfen. Es tut mir leid!", traurig schloss sie die Augen. Der Gedanke ihn beinahe ernsthaft verletzt zu haben machte sie fertig. Ihre Hände zitterten. Sie hatte Angst um ihn. Oftmals war sie sich ihrer Kräfte nicht im vollen Maße bewusst und fürchtete sich auch manchmal vor ihnen. Andererseits wollte sie stärker werden um schwächere zu beschützen. Oder war sie es die es zu beschützen galt? NEIN! Sie wollte auf sich alleingestellt sein und nicht bevormundet werden. Sie war kein kleines Kind mehr das man beschützen musste. Doch bei Sensei Kakashi war dies irgendwie etwas anderes. Seit er sie damals beschütze als sie bei den Chunin Prüfungen angegriffen wurde, fühlte sie sich sicher, auch jetzt in seiner Nähe spürte sie die Sicherheit längst vergangener Tage zurückkehren. "Ach Sakura. Mach dir keinen Kopf darüber, ich wollte doch genau das.", sprach er mit einfühlsamen Ton. Er fühlte ihre Hände, fühlte wie wärme seinen Körper durchflutete. Er blickte erneut in ihr Gesicht. Er konnte ablesen wie angestrengt sie war und doch wies ihr Gesicht noch ganz andere Züge auf. Einige auch, die er noch nicht an ihr kannte. Zunächst dieses fürsorgliche, mütterliche und dann noch diese Entschlossenheit. Er wusste, sie war in der Zwischenzeit mehr als nur ein verliebtes Mädchen, vielmehr hatte sie sich zu einer jungen fürsorglichen Frau entwickelt, die aktiv an ihrer Umwelt und sich arbeitete. Er genoss es zu beobachten wie sie Jahr für Jahr über sich hinauswuchs und auch wenn er sich in gewisser weise als Freund und einen Lehrer sah, so betrachtete er sie als eine Frau zu der sie geworden war. Zu einer jungen attraktiven Frau bei der kein Mann wegsehen konnte, eine Frau die wusste was sie wollte und bereits ihre stärken kannte. Mit mehr Selbstbewusstsein und dieser besonderen Art die er nicht in Worte fassen konnte. Die inneren Verletzungen verklungen, zudem konnte sie endlich wieder aufatmen und sich entspannen. Nun sah sie ihn auch wieder ins Gesicht, in sein eines graues Auge. Die Härte die er wenige Minuten zuvor gezeigt hatte war verschwunden, seine Kälte wich der Wärme seines durchdringenden Blickes und sein Körper erfüllte sich mit ihrer gegebenen Wärme. Ihre Blicke trafen sich, nichts Sonderbares, doch irgendwie war es anderes als zuvor. Sakura vermochte nicht zu sagen woran es letztendlich lag, aber etwas berührte sie tief in ihrem Innern. Als er wieder das Stirnband über sein Sharingan Auge legte fand Sakura ihre Stimme wieder. "Sensei, ich weiß sie wollten mich nur testen, aber,...", aus unerfindlichen Gründen schossen ihr plötzlich die Tränen in die Augen und sie begann zu schluchzen. "Ich hatte Angst ich würde sie umbringen. Ich hätte...hätte meine Kräfte nie in solcher Art gegen Sie,...Sensei..anwenden dürfen!", sie löste die Hände sah ihn mit Trauer erfüllten Augen an und schmiegte sich an ihn. "Ich hatte solche Angst! Ich...ich...wenn ich Sie woanders getroffen hätte...nur wenige Zentimeter...dann...dann…", sie brachte es nicht übers Herz weiter zu sprechen. "Sakura", stieß er hervor als er die ersten Tränen in ihrem Gesicht sah. Er legte behutsam einen Arm um sie. "Weine doch nicht..." Sie war immer die emotionalste gewesen und trotzdem jedes mal aufs Neue zerriss es ihm das Herz wenn sie Tränen vergoss und dann auch noch wegen ihm. Er hatte sie noch nie zuvor zum weinen gebracht und eigentlich hatte er jenes auch nie vor. Er wollte sie immer wohl behütet und glücklich sehen, erleben wie sie glücklich aufwächst und von jedem Leid fernhalten. Obwohl es naiv war, denn als Ninja lernte man Leid kennen, egal wann und vor allem, egal wo. Er wollte einfach wissen, wenn er zu Bett ging, er habe alles getan. Alles damit sie so wenig Schmerz wie möglich empfand. Sakura schluchzte einfach weiter, der Gedanke verfolgte sie, die Vorstellung, was hätte passieren können, zerriss ihr beinahe das Herz. Sie merkte wie sehr sie noch nicht an ihre Kräfte gewöhnt war und fürchtete, ihre Freunde nicht zurückholen zu können. "Wie..wie soll ich meine Freunde...retten wenn ich ...im Grunde allen nur wehtue?!" "Sakura...du tust mir, und ich wage zu behaupten den anderen, nicht weh! Mach dir doch keine Vorwürfe, ich habe von dir verlangt mich anzugreifen, egal wie und mit fester Absicht mit umzubringen, wie damals. Ich war nur für einen Moment,..naja...unaufmerksam. Es war also mein Fehler", sprach er während er seinen zweiten Arm um sie legte um sie fest gegen sich zu drücken. Er konnte ihren Atem auf seiner Haut fühlen, ihre Tränen die auf ihn fielen. Er war berührt, erweicht, emotionaler als sonst und auch wenn es für Shinobi Gift war Emotionen zuzulassen, war er jetzt, für diesen einen Moment, nicht nur Shinobi sondern vorwiegend Mensch. Ein Mensch der leben und lieben wollte. Der Wind drehte, verfing sich in ihren Haaren und wirbelte es wirr durcheinander. Es donnerte und dort wo eben noch die Sonne schien nahmen dunkle Wolken ihren Platz ein. Der Wind frischte auf, wurde windiger und nach kurzer Zeit fielen auch schon die ersten Regentropfen. Es war kaum noch zu unterscheiden ob Sakuras Gesicht nass vor Tränen oder Regentropfen war. Einzelne Strähnen hingen in ihrem Gesicht ließen sie am Boden zerstört aussehen, wie ein Mensch der sich vor sich selbst fürchtete. Ab und zu blitze es und bei jedem darauf folgendem Donner zuckte Sakura zusammen, umarmte Kakashi noch inniger und begann zu zittern, denn durch den auffrischenden Wind fröstelte sie. Kakashi fühlte wie die ersten Regentropfen ihn trafen und sich in seine Kleidung hineinschlich, wie diese immer nasser wurde. Er bemerkte die Innigkeit die vorherrschte. Es war falsch, dachte sein Verstand, doch in seinem Herzen empfand er nichts als richtiger. Er fühlte, sie war gerne bei ihm. Er umarmte sie mit einer gewissen Leidenschaft, die nicht angebracht war und doch mit der Liebe, die er als ihr Sensei vertreten konnte. Es war eine heimtückische Grenze zwischen Falsch und Richtig, obwohl er die Begriffe kaum zu ordnen konnte. Auch wenn er in der Vergangenheit das eine mit dem anderern verwechselt hatte. Selbst jetzt, nach all den Jahren schien die Entscheiudung nicht leichter Das Richtige vom Falschen zu trennen. Ob man das Falsche tun musste, damit man etwas richtig tat? Oder war es umgekehrt? Es donnerte und der Regen prasselte unbarmherzig auf die beiden nieder. Bei jedem Donnergrölen zuckte sie zusammen, hatte Angst und ergab sich ihren Gedanken und Emotionen. Ihr war in diesem Moment egal ob es nach etwas Verbotenem aussah, falls sie überhaupt gesehen werden sollten. Hier war es wie verlassen und sehr unwahrscheinlich, dass jemand in diesem Moment ihren Weg kreuzen würde. In diesem Augenblick nicht alleine zu sein war für sie Beruhigung genug. Einige Regentropfen rannen an ihren Wangen hinab und endeten meist an ihren zitternden Lippen. Es war kaum merklich zu unterscheiden ob es Regentropfen oder Tränen waren. Ohne ihren Sensei anzusehen öffnete sie seine grüne, für Ninja-Lehrer typische Jacke und schmiegte sich an ihn. Den Kopf an seine Bust gedrückt vernahm sie sein pochendes Herz, welches sie beruhigte. In der Hoffnung nach Wärme und Geborgenheit umarmte sie ihn unter der Jacke und hoffte auf Erwiederung seinerseits. Alles war ihr egal, nur nicht alleine zu sein. Er war bei ihr, er war für sie da, nur er. Sonst niemand. Kakashi war etwas schockiert als sie ohne Wort seine Jacke öffnete. Er konnte seine Gefühle nicht zuordnen, war er nun froh, oder war die Grenze längst überschritten? Machte sie es um Wärme zu empfinden oder doch wegen anderer Beweggründe? Er war verwirrt, obwohl er sich eingestand, er wusste sie würde ihn nur umarmen um Wärme zu fühlen. Wie eine kleine Schwester die ihren großen Bruder umarmte um Geborgenheit zu fühlen, nicht anders,...oder? Zögerlich umarmte er sie, hoffte das erste Gefühl das er dabei empfand zu verstehen. Doch stattdessen wurde es nur noch verwirrender, es gefiel ihm, aber andererseits, war er ihr Sensei und selbst wenn er es nicht mehr sein würde, diese Distanz müsse erhalten bleiben. Er wusste es, denn in Konoha ist es nicht gerne gesehen wenn Schülerinen mit ihren früheren Sensei´s eine Beziehung führen was in andern Ländern Zustimmung fand und so einheitlich sogar verboten war. Er war frustriert, verwirrt und doch musste er wie immer sein. Ein Vorbild, keine übermäßige Emotion und immer das passende Wort zum passenden Zeitpunkt. Das machte einen Lehrer von Konoha und anderen Dörfern aus. Doch was war nun mit diesen Vorsätzen und überhaupt. Was sollte er nun sagen? Er wusste es nicht, das passende Wort zum passen Augenblick blieb ihm dieses Mal verwehrt und deswegen beschloss er zu schweigen und sie noch fester zu umarmen. Er war sich sicher, dass jenes mehr sagen würde, als er in Worte fassen konnte. Beruhigender als sein pochendes Herz und die Umarmung seinerseits konnte nichts sein, zumindest kam sie auf keinen Gedanken, keinen Wunsch der dem widersprach. Sie fühlte seine Geborgenheit, wie sein Körper sie wärmte und schützte. Der Sturm ließ kaum merklich nach, der Regen ebenfalls und der Wind drehte seine Richtung und blies Sakura eiskalt in den Nacken. Sie fröstelte und zog die grüne Jacke ihres Sensei enger, um sich noch näher an ihn zu schmiegen. Sie wusste nicht mehr recht ob sie es der er Kälte wegen, der Einsamkeit oder aufgrund etwas anderem tat. Ihr Kopf sagte es sei falsch, aber ihr Herz gab ihr ein anderes Gefühl. Ein Schauder überkam Sakura und lief ihr kalt den Rücken herab. Ein plötzlich auftauchender Gedanke kam ihr in den Sinn, ließ sie an etwas erinnern, das sie vor nicht allzu langer Zeit gelernt hatte. Sie tastete unter seinem Pullover nach der Stelle wo sie ihn Minuten zuvor getroffen und verletzt hatte und legte ihre Hände nun auf den Oberkörper ihres Gegenübers. Sie schloss die Augen. Sie war sich sicher, wenn sie ihn direkt auf der Haut heilen würde und somit direkte Heilung möglich war, konnte sie es schaffen, den Schaden den sie angerichtet hatte bis in die letzte Zelle zu generieren. Sie murmelte leise und begann mit ihrem Jutsu. Er fühlte ihre Nähe. Wie sie ihn abtastete, als wäre es etwas Alltägliches. Er wusste es war falsch, aber es kam ihm so normal vor. Er war immerhin ein Verbündeter für sie, aber mehr nicht, und nun? Sich selbst eine Antwort geben konnte er nicht. Er fühlte wie ihre Hand seinen nackten Oberkörper berührte. So oft hatte er so etwas erlebt, kannte diese kribbeln auf der Haut, wenn eine Frau langsam seinen Körper entlang strich und eine intensive Heilung vornahm. Dennoch, dieses Mal empfand er es anders. Es war neu für Kakashi und dabei nicht einmal weil er es als verboten ansah. In diesem Sinne hatte er genug Verbotenes getan, er war immerhin als Eliteninja kein unbeschriebenes Blatt. Nein, er hatte andere Vorstellung von Dingen die verboten waren. Plötzlich aus den Gedanken gerissen fühlt er wie Energie ihn durchfloss und sein Körper eine Nähe empfand, die sie mit ihm verband. Er erkannte immer mehr wie sie heranwuchs, zur Frau wurde. Er musste sich eingestehen, ihm gefiel was er sah und was sie tat. Chakra floss durch ihre Hände in seinen Körper und ließ ihre Hände kribbeln. Es dauerte eine Weile bis schließlich alle Schäden die sie angerichtet hatte versorgt waren. Sakura wusste sie hatte ihn schwer, wenn nicht sogar gefährlich getroffen und schmunzelte etwas darüber, dass er, wie es für ihn nun mal typisch war alles verbarg und wegsteckte. Sie öffnete die Augen. Erschöpfung konnte sie ihrerseits nicht verbergen doch las sie in den Augen ihres Gegenübers, dass seine Kräfte zurückkehrten und der Schmerz nach lies. Sie hatte es geschafft und war froh, dass es ihm wieder besser ging. Ein Tropfen fiel von einer ihrer Strähne herab auf ihr Gesicht und ran hinab als wäre es eine Träne. Sie war glücklich dass er sich erholte und lächelte zufrieden. Sie war sichtlich erschöpft, da es doch einiges an Chakra kostete, eine gefährliche Wunde zu heilen. Doch bevor er seinerseits etwas sagen konnte sank ihr Kopf wieder auf seine Brust und schloss die Augen. Ihr Atem war ruhig, ihre Glieder entspannt, fast so als würde sie schlafen. Ihr Oberkörper hob und senkte sich in ruhigen Abständen. Sie schien erschöpft, hatte gegeben was sie konnte und es half. Kakashi fühlte sich besser und fühlte wie sie ihren Kopf fallen ließ. Er wusste, nun war er an der Reihe für sie da zu sein. Er hielt sie fest in seinen starken Armen, umschlang vollkommen ihren zierlichen Körper.Er war gerne ein Mann, liebte es eine Frau zu schützen und halten zu können. Wärme kroch hinauf in sein Herz und lies es für einen Augenblick des Friedens erweichen. Für einen Moment war er erschrocken, war es doch eigentlich so bitter kalt und doch schien es als wenn die Kälte ihn nicht erreichen würde. Wind blies ihm unsanft um die Ohren, sein Haar war komplett durchnässt. Er konnte fühlen wie einzelne Strähnen nachgaben und an seinem Gesicht klebten wie auch seine Maske. Behutsam zog er sie ein Stück hinunter, bis zum Kinn und selbst sein Stirnband hatte er leicht angehoben. Momentan war ihm alles egal, ob man sie nun so sah oder nicht, nun war es sowieso zwecklos, dachte er. Sakura öffnete kurz die Augen welche strahlend in die seinen sahen. Es war nun schon das zweite Mal, dass sie ihn ohne seine Maske sah und fühlte sich wohl dabei dass er ihr so sehr vertraute und sein Antlitz entblößte. Sein Sharingan Auge blitze dunkelrot hervor, wie aus vielen Bluttropfen geronnen, doch dieses mal wirkte es sehnsüchtig und nicht so Furcht einflößend wie das letzte mal. Grün traf auf Rot, welche Ironie dachte sie, ein perfekter Kontrast. Sie war zu erschöpft um noch die Kraft zu finden und wach zu bleiben. Somit ergab sie sich der Erschöpfung und schlief in seinen Armen ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)