More than Theory von Ju_Jin (Mehr als Theorie) ================================================================================ Apologize --------- Er hatte sich entschieden, einen Entschluss gefasst und im nächsten Augenblick preschte er los, ungeachtet des starken Regens und des Windes, welche ihm um die Ohren pfiffen. Keine zwei Minuten brauchte Kakashi, dann stand er vor ihr. Atemlos. Wortlos. Ahnungslos. "Sa-sakura", brachte er hervor, sah sie an und dann auch wieder nicht, sah entschuldigend in ihre Augen und beschämt zu Boden. Erst dachte sie es sei ein Trugbild oder ein Streich der Sinne, verwirrt durch das ständige Aufblitzen der Donnerschlangen am Himmel. Aber als sie seine sanfte Stimme hörte wurde ihr klar, dass sie nicht träumte. Was nun, dachte sie. Du wünschst dir dass er dich findet und nun bringst du kein Wort raus, du dummes Ding! Ja das war sie durchaus. Wer glaubte schon das Wünsche in Erfüllung gehen? Aber da stand er nun, hatte sie gefunden und stand nun durchnässt vor ihr. Immer noch ungläubig schaute sie zu ihm auf. "S-Sensei?", sagte sie leise, doch als sich ihre Blicke trafen wich sie ihm aus. Es knallte wieder und erneut zuckte sie erschrocken zusammen, die Hände wieder auf die Ohren gelegt. Erst jetzt wurde ihr bewusst dass sie zitterte. Ihre Kleider schmiegten sich durchnässt an ihren schlanken Körper und der Wind wehte so erbarmungslos, dass sie fröstelte. Ihre Gedanken überschlugen sich. Wie sehr wünschte sie sich, dass er sie schützend in den Arm nahm, sie wärmte und sie von diesem schrecklichen Ungeheuer wegbrachte, welche über Konoha wütete. Andererseits hatte sie angst, er würde genau das nicht tun, oder wenn er es doch tat, dass man sie sehen würde. Aber wer würde bei diesem Wetter schon vor die Tür gehen? dachte sie. Wie gern würde sie jetzt wie so manch anderer im Warmen sitzen. Sein Blick trübte sich, dessen Ursache nicht allein an dem wütendem Wetter lag. Kakashi wusste weder was er tun, noch was er sagen sollte. Wieder stand er nur da, unfähig etwas zu unternehmen. Wie gebannt starrte er sie an, hoffte auf eine Reaktion von ihr. Irgendetwas. Fast unwirklich erschienen dem Jonin die kurzen Sekunden, in denen Sakura ihn einfach nur ansah, ungläubig, dass er wirklich vor ihr stand. Ihm erging es da nicht viel anders, auch ihm kam alles unreal vor. Ihre Stimme war es schließlich, die auch ihn aus dieser Trance zog, zurück in die Wirklichkeit. Geradezu akribisch musterte Kakashi sie von Kopf bis Fuß. Sie sah so hilflos, so leer und allein aus. So verletzt. Das ist deine Schuld, sagte er sich. "Verzeih", murmelte er, machte einen Schritt auf sie zu und ging schließlich vor ihr auf die Knie. Seine Hand auf seinem Oberschenkel zuckte, er wollte sie berühren. Aber so wirklich traute er sich nicht. Sein Blick glitt zu ihrem Gesicht. Er stand genau im Regenvorhang der Schule, seine für ihn typische Frisur zerfiel in sich zusammen und klebte innassen Strähnen an seinem Kopf. Ihm war bewusst, dass sie es mied, ihn anzusehen. Verübeln konnte er es ihr nicht. Wie von selbst streckten sich seine Hände ihr entgegen, umfassten sanft ihr Gesicht. "Verzeih", wiederholte er mit schwacher Stimme. Ob es die Regentropfen waren oder ihre eigenen Tränen vermochte Sakura nicht zu sagen. Aber ihre Unruhe, ihre Enttäuschung und das nicht geglaubte Glück im selben Augenblick verwirrte sie. Freute sie sich über seine Entschuldigung? Würde sie ihm vergeben? Auch wenn sie sich enttäuscht fühlte, war da immer noch etwas anderes, ein kleines Licht in ihr das langsam aufhellte. Er ist wirklich hier, sagte sie sich. Hier bei mir! Mit geschlossenen Augen schmiegte sie ihr Gesicht in seine Hände. Am ganzen Leibe zitternd brachte ihre zitternde Stimme nur noch eines zustande: "Vom ersten Augenblick an vergeben" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)